Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 60 Watt Engel Löter defekt?


von Thomas R. (thomasr)


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"Seit Generationen" nutze ich gern diesen Engel Löter mit nominal 60 
Watt. Leider wurden das im Laufe der Jahre gefühlt immer weniger so daß 
ich nun eine neue Spitze gekauft hatte. Aber selbst damit nimmt er nur 
ganz zu Anfang ca. 66 Watt auf um dann schnell auf 45 Watt abzusinken. 
Damit kann man kaum vernünftig (Reparatur)Lötungen machen.

Für Elektroniklötungen habe ich natürlich eine Station aber "unterwegs" 
war der Engel immer hilfreich. Was kann da passiert sein? Ist doch nur 
ein dicker Trafo?

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> Was kann da passiert sein? Ist doch nur ein dicker Trafo?

"Durch Messen zum Wissen"

von Thomas R. (thomasr)


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Harald W. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>
>> Was kann da passiert sein? Ist doch nur ein dicker Trafo?
>
> "Durch Messen zum Wissen"

Was denn bitte messen außer der Aufnahmeleistung? Hast du praktische 
Hinweise?

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

>> "Durch Messen zum Wissen"
>
> Was denn bitte messen außer der Aufnahmeleistung? Hast du *praktische*
> Hinweise?

Ja, z.B. messen der Eingangs- und Ausgangsspannung direkt am Trafo.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Dass die Leistung nach dem Aufheizen sinkt ist normal. Mein Lötkolben 
mit chinesischen 60 Watt geht nach wenigen Sekunden auch auf 45 Watt 
runter.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Thomas R. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Thomas R. schrieb:
>>
>>> Was kann da passiert sein? Ist doch nur ein dicker Trafo?
>>
>> "Durch Messen zum Wissen"
>
> Was denn bitte messen außer der Aufnahmeleistung? Hast du *praktische*
> Hinweise?

Wie wäre es mit Messungen der Spannung an diversen Stellen der 
Lötschleife über die Zeit?
Steigt im Bereich der Spitze die Spannung entsprechend, hat der 
Hersteller ggf. nicht das bestgeeignete Material verwendet, wobei ein 
gewisses PTC-Verhalten normal ist.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Thomas R. schrieb:
> Was denn bitte messen außer der Aufnahmeleistung?

Schaue doch mal, ob Du ein Repaircafe in der Naähe hast.

von Joachim B. (hoppereiter)


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Ich habe tatsächlich (seit 50 Jahren) das gleiche Teil und habe es eben 
mal getestet. Meiner fängt bei 62W an und fällt dann nach einigen 
Sekunden auf 48W ab. Das liegt an der Lötspitze, deren Widerstand durch 
die Hitze zunimmt. Kannst du testen, indem du die Spitze in Wasser 
eintauchst. Dann bleibt er bei 60W.

Die Dinger wurden damals in Wiesbaden-Schierstein gefertigt.

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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Was nimmt denn der Trafo ohne Lötspitze auf?
Vielleicht ist ja nur an einer der beiden Kontaktstellen ein schlechter 
Kontakt. Durch die Spitze fließt ja ein nicht unerheblicher Strom bei 
nur kleiner Spannung.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Joachim B. schrieb:
> Kannst du testen, indem du die Spitze in Wasser eintauchst. Dann bleibt er bei 
60W.

Wenn er früher nur auf 48W herunterging und jetzt auf 45W, dann kann das 
nur an der Klimaerwärmung liegen. ;)

Thomas R. schrieb:
> Für Elektroniklötungen habe ich natürlich eine Station aber "unterwegs"
> war der Engel immer hilfreich.

Da hat sich was anderes geändert. Schuld daran ist SMD!
(Fluch eines Kollegen: Dieses scheiß SMD Zeugs!!!)

> Was kann da passiert sein?

Bei vielen Platinen soll heutzutage auch die Abwärme besser abgeführt 
werden möglichst viel mit SMD ohne separate Kühlkörper aufzubauen. Daher 
wurde bei dem Platinenmaterial und Layout weiterentwickelt um dies zu 
verbessern. Die Bleilote hatte auch eine niedrigere Schmelztemperatur 
als die günstigen bleifreien Lote.

Beim Löten gibt es dann die Überraschungen und wundert sich, wie viel 
schlechter das heutzutage funzt.

von Thomas R. (thomasr)


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Joachim B. schrieb:
> Ich habe tatsächlich (seit 50 Jahren) das gleiche Teil und habe es eben
> mal getestet. Meiner fängt bei 62W an und fällt dann nach einigen
> Sekunden auf 48W ab. Das liegt an der Lötspitze, deren Widerstand durch
> die Hitze zunimmt. Kannst du testen, indem du die Spitze in Wasser
> eintauchst. Dann bleibt er bei 60W.
>
> Die Dinger wurden damals in Wiesbaden-Schierstein gefertigt.

Dann ist das wohl mehr die "Erinnerung an alte Zeiten" als echte 
Veränderung? Schade.

Die 100 Watt Version bringt immer noch die Spitze zum Glühen wenn man 
nicht aufpaßt.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Kann man damit auch SMD Bauteile löten?

von Armin X. (werweiswas)


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Esmu P. schrieb:
> Kann man damit auch SMD Bauteile löten?

Türlich!
Macht der der den Videokanal Diodegonewild betreibt regelmäßig.
Allerdings hat der eine etwas kleinere, offensichtlich selbst 
angefertigte "Lötspitze" an seiner Pistole.

von Harald K. (kirnbichler)


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Esmu P. schrieb:
> Kann man damit auch SMD Bauteile löten?

Ja, klar. Das kann man aber auch mit einem selbstgefeilten Kupferklotz, 
den man mit 'ner Lötlampe erhitzt.

Da aber das verfügbare Lötwerkzeug sich in den letzten 80 Jahren ein 
bisschen weiterentwickelt hat, gibt es praktisch überhaupt keinen Grund 
mehr, mit solchen, dazu auch noch ungeregelten, Gerätschaften 
herumzuhantieren, sofern man was anderes macht als (kleine) Regenrinnen 
zu löten.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Falls man einen Walfisch nach der Vasektomie elektrokautern möchte, ist 
dieses Gerät das Mittel der Wal. Äh Wahl.

von Harald K. (kirnbichler)


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Meinst Du? Ich fürchte, daß das dafür ein paar Größenordnungen zu 
schlapp ist; so ein Wal ist recht (ge)mächtig. Und wie oft hat man schon 
unterwegs die Notwendigkeit, mal eben einen Wal zu kauterisieren? Die 
Blauwale im Rhein sind seit Sandoz sehr rar.

von Thomas R. (thomasr)


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Harald K. schrieb:
> Esmu P. schrieb:
>> Kann man damit auch SMD Bauteile löten?
>
> Ja, klar. Das kann man aber auch mit einem selbstgefeilten Kupferklotz,
> den man mit 'ner Lötlampe erhitzt.
>
> Da aber das verfügbare Lötwerkzeug sich in den letzten 80 Jahren ein
> bisschen weiterentwickelt hat, gibt es praktisch überhaupt keinen Grund
> mehr, mit solchen, dazu auch noch ungeregelten, Gerätschaften
> herumzuhantieren, sofern man was anderes macht als (kleine) Regenrinnen
> zu löten.

Ziemlicher Schwachsinn: das Gerät war in meiner beruflichen Tätigkeit im 
Feld bestens geeignet um Litzen zu verlöten. Und genau dafür werd eich 
es auch weiter verwenden. Von SMD hat damals noch niemand geträumt.

Du wolltest doch Meßdaten?

UNetz = 232 Volt
Uleer = 0,66 Volt
Ulast = 0,34 Volt und steigend
R Lötspitze alt = 2,8 mOhm
R Lötspitze neu = 3,1 mOhm
R Wicklung = 35 mOhm

Und was schließt du jetzt daraus?

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas R. schrieb:
> Lötspitze alt = 2,8 mOhm
> R Lötspitze neu = 3,1 mOhm
> R Wicklung = 35 mOhm
>
> Und was schließt du jetzt daraus?

Dass du Mist gemessen hast oder aber, dass über 90% der Leistung in der 
Wicklung verbraten werden. Das zumindest sagt uns das ohmsche Gesetz.

Wie wäre es wenn du mal den Strom und die Spannung der Spitze misst, am 
besten noch in Abhängigkeit mit der Temperatur falls möglich.

Thomas R. schrieb:
> Ulast = 0,34 Volt und steigend

deutet darauf hin, dass das Teil eine rudimentäre Temperaturregelung in 
Form einer Lötspitze mit PTC Verhalten hat.
Das würde auch die Leistungsabnahme bei Erreichen der Nenntemperatur 
erklären.

Für Litzen verlöten reichen 50W dreimal, meine alte Weller temptronic 
hat auch nicht mehr.

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas R. schrieb:
> Ziemlicher Schwachsinn: das Gerät war in meiner beruflichen Tätigkeit im
> Feld bestens geeignet um Litzen zu verlöten.

Jaja, und deswegen ist jeder Fortschritt natürlich "Schwachsinn".

von Thomas R. (thomasr)


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Udo S. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Lötspitze alt = 2,8 mOhm
>> R Lötspitze neu = 3,1 mOhm
>> R Wicklung = 35 mOhm
>>
>> Und was schließt du jetzt daraus?
>
> Dass du Mist gemessen hast oder aber, dass über 90% der Leistung in der
> Wicklung verbraten werden. Das zumindest sagt uns das ohmsche Gesetz.
>
Das Ohmsche Gesetz sagt dazu:

0,34 Volt an alter Lötspitze mit 2,8 mOhm sind knapp 43 Watt, also 
völlig im Rahmen. Es wäre da allerdings zu fragen wo denn die Differenz 
zwischen den 66 Watt (aufgenommen, siehe oben) und 43 Watt abgegeben 
geblieben sind? Soo schlecht wird der Trafo ja wohl nicht sein?

Und die neue Lötspitze hat sogar etwas mehr Widerstand was aber bei 
diesen Größenordnungen auch im Toleranzfeld liegen dürfte. Gemessen mit 
4-Leiter Milliohmmeter.

von Thomas R. (thomasr)


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Harald K. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Ziemlicher Schwachsinn: das Gerät war in meiner beruflichen Tätigkeit im
>> Feld bestens geeignet um Litzen zu verlöten.
>
> Jaja, und deswegen ist jeder Fortschritt natürlich "Schwachsinn".

Ganz bestimmt NICHT. Aber wieso sollte man ein funktionierendes Gerät 
nicht  weiterhin gemäß seinem Bestimmungszweck einsetzen? Und dann auch 
noch durch ein Gerät mit zweifelhafter Provenienz ersetzen?

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas R. schrieb:
> Aber wieso sollte man ein funktionierendes Gerät
> nicht  weiterhin gemäß seinem Bestimmungszweck einsetzen?

Es ist ungeregelt. Damit kann man zu Dekozwecken schwarze Flecken in 
Holzteller brennen.

von Mark S. (voltwide)


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Harald K. schrieb:
> Da aber das verfügbare Lötwerkzeug sich in den letzten 80 Jahren ein
> bisschen weiterentwickelt hat, gibt es praktisch überhaupt keinen Grund
> mehr, mit solchen, dazu auch noch ungeregelten, Gerätschaften
> herumzuhantieren, sofern man was anderes macht als (kleine) Regenrinnen
> zu löten.

So ein Teil hatte ich mitte der 60er-Jahre. Nach kurzer Zeit kam die 
Spitze in dunkle Rotglut - das Teil wurde bald durch Ersa - dann durch 
Weller und inzwischen auch JBC-Clones ersetzt. Es erschließt sic mir 
wirklich nicht  wieso man mit so etwas heutzutage Löten mag.

von Thomas R. (thomasr)


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Harald K. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Aber wieso sollte man ein funktionierendes Gerät
>> nicht  weiterhin gemäß seinem Bestimmungszweck einsetzen?
>
> Es ist ungeregelt. Damit kann man zu Dekozwecken schwarze Flecken in
> Holzteller brennen.

Mit >55 Jahren Löterfahrung sind geregelte Lötstationen überflüssig wie 
ein Kropf. SMD kann ich auch einem angespitzten Dachdeckerkolben löten. 
Das ist etwas für Weicheier.

von Mark S. (voltwide)


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Thomas R. schrieb:
> Mit >55 Jahren Löterfahrung sind geregelte Lötstationen überflüssig wie
> ein Kropf. SMD kann ich auch einem angespitzten Dachdeckerkolben löten.
> Das ist etwas für Weicheier.

Boah Ey, Du bist ja ein ganz toller Hecht!

von Thomas R. (thomasr)


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Mark S. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Mit >55 Jahren Löterfahrung sind geregelte Lötstationen überflüssig wie
>> ein Kropf. SMD kann ich auch einem angespitzten Dachdeckerkolben löten.
>> Das ist etwas für Weicheier.
>
> Boah Ey, Du bist ja ein ganz toller Hecht!

Nö, ganz bestimmt nicht aber solche Kommentare sind echt überflüssig!!

von Mark S. (voltwide)


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Thomas R. schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Thomas R. schrieb:
>>> Mit >55 Jahren Löterfahrung sind geregelte Lötstationen überflüssig wie
>>> ein Kropf. SMD kann ich auch einem angespitzten Dachdeckerkolben löten.
>>> Das ist etwas für Weicheier.
>>
>> Boah Ey, Du bist ja ein ganz toller Hecht!
>
> Nö, ganz bestimmt nicht aber solche Kommentare sind echt überflüssig!!

Logisch, aber in diesem Falle unvermeidbar.
Ich habe übrigens auch mit nem Kupferkloben über dem Gasherd, 
Salmiakstein und Lötfett mal angefangen.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Thomas R. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Thomas R. schrieb:
>>> Lötspitze alt = 2,8 mOhm
>>> R Lötspitze neu = 3,1 mOhm
>>> R Wicklung = 35 mOhm
>>>
>>> Und was schließt du jetzt daraus?
>>
>> Dass du Mist gemessen hast oder aber, dass über 90% der Leistung in der
>> Wicklung verbraten werden. Das zumindest sagt uns das ohmsche Gesetz.
>>
> Das Ohmsche Gesetz sagt dazu:
>
> 0,34 Volt an alter Lötspitze mit 2,8 mOhm sind knapp 43 Watt, also
> völlig im Rahmen. Es wäre da allerdings zu fragen wo denn die Differenz
> zwischen den 66 Watt (aufgenommen, siehe oben) und 43 Watt abgegeben
> geblieben sind? Soo schlecht wird der Trafo ja wohl nicht sein?

Ich glaube nicht, dass Dein Equipment ausreicht, die Daten IM Betrieb 
passend aufzunehmen, ansonsten führe bitte auf, wie Deine Messanordnung 
genau aussieht.
Was bezeichnest Du überhaupt als "Lötspitze"?
Plattgedrückte Spitze der "Strombrücke" oder deren Anschlüsse im 
Handgerät?
Was ist ist mit den Übergangswiderständen davor, also Verschraubungen, 
Schalter?

> Und die neue Lötspitze hat sogar etwas mehr Widerstand was aber bei
> diesen Größenordnungen auch im Toleranzfeld liegen dürfte. Gemessen mit
> 4-Leiter Milliohmmeter.

Und die funktioniert im laufenden Betrieb? :-)

von Thomas R. (thomasr)


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Ralf X. schrieb:

> Was bezeichnest Du überhaupt als "Lötspitze"?

Die austauschbare Lötspitze wie auf dem Bild zu sehen.

> Plattgedrückte Spitze der "Strombrücke" oder deren Anschlüsse im
> Handgerät?

Direkt an den Anschlüssen im Handgerät gemessen.

> Was ist ist mit den Übergangswiderständen davor, also Verschraubungen,
> Schalter?

Schalter gibts in diesem Kreis keine, direkte Verschraubung mit M3 in 
massiven Kupferanschlüssen. Da könnte tatsächlich noch ein zwei mOhm 
drin stecken.
>
>> Und die neue Lötspitze hat sogar etwas mehr Widerstand was aber bei
>> diesen Größenordnungen auch im Toleranzfeld liegen dürfte. Gemessen mit
>> 4-Leiter Milliohmmeter.
>
> Und die funktioniert im laufenden Betrieb? :-)

Was funktioniert im laufenden Betrieb? Natürlich habe ich den Widerstand 
der Lötspitze kalt gemessen aber ein externes Erhitzen mit Brenner wäre 
kein Problem. Nur was soll das zeigen? Wir wissen doch bereits aus den 
Spannungsmessungen daß die Spitze offensichtlich einen leichten PTC 
Charakter hat.

von Thomas R. (thomasr)


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Die Vergleichsmessungen an einem 100 Watt Engel sind aber ernüchternd: 
der nimmt gerade 92 Watt auf und das sinkt mit der Spitzentemperatur auf 
70 Watt ab.

Entweder waren die Leistungsangaben dieser Dinger noch nie genau/echt 
oder irgend etwas ist damit in den letzten 40 Jahren geschehen. Die 
Netzspannung ist ja gestiegen also eher mehr Leistung. Was aber kann zu 
einer verminderten Leistungsaufnahme führen? Rost im Blechpaket?

von Thomas S. (thommi)


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Was soll eigentlich das Bashing gegen die Lötpistole? für das Grobe ist 
die gar nicht schlecht. Ein paar Sekunden Aufheizzeit, deutlich mobiler, 
als eine Lötstation. Die hat auf jeden Fall eher eine 
Daseinsberechtigung, als eine Impfpistole, mit welcher Grundschüler 
früher ohne Wechsel der Nadel gegen ihren Willen durchgeimpft wurden :-) 
Ich weiss gar nicht mehr, gegen was ich da auf diese Weise geimpft 
wurde?

Den NASA-Lötkurs besteht man mit der Lötpistole aber eher nicht mehr, 
aber um ein Relais 109 bei VW-TDIs nachzulöten oder neue Kohlen in den 
Anlasser reinzulöten ist sie ideal. Da es nur ein Trafo und ein 
Heizwiderstand ist, stirbt auch keine Regelungselektronik in der 
Lötpistole.

von Ralf X. (ralf0815)


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Thomas R. schrieb:
> Was funktioniert im laufenden Betrieb? Natürlich habe ich den Widerstand
> der Lötspitze kalt gemessen aber ein externes Erhitzen mit Brenner wäre
> kein Problem. Nur was soll das zeigen? Wir wissen doch bereits aus den
> Spannungsmessungen daß die Spitze offensichtlich einen leichten PTC
> Charakter hat.

Dass hier ein PTC-Verhalten das Selbstverständlichste der Welt ist, 
hatte ich doch schon weit oben angeführt.
Dich erstaunt ein Verhalten Deiner Lötpistole, welches für den Rest 
der technisch bewanderten Welt selbstverständlich ist.

Weiter oben faselst Du etwas von einem ggf. zu niedrigen Wirkunggrad des 
Trafos, der nicht sein dürfte.
Warum nicht?
Aufgrund völlig desolater Messungen, Annahmen und Rechenwegen?

Thomas R. schrieb:
> Entweder waren die Leistungsangaben dieser Dinger noch nie genau/echt
> oder irgend etwas ist damit in den letzten 40 Jahren geschehen. Die
> Netzspannung ist ja gestiegen also eher mehr Leistung. Was aber kann zu
> einer verminderten Leistungsaufnahme führen? Rost im Blechpaket?

Fachleute vermuten wilde Netzkobolde, die als Leistungsdiebe unterwegs 
sind.

von Thomas R. (thomasr)


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Ralf X. schrieb:

> Dich erstaunt ein Verhalten Deiner Lötpistole, welches für den Rest
> der technisch bewanderten Welt selbstverständlich ist.
>
Nö, mich erstaunt nur die Diskrepanz zwischen der aufgedruckten Leistung 
und  der tatsächlichen.

> Weiter oben faselst Du etwas von einem ggf. zu niedrigen Wirkunggrad des
> Trafos, der nicht sein dürfte.
> Warum nicht?

Weil dann der Handgriff bei 20 Watt Wärme ziemlich schnell SEHR warm 
werden müßte.

> Aufgrund völlig desolater Messungen, Annahmen und Rechenwegen?

Faß dich bitte an die eigene Nase! Wo ist der Fehler?
>
> Thomas R. schrieb:
>> Entweder waren die Leistungsangaben dieser Dinger noch nie genau/echt
>> oder irgend etwas ist damit in den letzten 40 Jahren geschehen. Die
>> Netzspannung ist ja gestiegen also eher mehr Leistung. Was aber kann zu
>> einer verminderten Leistungsaufnahme führen? Rost im Blechpaket?
>
> Fachleute vermuten wilde Netzkobolde, die als Leistungsdiebe unterwegs
> sind.

Witzig willst du auch noch sein? Ich suche eine vernünftige 
Erklärung/Abhilfe. Schließlich gibt es das Phänomen von Rost in den 
Blechpaketen ja tatsächlich.

Aber wenn weiter so dämliche Kommentare kommen kann ich mir das hier 
auch sparen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Thomas R. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>
>> Dich erstaunt ein Verhalten Deiner Lötpistole, welches für den Rest
>> der technisch bewanderten Welt selbstverständlich ist.
>>
> Nö, mich erstaunt nur die Diskrepanz zwischen der aufgedruckten Leistung
> und  der tatsächlichen.

Ok, steck Deine Lötspitze in passend kaltes Medium, dann passt der 
zugesagte Leistungsbezug oder wird sogar übertroffen.
Und dass der bei einem elektrischen Gerät i.d.R. die Eingangsleistung 
betrifft, ist Dir verständlich?

>> Weiter oben faselst Du etwas von einem ggf. zu niedrigen Wirkunggrad des
>> Trafos, der nicht sein dürfte.
>> Warum nicht?
>
> Weil dann der Handgriff bei 20 Watt Wärme ziemlich schnell SEHR warm
> werden müßte.

Ok, dann scheint die doch einer der Kobalde zu klauen.

>> Aufgrund völlig desolater Messungen, Annahmen und Rechenwegen?
>
> Faß dich bitte an die eigene Nase! Wo ist der Fehler?

Es lässt sich doch alles messen, wenn man möchte, kann und die Mittel 
hat.
Bisher hast Du vom Vorhandensein eines Vierleiter-Ohmmeters und 
Messungen an kalter alter und neuer Spitze berichtet.
Ohne Denkapparat ist das sinnlos.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Thomas S. schrieb:
> Was soll eigentlich das Bashing gegen die Lötpistole? für das Grobe ist
> die gar nicht schlecht. Ein paar Sekunden Aufheizzeit, deutlich mobiler,
> als eine Lötstation.

Damit hat der Kollege vor 50 Jahren beim Kunden Zementwiderstände in 
Röhrenfernsehern ersetzt, aber kein Stück mehr. Vielleicht mag man 
heutzutage noch ein Kabel damit zusammenpfuschen, wie es die VOX 
Autodoktoren machen. Ich möchte es mir nicht antun müssen.

> Die hat auf jeden Fall eher eine
> Daseinsberechtigung, als eine Impfpistole, mit welcher Grundschüler
> früher ohne Wechsel der Nadel gegen ihren Willen durchgeimpft wurden

Sinnloser Vergleich und außerdem sachlich falsch - und nicht Thema 
dieses Threads.

Ralf X. schrieb:
> Ohne Denkapparat ist das sinnlos.

Was wohl für Euren nun eröffneten persönlichen Krieg gilt.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Thomas R. schrieb:
> nimmt er nur
> ganz zu Anfang ca. 66 Watt auf um dann schnell auf 45 Watt abzusinken.

Hab meine eben schnell an den Leistungsmesser angeschlossen, die startet 
mit 80W und sinkt ab auf 50W. Wird die Spitze gekühlt steigt die 
Leistung wieder.

von Thomas R. (thomasr)


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Rainer D. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> nimmt er nur
>> ganz zu Anfang ca. 66 Watt auf um dann schnell auf 45 Watt abzusinken.
>
> Hab meine eben schnell an den Leistungsmesser angeschlossen, die startet
> mit 80W und sinkt ab auf 50W. Wird die Spitze gekühlt steigt die
> Leistung wieder.

Na das wäre doch schon besser als meine 66/45. Fragt sich jetzt nur 
warum es da solche Unterschiede geben soll?

Ist deiner schon für 230 Volt also neueren Baujahrs?

von Rainer D. (rainer4x4)


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Thomas R. schrieb:
> Ist deiner schon für 230 Volt also neueren Baujahrs?

Alle noch aus der 220V Zeit!

von Rainer D. (rainer4x4)


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Thomas R. schrieb:
> Na das wäre doch schon besser als meine 66/45. Fragt sich jetzt nur
> warum es da solche Unterschiede geben soll?

Ach ja, ich vermute Übergangswiderstände am Spitzenanschluss, oder es 
liegt an den Spitzen selber.

von Thomas (kosmos)


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vielleicht machen die Trafos nicht ganz mit, wenn da zur Mittagszeit 
fast 260V im Netz anstehen. Mit dem Ändern der Trafos könnten auch 
andere Spitzen zum Einsatz gekommen sein falls sich die Ausgangsspannung 
geändert hat und falsche Kombinationen können dann zu einer anderen 
Leistung führen.

von Thomas R. (thomasr)


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Rainer D. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Na das wäre doch schon besser als meine 66/45. Fragt sich jetzt nur
>> warum es da solche Unterschiede geben soll?
>
> Ach ja, ich vermute Übergangswiderstände am Spitzenanschluss, oder es
> liegt an den Spitzen selber.

Die Übergänge sind extrem niederohmig und natürlich penibel 
sauber/fettfrei. Erst vor wenigen Wochen hatte ich eine neue Spitze 
gekauft, eben weil ich vermutete daß die alte sich einfach abgenutzt hat 
(wenn dort Material abgetragen wird erhöht sich der Widerstand = 
Leistung sinkt).

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Kann man damit auch SMD Bauteile löten?
Jetzt muss ich doch mein Horrorkabinett im Keller ausgraben, eine Kiste 
beschriftet mit "Lötkolben".
Dazu gehört noch eine sechseckige Glasflasche mit der Aufschrift 
"Salzsäure" mit "Lötwasser".
Dazu auch das passende Flussmittel, gelb.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium
https://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel_(L%C3%B6ten)
"reizend (Kolophonium)"

Das (links) wurde auf dem Gasherd in der Flamme auf dunkle Rotglut 
erhitzt, dann konnte man damit löten.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mir ist eingefallen, dass ich auch so einen schweren Lötkolben mit 
integriertem Trafo habe, nicht von Engel, sondern Weller. Type 8100C.

von Kire J. (kire_j)


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Christoph db1uq K. schrieb:

> Dazu auch das passende Flussmittel, gelb.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium
> https://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel_(L%C3%B6ten)
> "reizend (Kolophonium)"
>
> Das (links) wurde auf dem Gasherd in der Flamme auf dunkle Rotglut
> erhitzt, dann konnte man damit löten.

ich benütze jeder Tag Kolophonium für meine durchkontaktierte 
Lötarbeiten und bin bestens zufrieden.
Einfach Kolophonium von lokale Musik shop holen(Für violine) und stück 
mit Isoalkohol verdünnen, Beste ergebnise!

von Udo S. (urschmitt)


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Rainer D. schrieb:
> Hab meine eben schnell an den Leistungsmesser angeschlossen, die startet
> mit 80W und sinkt ab auf 50W. Wird die Spitze gekühlt steigt die
> Leistung wieder.

Passt also prima zu meiner Aussage

Udo S. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Ulast = 0,34 Volt und steigend
>
> deutet darauf hin, dass das Teil eine rudimentäre Temperaturregelung in
> Form einer Lötspitze mit PTC Verhalten hat.
> Das würde auch die Leistungsabnahme bei Erreichen der Nenntemperatur
> erklären.

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas R. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Thomas R. schrieb:
>>> Lötspitze alt = 2,8 mOhm
>>> R Lötspitze neu = 3,1 mOhm
>>> R Wicklung = 35 mOhm
>>>
>>> Und was schließt du jetzt daraus?
>>
>> Dass du Mist gemessen hast oder aber, dass über 90% der Leistung in der
>> Wicklung verbraten werden. Das zumindest sagt uns das ohmsche Gesetz.
>>
> Das Ohmsche Gesetz sagt dazu:
>
> 0,34 Volt an alter Lötspitze mit 2,8 mOhm sind knapp 43 Watt, also
> völlig im Rahmen. Es wäre da allerdings zu fragen wo denn die Differenz
> zwischen den 66 Watt (aufgenommen, siehe oben) und 43 Watt abgegeben
> geblieben sind? Soo schlecht wird der Trafo ja wohl nicht sein?

Wie wäre es wenn Du das mal zu Ende denkst.
Wenn deine Messung oben stimmen soll, dann wären das bei 2,8mOhm und 
0,34V 121 A.
Wenn also deine Messung von R Wicklung stimmt, dann wird in der Wicklung 
nach I²R = 512W verbraten.

Deshalb schrieb ich dass du Mist gemessen hast.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Mir ist eingefallen, dass ich auch so einen schweren Lötkolben mit
> integriertem Trafo habe, nicht von Engel, sondern Weller. Type 8100C.

Ich hab so eine (sehr ähnliche, Typenbezeichnung weiß ich nicht 
auswendig) Weller in rot. Die Schmelzspuren im Styropor kommen übrigens 
vom Weichmacher im Kabel.

Kabel waren damals tatsächlich biegsam, liebe Kinder! Heutige starre 
Netzkabel kann man dagegen ablängen und als Tomatenstecken verwenden. 
Das Styropor war teilweise auch schon mit Weichmachern versetzt, dadurch 
gab es etwas nach und riß nicht so leicht.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Thomas S. schrieb:
> Was soll eigentlich das Bashing gegen die Lötpistole?

Ja, das frage ich mich auch. Ich hatte früher auch so ein Teil und man 
konnte sich damit zwischen den Lötstellen prima eine Zigarette anzünden.
Heute bin ich Nichtraucher und ich arbeite nur noch mit geregelten und 
direktbeheizten Lötspitzen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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Reiß den Engel mal auf und zeig die Eingeweide. Ich hatte noch nie so 
einen Hufeisenbrenner und es würde mich interessieren was da drin ist.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Christian M. schrieb:
> Reiß den Engel mal auf und zeig die Eingeweide. Ich hatte noch nie
> so einen Hufeisenbrenner und es würde mich interessieren was da drin ist.

Dazu braucht man den nicht aufzureissen. Es ist ein simpler Trafo mit 
einem Tastschalter auf der Primärseite.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Udo S. schrieb:
>
> Deshalb schrieb ich dass du Mist gemessen hast.

Nicht Mist gemessen sondern geschrieben: 3,5mOhm

von Thomas R. (thomasr)


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Hier ein Bild der offenen Lötpistole.

Vielleicht würde eine weitere Sekundärwindung reichen? Die kleine 
Wicklung ist nur für die Beleuchtung, die kann auch weg (schade). Dazu 
müßte man aber die Flachader dauerhaft verlängern können.....

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> Vielleicht würde eine weitere Sekundärwindung reichen? Dazu
> müßte man aber die Flachader dauerhaft verlängern können.....

Man könnte ja auch einfach mehrere "Rundadern" parallel schalten.
Da die meisten "Löter" aber sowieso für 220V dimensiniert sind,
hat man auch so schon eine höhere Leistung.

von Dieter S. (ds1)


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Vielleicht als Vergleich:

1
Lötpistole Weller Expert
2
Typ 8100UC
3
230 Volt
4
100 Watt

Das Gerät ist neu, ebenso die Kupferlötspitze.

Beim Einschalten der kalten Lötpistole sind es ca. 120 Watt 
Leistungsaufnahme, wenn die Lötspitze nach einigen Sekunden heiß ist 
sind es ca. 100 Watt.

Ein gebrauchtes Vergleichsgerät mit einer schon ziemlich 
heruntergekommenen Lötspitze verhält sich ähnlich.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Andreas B. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Was soll eigentlich das Bashing gegen die Lötpistole?
>
> Ja, das frage ich mich auch. Ich hatte früher auch so ein Teil und man
> konnte sich damit zwischen den Lötstellen prima eine Zigarette anzünden.

Ich habe als Kind hunderte Transistoren damit ausgelötet (mit der 
Lötpistole, nicht mit der Zigarette). Da ich bis auf wenige Einzelfälle 
aber selbst Jahrzehnte später noch fast keinen davon verbaut habe, weiß 
ich nicht, ob das einen negativen Einfluß auf die Bauteile hatte. :)

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Andreas B. schrieb:
> Christian M. schrieb:
>> Reiß den Engel mal auf und zeig die Eingeweide. Ich hatte noch nie
>> so einen Hufeisenbrenner und es würde mich interessieren was da drin ist.
>
> Dazu braucht man den nicht aufzureissen. Es ist ein simpler Trafo mit
> einem Tastschalter auf der Primärseite.

Gerade so "einfache" alte Sachen sind oft gar nicht so einfach.

Wie man an dem Weller-Video sieht, s. angehängtes Foto, steckt da 
durchaus Tüftelei dahinter. Wenn ich das richtig sehe, ist der Kern eine 
"Kloapierrolle" aus Eisen, die Primärwicklung ist längs und schmal 
drumherum gelegt und die Sekundär"wicklung" einfach ein durchgesteckter 
dicker Balken.

Beim Engellöter hat man dagegen "nur" einen sehr länglichen normalen 
Trafo genommen. Wobei diese glänzende Lage womöglich eine Kupferfolie 
ist, die aber mangels Erdanschluß nicht wirklich beim Isolieren hilft. 
(Der Engel den ich mal hatte, hatte hinten eine Netzbuchse wie ein 
Rasierer.)

Womöglich steckt in beiden Trafos noch verborgene Spielerei mit dem 
magnetischen Fluß, ähnlich wie das "Kurzschlußjoch" bei Neon- und 
Schweißtrafos.

Edit:
In diesem Video https://youtu.be/ax7DzC6COsA?t=207 sieht man richtig 
schön, daß Weller in den letzten >55 Jahren nichts geändert hat, außer 
Zweifarb-Spritzguß und Torxschrauben am Gehäuse. :) (Ach ja, und ne 
Funzel-Led statt der Linsenlampe.)

Ich finde den gerollten Trafokern richtig schick. War bestimmt die 
ersten 20 Jahre patentiert. Aber eher so seit 1920 wahrscheinlich.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Thomas S. schrieb:

> Was soll eigentlich das Bashing gegen die Lötpistole? für das Grobe ist
> die gar nicht schlecht. Ein paar Sekunden Aufheizzeit,

Nun, früher hatten normale Lötkolben eine deutlich längere Aufheiz-
zeit. Moderne Lötkolben sind aber inzwischen genausoschnell. Und sie
sind wegen des geringeren Gewichts wesentlich handlicher. Ich denke,
diese Trafolöter sind inzwiscxhen technisch überholt, weil normale
Lötkolben wesentlich besser sind.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Ich denke,
> diese Trafolöter sind inzwiscxhen technisch überholt, weil normale
> Lötkolben wesentlich besser sind.

Zigaretten anzünden kann man damit aber nicht mehr.

von Thomas R. (thomasr)


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Harald W. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>
>> Was soll eigentlich das Bashing gegen die Lötpistole? für das Grobe ist
>> die gar nicht schlecht. Ein paar Sekunden Aufheizzeit,
>
> Nun, früher hatten normale Lötkolben eine deutlich längere Aufheiz-
> zeit. Moderne Lötkolben sind aber inzwischen genausoschnell. Und sie
> sind wegen des geringeren Gewichts wesentlich handlicher. Ich denke,
> diese Trafolöter sind inzwiscxhen technisch überholt, weil normale
> Lötkolben wesentlich besser sind.

Dem stimme ich zwar voll zu aber wenn man mit so einem Gerät viele Jahre 
gearbeitet hat sind mögliche Nachteile quasi nicht-existent. Es ist 
einfach Gewohnheit geworden. Daher würde ich das Ding gerne wieder 
beleben/weiter benutzen.

von Udo S. (urschmitt)


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Andreas B. schrieb:
> Zigaretten anzünden kann man damit aber nicht mehr.

Ein weiterer Hinweis, dass du mit dem rauchen aufhören solltest :-)

von Dieter S. (ds1)


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Es muss nicht immer Löten sein, zumindest für die Weller Lötpistolen 
gibt es auch noch andere Spitzen für z.B. Kunststoff schneiden oder 
glätten.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Da ist allerdings die Temperatursteuerung ein Problem. Man muß PWM per 
Zeigefinger machen, und am Ende hat man doch eine Mischung aus teils 
"kalten" Schweißstellen und verschmorten Plastikresten auf der Spitze. 
Aber mit etwas Übung und Geschick bekommt man bei geeigneten 
Kunststoffen wahrscheinlich bessere Ergebnisse hin als mit der 
Heißklebepistole.

Außerdem kann man mit der Lötpistole direkt Büroklammern als 
Kunststoffarmierung verschweißen. Den Draht als Wellenlinie ausarbeiten 
und zwei Anschlußenden nach oben weg. Rein in die Lötpistole und fertig 
ist das Stoßstangenreparaturset. Gibt's auch in "professionell" als 
"Plastic Welding Gun."

von Andreas B. (bitverdreher)


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Udo S. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Zigaretten anzünden kann man damit aber nicht mehr.
>
> Ein weiterer Hinweis, dass du mit dem rauchen aufhören solltest :-)

Habe ich doch. Deshalb sind es heute doch Loetkolben mit innenbeheizter 
Spitze ;-)

von Georg S. (randy)


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AFIAK wurden diese Lötkolben früher auch bei Hausinstallationen zum 
verzinnen von Litzen benutzt um sie in Lüsterklemmen stecken zu können. 
Heute nimmt man Adernendhülsen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Georg S. schrieb:
> AFIAK wurden diese Lötkolben früher auch bei Hausinstallationen zum
> verzinnen von Litzen benutzt um sie in Lüsterklemmen stecken zu können.

Was schon immer eine Scheißidee war, egal, mit was für einer Art von 
Lötkolben man das gemacht hat.

von Georg S. (randy)


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> Was schon immer eine Scheißidee war

klar. wollte es nur mal erwähnt haben. Dazu hat mein Vater das Ding 
benutzt. Und ich hab meine ersten Elektronik-Lötversuche damit gemacht. 
Man hatte ja nichts anderes...

von Harald W. (wilhelms)


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Harald K. schrieb:

>> AFIAK wurden diese Lötkolben früher auch bei Hausinstallationen zum
>> verzinnen von Litzen benutzt um sie in Lüsterklemmen stecken zu können.
>
> Was schon immer eine Scheißidee war, egal, mit was für einer Art von
> Lötkolben man das gemacht hat.

Und das war schon vor mehr als 50 Jahren bekannt.

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