Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik µC und Gbit Ethernet


von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

es gibt hier ein Thread von vor 11 Jahren...

Mittlerweile hat sich da ja recht viel getan, hat schon jemand was in 
die Richtung gemacht?

Gibt es Empfehlungen welcher Hersteller auch brauchbare Frameworks 
mitliefert?

Gebraucht wird nur UDP und der Rest der Logik dürfte recht überschaubar 
sein.
Bischen was mit Timern und jede Menge Daten von einem 16-fach SPI zu 
Ethernet schaufeln.

Oder doch besser in die CPLD/FPGA Schublade greifen?

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Kommt drauf an, was du machen willst.
Vor zehn Jahren hatte Keil ein rtOS, was mit dem STM32 sauber TCP/IP. 
Konnte.
Ob das dann 10/100/1000Mbit wurden entschied der PHY.

Wenn du selber deinen Switch bauen möchtest, wird ein MuC nicht reichen 
um GBit auszulasten.

von Markus W. (naggusm)


Lesenswert?

Klingt so, als ob du sowas besser mit einem FPGA machen solltest 
eigentlich.
Grad so basic MAC/UDP frames lassen sich relativ einfach handhaben in 
purer HDL Logik.
Da ist die Hürde im Regefall größer, den uc-proprietären Ethernet-Mac 
Treiber zu verstehen.

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Kommt drauf an, was du machen willst.

wie gesagt nur UDP

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Markus W. schrieb:
> Da ist die Hürde im Regefall größer, den uc-proprietären Ethernet-Mac
> Treiber zu verstehen.

Deswegen die Frage nach einem brauchbaren Framework vom Hersteller ;)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Kommt drauf an, was du machen willst.
> wie gesagt nur UDP
Es wurde nicht nach dem "wie" gefragt, sondern nach dem "was".

Noob A. schrieb:
> Oder doch besser
... einfach mal beschreiben, was du denn mit den UDP Paketen überhaupt 
machen möchtest. Welche Informationen willst du denn da wie schnell ins 
Netz reinkippen?

von Martin S. (strubi)


Lesenswert?

GigE und uC beisst sich schon mal. 100MBit echtzeit und abrissfrei am 
theoretischen Limit zu streamen ist schon knifflig genug, typischerweise 
schreibst du deinen eigenen angepassten Stack auf der Basis einer gut 
funktionierenden Scatter-Gather-DMA-Architektur, bei der die CPU nur 
noch die Header der RTP-Pakete anpassen muss und die Buffer-Queue 
managt.
Was willst du fuer Daten streamen? Anstatt per Durchsatz am Limit kommt 
man meistens mit Hardware-Kompression auch auf ganz gute Loesungen.
Fuer ADC nach 100 MBit habe ich sowas aufm FPGA gemacht, allerdings 
performt da i2s besser als SPI.

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Es wurde nicht nach dem "wie" gefragt, sondern nach dem "was".

Wie gesagt bekomme ich über eine hexa-SPI Messdaten:
32 16bit-Werte grob alle 500ns (ist "bauartbedingt" etwas unregelmässig 
mit Pausen zwischendrin).
Etwas über 1000 davon ergeben eine Messreihe und ca. alle 830µs wir eine 
neue Messreihe getriggert. Auch hier können Schwankungen auftreten.
Mit noch ein paar Prozessdaten dazu, und dem UDP-Geraffel landen wir 
dann bei knapp 90Mbyte/s.

An Komprimierung habe ich noch gar nicht gedacht, aber wenn, dann nur 
losless.

von Markus W. (naggusm)


Lesenswert?

Was ist denn eine Hexa-SPI? Ich kenne nur Quad-SPI oder Octal-SPI?

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

aufgeblasener SPI mit 16 Datenleitungen

der neuste STM32 z.Bsp. hat sowas: 
https://www.st.com/en/microcontrollers-microprocessors/stm32n6-series.html

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Das ganze schreit doch nach einem Zynq o.ä.. Dort gibt es mittels Linux, 
Zephyr usw. einen ordentlichen Netzwerkstack. Dann den ganzen SPI-Teil 
als eigenen Block in die PL, so dass die Daten dort schon richtig 
angeordnet werden, ohne dass das PS noch irgendetwas umsortieren muss. 
Die Applikation kann dann sehr minimalistisch zwischen UIO-Device und 
Netzwerksocket umschaufeln.

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


Lesenswert?

STM32MP und STM32N6 haben auch GBit Ethernet, STM32N6 ist eher ein uC. 
STM32MP ohne Linux etc duerfte schwieriger sein.

von Markus W. (naggusm)


Lesenswert?

Ja, Zynq geht bestimmt auch super für so etwas.

Ich persönlich würde es vermutlich komplett in HDL umsetzen.
Ethernet low-level zu machen ist wie gesagt nicht super schwierig 
solange es nur basic mac/udp frames sind.

Ansonsten würde mir jetzt noch XMOS als sinnvolle Alternative einfallen. 
Die haben recht flexible IO-blocks, die sich je nach Konfiguration auch 
als 16-Bit shift-port nutzen lassen würden. Die kommen da auch vom 
Timing bei so schnellen Sachen gut mit. Und sie supporten auch offiziell 
RGMII / GBit Ethernet.

von Martin S. (strubi)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Das ganze schreit doch nach einem Zynq o.ä.. Dort gibt es mittels Linux,
> Zephyr usw. einen ordentlichen Netzwerkstack

Mit dem OS-Overhead von Linux brockt man sich u.U. eine gehoerige Latte 
anderer Probleme ein und verliert die Echtzeitkontrolle. Und ja, ich 
kenne RTLinux/Xenomai, usw, da gibt es die Stolperfallen immer noch, 
schlimmstenfalls entwickelt man Kerneltreiber neu, dieses Risiko sollte 
man im Hinterkopf behalten. Das SPI-Subsystem ist nicht auf Echtzeit 
ausgelegt, muss man andernfalls komplett in HW machen und sich abermals 
mit Kernelkram herumschlagen. BTDT, mit einem ollen Spartan6 geht's auch 
bare-metal.
Das groesste Problem ist, dass man die Zynq-Geschichte nicht effektiv 
oder nur sehr nondeterministisch in die Cosimulation stecken kann, um 
Probleme zu identifizieren.

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> STM32MP und STM32N6 haben auch GBit Ethernet, STM32N6 ist eher ein uC.
> STM32MP ohne Linux etc duerfte schwieriger sein.

OK, hatte bisher noch keine Berührungspunkte mit den MPUs...
Was ist denn daran so besonders/anders, dass das schwierig wird?

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Markus W. schrieb:
> Da ist die Hürde im Regefall größer, den uc-proprietären Ethernet-Mac
> Treiber zu verstehen.

OK, ich hab mal spasseshalber ein Projekt in der Cube-IDe mit dem 
STM32N65xx angelegt...

Da gehts dann los dass es vorgefertigt schonmal in 3 verschiedene 
Unterprojekte gibt:
einen First Stage Boot Loader, die Application und dann noch einen 
external memory loader

https://www.st.com/resource/en/user_manual/um3249-getting-started-with-stm32cuben6-for-stm32n6-series-stmicroelectronics.pdf

Scheint mir alles sehr stark darauf ausgelegt zu sein einen 
vorgetrampelten Pfad bei der Entwicklung einzuschlagen

Und ich habe SEHR schlechte Erfahrungen mit der HAL von STM gemacht

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Ich wuerde auch in Richtung FPGA tendieren, aber wenns eines ohne 
CPU/Linuxgedoens ist, vorher noch mal stark in mich gehen, was ich noch 
ausser UDP brauche. So'n bisschen Beiwerk wie ARP, DHCP, ICMP kann 
manchmal nicht schaden, koennte aber im FPGA dann doch schnell 
ausufern...

Gruss
WK

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Martin S. schrieb:
> Das SPI-Subsystem ist nicht auf Echtzeit
> ausgelegt,

Weswegen schrieb ich wohl "den ganzen SPI-Teil als eigenen Block in die 
PL"?

von N. B. (charlie_russell)


Lesenswert?

Der erwähnte STM32MP ist eine teure jedoch einfache Lösung.
SPI, Timer und der gleichen auf dem ARM M4 laufen lassen und über den 
internen bus die Daten zum ARM A7 "transferieren" auf dem ein Linux 
läuft und sich um die Netzwerkkommunikation kümmert.

Bei Gigabit ethernet als reiner MCU fällt mir noch sowas wie den HPmicro 
HPM6E ein mit RISC-V.

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

N. B. schrieb:
> Der erwähnte STM32MP ist eine teure jedoch einfache Lösung.
> SPI, Timer und der gleichen auf dem ARM M4 laufen lassen und über den
> internen bus die Daten zum ARM A7 "transferieren" auf dem ein Linux
> läuft und sich um die Netzwerkkommunikation kümmert.

Klingt gut... wenn es jetzt noch ein demo-board gäbe wo die 2 8xSPI 
rausgeführt / nicht anderweitig benutzt sind :(

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Klingt gut... wenn es jetzt noch ein demo-board gäbe wo die 2 8xSPI
> rausgeführt / nicht anderweitig benutzt sind :(

Also wieder Salamitaktik vom Feinsten... Diese doch nicht ganz 
unwichtige Randbedingung wurde natürlich wieder wochenlang verschwiegen.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Noob A. schrieb:
>> Klingt gut... wenn es jetzt noch ein demo-board gäbe wo die 2 8xSPI
>> rausgeführt / nicht anderweitig benutzt sind :(
>
> Also wieder Salamitaktik vom Feinsten... Diese doch nicht ganz
> unwichtige Randbedingung wurde natürlich wieder wochenlang verschwiegen.

Dass der OP viele SPI nutzt steht in der Frage.

Nachwievor ist aber unklar, warum er der Meinung ist einen FPGA oä und 
Gigabit nutzen zu wollen. Über die tatsächlich anfallende Menge der 
Daten schweigt er sich nach wie vor aus. Da er UDP nutzen möchte, 
scheint es nicht wirklich wichtig zu sein, denn von seinen Daten dürfen 
offenbar belibig viele verloren gehen.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (Gast)


Lesenswert?

Vielleicht gibt es keine konkreten Anforderungen, außer möglichst viel 
Bumms für die Werbebroschüre.

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Noob A. schrieb:
>> Klingt gut... wenn es jetzt noch ein demo-board gäbe wo die 2 8xSPI
>> rausgeführt / nicht anderweitig benutzt sind :(
>
> Also wieder Salamitaktik vom Feinsten... Diese doch nicht ganz
> unwichtige Randbedingung wurde natürlich wieder wochenlang verschwiegen.

Das demo-board ist kein Muss, wäre aber schön weil man bei Fehlern nicht 
erstmal die HW im Verdacht hat...

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Über die tatsächlich anfallende Menge der
> Daten schweigt er sich nach wie vor aus.

am 28.3.
Beitrag "Re: µC und Gbit Ethernet"

> Da er UDP nutzen möchte,
> scheint es nicht wirklich wichtig zu sein, denn von seinen Daten dürfen
> offenbar belibig viele verloren gehen.

Wie viel Daten habt ihr denn so bei einer point-to-point Verbindung mit 
UDP verloren?
Das funktioniert erstaunlich gut. In den oben erwähnten Prozessdaten ist 
auch ein bischen checksum etc drin. Aber bei 90Mbyte/s ist wenig 
Spielraum für retransmission.

... Man muss immer Kompromisse machen ...

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Und, nein es sind nicht "viele" SPI, sondern ein hexa-SPI.

Also ein Bus mit 16 Datenleitungen ...

gut, zur Not kann man das auch "zu Fuß" machen, ist also auch keine so 
harte Anforderung. HW-interrupts und DMA könnten dabei behilflich sein.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Vielleicht gibt es keine konkreten Anforderungen, außer möglichst viel
> Bumms für die Werbebroschüre.

Dann kann er auch einen GBit Phy an einen 8-Bitter hängen... X-)

Aus dem SPI des OP kommen nicht annähernd genug Daten, um eine 100MBit 
auszulasten, bin ich mir ziemlich sicher.
Das GBit ist höchstens der Kompatibilität wegen sinnvoll. Ich denke 
nicht, dass der OP seinen SPI mit zweistelligen MHz taktet...

@strippenzieher: Ich selber habe es noch nie geschafft, einen Switch so 
vollzumachen, dass er UDP-Pakete dropt. Man muss aber eben davon 
ausgehen, dass es passiert und dann halt auch WorstCase.

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Nicht, daß ich es nicht schon geschrieben hätte...

Dann halt noch mal im Detail:

Es fallen pro Messung 1152 x 32 x 2 byte an
dazu noch pro Messung 96 byte Prozessdaten

also knapp über 72kb

d.h. wir brauchen 51 Pakete (max. 1500 byte mit je 28 byte obverhead)

bei 1200 Messungen pro Sekunde sind das (aufgerundet)
51 x 1500 x 1200 = 91.800.000 byte

also 87,5Mb die jede Sekunde anfallen ...

und... der "SPI" wird mit 40-50MHz getaktet sein

: Bearbeitet durch User
von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:

> @strippenzieher: Ich selber habe es noch nie geschafft, einen Switch so
> vollzumachen, dass er UDP-Pakete dropt. Man muss aber eben davon
> ausgehen, dass es passiert und dann halt auch WorstCase.

Klar ist das berücksichtigt...

Und, ich sag mal ganz salopp:

die Anwendung verkraftet es, wenn alle paar Tage mal ein Paket fehlt und 
eine komplette Messung verworfen werden muss.
Bisher läuft das aber so stabil dass wir quasi Null Ausfall über Jahre 
hatten

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> sondern ein hexa-SPI.
>
> Also ein Bus mit 16 Datenleitungen ...

"Hexa" steht übrigens für sechs, nicht für 16. Das "Dezimal" in 
"Hexadezimal" kommt nicht von ungefähr.

Du solltes keine Fantasiebegriffe erfinden.

Was für ein Gerät/Bauteil soll so einen "SPI"-Bus haben?

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Aus dem SPI des OP kommen nicht annähernd genug Daten, um eine 100MBit
> auszulasten, bin ich mir ziemlich sicher.

Schreibt er aber hier 
Beitrag "Re: µC und Gbit Ethernet"

Er kommt darin auf 90MByte/s meint aber vermutlich 90MBit/s. Und das ist 
halt für 100Base-TX grenzwertig. Also brauchts einen Controller der ein 
GBit PHY treiben kann.

Der schon vorgeschlagene STM32N6 sollte das schaffen. Daten rein mit 
PSSI -> DMA raus dann per DMA -> Ethernet.

Matthias

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Hab nicht ich erfunden:

https://www.st.com/en/microcontrollers-microprocessors/stm32n6-series.html

und ja, hexadeca-SPI oder wäre richtiger

16xSPI ist aber recht eindeutig, gell?

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Μαtthias W. schrieb:
> Er kommt darin auf 90MByte/s meint aber vermutlich 90MBit/s.

Nein! meint er nicht!
Man könnte lesen was da steht und nachrechnen...

Ich habs aber nochmal detaillierter aufgedröselt:
Beitrag "Re: µC und Gbit Ethernet"

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Dass der OP viele SPI nutzt steht in der Frage.

Das schon, aber plötzlich wurde die harte Anforderung nachgereicht, dass 
es ein Demoboard geben muss, auf dem alle benötigten SPI-Kanäle 
herausgeführt sind. Und das dampft die Auswahl an Microcontrollerboards 
schon fast (oder ganz?) auf Null ein. Somit kommen hauptsächlich nur 
noch FPGA-(Aufsteck-)Boards infrage.

Mittlerweile hat der TE diese Anforderung aber wieder aufgeweicht.

: Bearbeitet durch User
von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Ja, das war unglücklich formuliert...

Tut mir leid wenn ich für Verwirrung gesorgt habe!

Dennoch, schön wärs wenn es sowas geben tät :)
Bei selbstgemachten boards bleibt im Fehlerfall immer ein Zweifel ob man 
was in der HW falsch gemacht hat...
Wobei, ST ja großzügigerweise viel Doku zur Verfügung stellt und man es 
nachbauen könnte..

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Das demo-board ist kein Muss, wäre aber schön weil man bei Fehlern nicht
> erstmal die HW im Verdacht hat...

Heutige Demoboards sind meist so mit Peripherie vollgestopft, dass die 
Schwarte kracht. Die bleibt kaum ein Pin frei, und das nachträgliche 
Herunterlöten/Pinhochbiegen/Leiterbahnaufkratzen ist ebenfalls extrem 
fehlerträchtig und unpraktisch.

Warum also kein Aufsteckmodul, bei dem nahezu alle Peripheriepins 
herausgeführt sind und auf dem Board nur die wichtigsten Funktionen 
(Stromversorgung, Reset, Takt, ggf. zusätzlicher Speicher) realisiert 
sind? Ich nutze für Kleinserienprodukte bevorzugt die entsprechenden 
(FPGA-)Module von Trenz.

https://shop.trenz-electronic.de/de/Produkte/Trenz-Electronic/

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Μαtthias W. schrieb:
>> Er kommt darin auf 90MByte/s meint aber vermutlich 90MBit/s.
>
> Nein! meint er nicht!
> Man könnte lesen was da steht und nachrechnen...
>
> Ich habs aber nochmal detaillierter aufgedröselt:
> Beitrag "Re: µC und Gbit Ethernet"

Stimmt. Da ist mir was durch. Jetzt sag ich nur noch das der STM32N6 das 
schaffen könnte. Könnte man mit 
https://www.st.com/en/evaluation-tools/nucleo-n657x0-q.html#overview 
relativ schnell testen ob das hinhaut. Die XSPI Einheit passt aber 
nicht. Die agiert als SPI Host. Der OP braucht aber ein Device. Also 
doch PSSI.

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Das Nucleo-board ist leider nicht verfügbar :/

Und Danke für den Hinweis mit SPI-Device. Ist mir glatt entgangen 8-0

Die Nucleos find ich eh toll, sind eine erfrischende Ausnahme zu dem was

Andreas S. schrieb:
> Heutige Demoboards sind meist so mit Peripherie vollgestopft, dass die
> Schwarte kracht. Die bleibt kaum ein Pin frei

: Bearbeitet durch User
von Til S. (Firma: SEGGER) (til_s)


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Gibt es Empfehlungen welcher Hersteller auch brauchbare Frameworks
> mitliefert?

https://www.segger.com/products/connectivity/emnet/

Xilinx Zynq XC7Z007S SoC:
https://www.segger.com/evaluate-our-software/segger/#segger-empower-zynq

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Til S. schrieb:
> Noob A. schrieb:
>> Gibt es Empfehlungen welcher Hersteller auch brauchbare Frameworks
>> mitliefert?
>
> https://www.segger.com/products/connectivity/emnet/
>
> Xilinx Zynq XC7Z007S SoC:
> https://www.segger.com/evaluate-our-software/segger/#segger-empower-zynq

Danke :)

von N. B. (charlie_russell)


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Klingt gut... wenn es jetzt noch ein demo-board gäbe wo die 2 8xSPI
> rausgeführt / nicht anderweitig benutzt sind :(

Falls es keine devboards gibt SOM kaufen und ein breakout board selber 
erstellen.
DH-electronics hat das Avenger96 für deren SOM.
Olimex hat SOM.


Das was ST unter der STM32MP verkuft gibt es auch von NXP. Dort läuft 
das unter NXP i.MX crossover. Bisher noch nie verwendet vondaher kann 
ich dir nichts dazu sagen außer das es die gibt.

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Nicht, daß ich es nicht schon geschrieben hätte...
>
> Dann halt noch mal im Detail:
>
> Es fallen pro Messung 1152 x 32 x 2 byte an
> dazu noch pro Messung 96 byte Prozessdaten
>
> also knapp über 72kb
>
> d.h. wir brauchen 51 Pakete (max. 1500 byte mit je 28 byte obverhead)
>

Nein. Zwei Pakete reichen. UDP kann 64kB pro Frame. Spart bandbreite.

> bei 1200 Messungen pro Sekunde sind das (aufgerundet)
> 51 x 1500 x 1200 = 91.800.000 byte
>

2400 Frames pro Sekunde.

Nurmalso.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Nein. Zwei Pakete reichen. UDP kann 64kB pro Frame. Spart bandbreite.

Das nützt aber nichts, wenn die darunter liegende physikalische Schicht 
(Ethernet) nur eine maximale Paketgröße von ~1500 Bytes unterstützt. 
Selbst Jumbo Frames bieten - je nach Ausprägung - nur ~9000 Bytes, 
setzen aber voraus, dass sämtliche Netzwerkkomponenten, d.h. Interfaces, 
Switches, Router, ebenfalls solche Paketgrößen unterstützen und 
entsprechend konfiguriert sind.

Und das ganze führt nur zu einer Reduzierung des Protokolloverheads von 
wenigen Prozent. Das also nur in den seltestens Fällen.

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Nein. Zwei Pakete reichen. UDP kann 64kB pro Frame. Spart bandbreite.

Oh, Dankeschön!

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Das nützt aber nichts, wenn die darunter liegende physikalische Schicht
> (Ethernet) nur eine maximale Paketgröße von ~1500 Bytes unterstützt.

... und wieder von der realität eingeholt

Wie auch immer, ich hab in diesem Thread Einiges gelernt!

Daher allen ein dickes Danke!

von G. K. (zumsel)


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Nein. Zwei Pakete reichen. UDP kann 64kB pro Frame. Spart bandbreite.
>
> Oh, Dankeschön!

Fragmentierung spart nicht wirklich Bandbreite.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Nein. Zwei Pakete reichen. UDP kann 64kB pro Frame. Spart bandbreite.
>
> Das nützt aber nichts, wenn die darunter liegende physikalische Schicht
> (Ethernet) nur eine maximale Paketgröße von ~1500 Bytes unterstützt.
> Selbst Jumbo Frames bieten - je nach Ausprägung - nur ~9000 Bytes,
> setzen aber voraus, dass sämtliche Netzwerkkomponenten, d.h. Interfaces,
> Switches, Router, ebenfalls solche Paketgrößen unterstützen und
> entsprechend konfiguriert sind.
>
> Und das ganze führt nur zu einer Reduzierung des Protokolloverheads von
> wenigen Prozent. Das also nur in den seltestens Fällen.

Naja, ich gehe mal bei den Anforderungen des OP davon aus, dass seine 
komplette Netzinfrastruktur dick genug dimensioniert ist, um den 
Hirnriss mitzumachen, den er da vor hat.

Bei dem BroadCom-Switch, den ich letztes/diese Jahr gebastelt habe waren 
Jumboframes nur ein Konfigschalter. Und der hat sich bei 10GBit noch an 
den Füßen gespielt. Nettes kleines Teil, wenn das Geschäftsgebaren von 
BC nur nicht wäre...

Klar, wenn er irgend eine 1G-Konsumergurke dazwischen hat ist Essig. 
Dann nützt ihm sein GBit-Interface am Messzwerg aber auch nix mehr.

: Bearbeitet durch User
von Harry L. (mysth)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
>> bei 1200 Messungen pro Sekunde sind das (aufgerundet)
>> 51 x 1500 x 1200 = 91.800.000 byte
>>
>
> 2400 Frames pro Sekunde.
Statt alles mit HighEnd-Hardware zuzuschütten,wäre es da nicht 
sinnvoller, mal über Kompression nachzudenken?
Wenn man genug "Dampf" für GBit einplant, sollte das doch eigentlich 
kein Thema sein, und dann reicht plötzlich wieder 100 Mbit...

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7859490 wurde vom Autor gelöscht.
von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Harry L. schrieb:
> Statt alles mit HighEnd-Hardware zuzuschütten

Echt jetzt?

Dachte Gbit wäre mittlerweile Standard... wenn auch bei µCs wohl noch 
nicht soo verbreitet

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Dachte Gbit wäre mittlerweile Standard.

Offensichtlich nicht, sonst wäre ja dieser Thread hier nicht entstanden.

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Harry L. schrieb:
> Statt alles mit HighEnd-Hardware zuzuschütten,wäre es da nicht
> sinnvoller, mal über Kompression nachzudenken?

Wieviel gewinnt man denn da, wenn verlustfrei komprimiert werden muss?
Man müsste ja auf ganz grob 10% vom Datenvolumen runter... Oder hab ich 
grad 'nen Knoten im Rechner?

von Noob A. (strippenzieher)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Noob A. schrieb:
>> Dachte Gbit wäre mittlerweile Standard.
>
> Offensichtlich nicht, sonst wäre ja dieser Thread hier nicht entstanden.

der Thread entstand weil ich dachte das ist einigermassen verbreitet und 
es lohnt sich mal nach Erfahrungen anderer zu fragen...

von Norbert (der_norbert)


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Wieviel gewinnt man denn da, wenn verlustfrei komprimiert werden muss?
> Man müsste ja auf ganz grob 10% vom Datenvolumen runter... Oder hab ich
> grad 'nen Knoten im Rechner?

Komprimierung hängt alleinig von den Daten ab.
Weißes Rauschen -> gar nicht.
Im besten Fall (wenn sich nur selten Änderungen ergeben) kann man die 
Info:
»So wie gestern morgen« senden.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Wieviel sich komprimieren laesst, haengt halt stark davon ab, wie 
"zufaellig" die Daten sind. Wuerde ich mir aber nur antun, wenn ich 
diese Daten dann ueber deutsche Internetzleitungen gebuehrenpflichtig 
weiterleiten muesste. Und sie sich heftigs komprimieren liessen, weil 
ich z.b. die Aussentemperatur mit 10nsec zeitlicher Aufloesung schicken 
will.
Sonst ist derweilen GBitEthernet nicht wirklich viel mehr Raketentechnik 
als 10/100.

Mittlerweilen denk' ich, wirds eher darauf ankommen, ob du lieber mit 
irgendeinem Fertig-CPU/SPI/GBitEthernet-Chip z.b. von ST arbeitest oder 
lieber mit irgend einem FPGA. Oder was halt teurer wird, wenns in 
Grossserie gehen soll.

Gruss
WK

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Noob A. schrieb:
> Echt jetzt?
>
> Dachte Gbit wäre mittlerweile Standard... wenn auch bei µCs wohl noch
> nicht soo verbreitet

Es gibt halt doch noch Unterschiede zwischen einem Rechner mit X GHz 
Multi-Core CPUs und XXX GB RAM und einem 32 Bitter Microcontroller.

Bei Gigabit kommen einfach unglaublich schnell unglaublich viele Daten. 
Ein µC hat da Probleme auf vielen Ebenen und es stellt sich sofort die 
Frage was er überhaupt so schnell mit so vielen Daten anfangen will.

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


Lesenswert?

Und der GBit PHY schluckt auch deutlich mehr Energie als ein 100MBit 
PHY.

von Luka M. (lucami)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Sonst ist derweilen GBitEthernet nicht wirklich viel mehr Raketentechnik
> als 10/100.

> Mittlerweilen denk' ich, wirds eher darauf ankommen, ob du lieber mit
> irgendeinem Fertig-CPU/SPI/GBitEthernet-Chip z.b. von ST arbeitest oder
> lieber mit irgend einem FPGA  . Oder was halt teurer wird, wenns in
> Grossserie gehen soll.
>
> Gruss
> WK
Wir hatten ein ähnliches Projekt mit Vibrationsregistrierung - und es 
gab ähnliche Probleme mit der Lautstärke. Am Ende haben wir uns für 
einen lokalen Puffer und eine Nachbearbeitung vor dem Senden 
entschieden.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.