Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LtSpice CMOS simulieren 74HCxx


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von Christoph M. (mchris)


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Um die elektrischen Eigenschaften von CMOS Gattern genauer zu verstehen 
(z.B HC04) würde ich sie gerne in LtSpice simulieren.
Welch in LtSpice vorhanden FET's einen sich dafür?

von Peter L. (pelikan)


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von H. H. (hhinz)


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von Christoph M. (mchris)


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Danke für eure Links. Gibt es irgendwo die Möglichkeit, dass als ganzes 
runter zu laden? Ich sehe nur die einzelnen Files.

Der Link zu extra.rar ist leider tot:
https://www.ltwiki.org/files/LTspiceIV/lib/sym/EXTRA/
https://www.ltwiki.org/files/LTspiceIV/lib/sym/EXTRA/extra.rar

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Christoph M. schrieb:
> Danke für eure Links. Gibt es irgendwo die Möglichkeit, dass als ganzes
> runter zu laden? Ich sehe nur die einzelnen Files.

https://groups.io/g/LTspice/topic/library_74hc_lib_for_helmut/91077894

Muss man sich halt anmelden.

von Udo K. (udok)


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Hier sind die Philips HC74 Spice Modelle:
https://assets.nexperia.com/documents/spice-model/hc.zip

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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GHDL, digital analog simulieren ist arschlahm

von Rainer W. (rawi)


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🍅🍅 🍅. schrieb:
> GHDL, digital analog simulieren ist arschlahm

Das Verstehen dürfte trotzdem der limitierende Faktor bleiben.

Christoph M. schrieb:
> Ich sehe nur die einzelnen Files.

Ja und?
Um CMOS Gatter zu verstehen, reichen doch wohl ein paar ganz wenig aus.
Fang mit einem Inverter (04) an, dann ein UND-Gatter (00), dann 
vielleicht ein FF (z.B. 74) usw.)
Was genau möchtest du denn an den Gattern verstehen?

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Rainer W. schrieb:
> Was genau möchtest du denn an den Gattern verstehen?

Christoph M. schrieb:
> Um die elektrischen Eigenschaften von CMOS Gattern genauer zu verstehen

...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Teo D. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Was genau möchtest du denn an den Gattern verstehen?
>
> Christoph M. schrieb:
>> Um die elektrischen Eigenschaften von CMOS Gattern genauer zu verstehen
>
> ...

Was soll das bedeuten?

Ich verstehe auch nicht, was man an den "elektrischen Eigenschaften von 
CMOS Gattern" verstehen wollen würde. Eingangsseitig sind das ein paar 
parallel geschaltete Gates von p- und n-Kanal MOSFETs und natürlich 
deren Schutzbeschaltung.

Und ausgangsseitig ist das für praktisch alle CMOS Gatter ein Inverter. 
Historische (A-Serie) Gatter und ungepufferte Spezialtypen ausgenommen.

Was genau will man da noch simulieren? Und warum?

von Alexander S. (alesi)


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Axel S. schrieb:
> Was genau will man da noch simulieren? Und warum?

Christoph M. schrieb:
> Um die elektrischen Eigenschaften von CMOS Gattern genauer zu verstehen

Wenn man die rein digitale Brille auf hat, gibt es vielleicht wenig zu 
simulieren und zu verstehen, Wenn man im Zeit und Spannungs/Strombereich 
sehr genau hinschaut, ist jede digitale Schaltung eine Analogschaltung 
und da will man verstehen wie z.B. propagation delay oder transition 
time von den Transistorparametern und den parasitären Komponenten 
abhängen.

von Christoph M. (mchris)


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Alexander S. (alesi)
09.03.2025 22:18

> Wenn man die rein digitale Brille auf hat ..
Damit triffst du den Nagel auf den Kopf.
Es geht mir tatsächlich um die Transistorlevel Simulation.
Hier gibt es ein Beispiel:
https://electronics.stackexchange.com/questions/724494/how-does-this-mosfet-based-schmitt-trigger-work

Insbesondere interessiert mich die Simulation von
- HC14
- HCT14
- AC14

Dazu brauche ich die interne Schaltung der Bausteine und die 
Transistorparameter.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christoph M. schrieb:
> Es geht mir tatsächlich um die Transistorlevel Simulation.

> Insbesondere interessiert mich die Simulation von
> - HC14
> - HCT14
> - AC14

Ah! Endlich mal Butter bei die Fische. Warum nicht gleich?

> Dazu brauche ich die interne Schaltung der Bausteine und die
> Transistorparameter.

Ja. Interessant sind vor allem letztere. Mit etwas Glück sind die in der 
Library von LT so implementiert und dann mit dabei. Die oben gezeigte 
Schaltung funktioniert so nämlich nur, wenn P5 und N5 einen deutlich 
höheren Kanalwiderstand haben (dito P3 und N3). Unter der allgemeinen 
Annahme, daß alle Transistoren gleich sind, funktioniert das nicht.

von Christoph M. (mchris)


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>Unter der allgemeinen Annahme, daß alle Transistoren gleich sind, funktioniert 
das nicht.

Hast du es ausprobiert?

von Teo D. (teoderix)


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Christoph M. schrieb:
>>Unter der allgemeinen Annahme, daß alle Transistoren gleich sind, funktioniert
> das nicht.
>
> Hast du es ausprobiert?

Das ist Grundwissen...
Nimm die simple Blinkschaltung mit zwei Transistoren und überlege dir, 
warum das blinkt und nicht in einem statischen Zustand verharrt, bzw. 
warum läuft das überhaupt an, wenn man Spannung anlegt. Wer o. was 
entscheidet, welcher Transistor als erstes durchsteuert?!

https://www.static.tu.berlin/fileadmin/www/40000182/Files/LED_Geister_TU_it_yourself/TU-it-yourself-Blinklichter-Steckbrettvariante.pdf

von H. H. (hhinz)


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Simulation eines Schmitttrigers in CMOS:


https://www.youtube.com/watch?v=DkzLHt8aJeI

von Christoph M. (mchris)


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>Das ist Grundwissen...
>https://www.static.tu.berlin/fileadmin/www/40000182/Files/LED_Geister_TU_it_yourself/TU-it-yourself-Blinklichter-Steckbrettvariante.pdf

Hier geht es um CMOS, nicht um Schaltungen mit Bipolartransistoren.
Im Anhang habe ich mal den Schmitttrigger aus der Wikipedia nachgebaut.

von Peter D. (peda)


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Alexander S. schrieb:
> Wenn man die rein digitale Brille auf hat, gibt es vielleicht wenig zu
> simulieren und zu verstehen

Das ist ja der große Vorteil von Logik-ICs, es reicht das Datenblatt 
völlig aus, um alles zu verstehen.
Simulieren bringt überhaupt nichts, da es nur eine Momentaufnahme eines 
idealisierten Gatters bei bestimmter VCC und Temperatur ist.
Alles, was außerhalb der im Datenblatt spezifizierten Parameter liegt, 
ist der verbotene Bereich, wo nichts garantiert wird.

von Teo D. (teoderix)


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Warum ist hier keiner fähig, über den Tellerrand zu sehen?!
Wer weiß schon, ob und was ER studiert... ER wird schon wissen, warum ER 
das wissen will.
Oder anders, warum interessiert euch das? Kann euch doch am 
allerwenigsten vorbei gehen. Wenn doch, kann man doch höflich 
nachfragen, anstatt zu VERURTEILEN. ... "Wir" haben es verdient, von 
Idioten regiert zu werden!!!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter D. schrieb:
> Das ist ja der große Vorteil von Logik-ICs, es reicht das Datenblatt
> völlig aus, um alles zu verstehen.

Jein. Wenn man verstehen will warum es das tut, was es tut, dann hilft 
eine Simulation möglicherweise (ich bin aber nicht simulationsgläubig). 
Zumindest hift dann ein Blick auf die Innenschaltung. Obwohl die für die 
meisten Gatter eher langweilig ist. Schmitt-Trigger bilden da aber eine 
Ausnahme. Blöd nur, wenn die Schaltungsfunktion nicht nur von der 
Verschaltung an sich, sondern auch von speziellen Eigenschaften (hier: 
Kanalbreite und -Länge) der Einzelelemente abhängig ist.

Das hat man bei analogen Schaltungen, z.B. OPV ja auch. Häufig enthalten 
sie Stromspiegel, gern auch mit mehreren Ausgängen. Wenn man da das 
Spiegelverhältnis (Emitterflächen der Transistoren) nicht kennt, kommt 
man auch auf keinen grünen Zweig. Simulation hin oder her.

Aber es war ja beispielhaft eine Library von LT gegeben. Wenn die auf 
dem Transistorlevel operiert (davon gehe ich aus) dann hat der TE ja 
alles.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christoph M. schrieb:
>>Unter der allgemeinen Annahme, daß alle Transistoren gleich sind,
> funktioniert
> das nicht.
>
> Hast du es ausprobiert?

Brauch ich nicht. Elementare Schaltungstechnik. Die MOSFET n4 und p4 
sowie n5 und p5 bilden jeweils einen Inverter und sind in Kreis 
verschaltet. So eine Struktur ist das einfachste Flipflop in CMOS. Es 
kann aber nur umgeschaltet werden, wenn der Pegel mit brachialer Gewalt 
geändert wird. Weil das ja gegen den jeweils leitenden MOSFET geschehen 
muß. Der steuernde MOSFET (in deiner Schaltung also p1 + p2 oder n1 + 
n2) muß niederohmiger sein. Zumal es ja sogar zwei in Reihe sind.

von Christoph M. (mchris)


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Axel S. (a-za-z0-9)
> Die MOSFET n4 und p4 sowie n5 und p5 bilden jeweils einen Inverter
> und sind in Kreis verschaltet.

Ein sehr guter Hinweis. Danke. ( das hätte ich eigentlich selber sehen 
müssen )

> Blöd nur, wenn die Schaltungsfunktion nicht nur von der
> Verschaltung an sich, sondern auch von speziellen Eigenschaften (hier:
> Kanalbreite und -Länge) der Einzelelemente abhängig ist

Da liegt der Knackpunkt. Eine interessante Frage wäre hier, ob die 
Schaltungen von HC, HCT und AC hier alle gleich sind und nur die Flächen 
der Transistoren geändert wurden. Vielleicht sollte man mal Richard K. 
fragen, ob er die Inverter mal aufmacht und fotografiert.

von Clemens L. (c_l)


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von Alexander S. (alesi)


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Peter D. schrieb:
> Das ist ja der große Vorteil von Logik-ICs, es reicht das Datenblatt
> völlig aus, um alles zu verstehen.
> Simulieren bringt überhaupt nichts, da es nur eine Momentaufnahme eines
> idealisierten Gatters bei bestimmter VCC und Temperatur ist.
> Alles, was außerhalb der im Datenblatt spezifizierten Parameter liegt,
> ist der verbotene Bereich, wo nichts garantiert wird.

Aus Sicht des Anwenders mag das vielleicht stimmen. Aber jemand muss den 
Chip designen, d.h. z.B. das W/L Verhältnis der Transistoren geeignet 
wählen. Design von integrierten Schaltkreisen wird an dt. Unis gelehrt 
und es gibt Halbleiterhersteller in Dtld., die ICs designen und 
fertigen. Heute natürlich keine 74HC... mehr.

Christoph M. schrieb:
> Um die elektrischen Eigenschaften von CMOS Gattern genauer zu verstehen

Christoph wird einen Grund haben, warum er das verstehen will. Auch wenn 
es evtl. nur reine Neugier ist.

Teo D. schrieb:
> Wer weiß schon, ob und was ER studiert... ER wird schon wissen, warum ER
> das wissen will.

Genau.

P.S. Wenn einer nach dem Weg zum Bahnhof fragt, antwortet man ja auch 
nicht: Wenn man mit dem Auto fährt, braucht man nicht wissen wo der 
Bahnhof ist.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Alexander S. schrieb:
> Wenn einer nach dem Weg zum Bahnhof fragt, antwortet man ja auch nicht:
> Wenn man mit dem Auto fährt, braucht man nicht wissen wo der Bahnhof
> ist.

Aber wenn man mit dem Taxi fährt ...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ich weiß gar nicht, warum sich alle so an der Frage nach dem Zweck 
hochziehen. Angesichts der Fragestellung des OP:

Christoph M. schrieb:
> Um die elektrischen Eigenschaften von CMOS Gattern genauer zu verstehen
> (z.B HC04) würde ich sie gerne in LtSpice simulieren.

ist das eine ganz vernünftige Frage. Wenn er gleich nach dem 
Schmitt-Trigger gefragt hätte, dann wäre es ja verständlich gewesen. 
Aber nein, er fragt nach "CMOS Gattern" im allgemeinen. Und im 
allgemeinen gibt es da nichts zu simulieren oder zu verstehen, was nicht 
schon im Datenblatt stehen würde.


Alexander S. schrieb:
> P.S. Wenn einer nach dem Weg zum Bahnhof fragt, antwortet man ja auch
> nicht: Wenn man mit dem Auto fährt, braucht man nicht wissen wo der
> Bahnhof ist.

Der Vergleich hinkt insofern. Vergleichbar wäre die Frage nach allen 
Bahnhöfen in der näheren Umgebung und ob es ein allgemeines Schema gäbe, 
das einem den Weg zum Bahnhof weist.

von Christoph M. (mchris)


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Christoph M. schrieb:
> Um die elektrischen Eigenschaften von CMOS Gattern genauer zu verstehen
> (z.B HC04) würde ich sie gerne in LtSpice simulieren.

Axel S. (a-za-z0-9)
>> ist das eine ganz vernünftige Frage. Wenn er gleich nach dem
>> Schmitt-Trigger gefragt hätte, dann wäre es ja verständlich gewesen.

Ein HC04 hat allerdings auch interessante analoge Eigenschaften und ist 
vermutlich einfacher im Aufbau.
Tatsächlich werden diese Bausteine auch in "nicht digitaler" Art 
eingesetzt:
https://www.lb3th.no/2022/04/24/oscillator-10mhz-74hc04/

: Bearbeitet durch User
von Christoph M. (mchris)


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Clemens L. (c_l)
10.03.2025 16:53

>ähnlicher Chip, ohne und mit Hysterese:

>https://zeptobars.com/en/read/CD4049-cmos-inverter-metal-gate

>https://zeptobars.com/en/read/CD40106B-CMOS-Hex-Schmitt-Triggers-Inverters-fake-ebay-Ti-texas-instruments

Danke für die Links. Wenn es ein CD4049 ist, sollte es nur ein einfacher 
Inverter sein (ohne Hysterese).
Ist ein Experte hier, der die Transistoren auf dem "Die" zuordnen kann?
Die Versorgungsspannungspins zu erkennen ist noch einfach, aber der 
Rest?

von Clemens L. (c_l)


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D und R sind die Schutzbeschaltung am Eingang. N und P sind die 
CMOS-Transistoren der drei Inverter; H die zusätzlichen Transistoren für 
die Hysterese.

von Peter D. (peda)


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Christoph M. schrieb:
> Tatsächlich werden diese Bausteine auch in "nicht digitaler" Art
> eingesetzt:
> https://www.lb3th.no/2022/04/24/oscillator-10mhz-74hc04/

Ich hab das auch mal probiert und war entsetzt, wie hoch der Jitter war.
Logikgatter sind nicht wirklich für analog geeignet. Ein simpler 
Transistor in Kollektorschaltung (Colpitts) arbeitet viel stabiler.
Die Oszillatorschaltungen in µCs sind auch speziell auf Sinusform 
optimiert (hohe Impedanz, geringe Verstärkung).

von Clemens L. (c_l)


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Peter D. schrieb:
>> https://www.lb3th.no/2022/04/24/oscillator-10mhz-74hc04/
>
> Logikgatter sind nicht wirklich für analog geeignet.

Moderne HC haben ein bisschen Hystere an den Eingängen, dann geht so 
etwas gar nicht mehr. (Für analoge Anwendungen gibt es extra 74HCU04; 
"U" = "unbuffered".)

Und wenn man unbenutzte Eingänge offen lässt, braucht man sich über hohe 
Ströme nicht zu wundern (siehe 
https://e2e.ti.com/support/logic-group/logic/f/logic-forum/737694/faq-how-does-a-slow-or-floating-input-affect-a-cmos-device).

von Clemens L. (c_l)


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Clemens L. schrieb:
> N und P sind die CMOS-Transistoren der drei Inverter

Die dicken Leiterbahnen (die sich auch herumschlängeln) sind die 
Gate-Signale. Das sind wahrscheinlich keine großen MOSFETs, sondern 
viele kleine parallel.

von Christoph M. (mchris)


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Clemens L. (c_l)
11.03.2025 08:07

>D und R sind die Schutzbeschaltung am Eingang. N und P sind die
>CMOS-Transistoren der drei Inverter; H die zusätzlichen Transistoren für
>die Hysterese.

Vielen Dank, aber irgendwas passt da nicht zusammen.
Die Inverter des CD4049 bestehen laut Datenblatt nur einem P- und 
N-Kanal Transistor.
https://www.mikrocontroller.net/attachment/663457/cmos_inverter.png

Hier wird behauptet der angebliche CD40106 seit in Wirklichkeit ein 
CD4049 (und das Bild sieht ziemlich gleich wie deines aus) :
>https://zeptobars.com/en/read/CD40106B-CMOS-Hex-Schmitt-Triggers-Inverters-fake-ebay-Ti-texas-instruments

Was also stimmt jetzt?

von Clemens L. (c_l)


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Christoph M. schrieb:
> Die Inverter des CD4049 bestehen laut Datenblatt nur einem P- und
> N-Kanal Transistor.

Das ist der Unterschied zwischen CD4049B und CD4049UB.

> Hier wird behauptet der angebliche CD40106 seit in Wirklichkeit ein
> CD4049

Nein; sie verwenden nur ähnliche Masken. Beim CD4049B wurden die 
"H"-Transistoren weggelassen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christoph M. schrieb:
> Ein HC04 hat allerdings auch interessante analoge Eigenschaften und ist
> vermutlich einfacher im Aufbau.

Nicht wirklich interessant. Seit Einführung der 4000B Serie (Ende der 
70er, also erst recht ein 74HC04) besteht ein Inverter intern aus 3 
Invertern. Dabei sind die MOSFET der beiden ersten Stufen deutlich 
kleiner (geringe Kapazitäten) und die der Ausgangsstufe deutlich größer 
(geringe Kanalwiderstände). Dazu kommt noch, daß die p-Kanal MOSFET auch 
größer als ihre n-Kanal Pendants sind. Zumindest bei gleicher Funktion, 
z.B. in der Ausgangsstufe. Dadurch haben HC Typen vergleichbare 
Stromlieferfähigkeiten bei L und H.

Vorher bestand ein Inverter tatsächlich nur aus 2 MOSFET. Für 
Schaltungen, in denen ein Inverter analog betrieben werden soll, gibt es 
die noch: z.B. als 74HCU04 (U wie unbuffered).

Peter D. schrieb:
> Christoph M. schrieb:
>> Tatsächlich werden diese Bausteine auch in "nicht digitaler" Art
>> eingesetzt:
>> https://www.lb3th.no/2022/04/24/oscillator-10mhz-74hc04/
>
> Ich hab das auch mal probiert und war entsetzt, wie hoch der Jitter war.
> Logikgatter sind nicht wirklich für analog geeignet.

Zumindest die buffered Typen nicht. Unbuffered CMOS, also 4000A oder den 
HCU04 kann man dafür verwenden. Ich gehe davon aus, daß der aktive 
(integrierte) Teil eines Quarzoszillators in einem µC genau so 
implementiert ist.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Es gibt auch noch den HEF4007UB zum experimentieren.

https://assets.nexperia.com/documents/data-sheet/HEF4007UB.pdf

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter D. schrieb:
> Es gibt auch noch den HEF4007UB zum experimentieren.
>
> https://assets.nexperia.com/documents/data-sheet/HEF4007UB.pdf

Hmm. Den 4007 explizit als unbuffered zu bezeichnen, finde ich 
merkwürdig. Ich würde den eher als MOSFET-Array ansehen. Und würde dem 
einfach gar keinen Typ-Suffix geben. HEF4007 und fertig.

von Christoph M. (mchris)


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Peter D. (peda)
11.03.2025 09:35
> Es gibt auch noch den HEF4007UB zum experimentieren.
> https://assets.nexperia.com/documents/data-sheet/HEF4007UB.pdf

Sehr interessant. Muss ich mir mal ein paar besorgen.

Clemens L. (c_l)
11.03.2025 08:07
> D und R sind die Schutzbeschaltung am Eingang. N und P sind die
> CMOS-Transistoren der drei Inverter; H die zusätzlichen Transistoren für
> die Hysterese.
Danke für die Klarstellung. Könntest Du das Schaltbild des 
CD40106_intern (oder den Link) noch posten, damit ich die Bauteile 
zuordnen kann?

von Clemens L. (c_l)


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Christoph M. schrieb:
> Könntest Du das Schaltbild des CD40106_intern (oder den Link) noch posten

Abschnitt 3 in https://www.ti.com/document-viewer/CD40106B/datasheet.

von Christoph M. (mchris)


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Vielen Dank, aber ich komme immer noch nicht klar.
Bei deinem Beispiel sind es 3N+3P+2H = 8FETS
Ein Schmitttrigger nach Wikipedia braucht 6 FETS.

Im Bild hat ein
CD4049UB : 2FETS
CD4049B  : 4FETS
und der CD40106 soll aus einem Schmitttrigger und 2 Invertern bestehen, 
d.h.

6Fets+2Fets+2Fets=10Fets

Bei deinem CD40106_intern sind es aber 8 Fets.

von Clemens L. (c_l)


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Die Wikipedia beschreibt einen Puffer ohne Invertierung.

Beim Inverter erfolgt die Rückkoppelung von der zweiten Inverterstufe. 
Der CD40106 hat drei Inverterstufen.

von Christoph M. (mchris)


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> Die Wikipedia beschreibt einen Puffer ohne Invertierung.
Hmm .. meine dem Wikipedia-Eintrag nachgebaute Implementierung 
invertiert aber, wie aus dem Signalbild sichtbar:
Beitrag "Re: LtSpice CMOS simulieren 74HCxx"
Habe ich da was falsch gemacht?

von Clemens L. (c_l)


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Christoph M. schrieb:
>> Die Wikipedia beschreibt einen Puffer ohne Invertierung.
> Hmm .. meine dem Wikipedia-Eintrag nachgebaute Implementierung
> invertiert aber, wie aus dem Signalbild sichtbar:

Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Für einen 
Schmitt-Trigger brauchst du in der Tat vier zusätzliche MOSFETs; bei 
jedem "H" im Bild sind irgendwo zwei Stück.

von Rainer W. (rawi)


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Teo D. schrieb:
> Nimm die simple Blinkschaltung mit zwei Transistoren und überlege dir,
> warum das blinkt und nicht in einem statischen Zustand verharrt

Meist, weil die Welt nicht rauschfrei ist.

von Peter D. (peda)


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Teo D. schrieb:
> Nimm die simple Blinkschaltung mit zwei Transistoren und überlege dir,
> warum das blinkt und nicht in einem statischen Zustand verharrt, bzw.
> warum läuft das überhaupt an, wenn man Spannung anlegt. Wer o. was
> entscheidet, welcher Transistor als erstes durchsteuert?!

Läßt man die Spannung mit einem Labornetzteil langsam genug ansteigen, 
blinkt sie nicht und beide LEDs leuchten.

von Christoph M. (mchris)


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Clemens L. (c_l)
>> Die Wikipedia beschreibt einen Puffer ohne Invertierung.

Christoph M. schrieb:
> Hmm .. meine dem Wikipedia-Eintrag nachgebaute Implementierung
> invertiert aber, wie aus dem Signalbild sichtbar:

Clemens L. (c_l)
>Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Für einen
>Schmitt-Trigger brauchst du in der Tat vier zusätzliche MOSFETs; bei
>jedem "H" im Bild sind irgendwo zwei Stück.

Danke, gut dass sich das geklärt hat.

Im alten National-Semiconductors Datenblatt zum CD4016B wird übrigens 
die interne Schaltung gezeigt, sieh besteht aus 12 Transistoren:
https://www.radioradar.net/en/datasheets_search/C/D/4/CD40106_NationalSemiconductor.pdf.html

von Peter D. (peda)


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Christoph M. schrieb:
> Im alten National-Semiconductors Datenblatt zum CD4016B wird übrigens
> die interne Schaltung gezeigt

Die mittlere Stufe nennt man auch bus-keeper. Sie verhindert, daß ihr 
Eingang floatet, d.h. zieht immer auf einen gültigen Logikpegel. Dazu 
müssen die Transistoren deutlich schwächer als das Eingangssignal 
treiben.

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