Moin moin, ich möchte meine 12 Batterien zu einem 48V-System verbinden, inklusive Loadbalancer. Im Handbuch des Loadbalancers habe ich eine Zeichnung entdeckt, die mich ziemlich wundert: Dort werden die parallelen Minuspole nicht nur am Ende der Serie zusammengelegt, sondern hinter jedem Abschnitt. Mit anderen Worten: Anstelle eines gemeinsamen Minuspols (der sich aus vier Polen zusammensetzt) sind hier vier getrennte, parallelgeschaltete Minusleitungen zu sehen. Weiß jemand, ob das ein Fehler in der Zeichnung sein könnte, oder ob das tatsächlich sinnvoll oder sogar notwendig ist? Kann das etwas Positives bewirken, oder eher zu Problemen führen? Oder ist es einfach nur "sicher ist sicher"? Ich wäre sehr dankbar für eure Einschätzungen! :-) Lieben Gruß, Arakis
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Sebastian L. schrieb: > Kann das etwas Positives bewirken Ja! Das wird bei großen Akkupacks (zB Elektroautos) auch genau so gemacht. Dadurch gleichen sich die parallel geschalteten Zellen aus, und Toleranzen bei der Kapazität "mitteln sich weg". Wenn bei der Serienschaltung eine Zelle signifikant schwächer als die anderen ist, begrenzt diese die Gesamtleistung und kann sogar kaputt gehen. Bei der Parallelschaltung wird die Abweichung reduziert. Das ist ja auch überhaupt der Grund warum man Balancer verwendet, die dieses Problem ebenso reduzieren. Außerdem: Wären die Zellen nicht parallel geschaltet, hätte man nicht 3 Zwischenpotenziale, sondern 9, und bräuchte 9 Balancer statt 3! Achja, und es sind Battery Balancer, nicht Loadbalancer, das ist was anderes.
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Die Verbindung ist richtig so, damit alle paralelgeschalteten Akkus die gleiche Spannung haben. wie sollten sonst die Akku Balancer die unteren Reihen Akkus Balancen?
Besten Dank! Ja, die Erklärung macht natürlich Sinn. Wollte nur vermeiden einen Super-Kurzschluss zu machen, zumal ich eine solche Verdrahtung bei der Google Bilder Recherche nie gefunden habe.
Sebastian L. schrieb: > Anstelle eines gemeinsamen > Minuspols (der sich aus vier Polen zusammensetzt) sind hier vier > getrennte, parallelgeschaltete Minusleitungen zu sehen. Nein. Jeder Akku hat einen Minuspol (und auch Pluspol), es sind 4 Akkus in Reihe. Der Minuspol ganz rechts ist 0V, der Minuspol daneben liegt schon auf 12V und der dritte auf 24V während der Minuspol links auf 36V liegt. Nicht jede schwarze Leitung hat dieselbe Spannung. Die Minuspole liegen nicht auf demselben Potential, sie sind ja auch nicht verbunden. Allerdings sind die Minuspole der 3 übereinander (parallel) angeordneten Akkus verbunden, genau so übrigens wie ganz rechts der 0V Pol und ganz links der +48V Pol nur anders (dünner) gezeichnet. Das ist notwendig, es müssen die Akkus parallel geschaltet sein, damit der Balancer keinen Unsinn treibt und nur eine Reihenschaltung balanct während die beiden anderen Reihenschaltungen auseinander laufen. Man hätte auch senkrecht die übereinander liegenden Pluspole verbinden können oder noch besser die 3 waagerecht plus und minus verbindenden Leitungen mit einer senkrechten Leitung verbinden können. Aber er hat es halt so gezeichnet, wie er es gebaut hat. Die Zeichnung ist in Ordnung. Der Zweck allerdings unklar. Als Akkuspeicher sind Bleiakkus, auch zyklenfeste Solarakkus aka Traktionsbatterien, absolut miserabel, dürfen nicht mal zu 50% entladen werden sonst sind sie schnell kaputt und halten auch dann nur 600 Zyklen durch bei geringer Stromentnahme. Ein LiFePO4 hält 7000 Zyklen, darf bis 90% genutzt werden, und bringt deutlich mehr Strom pro Kapazität ohne zu leiden. Preislich sind Bleiakkus gut 10 mal teurer als LiFePO4 über die gesamte Nutzung.
Sebastian L. schrieb: > Wollte nur > vermeiden einen Super-Kurzschluss zu machen Beim erstmaligen Zusammenbau darf man die Akkus natürlich nicht einfach direkt parallel schalten. Dazu sollte man große Lastwiderstände nehmen, die die Leistung verheizen können. Eine dazu ideal geeignete Art von Widerstand nennt sich "Halogen-Glühlampe", die halten hohe Temperaturen aus, regeln sich selbst ab wenn sie zu heiß werden, und man kann visuell sehen wie viel Strom fließt. Wenn die Spannungen dann ausgeglichen sind schaltet man die Akkus parallel und trennt sie nie wieder. Allerdings: Du hast ja 12V-Akkus, und die einzelnen Zellen werden ja nicht überwacht, sondern immer nur der 12V-Verbund. Das ist auch nicht so optimal.
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Die Bleianker unseres Hubstaplers haben bei täglicher Nutzung so rund 30 Jahre gehalten. DOD ging so bis 40% maximal meist nur etwa 20% bei 5 Tage Betrieb. Ganz so schecht sind OPZ und andere Traktionsbatterien also auch nicht, aber die 13 Jahre und 1300 Vollzyklen meines Kangoo ZE schafft man damit eher nicht. Bei einer anderen Technologie als Bleiakkus, braucht man aber Balancer für jede Zelle für je 6 Zellen einen Balancer würde bei Lithiumakkus nach wenigen Zyklen zu Tode führen wie die Akkus von Wolf Rasenmähern und ähnlichem gelump eindrucksvoll beweisen. MfG Michael
Michael B. schrieb: > Als > Akkuspeicher sind Bleiakkus, auch zyklenfeste Solarakkus aka > Traktionsbatterien, absolut miserabel, dürfen nicht mal zu 50% entladen > werden sonst sind sie schnell kaputt und halten auch dann nur 600 Zyklen > durch bei geringer Stromentnahme. Da stimme ich dir prinzipiell zu, aber leider komme ich hier an vieles nicht ran, da ich in Senegal lebe. Meine nächsten Akkus werden wahrscheinlich LiFePO4 werden, aber ich erhoffe mir die nächsten 4 Jahre damit zurecht zu kommen. Ich habe die Menge der Batterien so gewählt, dass ich sie insg. seltenst unter 60-70% Ladestand bringe.
Niklas G. schrieb: > Beim erstmaligen Zusammenbau darf man die Akkus natürlich nicht einfach > direkt parallel schalten. Dazu sollte man große Lastwiderstände nehmen, > die die Leistung verheizen können. Tatsächlich habe ich hier jetzt gerade keine Halogenlampe rumfliegen, könnte aber ggf. eine auftreiben. Frage: Wie wichtg ist es, einen Lastwidertand zu nutzen, sprich lässt es sich vermeiden und könnte ich die Batterien nicht direkt verbinden? Sie sind alle neu und sollten ja eigentlich den gleichen Ladestand aufweisen. Läst es sich ggf. NUR umgehen, wenn man jede einzelne Reihe vorher auf den gleichen Ladestand bringt (sofern es Unerschiede gibt)? Letzteres wäre gar nicht mal so unaufwendig, da ich 100% von Solarenergie abhängig bin, und ich Teile vom Alt-System ins neue übernehmen möchte, ich das Alt-system aber nicht mal einen Tag komplett abschalten darf bzw. sollte (wegen der Wasserpumpen zur Bewässerung der Beete).
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Sebastian L. schrieb: > Sie sind alle neu und sollten ja eigentlich den > gleichen Ladestand aufweisen. Wieso das, aufgrund unterschiedlicher Herstellungstoleranzen, Temperaturen bei Lagerung, Testweiser (Ent)Ladung durch Lieferanten kann der Ladestand abweichen. Selbst kleine Abweichungen sind problematisch. Sebastian L. schrieb: > Läst es sich ggf. NUR umgehen, wenn man > jede einzelne Reihe vorher auf den gleichen Ladestand bringt (sofern es > Unerschiede gibt) Ist auch nicht optimal, weil die Ladegeräte nie so genau sind. Am Besten ist es, über Lastwiderstände bzw. Halogenbirnen verbinden bis der Strom minimal wird. Sebastian L. schrieb: > direkt verbinden Kannst ja mal schauen wie viel Strom so eine Batterie kann und wie viele hundert Grad heiß der Draht wird, mit dem du sie verbindest. Und ab welchem Strom die Batterie anfängt Wasserstoff zu erzeugen, der dann durch selbigen Draht entzündet wird.
Michael O. schrieb: > Bei einer anderen Technologie als > Bleiakkus, braucht man aber Balancer für jede Zelle für je 6 Zellen > einen Balancer würde bei Lithiumakkus nach wenigen Zyklen zu Tode führen > wie die Akkus von Wolf Rasenmähern und ähnlichem gelump eindrucksvoll > beweisen. Erstaunlich viele Hersteller/Inververbringer trauen sich, 1s bis 16s LiIon Packs ohne Balancer in den deutschen Verkehr zu bringen. In dem Pack im angehängten Foto (gerade gemacht) ist nicht einmal ein primitivstes BMS verbaut. Bei mir am Pedelec als Reserve eingesetzt, aber ab und zu öffne ich den und messe die Zellen nach. Bisher im ausgeglichenen Bereich.
Dass bei Zusammenschaltung von Blei-Akkus der Draht glüht und Wasserstoff explodiert ist eher unwahrscheinlich. Selbst wenn man eine randvolle (z.B. 13V) mit einer leeren (z.B. 11V) verschaltet, sind das nur zwei Volt Unterschied. Eine 12V-Halogenbirne leuchtet damit nicht. Um mit 2V einen Draht zum Glühen zu erhitzen, muss der schon sehr kurz und sehr dünn sein. Ein üblicher 6mm² lacht bei den zu erwartenden Strömen (50A?) nur. (Wenn es sich um einzelne übliche Autobatterien handelt. Bei größeren Einheiten sind natürlich die Querschnitte größer zu wählen.)
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Uwe schrieb: > Dass bei Zusammenschaltung von Blei-Akkus der Draht glüht und > Wasserstoff explodiert ist eher unwahrscheinlich. Selbst wenn man eine > randvolle (z.B. 13V) mit einer leeren (z.B. 11V) verschaltet, sind das > nur zwei Volt Unterschied. Volle Zustimmung. Immer wieder wird eine Riesenangst vor dem Parallelschalten von Akkus verbreitet. Man halte sich die geringen Spannungsunterschiede und den Innenwiderstand der Akkus vor Augen. Sogar der seriell geschaltete Innenwiderstand zweier Akkus, des "ladenden" und des "geladenen". Dann gibt es noch den "Spannungssack" beim Entladestart eines Bleiakkus. Ich würde mich wetten trauen, daß beim Zusammenschluß einer vollen mit einer leeren, sagen wir mal "Aautobatterie" mit 12V 66Ah keine 30 A fließen. Und von Wasserstoff zu reden ist hanebüchen. Gasung tritt bei (Lade-)Spannungen von über 2,3V pro Zelle auf. Wo sollen die denn herkommen, wenn der Ladung "spendende" Akku maximal 2,15V pro Zelle hat?
Ralf X. schrieb: > In dem Pack im angehängten Foto (gerade gemacht) ist nicht einmal ein > primitivstes BMS verbaut. Ops, da ist das Bild nicht mitgekommen. Jetzt aber...
Sicher, dass da nichts drin ist? Reingeguckt? Bei meinem Einhell (Rasenmäher) war da nicht nur ein BMS, sondern die komplette Motoransteuerung drin nebst dem Akkuzustandsprüfer, der hier auch im Bild zu sehen ist.
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