Hallo, habe einen einfachen RC-OSC mit einem Schmitt-NAND 4093 aufgebaut. 10kHz. Funktioniert soweit. Der 4093 hat 4 NANDS, und ich brauche nur eines. Somit die gleiche Schaltung mit einem Schmitt-NAND sn74lvc1g132 aufgebaut. Schaltung läuft fast! 10kHz sind da, aber die Stromaufnahme liegt bei fast 8mA!!! Schaltung Breadboard aufgebaut (beide). Hat jemand eine Idee warum das so ist?
> Hat jemand eine Idee warum das so ist?
Weil die Logik eines "vc1g132" bedeutend fixer ist, als du
fuer deine 10 kHz brauchst.
Andre S. schrieb: > Hat jemand eine Idee warum das so ist? Ja, da stimmt irgendwas nicht. Zeichne den Schaltplan auf und poste Bilder vom Aufbau.
Moin, Ich hab jetzt in dem konkreten Fall nicht nachgeschaut, aber hatte schon mal aus Gruenden festgestellt, dass die Hystereseschwellen sehr stark je nach Logikfamilie schwanken. Also mal ins genaue Datenblatt gucken. Gruss WK
Peter D. schrieb: > Ja, da stimmt irgendwas nicht. Vermutlich fehlt, wie ueblich, der Abblockkondensator. :) > die Hystereseschwellen sehr stark je > nach Logikfamilie schwanken Wenn es aber auch wieder genau 10 kHz sind?
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Hast du die Eingänge der unbenutzen Gatter auf high oder low gelegt? Wenn die offen sind könnte das die Stromaufnahme erklären.
Was wenig bekannt ist: Schmitt Trigger Gatter neigen dazu ganz ordendlich Querstrom zu haben im Bereich des Umschaltens. In vielen Datenblättern ist das gar nicht erwähnt. Hier gibt es Diagramme zu dem Thema auf S.12 https://assets.nexperia.com/documents/data-sheet/74LV132.pdf Ist "LV" kein "LVC", aber in den meisten Datenblättern wird über das Thema geschiegen. Du könntest ja selber nachmessen. Ein Poti an einen Eingang und dann schauen wie hoch der Querstrom ist. Der Querstrom steigt stark mit der Betriebsspannung. Aber selbst bei 3V ist er noch weit von den 8mA entfernt. Dein Oszillator hält die Eingänge zwangsläufig ständig im Bereich mit signifikant Querstrom. Ich könnte mir vorstellen dass der Querstrom bei den alten CMOS Gattern viel niedriger ist weil du die weit unterhalb der max. Betriebsspanung betreibst.
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Die 74LV sind wesentlich sparsamer als die 74LVC. Die 74AUP sind allgemein sparsam, aber in dieser Disziplin nur zweiter; außerdem taugen die nicht für 5V.
Anbei der Aufbau und die Schaltung. für beide gilt: R=100k, C=1n sn74lvc1g132: f=13k, Icc=8mA, trise=10ns 4093: f=18k, Icc->0A, trise=50ns
Georg S. schrieb: > Hast du die Eingänge der unbenutzen Gatter auf high oder low gelegt? Es ist nur ein Gatter! Uwe B. schrieb: > Wenn, dann Single LVC1Gu04 Unbuffered Inverter Nicht für diese Art von Oszillator. Da muß es ein Schmitt-Trigger sein. Es stimmt aber daß die Schaltschwellen der Schmitt-Trigger für verschiedene Logik-Familien unterschiedlich sind. Und zudem auch starken Exemplar- und weniger starken Temperaturschwankungen unterliegen. Bei NAND Gattern wie hier verwendet, kann die Schaltschwelle auch davon abhängen ob man beide Eingänge parallel schaltet oder einen fest auf H legt. Das stört den TE aber wohl nicht. Die höhere Stromaufnahme des 74LVC1G132 gegenüber dem 4093 ist wie schon gesagt in der neueren und deutlich fixeren Technologie begründet. Beim Relaxationsoszillator werden die Eingänge des Schmitt-Triggers ja praktisch permanent im eigentlich "verbotenen" Bereich zwischen den Schaltschwellen gehalten. Einfach mal ins Datenblatt schauen.
Axel S. schrieb: > Beim Relaxationsoszillator werden die Eingänge des Schmitt-Triggers ja > praktisch permanent im eigentlich "verbotenen" Bereich zwischen den > Schaltschwellen gehalten. Das tut dem Schmitt-Trigger aber nicht weh, denn der ist es ja gewohnt, dass die Eingangsspannung langsam stufenlos zwischen 0 bis max. schwankt. Sonst hätte der Schmitt-Trigger ja keine Daseinsberechtigung, wenn er diese einfache Aufgabe, für die er eigentlich gemacht ist, nicht bewältigen könnte!
Danke für die ganzen interessanten Hinweise. Maßgeblich für die Stromaufnahme ist tatsächlich die Betriebsspannungshöhe. Aber auch die Schaltvorgänge, aber deutlich geringer. Schmitt-NAND: sn74lvc1g132: Ub=1,65V, f=7kHz, Icc=40µA Ub=1,65V, f=0kHz, Icc->0A Schmitt-NAND: 4093: Ub=3V, f=80Hz, Icc=10uA Ub=5V, f=42HZ, Icc=100uA Ub=5V, f=18kHz, Icc=105uA Ub=15V, f=24Hz, Icc=1,6mA Ub=15V, f=10kHz, Icc=1,66mA Statisch: UB=3/5/15V, f=0Hz, Icc->0A
Andre S. schrieb: > Anbei der Aufbau und die Schaltung. > > für beide gilt: > R=100k, C=1n > > sn74lvc1g132: f=13k, Icc=8mA, trise=10ns ----------------------------------------^^^^ > 4093: f=18k, Icc->0A, trise=50ns Du brauchst auch dringend ein Oszi mit (wesentlich) mehr Bandbreite. Dann haettest du dich selbst von der "Schaltfreudigkeit" von LVC ueberzeugen koennen.
Axel S. schrieb: > Georg S. schrieb: >> Hast du die Eingänge der unbenutzen Gatter auf high oder low gelegt? > > Es ist nur ein Gatter! > > Uwe B. schrieb: >> Wenn, dann Single LVC1Gu04 Unbuffered Inverter > > Nicht für diese Art von Oszillator. Da muß es ein Schmitt-Trigger > sein. Ja. Aber: Mit unbuffered Invertern (aka 4069UB) kann man sich uebrigens auch selbst Schmitt-Trigger bauen. :) Die sind dann sogar "einstellbar". > Es stimmt aber daß die Schaltschwellen der Schmitt-Trigger für > verschiedene Logik-Familien unterschiedlich sind. Und zudem auch starken > Exemplar- und weniger starken Temperaturschwankungen unterliegen. Das kann ich fuer die von mir sonst gerne verwendeten 4093 bzgl. der Exemplarstreuung so nicht bestaetigen. Solange die ICs aus einer Charge kommen, sind die Toleranzen der Schaltschwellen eher gering. > Bei > NAND Gattern wie hier verwendet, kann die Schaltschwelle auch davon > abhängen ob man beide Eingänge parallel schaltet oder einen fest auf H > legt. Ja, vom 4093 gibt es "Varianten", die sich beim beschalten des 2. Eingangs unterschiedlich verhalten. Der Unterschied egalisiert sich aber, wenn man den 2. Eingang auf festes Potential legt. > Die höhere Stromaufnahme des 74LVC1G132 gegenüber dem 4093 ist wie schon > gesagt in der neueren und deutlich fixeren Technologie begründet. Beim > Relaxationsoszillator werden die Eingänge des Schmitt-Triggers ja > praktisch permanent im eigentlich "verbotenen" Bereich zwischen den > Schaltschwellen gehalten. Einfach mal ins Datenblatt schauen. Wie es scheint, ist da also mindestens ein (CMOS-)Inverterpaerchen im verbotenen Bereich. Datenblaetter blenden solche Dinge gerne aus. Viele LVC Bausteine haben naemlich auch Schmitt-Trigger an ihren Eingaengen, neben ihrer eigentlichen Logikfunktion. Weil man sie sonst kaum benuetzen koennte, wenn sie mit den langsamen Flanken anderer Logikfamilien angesteuert werden.
Motopick schrieb: > Axel S. schrieb: >> Uwe B. schrieb: >>> Wenn, dann Single LVC1Gu04 Unbuffered Inverter >> >> Nicht für diese Art von Oszillator. Da muß es ein Schmitt-Trigger >> sein. > > Ja. Aber: > Mit unbuffered Invertern (aka 4069UB) kann man sich uebrigens > auch selbst Schmitt-Trigger bauen. :) Aber sicher nicht mit einem Inverter wie vergeschlagen. Mit zwei Invertern kann man übrigens einen "herkömmlichen" Oszillator bauen. >> Es stimmt aber daß die Schaltschwellen der Schmitt-Trigger für >> verschiedene Logik-Familien unterschiedlich sind. Und zudem auch starken >> Exemplar- und weniger starken Temperaturschwankungen unterliegen. > > Das kann ich fuer die von mir sonst gerne verwendeten 4093 bzgl. der > Exemplarstreuung so nicht bestaetigen. Solange die ICs aus einer > Charge kommen, sind die Toleranzen der Schaltschwellen eher gering. Ja, eben. Die Schaltschwellen sind ja nicht wie bei einem 555 durch ein Widerstandsverhältnis festgelegt, das man auch integriert gut trifft. Sondern durch Threshold-Spannung und Kanalleitfähigkeit. Mithin durch Dotierung und Schichtdicken, die bei IC durchaus varrieren können. Aber eben nicht in IC auf dem selben Wafer oder im selben Batch. Die haben Ende der 70er (so alt ist der 4093) noch mehr gestreut als heute. > Ja, vom 4093 gibt es "Varianten", die sich beim beschalten des > 2. Eingangs unterschiedlich verhalten. Der Unterschied egalisiert > sich aber, wenn man den 2. Eingang auf festes Potential legt. Es hängt von der konkreten Innenschaltung ab. Also ob man die Eingänge einzeln "schmitt-triggert" und dann verknüpft. Oder beides in einem Rutsch macht. Meine Erfahrung mit dieser Art Oszillator ist jedenfalls, daß man die Frequenz nur mit großem Fehler vorausberechnen kann. Wenn man eine bestimmte Frequenz will, kommt man um einen Abgleich nicht herum. > Wie es scheint, ist da also mindestens ein (CMOS-)Inverterpaerchen > im verbotenen Bereich. Datenblaetter blenden solche Dinge gerne aus. Ja. Gerade mal ein paar DB gecheckt. Bei der 4000er CMOS Reihe waren Diagramme Icc vs. Vin noch üblich. Für 74xx in CMOS finde ich auf Anhieb nicht eines. Insofern ziehe ich meine Aussage "mal ins DB schauen" zurück.
Axel S. schrieb: > Für 74xx in CMOS finde ich auf Anhieb nicht eines. Alle SN74HCSxxx (wie HC, aber alle Chips mit Schmitt-Trigger). Für manche Logikfamilien gibt es anderswo mehr Informationen: https://www.ti.com/lit/pdf/scaa034 https://www.ti.com/lit/pdf/scba011
Mit einem Widerstand mehr und einem 74*2G04 könnte man den anderen klassischen Oszillator bauen. Der ist etwas besser berechenbar.
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