Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rohde und Schwarz SGPF


von C. W. (chefkoch)


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Hallo *,

hat jemand hier zufällig Kenntnisse bezüglich der Option B3 (FuBK 
Testbild) für den Testbildgenerator SGPF? Da ich keine Unterlagen und 
auch noch kein SGPF habe gehe ich aktuell davon aus das es sich um ein 
EPROM handelt in dem sich das Testbild befindet.

von Ralph B. (rberres)


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Das FUBK Testbild hat für den Pal-Demodulatorabgleich die 4 
Vektorfelder.
( R-Y, B-Y, +- R-Y und +- B-Y das sind Rot und blau Sägezahn sowie die 
beiden Unbuntfelder, welche nur bei korrekten Abgleich des 
Farbdemodulators unbunt sind. ).

Diese können nicht als komplettes Bild in ein Eprom abgelegt werden, 
sondern müssen aus dem Farbhilfsträger erzeugt werden.

Ich hatte vor vielen Jahren mal einen kompletten FUBK Testbildgenerator 
zu Fuss aufgebaut. Das war auf der 4,43MHz Ebene ein ziemlicher Aufwand. 
Auch die Synchronimpulserzeugung nach dem viertelzeilenoffsetverfahren 
war aufwendig.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von C. W. (chefkoch)


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Das die Unbuntfelder bei der herkömmlichen Aufzeichnung nicht 
aufgezeichnet werden ist mir bekannt. Aber in einem Signal das mit mit 
voller Bandbreite digitalisiert wurde sehe ich keinen Grund das es nicht 
funktioniert. Es sollten doch zwei komplett abgespeicherte Vollbilder 
ausreichen?

von Ralph B. (rberres)


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Mal eine Frage. Wozu benötigst du diese Option denn noch?
Analoge Pal-Signale werden doch heute nicht mehr benutzt.
Nur dafür würde solch eine Option Sinn machen.

Hier mal ein Auszug aus dem Datenblatt des SGPF

SGPF erzeugt digital ein PAL
Composite-Farbvideosignal
(CCVS), kodiert über die Acht-Felder-Sequenz
Sequenz mit einer Auflösung von 12
Bits. Zwei LSI-Gate-Arrays wandeln die
Y-, CB- und CR-Komponenten in das
digitale CCVS um, die eine
genau definierte Farbträger/Synchronisations
Sync-Impuls (SC/H) Phase aufweist. Für
Identifizierung des Beginns der
der Acht-Feld-Sequenz kann der PAL
Identifikationsimpuls in die Zeile
in Zeile 7 des ersten Feldes eingefügt werden.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Es werden wohl sogar 8 Vollbilder abgespeichert und dann in ein analoges 
Signal gewandelt.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von C. W. (chefkoch)


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Ich stamme noch aus der Zeit als das FuBK-Testbild vormittags und nachts 
in der Luft war. Ein SGPF bekommt man in der Zwischenzeit für kleines 
Geld und die Option für das FuBK-Testbild wäre einfach in nice to have. 
Alte Fernseh- und Videotechnik finde ich einfach interessant.

von Ralph B. (rberres)


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Ok wenn man aus Hobbygründen alte Pal-Fernseher restauriert, ist der 
SGPF sehr hilfreich.
Ob die Option eingebaut ist kann man ja bei dem Anbieter des Gerätes 
erfahren. Auf der Rückseite ist in der Regel angegeben, welche Optionen 
eingebaut sind. Man kann sich ja ein Foto der Rückseite  mailen lassen.

Ralph Berres

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Analoge Pal-Signale werden doch heute nicht mehr benutzt.

Also manche haben immer noch mit Kameras mit PAL-Ausgang zu tun und den 
dazu passenden Eingang am Videoverteiler, -verarbeiter kann man auch gut 
mit einem Pal-Generator testen Oder gibt es PAL nur als hochmoduliertes 
TV-Broadcast-Signal?

von Ralph B. (rberres)


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Bradward B. schrieb:
> Also manche haben immer noch mit Kameras mit PAL-Ausgang zu tun und den
> dazu passenden Eingang am Videoverteiler,

Du hast Recht. An die noch analogen Überwachungskameras habe ich in der 
Tat nicht gedacht. Diese werden aber zunehmend von digitalen Kameras 
abgelöst, welche dann auch ans LAN angeschlossen werden können und 
POE-tauglich sind.

Ralph Berres

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Also manche haben immer noch mit Kameras mit PAL-Ausgang zu tun und den
>> dazu passenden Eingang am Videoverteiler,
>
> Du hast Recht. An die noch analogen Überwachungskameras habe ich in der
> Tat nicht gedacht.

Sind auch als Rückfahrkameras u.ä. im Automobilbereich verbreitet, 
analog kommt man halt auch auf einem längeren Kabel brauchbar rüber. 
Aber viele denken bei PAL zuerst an TV-broadcast.

> Diese werden aber zunehmend von digitalen Kameras
> abgelöst, welche dann auch ans LAN angeschlossen werden können und
> POE-tauglich sind.

Noch häufiger sind Kamerasensoren mit nem sogenannten MIPI-Interface, 
deren Zahl sollte in die Milliarden gehen. PAL lebt wohl sehr lange weil 
die Computer erst seit wenigen Jahren fähig sind PAL-Datenströme zu 
verarbeuten. PAL digitalisieren ist heutzutage kein Problem, passenden 
Chip drauf und die Büchse ist kompatibel bis zu zurück in die Steinzeit 
;-)

https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/adv7282a.pdf

von C. W. (chefkoch)


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Kurze Rückmeldung:

Der gelieferte Generator hatte das passende Testbild bereits verbaut. 
Die Signalerzeugung in dem Generator ist hoch spannend. Die Bilddaten 
selber sind in 3x4 EPROMs (27C210) jeweils 4 für Y,U und V. Es sind 
einzelne Zeilen abgespeichert. Für alle Testbilder außer dem FuBK sind 
ja nur wenige verschiedene Zeilen notwendig. Beim FuBK-Testbild wird, 
über eine spezielle Logik, nur der Kreis mit Inhalt über die wenigen 
Zeilen für den "Hintergrund" gelegt. Dann noch ein EPROM das bestimmt in 
welcher Zeile des Bildes welche Daten ausgelesen werden und eins für die 
Steuerung von Burst und Sync. Die Bilddaten werden dann in einem FPGA 
zum FBAS-Signal verrechnet (V und U mit dem Sinus/Cosinus des digital 
vorliegenden Farbträger multipliziert und dann Y dazu addiert) und auf 
den AD-Wandler gegeben.

Ich habe dann noch etwas Reversengineering betrieben und eine 
Senderkennung eingefügt.

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