Jemand aus meinem Freundeskreis besitzt einen nachträglich lackierten (Vorbesitzer) Pferdeanhänger. Die Lackierung blättert inzwischen an einigen Stellen ab. Frage: Kann man den Lack unproblematisch abbeizen? Oder wird davon die Eloxierung beschädigt?
Rainer D. schrieb: > Kann man den Lack unproblematisch abbeizen? Nicht mit basischen Abbeizern (Natronlauge etc.) aber mit lösemittelbasierten (Aceton etc.).
Versuchs mal thermisch, mit Bauföhn und Spachtel. Die Reste dann mit Schleifpapier oder einem lösemittelbasierten Abbeizer, wo Dichlormethan oder was Ähnliches drinsteckt. Bei so großen Flächen ist aber das Mindeste, das draußen zu machen. Plus Gummihandschuhe und am besten auch ne Filtermaske. Egal welches Lösemittel da drin steckt, es ist alles andere, als gesund. Und bei großen Flächen verdunstet dann auch entsprechend viel.
Gerald B. schrieb: > Spachtel. Die Reste dann mit Schleifpapier Kratzen und Schleifen, och nöö, er wollte sicher das Alueloxal wiedersehen.
Michael B. schrieb: > Kratzen und Schleifen, och nöö, er wollte sicher das Alueloxal > wiedersehen. Die Eloxalschicht ist wesentlich härter als das Aluminium. Um genau zu sein, die selbe Härte, wie der Korund auf dem Schleifpapier. Der Stahl vom Spachtel ist weicher :-) Ansonsten: "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" funktioniert eben nicht.
Gerald B. schrieb: > Ansonsten: "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" funktioniert eben > nicht. Aceton macht nicht nass.
Ok, danke für Eure Infos. Also ist Aceton das Mittel der Wahl. Ich geb die Info weiter!
Gerald B. schrieb: > Versuchs mal thermisch, mit Bauföhn und Spachtel. Die Reste dann mit > Schleifpapier oder einem lösemittelbasierten Abbeizer, wo Dichlormethan > oder was Ähnliches drinsteckt. Rein aus Neugier: Gibt es eigentlich noch Dichlormethan-Abbeizer zu kaufen? War das Zeug nicht irgendwann als krebserregend eingestuft?
Jörg K. schrieb: > Gibt es eigentlich noch Dichlormethan-Abbeizer zu kaufen? Vielleicht noch gewerblich, im Baumarkt auf jeden Fall nicht mehr. Genauso wie auch Trichlormethan (Tri) und Tetrachlorkohlenstoff.
Ist zwar schon ein paar Jährchen her, aber in irgendeinem glibberartigen Abbeizer war es u.a. als ein Bestandteil mit drin.
Gerald B. schrieb: > Die Eloxalschicht ist wesentlich härter als das Aluminium. Um genau zu > sein, die selbe Härte, wie der Korund auf dem Schleifpapier. Ja, das stimmt schon, aber: Wenn zwei gleich harte Sachen aufeinander wirken, dann gehen beide kaputt. Sprich: Schleifpapier ist schon eine sehr dämliche Idee.
Ob S. schrieb: > Schleifpapier ist schon eine sehr dämliche Idee. Spachtel auch. Gibt gute Kartzer im Alu. Denn immer plan und vorsichtig ist realitätsfremd und die Eloxalschicht ist hauchdünn.
Ob S. schrieb: > Gerald B. schrieb: > >> Die Eloxalschicht ist wesentlich härter als das Aluminium. Um genau zu >> sein, die selbe Härte, wie der Korund auf dem Schleifpapier. > > Ja, das stimmt schon, aber: Wenn zwei gleich harte Sachen aufeinander > wirken, dann gehen beide kaputt. Das hat ja auch ne völlig andere Struktur. Pyramiden (Schleifpappe) vs "hol" Zylinder/Waben (hochkant). Bei letzterem, gibts auch noch große Qualität Unterschiede. Das Eine ruiniert dir deine HSS-Bohrer, beim Andern merkte quasi nix.
Michael B. schrieb: >> Schleifpapier ist schon eine sehr dämliche Idee. > Spachtel auch. Also bleibt nur irgendwas nicht mechanisches. Wenn die Lackierung schon teilweise abblättert, wäre Heißwasser-Hochdruckreiniger einen Versuch wert. Mal nach einem Betrieb für Industrieanstriche schauen, die setzen sowas ein.
Aceton beeindruckt viele moderne Lacke nicht. Die HC basierten Abbeizer nutzen DMSO und n-Butylacetat, angedickt mit kunststoff als Gel. Das zeug lässt den lack wirksam quellen und ablösen. Wichtig ist das Abdecken mit Folie während der einwirkzeit, sonst dörrt das gleich wieder fest, ist halt flüchtig das zeug.
Ob S. schrieb: > Ja, das stimmt schon, aber: Wenn zwei gleich harte Sachen aufeinander > wirken, dann gehen beide kaputt. Die armen Diamantenschleifer...
H. H. schrieb: > Ob S. schrieb: >> Ja, das stimmt schon, aber: Wenn zwei gleich harte Sachen aufeinander >> wirken, dann gehen beide kaputt. > > Die armen Diamantenschleifer... Wieso? Deren Arbeit beruht auf genau diesem Effekt. Sowohl Werkzeug als auch Werkstück werden abgenutzt.
Egal wie man das macht, Augen und Haut schützen. Als jugendlicher habe ich mal beim abbeizen eines Rennrad Rahmen einen Spritzer ins Auge bekommen. Gottseidank war im Waschhaus ein Wasserhahn mit Schlauch dran. Damals war man noch relativ sorglos...
Eine weitere Lösung, die sicher funktioniert, ist das Sandstrahlen mit Walnusschalen. Wird im Flugzeugbau verwendet, da dort auch mal Maschinen neu lackeriert werden, aber weder schwerer werden sollen, noch soll das material (ebenfalls Aluminium) geschwächt werden. Kleiner Schönheitsfehler des Ganzen - das willste nicht bezahlen. Aber irgendwas ist ja immer.
Ob S. schrieb: > H. H. schrieb: > >> Ob S. schrieb: >>> Ja, das stimmt schon, aber: Wenn zwei gleich harte Sachen aufeinander >>> wirken, dann gehen beide kaputt. >> >> Die armen Diamantenschleifer... > > Wieso? Deren Arbeit beruht auf genau diesem Effekt. Sowohl Werkzeug als > auch Werkstück werden abgenutzt. Aber der Diamant geht doch nicht kaputt.
H. H. schrieb: > Aber der Diamant geht doch nicht kaputt. Was ist "kaputt", wer legt fest was "kaputt" ist? Für den einen ist's Kunst, für den Andren "kaputt".... ;DDD
Teo D. schrieb: > H. H. schrieb: >> Aber der Diamant geht doch nicht kaputt. > > Was ist "kaputt", wer legt fest was "kaputt" ist? > Für den einen ist's Kunst, für den Andren "kaputt".... ;DDD Oft scheint auch der Künstler kaputt zu sein..
Ralf X. schrieb: > Oft scheint auch der Künstler kaputt zu sein.. Wenn einer die Klamotten des Kaisers vertickt, ist er doch nicht "kaputt" oder gar dumm... Zumindest ist er schlauer, als seine Kunden. :DDD
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