Forum: Fahrzeugelektronik Kennt jemand eine Transistorzündung


von Hans L. (holzwurm56)


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Hallo,
kennt jemand einen Lieferanten für eine kontaktgesteuerte Transistor-
zündung mit 24 Volt? Ich habe im www nur Bauanleitungen gefunden, die
sind mir zu unsicher. Sonst habe ich nur welche mit 12 oder 6 Volt
Betriebsspannung gefunden, aber ich brauche ja 24 Volt.
MfG
Hans

von B. (overdrive)


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Hans L. schrieb:
> eine kontaktgesteuerte Transistor-
> zündung mit 24 Volt

... wäre heutzutage(!) ziemlich sinnfrei.

Entweder man belässt die Kontakt-Zdg im Ori-Zustand (Museums-Fzg)
oder
man verbaut als Vielfahrer eine moderne µP-Zdg kontaktlos mit passendem 
ZZP und Dwell.

Welches (Armee-) Fzg isses denn?
Könnte wahrscheinlich auch mit 12V zünden?

von Hans (piaggio)


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Gibt's vermutlich hier:
https://www.bat-trade.de/transistor.pdf

von Ove M. (Firma: ;-) gibt es auch) (hasenstall)


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B. schrieb:
> Hans L. schrieb:
>> eine kontaktgesteuerte Transistor-
>> zündung mit 24 Volt
>
> ... wäre heutzutage(!) ziemlich sinnfrei.
>
> Entweder man belässt die Kontakt-Zdg im Ori-Zustand (Museums-Fzg)
> oder
> man verbaut als Vielfahrer eine moderne µP-Zdg kontaktlos mit passendem
> ZZP und Dwell.
>
> Welches (Armee-) Fzg isses denn?
> Könnte wahrscheinlich auch mit 12V zünden?

Das nenn ich mal ne steile These!
Eine kontaktgesteuerte Transistorzündung ist oft die einfachste Methode, 
ohne viel Aufwand zum Ziel zu kommen, den Kontaktverschleiss zu 
minimieren oder zu verhindern. Hab ich in meinem Oldtimer seit 
Jahrzehnten. Ohne jegliches Problem!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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In dieser Hinsicht waren spätere Trabant 601 sehr fortschrittlich. Die 
hatten alle eine Transistorzündung mit Hallgebern.

von Udo (grindstone)


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B. schrieb:
> Entweder man belässt die Kontakt-Zdg im Ori-Zustand (Museums-Fzg)
Das Problem ist nur, dass es zunehmend schwierig wird, originale 
Kontakte (= Verschleißteil) zu bekommen. Eine Transistorzündung 
verlängert deren Lebensdauer um ein Vielfaches.

@holzwurm56: Da wirst du wohl um einen Selbstbau nicht herumkommen. Ist 
aber kein Hexenwerk, ich benutze sowas seit Jahrzehnten, ohne Probleme. 
Eigentlich müsste eine 12V-Schaltung auch mit 24V funktionieren. 
Eventuell alle Widerstandswerte verdoppeln, damit die Ströme nicht zu 
groß werden. Der Schalttransistor muss sowieso mehrere 100V abkönnen.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Eine Transistorzündung verlängert deren Lebensdauer
> um ein Vielfaches.
Ich glaube das Kernproblem ist eher, daß eine Unterbrecherzündung eben 
nicht wartungsfrei ist. Es sind ja nicht nur die Kontakte, die einem 
Verschleiß unterworfen sind, sondern der Plastik-Steg, der auf der 
drehenden Nocke anliegt, verschleißt auch. Sowas muss man halt alle x 
Kilometer mal reinigen und nachfetten, Kontaktabstand nachstellen. Genau 
wie das Ventilspiel bei Tassenstößeln (nicht Hydrostößeln), wo man 
verschieden dicke Plättchen unter der Nockenwelle einlegen kann. Das 
läuft auch mit der Zeit ein. Keine Werkstatt stellt heute noch zu einem 
akzeptablen Preis das Ventilspiel oder eine Unterbrecherzündung nach. Da 
muss man schon selbst Lust auf Oldtimer-Basteln haben.

von Harald W. (wilhelms)


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Ben B. schrieb:

> Keine Werkstatt stellt heute noch zu einem akzeptablen Preis
> das Ventilspiel oder eine Unterbrecherzündung nach.

Bei "modernen" Züdungen kann man da wohl auch nichts mehr ein-
stellen. Mein acht Jahre alter Peugeot hört sich so an, als
müsste da mal die Zündung nachgestellt werden (Geräusche bei
niedrigen Drehzahlen). Die Werkstatt sagt aber: "Das geht nicht"

von H. H. (hhinz)


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Harald W. schrieb:
> Bei "modernen" Züdungen kann man da wohl auch nichts mehr ein-
> stellen. Mein acht Jahre alter Peugeot hört sich so an, als
> müsste da mal die Zündung nachgestellt werden (Geräusche bei
> niedrigen Drehzahlen). Die Werkstatt sagt aber: "Das geht nicht"

Geht schon, aber eben nicht mehr mit dem Schraubenschlüssel, sondern mit 
dem Laptop.

von Wastl (hartundweichware)


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Harald W. schrieb:
> Mein acht Jahre alter Peugeot hört sich so an, als
> müsste da mal die Zündung nachgestellt werden (Geräusche bei
> niedrigen Drehzahlen).

Dein acht Jahre alter Peugeot braucht sicherlich kein "Nachstellen"
der Zündung denn seine ECU (Motorsteuergerät) hat in diesm Alter
bzw. Baujahr alles im Griff und stellt Gemischzusammensetzung und
Zündzeitpunkt dynamisch aufgrund des aktuellen Bedarfs automatisch
ein. Das geht sogar soweit dass der Klopfsensor laufend abgefragt
wird und die Vorzündung immer an die Grenze des Unschädlichen
gestellt wird.

Wenn der Motor bei niedrigen Drehzahlen "rappelt" sollte man
sich vielleicht mal Zündkerzen, Zündkabel und Zündstecker
genauer anschauen. Ein ggf. vorhandenes Zündmodul (in dem die
Zündspulen eingebaut sind) kann auch Mist machen bzw. Defekte
zeigen.

von Thomas B. (thombde)


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Hatte ich mal in den 80 érn in meinem alten Polo eingebaut.
Die Kontakte brauchen aber einen Mindestrom um sich sauber zu brennen.
Der eigentlichen Stromfluss ging über Transistor.
Irgend so ein BUxx Typ.
Dafür hat man weniger Abbrand an den Kontakten.
War glaube ich sogar von Elektor.
Hat so lange gehalten, bis der TÜV etwas wegen dem Rost gemeckert hat.
Dann habe ich ihn für 400 DM verkauft.

PS:
Transistorzündung (Eigenbau) hat aber super funktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Thomas B. (thombde)


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Hans L. schrieb:
> Sonst habe ich nur welche mit 12 oder 6 Volt
> Betriebsspannung gefunden, aber ich brauche ja 24 Volt.
> MfG

Läst sich bestimmt auf 24V anpassen.
Ist kein Hexenwerk.
Wie oben schon jemand schrieb.
Das Gerät vor Feuchtigkeit zu schützen ist aber eine
andere Nummer.

von H. H. (hhinz)


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Thomas B. schrieb:
> Läst sich bestimmt auf 24V anpassen.
> Ist kein Hexenwerk.

Naja, das Zeug ist meist vergossen.

von Udo (grindstone)


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Thomas B. schrieb:
> Das Gerät vor Feuchtigkeit zu schützen ist aber eine
> andere Nummer.
Ich habe das seinerzeit mit Plastikspray gemacht.

von Oliver S. (oliverso)


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Ove M. schrieb:
> Das nenn ich mal ne steile These!
> Eine kontaktgesteuerte Transistorzündung ist oft die einfachste Methode,
> ohne viel Aufwand zum Ziel zu kommen, den Kontaktverschleiss zu
> minimieren oder zu verhindern.

Eine kontaktlose Transistorzündung mit Hall-Sensor verhindert den 
Kontaktverschleiss mit genaomuso wenig Aufwand noch viel 
zuverlässiger...

Oliver

von Michael B. (laberkopp)


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Oliver S. schrieb:
> mit genaomuso wenig Aufwand

So so, was ist daran genau so wenig, wenn man in beiden Fällen die 3 
Kabel verbinden muss, aber in deinem Fall den Unterbrecher ausbauen 
muss, einen Hallsensor der völlig andere Befestigung und Abmessungen hat 
dort einflanschen muss, und dann noch irgendwo irgendwie einen Magneten 
einbauen muss.

Achsoja, als Maulheld musst du gar nichts tun, nur in beiden Fällen klug 
daherreden, das ist natürlich derselbe Aufwand.

von Harald W. (wilhelms)


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H. H. schrieb:

> Geht schon, aber eben nicht mehr mit dem Schraubenschlüssel, sondern mit
> dem Laptop.

Nun, zwei verschiedene (freie) Werkstätten haben mir gesagt,
das ginge nicht. Nunja, bei "modernen" Autos gibts ja auch
weder Verteiler noch Unterbrecher.

von Wastl (hartundweichware)


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Harald W. schrieb:
> Nun, zwei verschiedene (freie) Werkstätten haben mir gesagt,
> das ginge nicht

Warum sollte man das auch brauchen wenn es sowieso nichts
nützt. Ich habe dir geschrieben/begründet warum.

von Harald W. (wilhelms)


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Wastl schrieb:

> Ein ggf. vorhandenes Zündmodul (in dem die Zündspulen eingebaut sind)
> kann auch Mist machen bzw. Defekte zeigen.

Ich hatte dieses Problem zweimal bei der Jahresinspektion erwähnt.
Beide Werkstätten sagten: "Wir können nichts feststellen." Irgendwie
verlassen sich anscheinend die Werkstätten inzwischen viel zu sehr
auf die Aussagen Ihres Diagnosegerätes. Wenn das sagt: "Es ist alles
in Ordnung", dann ist eben alles in Ordnung!

von Harald W. (wilhelms)


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Wastl schrieb:

> Harald W. schrieb:
>> Nun, zwei verschiedene (freie) Werkstätten haben mir gesagt,
>> das ginge nicht
>
> Warum sollte man das auch brauchen wenn es sowieso nichts
> nützt. Ich habe dir geschrieben/begründet warum.

Entschuldigung, ich hatte Deinen Beitrag überlesen.
Irgendwie stört es mich schon, wenn der Motor erst
ab ca. 1500U/min richtig rundläuft.

von H. H. (hhinz)


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Harald W. schrieb:
> Irgendwie stört es mich schon, wenn der Motor erst
> ab ca. 1500U/min richtig rundläuft.

Das wird kaum an der Zündung liegen, viel eher an einem teildefekten 
Einspritzventil.

von Marek N. (db1bmn)


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Dürften wir aus reiner Neugier erfahren, welches Fahrzeug zwar schon ein 
24 V-Bordnetz hat, aber kein Diesel ist?

Ben B. schrieb:
> In dieser Hinsicht waren spätere Trabant 601 sehr fortschrittlich. Die
> hatten alle eine Transistorzündung mit Hallgebern.

Und sogar für jeden Zylinder eine eigene Zündspule! Sparte man sich auch 
noch den Zündverteiler.

von H. H. (hhinz)


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Marek N. schrieb:
> Dürften wir aus reiner Neugier erfahren, welches Fahrzeug zwar schon ein
> 24 V-Bordnetz hat, aber kein Diesel ist?

Ich tippe mal auf einen Unimog 404.

von Hans L. (holzwurm56)


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Pinzgauer M710.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hans L. schrieb:
> Pinzgauer M710.

https://www.pinzi-forum.de/viewtopic.php?t=9011



Hans L. schrieb:
> eine kontaktgesteuerte Transistor-
> zündung mit 24 Volt?

Im einfachsten Fall könnte man einen Spannungsregler davor schalten, 
Diode, Elko, Regler, Elko, der 12V ausgibt.



Wastl schrieb:
> Das geht sogar soweit dass der Klopfsensor laufend abgefragt
> wird und die Vorzündung immer an die Grenze des Unschädlichen
> gestellt wird.

Den Begriff kenne ich als "Frühzündung", also VOR OT, damit die 
Flammfront genügend Zeit hat, um sich auszubreiten.




Ben B. schrieb:
> Genau
> wie das Ventilspiel bei Tassenstößeln (nicht Hydrostößeln), wo man
> verschieden dicke Plättchen unter der Nockenwelle einlegen kann.

Das trifft für oben liegende Nockenwellen zu. Bei Motoren mit unten 
liegender Nochenwelle und Stößelstangen, sind irgendwo Kipphebel, an 
denen ebenso das Ventilspiel eingestellt werden sollte. Und für die 
braucht man keine Plättchen, die man erst kaufen muß, sondern kann 
mittels Standardwerkzeug und Fühlerblattlehre gleich einstellen.


Harald W. schrieb:
> Mein acht Jahre alter Peugeot hört sich so an, als
> müsste da mal die Zündung nachgestellt werden (Geräusche bei
> niedrigen Drehzahlen).

Das Auto ist ziemlich neu und mit allem Schnickschnack ausgestattet, den 
es früher nicht gab, insbesondere "Abgasreinigung". Es kann auch an 
verschmutzten und verkokten Ansaugwegen liegen, denn es dürfte ein 
Direkteinspritzer sein, die dazu neigen, die Ansaugwege zu verstopfen. 
Zweimassenschwungrad defekt, und und und. Werkstätten haben eben eine 
besondere Aura um sich herum.


mfg

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (thommi)


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Christian S. schrieb:
>> Mein acht Jahre alter Peugeot hört sich so an, als
>> müsste da mal die Zündung nachgestellt werden (Geräusche bei
>> niedrigen Drehzahlen).
>
> Das Auto ist ziemlich neu und mit allem Schnickschnack ausgestattet, den
> es früher nicht gab, insbesondere "Abgasreinigung". Es kann auch an
> verschmutzten und verkokten Ansaugwegen liegen, denn es dürfte ein
> Direkteinspritzer sein, die dazu neigen, die Ansaugwege zu verstopfen.
> Zweimassenschwungrad defekt, und und und. Werkstätten haben eben eine
> besondere Aura um sich herum.

Das liegt dann aber eher an der Abgasrückführung, als an der Tatsache, 
dass er ein Direkteinspritzer ist, oder liege ich da falsch?

Aber auf den Pinzgauer zurückzukommen... Cooles Fahrzeug. Da würde ich 
auch die Unterbrecherkontaktsteuerung belassen und notfalls die 
Transistorzündung mit 12 V befeuern, wenn es zu kompliziert ist, eine 24 
V-Ansteuerung zu bekommen. Evtl bedarf es dann einer 12 V-Zündspule.
Bei einer Simson mit 6 V geht eine 12 V-Zündspule problemlos, sind aber 
eben nur 4...6 V Differenz vs 10...12 V beim Pinzgauer. Aber eine 12 
V-Transistorzündung geht auch noch bei 15 V.

Im Prinzip braucht er allgemein nicht unbedingt 24 V ob seines höchstens 
2.7 l Benzinmotors, aber darauf wurde er eben ob des Militärwunsches 
ausgelegt. Funkanlage z. B., oder zuverlässigerer Anlasser bei niedrigen 
Temperaturen.

Da der Pinzgauer ja eh zwei 12 V-Batterien in Reihe hat, kannst du die 
Zündung aus nur einer Batterie über ein Relais auf Klemme 15 
(Zündungsplus) geschaltet befeuern. Das Relais muss aber 24 V 
Spulenspannung haben.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Thomas S. schrieb:
> Das liegt dann aber eher an der Abgasrückführung, als an der Tatsache,
> dass er ein Direkteinspritzer ist,

Es liegt an der Kombination aus beidem. Die früheren Saugrohreinspritzer 
haben das Problem nicht so stark ausgeprägt. Dem Fortschritt soll man 
aber uneingeschränkt folgen!

mfg

von Thomas S. (thommi)


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Daher liebe ich meinen T4 mit AAB-Saugdiesel :-)

von Udo (grindstone)


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Thomas S. schrieb:
> Bei einer Simson mit 6 V geht eine 12 V-Zündspule problemlos, sind aber
> eben nur 4...6 V Differenz vs 10...12 V beim Pinzgauer. Aber eine 12
> V-Transistorzündung geht auch noch bei 15 V.
Die klassischen 12V-Zündspulen sind eigentlich für eine Spannung von 9V 
ausgelegt, die sich in Verbindung mit dem Vorwiderstand im Betrieb 
ergibt. Der Vorwiderstand ist notwendig, um bei stehendem Motor und 
geschlossenem Zündkontakt den Dauerstrom durch die Spule zu begrenzen.

Möglicherweise (das ist aber nur eine Vermutung) ist ja in dem Pinzgauer 
eine "normale" 12V-Zündspule mit entsprechend höherem Vorwiderstand 
verbaut.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Christian S. schrieb:
> Hans L. schrieb:
>> eine kontaktgesteuerte Transistor-
>> zündung mit 24 Volt?
> Im einfachsten Fall könnte man einen Spannungsregler davor schalten,
> Diode, Elko, Regler, Elko, der 12V ausgibt.

In dieser elektrisch problematischen Umgebung bereitet das bestimmt jede 
Menge Freude.

Thomas S. schrieb:
> Evtl bedarf es dann einer 12 V-Zündspule.

Die dann aus einem 7815 versorgt wird - ich halte das für eine 
unüberlegte Idee.

Udo schrieb:
> Die klassischen 12V-Zündspulen sind eigentlich für eine Spannung von 9V
> ausgelegt, die sich in Verbindung mit dem Vorwiderstand im Betrieb
> ergibt. Der Vorwiderstand ist notwendig, um bei stehendem Motor und
> geschlossenem Zündkontakt den Dauerstrom durch die Spule zu begrenzen.

Unsinn, es gibt jede Menge Zündanlagen ohne Startanhebung 
(Vorwiderstand), sicherlich die Mehrzahl.

Seit man Elektronikzündungen hat, sind die Spulen primär deutlich 
niederohmiger geworden und werden im Stand stromlos geschaltet. Der 
nächste Schritt war dann, den Strom zu messen und die Schließzeit 
dynamisch zu regeln.

von Thomas S. (thommi)


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> Thomas S. schrieb:
>> Evtl bedarf es dann einer 12 V-Zündspule.

Manfred P. schrieb:
> Die dann aus einem 7815 versorgt wird - ich halte das für eine
> unüberlegte Idee.

Wo steht da was von einem 7815?

von Udo (grindstone)


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Manfred P. schrieb:

> Unsinn, es gibt jede Menge Zündanlagen ohne Startanhebung
> (Vorwiderstand), sicherlich die Mehrzahl.
Die haben einen speziellen Widerstandsdraht, der -ohne Sicherung- direkt 
vom Zündschlossschalter zur Zündspule führt.
>
> Seit man Elektronikzündungen hat, sind die Spulen primär deutlich
> niederohmiger geworden und werden im Stand stromlos geschaltet. Der
> nächste Schritt war dann, den Strom zu messen und die Schließzeit
> dynamisch zu regeln.
Sicher. Diese (HSZH-) Zündspulen werden an 12V betrieben, benötigen aber 
auch ein entsprechendes Zündmodul. Mechanische Kontakte würden den dort 
fließenden Strom nicht verkraften.

Aber in diesem Thread geht es ja um eine klassische kontaktgesteuerte 
Zündanlage.

von B. (overdrive)


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Es ist immer nur der Strom durch die Z-Spule und deren Induktivtät, 
welche die Funktion und Leistung ausmacht (Bsp. im Bild).

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Hans L. schrieb:
> Kennt jemand eine Transistorzündung

Bestimmt!

von Hans (ths23)


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Thomas S. schrieb:
> notfalls die
> Transistorzündung mit 12 V befeuern, wenn es zu kompliziert ist, eine 24
> V-Ansteuerung zu bekommen.
Es ist nicht zu kompliziert. Bei der Transistorzündung wird eigentlich 
nur der Unterbrecher durch einen passenden Leistungstransistor - gerne 
ein Darlingtontyp - ersetzt. Dazu braucht es noch etwas 
Schutzbeschaltung (u.a. Freilaufdiode) und 2 Widerstände. Ein dritter 
Widerstand sogt dafür das über den Unterbrecher ein Mindeststrom fließt, 
um die Oxydation des Kontaktes zu verhindern. Sinn und Zweck einer 
Transistorzündung ist es den Unterbrecher zu entlasten um den Verschleiß 
von selbigen zu minimieren.
Aller zusätzlicher Schnickschnack wie kontaktlose 
Zündimpulsbereitstellung, Zündwinkelverstellung und was es sonst so noch 
gibt ist nice to have und braucht es bei der klassischen 
Transistorzündung nicht. Mehr als oben beschrieben war in den ersten 
Transistorzündungen auch nicht verbaut. Das sind so wenige Bauteile, das 
man das wirklich selbst zusammen löten kann.

von B. (overdrive)


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Hans schrieb:
> Das sind so wenige Bauteile, das
> man das wirklich selbst zusammen löten kann.

Der mechanische Kontaktverschleiss bleibt.
Wenn auch der elektrische Kontaktverschleiss auf den einer 
Transistor-Zdg reduziert werden soll, nehme man doch einen aktuellen 
MKP-Ko mit niedrigem ESR (Bild). Das hatte und konnte der alte Zünd-Ko 
nicht.

Wäre weniger Aufwand als eine Transistor-Zdg zu löten ...

von Thomas B. (thombde)


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Die von ELV läst sich bestimmt auf 24V umbauen.
https://media.elv.com/file/1979_05_02_transistorzuendung.pdf

von H. H. (hhinz)


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Thomas B. schrieb:
> Die von ELV läst sich bestimmt auf 24V umbauen.
> https://media.elv.com/file/1979_05_02_transistorzuendung.pdf

Könnte man, aber der TE will ja nicht selbst bauen, sondern ein 
Serienprodukt.

von Hans (ths23)


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B. schrieb:
> Der mechanische Kontaktverschleiss bleibt.
Mechanisch sind die alten Unterbrecher sehr stabil. Ich bin viele Jahre 
Autos mit klassischer Unterbrecherzündanlage gefahren, Ausfälle wegen 
mechanischem oder elektrischem Ausfall des Unterbrechers hatte ich nie. 
Wenn man den Unterbrecher sauber eingestellt hatte gab es da selten 
Probleme, die sind einfach gelaufen. Etwas tricky war es beim Trabi und 
Wartburg, weil die für jeden Zylinder eine eigene Zündspule und 
Unterbrecher hatten. Da wurde zu nächst bei vollständig geöffneten 
Kontakten der Abstand eingestellt. Dann mußte man mit der Messuhr 
(notfalls Messschieber) für jeden Zylinder den oberen Totpunkt suchen 
bzw. bei Trabant 4mm vor OT suchen und dann den Zündzeitpunkt 
einstellen. Das ging, soweit ich mich erinnere durch kreisförmiges 
Verschieben der Unterbrecher auf der Unterbrecherplatte für jeden 
einzelnen Zylinder und Verdrehen der Unterbrecherplatte. Und genau da 
lag die Krux, weil durch Fertigungstoleranzen selbiger das fast nie 
gleich für alle Zylinder war, man mußte es also vermitteln. Es gab auch 
Marken auf der Riemenscheibe, um die Zündeinstellung mit dem Stroboskop 
zu machen. Man kam da aber sehr schlecht ran und die meisten hatten kein 
Stroboskop.
Bei den Viertaktern die es gab war es deutlich einfacher, weil die nur 
einen Unterbrecher hatten. Da hat man bei voll göffneten Unterbrecher 
den Kontaktabstand eingestellt und anschließend durch Verdrehen des 
gesamten Verteiler den Zündzeitpunkt. Die richtige Position war durch 2 
Marken auf der Riemenscheibe der Kurbelwelle gegeben (1x vor OT und OT)

B. schrieb:
> nehme man doch einen aktuellen
> MKP-Ko mit niedrigem ESR (Bild). Das hatte und konnte der alte Zünd-Ko
> nicht.
Völliger Quatch, man braucht da keine speziellen Kondensatoren. Das was 
es da seinerzeit gab hat völlig ausgereicht und hat jahrelang 
zuverlässig seinen Dienst getan. Zudem ist die Bauform des Kondensators 
für den KFZ-Betrieb völlig ungeeignet. Die Zündkondensatoren hatten ein 
Metallgehäuse, welches gleichzeitig zur Herstellung des Massepotentials 
genutzt wurde. Für den anderen Anschluß war ein Schraubgewinde 
vorgesehen. Der Kondensator wurde in der Nähe des Unterbrechers mit mit 
einer Schelle montiert 
(http://wiki.w311.info/index.php?title=Datei:Unterbrecherplatte03.jpg, 
https://static.kfzteile24.de/product-images/JP/K24-00000453586-1559914227390.jpg) 
oder auch in die Unterbrecherplatte eingepresst 
(http://wiki.w311.info/index.php?title=Datei:Unterbrecherplatte02.jpg).
Bei dem vorgeschlagenen Kondensator ist es nur eine Frage der Zeit bis 
der bei den rauhen Bedingungen im KFZ seinen Geist aufgibt.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Hans schrieb:
> Der Kondensator wurde in der Nähe des Unterbrechers mit mit
> einer Schelle montiert ...

Klar, niemand mit Verstand baut da einen billigen China-Kondensator 
rein, den man schon aus Kondensatornetzteilem kennt.

Auf 'Deinen' Bildern sieht man aber einen wichtigeren Unterschied: 
Einmal den Kontakthammer in Vollplastik und die andere Variante in 
Metall. Die Plastikversion soll recht anfällig gewesen sein. Da es 
Trabant und Wartburg hier nicht gab, kennt das kaum jemand.

Interessanter waren die ersten Elektronikzündungen, die im Zündverteiler 
anstatt der Nocke eine Metallglocke mit Ausklinkungen hatten, die durch 
eine Magnetgabelschranke liefen. Die Siemens HKZ101 war sehr 
interessant, lieferte ein sauberes Signal und konnte direkt am 
12V-Bordnetz betrieben werden.

Neben VW-Golf war die auch in BMW-Motorrädern verbaut, z.B. K100. Die K 
als Vierzylinder hatte natürlich zwei mit Doppelzündspulen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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"Transistorzündung" - da muss ich schon tief in meinem Bücherregal 
suchen. Et voila, TOPP-Band 7, Frech-Verlag Stuttgart 1969, "Schaltungen 
mit Thyristoren und Transistoren". Germanium-Leistungstransistor AU103. 
Lange her.

Richi hat mal einen AU103 zersägt:
https://www.richis-lab.de/Bipolar03.htm

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> kennt jemand einen Lieferanten für eine kontaktgesteuerte Transistor-
> zündung mit 24 Volt? Ich habe im www nur Bauanleitungen gefunden, die
> sind mir zu unsicher. Sonst habe ich nur welche mit 12 oder 6 Volt
> Betriebsspannung gefunden, aber ich brauche ja 24 Volt.

Sowas gibt es nicht. Wie du ja nun in diesem Thread gelernt hast waere 
es kein Problem sowas selber zu bauen wenn man grundsaetzlich ein paar 
Faehigkeiten in der Richtung hat. Aber das willst du ja nicht.
Damit jemand sowas fertigt muesste es dafuer einen groesseren Markt 
geben und da stehst du halt ziemlich allein.

Wobei es vermutlich bei 24V sogar relativ sinnvoll waere. Ich denke mal 
das da der Kontaktverschleiss noch groesser ist wie bei 12V. Tausche auf 
jeden Fall den Kondensator aus wenn du aufgibst und wieder einen Kontakt 
einbaust!

Ich wuerde dir empfehlen mal in einem amerikanischen Forum zu fragen. Da 
waren Benzinmotore in LKWs frueher verbreiteter. Da koennte es sowas 
gegeben haben.

Vanye

von Hans (ths23)


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Manfred P. schrieb:
> Die Plastikversion soll recht anfällig gewesen sein
Nö war sie eigentlich nicht, wenn man darauf geachtet hat das der 
Schmierfilz (den man auf allen Fotos sieht) immer ausreichend mit Öl 
getränkt war. Wenn das Ding lange trocken gelaufen ist, hat sich der 
Kunststoff zu stark abgenutzt. Schwachstelle war die kleine 
Betätigungsnase die sich dann deutlich schneller abgenutzt hat. Die 
Metallvariante war viel aufwändiger, da man dort über die Lagerung für 
die Isolation zur Grundplatte sorgen mußte. Ebenso mußte noch ein 
isolierender Nippel (sieh man auch auf dem Foto: braunes Kunststoffteil 
mit 2 Hohlnieten befestigt) zur Betätigung angebracht werden. Mehr Teile 
und damit auch mehr Fehlerquellen. Die kleine Betätigungsnase, die die 
Hauptursache für die Abnutzung bei den Unterbrecherkontakten war, wurde 
mit dem Metallunterbrecher auch nicht beseitigt.
Bei den Viertaktern mit mit Zündverteiler und speziell bei den 
sowjetischen Fabrikaten, war der Unterbrecher anders geformt und bestand 
aus einem Duroplastmaterial. Den Pinökel gab es dort zwar auch, der war 
aber schön abgerundet so das der sanfter auf den Nocken aufgelaufen ist 
und der Verschleiß geringer war. Ich habe 10 Jahre Moskwitsch  und 5 
Jahre Lada gefahren, Unterbrecher mußte ich da nie wechseln. 1x pro Jahr 
nachstellen und einen Tropfen Öl auf den auch dort vorhandenen 
Schmierfilz. Die Technik war schon recht zuverlässig.

von Hans (ths23)


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Vanye R. schrieb:
> Wobei es vermutlich bei 24V sogar relativ sinnvoll waere. Ich denke mal
> das da der Kontaktverschleiss noch groesser ist wie bei 12V.

Der Verschleiß wird bei 24V sogar eher geringer sein, weil die 24V 
Zündspule vermutlich einen höheren ohmschen Widerstand hat und somit ein 
geringerer Strom fließt.

Vanye R. schrieb:
> Tausche auf
> jeden Fall den Kondensator aus wenn du aufgibst und wieder einen Kontakt
> einbaust!
Er will doch gar nicht den Kontakt ausbauen. Der würde auch bei einer 
Transistorzündung im Fahrzeug verbleiben s. auch Post von Christoph)

von Thomas (kosmos)


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kannst mal bei Hueco fragen die haben Zündmodule gebaut. Da gibts 
bestimmt ein Modul welches für 24V gedacht sein wird und dann eben eine 
passende 24V Spule dazunehmen da sich die Module rudimentär um die 
Schließzeit kümmern, spannungs- und drehzahlabhängig.

Hans schrieb:
> Der Verschleiß wird bei 24V sogar eher geringer sein, weil die 24V
> Zündspule vermutlich einen höheren ohmschen Widerstand hat und somit ein
> geringerer Strom fließt.

hier soll ja eben der Primärstrom über einen Transistor und nicht über 
die Kontakte fließen.

von H. H. (hhinz)


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Thomas schrieb:
> kannst mal bei Hueco fragen die haben Zündmodule gebaut. Da gibts
> bestimmt ein Modul welches für 24V gedacht sein wird und dann eben eine
> passende 24V Spule dazunehmen da sich die Module rudimentär um die
> Schließzeit kümmern, spannungs- und drehzahlabhängig.

Die Polarität der Ansteuerung beachten.

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Vielleicht waere es eine Option sich einen Bausatz zu holen, z.B. 
Velleman K2543 und sich vom Forum hier mit den Bauteilen zum 24V-Upgrade 
helfen lassen.

von H. H. (hhinz)


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Thorsten M. schrieb:
> Velleman K2543

Schon mechanisch gesehen grausam.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Schon mechanisch gesehen grausam.

Hab ich auch so gedacht. Man sollte sich klar machen das "Zuverlaessig" 
bei Automotive zum einen Temperatur und zum zweiten Vibration bedeutet. 
Mit Erfahrung kann man das eine oder andere vermeiden, aber trotzdem bei 
Vibration erlebe ich auch immer interessante Ueberraschungen wenn etwas 
auf dem Pruefstand war und man hinterher nur noch Broesel im Gehaeuse 
hat. :-D

Vanye

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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von Christoph Z. (rayelec)


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Im ELV-Journal #12 von 1980 (frei herunterladbar) ist eine recht 
einfache 12V-Zündung beschrieben. Die Schaltung müsste nach Anpassung 
einiger Widerstände (sonst wird da einiges zu warm) auch problemlos bei 
24V laufen!
Es ist vermutlich sogar tatsächlich so, dass man alle Widerstandswerte 
verdoppeln kann und die Schaltung wird funktionieren.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Fuer 24V siehe dort:

http://wiki.vw-183.de/index.php/Die_Transistorzündanlage_24V

Da sind auch die Details erklaert.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Dieter D. schrieb:
> Fuer 24V siehe dort:
> http://wiki.vw-183.de/index.php/Die_Transistorzündanlage_24V
> Da sind auch die Details erklaert.

Interessante Beschreibung!

Den induktiven Geber kenne ich vom Motorrad Suzuki etwa 1985, Spule plus 
Magnet auf geschlitztem Kern. Da kreiselt ein Metalfinger dran vorbei 
und aus der drehzahlabhängigen Spannung wird die Verstellung des 
Zündzeitpunktes ermittelt.

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