Hallo zusammen, ich nutze aktuell für ein Unterbrecherlose Zündung an einem Motorrad den HAL Sensor TLE4935. So weit ist alle ok und alles funktioniert wie geplant. Jetzt ist aber für mich ein Frage offen. Welchen Zustand hat der TLE4935 nach dem Einschalten. Low oder high? Im Datenblatt steht dazu nichts und meine ersten versuche haben gezeigt, dass er LOW schaltet. Das ist natürlich wichtig, dass die Zündspule nicht gleich eingeschaltet wird, wenn der Schlüssel rumgedreht wird, sondern erst dann, wenn der Magnet das erste mal am Sensor vorbei kommt. Ist das Verhalten, das mein TLE zeigt typisch oder Zufall? Gruß heiha P.S. Beim TLE4935 handelt es sich um einen bipolaren mit Latch. Das heißt, bei einem Feld von mehr als 10mT schaltet er auf Low (open collector leitend) und bei -10mT schaltet er wieder aus.
Die Hysterese macht der elektrisch. Das bedeutet für Dich, verlasse Dich nicht darauf, was passiert, wenn Du die Spannung einschaltest und die Feldstärke sich im Bereich der Hysterese befindet. Das kann von der Temperatur, dem Dollarkurs und der Mondphase abhängen. Und gerade wegen ersterem kann es sein, dass bei einer Handvoll Versuche immer das selbe Ergebnis kam. Zusichern wird Dir Infineon da nix.
Es heißt Hall-Sensor (oder Hallsensor), weil er den Hall-Effekt nutzt, benannt nach einem Herrn Hall, der im übrigen nichts mit Echo zu tun hat und daher englisch ausgesprochen wird. Ich frage mich, warum du einen Doppelsensor nutzt, dann brauchst du ja auch beide Pole? Ich hätte gesagt ein einfacher ungelatchter Sensor reicht und triggert an der passenden Stelle die CDI, denn so bestimmt der Magnet ja die Ladezeit? Also wird die Ladezeit mit höherer Drehzahl kürzer (ich bezweifle das man das will) und gleichzeitig ist der Zündpunkt unveränderlich vor OT fest. Anyways: mit einem entsprechenden Design der Feldbleche oder Magnete kannst du ja dafür sorgen, das der Sensor immer ein stimmiges Feld sieht, oder? Alternativ in der Elektronik, die ja eh vorhanden sein müsste, eine "verschluckt den ersten Puls"-Funktion nachrüsten.
Hallo Flunder, vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Gruß heiha
Hallo Jens, danke für Deine Anmerkung, habe wohl beim Tippen tatsächlich ein L verschluckt. Der Zündzeitpunkt wird natürlich nicht durch einen N-Pol oder S-Pol erzeugt. Das wäre viel zu ungenau. Die Automotive Hall Sensoren von Infineon schalten von 10 bis 20mT. Das Feld der Magnet schwankt natürlich auch über Temperatur und umliegende Felder. Deshalb schaltet man mit einem S-N Übergang die Zündspule ein und mit einem zweiten Magneten N-S wieder aus und zündest. Dann sind aller Toleranzen draußen. So etwas wirklich zu bauen und wirklich in betrieb zu nehmen ist halt was anderes, als einmal darüber nachzudenken. Bei deiner Methode bräuchte man ja auch einen Runden Magneten, der genau 90° hat, bei mir. Das können wir uns Hobbyisten nicht beschaffen. Am besten funktionieren Hall Sensoren, wenn si immer im Magnetfeld baden. Gruß heiha
Bei "meiner" Methode sitzt der Magnet bei x° vor OT, das lässt sich recht präzise an der Nockenwelle abnehmen und ist dank Zahnrädern oder -riemen timingsicher. Den Rest macht die CDI. Und das ist m.W. ein simpler Magnet, der Sensor schaltet bei "starkem Feld" und schaltet ansonsten aus. Im Prinzip wie ein Reedkontakt, nur unmechanisch. Länge und Größe ist egal, nur die Position ist wichtig, und die ergibt sich automatisch beim Festschrauben der Haltescheibe auf einem passenden Zahnrad. Das ist zumindest das, was ich bei einem Motorzündsteuergerät im Experiment gesehen habe. Manche CDI brauchen mehrere Magnete (je nach gebendem Zahnrad und Zylinderzahl) und oft auch an einer Stelle 2 Magnete kurz nebeneinander, als Index. Ladezeit und Entladezeitpunkt/dauer wird via Software in der CDI programmiert und an die Drehzahl und Leistungsentnahme angepasst.
Flunder schrieb: > Die Hysterese macht der elektrisch. Das bedeutet für Dich, verlasse Dich > nicht darauf, was passiert, wenn Du die Spannung einschaltest und die > Feldstärke sich im Bereich der Hysterese befindet. Das kann von der > Temperatur, dem Dollarkurs und der Mondphase abhängen. Und gerade wegen > ersterem kann es sein, dass bei einer Handvoll Versuche immer das selbe > Ergebnis kam. Zusichern wird Dir Infineon da nix. Passt, ich hatte nur an mir gezweifelt, ich finde die richtige Passage im Datenblatt nicht. Meine Versuche gestern habe ganz ohne Magnetfeld gezeigt, dass er immer Low war. Ich hätte mit dem Gegenteil gerechnet. Aber niemand ist fehlbar.
Jens M. schrieb: > Bei "meiner" Methode sitzt der Magnet bei x° vor OT, das lässt sich > recht präzise an der Nockenwelle abnehmen und ist dank Zahnrädern oder > -riemen timingsicher. > Den Rest macht die CDI. Hallo Jens, hast Du die Zündung selbst gebaut oder ist das Original? Woher weißt Du, dass bei Deiner Zündung ein Hall-Sensor verbaut ist? Das wäre nicht marktüblich, da hier normalerweise Näherungsschalter oder Induktiv-Geber verbaut werden. Gesetzt der Fall, es handelt sich um einen Hall-Sensor, dann ist natürlich die Frage, ob der Magnet so verbaut ist, dass der ein Pol nach außen zum Sensor zeigt und der andere nach innen, oder wie ich das mache, dass der eine Pol in Drehrichtung zeigt und der andere Pol gegen die Drehrichtung. Gruß heiha
Jens M. schrieb: > Und das ist m.W. ein simpler Magnet, der Sensor schaltet bei "starkem > Feld" und schaltet ansonsten aus. Im Prinzip wie ein Reedkontakt, nur > unmechanisch. Genau das geht nicht mit einem Hall-Sensor, wie ich oben schon beschrieben habe. Das magnetfeld ist ja absolut unharmonisch am Pol und die Feldstärke ist in Drehrichtung ja überhaupt nicht definiert. Der Abstand zum Magnet, magnetisch leitende Materialien, Ströme in der nähe würden dies beeinflussen.
Es war nicht mein Entwurf, ich habe es aber gebaut und beim Testen und den Korrekturen und Versuchen assistiert. Es waren modifizierte Serien-Zündgeräte, frei programmierbare "Tuninggeräte" und letztendlich Selbstentwürfe. Es ging um Effizienzversuche an gasbetriebenen Lastermotoren. Hei H. schrieb: > Woher weißt Du, dass bei Deiner Zündung ein Hall-Sensor verbaut ist? Das > wäre nicht marktüblich, da hier normalerweise Näherungsschalter oder > Induktiv-Geber verbaut werden. Weil der Sensor 3 Strippen hatte und am Steuerdraht Signal statisch anlag wenn der Magnet vor dem Sensor stand. Ob das jetzt Hall oder Reed war ist egal, ein Näherungsschalter war es nicht weil er nur auf den Magneten reagierte und ein Induktivgeber schaut auf die Zähne eines Zahnrades, der war teilweise zusätzlich verbaut als Überwachungsfunktion (wg. Mikrodrehzahlschwankungen). Und ja, der Magnet war mit einem Pol Richtung Scheiben und dem anderen Richtung Sensor aufgeklebt und reagierte nur wenn der richtige Pol "ihn angeschaut" hat. Bei deiner Version kann es sein das der Sensor einmal vom Magneten ge- oder enttriggert werden muss bevor er korrekt liefert, das war da nicht der Fall, der Sensor lieferte immer korrekt nur dann ein Signal wenn die Scheibe auf einer Magnetposition war. In der Zündung wurde dann programmiert auf welchem Winkel der Magnet steht und bei welchen Winkeln die Zylinder in welcher Reihenfolge OT erreichen. Manche Steuergeräte wollten mehrere Magnete (einen pro Zylinder, mit einzeln programmierbaren Offsets Magnet <-> OT, sehr interessant bei "Magnet kommt nach Zündung") und/oder einen Doppelpuls als Nullindex. Kann auch sein, das der Sensor vom Versuchsleiter getauscht wurde, denn ein "Metallzapfensensor" an einer fertigen Scheibe ist nicht leicht modifizierbar. Der Magnetsensor und die geklebten Magnete ermöglichten mehr als einmal, schnell eben die Marken zu versetzen.
Hei H. schrieb: > Das magnetfeld ist ja absolut unharmonisch am Pol und > die Feldstärke ist in Drehrichtung ja überhaupt nicht definiert. Das wird/wurde durch die Software kompensiert, die nur einen "tick" braucht. Die steigende Flanke bestimmt das Timing. Die ist wenn sie einmal eingefummelt ist sehr stabil. Hei H. schrieb: > Der > Abstand zum Magnet, magnetisch leitende Materialien, Ströme in der nähe > würden dies beeinflussen. Nein. Der Magnet muss nah vorbeifliegen, aber "etwa in die Mitte zwischen 'rasiert' und 'tutnich'" reicht. Das ist offensichtlich weniger schlimm als du vermutest. Der Sensor war eine ca. 10cm lange Metallschraube mit orangenem Vorderteil, ca. 10mm Durchmesser, der Magnet eine Scheibe mit leicht größerem Durchmesser und etwa 5mm dick. Einfach mit ein wenig 2K-Kleber auf ein passend drehendes Zahnrad gepappt, Alublech mit dem Sensor irgendwo angedübelt und passend gebogen, fertig. Ströme sind definitiv kein Problem, denn du brauchst sicherlich seeehr große Ströme in kleinem Abstand bevor es da zu signifikanten Störungen kommt. Jedenfalls war als Last ein 300kW 400V 3ph-Generator verbaut, direkt an der Schwungscheibe, und da war nix. Es gab alle möglichen Probleme, aber nix was vom Sensor oder Generator kam. Mit einem Oszilloskop an so einer Maschine zu stehen ist auf jeden Fall ein Erlebnis, aber die Signale des Sensors waren bombenstabil, egal ob Last auf dem Motor war oder nicht.
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