Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Betriebliches Vorschlagswesen noch relevant


von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Hallo,

in einem anderen Thread wurde präsentiert, welche Vorschläge von 
Mitarbeitern umgesetzt wurden, welche Einsparungen das Unternehmen 
dadurch hatte und wie viel Vergütung es dafür gab. Das war bei Grundig 
und zu D-Mark-Zeiten. Ich habe auch viele Erzählungen gehört, wie in der 
DDR viele Innovationen aus der Arbeiterschicht kamen.

Hat das betriebliche Vorschlagswesen heute noch Relevanz? Wer von euch 
hat z. B. im vergangenen Jahr einen Vorschlag eingebracht, der umgesetzt 
und vergütet wurde?

Ich habe Statistiken gefunden, welche erfassen, wie viele Unternehmen 
Prozesse für das betriebliche Vorschlagswesen implementiert haben, aber 
noch nichts, wie viele Vorschläge pro Jahr erfolgreich umgesetzt werden 
o. ä. - Wo finde ich diese Statistiken?

von Matthias S. (dachs)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> wie viele Vorschläge pro Jahr erfolgreich umgesetzt werden
> o. ä. - Wo finde ich diese Statistiken?

Bei den jeweiligen Unternehmen.
Ob diese die allerdings veröffentlichen glaube ich eher nicht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> Wo finde ich diese Statistiken?

Die Stadtwerke in München schrieben das mal in einem Fachartikel in 
einer Managementzeitschrift, welche seit ein paar Jahren schon den Weg 
des Altpapiers gegangen ist.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Lesenswert?

> Ich habe auch viele Erzählungen gehört, wie in der
> DDR viele Innovationen aus der Arbeiterschicht kamen.
>
> Hat das betriebliche Vorschlagswesen heute noch Relevanz?
> Wo finde ich diese Statistiken?

Die Frage ist auch: "*Wie* findet man sowas".

 Wahrscheinlich mit einem zeit-aktuellen Stichwort wie 
Arbeitnehmer-Erfindung\Patent und nicht mit DDR-Verbalgedöhns wie 
"Neurerwesen". Das taugt nur noch für kultiges Liedgut:

* https://www.youtube.com/watch?v=ZTCcC9VKIR4

* https://de.wikipedia.org/wiki/Neuererwesen
* https://de.wikipedia.org/wiki/Stachanow-Bewegung

Zum Patentwesen heute:
* 
https://www.heise.de/news/Wenn-Arbeitnehmer-Erfinder-werden-So-laeuft-eine-Patentanmeldung-6071991.html
* 
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/258128/umfrage/anzahl-der-patentanmeldungen-in-deutschland-nach-unternehmen/
* https://www.white-ip.com/patent-and-legal/arbeitnehmererfindung/

: Bearbeitet durch User
von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich arbeite in einer Konzerntochter, und der Konzern hat natürlich ein 
Verbesserungs-/Vorschlagswesen.
Ein paar Jahre lang hatte ich mir das Ziel gesetzt, einen 
Verbesserungsvorschlag pro Jahr anzubringen.

Gültig dabei sind NUR Verbesserungsvorschläge, die NICHT meinem direkten 
Arbeitsbereich betreffen.
Denn Verbesserungen in meinem Arbeitsumfeld gehören zur Arbeit. Wenn mir 
da was auffällt, dann sage ich das direkt. Dafür gibt es keine 
Belohnung, aber Lob und Anerkennung, so wie es sein sollte.

Zurück zu den Konzern-Verbesserungsvorschlägen: Üblicherweise hatte ich 
im Frühjahr, spätestens im Sommer einen Verbesserungsvorschlag. Dazu 
habe ich einfach die Augen offen gehalten. Sobald ich im Konzern über 
etwas dummes oder besonders umständliches gestolpert bin, habe ich das 
dokumentiert und einen konkreten Verbesserungsvorschlag formuliert.

Die Bearbeitung hat immer Monate gedauert, einmal wurde sogar ein 
externer Gutachter hinzugezogen.
Keiner meiner Vorschläge wurde abgelehnt.
Jedes mal wurde mir ein "Preis" oder zumindest ein "Anerkennungspreis" 
zugesprochen.
Das Verbesserungswesen hat einen Katalog toller Dinge, wo man sich was 
aussuchen darf. Es gibt z.B. ein Steak-Messer-Set, ein Bit-Set, einen 
Rasensprenger, usw. Ich hab' mal einen Küchenmixer geholt, ein Kollege 
einen USB-Lautsprecher.

Sinnvoll umgesetzt wurde leider keiner meiner Vorschläge, deshalb mache 
ich keine mehr.
Die Preise sind nett, waren für mich aber nie die Motivation. Was ich 
brauche habe oder kaufe ich, Steakmesser würden nur rumliegen.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Bradward B. schrieb:
> Wahrscheinlich mit einem zeit-aktuellen Stichwort wie
> Arbeitnehmer-Erfindung\Patent

Arbeitnehmererfindung ist eine andere Baustelle und total krank. In 
einer solchen, die erfolgreich angemeldet wurde, taucht mein Name auf. 
Die Firma, sehr großer Konzern, hat mir kackfrech 50 DM Prämie 
angeboten, aber keinerlei Interesse gezeigt, das Thema zu verfolgen. Die 
'Prämie' können sie sich sonstwo hin schieben und der Mitbewerber freut 
sich, das unbelästigt nutzen zu können.

In dem selben Laden hatte ein Kollege ein Patent eingereicht, wofür man 
ihm ebenfalls ein paar alberne DM zahlen wollte. Das ging für die Firma 
schlecht aus, das Gericht befand eine hoch fünfstellige Summe für 
angemessen, die er dann auch bekam.

Die Firma darf seitdem auf sein Wissen verzichten, er hat sich in seinem 
ursprünglichen Fach selbsständig gemacht und ein paar Jahre später 
Referenzobjekte über Europa hinaus. Es fehlen Fachkräfte, und wenn man 
wirklich gute hat, bemüht man sich, diese zu vergraulen.

von Bruno V. (bruno_v)


Lesenswert?

Vermutlich kommen heute mehrere Dinge zusammen:

Controlling und Kennzahlen verhindern die ärgsten Missstände. Make vs 
buy, online Angebote, …

Bei uns werden alle Fertigungsinseln sowieso alle paar Jahre neu 
organisiert.

Die Verantwortung der Gruppe (Einbindung aller) hat zugenommen.

Fluktuation ist weitaus größer. Nicht unbedingt durch Kündigung, eher 
durch Wechsel/Umorganisierung.

Die größten Klopfer sind damit vermutlich seltener. In meinem ersten 
Konzern (Chemie) in den 80ern war der bestorämierte Vorschlag beim 
Drucken von Post: Der Prozess war langsam, weil die Umschläge von der 
Anlage gedreht werden mussten. Also umschlagstapel gedreht einlegen und 
Programmschritt aus der Ablaufsteuerung raus.

von Hannes J. (pnuebergang)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> Hat das betriebliche Vorschlagswesen heute noch Relevanz?

Eigentlich hatten und haben alle meine Arbeitgeber ein Vorschlagwesen.

Ich habe mich allerdings schon früh entschieden, dass es für mich am 
besten funktioniert wenn ich das betriebliche Vorschlagwesen mit 
informellen Vorschlägen ignoriere, mich nicht um organisatorische 
Verbesserungen etc. kümmere, sondern um Technik und ganz formal 
Arbeitnehmererfindungen (für Patente) einreiche.

Dabei kommt für mich was rum. Danke ArbnErfG :) Auch wenn die Arbeit mit 
Patentanwälten schon anstrengend sein kann.

In machen Betrieben ist das betriebliche Vorschlagwesen und die 
Patentabteilung zusammen. Dann suche ich mir Ansprechpartner aus dem 
Patentbereich und ignoriere den Rest.

> Wer von euch
> hat z. B. im vergangenen Jahr einen Vorschlag eingebracht, der umgesetzt
> und vergütet wurde?

Eingebracht und vergütet ja, weil Arbeitnehmererfindungen. Wirklich 
umgesetzt? Wenn überhaupt in ein paar Jahren.

> Ich habe Statistiken gefunden, welche erfassen, wie viele Unternehmen
> Prozesse für das betriebliche Vorschlagswesen implementiert haben, aber
> noch nichts, wie viele Vorschläge pro Jahr erfolgreich umgesetzt werden
> o. ä. - Wo finde ich diese Statistiken?

Vermutlich nirgendwo. Und wenn, was ist die Definition von "erfolgreich 
umgesetzt"? Wenn das firmeninterne Statistiken sind, dann sind die 
maximal geschönt.   weil die wahrscheinlich nicht besonders gut aussehen 
würden. Firmen sind so wie sie nun mal sind und Veränderungen sind 
schwer.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

gefühlt seit 40 Jahren abgeschafft, zuerst in der Industrie und später 
im ÖD.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

> gefühlt seit 40 Jahren abgeschafft, zuerst in der Industrie und später
> im ÖD.

Heisst jetzt Ideen-/ und Innovationsmanagment.

Weil sich das eher an unverbrauchte Visionäre richtet, halten ältere 
Semester, deren Tagesziel nicht Aufstieg sondern Besitzstandswahrung 
ist, das für "abgeschafft".

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Bradward B. schrieb:
>> gefühlt seit 40 Jahren abgeschafft, zuerst in der Industrie und später
>> im ÖD.
>
> .. halten ältere Semester, deren Tagesziel nicht Aufstieg
> sondern Besitzstandswahrung ist, das für "abgeschafft".

Das ist natürlich Quatsch, den Du durch Deine angehängte Karrikatur 
bestätigst. Die "älteren Semester" waren nicht schon immer alt und haben 
erkannt, dass sie gegen die Sturheit der übergeordneten Ebene nichts 
erreichen können.

Das hat nichts mit Besitzstandswahrung zu tun, sondern schont einfach 
die Nerven. Da spreche ich doch lieber direkt mit den Kollegen, ob wir 
etwas anders machen können, anstatt mich mit einem idiotisch 
bürokratischen Vorschlagswesen zu befassen, welches mir dann gnädige 50 
Euro zahlt.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Lesenswert?

> anstatt mich mit einem idiotisch
> bürokratischen Vorschlagswesen zu befassen, welches mir dann gnädige 50
> Euro zahlt.


Wer die 50 Euro nicht ehrt ...

"unverbrauchte Visionäre" bringen ihre Neuerungen auch für weniger 
durch, siehe Open Source. Oder manche gehen aufs Ganze und gründen auf 
ihren "Neuerungen" 'ne eigene Firma.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jens_Ritter

von Bruno V. (bruno_v)


Lesenswert?

Bradward B. schrieb:
> Oder manche gehen aufs Ganze und gründen auf
> ihren "Neuerungen" 'ne eigene Firma.

Erfolgreiche Künstler gibt es vermutlich in jedem Metier. Wobei ich ja 
bei Gitarren von der https://de.wikipedia.org/wiki/Red_Special 
begeistert bin: Ein Jugendlicher baut sich mit seinem Vater aus Schrott 
eine Gitarre und wird damit Teil einer der erfolgreichsten Bands ever. 
Und nicht, weil er Gitarrenbau als Hobby hat oder besondere Expertise. 
Einfach nur als einmaligen Ausflug.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (thommi)


Lesenswert?

Ich habe ja auch schon öfters Vorschläge eingereicht, welche jetzt nicht 
immer gar so spektakulär waren, aber den Arbeitsablauf schon angenehmer 
machten.

Da gab es oft 650 € manchmal auch etwas weniger.

Natürlich hat dann das Finanzamt das mit einer Abzocke belohnt, und sich 
30% davon genehmigt. Da wundert es mich nicht, dass solche Vorschläge 
dann eher weniger werden, und Deutschland eben sich selbst im Weg steht, 
und damit mittel- bis langfristig vor die Hunde geht.

Es gibt viele innovative Ideen unterhalb der Chefetage, welche auch bei 
Betriebsversammlungen gesondert hervorgehoben werden. Andererseits wird 
im selben Atemzug von hohen Personalkosten gesprochen, wie lästig die 
doch sind.

Aber ohne Personal keine Produktion.

Wenn dann einer Bruttogehaltserhöhung noch eine Nettogehaltsverringerung 
ob der Steuerprogression einhergeht, dann sollte sich die Regierung 
schon mal Gedanken darüber machen, warum immer mehr Fachkräfte und 
Firmen ins günstigere Ausland gehen um ihre Innovationen dort günstiger 
und ertragreicher zu realisieren.

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?

Ich habe vor Jahren eine Idee für eine Produktverbesserung eingereicht 
und die wurde abgelehnt, weil zu neu und vielleicht teuer. Nun will ein 
Kunde genau das haben, so wie ich es mir damals ausdachte. Auf meine 
Rückfrage ob ich dann doch was für meine Idee bekomme gabs die Antwort: 
Ist so lange her  giltet nicht mehr :-( Ist die Firma mit dem Pferd... 
Vorschlagswesen für den Ars..., sozusagen.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Christian M. schrieb:
> Ich habe vor Jahren eine Idee für eine Produktverbesserung eingereicht
> und die wurde abgelehnt

ein Kollege hat für einen Ruheständler ein Bürotelefon umgebaut mit LCD 
und Namen- und Nummerspeicher, alle fanden das so toll und waren der 
Meinung das sollte in Serie gehen, Antwort der Chefetage: "sowas braucht 
kein Mensch"

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Lesenswert?

>> Ich habe vor Jahren eine Idee für eine Produktverbesserung eingereicht

> und waren der
> Meinung das sollte in Serie gehen,

Naja, hier werden offensichtlich die Begriffe wild durcheinander 
geschmissen :

Das Vorschlagswesen/Ideenmanagment dreht sich hauptsächlich um 
Produktions-Verbesserung, nicht (vordergründig) um Produkt-Verbesserung 
oder Produkt-Entwicklung. Also wie man mit weniger Material/Zeit das 
Gleiche produziert.

Das waren beispielsweise solche Kleinigkeit wie dämpfende Polstermatten 
in den Montagebehältern, um zu verhindern, das in die Behälter 
geworfenen Schrauben beim "Einwurf" gleich wieder raussprangen. Oder an 
der Lötstation gleichfarbige Markierungen am Kolben und am Stecker (so 
wie die Probes beim Scope) das man nicht lange die schwarzen Kabel 
verfolgen muß, wenn ein anderes Eisen angesteckt werden soll.

Produktverbesserung gehört in die Entwicklung/Marketing. Ein Problem 
ist, das so ne Umsetzung einer Produktänderungen mit mehr 
Kosten/Aufwand/Prüfungen verbunden ist, als eine einzelne Person 
überblicken kann. Insbesonders wenn der Vorschlag lediglich darin 
besteht, das ein Muster eines Mitbewerber angeschleppt wird und es 
heisst lapidar "Wir müssen auch so was bauen, dann verkaufen wir das wie 
geschnittenes Brot". (Nachahmer-Produkte)

Plagiate/Nachbauten gelten nicht als Innovatione (heutzutage).

* https://www.dw.com/de/wie-die-ddr-westprodukte-plagiierte/g-16865797
* https://de.wikipedia.org/wiki/Nachahmerprodukt

: Bearbeitet durch User
von Franko S. (Gast)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> Hat das betriebliche Vorschlagswesen heute noch Relevanz? Wer von euch
> hat z. B. im vergangenen Jahr einen Vorschlag eingebracht, der umgesetzt
> und vergütet wurde?

Ich war mal in einer Firma die hat pro Woche 500.000 DM an Ausschuss in 
einer bestimmten Produktionslinie erzeugt. Vorschläge zur Verbesserung 
wurden abgelehnt, weil das alles der Kunde zahlte für den dort gefertigt 
wurde. Auf der Linie wurde immer der alte Schrott eingesetzt der sonst 
schon längst rausgeflogen wäre, sosnt hat man damals das alte Zeug nach 
China verscherbelt.

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?

Bradward B. schrieb:
> Produktverbesserung gehört in die Entwicklung/Marketing. Ein Problem
> ist, das so ne Umsetzung einer Produktänderungen mit mehr
> Kosten/Aufwand/Prüfungen verbunden ist, als eine einzelne Person
> überblicken kann. Insbesonders wenn der Vorschlag lediglich darin

Ich bin in der Entwicklung, der Entscheider meinte damals Nö weil es 
Aufwand bedeute, der nun aber doch nötig ist weil Kundenforderung.

von Matthias S. (dachs)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Natürlich hat dann das Finanzamt das mit einer Abzocke belohnt, und sich
> 30% davon genehmigt. Da wundert es mich nicht, dass solche Vorschläge
> dann eher weniger werden, und Deutschland eben sich selbst im Weg steht,
> und damit mittel- bis langfristig vor die Hunde geht.

Das hängt damit zusammen, dass die achsotollen Innovateure nicht rechnen 
können.

650 - 30% = 455

Natürlich ist das normales Einkommen im Sinne der Steuergesetze.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Lesenswert?

> Ich bin in der Entwicklung, der Entscheider meinte damals Nö weil es
> Aufwand bedeute, der nun aber doch nötig ist weil Kundenforderung.

Dann könnte man ja die alten Ideenskizzen mit der leicht bissigen 
Bemerkungen "Obwohl Cheffe das damals nicht wollte, hab ich mal 
weiterge[m|d]acht" "aus der Schublade" ziehen ...

Bezüglich Entwicklungsabteilung: da gibt es oft 1-2 Leute, die " 
Vor-Entwicklung / Konzepte" machen.
Die schauen sich "Techniktrends" an, also was so in ein paar Jahren ins 
"Produkt" fliessen könnte. Bei uns war das damals Spracheingabe, 
FPGA-Technologien, Linux. Genutzt wurde dann IMHO hauptsächlich 
(Embedded) Linux, die anderen beiden könnte man aber wegen der 
Vorbereitung auch schnell "hochfahren".

https://de.wikipedia.org/wiki/Forschung_und_Entwicklung#Vorentwicklung

Cheffe hatte dafür gesorgt, das Entwicklung und Vorentwicklung sich 
informell gut austauschten (gemeinsame Wochenmeetings, Berichte über 
Messebesuche u.ä., ...).

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Wenn dann einer Bruttogehaltserhöhung noch eine Nettogehaltsverringerung
> ob der Steuerprogression einhergeht,

dann scheinst du dein Geld nicht im Gültigkeitsbereich der deutschen 
Steuergesetzgebung zu verdienen. Da zumindest kommt das (zumindest 
aktuell) nicht vor.

Oliver

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Wenn dann einer Bruttogehaltserhöhung noch eine Nettogehaltsverringerung
>> ob der Steuerprogression einhergeht,
>
> dann scheinst du dein Geld nicht im Gültigkeitsbereich der deutschen
> Steuergesetzgebung zu verdienen. Da zumindest kommt das (zumindest
> aktuell) nicht vor.
>
> Oliver

Doch, wenn er dadurch gerade über die Schwelle kommt, wo der 
Bürgergeldanspruch erlischt. Dadurch muss er dann die Miete selbst 
zahlen und darf auch nicht mehr zur Tafel.

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> Bürgergeldanspruch erlischt

Solche Grenzfälle wird es geben. Dann reicht das Geld nicht mehr für die 
monatliche Miete...
Abgesehen davon ist das betriebliche Vorschlagswesen immer ein 
2-schneidiges Schwert. Manchmal wird dadurch die tägliche Norm erhöht, 
was selten Freude der Mitarbeiter auslöste. Siehe Adolf Hennecke. 
https://www.welt.de/geschichte/article181958588/DDR-Propaganda-So-wurde-Adolf-Hennecke-Held-der-Arbeit.html

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Solche Grenzfälle wird es geben. Dann reicht das Geld nicht mehr für die
> monatliche Miete...

Befasse Dich mit den Steuerformeln, da soll es tatsächlich eine Grenze 
geben, wo Mehrverdienst negativ wird.

Auch unterhalb kamen von Sonderzahlungen nur etwa 50% Netto bei mir an, 
was dazu führte, dass ich bezahlte Überstunden ablehnen musste.

Das Vorschlagswesen war bei uns nach dem Renteneintritt des kompetenten 
Kollegen nicht mehr nutzbar. Das betreute danach eine Dame, deren Kopf 
ausschließlich dazu diente, die Haare zu blondieren.

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> Befasse Dich mit den Steuerformeln, da soll es tatsächlich eine Grenze
> geben, wo Mehrverdienst negativ wird.

Das ist nicht neu. Siehe 
Konz.https://www.beck-shop.de/konz/product/35692144

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> dann scheinst du dein Geld nicht im Gültigkeitsbereich der deutschen
>> Steuergesetzgebung zu verdienen. Da zumindest kommt das (zumindest
>> aktuell) nicht vor.
>
> Doch, wenn er dadurch gerade über die Schwelle kommt, wo der
> Bürgergeldanspruch erlischt. Dadurch muss er dann die Miete selbst
> zahlen und darf auch nicht mehr zur Tafel.

Entschuldige, aber da ich mich in diesem Bereich so gar nicht auskenne, 
hätte ich dazu bitte gerne einmal ein Rechenbeispiel. Vielen Dank.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:

> Befasse Dich mit den Steuerformeln, da soll es tatsächlich eine Grenze
> geben, wo Mehrverdienst negativ wird.

Nein gibts nicht. Ansonsten, zeige uns eine Beispielrechnung.

> Auch unterhalb kamen von Sonderzahlungen nur etwa 50% Netto bei mir an,
> was dazu führte, dass ich bezahlte Überstunden ablehnen musste.

Mag sein, aber der Nettobetrag wäre trotzdem MIT den Überstunden höher 
als ohne. Und darum gehts.
Aber zeig gerne die Rechnung wenn du was anderes behauptest.

: Bearbeitet durch User
von Martin V. (oldmax)


Lesenswert?

Hi
Tolles Thema. Ich hab nach weit über 50 Arbeitsjahren meinen Job 
geschmissen, weil sich vieles in der Denkweise meiner Vorgesetzten 
geändert hat. Auch die Denkweise zu Verbesserungsvorschlägen. Nie habe 
ich jede Kleinigkeit als Verbesserungsvorschlag gesehen und vieles 
einfach umgesetzt und erst nach erfolgreicher Umsetzung wenn nötig 
bekannt gegeben. Der Dank meiner Vorgesetzten war Wertschätzung, 
Förderung und eine jederzeitige Ansprechbarkeit. Das war mal. Neue 
Vorgesetzte kamen. Ihre Art, Firmenvorgaben ungeachtet ob sinnvoll oder 
nicht blind umzusetzen und da waren Bedenken aus der Mannschaft nur 
lästig. Mich hat man geduldet, weil eine Auflösung meines 
Arbeitsvertrages ziemlich teuer geworden wäre und mein Ruhestand ja 
absehbar war. Das mal zur Info. Kommen wir nun zu 
Verbesserungsvorschlägen. Mir ist eine Hydraulik aufgefallen, die 24 Std 
täglich lief, ohne benutzt zu werden. Ein Hinweis an die 
Betriebsschlosser, diese doch abzubauen wurde abgelehnt. Dazu hätten sie 
keine Zeit. Na ja, also hab ich es offiziell gemacht und einen 
Verbesserungsvorschlag geschrieben, der wiederum von meinem Vorgesetzten 
abgelehnt wurde, weil es ja in meinen Arbeitsbereich fiele. Klar, ein 
Elektriker baut eine Hydraulik ab. Also, Einspruch und siehe da, nun 
wurden die Kosten ermittelt, die diese Sinnlose Hydraulik verursachte 
und dreimal dürft ihr raten, wie hoch der Vorschlag bewertet wurde.  Ja, 
da gab es richtig Kohle für. Aber das war eine Ausnahme. Weitere 
Vorschläge gab es nicht mehr, weil der Ärger, den ich danach hatte, 
keine Motivation war. Mittlerweile habe ich erfahren, das in vielen 
Betrieben die Information der Mitarbeiter zwar gewünscht, aber bei 
weitem nicht mehr geachtet und honoriert wird. Und dabei spreche ich 
nicht nur von Geld.

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Aber zeig gerne die Rechnung wenn du was anderes behauptest.

Es ist an mancher Stelle einfach unrentabel, wenn die Hälfte für 
Steuern, SV und Pflegeversicherung verschwindet oder bei den armen 
Aufstockern, die nur ein paar Stunden arbeiten können, weil ihr Chef sie 
nur für wenige Stunden bezahlt, gibt es einige magische Grenzen, wo die 
Stütze wegfällt. Das jetzt genauer für Dich zu recherchieren, habe jetzt 
keine Lust, hatte aber so eine Reinigungskraft in meinem Büro zu Besuch.

von Bruno V. (bruno_v)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Es ist an mancher Stelle einfach unrentabel, wenn die Hälfte für
> Steuern, SV und Pflegeversicherung verschwindet
Das ist praktisch ab dem ersten Euro über Lohnsteuerfreibetrag (etwa 
1000/Monat Single) so. ~ 40 - 50%. Mit der Lohnsteuer-Progression fallen 
die ersten SV-Grenzen, so dass es etwa gleich bleibt.


> Aufstockern [...] gibt es einige magische Grenzen, wo die
> Stütze wegfällt.

Diese Fälle gibt es natürlich, bei allen Arten von Förderungen mit 
strengen Grenzen.

Nur das urbane Märchen von der Lohnsteuer (die bei Sonderzahlungen zu 
negativem Nette führt oder >50% davon aufzehrt) bleibt ein Märchen. Eben 
weil es dort keine festen Grenzen gibt, die sich auch auf Anteile 
darunter auswirken.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> Das betreute danach eine Dame,...

Das klingt nach Quotenerfüllung statt Qualität.

Bruno V. schrieb:
> Nur das urbane Märchen von der Lohnsteuer (die bei Sonderzahlungen zu
> negativem Nette führt oder >50% davon aufzehrt) bleibt ein Märchen.

Das kann passieren, wenn dadurch die Wohnungsbauförderung wegfällt. D.h. 
mit einem Euro über die Jahresverdienstgrenze kommen und dafür tausend 
Euro weniger Netto nach dem Löhnsteuerjahresausgleich. Siehe dazu 
"Festsetzung der Arbeitnehmer-Sparzulage"  auf dem Hauptvordruck ESt 1 A 
in entsprechenden Ratgebern, wie den Konz.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Es ist auch möglich mit dem Verdienst durch die Überstunden plötzlich zu 
viel zu verdienen, dass beide studierenden Kinder aus dem Bafög 
herausfallen. Da wird der Verdienstzuwachs auch erst mal negativ.

von Uwe (neuexxer)


Lesenswert?

> Betriebliches Vorschlagswesen noch relevant

Das war schon zu meiner aktiven Zeit (bei einem größeren Konzern)
zumindestens auch ein Alibi.
Wenigstens hatte ich aufgrund meiner Vorschläge ein
Schweizer Taschenmesser und einmal satte 50 € (steuerfrei!)
bekommen.   ;-)

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Das kann passieren, wenn dadurch die Wohnungsbauförderung wegfällt.

Das war schon immer so, mit unzähligen Leistungen, angefangen mit dem 
Kita-Beitrag.

Bei mir war es das Kindergeld, dass im zweiten Lehrjahr weggefallen wäre 
... wenn ich nicht auf einen Teil verzichtet hätte.

Das ist aber o.T. hier.

von Guido G. (guidokr)


Lesenswert?

Bei uns wird das immer noch erfolgreich eingesetzt und durchgeführt.

Metallbetrieb in NRW, ca 2200 Mitarbeiter.
Ich gucke mal ob ich Zahlen finde.

Grüße Guido

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Beim Staat gibt es das auch, wie die Suche ergab.

Facebook · Die Bundeswehr in Berlin
70+ reactions
Daher sind alle Bundeswehrangehörigen aufgefordert, sich im sogenannten 
‚Kontinuierlichen Verbesserungsprogramm (KVP)' mit kreativen Vorschlägen 
einzubringen.

von Nevs (noname_user)


Lesenswert?

Christian M. schrieb:
> Ich habe vor Jahren eine Idee für eine Produktverbesserung eingereicht
> und die wurde abgelehnt, weil zu neu und vielleicht teuer. Nun will ein
> Kunde genau das haben, so wie ich es mir damals ausdachte. Auf meine
> Rückfrage ob ich dann doch was für meine Idee bekomme gabs die Antwort:
> Ist so lange her  giltet nicht mehr :-( Ist die Firma mit dem Pferd...
> Vorschlagswesen für den Ars..., sozusagen.
Firma mit dem Pferd, also bei Ferrari? Das AN-Patentgesetz würde da wohl 
nicht ganz greifen, aber nach dem dort schon
https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitnehmererfindung
Dass sich die Chefes oder Höhergestellten gern die Rosinen aus dem 
Kuchen picken, so lange sie was davon haben, ist ja wohl klar. Also 
macht man das schriftlich vorher, ohne die Katze aus dem Sack zu lassen. 
Das macht natürlich dann etwas Arbeit, aber wer wenn nicht die Leute, 
die es erfinden, kann abschätzen was es bringt?
Ich hatte auch mal einen Auftrag, der war von vorn bis hinten totaler 
Quark, die Änderung hat mich Std. an Telefonie mit diversen Abt. 
gekostet, am Enxde hat es aber dann so gefunzt wie es sollte, nur wollte 
man mir den Aufwand nicht bezahlen. Betriebliches Vorschlagswesen bringt 
ja der Firma Einsparungen oder Marktvorteile, also bares Geld, entweder 
in weniger Kosten am Produkt oder an den ArbeitsZeitkosten oder wie auch 
immer.
Dann muß man das wohl so machen wie ein externer Berater, der dem Chef 
einen Vorschlag macht, ihm das Blaue vom Himmel verspricht und zur 
Annahme bewegt, mit einer Vorschußzahlung  außerhalb der Lohnabrechnung. 
Anders macht das wohl keinen Sinn mehr, aber alle Kollegen sollten da 
schon zusammenhalten die was mitbekommen oder wissen. Nicht das dann ein 
anderer den Vorschlag macht u. sich verarschen lässt, weil nichts 
anderes ist es dann? Es ist halt keine Demokratie und Gleichberechtigung 
mehr in den Firmen, nur noch Sklaverei, friß oder stirb, und mach nur 
was du bezahlt bekommst, besser weniger. Und der liebe Vater Staat, 
überall dabei wo es was abzusahnen gibt, aber bei seinen Pflichten als 
Verhüter vor Ungemach nicht zu gebrauchen, weil genau dort die größten 
Loser und Spitzbuben beschäftig sind, wie bei der Justiz und öffentl. 
Verwaltung.

von Bruno V. (bruno_v)


Lesenswert?

Christian M. schrieb:
> Ich habe vor Jahren eine Idee für eine Produktverbesserung eingereicht
> und die wurde abgelehnt, weil zu neu und vielleicht teuer. Nun will ein
> Kunde genau das haben, so wie ich es mir damals ausdachte. Auf meine
> Rückfrage ob ich dann doch was für meine Idee bekomme gabs die Antwort:
> Ist so lange her  giltet nicht mehr :-( Ist die Firma mit dem Pferd...
> Vorschlagswesen für den Ars..., sozusagen.

Das ist natürlich blöd. Andererseits kann man heute ein Dutzend 
Verbesserungsvorschläge machen, von denen in 10 Jahren die Hälfte State 
of the Art aber heute noch unerreichbar ist.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Als Jugendlicher ist man noch viel naiver oder idealistischer. Als 
angehender Lehrling musste ich eine kurze Zeit im Prüffeld mittun. Dort 
wurden neue nicht-funktionierende Leistungsverstärker aus der Produktion 
repariert. Die meisten Verstärker Modelle hatten eine einsteckbare 
Treiber-LP. Dort wurden von den "Technikern" unzählige Mengen an teuren 
Endstufen Transistoren ohne wirkliche Fehlersuche blind gewechselt. 
Natürlich machen galvanisch gekoppelte Schaltungszüge gewisse 
Schwierigkeiten bei der Fehlersuche.

Das gefiel mir nicht und ich machte den Vorschlag eine spezielle Test 
Einsteckplatine zu entwerfen, die durch LEDs und CMOS Logik anzeigten 
welcher Transistor schadhaft war. Das wurde mir erlaubt, hat auch gut 
funktioniert und wurde dann sofort dort eingesetzt. Der unnötige 
Transistorwechsel reduzierte sich danach um über 90%. Ausser "Haste gut 
gemacht", hat es mir aber nichts eingebracht. Aber als Junger freut man 
sich halt, etwas Eindruck gemacht zu haben.

von Nemopuk (nemopuk)


Lesenswert?

Ich habe in einem Konzern mit Vorschlagswesen gearbeitet.

Als ich einen Vorschlag einreichte, der jedes Jahr eine Menge Geld 
sparen würde, bekam ich nur ein Dankeschön aber keine Belohnung. Grund: 
Als Entwickler sei es eh mein Job, Dinge zu verbessern. Daß sich mein 
Vorschlag auf eine Software bezog, für deren Entwicklung eine andere 
Abteilung zuständig war, interessierte sie nicht.

Unter anderem wegen diesem Fall arbeite ich inzwischen woanders, wo man 
wirklich wertgeschätzt wird.

von Bruno V. (bruno_v)


Lesenswert?

Anekdote aus 1990, Konzern mit 10.000 Mitarbeitern am Standort. Der 
bestbezahlte Vorschlag dort beschleunigte die Postanlage: statt jeden 
Umschlag zu drehen wurden die Umschläge gedreht eingelegt. Jemand anders 
musste das in der SW stillsetzen.

Für eine eigene Verbesserung als Lehrling, die rund hundert Stunden pro 
Jahr sparte, bekam ich nix: Es war in der Abteilung üblich, solche 
Verbesserungen stillschweigend zur Work-Life-Balance zu nutzen, lange 
bevor es den Begriff überhaupt gab. War ein schönes und lehrreiches 
Jahr.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Tilo R. schrieb:
> Dafür gibt es keine
> Belohnung, aber Lob und Anerkennung, so wie es sein sollte.

Am Ende vielleicht sogar noch ein feuchter Händedruck oder gar ein 
Schulterklopfen? WOW!

von Frank D. (Firma: LAPD) (frank_s634)


Lesenswert?

Bruno V. schrieb:
> War ein schönes und lehrreiches Jahr.
Und was hast du daraus gelernt?

von Fritz R. (fritz_r)


Lesenswert?

In meiner Branche (Gesundheitswesen) hatte ein Arbeitgeber - 
Klinkverbund, > 6000 Mitarbeiter, ein damals so genanntes 
"Ideenmanagement". Nach nur einem Jahr war damit Schluss, weil viele 
Führungskräfte die Vorschläge der Beschäftigten als Angriff auf die 
eigene Kompetenz aufgefasst haben. Man hatte zwar ein tolles buntes 
"Ideenportal" im Intranet eröffnet, aber ohne vorher für ein 
innovationsfreundliches Umfeld zu sorgen. Grüße, Fritz R.

von Ein T. (ein_typ)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Wenn dann einer Bruttogehaltserhöhung noch eine Nettogehaltsverringerung
> ob der Steuerprogression einhergeht,

Wie soll das denn gehen?

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Ein T. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Wenn dann einer Bruttogehaltserhöhung noch eine Nettogehaltsverringerung
>> ob der Steuerprogression einhergeht,
>
> Wie soll das denn gehen?

Das konnte bisher noch keiner der Steuerexperten hier darlegen. Aber 
behauptet wird es immer mal wieder. Kennen Steuern halt nur vom 
Biertisch.

von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Siehe Konz. https://www.beck-shop.de/konz/product/35692144

Konz, bruhaha. Seit über 40 Jahren erfolgreich im Verkaufen heißer Luft.

Konntest du persönlich auch nur einen einzigen der 1000 Tricks anwenden 
und damit mehr verdienen als das Buch kostet?
Wohlgemerkt Tricks, keine Selbstverständlichkeiten.

von Rbx (rcx)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Aber als Junger freut man
> sich halt, etwas Eindruck gemacht zu haben.

Was sich damals ja auch gut herumgesprochen hatte. Wurde man 
Wiederholungstäter diesbezüglich, hatte man schnell Nachfrager.

von Ein T. (ein_typ)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ein T. schrieb:
>> Thomas S. schrieb:
>>> Wenn dann einer Bruttogehaltserhöhung noch eine Nettogehaltsverringerung
>>> ob der Steuerprogression einhergeht,
>>
>> Wie soll das denn gehen?
>
> Das konnte bisher noch keiner der Steuerexperten hier darlegen. Aber
> behauptet wird es immer mal wieder. Kennen Steuern halt nur vom
> Biertisch.

Ja. Und das Gefasel des TO über das Bürgergeld ist sogar noch flashcer. 
Hier schimpfen Leute über einen Staat, über den sie überhaupt nichts 
wissen. Außer daß sie -- gefühlt -- immer nur "beloochen und betroochen" 
werden.

von Thomas S. (thommi)


Lesenswert?

Ein T. schrieb:
> Hier schimpfen Leute über einen Staat, über den sie überhaupt nichts
> wissen.

Ich weiss genau, wie dieser "Staat" nicht funktioniert, und das tut er 
vorbildlich, indem er sich totreguliert. Die Regularien der EU sind 
schon eine grosse Hürde, aber .de setzt da noch massig einen drauf.

Egal, ob Firmengründung oder Hausbau, wenn man Urlaubs- oder 
Weihnachtsgeld bekommt, oder gar eine Prämie für 25 Jahre 
Firmenzugehörigkeit, oder noch schlimmer, eine Abfindung bei Entlassung, 
man wird abgezockt, wo es nur geht.

Als Rentner bekommt man kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, obwohl das 
vorher angezockt wurde. Man bekommt als Rentner ein Almosen und muss oft 
nebenher einen Job annehmen, um die Rente aufzustocken, und nebenher 
leisten wir uns das etwa zweitgrösste Parlament weltweit, deren 
Mitglieder teilweise eine sehr zweifelhafte Gesinnung haben. Die 
milliardenhohe Steuerverschwendung ohne Sanktonen sollte auch noch 
erwähnt werden.

Deutschland ist ein wunderschönes Land, es wird nur falsch verwaltet, es 
wird nicht vom Durchschnitt der deutschen Bevölkerung regiert.

Liegt aber oft auch an den Wählern. Wenn ein Landwirt in einem Wahlkreis 
Fuss fassen möchte, ist er als Bauer in seinem Dorf der Favorit, aber in 
der nächstgrösseren Stadt eben der Bauer vs einem Anwalt oder Lehrer.

Da seit dem WW II der Konservatismus hoch angesehen ist, ist eine Partei 
eh immer der Gewinner. In anderen Regionen, wo der neuere Konservatismus 
eher unbeliebt ist, wählt man dann eine alternative Partei, welche noch 
konservativer ist.

OK, war schon zu viel Politik, BTT

von Uwe (neuexxer)


Lesenswert?

> Hier schimpfen Leute über einen Staat, über den sie überhaupt
> nichts wissen.
> Außer daß sie -- gefühlt -- immer nur "beloochen und betroochen"
> werden.

Schon klar, die paar Milliarden pro Jahr,
die 'unsere' Führenden gerne

- an die (noch mehr) Wiederaufrüstung,
- an Flüchtlinge etc. von allüberall her,
- uvm.

also schlichtweg an die Rettung der Welt
hingibt, kommen aus dem Drucker...

(Verzeihung : Neudeutsch heisst das: "Sondervernmögen")

SCNR

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


Lesenswert?

Frank D. schrieb:
> Und was hast du daraus gelernt?

Ich war schon neidisch, auf den Kollegen, der später einem Abklatsch 
davon (andere Abteilung) mit mehreren Monatsgehältern versilberte . Ich 
habe nicht daraus, sondern in dem Jahr viel gelernt. Unter anderem auch 
deshalb, weil wir uns den interessanten und effektiven Dingen widmen 
konnten, eben weil das Tagesgeschäft durch solche Innovationen in einem 
Bruchteil der Zeit erledigt war. Als Ingenieur habe ich die Freiheit ja 
auch.

Daraus vielleicht nur viele Jahre später, dass ein Manager Metriken 
immer zu erfüllen weiß.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.