Hallo, habe ich ein älteres Oszi Hameg HM303-6 , BJ 36/98. Trotz vorhandenem Digi-Oszi nutze ich das Hameg gerne. Allerdings nehmen die Kontaktprobleme an diveren rastenden Druckschaltern zu. Trotz mehr- bzw. vielfacher Betätigung gibt es "Wankler" und Aussetzer. Ich plane, das Gerät demnächst zu öffnen und zu bearbeiten. Aber wie? Welches Kontaktspray sollte ich einsetzen? Ungern möchte ich die Schalter zerlegen, eher erneuern (falls überhaupt verfügbar). Vorwiegend geht es um die rastenden Druckschalter "CH 1/II" "DUAL" "ADD", aber auch um die beiden "AC/DC" Wähler an den Eingängen. Bisher hatte ich das Gerät noch nicht offen, mir also unklar wie die Schalter exakt aussehen, welcher Typ da eingebaut ist. (Wer's wissen will: Folgendes Bild habe ich einem alten Verkaufsthread entnommen: https://www.mikrocontroller.net/attachment/225348/HM303-6_2.jpg) Hätte gerne Hinweise zu empfehlenswertem Kontaktspray, sowie evt. zu passenden Ersatzschaltern.
Ich bin mittlerweile bei Teslanol 'Oszillin' T6 gelandet. Kontakt WL sollte auch klappen. Auf keinen Fall Kontakt 60 benutzen, das grüne Zeugs. Die Schalter sind grösstenteils Hameg spezifisch und kaum zu bekommen. War bei meinem 84er HM203-6 auch noch nie nötig.
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Klaus F. schrieb: > Bisher hatte ich das Gerät noch nicht offen, mir also unklar wie die > Schalter exakt aussehen, welcher Typ da eingebaut ist. Dann wirds aber Zeit. Machs auf und staune. Verbiege keine Drähte und dann schlafe eine Nacht drüber, was du wie machen willst. Vor allen Dingen widerstehe der Versuchung das Gerät mit Kontaktspray einzusauen. Wenn du die fraglichen Kontakte identifiziert hast, sprühst du etwas Spray in die Schutzkappe der Dose und lässt dann einen Tropfen der Flüssigkeit z.B. entlang einer Schraubenzieherklinge genau zu den Kontakten laufen. Woanders hat das Zeug nicht zu suchen!
Die Schiebeschalter sind eigentlich recht einfach zu reinigen, weil die offen und leicht zugänglich sind. Schwieriger sind die Drehschalter, weil die unter einer Schutzkappe sind. Hp M. schrieb: > Woanders hat das Zeug nicht zu suchen! T6 z.B. ist elektrisch neutral und verfliegt rasch. Wenn da was daneben geht, ist das nicht schlimm. Wichtig ist, das die Schalter beim Einsprühen bewegt werden sollten.
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> Auf keinen Fall Kontakt 60 benutzen, das grüne Zeugs.
Also ich nehme gerne Kontakt 60 weil es halt Oxyd loesend ist, es darf
nur nicht drin verbleiben, also hinterher nachspuelen. Und wenn man ein
bischen uebt dann kann man den Knopf auf der Pulle auch so druecken das
nur ganz wenig raus kommt und nicht die ganze Kiste einsaut. .-)
Aber man muss auch sagen, aber besten ist es wenn man einen Schalter
ausbaut und dann entweder richtig badet oder gleich mal zerlegt. Ich
weiss, ich bin dafuer auch manchmal zu faul. .-)
Vanye
Vanye R. schrieb: > es darf > nur nicht drin verbleiben, also hinterher nachspuelen. Das ist bei den Drehschaltern ein Problem wg. der Schutzkappen. Zummindest bei meinem 203-6 biste schon froh, wenn du das Mittelchen eingesprüht bekommst. Gezieltes Rausspülen ist praktisch nicht drin. Du müsstest den ganzen Drehschalter auslöten (vorher Platine frei legen und die Achse entfernen) - eine Arbeit, die man wirklich nur dann machen sollte, wenn der Schalter unreparierbar ist.
Das geht prima mit Teslanol T6 oder auch Kontakt61. Das Kontakt60 bitte nicht nutzen. Das ist dafür zu aggressiv. Einfach die Schalter von außen damit benetzen. Die Drehschalter für Zeitbasis und Abschwächer auf den schmalen Seiten benetzen. Das Zeug findet dann seinen Weg zu den Kontakten. Dann mehrfach betätigen. Viel Erfolg!
Die Schiebeschalter kann an sehr gut mit Kontakt WL behandeln, und danach ein paar Hundert Mal betätigen. Die Drehschalter im HM 303 waren etwas besonderes: Die hat Hameg selber gefertigt, und es bei der Produktion etwas zu gut gemeint. Da wurde eine recht große Menge Fett in den Schalter gegeben, und wenn der Schalter nicht täglich betätigt wird, dann wird das Fett hart und sorgt für Aussetzer der Kontakte. Da hilft nur eine sehr gründliche Wäsche mit WL und viel Drehen am Schalter.
Matthias S. schrieb: > T6 z.B. ist elektrisch neutral und verfliegt rasch. Ich habe das Zeugs vor zwei Jahren in einem Yamaha-Verstärker eingesetzt, um kratzende Drehpotis zu "reparieren" Es hat zumindest bei meinen Reglern geholfen bis auf einen, wo immerhin noch eine deutliche Besserung eingetreten ist, sogar bei allen Reglern nachhaltig. Vorher habe ich in diesem Forum um Rat gefragt und um Tipps gebeten. Ich denke, es war Hinz, der darauf hinwies, dass T6 quasi Benzin ist (Kohlenwasserstoffe). Dem Geruch nach sollte es stimmen. Benzin/Alkane sind jedenfalls in der Lage, Fette gut zu lösen. Bedeutet, Einsatz von T6 ist dort erfolgversprechend, wo (verharzte) Fette auf den Kontakten für den Fehler sorgen. Auch der Umstand, dass T6 rasch verfliegt, spricht für Benzin/Alkane.
Rainer Z. schrieb: > Auch der Umstand, dass T6 rasch verfliegt, spricht für Benzin/Alkane. Auf eine Glasplatte gesprüht sieht man den verbleibenden Schmiermittelanteil. Siehe Sicherheitsdatenblatt. WL setzt man ein, um das oxydlösende säurehaltige Kontakt 60 nach dem freiätzen wieder auszuwaschen. Diese Sprühwäsche ist Lösungsmittel ohne Schmieranteil. Siehe Sicherheitsdatenblatt. Danach ist mit 61 zu schmieren. Bei den Hameg Schubschaltern vor der Anwendung kontrollieren, ob ein Wackler nicht von gerissenen Lötstellen kommt.
> WL setzt man ein, um das oxydlösende säurehaltige Kontakt 60 nach dem > freiätzen wieder auszuwaschen. Diese Sprühwäsche ist Lösungsmittel ohne > Schmieranteil. Siehe Sicherheitsdatenblatt. Danach ist mit 61 zu > schmieren. Ah! Super das es mal wieder einer aufgeschrieben hat, ich verwechsel immer WL und 61. Der Schmieranteil ist wichtig. Zum einen vermindert er natuerlich neuen Abrieb und zum anderen sorgt er als Schutz gegen Sauerstoff aus der Luft dafuer das die Kontakte schnell wieder anlaufen. Vanye
Ich fasse zusammen: "60 -> WL -> 61" Weiter gedacht: WL müsste Bremsenreinger entsprechen. 61 müsste in etwa T6 entsprechen (=Lösemittel + Schmiermittel). Daher: "60 -> Bremsenreinger -> T6" bzw. "60 -> Bremsenreinger -> Vaseline" Wobei 60 nur bei schwarz gewordenen (oxydierten) Silber(?)kontakten wichtig scheint. Denn lediglich "Bremsenreinger -> Vaseline" hat bei mir bisher Jahre gehalten, ich musste nirgends mehr bei.
Die Drehschalter sind etwas tricky: https://www.wolfgangrobel.de/electronics/hm303.htm
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Martin L. schrieb: > WL müsste Bremsenreinger entsprechen. > 61 müsste in etwa T6 entsprechen (=Lösemittel + Schmiermittel). Wobei Kontakt 61 (blau) eher die Leistungselektronik adressiert. Also der Zündverteiler im Auto oder das Programmschaltwerk der Waschmaschine. > Wobei 60 nur bei schwarz gewordenen (oxydierten) Silber(?)kontakten > wichtig scheint. Denn lediglich > > "Bremsenreinger -> Vaseline" > > hat bei mir bisher Jahre gehalten, ich musste nirgends mehr bei. Richtig. Kontakt 60 (rot) ist für die Härtefälle. Z.B. Kontakte die längere Zeit Feuchtigkeit gesehen haben. Von Leiterplatten hält man das tunlichst fern.
Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise zu den Sprays. Besonderen Dank an Wolfgang Robel für seine Info https://www.wolfgangrobel.de/electronics/hm303.htm Der Aufbau des Geräts mit den Schalterstangen ist ... eigen. Werde jetzt TESLANOL T6 bestellen und mich dann über die Schiebeschalter machen, möglich ohne die Platine auszubauen. Von den Drehschaltern werde ich erstmal die Finger lassen, die tun bei mir noch halbwegs. Danke
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