Hallo, in einem anderen Thread wurde präsentiert, welche Vorschläge von Mitarbeitern umgesetzt wurden, welche Einsparungen das Unternehmen dadurch hatte und wie viel Vergütung es dafür gab. Das war bei Grundig und zu D-Mark-Zeiten. Ich habe auch viele Erzählungen gehört, wie in der DDR viele Innovationen aus der Arbeiterschicht kamen. Hat das betriebliche Vorschlagswesen heute noch Relevanz? Wer von euch hat z. B. im vergangenen Jahr einen Vorschlag eingebracht, der umgesetzt und vergütet wurde? Ich habe Statistiken gefunden, welche erfassen, wie viele Unternehmen Prozesse für das betriebliche Vorschlagswesen implementiert haben, aber noch nichts, wie viele Vorschläge pro Jahr erfolgreich umgesetzt werden o. ä. - Wo finde ich diese Statistiken?
Stefan H. schrieb: > wie viele Vorschläge pro Jahr erfolgreich umgesetzt werden > o. ä. - Wo finde ich diese Statistiken? Bei den jeweiligen Unternehmen. Ob diese die allerdings veröffentlichen glaube ich eher nicht.
Stefan H. schrieb: > Wo finde ich diese Statistiken? Die Stadtwerke in München schrieben das mal in einem Fachartikel in einer Managementzeitschrift, welche seit ein paar Jahren schon den Weg des Altpapiers gegangen ist.
> Ich habe auch viele Erzählungen gehört, wie in der > DDR viele Innovationen aus der Arbeiterschicht kamen. > > Hat das betriebliche Vorschlagswesen heute noch Relevanz? > Wo finde ich diese Statistiken? Die Frage ist auch: "*Wie* findet man sowas". Wahrscheinlich mit einem zeit-aktuellen Stichwort wie Arbeitnehmer-Erfindung\Patent und nicht mit DDR-Verbalgedöhns wie "Neurerwesen". Das taugt nur noch für kultiges Liedgut: * https://www.youtube.com/watch?v=ZTCcC9VKIR4 * https://de.wikipedia.org/wiki/Neuererwesen * https://de.wikipedia.org/wiki/Stachanow-Bewegung Zum Patentwesen heute: * https://www.heise.de/news/Wenn-Arbeitnehmer-Erfinder-werden-So-laeuft-eine-Patentanmeldung-6071991.html * https://de.statista.com/statistik/daten/studie/258128/umfrage/anzahl-der-patentanmeldungen-in-deutschland-nach-unternehmen/ * https://www.white-ip.com/patent-and-legal/arbeitnehmererfindung/
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Ich arbeite in einer Konzerntochter, und der Konzern hat natürlich ein Verbesserungs-/Vorschlagswesen. Ein paar Jahre lang hatte ich mir das Ziel gesetzt, einen Verbesserungsvorschlag pro Jahr anzubringen. Gültig dabei sind NUR Verbesserungsvorschläge, die NICHT meinem direkten Arbeitsbereich betreffen. Denn Verbesserungen in meinem Arbeitsumfeld gehören zur Arbeit. Wenn mir da was auffällt, dann sage ich das direkt. Dafür gibt es keine Belohnung, aber Lob und Anerkennung, so wie es sein sollte. Zurück zu den Konzern-Verbesserungsvorschlägen: Üblicherweise hatte ich im Frühjahr, spätestens im Sommer einen Verbesserungsvorschlag. Dazu habe ich einfach die Augen offen gehalten. Sobald ich im Konzern über etwas dummes oder besonders umständliches gestolpert bin, habe ich das dokumentiert und einen konkreten Verbesserungsvorschlag formuliert. Die Bearbeitung hat immer Monate gedauert, einmal wurde sogar ein externer Gutachter hinzugezogen. Keiner meiner Vorschläge wurde abgelehnt. Jedes mal wurde mir ein "Preis" oder zumindest ein "Anerkennungspreis" zugesprochen. Das Verbesserungswesen hat einen Katalog toller Dinge, wo man sich was aussuchen darf. Es gibt z.B. ein Steak-Messer-Set, ein Bit-Set, einen Rasensprenger, usw. Ich hab' mal einen Küchenmixer geholt, ein Kollege einen USB-Lautsprecher. Sinnvoll umgesetzt wurde leider keiner meiner Vorschläge, deshalb mache ich keine mehr. Die Preise sind nett, waren für mich aber nie die Motivation. Was ich brauche habe oder kaufe ich, Steakmesser würden nur rumliegen.
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Bradward B. schrieb: > Wahrscheinlich mit einem zeit-aktuellen Stichwort wie > Arbeitnehmer-Erfindung\Patent Arbeitnehmererfindung ist eine andere Baustelle und total krank. In einer solchen, die erfolgreich angemeldet wurde, taucht mein Name auf. Die Firma, sehr großer Konzern, hat mir kackfrech 50 DM Prämie angeboten, aber keinerlei Interesse gezeigt, das Thema zu verfolgen. Die 'Prämie' können sie sich sonstwo hin schieben und der Mitbewerber freut sich, das unbelästigt nutzen zu können. In dem selben Laden hatte ein Kollege ein Patent eingereicht, wofür man ihm ebenfalls ein paar alberne DM zahlen wollte. Das ging für die Firma schlecht aus, das Gericht befand eine hoch fünfstellige Summe für angemessen, die er dann auch bekam. Die Firma darf seitdem auf sein Wissen verzichten, er hat sich in seinem ursprünglichen Fach selbsständig gemacht und ein paar Jahre später Referenzobjekte über Europa hinaus. Es fehlen Fachkräfte, und wenn man wirklich gute hat, bemüht man sich, diese zu vergraulen.
Vermutlich kommen heute mehrere Dinge zusammen: Controlling und Kennzahlen verhindern die ärgsten Missstände. Make vs buy, online Angebote, … Bei uns werden alle Fertigungsinseln sowieso alle paar Jahre neu organisiert. Die Verantwortung der Gruppe (Einbindung aller) hat zugenommen. Fluktuation ist weitaus größer. Nicht unbedingt durch Kündigung, eher durch Wechsel/Umorganisierung. Die größten Klopfer sind damit vermutlich seltener. In meinem ersten Konzern (Chemie) in den 80ern war der bestorämierte Vorschlag beim Drucken von Post: Der Prozess war langsam, weil die Umschläge von der Anlage gedreht werden mussten. Also umschlagstapel gedreht einlegen und Programmschritt aus der Ablaufsteuerung raus.
Stefan H. schrieb: > Hat das betriebliche Vorschlagswesen heute noch Relevanz? Eigentlich hatten und haben alle meine Arbeitgeber ein Vorschlagwesen. Ich habe mich allerdings schon früh entschieden, dass es für mich am besten funktioniert wenn ich das betriebliche Vorschlagwesen mit informellen Vorschlägen ignoriere, mich nicht um organisatorische Verbesserungen etc. kümmere, sondern um Technik und ganz formal Arbeitnehmererfindungen (für Patente) einreiche. Dabei kommt für mich was rum. Danke ArbnErfG :) Auch wenn die Arbeit mit Patentanwälten schon anstrengend sein kann. In machen Betrieben ist das betriebliche Vorschlagwesen und die Patentabteilung zusammen. Dann suche ich mir Ansprechpartner aus dem Patentbereich und ignoriere den Rest. > Wer von euch > hat z. B. im vergangenen Jahr einen Vorschlag eingebracht, der umgesetzt > und vergütet wurde? Eingebracht und vergütet ja, weil Arbeitnehmererfindungen. Wirklich umgesetzt? Wenn überhaupt in ein paar Jahren. > Ich habe Statistiken gefunden, welche erfassen, wie viele Unternehmen > Prozesse für das betriebliche Vorschlagswesen implementiert haben, aber > noch nichts, wie viele Vorschläge pro Jahr erfolgreich umgesetzt werden > o. ä. - Wo finde ich diese Statistiken? Vermutlich nirgendwo. Und wenn, was ist die Definition von "erfolgreich umgesetzt"? Wenn das firmeninterne Statistiken sind, dann sind die maximal geschönt. weil die wahrscheinlich nicht besonders gut aussehen würden. Firmen sind so wie sie nun mal sind und Veränderungen sind schwer.
gefühlt seit 40 Jahren abgeschafft, zuerst in der Industrie und später im ÖD.
> gefühlt seit 40 Jahren abgeschafft, zuerst in der Industrie und später > im ÖD. Heisst jetzt Ideen-/ und Innovationsmanagment. Weil sich das eher an unverbrauchte Visionäre richtet, halten ältere Semester, deren Tagesziel nicht Aufstieg sondern Besitzstandswahrung ist, das für "abgeschafft".
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Bradward B. schrieb: >> gefühlt seit 40 Jahren abgeschafft, zuerst in der Industrie und später >> im ÖD. > > .. halten ältere Semester, deren Tagesziel nicht Aufstieg > sondern Besitzstandswahrung ist, das für "abgeschafft". Das ist natürlich Quatsch, den Du durch Deine angehängte Karrikatur bestätigst. Die "älteren Semester" waren nicht schon immer alt und haben erkannt, dass sie gegen die Sturheit der übergeordneten Ebene nichts erreichen können. Das hat nichts mit Besitzstandswahrung zu tun, sondern schont einfach die Nerven. Da spreche ich doch lieber direkt mit den Kollegen, ob wir etwas anders machen können, anstatt mich mit einem idiotisch bürokratischen Vorschlagswesen zu befassen, welches mir dann gnädige 50 Euro zahlt.
> anstatt mich mit einem idiotisch > bürokratischen Vorschlagswesen zu befassen, welches mir dann gnädige 50 > Euro zahlt. Wer die 50 Euro nicht ehrt ... "unverbrauchte Visionäre" bringen ihre Neuerungen auch für weniger durch, siehe Open Source. Oder manche gehen aufs Ganze und gründen auf ihren "Neuerungen" 'ne eigene Firma. https://de.wikipedia.org/wiki/Jens_Ritter
Bradward B. schrieb: > Oder manche gehen aufs Ganze und gründen auf > ihren "Neuerungen" 'ne eigene Firma. Erfolgreiche Künstler gibt es vermutlich in jedem Metier. Wobei ich ja bei Gitarren von der https://de.wikipedia.org/wiki/Red_Special begeistert bin: Ein Jugendlicher baut sich mit seinem Vater aus Schrott eine Gitarre und wird damit Teil einer der erfolgreichsten Bands ever. Und nicht, weil er Gitarrenbau als Hobby hat oder besondere Expertise. Einfach nur als einmaligen Ausflug.
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Ich habe ja auch schon öfters Vorschläge eingereicht, welche jetzt nicht immer gar so spektakulär waren, aber den Arbeitsablauf schon angenehmer machten. Da gab es oft 650 € manchmal auch etwas weniger. Natürlich hat dann das Finanzamt das mit einer Abzocke belohnt, und sich 30% davon genehmigt. Da wundert es mich nicht, dass solche Vorschläge dann eher weniger werden, und Deutschland eben sich selbst im Weg steht, und damit mittel- bis langfristig vor die Hunde geht. Es gibt viele innovative Ideen unterhalb der Chefetage, welche auch bei Betriebsversammlungen gesondert hervorgehoben werden. Andererseits wird im selben Atemzug von hohen Personalkosten gesprochen, wie lästig die doch sind. Aber ohne Personal keine Produktion. Wenn dann einer Bruttogehaltserhöhung noch eine Nettogehaltsverringerung ob der Steuerprogression einhergeht, dann sollte sich die Regierung schon mal Gedanken darüber machen, warum immer mehr Fachkräfte und Firmen ins günstigere Ausland gehen um ihre Innovationen dort günstiger und ertragreicher zu realisieren.
Ich habe vor Jahren eine Idee für eine Produktverbesserung eingereicht und die wurde abgelehnt, weil zu neu und vielleicht teuer. Nun will ein Kunde genau das haben, so wie ich es mir damals ausdachte. Auf meine Rückfrage ob ich dann doch was für meine Idee bekomme gabs die Antwort: Ist so lange her giltet nicht mehr :-( Ist die Firma mit dem Pferd... Vorschlagswesen für den Ars..., sozusagen.
Christian M. schrieb: > Ich habe vor Jahren eine Idee für eine Produktverbesserung eingereicht > und die wurde abgelehnt ein Kollege hat für einen Ruheständler ein Bürotelefon umgebaut mit LCD und Namen- und Nummerspeicher, alle fanden das so toll und waren der Meinung das sollte in Serie gehen, Antwort der Chefetage: "sowas braucht kein Mensch"
>> Ich habe vor Jahren eine Idee für eine Produktverbesserung eingereicht > und waren der > Meinung das sollte in Serie gehen, Naja, hier werden offensichtlich die Begriffe wild durcheinander geschmissen : Das Vorschlagswesen/Ideenmanagment dreht sich hauptsächlich um Produktions-Verbesserung, nicht (vordergründig) um Produkt-Verbesserung oder Produkt-Entwicklung. Also wie man mit weniger Material/Zeit das Gleiche produziert. Das waren beispielsweise solche Kleinigkeit wie dämpfende Polstermatten in den Montagebehältern, um zu verhindern, das in die Behälter geworfenen Schrauben beim "Einwurf" gleich wieder raussprangen. Oder an der Lötstation gleichfarbige Markierungen am Kolben und am Stecker (so wie die Probes beim Scope) das man nicht lange die schwarzen Kabel verfolgen muß, wenn ein anderes Eisen angesteckt werden soll. Produktverbesserung gehört in die Entwicklung/Marketing. Ein Problem ist, das so ne Umsetzung einer Produktänderungen mit mehr Kosten/Aufwand/Prüfungen verbunden ist, als eine einzelne Person überblicken kann. Insbesonders wenn der Vorschlag lediglich darin besteht, das ein Muster eines Mitbewerber angeschleppt wird und es heisst lapidar "Wir müssen auch so was bauen, dann verkaufen wir das wie geschnittenes Brot". (Nachahmer-Produkte) Plagiate/Nachbauten gelten nicht als Innovatione (heutzutage). * https://www.dw.com/de/wie-die-ddr-westprodukte-plagiierte/g-16865797 * https://de.wikipedia.org/wiki/Nachahmerprodukt
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Stefan H. schrieb: > Hat das betriebliche Vorschlagswesen heute noch Relevanz? Wer von euch > hat z. B. im vergangenen Jahr einen Vorschlag eingebracht, der umgesetzt > und vergütet wurde? Ich war mal in einer Firma die hat pro Woche 500.000 DM an Ausschuss in einer bestimmten Produktionslinie erzeugt. Vorschläge zur Verbesserung wurden abgelehnt, weil das alles der Kunde zahlte für den dort gefertigt wurde. Auf der Linie wurde immer der alte Schrott eingesetzt der sonst schon längst rausgeflogen wäre, sosnt hat man damals das alte Zeug nach China verscherbelt.
Bradward B. schrieb: > Produktverbesserung gehört in die Entwicklung/Marketing. Ein Problem > ist, das so ne Umsetzung einer Produktänderungen mit mehr > Kosten/Aufwand/Prüfungen verbunden ist, als eine einzelne Person > überblicken kann. Insbesonders wenn der Vorschlag lediglich darin Ich bin in der Entwicklung, der Entscheider meinte damals Nö weil es Aufwand bedeute, der nun aber doch nötig ist weil Kundenforderung.
Thomas S. schrieb: > Natürlich hat dann das Finanzamt das mit einer Abzocke belohnt, und sich > 30% davon genehmigt. Da wundert es mich nicht, dass solche Vorschläge > dann eher weniger werden, und Deutschland eben sich selbst im Weg steht, > und damit mittel- bis langfristig vor die Hunde geht. Das hängt damit zusammen, dass die achsotollen Innovateure nicht rechnen können. 650 - 30% = 455 Natürlich ist das normales Einkommen im Sinne der Steuergesetze.
> Ich bin in der Entwicklung, der Entscheider meinte damals Nö weil es > Aufwand bedeute, der nun aber doch nötig ist weil Kundenforderung. Dann könnte man ja die alten Ideenskizzen mit der leicht bissigen Bemerkungen "Obwohl Cheffe das damals nicht wollte, hab ich mal weiterge[m|d]acht" "aus der Schublade" ziehen ... Bezüglich Entwicklungsabteilung: da gibt es oft 1-2 Leute, die " Vor-Entwicklung / Konzepte" machen. Die schauen sich "Techniktrends" an, also was so in ein paar Jahren ins "Produkt" fliessen könnte. Bei uns war das damals Spracheingabe, FPGA-Technologien, Linux. Genutzt wurde dann IMHO hauptsächlich (Embedded) Linux, die anderen beiden könnte man aber wegen der Vorbereitung auch schnell "hochfahren". https://de.wikipedia.org/wiki/Forschung_und_Entwicklung#Vorentwicklung Cheffe hatte dafür gesorgt, das Entwicklung und Vorentwicklung sich informell gut austauschten (gemeinsame Wochenmeetings, Berichte über Messebesuche u.ä., ...).
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Thomas S. schrieb: > Wenn dann einer Bruttogehaltserhöhung noch eine Nettogehaltsverringerung > ob der Steuerprogression einhergeht, dann scheinst du dein Geld nicht im Gültigkeitsbereich der deutschen Steuergesetzgebung zu verdienen. Da zumindest kommt das (zumindest aktuell) nicht vor. Oliver
Oliver S. schrieb: > Thomas S. schrieb: >> Wenn dann einer Bruttogehaltserhöhung noch eine Nettogehaltsverringerung >> ob der Steuerprogression einhergeht, > > dann scheinst du dein Geld nicht im Gültigkeitsbereich der deutschen > Steuergesetzgebung zu verdienen. Da zumindest kommt das (zumindest > aktuell) nicht vor. > > Oliver Doch, wenn er dadurch gerade über die Schwelle kommt, wo der Bürgergeldanspruch erlischt. Dadurch muss er dann die Miete selbst zahlen und darf auch nicht mehr zur Tafel.
Stefan H. schrieb: > Bürgergeldanspruch erlischt Solche Grenzfälle wird es geben. Dann reicht das Geld nicht mehr für die monatliche Miete... Abgesehen davon ist das betriebliche Vorschlagswesen immer ein 2-schneidiges Schwert. Manchmal wird dadurch die tägliche Norm erhöht, was selten Freude der Mitarbeiter auslöste. Siehe Adolf Hennecke. https://www.welt.de/geschichte/article181958588/DDR-Propaganda-So-wurde-Adolf-Hennecke-Held-der-Arbeit.html
Lu schrieb: > Solche Grenzfälle wird es geben. Dann reicht das Geld nicht mehr für die > monatliche Miete... Befasse Dich mit den Steuerformeln, da soll es tatsächlich eine Grenze geben, wo Mehrverdienst negativ wird. Auch unterhalb kamen von Sonderzahlungen nur etwa 50% Netto bei mir an, was dazu führte, dass ich bezahlte Überstunden ablehnen musste. Das Vorschlagswesen war bei uns nach dem Renteneintritt des kompetenten Kollegen nicht mehr nutzbar. Das betreute danach eine Dame, deren Kopf ausschließlich dazu diente, die Haare zu blondieren.
Manfred P. schrieb: > Befasse Dich mit den Steuerformeln, da soll es tatsächlich eine Grenze > geben, wo Mehrverdienst negativ wird. Das ist nicht neu. Siehe Konz.https://www.beck-shop.de/konz/product/35692144
Stefan H. schrieb: > Oliver S. schrieb: >> dann scheinst du dein Geld nicht im Gültigkeitsbereich der deutschen >> Steuergesetzgebung zu verdienen. Da zumindest kommt das (zumindest >> aktuell) nicht vor. > > Doch, wenn er dadurch gerade über die Schwelle kommt, wo der > Bürgergeldanspruch erlischt. Dadurch muss er dann die Miete selbst > zahlen und darf auch nicht mehr zur Tafel. Entschuldige, aber da ich mich in diesem Bereich so gar nicht auskenne, hätte ich dazu bitte gerne einmal ein Rechenbeispiel. Vielen Dank.
Manfred P. schrieb: > Befasse Dich mit den Steuerformeln, da soll es tatsächlich eine Grenze > geben, wo Mehrverdienst negativ wird. Nein gibts nicht. Ansonsten, zeige uns eine Beispielrechnung. > Auch unterhalb kamen von Sonderzahlungen nur etwa 50% Netto bei mir an, > was dazu führte, dass ich bezahlte Überstunden ablehnen musste. Mag sein, aber der Nettobetrag wäre trotzdem MIT den Überstunden höher als ohne. Und darum gehts. Aber zeig gerne die Rechnung wenn du was anderes behauptest.
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Hi Tolles Thema. Ich hab nach weit über 50 Arbeitsjahren meinen Job geschmissen, weil sich vieles in der Denkweise meiner Vorgesetzten geändert hat. Auch die Denkweise zu Verbesserungsvorschlägen. Nie habe ich jede Kleinigkeit als Verbesserungsvorschlag gesehen und vieles einfach umgesetzt und erst nach erfolgreicher Umsetzung wenn nötig bekannt gegeben. Der Dank meiner Vorgesetzten war Wertschätzung, Förderung und eine jederzeitige Ansprechbarkeit. Das war mal. Neue Vorgesetzte kamen. Ihre Art, Firmenvorgaben ungeachtet ob sinnvoll oder nicht blind umzusetzen und da waren Bedenken aus der Mannschaft nur lästig. Mich hat man geduldet, weil eine Auflösung meines Arbeitsvertrages ziemlich teuer geworden wäre und mein Ruhestand ja absehbar war. Das mal zur Info. Kommen wir nun zu Verbesserungsvorschlägen. Mir ist eine Hydraulik aufgefallen, die 24 Std täglich lief, ohne benutzt zu werden. Ein Hinweis an die Betriebsschlosser, diese doch abzubauen wurde abgelehnt. Dazu hätten sie keine Zeit. Na ja, also hab ich es offiziell gemacht und einen Verbesserungsvorschlag geschrieben, der wiederum von meinem Vorgesetzten abgelehnt wurde, weil es ja in meinen Arbeitsbereich fiele. Klar, ein Elektriker baut eine Hydraulik ab. Also, Einspruch und siehe da, nun wurden die Kosten ermittelt, die diese Sinnlose Hydraulik verursachte und dreimal dürft ihr raten, wie hoch der Vorschlag bewertet wurde. Ja, da gab es richtig Kohle für. Aber das war eine Ausnahme. Weitere Vorschläge gab es nicht mehr, weil der Ärger, den ich danach hatte, keine Motivation war. Mittlerweile habe ich erfahren, das in vielen Betrieben die Information der Mitarbeiter zwar gewünscht, aber bei weitem nicht mehr geachtet und honoriert wird. Und dabei spreche ich nicht nur von Geld.
Cyblord -. schrieb: > Aber zeig gerne die Rechnung wenn du was anderes behauptest. Es ist an mancher Stelle einfach unrentabel, wenn die Hälfte für Steuern, SV und Pflegeversicherung verschwindet oder bei den armen Aufstockern, die nur ein paar Stunden arbeiten können, weil ihr Chef sie nur für wenige Stunden bezahlt, gibt es einige magische Grenzen, wo die Stütze wegfällt. Das jetzt genauer für Dich zu recherchieren, habe jetzt keine Lust, hatte aber so eine Reinigungskraft in meinem Büro zu Besuch.
Lu schrieb: > Es ist an mancher Stelle einfach unrentabel, wenn die Hälfte für > Steuern, SV und Pflegeversicherung verschwindet Das ist praktisch ab dem ersten Euro über Lohnsteuerfreibetrag (etwa 1000/Monat Single) so. ~ 40 - 50%. Mit der Lohnsteuer-Progression fallen die ersten SV-Grenzen, so dass es etwa gleich bleibt. > Aufstockern [...] gibt es einige magische Grenzen, wo die > Stütze wegfällt. Diese Fälle gibt es natürlich, bei allen Arten von Förderungen mit strengen Grenzen. Nur das urbane Märchen von der Lohnsteuer (die bei Sonderzahlungen zu negativem Nette führt oder >50% davon aufzehrt) bleibt ein Märchen. Eben weil es dort keine festen Grenzen gibt, die sich auch auf Anteile darunter auswirken.
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Manfred P. schrieb: > Das betreute danach eine Dame,... Das klingt nach Quotenerfüllung statt Qualität. Bruno V. schrieb: > Nur das urbane Märchen von der Lohnsteuer (die bei Sonderzahlungen zu > negativem Nette führt oder >50% davon aufzehrt) bleibt ein Märchen. Das kann passieren, wenn dadurch die Wohnungsbauförderung wegfällt. D.h. mit einem Euro über die Jahresverdienstgrenze kommen und dafür tausend Euro weniger Netto nach dem Löhnsteuerjahresausgleich. Siehe dazu "Festsetzung der Arbeitnehmer-Sparzulage" auf dem Hauptvordruck ESt 1 A in entsprechenden Ratgebern, wie den Konz.
Es ist auch möglich mit dem Verdienst durch die Überstunden plötzlich zu viel zu verdienen, dass beide studierenden Kinder aus dem Bafög herausfallen. Da wird der Verdienstzuwachs auch erst mal negativ.
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