Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil => Spannung gegen PE


von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

Hi,

ich bastle mir gerade einen Sensorkasten für mein Gewächshaus - da ein 
Rasenmäherroboter eingezogen ist, liegt da jetzt Strom drinnen und da 
bietet sich dass irgendwie an.

Als µC kommt ein ESP32 mit Tasmota zum Einsatz, soweit nix 
ungewöhnliches.

Netzteil ist ein Mean Well HDR-15-5 Hutschienen-Netzteil
( 
https://www.conrad.de/de/p/mean-well-hdr-15-5-hutschienen-netzteil-din-rail-5-v-dc-2-4-a-12-w-anzahl-ausgaenge-1-x-inhalt-1-st-1894091 
)

Beim basteln hatte ich dann plötzlich ein unschönes Kribbeln als ich mal 
das Gehäuse des ESP und gleichzeitig die geerdete Hutschiene berührt 
habe. Also mal gemessen:

Alle drei sekundärseitigen Spannungslevel (GND, +3,3V und +5V) haben 
gegen PE eine Spannung von ~145V und einen Kurzschlusstrom von ca. 12mA.
Wenn ich N und L vertausche, habe ich noch ~95V und ~7,8mA. Einen 
"Kribbeltest" habe ich hier allerdings nicht mehr durchgeführt.

Versucht habe ich auch Ferritkerne primär- & sekundärseitig möglichst 
nah an das Netzteil ran. Kein nennenswerter Erfolg.

Mir würde jetzt noch vorschweben, GND auf PE zu legen. Aber bei 7,8mA 
habe ich schon fast 1/3 des Fehlstromes vom FI zusammen.
Andere Idee war, das ganze als Festinstallation zu machen und dann GND 
auf N zu legen. Finde ich aber auch total unschön. Birgt halt die 
Gefahr, wenn man doch mal was bastelt, dass man wieder was verwechselt. 
Außerdem müsste ich irgendwie einen Netzschalter unterbringen - und den 
auch doch irgendwie gut wassergeschützt - in einem Gewächshaus wird halt 
auch schonmal gegossen...

Was kann ich den noch machen?

VG
da_user

: Verschoben durch Moderator
von Helmut -. (dc3yc)


Lesenswert?

Nichts. Lasse es so. Das sind die Leckströme der 
Funkentstörkondensatoren und die sind völlig ungefährlich. Miss doch mal 
unter Last, dann brechen die Spannungen rasch zusammen. Duspol ist das 
Zauberwort.

Ich hoffe doch, dass dein Netzteil in einem IP67-Kasten montiert ist, 
oder?

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Helmut -. schrieb:
> Nichts. Lasse es so. Das sind die Leckströme der
> Funkentstörkondensatoren und die sind völlig ungefährlich.

Dummfug erster Güte:
Matthias S. schrieb:
> einen Kurzschlusstrom von ca. 12mA.

.. sind weder ungefährlich noch tolerierbar.

Ich frage allerdings, ob Matthias S. da nicht falsch gemessen hat, 12mA 
sind mehr als nur "ein unschönes Kribbeln".

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Üblich sind Y-Kondensatoren von 1nF und Ableitströme von <1mA in solchen 
Netzteilen.Ich tippe auch auf einen Messfehler.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Helmut -. schrieb:
> Das sind die Leckströme der
> Funkentstörkondensatoren und die sind völlig ungefährlich.

Matthias S. schrieb:
> Kurzschlusstrom von ca. 12mA

Nenne ich NICHT ungefährlich!

von Udo K. (udok)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Was kann ich den noch machen?

- Nochmal messen.  Der Strom muss deutlich unter 1 mA sein.
- 5V GND Mit PE verbinden, damit hast du zusätzliche Sicherheit
- 50 Hz Trafo verwenden, etwa 
https://www.weiss-trafo.de/shop/sicherheitstransformator-50-va-12-v.html

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Man nehme sich das Datasheet zu Händen.
Darin steht:
WITHSTAND VOLTAGE     I/P-O/P:4KVAC
ISOLATION RESISTANCE  I/P-O/P:100M Ohms  500VDC  25/ 70% RH

Laut Blockschaltbild ist dieses komplett netzgetrennt.

Also Messfehler, oder andere Umstände, die meine Glaskugel nicht 
erfasst.

Link: https://www.meanwell.com/Upload/PDF/HDR-15/HDR-15-SPEC.PDF

von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Alle drei sekundärseitigen Spannungslevel (GND, +3,3V und +5V) haben
> gegen PE eine Spannung von ~145V und einen Kurzschlusstrom von ca. 12mA.

Also hast du bei angeschlossenem µP-Gebastel gemessen, sonst hättest du 
ja keine 3,3 V.

Trenn erstmal die Sekundäranschlüsse des Netzteils ab und miss dann an 
beiden Seiten der Trennstelle gegen PE. So kannst du Fehler an deiner 
µP-Bastelei ausschließen.

Wenn dann immer noch diese Stromwerte messbar sind, dann nimm das 
Netzteil aus dem Gewächshaus, schließ es im Wohngebäude provisorisch an 
eine Steckdose an und miss dort. Dann weißt du, ob das Netzteil defekt 
ist oder ein Problem in der Installation des Gewächshauses vorliegt.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


Lesenswert?

Helmut -. schrieb:
> Das sind die Leckströme der Funkentstörkondensatoren
> und die sind völlig ungefährlich.

So ist das normalerweise. Aber 12 mA oder 7,8 mA ist zu viel. Das würde 
auch nicht nur ein "bisschen" Kribbeln, sondern heftig. Möglicherweise 
misst das Multimeter Misst, weil die Schaltfrequenz höher als 50 Hz ist.

Da würde ich nochmal weiter nachforschen. Ggf kannst du damit zu einem 
Elektriker gehen, der kann das ganz schnell mit seinem Prüfgerät 
kontrollieren.

Rolf schrieb:
> Wenn dann immer noch diese Stromwerte messbar sind, dann nimm das
> Netzteil aus dem Gewächshaus, schließ es im Wohngebäude provisorisch an
> eine Steckdose an und miss dort. Dann weißt du, ob das Netzteil defekt
> ist oder ein Problem in der Installation des Gewächshauses vorliegt.

Guter Vorschlag.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Alle drei sekundärseitigen Spannungslevel (GND, +3,3V und +5V) haben
> gegen PE eine Spannung von ~145V

... bei welcher Last?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Die Frage wäre, welche Schutzklasse das Netzteil hat. Bei Schutzklasse 2 
darf der Berührstrom nicht grösser als 500µA (0,5mA) sein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik)
Da steht was von  Isolationsklasse II, was auch immer das für eine 
Erfindung ist.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Rolf schrieb:
> Trenn erstmal die Sekundäranschlüsse des Netzteils ab und miss dann an
> beiden Seiten der Trennstelle gegen PE. So kannst du Fehler an deiner
> µP-Bastelei ausschließen.

Habe ich tatsächlich gemacht während du deinen Beitrag geschrieben hast. 
Gibt keine Veränderung.
Auch mal den Bildbeweis im Anhang.

Das ganze Gebilde ist zum Glück noch gar nicht im Gewächshaus. Den Tipp 
mit einer anderen Steckdose werde ich aber mal umsetzen.

Manfred P. schrieb:
> Ich frage allerdings, ob Matthias S. da nicht falsch gemessen hat, 12mA
> sind mehr als nur "ein unschönes Kribbeln".

"unschön" ist ja immer eine subjektive Definitionssache. Dann kommt noch 
der erste Schreck dazu. Ich werde jetzt aber nicht mehr im Eigenversuch 
weiter testen wie "unschön" bis "heftig" das Kribbeln im weniger 
subjektiven Eindruck den so ist. ;-)

Helmut -. schrieb:
> Ich hoffe doch, dass dein Netzteil in einem IP67-Kasten montiert ist,
> oder?

Ja.
Allerdings gibt es ja die Empfehlung da trotzdem eine Öffnung zu 
schaffen um Kondenswasser durch Luftdruckänderungen zu vermeiden. Bin da 
etwas hin und her gerissen.

Rainer W. schrieb:
> ... bei welcher Last?

Der ESP32, zwei DS18B20, zwei DHT22.

Ach ja: weil tatsächlich noch nicht erwähnt: Spannung und Strom sind in 
AC!

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Ggf kannst du damit zu einem
> Elektriker gehen, der kann das ganz schnell mit seinem Prüfgerät
> kontrollieren.

Nochmal Anhang:

So n Gossen Metrawatt (oder wie man die schreibt) hätte ich @work sogar 
zur Verfügung. Fehlt mir leider einfach die Messpraxis...

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Deine Strommessung ist Mist! Du hast die rote Messstrippe in die falsche 
Buchse am DMM gesteckt.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Das von HH bemerkte Problem bei der Messung ist sicherlich das Größte.

Zusätzlich würde ich aber auch ein Multimeter mit TrueRMS verwenden.

Denn Du hast es hier mit einem Schaltnetzteil ohne Last zu tun. Die 
gehen dann zum Stromsparen in einen Pulse-Skipping-Modus oder ähnliches 
und das führt zu Stromformen die sehr sehr weit weg vom Sinus sind. Wie 
der Leckstrom der Stromaufnahme des Netzteils folgt ist dann nochmal 
eine andere Sache. Ich würde daher der Messung erst mit einem 
TrueRMS-Multimeter wirklich trauen.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Die Frage wäre, welche Schutzklasse das Netzteil hat. Bei Schutzklasse 2
> darf der Berührstrom nicht grösser als 500µA (0,5mA) sein

Die Frage hättest Du Dir sparen können. Ich habe das DaBla angefügt, für 
alle die der englischen Sprache mächtig sind.

Mein Traco Power 24V NT erzeugt im AC-Messbereich gegen Erde gerade mal 
3,3V 'statische' Spannung. Da kribbelt nix.

Du kannst ja mal mit nem Widerstand zw. 470K - 1M den Gnd gegen PE 
legen, was dann noch ansteht.

Messfehler, siehe Hinz z.B. denke ich mir eher. Das Meanwill ist lt. 
Datasheet netzgetrennt. Außer meanwill macht falsche Angaben, was ich 
aber nicht glaube.

von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Gerd E. schrieb:
> Das von HH bemerkte Problem bei der Messung ist sicherlich das Größte.

Wohl wahr. Trotzdem bleibt die Frage des Kribbelns. Meanwell ist eine 
gute Netzteil-Marke, da dürfte nichts kribbeln.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Rolf schrieb:
> Meanwell ist eine
> gute Netzteil-Marke, da dürfte nichts kribbeln.

Auch bei denen kommen Y-Kondensatoren zum Einsatz.

von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

H. H. schrieb:

>> Meanwell ist eine
>> gute Netzteil-Marke, da dürfte nichts kribbeln.
>
> Auch bei denen kommen Y-Kondensatoren zum Einsatz.

Ja, schon, aber bei den zulässigen 0,5 mA kribbelt es doch noch nicht?

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


Lesenswert?

Rolf schrieb:
> Ja, schon, aber bei den zulässigen 0,5 mA kribbelt es doch noch nicht?

Normalerweise nicht.

Kribbeln habe ich nur bei einer Spülmaschine gespürt, wo sich 
herausstellte, dass die Erdung in einem Verlängerungskabel unterbrochen 
war.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Auch bei denen kommen Y-Kondensatoren zum Einsatz.

Und schon garnicht auf der Sekundär-Seite.

Im Anhang der Block des betreffenden NT.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Das Meanwill ist lt. Datasheet netzgetrennt. Außer meanwill macht
> falsche Angaben, was ich aber nicht glaube.

Thomas S. schrieb:
> Meanwill.PNG

Sei bitte so freundlich und schreibe den Herstellernamen korrekt.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Magnus M. schrieb:
> Sei bitte so freundlich und schreibe den Herstellernamen korrekt.

Is doch völlig irrelevand.
Jeder weis, was gemeind isd.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Im Anhang der Block des betreffenden NT.

Da wird natürlich kein Y-Kondensator dargestellt, vorhanden ist der 
dennoch.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Da wird natürlich kein Y-Kondensator dargestellt, vorhanden ist der
> dennoch.

Nehmen wir mal an, es sind Y-Kondis vorhanden. Zumindest was ähnliches 
muss drin sein, weil im Block steht was von EMI Filter.

Zwischen welchen Anschlüssen der Primärseite sind der/die dann 
angeschlossen?

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Zwischen welchen Anschlüssen der Primärseite sind der/die dann
> angeschlossen?

Der geht vom DC-Zwischenkreis zum Ausgang.

von Guido C. (guidoanalog)


Lesenswert?

Hallo Matthias,

Matthias S. schrieb:
> Allerdings gibt es ja die Empfehlung da trotzdem eine Öffnung zu
> schaffen um Kondenswasser durch Luftdruckänderungen zu vermeiden. Bin da
> etwas hin und her gerissen.

hierfür gibt es Druckausgleichsstopfen die man an der Unterseite des 
Gehäuses befestigt.

Ein Beispiel von vielen: EVPS 12 BK von Wika
https://www.wiska.com/de/143/pde/10102370/EVPS-12.html

Mit freundlichen Grüßen
Guido

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Der geht vom DC-Zwischenkreis zum Ausgang.

Dann müsste ein PE-Anschluss vorhanden sein. Habe hier ein Mean-Well 24V 
NT - MDR 2024. Dieses hat einen PE-Anschluss, und da ist auch vom Gnd 
ein Kondi (blauer Tropfen) auf PE. Aber das NT hier hat keinen 
PE-Anschluss.

von Wolf17 (wolf17)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
>> Der geht vom DC-Zwischenkreis zum Ausgang.
> Dann müsste ein PE-Anschluss vorhanden sein.
Nein. Der das kribbeln verursachende Y Kondensator sitzt nicht im 
Netzfilter nach PE, sondern geht von -Primärelko zu -Sekundärelko und 
dämpft die über den Trafo auf die Sekundärseite übertragene HF, um die 
EMV einzuhalten. Weil das billiger ist wie eine Schirmlage. Im Bild ist 
das der blaue über dem Sicherheitsschlitz in der Platine.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Wolf17 schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>>> Der geht vom DC-Zwischenkreis zum Ausgang.
>> Dann müsste ein PE-Anschluss vorhanden sein.
> Nein. Der das kribbeln verursachende Y Kondensator sitzt nicht im
> Netzfilter nach PE, sondern geht von -Primärelko zu -Sekundärelko und

Ich denke nicht, dass das abgebildete Mini-NT einem Mean-Well annähernd 
vergleichbar ist. Das abgebildete Teil ist doch nur Plunder.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Wolf17 schrieb:
>> Thomas S. schrieb:
>>>> Der geht vom DC-Zwischenkreis zum Ausgang.
>>> Dann müsste ein PE-Anschluss vorhanden sein.
>> Nein. Der das kribbeln verursachende Y Kondensator sitzt nicht im
>> Netzfilter nach PE, sondern geht von -Primärelko zu -Sekundärelko und
>
> Ich denke nicht, dass das abgebildete Mini-NT einem Mean-Well annähernd
> vergleichbar ist. Das abgebildete Teil ist doch nur Plunder.

Du liegst meilenweit daneben.

von Wolf17 (wolf17)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Ich denke nicht, dass das abgebildete Mini-NT einem Mean-Well annähernd
> vergleichbar ist. Das abgebildete Teil ist doch nur Plunder.

Nicht verstanden?
Das Prinzip ist immer das gleiche wenn keine Schirmwicklung verwendet 
wurde. Egal ob 1€ oder 500€ Netzteil.
Einfach das kibbelnde Meanwell aufmachen und reinsehen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Deine Strommessung ist Mist! Du hast die rote Messstrippe in die falsche
> Buchse am DMM gesteckt.

Kannst du dir vorstellen, wie doof ich bei deinem Beitrag geschaut habe?
Ich schiebe jetzt einfach mal auf "aufgrund von zwei Kindern generell 
durch und Strommessungen mache ich auch so gut wie nie".
Mit der Messstrippe in der richtigen Buchse komme ich tatsächlich auf 
0.00mA.

Eigentlich hätte ich ja erwartet, dass der Messwert bei der falschen 
Buchse einfach wild hin und her schwankt - Rauschen quasi. Aber dass der 
sich auf einen sauberen - irgendwie auch noch pausiblen Wert 
einpendelt...

Gerd E. schrieb:
> Ich würde daher der Messung erst mit einem
> TrueRMS-Multimeter wirklich trauen.

Habe eines aus meinem Arbeitswerkzeug genommen.
Ohne Last GND gegen PE ca. 80V, +5V gegen PE  ca. 50V.
mit Last (ESP + Sensoren, siehe oben): beide male ca. 50V

Kurzschlussstrom in allen Varianten: 0,00mA.

Thomas S. schrieb:
> Du kannst ja mal mit nem Widerstand zw. 470K - 1M den Gnd gegen PE
> legen, was dann noch ansteht.

Das halte ich derzeit für die sinnigste Vorgehensweise. Irgendwelche 
Einwände oder andere Ideen?

Guido C. schrieb:
> Ein Beispiel von vielen: EVPS 12 BK von Wika
> https://www.wiska.com/de/143/pde/10102370/EVPS-12.html

Danke!

von Uwe (uhi)


Lesenswert?

Nachdem der Strom geklärt ist, würde ich den Ground auf PE legen. So wie 
das beim PC, Laptop, Oszi gemacht ist. Oder spricht etwas dafür, das 
nicht zu machen und stattdessen einen Widerstand zwischen PE und Ground 
zu schalten?

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Kurzschlussstrom in allen Varianten: 0,00mA.

ok, also Messfehler und das Netzteil verhält sich normal.

>> Du kannst ja mal mit nem Widerstand zw. 470K - 1M den Gnd gegen PE
>> legen, was dann noch ansteht.
>
> Das halte ich derzeit für die sinnigste Vorgehensweise. Irgendwelche
> Einwände oder andere Ideen?

Wenn Du es genauer wissen willst schaltest Du einfach bei Deinem 
Multimeter die restlichen 6 Stellen frei ;)

Alternativ in einen kleineren Messbereich wechseln.

Oder wenn das Multimeter den nicht hat, dann improvisieren:
- Widerstand im Bereich 470k bis 1M nehmen
- Mit der Widerstandsfunktion des Multimeters nachmessen, genauen Wert 
notieren
- Widerstand zwischen Sekundär-GND und PE verbinden
- Mit dem Multimeter Spannungsabfall über dem Widerstand messen
- Aus Spannungsabfall und Widerstandswert den Strom errechnen

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Mit der Messstrippe in der richtigen Buchse komme ich tatsächlich auf
> 0.00mA.

Das ist schon wieder verdächtig. Evtl ist die Sicherung im DMM durch.

von Wolf17 (wolf17)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
>> in der richtigen Buchse komme ich tatsächlich auf 0.00mA.
> Das ist schon wieder verdächtig. Evtl ist die Sicherung im DMM durch.

oder Netzteil nicht eingeschaltet, oder DC gewählt, oder Messpitzen 
keinen Kontakt, oder...
Bei 0,00mA erwarte ich kein kribbeln. 1nF 230V 50Hz und Sinus ergäben 
70µA.
Das VC820 hätte einen 400µA AC Bereich (2%+5dig).

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Rolf schrieb:
> Ja, schon, aber bei den zulässigen 0,5 mA kribbelt es doch noch nicht?
Doch, kribbelt, gilt aber als ungefährlich.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Hatten soetwas letztens auch auf der Arbeit auch. SK2 nach Messung kamen 
145µA raus der Grenzwert liegt bei 500µA. Der Kollege hatte ein ESD-Band 
um dieses hat ja auch nochmal 1 MOhm Widerstand hat. Denke dieser 
gemessene Wert wird auch stark gemittelt sein da das Messgerät 
sicherlich keine zweistelligen kHz auswerten kann wie sie beim 
Übertrager eines Schaltnetzteils austreten.

Die Netzteile die primärseitig PE führen haben das Problem meist nicht 
da hier die Entstörmaßnahmen meist gegen PE durchführt werden.

Bei einem Netzteil mit galvanischer Trennung schwebt das Potential ja eh 
irgendwo, da darf man auch nicht gegen PE sondern gegen den anderen 
Abgriff messen. Deswegen war hier das ESD Band kontroproduktiv.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Rolf schrieb:
> Ja, schon, aber bei den zulässigen 0,5 mA kribbelt es doch noch nicht?

Kommt drauf an. Mein Tablett hat ein Steckernetzteil ohne PE und liegt 
zum Laden meistens auf dem Herd. Das Glaskochfeld hat einen geerdeten 
Rand, mit der Hand darauf den 5V-Stecker angefasst, hat es leicht 
gebissen.

Gemessen habe ich um 100V AC bzw. 150 µA.

Thomas schrieb:
> Hatten soetwas letztens auch auf der Arbeit auch. SK2 nach Messung kamen
> 145µA raus

Realistisch.

> Der Kollege hatte ein ESD-Band
> um dieses hat ja auch nochmal 1 MOhm Widerstand hat.

145µA mal 1Meg gibt 150 Volt. Bei den typischen Y-Anordnungen hat man 
leer etwa die halbe Netzspannung, da dürfte eigentlich nichts mehr 
spürbar sein.

von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

Wolf17 schrieb:
> oder Netzteil nicht eingeschaltet, oder DC gewählt, oder Messpitzen
> keinen Kontakt, oder...
> Bei 0,00mA erwarte ich kein kribbeln.

Ich werde da heute Abend nochmal nachmessen. Mir ist nä(h)mlich noch 
eine andere "Fehlerquelle" aufgefallen: Ich habe bei keiner Messung mehr 
L und N getauscht (Schuko gedreht)! Und dann gucke ich gleich mal, ob 
das Netzteil so wie es jetzt angeschlossen ist, vielleicht sogar 
'richtig' angeklemmt ist.

von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

Also, ich habe nochmal gemessen.
Sicherung vom Messgerät ist nicht durch: habe damit mal den Strom den 
der ESP so saugt gemessen, da wird was angezeigt. Dann auf AC 
umgeschaltet und nach meiner Messung nochmal zur Sicherheit den Strom 
durch ein Glühlämpchen am AC-Netzteil - das Ding misst.

Messwerte gerundet, jeweils angegebenes Potential gegen PE.
1
Einmal Netzteil korrekt angeschlossen (L=L; N=N):
2
            GND       |   +5V
3
ohne Last: 91V / 0mA  | 91V / 0mA
4
mit Last:  92V / 0mA  | 92V / 0mA
5
                      |
6
Dann Netzteil falsch angeschlossen (L=N; N = L)
7
ohne Last: 144V / 0mA | 144V / 0mA
8
mit Last:  143V / 0mA | 143V / 0mA
"Kribbeltest" habe ich wie gehabt ausstehen lassen.
Ich kanns mir aber nicht erklären. Ich glaube es ist aber 
nachvollziehbar, dass ich keinen weiteren "Kribbeltest" durchführen 
will. Ich wüsste jetzt auch nicht, dass ich irgendwo anders hingekommen 
wäre.

Gerd E. schrieb:
> Wenn Du es genauer wissen willst schaltest Du einfach bei Deinem
> Multimeter die restlichen 6 Stellen frei ;)

Ich bin eigentlich auf den Trichter gekommen, das nicht zum Messen zu 
machen, sondern auf diese Art dauerhaft GND auf PE zu ziehen. Bei 0mA 
mache ich mir da wegen den RCD auch keine Sorgen, und wenn da 0,5-1M 
dazwischen klemmen, noch weniger.

von Wolf17 (wolf17)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> 0mA

Im Display stand links AC? Und die beiden mittleren Buchsen benutzt?
Welcher AC Strommessbereich war das? Der 400µA Bereich kann es ja nicht 
gewesen sein, Null wäre dort 0,0µA.
Dass ein VC820 auch eine manuelle Bereichswahl hat ist aber schon 
bekannt?
Die beiden µA Bereiche haben eine eigene Schalterposition!

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Bei 0mA
> mache ich mir da wegen den RCD auch keine Sorgen, und wenn da 0,5-1M
> dazwischen klemmen, noch weniger.

Anscheinend weißt Du nicht, wie ein Fi funktioniert.
Wenn Dein Problem nach dem Übertrager / Trafo im MeanWell entsteht, jukt 
es den FI nicht im geringsten.
Und den Kribbeltest solltest Du machen. Da wird nix sein. Sollte aber 
ein anderer da irgendwo hinlangen, könnte es sein, dass Du dann ein 
Problem hast.

von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

Wolf17 schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> 0mA
>
> Im Display stand links AC? Und die beiden mittleren Buchsen benutzt?
>
> Die beiden µA Bereiche haben eine eigene Schalterposition!

Ich habe nicht mit dem Multimeter aus dem Foto gemessen, sondern mit 
einem TrueRMS aus meiner Arbeit. Falsche Bedienung oder defektes 
Messgerät habe ich versucht durch meine Kontrollmessungen 
auszuschließen. Die Strommessungen habe ich auch wiederholt, da mir die 
0mA auch nicht koscher vorkamen.

Thomas S. schrieb:
> Anscheinend weißt Du nicht, wie ein Fi funktioniert.
> Wenn Dein Problem nach dem Übertrager / Trafo im MeanWell entsteht, jukt
> es den FI nicht im geringsten.

Ein RCD misst den Summenstrom aller Phasen + N. Ist die Abweichung zu 
groß löst er aus. Wo der Strom "abhaut" und nicht über N od. L abfließt, 
sollte dem RCD eigentlich egal sein.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Helmut -. schrieb:
> Das sind die Leckströme der
> Funkentstörkondensatoren

Kann auch der Trafo sein. Habe letztens einen gesehen, da waren Primär- 
und Sekundärwicklung nicht gut isoliert. Bei 
Isolationswiderstandsprüfung durchgefallen.
Gerät außer Betrieb nehmen.

ciao
gustav

von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Anscheinend weißt Du nicht, wie ein Fi funktioniert.
> Wenn Dein Problem nach dem Übertrager / Trafo im MeanWell entsteht, jukt
> es den FI nicht im geringsten.

Au weia.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Rolf schrieb:
> Au weia.

Was heist da 'Au weia' ?

Fi : Die Summe aller zufließenden Ströme = die Summe aller abfließenden 
Ströme. Ist zwischen einer Phase und dem Null ein Unterschied, löst er 
aus. Es interessiert nicht, wenn ein Draht, nach einem Trafo/ Trenntrafo 
mal am Boden fällt, oder Du diesen in die Hand nimmst. Solange Du nicht 
beide in der Hand hast. Oder Du den Draht auf den PE legst. Es passiert 
nix.

von Christian (dragony)


Lesenswert?

Wir stecken einfach so lange Kabel in Buchsen und drehen an Schaltern 
und Knöpfen rum bis uns die Zahl auf dem Display gefällt. 
Kompetenzzentrum Deutschland.

von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Es interessiert nicht, wenn ein Draht, nach einem Trafo/ Trenntrafo
> mal am Boden fällt, oder Du diesen in die Hand nimmst. Solange Du nicht
> beide in der Hand hast. Oder Du den Draht auf den PE legst. Es passiert
> nix.

Wenn du einen solchen Draht in die Hand nimmst oder mit dem PE 
verbindest, fließt ein Strom von L am Netzgeräte-Eingang durch deinen 
Körper und/oder den PE zurück bis zu dem Punkt, man dem PE und N 
verbunden sind. Dieser Strom ist im Idealfall null und im Normalfall 
extrem gering, aber wir reden hier ja von einem Problemfall (Trafo mit 
mangelhafter Isolation zwischen den Wicklungen).

Also steigt der Strom in L, nicht aber der in N. Deswegen sieht der FI 
eine Differenz zwischen L und N, die – wenn sie groß genug ist – ihn 
auslösen lässt.

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Sensorkasten für mein Gewächshaus

1. Die Feuchtigkeit und ständiger Temperaturstress sind kein guter Ort 
für Elektronik. Korrosion und Leiterrisse kommen öfter vor als im Haus.
2. Wiki bestimmt bekannt 
https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator#/media/Datei:Entst%C3%B6rkondensatoren4.png

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Rolf schrieb:
> Wenn du einen solchen Draht in die Hand nimmst oder mit dem PE
> verbindest, fließt ein Strom von L am Netzgeräte-Eingang durch deinen
> Körper und/oder den PE zurück bis zu dem Punkt, man dem PE und N
> verbunden sind. Dieser Strom ist im Idealfall null und im Normalfall
> extrem gering, aber wir reden hier ja von einem Problemfall (Trafo mit
> mangelhafter Isolation zwischen den Wicklungen).
>
> Also steigt der Strom in L, nicht aber der in N. Deswegen sieht der FI
> eine Differenz zwischen L und N, die – wenn sie groß genug ist – ihn
> auslösen lässt.

Nix begriffen. Lerne mal die Funktionsweise
1. Von einem FI
2. Die Funtion eines Trenntrafo - oder eben Übertrager

> Wenn du einen solchen Draht in die Hand nimmst oder mit dem PE
> verbindest, fließt ein Strom

 von wo nach wo?

von Uwe (uhi)


Lesenswert?

Vielleicht mögt ihr jeweils eine kleine Skizze beilegen, dann wird's 
leichter verständlich. Ich hab den Eindruck, jeder weiß wie ein FI 
funktioniert, und jeder hat einen bestimmten Fall im Kopf, wo er auslöst 
oder nicht auslöst, nur die Kommunikation, um welchen Fall es geht, 
scheint schwierig.

von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> 2. Die Funtion eines Trenntrafo - oder eben Übertrager

vs.

Thomas S. schrieb:
>> aber wir reden hier ja von einem Problemfall (Trafo mit
>> mangelhafter Isolation zwischen den Wicklungen).

von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

Ich ziehe jetzt mit einen 220k Widerstand GND auf PE. An dem R fallen 
30V ab. Macht lt. R=U*I 136,4µA.

Ich würde das jetzt mal so lassen....

von Uwe (uhi)


Lesenswert?

Aber U*I ist P ;-)
Ja kann man lassen. Ich persönlich bin Fan von GND auf PE. Welchen 
Vorteil hat der Widerstand?

von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

Uwe schrieb:
> Ich persönlich bin Fan von GND auf PE.
> Welchen Vorteil hat der Widerstand?

Bei einem Fehler löst kein Schutzschalter aus, sondern der Widerstand 
setzt das leicht entzündliche Plastikgehäuse in Brand ;) ;)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.