Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Filter für Entlötatation


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von Markus J. (markus_j781)


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Mal eine Frage an die Praktiker.
Ich habe eine (Ent-) Lötstation WEP 948-II.
In der Entlötpistole sind zwei runde Filter eingebaut (18mm 
Durchmesser).
Die sollen wohl auch aus Asbest sein.

Hauptsächlich saugen diese Filtern das kondensierende Kolophonium / 
Lötfett / Flux auf.

Daher wird es irgendwann mal Zeit die zu ersetzen.

Womit?
Kosmetikwatte?
Filtermaterial aus der Abzugshaube?

Ich wollte ungern für eine handvoll winziger Filter ein Heidengeld 
ausgeben.
Das sind Centartikel, die sich bestimmt mit herkömmlichen Mitteln 
ersetzen lassen.

Habt ihr dazu eine Konstruktive Idee?

Danke schonmal!

von Mani W. (e-doc)


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Markus J. schrieb:
> Die sollen wohl auch aus Asbest sein.

Du kommst aus der Vergangenheit?

von Markus J. (markus_j781)


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Wir haben alle eine Vergangenheit.

China hat mit Asbest vermutlich nicht so das Problem, so wie die 
Europäer vor 50 Jahren auch nicht.
Da wurde das Zeug überall eingebaut.

von Gunnar F. (gufi36)


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Markus J. schrieb:
> Die sollen wohl auch aus Asbest sein.

woher kommt diese Aussage?

von Kilo S. (kilo_s)


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Markus J. schrieb:
> Hauptsächlich saugen diese Filtern das kondensierende Kolophonium /
> Lötfett / Flux auf.

Lösen die sich bei Kontakt mit Alkohol auf? Quellen oder verlieren die 
Form weil nur "lose" gepresst? Wenn nicht,
über Nacht in ein Glas Spiritus zum testen, das sollte gut funktionieren 
um Kolophonium und Fett zu lösen.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Markus J. schrieb:
> Die sollen wohl auch aus Asbest sein.

Wieso sollten sie? Temperaturen, die den Einsatz von Asbest erfordern 
könnten, treten da nun wirklich nicht auf.

Markus J. schrieb:
> China hat mit Asbest vermutlich nicht so das Problem

Es scheint ja schwer in Mode zu sein, "China" oder "dem Chinesen" alles 
mögliche zu unterstellen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Markus J. schrieb:
> Ich habe eine (Ent-) Lötstation WEP 948-II.

WEP ist eine Marke / Baureihenbezeichnung von Yihua.

> Die sollen wohl auch aus Asbest sein.

Yihua selber nennt die Filter Ceramic Filter and Carbon Filter. 
Bestellnummer Yihua #948CF.

> Das sind Centartikel, die sich bestimmt mit herkömmlichen Mitteln
> ersetzen lassen.
>
> Habt ihr dazu eine Konstruktive Idee?

Fertig kaufen. Das ist konstruktiv weil du damit Zeit, Aufwand und 
Nerven sparst.

https://de.aliexpress.com/item/1005007061097748.html

Ich hätte keinen Bock mir aus irgend einem Zeug Filter zurecht zu 
schneiden wenn man die als Ersatzteil fertig bekommt. Die Zeit kann ich 
besser nutzen.

Man bekommt sie zwar nicht an jeder Ecke und nein, nicht als 
Centartikel, aber mal ehrlich, bei einer 300(?) € Station machen ca. 13 
Euro für einen Satz von 10 Filterpaaren den Braten auch nicht fett. Ich 
gehe von Hobbyanwendung aus. Wenn du die Filter jährlich wechselst 
kommst du mit dem Satz 10 Jahre aus.

: Bearbeitet durch User
von Markus J. (markus_j781)


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> Lösen die sich bei Kontakt mit Alkohol auf? Quellen oder verlieren die
> Form weil nur "lose" gepresst? Wenn nicht,
> über Nacht in ein Glas Spiritus zum testen, das sollte gut funktionieren
> um Kolophonium und Fett zu lösen.

Genau das ist der Fall.
Ich bin von einer konstistenz wie von Filz ausgegangen, hab also das Pad 
ordentlich mit Ethanol benetzt und es dann zwischen zwei Zerletten 
ausgedrückt.
Danach war das Teil nicht mehr 18mm, sondern schätzungsweise 23mm im 
Durchmesser.

Ich hab das dann vorsichtig wieder zusammen geschoben und eingebaut.

Wenn ich die über Nacht in ein Glas Ethanol eingelegt hätte, dann hätte 
es sich wohl in die einzelnen Fasern zerlegt.
Nehme ich mal an.

von Markus J. (markus_j781)


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Harald K. schrieb:
> Markus J. schrieb:
>> Die sollen wohl auch aus Asbest sein.
>
> Wieso sollten sie? Temperaturen, die den Einsatz von Asbest erfordern
> könnten, treten da nun wirklich nicht auf.
> Markus J. schrieb:
>> China hat mit Asbest vermutlich nicht so das Problem
>
> Es scheint ja schwer in Mode zu sein, "China" oder "dem Chinesen" alles
> mögliche zu unterstellen.

Ich habe hier einige chinesische Produkte stehen, die auch was können.
Die Qualität und der Service ist beeindruckend.
Ich habe aber auch andere Ausreißer gesehen, die ganz und gar auf Profit 
aus waren.
Da funktionierte garnichts, das war gefährlich, und ein CE Zeichen 
klebte auch noch drauf.
Hauptsache weg und verkauft, der Mist.

Wir sind halt verwöhnt mit "Made in Germany".
Das war damals nach dem Krieg mit den deutschen Produkten genau das 
gleiche in England.

Beitrag #7843223 wurde vom Autor gelöscht.
von Ralf X. (ralf0815)


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Markus J. schrieb:
> Wir sind halt verwöhnt mit "Made in Germany".
> Das war damals nach dem Krieg mit den deutschen Produkten genau das
> gleiche in England.

Von welchem Krieg vor 1887 sprichst Du?

von Markus J. (markus_j781)


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> Ich hätte keinen Bock mir aus irgend einem Zeug Filter zurecht zu
> schneiden wenn man die als Ersatzteil fertig bekommt. Die Zeit kann ich
> besser nutzen.

Danke für deinen Beitrag.
Ich hab sowohl Bock darauf, mit meine Ersatzteile selbst zusammen zu 
schnitzen, als auch mich mit mit sinnlosen Reparaturen zu beschäftigen, 
die sonst niemand mehr machen will, vielleicht weil man der Meinung ist, 
daß die sich nicht lohnen.

Die Frage ging daher an die Praktiker und weniger an die Ökonomen dieses 
Forums.

Abschließend:
Ich arbeite recht viel mit dem Werkzeug.
Einmal täglich muss es gereinigt werden.
Wenn der Filter vor Kondensat dicht ist, muss man wechseln.

Ich versuche mich mal mit einer Lochstanze.
Bißchen Reste aus der Abzugshaube sollte ich noch irgendwo haben.

Danke an Alle.

von Mani W. (e-doc)


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Ein Stück aus einer Steinwolle-Dämmplatte ausschneiden
bzw. stanzen...

: Bearbeitet durch User
von Flip B. (frickelfreak)


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Also die filterscheiben für die Baugleiche Pollin-Station waren immer 
aus Baumwollfilz. Die (Aktiv)Kohleschwämmchen gab es damals noch nicht, 
die sind auch höchstens fürs gute gefühl nützlich. Mineralische fasern 
waren das aber ganz sicher nicht. Gute und rundum abdichtende filter 
sind aber wichtig, bei mir klebten von dem dunst irgendwann die ventile 
der membranpumpe fest. Bin dann auf Luft umgestiegen.

: Bearbeitet durch User
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