Forum: HF, Funk und Felder Halbwellendipol 40m, einseitig in der Umgebung Metallteile


von Dirk (dirki)


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Hallo,
was passiert, wenn sich bei einem Halbwellendipol einseitig in der 
Umgebung Metallteile befinden?

Ich möchte einen Halbwellendipol zum Senden auf 40m im Garten aufbauen 
und auf einer Seite (also in der Nähe von einem Schenkel) ist ein 
Garagentor und ein Metallzaun in der Nähe.
Der Dipol soll über Koax und einen Balun gespeist werden. Entstehen dann 
Mantelwellen auf der Leitung?

Kann man mit einem NanoVNA nachmessen, ob beide Schenkel gleiche Werte 
haben und gegebenenfalls kapazitive Belastungen in der Umgebung 
"rausstimmen"?

Oder wäre es besser, einfach noch eine Mantelwellensperre einzufügen?

Danke!

von Lu (oszi45)


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Dirk schrieb:
> ein Metallzaun

Versuch macht klug. Bei 1MW-Mittelwellensender wurde deswegen kein 
Metallzaun ums Objekt, sondern ein Holzzaun gezogen (wegen möglicher 
Aufladung). Beim Besuch im Sender wollte ich mal eine 
40W-Leuchtstoffröhre am Lichtschalter ausschalten. Das ging nicht, weil 
sie über Zuleitung reichlich HF einsammelte.

von Res (resmon)


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Eine leichte Asymmetrie ist in der Praxis nicht zu vermeiden. Ob es ein 
Problem ist, hängt vom Ausmass ab. Man könnte Berechnungen anstellen 
oder am Fusspunkt messen, am einfachsten wäre es aber, es einfach zu 
versuchen.

Idealerweise würdest du den Dipol mit einer Hühnerleiter speisen. Dann 
könntest du die Phase von jedem Dipolschenkel separat abstimmen und 
hättest zudem eine wunderbare Multibandantenne.

von Thomas V. (tomv)


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Hallo Dirk,

die optimalen Bedingungen wird man eher selten erreichen. Da spielen 
auch noch andere Faktoren (z.B. sollte die Höhe > 1/4 der Wellenlänge 
sein) eine Rolle.

Ich nehme trotzdem an, dass Deine Antenne so hoch hängen wird, dass 
sowohl der Gartenzaun als auch das Garagentor nicht unmittelbar 
"daneben" (meint: Abstand extrem klein) sind.

Insofern würde ich empfehlen, die Antenne mit einem preiswerten Draht 
mal aufzuhängen und einfach drauflos zu funken. Wenn das dann Deinen 
Wünschen entspricht, kannst Du ja ggf. noch auf einen "besseren" Draht 
umsteigen, der dann auch etwas teurer sein kann.

Für Europa wird's in jedem Falle reichen.

von Dirk (dirki)


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Hallo, vielen Dank für die Antworten! Habe dazu ein paar Fragen.

Res schrieb:
> Idealerweise würdest du den Dipol mit einer Hühnerleiter speisen. Dann
> könntest du die Phase von jedem Dipolschenkel separat abstimmen und
> hättest zudem eine wunderbare Multibandantenne.

Also am Funkgerät direkt mit einem 1:1-Balun auf eine 
50-Ohm-Hühnerleiter und die dann zum Fußpunkt vom Halbwellendipol 
führen?
Muss eine Hühnerleiter immer irgendwie frei schweben oder darf sie auch 
auf dem Boden aufliegen oder flach auf Wänden entlanggeführt werden?

> könntest du die Phase von jedem Dipolschenkel separat abstimmen und
Wie macht man das in der Praxis?

> hättest zudem eine wunderbare Multibandantenne.
Das wäre super, aber ändert sich bei anderen f als f/2 nicht der 
Fußpunktwiderstand vom HW-Dipol?


Thomas V. schrieb:
> die optimalen Bedingungen wird man eher selten erreichen.
Hallo Thomas, das stimmt!

> Insofern würde ich empfehlen, die Antenne mit einem preiswerten Draht
> mal aufzuhängen und einfach drauflos zu funken.
Meine Befürchtung ist eher, dass Störungen auf der Zuleitung entstehen 
könnten, die dann die Nachbarn stören, wenn die Schenkel nicht halbwegs 
symmetrisch sind. Das würde ich gerne im Vorfeld schon optimieren.

von Hp M. (nachtmix)


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Dirk schrieb:
> Muss eine Hühnerleiter immer irgendwie frei schweben oder darf sie auch
> auf dem Boden aufliegen oder flach auf Wänden entlanggeführt werden?

Wenn du den Boden oder die Wand mit deinem Sender aufheizen willst...
Der Empfang wird dann natürlich auch entsprechend schlecht sein.

von Rainer W. (rawi)


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Dirk schrieb:
> was passiert, wenn sich bei einem Halbwellendipol einseitig in der
> Umgebung Metallteile befinden?

Das kommt auf die Abmessungen an. Bei einem Metallzaun kommt es auf den 
Aufbau an, dass heißt auf die Kopplung der Elemente, Erdung, usw.
Versuch macht kluch - Antenne einmal im Freifeld messen und dann Zaun 
und Garagentor als Störelemente einbringen ;-)
Rechnen willst du das auch nicht, weil du nicht so einfach an die 
relevanten Daten kommst. Mit welcher Polarisation soll der Dipol 
aufgehängt werden (horizontal, irgendwie schief, ...). Vielleicht kannst 
du den Zaun mit einbeziehen, einfach die entsprechenden Längen mit 
Isolatoren vom Rest trennen.

Beitrag #7864791 wurde vom Autor gelöscht.
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