Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Widerstand identifizieren


von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Hallo Forengemeinde,

der im Bild sichtbare Widerstand ist defekt. Er sollte 150K haben 
(verglichen mit anderen, gleichen auf der Platine), ist aber im 
eingebauten Zustand ca. 1,5 MOhm.
Maße vom Körper:
Länge : ca. 11 mm
Durchmesser: ca. 3,5 mm in der Mitte

Frage: Welche Leistung dürfte der haben? - 1Watt, 2Watt?

Sicherungswiderstände gehen aber nur bis ca. 500 Ohm.
Metalloxyd?

Wie, wo finde ich den Ersatz? Mouser ?

Danke vorab fürs helfen.

Grüße
Tom

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Hier gibt es Ersatz:

https://www.amazon.in/uxcell-Tolerance-Resistors-Electronic-Experiments/dp/B07QKKGM5N

Er sollte 150k Ohm haben! Wenn er mehr hat, dann ist er defekt und der 
gemessene Widerstand von 1M5 kommt wahrscheinlich über die Schaltung 
zustande, in der er im eingelöteten Zustand noch eingebettet ist.

von Michael (synchronmotor)


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Das dürfte ein 0,25W Widerstand sein.
Kleine Gegenprüfung:
Welche Spannung steht denn an dem Widerstand an, bzw. kommt in der 
Schaltung maximal vor?
Für einen 0,25W Widerstand dürfen gut 190V anstehen.
Wenn du nicht gerade mit Netzspannung hantierst und das kein 
Röhrenverstärker ist, wirst du diese Spannung wahrscheinlicher nicht 
überschreiten.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Michael schrieb:
> Das dürfte ein 0,25W Widerstand sein.

Der Eingebaute hat mit Sicherheit mehr als 1/4 Watt. Denke entweder 1 
oder 2 Watt. Der hängt direkt an 320 V.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Von der Optik her könnte es sogar nur ein 1 Watt Widerstand sein. Wenn 
150k an 320 Volt hängen, dann muss der Widerstand 0,7 Watt in Wärme 
umwandeln können.

Für den Ersatzwiderstand würde ich aber sicherheitshalber trotzdem einen 
2 Watt Widerstand wählen. Der 1 Watt Widerstand wird bei einer Belastung 
von 0,7 Watt zu warm.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael schrieb:
> Das dürfte ein 0,25W Widerstand sein.

Grober Unfug!

Thomas S. schrieb:
> Welche Leistung dürfte der haben? - 1Watt, 2Watt?

Heißt das "Lass' mir arbeiteen oder lass' mich arbeiten" - nee, "Lass 
Andere .."

Das ist 0414, 1 Watt - meint zumindest Vishay.

Michael M. schrieb:
> Für den Ersatzwiderstand würde ich aber sicherheitshalber trotzdem einen
> 2 Watt Widerstand wählen. Der 1 Watt Widerstand wird bei einer Belastung
> von 0,7 Watt zu warm.

Natürlich, weil der 2 Watt Typ dann nur 0,35 Watt abführt? Merkst Du 
was?

von H. H. (hhinz)


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Thomas S. schrieb:
> Länge : ca. 11 mm
> Durchmesser: ca. 3,5 mm in der Mitte

Bauform 0411, wohl 1W Belastbarkeit.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Manfred P. schrieb:
> Merkst Du was?

Nö, ich merk nix. 0,7 Watt sind 0,7 Watt. Den Wert kannst du nicht durch 
Willenskraft, oder mit Gebeten auf 0,35 Watt verkleinern!

Lies noch mal genau. Der TE sprach von 320 Volt und nicht von 230 Volt! 
Es sei denn er hat einen Zahlendreher drin.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Michael M. schrieb:
> Der TE sprach von 320 Volt und nicht von 230 Volt!
> Es sei denn er hat einen Zahlendreher drin.

Wird wohl der Anlaufwiderstand eines Schaltnetzteils ohne PFC sein.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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H. H. schrieb:
> Wird wohl der Anlaufwiderstand eines Schaltnetzteils ohne PFC sein.

Der hängt als 'Versorger' am Vcc-Pin eines UC3842 PWM-IC's. Dieser wird 
von 320V DC gespeist.

Das Bild vom Michael trifft es glaub ich.

Das dürfte dann Yageo RSD100JB sein ?!

von H. H. (hhinz)


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Thomas S. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Wird wohl der Anlaufwiderstand eines Schaltnetzteils ohne PFC sein.
>
> Der hängt als 'Versorger' am Vcc-Pin eines UC3842 PWM-IC's. Dieser wird
> von 320V DC gespeist.

Sag ich doch, der Anlaufwiderstand.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Danke nochmal an alle Mitwirkenden in diesem Fall der Aufklärung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Anlaufwiderstände sind ab und zu mal gar nicht für die Spannung gedacht, 
an der sie dann im Betrieb hängen. Es schadet nicht, sie durch eine 
Serienschaltung mit 2 Widerständen zu ersetzen - hier dann 2 mal 68k 
(oder 82k, wird auch starten).

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Matthias S. schrieb:
> Anlaufwiderstände sind ab und zu mal gar nicht für die Spannung gedacht,
> an der sie dann im Betrieb hängen.

So wie ich das aus der Schaltung - reverse - erkenne, hängt der UC mit 
seinem VCC - Pin dauerhaft an den 320V, wenn das Gerät bestromt ist. Das 
ist seine Versorgungsspannung a'la 5-30V. Also Anlauf würde ich für mich 
nur kurzzeitig interpretieren.

von H. H. (hhinz)


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Thomas S. schrieb:
> Also Anlauf würde ich für mich
> nur kurzzeitig interpretieren.

Der Regler wird ja nach dem Anlauf durch eine zusätzliche Wicklung auf 
dem Trafo versorgt.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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H. H. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Also Anlauf würde ich für mich
>> nur kurzzeitig interpretieren.
>
> Der Regler wird ja nach dem Anlauf durch eine zusätzliche Wicklung auf
> dem Trafo versorgt.

Aber 325V-15V=310V liegen dauerhaft am Widerstand an, das hält nicht 
jeder aus, daher gerne mehrere in Reihe, nicht nur wegen der 
Verlustleistung.

von Jens G. (jensig)


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H. H. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Also Anlauf würde ich für mich
>> nur kurzzeitig interpretieren.
>
> Der Regler wird ja nach dem Anlauf durch eine zusätzliche Wicklung auf
> dem Trafo versorgt.

mit Diode und kleinem C. Sozusagen ein kleines Mini-Netzteil, was dem 
(kaputten) R die Last tw. abnimmt ...

von Jens G. (jensig)


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Michael B. schrieb:
> Aber 325V-15V=310V liegen dauerhaft am Widerstand an, das hält nicht
> jeder aus, daher gerne mehrere in Reihe, nicht nur wegen der
> Verlustleistung.

Ja, ist ein spezifisches Problem der Kohleschicht-Rs ...

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