Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Toner Transfer Methode


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von Kolja L. (kolja82)


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Moin

ich habe gerade versucht, QR Codes auf Holz zu transferieren.
Buche Sperrholz, trocken gut geschliffen.


Erster Versuch, dünnes Papier (O2 Werbung),
Bügeleisen auf Baumwolle und gut Druck.
Ergebnis, ich kann die Werbung auf dem Holz lesen...
Ging mit Wasser zwar wieder ab, aber damit eben auch etwas Toner.

Zweiter Versuch, Posterpapier glänzend.
Gleiches Verfahren, leider auch gleiches Ergebnis.


Was mache ich falsch?
Oder ist Holz gänzlich ungeeignet?

Gruß Kolja

von Thomas W. (goaty)


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Vermutlich haftet der geschmolzene Toner nicht gut an den Holzfasern, 
aber eigentlich komisch weil Papier ja auch Holzfasern ist.
Geht überhaupt irgendein bisschen Toner vom Papier ab ?

von Kolja L. (kolja82)


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Ja, ich sag mal so 70% gehen auf das Holz

von Tom A. (toma)


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Hallo Kolja.

Unbedruckte Rückseite von Geschenkpapier und Transferreihe (Temperatur, 
Zeit).
Medien Staub-, Fett- und Wasserfrei.

Tom

von Kolja L. (kolja82)


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Tom A. schrieb:
> Transferreihe (Temperatur, Zeit)

Parameter bitte 😃

von Tom A. (toma)


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Die musst Du selbst herausfinden, ich kenne weder dein Bügeleisen, noch 
dein Holz und dein Papier auch nicht.

Ich würde bei einer Temperaturstufe mit 2 Minuten beginnen und mit 
Zeitschritten von 2 Minuten weitermachen bis 10-14 Minuten. Kein gutes 
Ergebnis dabei? Nächste Temperatur ... usw. Die Bereiche markieren, 
damit Du sie später wieder zuordnen kannst.

Dazu das Bügeleisen erst für zwei Minuten im ersten Bereich halten. Nach 
2 Minuten den zweiten Testbereich einschließen, nach weiteren 2 Minuten 
den den dritten Bereich einschließen ...... Dabei das Eisen nicht 
auflegen, sondern bewegen und drücken.

Am Ende hast du Bereiche mit unterschiedlichen Zeiten und Temperaturen, 
suchst Dir den Besten aus und übernimmst seine Werte (Zeit/Temperatur) 
als Parameter für den eigentlichen Transfer den Du machen möchtest.

Viel Erfolg

von Kolja L. (kolja82)


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Tom A. schrieb:
> Ich würde bei einer Temperaturstufe mit 2 Minuten beginnen

Meine ersten beiden Versuche hatten maximal 2 Minuten Heizzeit.

Wäre es sinnvoll, das Papier vorher nass zu machen?

von Tom A. (toma)


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Hallo Kolja.

Auf keinen Fall nass machen, dann wird es nichts weil der Dampf den 
Toner abhebt.

Sehr gut gelingt der Transfer auch auf lackierten Untergrund. Der Lack 
muß aber gut getrocknet sein, sonst dampft er und hebt den Toner. Auf 
lackierten Oberflächen reduziert sich die Transferzeit auf einige 
Sekunden. Voraussagen läßt sie sich nur grob, das muß man ausprobieren.

Auch die Zusammensetzung der Toner verschiedener Hersteller ist recht 
verschieden und damit die Verarbeitngsparameter - deshalb die 
Transferreihe. Hat man die Parameter gefunden kann man sie ohne weitere 
Testreihen für mehrere Projekte benutzen, solange sich beim verwendeten 
Material nichts verändert hat.

Tom

von Tom A. (toma)


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Nachtrag: Wenn es bei Dir so schnell geht, arbeitest du womöglich mit zu 
hoher Temperatur? Beim Transfer wird der Toner durch die Temperatur zu 
einer zähen Masse geschmolzen und die braucht etwas Zeit sich mit dem 
Untergrund zu verbinden.

Tom

von Thomas S. (thommi)


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Es gab ja früher mal in den Schulen die Tageslichtprojektoren, mit 
welchen man eine bedruckte Folie auf die Leinwand projizierte.

Die Folien gibt es immer noch, auch für Laserdrucker, bei den 
Projektoren, weiss ich es nicht, ob die noch in Verwendung sind.

Nichtsdestotrotz, falls du Kinder im Schulalter hast, beauftrage doch 
mal eines, einen Lehrer zu fragen, ob er ihm nicht 1...2 Folien 
aushändigen könnte, und versuche es dann mit solch einer Folie.

Ein ganzes Paket solcher Folien zu bestellen lohnt sich nicht für einen 
evtl nicht erfolgreichen Versuch, denn die sind nicht gerade billig, 
daher eben erstmal dieser Weg.

Ich habe das mit der Folie schon mal versucht, um Leiterbahnen auf eine 
Platine zu übertragen, ging aber nicht sehr gut, hat geschmiert.

Auf Holz kann ich mir das aber gut vorstellen, da das saugende 
Eigenschaften im Ggs. zu Kupfer hat, und die Folie eben nicht. Der Toner 
haftet zwar nach dem Einbrennen der Fixiereinheit des Duckers auf der 
Folie, löst sich aber leichter beim Transfer, als von Papier.
Für den Druck solltest du in den Einstellungen die höchste 
Qualitätsstufe wählen, und alle Tonersparoptionen deaktivieren.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas S. schrieb:
> Ich habe das mit der Folie schon mal versucht, um Leiterbahnen auf eine
> Platine zu übertragen, ging aber nicht sehr gut, hat geschmiert.

Ach.

Das hindert dich nun im Rentenalter aber nicht den Unsinn anderen nahe 
zu legen ?

Die Folien schrumpeln unter der Hitze, ist auch Plastik wie der 
aufzuschmelzende Toner.

von Christoph V. (christoph_v331)


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Moin! Ich habe in der Vergangenheit Lasergedrucktes mit Hilfe von Aceton 
auf Holz verewigt: Spiegelverkerter Druck auf Normalpapier, auf 
Werkstück fixiert, Aceton drüberpinseln und dann mit Druck 
beaufschlagen, ca. 10 Minuten lang. Hat prima funktioniert, LG

von Martin S. (sirnails)


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Christoph V. schrieb:
> mit Hilfe von Aceton

Aceton geht "solala"; ich habe sehr gute Ergebnisse gehabt mit Toluol. 
Aber da ziemlich giftig und Grundstoff für Sprengstoffherstellung nicht 
mehr zu bekommen.

Ich halte immer die Augen auf, wenn irgendwo Häuser aufgelöst werden. 
Oftmals steht alte Verdünnung in den Regalen, die noch toluolhaltig war.

Für rein thermischen Transfer hab ich immer 720dpi Druckpapier genommen. 
Das hat in der oberen Schicht extrem kurze Fasern und lässt sich damit 
hervorragend ablösen.

von Thomas S. (thommi)


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Michael B. schrieb:
> Das hindert dich nun im Rentenalter aber nicht den Unsinn anderen nahe
> zu legen ?

Wie kommst du auf Rentenalter? Da habe ich noch 10 Jahre hin.

von Johannes R. (oa625)


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Hallo Kolja,

ich habe vor etlichen Jahren Versuche mit der Tonertransfermethode 
unternommen. Aus dieser Zeit habe ich noch Tonertransfermaterial (A4) 
liegen. Es handelt sich dabei um festes Papier mit einseitiger 
Beschichtung, vermutlich etwas in Richtung Silikon, wovon sich der Toner 
beim Aufbügeln sehr leicht löst.
(Leider löst sich der Toner so leicht, dass die Transportwalzen meines 
Brother DCP-7030 schon mal gelegentlich Teile des Ausdruckes abschaben.)
Da ich seit 2010 mit einem Eigenbau- Belichter arbeite, benutze ich 
diese Bögen nur noch zum Aufbügeln des Bestückungsplanes.
Ich habe auch schon mal ein Stück sehr glatt bearbeitetes Hartholz 
(Obstbaum) mit einer Grafik bebügelt, was sehr gut gelang.
Leider weiß ich nicht mehr, woher ich diese Transferbögen hatte.
Solltest Du aber interessehalber mal probieren wollen, kann ich Dir gg. 
aufgerundetes Porto ein paar Bögen schicken. In diesem Fall bitte PN an 
mich.

Gruß
Johannes R.

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