Forum: Haus & Smart Home Den Krach in den Wasserleitungen im Haus messen/aufzeichnen


von Mutluit M. (mutluit)


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Suche eine kostengünstige Lösung für folgende Problemstellung:

Wasserleitungen und Heizungsleitungen in Mietwohnungen
verursachen manchmal/öfters lautes "Klopfen und Hämmern"
verursacht durch "Wasserschlag" aufgrund defekter Druckventile etc.
(s.a. https://www.hausjournal.net/haemmern-in-der-wasserleitung )

Es gilt diese Geräusche zu dokumentieren, d.h. mit Datum, Uhrzeit,
Dauer, Intensität etc. zu speichern, am besten das Audio auch 
abspeichern, jedoch sollte das Audio nur ab einem bestimmten 
Schwellenwert des Schallpegels gespeichert werden (d.h. Stille sollte 
logischerweise nicht aufgezeichnet werden).

Am besten wäre es wenn man über mehrere Sensoren in der Wohnung 
gleichzeitig messen kann (Sensoren an den Wasserleitungen und den 
Heizkörpern...)

Gibt es kostengünstige Fertiglösungen?
Oder eine DIY-Lösung mit Linux / Raspi etc.?
Oder womit messen es die Profis / Sanitätshandwerker?

Thx

: Bearbeitet durch User
von Torsten B. (butterbrotstern)


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Modernes Diktiergerät mit Timestamp und Voice-Control und externem 
Mikrofon-Eingang, an den ein Körperschall-Mikro oder ein direkt an der 
Leitung hängender Drucksensor angeschlossen ist.

Hintergrund  ist, dass man zunehmend dünne Rohre verlegt, damit schnell 
warmes Wasser kommt, aber die kinetische Energie mit dem Quadrat der 
Fließgeschwindigkeit zunimmt. Bei schnellem Abdrehen muss die im Wasser 
steckende Energie ja irgendwo hin. Also Wasserschloss oder 
Ausgleichsbehälter oder langsam schließende Hähne / Ventile einbauen.

Eigentlich reicht es, die Druckänderungen zu protokollieren, das 
Geräusch ist ja immer ähnlich.
Wobei ich mich frage, woher bei Heizungsleitungen Druckstöße kommen 
sollen.

: Bearbeitet durch User
von 900ss (900ss)


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Torsten B. schrieb:
> Wobei ich mich frage, woher bei Heizungsleitungen Druckstöße kommen
> sollen.

Durch falsch herum montierte Thermostatventile.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> in Mietwohnungen
und was denken die Mieter über die Abhöranlage?

von Lord Magnet (lord_magnet)


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Christoph db1uq K. schrieb:
>> in Mietwohnungen
>
> und was denken die Mieter über die Abhöranlage?

Die können meist nicht denken.

von Rainer W. (rawi)


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Torsten B. schrieb:
> Also Wasserschloss oder Ausgleichsbehälter oder langsam schließende Hähne /
> Ventile einbauen.

... oder einen Wasserschlagdämpfer einbauen. Die wurden genau für solche 
Fälle entwickelt. Der mindert zumindest die Auswirkungen.

: Bearbeitet durch User
von Mutluit M. (mutluit)


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Christoph db1uq K. schrieb:
>> in Mietwohnungen
> und was denken die Mieter über die Abhöranlage?

Es geht um Leitungsschäden festzustellen, wie man es in diesem Video 
sehr gut sehen und hören kann:
https://www.youtube.com/watch?v=T2iZONxtGvA&t=115s

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (Gast)


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Mutluit M. schrieb:
> Oder eine DIY-Lösung mit Linux / Raspi etc.?

Die Frage ist, welche Anforderungen gestellt werden. Wenn es um einen 
juristischen Streit geht, oder irgendwas mit Versicherungen, dann kommt 
DIY wohl nicht in Frage. Da werden ja sogar Professionelle Geräte 
abgelehnt, wenn sie nicht auch vom Fachmann aufgebaut und benutzt 
wurden.

von Mutluit M. (mutluit)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Mutluit M. schrieb:
>> Oder eine DIY-Lösung mit Linux / Raspi etc.?
>
> Die Frage ist, welche Anforderungen gestellt werden. Wenn es um einen
> juristischen Streit geht, oder irgendwas mit Versicherungen, dann kommt
> DIY wohl nicht in Frage. Da werden ja sogar Professionelle Geräte
> abgelehnt, wenn sie nicht auch vom Fachmann aufgebaut und benutzt
> wurden.

Ja, das ist natürlich auch ein wichtiger Aspekt.
Deswegen auch meine abschliessende Frage danach wie es denn Profis 
machen.

: Bearbeitet durch User
von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (Gast)


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Mutluit M. schrieb:
> Ja, das ist natürlich auch ein wichtiger Aspekt.

Dann beantworte doch bitte die Frage, die ich damit indirekt gestellt 
habe!

Brauchst du eine juristisch sichere Lösung, oder reicht ein 
Bastelprojekt?

> wie es denn Profis machen.

Kommt sicher ganz auf den konkreten Fall und den Profi an. Das wonach du 
fragst, ist keine alltägliche Sache.

von Mutluit M. (mutluit)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Mutluit M. schrieb:
>> Ja, das ist natürlich auch ein wichtiger Aspekt.
>
> Dann beantworte doch bitte die Frage, die ich damit indirekt gestellt
> habe!
>
> Brauchst du eine juristisch sichere Lösung, oder reicht ein
> Bastelprojekt?

Eine "inkrementelle" Lösung: am Anfang reicht eine Bastellösung, aber 
eine juristisch sichere Lösung ist natürlich besser. Aber versteht sich 
von alleine dass letzteres nicht "preisgünstig" (vgl. OP) sein dürfte.
Mit wieviel Kosten für so eine Messung müsste eine z.B. 3 Zimmer-Wohnung 
(100 qm) rechnen?

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (Gast)


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Mutluit M. schrieb:
> Mit wieviel Kosten für so eine Messung müsste eine z.B. 3 Zimmer-Wohnung
> (100 qm) rechnen?

Frage das einen Fachmann. Hier bist du damit am falschen Ort.

Die Bastellösung mit Diktiergerät wurde ja schon genannt. Mehr kannst du 
nicht selbst machen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Mutluit M. schrieb:
> Mit wieviel Kosten für so eine Messung müsste eine z.B. 3 Zimmer-Wohnung
> (100 qm) rechnen?

Dafür gibt es Gutachter. Die werden Dir ihre Preise nennen können.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Du kannst ein ordentliches Mikro nehmen, das zur Aufnahme des 
Körperschalls von Gitarren dient. Das machst Du an einen der betroffenen 
Wasserhähne. Du machst dann mit AudaCity die Aufnahme über mehrere 
Stunden. Mit etwas Übung siehst Du am Amplitudenverlauf die Kracher der 
Wasserleitung. Diese muss Du dann nur noch ausschneiden.

von Martin S. (strubi)


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Ich habe mal sowas hingezimmert, um naechtliche Ruhestoerungen 
wasserdicht zu dokumentieren.
Was Datenschutz anging, liess sich das einfach loesen: Nur das 
Powerspektrum aufzeichnen.

Mutluit M. schrieb:
> Gibt es kostengünstige Fertiglösungen?

Leider nein, aber einfache Ansaetze gehen mit manchen Handies und einem 
aufsteckbaren Mikro, ganz gut ist das IMM-6 von Dayton Audio. Die 
Spektrum-App muss man aber modifizieren. Dummerweise sind einige Handies 
im Niederfrequenzbereich total taub.

> Oder eine DIY-Lösung mit Linux / Raspi etc.?

Kann man sich fuer einzelne Audio-Knoten schon hernehmen, aber hat 
Limiten, s.u.

> Oder womit messen es die Profis / Sanitätshandwerker?

Wenn's seltene Ereignisse sind, die auch noch im Gebaeude geortet werden 
muessen, wirds kniffliger und man sollte sich dann allenfalls an einen 
Akustiker wenden.
Die Eigenbauloesung wird dann naemlich recht aufwendig, und man muss 
sich Gedanken ueber eine vernuenftige Zeitsynchronisation machen.
Ich habe fuer die Ortung ein fertiges MEMS-Brettle an mehrere verteilte 
Ethernet-Knoten angeflanscht und per RTP synchronisiert. Damit konnte 
man immerhin nachweisen, dass der Laerm nicht aus der eigenen Wohnung 
kommt.

Hat sich dann aber spaetestens mit dem Umzug erledigt und war ein netter 
Beifang fuer die existierende HW. Hat schliesslich mehr gebracht als die 
geplante Schadensersatzforderung an den bescheuerten Vermieter :-)

von Marcel V. (mavin)


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Mutluit M. schrieb:
> wie man es in diesem Video sehr gut sehen und hören kann:
> https://www.youtube.com/watch?v=T2iZONxtGvA&t=115s

Exakt das gleiche Geräusch hatte ich auch bei meiner ersten 
Mietswohnung. Da half nur der Umzug in eine andere Wohnung!

Versetz dich mal in die Lage des Vermieters, der ist froh wenn die 
Mieter das Problem untereinander klären, oder zumindest so schlau sind, 
ihre eigenen Heizkörper etwas auf- oder zuzudrehen, bis die 
Resonanzerscheinungen weg sind. Das erfordert aber von den Mietern den 
Einsatz von Gehirnschmalz. Das konnte man leider von der Sorte Mieter 
nicht erwarten!

Außerdem stank der Hausflur immer nach Zigarettenqualm und nachts wurden 
Partys gefeiert und tagsüber ballerte in 100m Entfernung alle Nase lang 
der Kirchturm (7:00 Uhr, 7:45 Uhr, 10:45 Uhr, 12:00 Uhr, 16:45 Uhr und 
18 Uhr). Von daher hat sich der Umzug unterm Strich auf jeden Fall 
gelohnt!

von Carypt C. (carypt)


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Hmm, es gibt Wildkameras, die auch Video mit Ton aufzeichnen können, 
weiß nicht ob das brauchbar wäre. ich würde das freie Programm 
mp3directcut auf einen Win-Rechner die Aufnahme in mp3 machen lassen, 
das geht über Tage wenn man will. Der Beginn der Aufnahmezeit kann im 
erzeugten Dateinahmen angelegt werden. Man kann in der Auswertung einen 
Mindestpegel zum Abschneiden leiser Passagen wählen, allerdings geht 
dabei die Zeitmarke der events out of sync.

Man soll aber andere Leute nicht über die Wasserleitung belauschen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Also, es geht erst mal um eine Dokumentierung der Geräusche, die vom 
Mieter gewünscht ist, nicht um den Versuch des Vermieters, eine Ursache 
aufzuspüren?
Das ganze enthält ja juristische Fragen und technische. Hier im Forum 
kann eher die technische Seite besprochen werden.

Ist schon bekannt, wo die Quelle der Geräusche sitzt, oder muss die erst 
aufgespürt werden?
Dazu würde ich auch Körperschallaufnehmer vorschlagen, am besten 
mehrere, um über die Laufzeit die Quelle zu orten. Die 
Schallgeschwindigkeit in metallenen Rohren ist höher als in Luft. Damit 
bekommt man aber noch keine Lösung des Problems.

Wenn meine Heizung solche Geräusche wie im Video machen würde, würde ich 
als erstes auf Luft im Rohr tippen und die Heizkörper entlüften. Wenn 
die Rohre sich wie im Video durch drauftreten bedämpfen lassen, sollte 
man das erst mal provisorisch mit Dämpfungsmaterial ausprobieren.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Angehängte Dateien:

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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ist schon bekannt, wo die Quelle der Geräusche sitzt, oder muss die erst
> aufgespürt werden?

Siehe Bild.

von Marcel V. (mavin)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Wenn meine Heizung solche Geräusche wie im Video machen würde, würde ich
> als erstes auf Luft im Rohr tippen und die Heizkörper entlüften.

Entlüften nützt nix!

von Rainer W. (rawi)


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Martin S. schrieb:
> Die Eigenbauloesung wird dann naemlich recht aufwendig, und man muss
> sich Gedanken ueber eine vernuenftige Zeitsynchronisation machen.

Eine Druckwelle breitet sich in Wasser mit lediglich 1484 m/s aus. Das 
hört sich auch mit Amateurmitteln beherrschbar an. Mit mehreren, 
strategisch günstig gewählten Messpunkten und bei bekanntem Leitungsnetz 
lässt sich die Schallquelle ziemlich punktgenau lokalisieren.
Bei 44.1kHz Abtastrate kämme man auf eine Entfernungsauflösung von 
besser als vier Zentimetern. Um eine Zeitsynchronisation muss man sich 
keine weiteren Gedanken machen, falls die Signale über Kabel 
zusammengeführt werden, weil die Lichtgeschwindigkeit im Vergleich zur 
Schallgeschwindigkeit riesig ist. Bei getrennten Messstellen bietet sich 
heutzutage GNSS zur Synchronisation an.

von Rainer W. (rawi)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die Schallgeschwindigkeit in metallenen Rohren ist höher als in Luft.

Was hat das jetzt mit dem Rohrmaterial zu tun?
Das Rohrmaterial kann allenfalls dazu führen, dass beim Empfänger 
mehrere Signale von einem Schallereignis zeitversetzt ankommen. Es kommt 
auf die Dämpfung durch die Verlegeart an.

von Marcel V. (mavin)


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Rainer W. schrieb:
> Es kommt auf die Dämpfung durch die Verlegeart an.

Die Dämpfung bekämpft aber nicht die Ursache des Krachs. Es kommt darauf 
an, dass der Krach gar nicht erst in den Heizungsrohrleitungen entsteht!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> breitet sich in Wasser mit lediglich 1484 m/s aus

In Luft sind wir irgendwo bei ca. 333 m/s (leichter zu merken, 1/3 
km/s), etwas abhängig von Temperatur und Luftfeuchte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schallgeschwindigkeit
"343,4 m/s (1236 km/h) in gänzlich trockener Luft von 20 °C."

Ich weiß nicht, ob der Impuls zuerst durch das Wasser ankommt oder durch 
das Metallrohr, das wäre eine meiner Fragen.
"Stahl 3230...5920m/s" also > dreifache Schallgeschwindigkeit in Luft

: Bearbeitet durch User
von Mutluit M. (mutluit)


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Martin S. schrieb:
> Ich habe mal sowas hingezimmert, um naechtliche Ruhestoerungen
> wasserdicht zu dokumentieren.
> Was Datenschutz anging, liess sich das einfach loesen: Nur das
> Powerspektrum aufzeichnen.
...
> Wenn's seltene Ereignisse sind, die auch noch im Gebaeude geortet werden
> muessen, wirds kniffliger und man sollte sich dann allenfalls an einen
> Akustiker wenden.
> Die Eigenbauloesung wird dann naemlich recht aufwendig, und man muss
> sich Gedanken ueber eine vernuenftige Zeitsynchronisation machen.
> Ich habe fuer die Ortung ein fertiges MEMS-Brettle an mehrere verteilte
> Ethernet-Knoten angeflanscht und per RTP synchronisiert. Damit konnte
> man immerhin nachweisen, dass der Laerm nicht aus der eigenen Wohnung
> kommt.

Deine Lösung mittels mehrerer Sensoren klingt doch sehr interessant für 
Erstellung solcher Gutachten und Lokalisierung der Quelle. Mach doch ein 
kommerzielles Produkt daraus.  :-)

von Mutluit M. (mutluit)


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Rainer W. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Die Eigenbauloesung wird dann naemlich recht aufwendig, und man muss
>> sich Gedanken ueber eine vernuenftige Zeitsynchronisation machen.
>
> Eine Druckwelle breitet sich in Wasser mit lediglich 1484 m/s aus. Das
> hört sich auch mit Amateurmitteln beherrschbar an. Mit mehreren,
> strategisch günstig gewählten Messpunkten und bei bekanntem Leitungsnetz
> lässt sich die Schallquelle ziemlich punktgenau lokalisieren.
> Bei 44.1kHz Abtastrate kämme man auf eine Entfernungsauflösung von
> besser als vier Zentimetern. Um eine Zeitsynchronisation muss man sich
> keine weiteren Gedanken machen, falls die Signale über Kabel
> zusammengeführt werden, weil die Lichtgeschwindigkeit im Vergleich zur
> Schallgeschwindigkeit riesig ist. Bei getrennten Messstellen bietet sich
> heutzutage GNSS zur Synchronisation an.

Gibt es so eine fertige Lösung zu kaufen, wenn z.B. ein Fachmann sich 
damit ausstatten wollte um solche Messdienstleistungen anzubieten?

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (Gast)


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Ich gehe mal stark davon aus, dass ein echter Fachmann keine Hokus-Pokus 
Vorstellung mit blinkenden Geräten macht, sondern einmal kurz lauschend 
durchs Haus spaziert, und dann die Problemursache beseitigt.

So eine Messung dient doch nur Leuten, die sich streiten wollen. Ein 
echter Fachmann wird das nicht unterstützen.

von Rainer W. (rawi)


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Marcel V. schrieb:
> Die Dämpfung bekämpft aber nicht die Ursache des Krachs.

Die Dämpfung sorgt dafür, dass man keine zweite Schallwelle durch die 
andere Schallgeschwindigkeit im Rohrmaterial bekommt.

Bisher ist noch nicht einmal klar, um was für eine Art von Krach es sich 
handelt. Gegen Wasserschlag helfen, wie oben bereits geschrieben, 
Wasserschlagdämpfer oder Hähne/Ventile die langsamer schließen.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (strubi)


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Rainer W. schrieb:
> Bei 44.1kHz Abtastrate kämme man auf eine Entfernungsauflösung von
> besser als vier Zentimetern. Um eine Zeitsynchronisation muss man sich
> keine weiteren Gedanken machen, falls die Signale über Kabel
> zusammengeführt werden, weil die Lichtgeschwindigkeit im Vergleich zur
> Schallgeschwindigkeit riesig ist. Bei getrennten Messstellen bietet sich
> heutzutage GNSS zur Synchronisation an.

Die Synchronisation muss man a priori machen, weil die Frequenzen der 
einzelnen ADCs auseinanderlaufen. Man will ja keine meterlangen 
Audiokabel durch die Bude ziehen, deswegen die Kanone-Auf-Spatz-Loesung 
per Ethernet und RTP. Die 'Eichung' konnte per UDP-Broadcast geschehen, 
da die Latenz beim FPGA von Wire to process superklein /deterministisch 
ist, nicht so bei Linux auf einem RPi.

In besagtem Fall wuerden 44.1kHz wohl ne schlechte Nummer machen. 
Haeuser bestehen seltenener aus Wasser und meist aus Beton :-) Da ist 
die Schallgeschwindigkeit eher bei 3.9km/s. Das MEMS-Ding nudelte bei 
200kHz, und das Phasenmatching ist da schon gehoerig knifflig bei der 
90kHz-Referenz von RTP, die jeweils auch noch driftet.

Allerdings koennte man das alles wohl mit einer guten Kombi aus billigen 
SPDIF-Konvertern per Lichtleiter erschlagen. Das waere vermutlich die 
kostenguenstigste Herangehensweise.

Mutluit M. schrieb:
> Gibt es so eine fertige Lösung zu kaufen, wenn z.B. ein Fachmann sich
> damit ausstatten wollte um solche Messdienstleistungen anzubieten?

Denke schon, dass es da inzwischen was komplett fertiges gibt. Ich habe 
damals ein bisschen herumgefragt, das geht schon in Richtung $$$Tools, 
ging etwa bei rund 4000 Euro los, aber haette noch Anpassung benoetigt. 
Die Anbieter habe ich nicht mehr alle praesent, ausser head acoustics in 
Herzogenrath. Da koenntest du dich mal umsehen, die haben einiges fuer 
Schallortung gebaut.

Am pragmatischsten ist es wohl, einen Gutachter anzuwerfen, der dann 
einen unabhaengigen Bauakustiker beauftragt. Der hat typischerweise 
sowas, aber muss das auch amortisieren, d.h. 1.5kEUR laesst man da wohl 
auch liegen. Sollte aber der Vermieter sein, der das liegen laesst. 
(Stichwort Maengelbeseitigung).

Das waere dann die "juristisch sauberste" Loesung, weil du selber als 
Geschaedigter und gleichzeitiger "Gutachter" schlecht Schadensersatz und 
Aufwaende fuer deine Messungen abrechnen kannst..

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> dass ein echter Fachmann keine Hokus-Pokus Vorstellung mit blinkenden Geräten 
macht,

Als Fachmann zu alternativen Ursachen und Lösungen ohne Hokus-Pokus 
Vorstellung, könnte die Ursache an bösen Geistern im Rohrnetz liegen und 
hole daher die:
https://en.wikipedia.org/wiki/Ghostbusters

Natürlich wird auch alles mit dem Smartphone gefilmt und in den sozialen 
Netzwerken eingestellt. Alternativ könnte das Video mit einer KI 
erstellt werden.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Dazu würde ich auch Körperschallaufnehmer vorschlagen, am besten
> mehrere, um über die Laufzeit die Quelle zu orten.

Dieter D. schrieb:
> Siehe Bild.

Durch eigenes Hämmern an die Leitung wird die die Ortung der Meßanlage 
eingelernt. Aber nicht mit einem solchen großen Hammer, wie auf dem 
Bild, welches darauf hinlenken sollte.

von Mutluit M. (mutluit)


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Ich hab viel rumrecherchiert um einen schnellen und praktischen Einstieg 
in die Materie zu bekommen und hab bei amazon.de das Gerät "SLM-25 Sound 
Level Meter" vom Hersteller Gainexpress (Hong Kong) für €47.90 (inkl. 
Versand und Lieferdatum ca. Mittwoch, d.h. ca. 3 Tage) bestellt:
https://www.amazon.de/-/en/SLM-25/dp/B01MZ0IUGY?crid=BF0UKKY1SB53&th=1

Aber kurz danach festgestellt dass man es beim Hersteller für nur $27.90 
+ Versand ordern kann:
https://gainexpress-dealer.com/products/slm-25?variant=39117952908
Oder ist das vielleicht eine Fake-Site? Weil der Hersteller 
normalerweise eine andere Domain und WebSite hat:
https://www.gainexpress.com/collections/sound-level-meters-calibrators/products/slm-25

Schön wäre es wenn man es aus eigenem Programm heraus steuern könnte.
Aber hab diesbezüglich noch nicht viel recherchiert.
Hat jemand zufällig Erfahrung mit diesem Gerät?

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Martin S. schrieb:
> Haeuser bestehen seltenener aus Wasser und meist aus Beton :-) Da ist
> die Schallgeschwindigkeit eher bei 3.9km/s.

Da wird wohl keiner mit dem Hammer auf dem Beton rumklopfen. 
Wahrscheinlicher sind Druckwellen in Frischwasserleitungen oder 
Heizungsrohren - lässt sich aus der Ferne prima rumorakeln.

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