Hi! Demnächst soll eine Balkonsolaranlage aufs Dach (sieht ja doch etwas ordentlicher aus als am Geländer). Gegeben sind: Einfamilienhaus mit Holz verkleidet, im Sicherungsschrank Bj 88 ein FI fürs Bad und einer für den Rest des Hauses. Es wurde mal ein Rollladen auf elektrisch umgebaut, der Weg der Verkabelung ist: Abgriff innen an Wohnzimmersteckdose mit 3x1,5mm², durch die Wand nach draußen, unter der Holzverkleidung Verteilerdose mit Abgang zum innen liegenden Schalter und zum Rollladenmotor. Ist der allgemein übliche Weg. Die Balkonsolaranlage würde ich gern auf die Verteilerdose klemmen. Gäbs da Bedenken? Alternativ zwischen die Verteilerdose und Wechselrichter noch einen FI/Sicherung in Kleinverteiler unterm Dachüberstand? Viele Grüße Matthias
Matthias B. schrieb: > Gäbs da Bedenken? Na ja, der Rollladenmotor ist wohl noch dran. So ein Rollladenmotor produziert beim abschalten eine üble Spannungsspitze, leicht 1000V, die zumindest nicht vollständig vom Netz abgebügelt wird und den Wechselrichter (bestimmte beste chinesische Qualität) killen könnte. Die Betonung liegt auf könnte, z.B. erst wenn Funkentstorkondensatoren alt und kaputt sind, man weiss nicht wann aber den Wechselrichter will man leicht überprüfbar und austauschbar haben, klingt bei der Montageposition nicht so, und vielleicht abschaltbar denn Netzstecker ziehen ist bei deiner Montage ja auch nicht möglich. Ein Balkon und eine Steckdose wäre da besser.
Michael B. schrieb: > Matthias B. schrieb: >> Gäbs da Bedenken? > > Na ja, der Rollladenmotor ist wohl noch dran. So ein Rollladenmotor > produziert beim abschalten eine üble Spannungsspitze, leicht 1000V, die > zumindest nicht vollständig vom Netz abgebügelt wird und den > Wechselrichter (bestimmte beste chinesische Qualität) killen könnte. > > Die Betonung liegt auf könnte, z.B. erst wenn Funkentstorkondensatoren > alt und kaputt sind, man weiss nicht wann aber den Wechselrichter will > man leicht überprüfbar und austauschbar haben, klingt bei der > Montageposition nicht so, und vielleicht abschaltbar denn Netzstecker > ziehen ist bei deiner Montage ja auch nicht möglich. > > Ein Balkon und eine Steckdose wäre da besser. Grundsätzlich richtig aber bei völlig unbekannter Netzimpedanz nur geraten. Und jedes elektrische Gerät mit CE muß eigentlich einen Puls von 1,4kV überstehen, also Ableiter/VDR eingebaut haben. Ansonsten größere Dose und Ableiter/VDR mit einbauen. Die paar Watt kann man bedenkenlos an dieser Dose anklemmen.
Hi! Ja, leider nur Chinawechselrichter. Aber gibts überhaupt andere? Ja, der Rollladenmotor wird täglich benutzt. 4m weiter im gleichen Stromkreis gäbs noch ne Außensteckdose mit innenliegendem Schalter, aber weder diesen zu überbrücken noch Entfall/Verschluss der Außensteckdose ist eine Option. Erreichbar würde der WR für den Fall der Fälle noch halbwegs bleiben. Die vorgesehene Montage unter den Solarpanels gefällt mir auch nicht so wirklich, mir fällt aber auch keine bessere Lösung ein. Und wie schon geschrieben, soll alles auch optisch verträglich werden. VG Matthias
Matthias B. schrieb: > mir fällt aber auch keine bessere Lösung ein Die Solarmodule liefern üblicherweise 10A, dafür reicht eine 1.5mm2 Leitung, egal wie lang weil die Kupferverluste billiger durch mehr PV Leitung kompensiert werden. Und dann halt den WR dort hin wo er gut zugänglich ist und eine Steckdose findet.
Das Hauptproblem ist das in einen Stromkreis von 2 Seiten eingespeist wird. Daher lassen sich dort 19,5A (16A Absicherung und 3,5A PV)über ein 1,5mm² entnehmen was dafür zuviel ist. Die Leitung und Klemmstellen werden überlastet. Bei Schäden gehe ich davon aus das die Versicherung aufgrund einer nicht VDE konformen Installation die Leistung verweigert. Daher zu jedem Balkonkraftwerk eine eigene abgesicherte Leitung an der kein Verbraucher hängt oder die Netzleitung nur mit 10A absichern.
Ok, nochmals danke für die Tips. Leitung direkt zum Sicheeungskasten geht leider nicht da Kasten am gegenüberliegenden Hausende. Sicherung tauschen sollte sich ausgehen. Die Dosen sind eh großteils zugestellt hinter Schränken und somit quasi unbenutzt. VG Matthias
Bernd B. schrieb: > Das Hauptproblem ist das in einen Stromkreis von 2 Seiten eingespeist > wird. Daher lassen sich dort 19,5A (16A Absicherung und 3,5A PV)über ein > 1,5mm² entnehmen was dafür zuviel ist. Die Leitung und Klemmstellen > werden überlastet. Bei Schäden gehe ich davon aus das die Versicherung > aufgrund einer nicht VDE konformen Installation die Leistung verweigert. > Daher zu jedem Balkonkraftwerk eine eigene abgesicherte Leitung an der > kein Verbraucher hängt oder die Netzleitung nur mit 10A absichern. Woher hast du denn den Unsinn? Genau darum ging es die letzten 5 Jahre und die Vernunft hat gesiegt: Anschluß an jede freie Steckdose in Reichweite auch ohne Sonderstecker möglich. Ein 16A "B" LS hält DAUERND 19A ohne auszulösen weil das auch die Leitung aushält. Das war schon VOR der Erfindung der Balkonanlagen der Fall. Und die PV Leistung wird kaum 24h anliegen. Dazu kommt noch, daß sich die Ströme am Einspeisepunkt SUBTRAHIEREN, nicht addieren. Nur die weitergehende Stichleitung könnte danach mit zu hohem Strom belastet sein, NICHT aber die Leitung vom LS. Deshalb sollte man an der Stichleitung keine WaMa, Heizlüfter o.ä. anschließen, sonst völlig unkritisch.
Thomas R. schrieb: > Ein 16A "B" LS hält DAUERND 19A ohne auszulösen Nein. Der kleine Prüfstrom beträgt 1,13 * In, hier also 18,1A. Und da darf der LS nach einer Stunde auslösen.
H. H. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Ein 16A "B" LS hält DAUERND 19A ohne auszulösen > > Nein. Der kleine Prüfstrom beträgt 1,13 * In, hier also 18,1A. Und da > darf der LS nach einer Stunde auslösen. Rundungsfehler sind erlaubt. Und die obere Grenze wo er auslösen MUSS sind schon 1,45 x 16 A = 23,2 A, auch erst nach einer Stunde. Und dann wären da noch die Einbauverhältnisse im Schrank zu berücksichtigen. Thermal Derating etc. Ich habe tausende davon verbaut....
H. H. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Ich habe tausende davon verbaut.... > > Und wie viele vollständig geprüft? Öfter als du vielleicht denkst. Waren meist im Industriebereich wo die Schaltschränke so vollgestopft werden wie es nach den Berechnungen gerade noch möglich ist. Und da spielen selbst Dinge wie genügend Abstand zwischen bestimmten LS eine Rolle. Der Einfluß der Umgebungstemperatur/Montagesituation ist nämlich viel größer als der exakte Auslösewert bei 30°C wie er in der Norm gefordert ist. Das sind Papierwerte die nur bei der Zertifizierung erreicht und durch Stichproben in der Produktion überwacht werden. Die Realität ist leider immer etwas anders ;-) Nachtrag: ein immer noch aktuelles Dokument zur Auslegung von LS bei PV Anwendung von SMA. Dieses Dokument scheint kaum jemand zu kennen/beachten ist aber recht lehrreich.
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Matthias B. schrieb: > Die Balkonsolaranlage würde ich gern auf die Verteilerdose klemmen. Gäbs > da Bedenken? Hmm. kann man machen. > Alternativ zwischen die Verteilerdose und Wechselrichter > noch einen FI/Sicherung in Kleinverteiler unterm Dachüberstand Deine Entscheidung! Entscheidend sind die Örtlichkeiten und die vorhandene E-Installation. Beides kann ich nicht einsehen, deshalb sollte derjenige welcher Vorort ist, doch wohl am besten wissen, wie er es machen sollte. Denk mal darüber nach.
Bernd B. schrieb: > Daher zu jedem Balkonkraftwerk eine eigene abgesicherte Leitung an der > kein Verbraucher hängt oder die Netzleitung nur mit 10A absichern. Kann man machen und ist nicht verkehrt, aber nirgends gefordert. Ganz im Gegenteil, bei einem Balkonkraftwerk wird sogar davon ausgegangen, dass es in einen vorhandenen Stromm kreis eingebunden wird.
Troll A. schrieb: > bei einem Balkonkraftwerk wird sogar davon > ausgegangen, dass es in einen vorhandenen Stromm kreis eingebunden wird. So die Theorie. In manchem alten Haus würde ich da vorsichtiger sein!
Lu schrieb: > So die Theorie. In manchem alten Haus würde ich da vorsichtiger sein! Natürlich sollte die Installation geprüft werden. Und bei mir habe ich vorsichtshalber auch eine eigene Leitung gelegt. Ich wollte aber nur den rechtlichen Rahmen klarstellen.
Hi, egal welche Variante es am Ende wird: Ich würde für den Kreis mit dem Wechselrichter einen separaten RCD vorsehen. Der WR ist im Außenbereich eher der Witterung ausgesetzt, die Wahrscheinlichkeit, dass durch Feuchtigkeit, Isolationsfehler o.ä. mal ein zu hoher Ableitstrom erreicht wird, ist hier größer als bei den restlichen Kreisen (außer vielleicht Bad). Wenn dadurch dann der Gruppen-RCD fürs ganze Haus ausgelöst wird, kommt man ggf. aus dem Urlaub und der ausgelaufene Kühlschrank begrüßt einen dann schon an der Wohnungstür ;-). Alternativ kann man die Hausstromkreise vielleicht grundsätzlich auf 2-3 Gruppen-RCDs aufteilen. Bei einem RCD alleine kann es schon mal eng mit dem Ableitstrom werden und dann steht man ggf. komplett im Dunkeln. Die aktuelle Normengebung fordert heute schon für Wohnungen, mind. 2 RCDs zu verwenden.
Roger schrieb: > Alternativ kann man die Hausstromkreise vielleicht grundsätzlich auf 2-3 > Gruppen-RCDs aufteilen. Meine Wohnungsverteilung war auch auf dem Stand der 80ger: Ein FI fürs Bad. Ich habe letztes Jahr den Verteiler erneuert und da der Platz beschränkt war 3 Hager ADZ316D 3x1P+N eingebaut. Dadurch habe ich 9 Stromkreise auf einer Reihe und trotzdem 3 FI Kreise.
Udo S. schrieb: > Roger schrieb: >> Alternativ kann man die Hausstromkreise vielleicht grundsätzlich auf 2-3 >> Gruppen-RCDs aufteilen. > > Meine Wohnungsverteilung war auch auf dem Stand der 80ger: Ein FI fürs > Bad. > Ich habe letztes Jahr den Verteiler erneuert und da der Platz beschränkt > war 3 Hager ADZ316D 3x1P+N eingebaut. > > Dadurch habe ich 9 Stromkreise auf einer Reihe und trotzdem 3 FI Kreise. Auch keine schlechte Lösung! Bald werden die einpoligen RCBOs mit 1TE allerdings so preisgünstig werden daß selbst das überholt ist.
Thomas R. schrieb: > Bald werden die einpoligen RCBOs mit 1TE allerdings so preisgünstig > werden daß selbst das überholt ist. Eher nicht! Der Preisunterschied wird bleiben! Die Technik die im RCBO steck, kostet halt und ein 4pol RCD + LS bleibt weiter günstiger! Da machen es die Stückzahlen die LS billiger halten als dies RCBOs mit 1TE je können werden.
Cha-woma M. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Bald werden die einpoligen RCBOs mit 1TE allerdings so preisgünstig >> werden daß selbst das überholt ist. > > Eher nicht! > Der Preisunterschied wird bleiben! > Die Technik die im RCBO steck, kostet halt und ein 4pol RCD + LS bleibt > weiter günstiger! Da machen es die Stückzahlen die LS billiger halten > als dies RCBOs mit 1TE je können werden. Ich behaupte NICHT daß die 1TE RCBOs billiger werden als diese Lösung. Nur ist Bauraum durch nichts zu ersetzen und wer 12 Stromkreise auf einer Schienenbreite braucht wird kaum umhin kommen die 1TE zu nehmen und das bei relativ geringen Mehrkosten. Mal ganz abgesehen von den Vorteilen einer RCD Abschaltung nur für den betroffenen Kreis.
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Hi! Habe jetzt endlich mal einen Blick in den Sicherungsschrank geworfen. Alles mit L16A abgesichert, Leitungsquerschnitt 1,5mm². Allerdings alle Wohnzimmersteckdosen auf einer Sicherung. Könnte bei nur noch 10A etwas knapp werden wenn der Staubsauger in Betrieb ist. Tendiere momentan zu einem Kleinverteiler mit ner 2pol B10A unterm Dachüberstand als Sicherung/Hauptschalter wwnn doch mal was sein sollte. VG Matthias
Matthias B. schrieb: > Tendiere momentan zu einem Kleinverteiler mit ner 2pol B10A unterm > Dachüberstand als Sicherung/Hauptschalter wwnn doch mal was sein sollte. Darum geht es bei dem ganzen Herbeigerede von Problemen im Zusammenhang mit einer BK-Solarlösung gar nicht! Es wird davon ausgegangen, dass Du auf dem Balkon, der bislang korrekt mit 16A abgesichert ist UND in Serie zum Wohnzimmer verkabelt ist im Wohnzimmer an einer Verlängerungsleitung eine Dreifachsteckdose ansteckst und an dieser wiederum zwei elektrische Tischgrill betreibst. Dann können theoretisch 23A von dem Sicherungsautomaten kommen und zusätzlich 3A von der BK-Solar womit Du den Zweig zu den Grills überlastest. Meinetwegen ist auch noch eine zusätzliche Abzweigdose mit im Spiel... Allerdings grillt man bei schönem Wetter eh eher draußen...
Hier mal eine Tabelle über den Temperaturgang von gewöhnlichen LS (hatte gerade nur die Tabelle für einen 16A Typ zur Hand, das gilt aber analog auch für 10A Typen) Ein einzelner 16A LS in einer Kleinverteilung draußen bei -25°C wird also erst bei 21A auslösen, in der Sonnenglut bei 60°C dagegen schon bei 14A. Soviel zu den viel diskutierten Auslöseschwellen ;-) Werden mehrere LS aneinander gereiht (wie wohl in fast jeder Unterverteilung üblich), muß der Wert noch mit einem Minderungsfaktor von 0,85 multipliziert werden: 16x0,85=13,6A als untere Auslöseschwelle bei 30°C zu erwarten.
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Man kann bei einem BKW alles möglich an Sicherungen einbauen, durch Fachleute kontrollieren und bestätigen lassen. Nicht nur elektrisch, auch die Statik. Wenn man sich dann die Kosten durchrechnet kommt man drauf, dass es sich nicht lohnt da die Ersparnis geringer ist als die Installationskosten. Aufbauen, anstecken, fertig. Das funktioniert millionenfach im Land. Walta
Thomas R. schrieb: > Soviel zu den viel diskutierten Auslöseschwellen ;-) Da fehlen jegliche Zeitangaben...
Armin X. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Soviel zu den viel diskutierten Auslöseschwellen ;-) > > Da fehlen jegliche Zeitangaben... Das ist nach der DIN EN 60898-1 (VDE 0641-11) immer auf 1 Stunde bezogen.....
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woher stammt dann die Angabe, dass der 1,43-Fache Wert nach spätestens 1h abgeschaltet werden muss? Hier ist es, bei -25°C, nur der 1,31-Fache Nennwert. Da müsste sich doch, wenn man die 1,43 im Hinterkopf hat, niemand wegen einem BKW und zusätzlichen 2,5A einen Kopf machen.
Armin X. schrieb: > woher stammt dann die Angabe, dass der 1,43-Fache Wert nach spätestens > 1h abgeschaltet werden muss? Hier ist es, bei -25°C, nur der 1,31-Fache > Nennwert. > Da müsste sich doch, wenn man die 1,43 im Hinterkopf hat, niemand wegen > einem BKW und zusätzlichen 2,5A einen Kopf machen. Noch schlimmer: Hager gibt hier den angepaßten Nennstrom an. Also statt 16A mit bis zum 1,42-fachen nach 1 Stunde bei 30°C wären es bei -25°C: Nennstrom jetzt 21,1A mal 1,45 = 30,6A für eine Stunde ;-) Daher sollte man die LS auch immer in eine ähnliche Temperaturzone platzieren wie die Leitungen. Sonst werden die im Zweifel nicht so gekühlt sein wie der kalte LS "glaubt" und es kommt zu Problemen.
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