Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Niveauschalter schließt nicht richtig


von A. Z. (donvido)


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Hallo zusammen,

ich verwende nachfolgenden Niveauschalter an 24V DC und 2mA als 
Schließer um einen Wasserpegel zu kontrollieren.

https://asset.conrad.com/media10/add/160267/c1/-/en/002588040DS00/datenblatt-2588040-tru-components-se-viw-m16-h-niveauschalter-250-vac-1-a-1-schliesser-1-oeffner-ip65-1-st.pdf

Jetzt habe ich es schon öfter erlebt, dass der Schalter bei Erreichen 
eines Pegels nicht zuverlässig schließt. Der Schalter steht dann 
komplett unter Wasser und der Schwimmer ist in der 
"Geschlossen-Position". Eine leichte Erschütterung reicht dann i.d.R. 
aus, um den Schalter zu schließen.

Meine Frage an die Runde:
Wie normal ist es, dass sowas vorkommt? Sollte ich den Schalter 
vielleicht besser als Öffner betreiben oder liegt das an dem geringen 
Schaltstrom/spannung?

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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A. Z. schrieb:
> Meine Frage an die Runde:
> Wie normal ist es, dass sowas vorkommt?
Wenn da kaum Strom fließt, dann ist das ganz normal. Stichworte: 
Frittspannung und Frittstrom. Da müssen wohl deutlich mehr als nur 2mA 
fließen.

von A. Z. (donvido)


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Da es sich mit 99%iger Wahrscheinlichkeit um einen Reedschalter handeln 
dürfte, ging ich davon aus, dass das dort nicht zu berücksichtigen ist.
Es ist ja auch nicht so, dass der Schalter gar nicht mehr auslöst.
Nur halt dann nicht, wenn der Pegel seeehr langsam ansteigt.

von Thomas R. (thomasr)


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100 mOhm Kontaktwiderstand und geeignet für 250VAV deutet auf 
Kontaktmaterialien hin die wirklich nicht für so kleine Ströme geeignet 
sind (Frittspannung etc.)

Reedkontakte gibt es in allen möglichen Ausführungen, für 24V und 2mA 
wären Goldkontakte besser, das hier sind womöglich sogar 
Wolframkontakte.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite



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A. Z. schrieb:
> Da es sich ... um einen Reedschalter handeln dürfte
Genau solche hochbelastbaren Reedkontakte mit Molybdän- oder 
Wolframkontakten brauchen aber recht viel Strom zum durchschalten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Jens M. (schuchkleisser)


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Warum muss der Kontakt an 250V nur 12mA haben, an 5V aber 600mA?
Könnte man nicht einfach eine sinnvolle Angabe machen in der Art 
"Mindestschaltstrom 15mA"? Oder wäre das zu einfach?

von A. Z. (donvido)


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Hab hier ein Datenblatt gefunden.
Die zwei Typen 66 und 85 unterscheiden sich nur im Anschlusskabel.
Der 85er verträgt bis zu 100W Schaltleistung und erreicht mit <5V/10mA 
die meisten Schaltzyklen.

https://standexelectronics.com/viewer/pdfjs/web/viewer.php?file=https%3A%2F%2Fstandexelectronics.com%2Fwp-content%2Fuploads%2F2019%2F11%2FLS03_V02.pdf

von H. H. (hhinz)


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Jens M. schrieb:
> Warum muss der Kontakt an 250V nur 12mA haben, an 5V aber 600mA?
> Könnte man nicht einfach eine sinnvolle Angabe machen in der Art
> "Mindestschaltstrom 15mA"? Oder wäre das zu einfach?

Wolfram- oder Molybdänkontakte sind auch unter Schutzgas nicht für 
niedrige Kleinspannung geeignet. Die Ersteller des Datenblatts sind wohl 
davon ausgegangen, dass ihre Kunden das wissen.

Beitrag #7856177 wurde vom Autor gelöscht.
von Peter D. (peda)


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An 24V sollte ein Reedkontakt sicher schließen.
Man darf nur keinen Kondensator parallel schalten. Die Funken beim 
Schließen schädigen sonst die Kontaktoberfläche.

von Thomas R. (thomasr)


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Das "vertragen" ist genau das Problem. Für so niedrige Ströme/Spannungen 
muß der Kontakt anders beschaffen sein als für höhere Ströme/Spannungen.
Leider wählen viele Anwender die "kräftigste" Variante und wundern sich 
dann wenn es bei kleinen Spannungen/Strömen nicht funktioniert.

Leider gibt das Datenblatt keine Information zum Kontaktmaterial. Für 
deine Anwendung SOLLTE der Typ 66 aber besser geeignet sein.

NIEMALS NIE solche Kleinspannungskontakte mit einer höheren 
Spannung/Strom "testen". Wenn die wirklich beschichtet sind (Gold), ist 
diese Beschichtung nämlich ratzfatz weggebrannt und es bleibt ein noch 
viel schlechterer Kontakt übrig.....

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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A. Z. schrieb:
> Hab hier ein Datenblatt gefunden.
Steht auf deinem Sensor "Standex" drauf oder hast du lediglich einen 
abbildungsgetreuen Nachbau? Denn irgendwie passen die elektrischen Daten 
deines Schalters überhaupt nicht zu den Daten dieser Standex-Sensoren.

von Jens M. (schuchkleisser)


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H. H. schrieb:
> Wolfram- oder Molybdänkontakte sind auch unter Schutzgas nicht für
> niedrige Kleinspannung geeignet.

Ja, ich meinte aber die selten doofe Angabe "Min. 3W". Das kann auch bei 
110 zu 230V den Strom nur im Verhältnis 1:2 beschreiben, zudem ja noch 
AC vs. DC.
Was der Kontakt aber reell braucht ist ein Mindeststrom, den Frittstrom 
eben. Der ist aber nicht von der Spannung abhängig, oder?

Peter D. schrieb:
> Man darf nur keinen Kondensator parallel schalten.

Oh? Manche Leute sagen, man sollte bei gröberen Kontakten und (zu) 
kleiner Last einen Kondensator einbauen, der beim Schließen des Kontakts 
den Frittstrom liefert. Natürlich nicht bei Gold...

: Bearbeitet durch User
von A. Z. (donvido)


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Lothar M. schrieb:
> A. Z. schrieb:
>> Hab hier ein Datenblatt gefunden.
> Steht auf deinem Sensor "Standex" drauf oder hast du lediglich einen
> abbildungsgetreuen Nachbau? Denn irgendwie passen die elektrischen Daten
> deines Schalters überhaupt nicht zu den Daten dieser Standex-Sensoren.

Nein, ist ein anderer Sensor. Wollte damit lediglich darauf hinaus, dass 
der 100W Standex Sensor mit unter 5V und 10mA am längsten durchhält.

Was hat der dann voraussichtlich für Kontakte?

von Thomas R. (thomasr)


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Das Kontaktmaterial kann man nur erraten, macht nicht viel Sinn. Für 
deinen Fall KANN es wieder funktionieren wenn du eine nennenswerte Last 
anschließt, z.B. einen gewöhnlichen Widerstand, Hauptsache da fließt 
"ordentlich" Strom ~ 50mA durch den Kontakt.

: Bearbeitet durch User
von Carypt C. (carypt)


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Für Messing und Eisen kann Luftfeuchtigkeit helfen den Kontaktwiderstand 
zu senken, es braucht da aber nur ca 20-50mV. Andererseits wird humidity 
als Kontaktierung erschwerend genannt, wegen Oxidschichtbildung. in 
Datenleitungen wird anscheinend mit nur 20mV die vorhandene 
Anschlußsteckung und Schaltung geprüft, mehr Spannung würde das Ergebnis 
verfälschen. Literatur.

Wie genau ist denn die 24V und Begrenzungswiderstand an Was 
angeschlossen ?

ist es ein magnetischer Schalter ? vielleicht kann man noch etwas 
feilen, oder magnetverstärken.

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