Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Dekupiersägen, warum nur so ein kleiner Hub?


von Jochen (hermann_kokoschka)


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Mal eine grundsätzliche Frage zu Dekupiersägen/El.Laubsägen:
Ich arbeite recht oft mit einer von Hegener und einer von Lux.
Beide haben nur einen Hub von einigen Millimetern und ich frage mich, 
warum das bei praktisch allen käuflichen Modellen so ist.

Das Sägeblatt wird so nur zu einem kleinen Teil genutzt (nat. je nach 
Materialstärke, die aber meist gering ist).
Ich stelle mir einen 'Langhuber' vor, der zwar langsamer laufen würde 
aber doch das Blatt besser nutzen würde.
Oder ist das ein Denkfehler?

von Walter T. (nicolas)


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Jochen schrieb:
> Ich stelle mir einen 'Langhuber' vor, der zwar langsamer laufen würde
> aber doch das Blatt besser nutzen würde.

Womit die nutzbare Materialdicke bei gleicher Blattlänge entsprechend 
geringer wird.

Außerdem muss man bei der Benutzung (Handvorschub) dann deutlich genauer 
auf den Unterschied zwischen Vor- und Rücklauf achten. Das bräuchte viel 
Übung.

Ein noch besserer Kompromiß wäre also, auf den Rückhub dann komplett zu 
verzichten. Das nennt sich dann "Bandsäge" und funktioniert ganz 
hervorragend und gleichmäßig.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Eigentlich reicht die Bewegung um 1 Zahnabstand, siehe 
Oszillationswerkzeuge wie Fein Multimaster.

Jeder längere Hub verringert die nutzbare Sägetiefe und erhöht die 
Vibrationsamplitude.

von Walter T. (nicolas)


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Ergänzung: Ein anderer Kompromiß wäre, wenn der Benutzer Vor- und 
Rückhub manuell auslöst. Damit fällt das Koordinierungsproblem auch weg.

Das nennt sich dann "Laubsäge" und funktioniert ebenfalls ganz 
hervorragend.

Dekupiersägen sind einfach ein ziemlich lausiger Kompromiß.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Wir hatten früher, als ich noch spanabhebend tätig war Feilmaschinen um 
Durchbrüche für Schnitte zu feilen. Die waren auch sehr kurzhubig.

von Harald K. (kirnbichler)


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Walter T. schrieb:
> Womit die nutzbare Materialdicke bei gleicher Blattlänge entsprechend
> geringer wird.

Nutzt man denn Dekupiersägen in der Praxis für Material, das mehrere 
Zentimeter dick ist?

Ich hatte --ahnungsarm-- angenommen, daß das nur eine Art motorischer 
Ersatz für die üblichen Laubsägearbeiten bis vielleicht 5 mm ist ...

von Tom H. (toemchen)


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Ich sehe das auch so, daß man quasi immer nur dünne Sachen schneidet und 
ja, es ist schade, daß nur 10% des Sägeblatts abgenutzt werden.

Durch die schnellen Hübe hat man halt so ein "Bandsägenfeeling", die 
Sägerei kommt einen kontinuierlich vor und man schiebt auch 
kontiniuierlich am Werkstück an.
Wenns gutgeht, hilft die Massenträgheit mit, daß das Werkstück beim 
Rückzug des Sägeblatts nicht angehoben wird. Ok, bei kleinen dünnen 
Werkstücken geht das manchmal nicht so gut.

Bei langen, langsamen Hüben hätte man aber ständig den Fall, daß einem 
das Werkstück angehoben wird.

Oder man koordiniert tatsächlich die Vorschubbewegung mit dem Sägeblatt. 
Muß ja nicht die komplett handbetriebene Laubsäge mit den schwindligen 
Flügelmttern dran sein. Wie wäre es mit einem Fußtaster, der einen 
langen Hub auslöst? Zurück erst, wenn der Fußtaster losgelassen wird?
Eventuell könnte man sich ganz toll daran gewöhnen, quasi mit dem 
Wekzeug "verschmelzen" bedienenderweise...

Oder, um wenigstens das Sägeblatt besser auszunutzen: Sehr langsame und 
weite Auf-Ab-Bewegung kombiniert mit Oszillieren um einige Zähne.

von Stefan M. (derwisch)


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Ich hatte mal eine Dekupiersäge, aber durch die rasante Abnutzung der 
3-4 am Schnitt beteiligten Zähne habe ich das Teil als Fehlkonstruktion 
betrachtet und nicht weiter verwendet.
Ich stimme Jochen (TO) voll zu.
Wenn man dann mal an einer Bandsäge gearbeitet hat, vergisst man die 
Dekupiersäge gar komplett.
Neulich habe ich die in einem Karton im Keller gefunden und war 
verblüfft, dass ich die noch habe...
Ganz ehrlich, eines der unsinnigsten Elektrowerkzeuge das ich kenne.

Man könnte wenigstens die "Arbeitsfläche" höhenverstellbar machen um 
dann andere Zähne zu nutzen.

von Schorsch M. (schorschm)


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Stefan M. schrieb:
> Wenn man dann mal an einer Bandsäge gearbeitet hat, vergisst man die
> Dekupiersäge gar komplett.
> Neulich habe ich die in einem Karton im Keller gefunden und war
> verblüfft, dass ich die noch habe...
> Ganz ehrlich, eines der unsinnigsten Elektrowerkzeuge das ich kenne.

Du redest einfach nur dummes Zeuch!
wahrscheinlich hast du noch nie mit einer Dekupiersäge gearbeitet.

Wozu braucht man eine Dekupiersäge?

Nun, ich brauche sie um z.B. in Frontplatten Löcher verschiedener 
Formen zu schneiden, meist aber eckige (quadratische oder rechteckige).

Dazu bohrt man ein Loch und fädelt das Sägeblatt in das Loch ein und los 
gehts.
Mach das mal mit einer Bandsäge 😜

Schneide mal ein eckiges Loch in eine Platte mit einer Bandsäge 🤣

Dass nur ein kleiner Teil des Sägeblattes involviert ist, juckt mich 
nicht.
Selbige sind nicht teuer und habe ich bündelweise hier liegen.

Fazit: Die Dekupiersäge kann Dinge, die keine andere Säge kann.

von Harald K. (kirnbichler)


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Schorsch M. schrieb:
> Die Dekupiersäge kann Dinge, die keine andere Säge kann.

Was von den aufgeführten Dingen kann eine Laubsäge nicht?

von Schorsch M. (schorschm)


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Harald K. schrieb:
> Was von den aufgeführten Dingen kann eine Laubsäge nicht?

Du raffst es einfach nicht, eine Laubsäge ist eine Dekupiersäge!
Die Dekupiersäge gilt als die elektrische Variante der Laubsäge.

von Ralf X. (ralf0815)


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Harald K. schrieb:
> Schorsch M. schrieb:
>> Die Dekupiersäge kann Dinge, die keine andere Säge kann.
>
> Was von den aufgeführten Dingen kann eine Laubsäge nicht?

Die hauptsächliche Arbeit machen...😂

von Manfred P. (pruckelfred)


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Schorsch M. schrieb:
> Wozu braucht man eine Dekupiersäge?
>
> Nun, ich brauche sie um z.B. in Frontplatten Löcher verschiedener
> Formen zu schneiden, meist aber eckige (quadratische oder rechteckige).

> Dazu bohrt man ein Loch und fädelt das Sägeblatt
> in das Loch ein und los gehts.

Ja, genau dafür hat man sie.

Und im Gegensatz zur Bandsäge kann das relativ schmale Blatt enge Radien 
schneiden.

Harald K. schrieb:
> Was von den aufgeführten Dingen kann eine Laubsäge nicht?

Sie kann alles, ich habe mehr als eine Frontplatte von Hand gesägt. Ist 
aber unkomfortabler. Mit der Dekupiersäge schneide ich den 
Displayausschnitt 5mm vom Rand der Frontplatte, was per Laubsäge auf dem 
Sägebrettchen fummelig wird.

von Schorsch M. (schorschm)


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Um nochmal auf die Kernfrage zu kommen, den Hub:

Der Hub braucht im Prinzip nur zwei Zähne des Blattes zu sein.
Das hat nichts mit der Länge des Blattes zu tun, denn selbige bestimmt 
nur, wie dick das Material sein darf um geschnitten zu werden.

Meine Blätter haben z.B. eine Länge von 135mm, davon sind 100mm mit 
Zähnen.

Wenn ich jetzt Pfennigfuchser wäre, könnte ich, wenn ich z.B. immernur 
5mm-Platten schneide, nach einer gewissen Zeit eine Unterlage auf den 
Schneidetisch legen, sodass das Schneidegut etwas höher liegt und somit 
von den unbenutzten Zähnen geschnitten wird.
Das könnte ich solange treiben, bis die 100mm Zähne voll ausgenutzt 
wären.

Capiche?

von Ralf X. (ralf0815)


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Schorsch M. schrieb:
> Wenn ich jetzt Pfennigfuchser wäre, könnte ich, wenn ich z.B. immernur
> 5mm-Platten schneide, nach einer gewissen Zeit eine Unterlage auf den
> Schneidetisch legen, sodass das Schneidegut etwas höher liegt und somit
> von den unbenutzten Zähnen geschnitten wird.
> Das könnte ich solange treiben, bis die 100mm Zähne voll ausgenutzt
> wären.

Ich habe drei in unterschiedlicher Grösse, von unten beginnend mit der 
bekannten kleinen Proxxon 230, die nur aufgrund der geringen Staugrösse 
und Geräuschentwicklung für manche von Vorteil ist.
Die stapelweise bessere Ausnutzung von den Sägeblättern kenne ich, nutzt 
aber nicht für den Bereich, der üblicherweise unter dem Sägetisch 
werkelt.
Falsch herum montiert, mag niemand mit dem Blatt sägen.

von Schorsch M. (schorschm)


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Ralf X. schrieb:
> Ich habe drei in unterschiedlicher Grösse

Du meinst Unterlagen?

Ralf X. schrieb:
> Die stapelweise bessere Ausnutzung von den Sägeblättern kenne ich, nutzt
> aber nicht für den Bereich, der üblicherweise unter dem Sägetisch
> werkelt.

Naja, die zwei-drei Zähne wirst du verschmerzen können 😊

Du bist wirklich ein Pfennigfuchser ;-)

von Ralf X. (ralf0815)


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Schorsch M. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Die stapelweise bessere Ausnutzung von den Sägeblättern kenne ich, nutzt
>> aber nicht für den Bereich, der üblicherweise unter dem Sägetisch
>> werkelt.
>
> Naja, die zwei-drei Zähne wirst du verschmerzen können 😊

Da hatte ich Bullshit im Hinterkopf, sorry.
Grade mal nachgeschaut, um 90% der Blatts befinden/bewegen sich oberhalb 
des Tisches.

> Du bist wirklich ein Pfennigfuchser ;-)

Das in jedem Fall.
Lebenslanges Handeln prägt. *gg

von Walter T. (nicolas)


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Harald K. schrieb:
> Nutzt man denn Dekupiersägen in der Praxis für Material, das mehrere
> Zentimeter dick ist?

Denk an sehr leichte Materialien wie Hartschaumstoffe, Kork, Moosgummi, 
Sandwichplatten und so.

Aber ja: Ich halte das Problem mit dem Koordinieren des Rückhubs auch 
für das stärkere Argument.

Zwei weitere Argumente für einen kurzen Hub:

Für einen langen Hub müsste die Maschine deutlich größer gebaut oder der 
Hubmechanismus deutlich komplizierter sein - ansonsten würde der 
Schwenkanteil an der Hubbewegung sehr stören.

Und wahrscheinlich das stärkste Argument: Dekupiersägen sind Laubsägen 
für Menschen mit motorischen Einschränkungen. Bei großen Hüben ist das 
Risiko, die Finger einzuklemmen, deutlich größer.

Edit:

Schorsch M. schrieb:
> Der Hub braucht im Prinzip nur zwei Zähne des Blattes zu sein.

Nicht unbedingt. Die Länge, die für das Brechen des Spans notwendig ist, 
hat nur sehr indirekt etwas mit der Zahnteilung zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Schorsch M. schrieb:
> Du redest einfach nur dummes Zeuch!
> wahrscheinlich hast du noch nie mit einer Dekupiersäge gearbeitet.

Nicht immer gleich so agressiv...
Natürlich habe ich damit gearbeitet. Darum habe ich sie ja wieder 
weggepackt.

Schorsch M. schrieb:
> Nun, ich brauche sie um z.B. in Frontplatten Löcher verschiedener
> Formen zu schneiden, meist aber eckige (quadratische oder rechteckige).

DU brauchst sie dafür, aber nicht jeder andere.

Für Löcher in Frontplatten verwende ich eine klassische Laubsäge mit 
Rundsägeblatt.

Schorsch M. schrieb:
> Schneide mal ein eckiges Loch in eine Platte mit einer Bandsäge 🤣

Ich behauptete nicht, dass ich eckige Löcher damit säge.

Schorsch M. schrieb:
> Dass nur ein kleiner Teil des Sägeblattes involviert ist, juckt mich
> nicht.
> Selbige sind nicht teuer und habe ich bündelweise hier liegen.

Darin unterscheiden sich unsere Ansichten dann wohl massiv.
Genau das stört mich nämlich sehr...

von Udo S. (urschmitt)


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Harald K. schrieb:
> Schorsch M. schrieb:
>> Die Dekupiersäge kann Dinge, die keine andere Säge kann.
>
> Was von den aufgeführten Dingen kann eine Laubsäge nicht?

Warum hast du überhaupt eine elektrische Bohrmaschine oder einen 
Bohrhammer oder eine Stich oder Kreissäge.
Das geht auch alles mit Handwerkzeugen.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Ich habe einen Künstler gesehen, der verdient sich sein Brot damit dass 
er kleine Kunstwerke aus besonderen Holzstücken macht und auf Märkten 
verkauft. Der hat mit der Dekupiersäge tatsächlich bis zu 2cm dicke 
Stücke bearbeitet.
Das dürfte aber schon eine Aussahme sein.
Meine Verwendung wären aber auch nur dünne Bleche oder Sperrholz.
Habt ihr mal berechnet wie viele Euro pro Jahr ihr mit einer Säge sparen 
könntet die das Sägeblatt 3mal so gut ausnutzt?

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Schorsch M. schrieb:
> Du raffst es einfach nicht, eine Laubsäge ist eine Dekupiersäge!

Sag' mal, geht's noch?

von Schorsch M. (schorschm)


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Stefan M. schrieb:
> DU brauchst sie dafür, aber nicht jeder andere.

Eine solche Säge kann für ganz unterschiedliche Aufgaben eingesetzt 
werden.
Schön, dass Du keine brauchst, aber hier wird über den Einsatz solch 
einer Säge diskutiert, dann halte dich doch einfach raus.

Stefan M. schrieb:
> Für Löcher in Frontplatten verwende ich eine klassische Laubsäge mit
> Rundsägeblatt.

Mit freier Hand und dann noch mit einem Rundsägeblatt einen geraden 
Schnitt fabrizieren..... Die Löcher würde ich gerne mal sehen.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Etwas unter das Werkstück zu legen war in einer "vor-Vor-Firma"
meine Idee, auf die sonst auch keiner kam.

von Harald W. (wilhelms)


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Schorsch M. schrieb:

> Wozu braucht man eine Dekupiersäge?
>
> Nun, ich brauche sie um z.B. in Frontplatten Löcher verschiedener
> Formen zu schneiden, meist aber eckige (quadratische oder rechteckige).
>
> Dazu bohrt man ein Loch und fädelt das Sägeblatt in das Loch ein und los
> gehts.
> Mach das mal mit einer Bandsäge 😜
>
> Schneide mal ein eckiges Loch in eine Platte mit einer Bandsäge 🤣

Grundsätzlich kein Problem. Zu einer Bandsäge gehört eigentlich immer
eine kleine Schweissmaschine für das Band.

von Schorsch M. (schorschm)


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Walter T. schrieb:
> Dekupiersägen sind Laubsägen
> für Menschen mit motorischen Einschränkungen. Bei großen Hüben ist das
> Risiko, die Finger einzuklemmen, deutlich größer.

Selten habe ich solch einen Quatsch gelesen!

Walter T. schrieb:
> Schorsch M. schrieb:
>> Der Hub braucht im Prinzip nur zwei Zähne des Blattes zu sein.
>
> Nicht unbedingt. Die Länge, die für das Brechen des Spans notwendig ist,
> hat nur sehr indirekt etwas mit der Zahnteilung zu tun.

Nochmal Quatsch!

Prinzipiell braucht es nur einen Hub vom Abstand zweier Zähne.
Das reicht um die Fasern eines Materials zu trennen.
Da solche Sägen aber unterschiedliche Sägeblätter aufnehmen können, 
sprich, die Sägeblätter unterschiedliche Zahnabstände haben, wurde der 
Hub so bemessen, dass alle handelsüblichen Sägeblätter verwendet werden 
können.

von Walter T. (nicolas)


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Schorsch M. schrieb:
> Selten habe ich solch einen Quatsch gelesen!

Natürlich!

Wenn man erst einmal verstanden hat, dass Laubsäge und Dekupiersäge im 
gleichen Verhältnis zueinander stehen wie Fahrrad und elektrischer 
Rollstuhl, wird auch klar, warum dieser doch recht lahme Kompromiß 
durchaus seine Berechtigung hat.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Jochen schrieb:
> Mal eine grundsätzliche Frage zu Dekupiersägen/El.Laubsägen:
> Ich arbeite recht oft mit einer von Hegener und einer von Lux.
> Beide haben nur einen Hub von einigen Millimetern und ich frage mich,
> warum das bei praktisch allen käuflichen Modellen so ist.

Weil das nur so sinnvoll ist, das muß so sein. So einfach.

> Das Sägeblatt wird so nur zu einem kleinen Teil genutzt (nat. je nach
> Materialstärke, die aber meist gering ist).

Das ist nicht relevant.

> Ich stelle mir einen 'Langhuber' vor, der zwar langsamer laufen würde
> aber doch das Blatt besser nutzen würde.
> Oder ist das ein Denkfehler?
Ja ist es!

von Harald K. (kirnbichler)


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Petition:

Schreibsperre für "Esmu".

von Herbert Z. (herbertz)


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Diese Dekupiersägen haben dort ihren Vorteil wo es auf feine kurvige 
Schnitte ankommt. Durch den geringen Hub ist auch der Vorschub so 
gering, dass man auch kleinste Kurvenschnitte gut kontrollierbar machen 
kann.
Ein großer Vorschub würde feinere Arbeiten unmöglich machen.
Bei langen Hüben zb. klemmen Blätter leichter und reißen dann ab.
Man legt halt was unter wenn man die Standzeit der Blätter verlängern 
will.
Laubsäge ist eher nicht für den dauerhaften Einsatz eher freut sich der 
Goldschmied darüber...oder Kinder ...da hatte ich auch sowas.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Laubsäge ist eher nicht für den dauerhaften Einsatz eher freut sich der
> Goldschmied darüber...oder Kinder ...da hatte ich auch sowas.

Wobei Goldschmiede andere Laubsägen verwenden als der üble Dreck, mit 
denen man Kinder foltert, damit sie "schöne" Laubsägearbeiten machen.

Abgesehen davon, daß man in den besseren Laubsägebügeln sich auch trauen 
kann, viel feinere Sägeblätter zu verwenden.
Ich sag' nur "Goldschnecke". Die gibt es bis Größe 8/0, das ist 0.16mm 
dick.

von Michael B. (laberkopp)


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Schorsch M. schrieb:
> Dazu bohrt man ein Loch und fädelt das Sägeblatt in das Loch ein und los
> gehts.
> Mach das mal mit einer Bandsäge 😜

Dazu haben bessere Bandsägen ein integriertes Sägebandachweisgerät.

https://www.ebay.de/itm/255830905780

Sägeband trennen, durch Werkstück fädeln, neu verschweissen, los gehts.

Schorsch M. schrieb:
> wahrscheinlich hast du noch nie mit einer Dekupiersäge gearbeitet.

Wahrscheinlich hast du noch nie mit einer amtlichen Bandsäge gearbeitet.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Meine "Ulmia Universa" hat auch einen Laubsäge/Dekupiersägenzusatz.
Hier Fotos davon, ich wusste nicht, dass da eine ganze Website 
existiert:
https://ulmia-universa.de/ulmia-universa-k-dekupiersaege/

Als Kinder durften wir damit ca. 1963 als erstes (unter Aufsicht) sägen.
Das Sägeblatt ist nur unter dem Tisch eingeklemmt, oben läuft es in 
einem Rohr und hat noch eine Stützrolle. Die Klemmhalterung ist auf den 
Fotos nicht zu sehen.

Angeblich braucht man Laubsägen für weihnachtliche Laubsägearbeiten um 
steinharte Zimtsterne auszusägen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Als Kinder durften wir damit ca. 1963 als erstes (unter Aufsicht) sägen.
> Das Sägeblatt ist nur unter dem Tisch eingeklemmt, oben läuft es in
> einem Rohr und hat noch eine Stützrolle.

Dann ist das Sägeblatt aber sehr deutlich dicker als ein übliches 
Laubsägeblatt.

Ich erwähnte oben "Goldschnecke", die dickste Ausführung davon (#5) 
ist 0.4 mm dick und 0.85mm tief. Das ist dann auch das, was man als 
feines Sägeblatt für Kinderlaubsägen nutzt. Als grob gilt dann #7, das 
ist etwas dicker, aber dafür 1.1mm tief.
Juweliere aber, die Metall und nicht Sperrholz sägen, nutzen viel 
feinere Sägeblätter ...
Klar, man kann auch die Flex nehmen, hat dann aber halt viel Verschnitt.

von Ralf X. (ralf0815)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Angeblich braucht man Laubsägen für weihnachtliche Laubsägearbeiten um
> steinharte Zimtsterne auszusägen.

Das ist lange her.
Irgendwann kam ein genialer Erfinder auf die Idee, die Sterne schon aus 
dem rohen und noch weichen Teig vor dem Backen mit geeigneten Formen 
auszustechen.
😃

von Wollvieh W. (wollvieh)


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● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Etwas unter das Werkstück zu legen war in einer "vor-Vor-Firma"
> meine Idee, auf die sonst auch keiner kam.

Wenn man Tolstois "Krieg und Frieden" nimmt, kann man blattgenau frische 
Sägezähne heranführen und hat außerdem während der Arbeit immer was zu 
lesen. :)

von Harald K. (kirnbichler)


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Das ist ja mal 'ne schöne Art der Literaturnutzung. Ich würde allerdings 
ein Telephonbuch nehmen, da stehen tatsächlich noch ein kleines bisschen 
mehr unterschiedliche Namen drin.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Eigentlich wollte ich den Innendurchmesser des Führungsröhrchens messen, 
aber das ist verschollen. Außen hatte es jedenfalls ca. 6mm, Hub ca. 
13mm. Ganz unten das Rad für den Keilriemen, das den Excenter antreibt.
Und noch ein paar Sägenfotos. Auch das berühmte Sägebrettchen für die 
Zimtsterne.

Das ist natürlich keine Original PUK-Säge
https://de.wikipedia.org/wiki/Puks%C3%A4ge

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Für mich sieht Deine Dekupiersäge verdächtig nach einer Stichsäge aus.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ja das Sägeblatt stammt von einer Stichsäge, eigentlich gehören etwas 
dickere Laubsägeblätter rein. Aber die Einspannung kann auch das 
klemmen.

von Walter T. (nicolas)


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Für mich gehört bei einer Laubsäge und auch bei einer Dekupiersäge dazu, 
dass das Blatt auf Zug eingespannt ist.

Nichtsdestotrotz ein interessanter Aufbau einer Stichsäge mit 
Führungsrolle und Schutzrohr, also danke fürs zeigen!

von Schorsch M. (schorschm)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ja das Sägeblatt stammt von einer Stichsäge, eigentlich gehören etwas
> dickere Laubsägeblätter rein.

Das Blatt einer Stichsäge, auch dickere Laubsägeblätter, kommen eben 
nicht um filigrane Ecken herum.

Wenn es darum geht, einen Ausschnitt für z.B. ein Display zu machen, 
braucht man eben dünne Blätter.

Kommt halt auch immer auf die Anforderungen an.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael B. schrieb:

>> Dazu bohrt man ein Loch und fädelt das Sägeblatt in das Loch ein und los
>> gehts.
>> Mach das mal mit einer Bandsäge 😜
>
> Dazu haben bessere Bandsägen ein integriertes Sägebandachweisgerät.

So isses:
Beitrag "Re: Dekupiersägen, warum nur so ein kleiner Hub?"

Mit einer ähnlichen Säge habe ich mehrfach auch die viereckigen
Löcher für die bekannten zweipoligen "Kippschalter mit Beleuchtung"
gesägt.

von Schorsch M. (schorschm)


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Walter T. schrieb:
> Für mich sieht Deine Dekupiersäge verdächtig nach einer Stichsäge aus.

Du hast eben keine Ahnung!

Das Blatt einer Stichsäge muss so stabil gestaltet sein, weil es nur 
einen Haltepunkt hat, dass es beim Vorschub nicht verbiegt. Das geht 
eigentlich nur bei ziemlich geraden Schnitten. Bei engen Kurven versagt 
die Stichsäge.

Die Dekupiersäge besitzt zwei Haltepunkte, oben und unten, kann somit 
auch mit einem extrem dünnen Sägeblatt um enge Kurven fahren.

Es gibt eben viele verschiedene Sägen, die einen fürs Grobe und die 
anderen fürs Feine.

Die Dekupiersäge ist eben fürs Feine.

Absoluter Schwachsinn ist es, eine Dekupiersäge mit einer idustriellen 
Bandsäge vergleichen zu wollen, wie z.B. der Laberlopp:

Michael B. schrieb:
> Dazu haben bessere Bandsägen ein integriertes Sägebandachweisgerät.
>
> https://www.ebay.de/itm/255830905780
>
> Sägeband trennen, durch Werkstück fädeln, neu verschweissen, los gehts.
>
> Schorsch M. schrieb:
>> wahrscheinlich hast du noch nie mit einer Dekupiersäge gearbeitet.
>
> Wahrscheinlich hast du noch nie mit einer amtlichen Bandsäge gearbeitet.

amtliche Bandsäge, was auch immer das ist...

Schwachsinniger geht nichtmehr 😜

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Schorsch M. schrieb:
> Du hast eben keine Ahnung!

Und Du hast Dir das Bild nicht angesehen.

Das hier:

https://www.mikrocontroller.net/attachment/666447/UlmiaDekupiersaege.jpg

Schorsch M. schrieb:
> Die Dekupiersäge ist eben fürs Feine.

Fürs weniger grobe.

Fürs richtig feine ist ein (Uhrmacher- oder Juwelier-) Laubsägebogen mit 
einem 8/0-Sägeblatt zuständig.

So ein Sägebogen sieht so aus:
https://peter-post-werkzeuge.de/images/product_images/popup_images/167_0.jpg

von Manfred P. (pruckelfred)


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Harald K. schrieb:
> Dann ist das Sägeblatt aber sehr deutlich dicker als ein übliches
> Laubsägeblatt.

Auch bei den aktuellen Dekupiersägen ist das Blatt deutlich kräftiger 
als ein Laubsägeblatt. Meine Chinesin "Scheppach Germany" bringt zwei 
Adapterstücke für Laubsägeblätter mit, aber die sind eine dermaßen 
Fummelkacke, dass man sie nicht benutzen mag.

Christoph db1uq K. schrieb:
> PUK_Saege.jpg

Das ist keine PUK und sieht nach Ostzone aus, einen solchen Bügel habe 
ich auch. Das Original hat einen verstallbaren / einklappbaren Griff.

Ich habe noch zusätzlich eine Laubsäge, deren Enden ich 90° gebogen 
habe, weil die Länge nicht genügte.

Walter T. schrieb:
> Für mich sieht Deine Dekupiersäge verdächtig nach einer Stichsäge aus.

Egal wie, größere / gröbere Ausschnitte habe ich auch schon per 
Sticksäge gemacht, die ich kopfüber in den Schraubstock gespannt hatte.

Schorsch M. schrieb:
> Das Blatt einer Stichsäge, auch dickere Laubsägeblätter, kommen eben
> nicht um filigrane Ecken herum.
>
> Wenn es darum geht, einen Ausschnitt für z.B. ein Display zu machen,
> braucht man eben dünne Blätter.

Früher hat mir der nette Mechaniker im Werk solche Ausschitte gefräst, 
auch da gehen keine scharfen Ecken. Trotzdem ging das, weil er nämlich 
mit der Feile umgehen kann. Leider vorbei, Kollege rausgeworfen und 
Mechanik outgesourct.

Harald W. schrieb:
> Mit einer ähnlichen Säge habe ich mehrfach auch die viereckigen
> Löcher für die bekannten zweipoligen "Kippschalter mit Beleuchtung"
> gesägt.

Da ist ja an den Ecken Luft, weil die beiden seitlichen Federn nicht 
deren volle Breite brauchen. Da die Schalter, Du meinst WIPPschalter, 
einen Kragen haben, sieht man auch den ausgekauten Rand nicht.

von Schorsch M. (schorschm)


Angehängte Dateien:

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Manfred P. schrieb:
> Früher hat mir der nette Mechaniker im Werk solche Ausschitte gefräst,
> auch da gehen keine scharfen Ecken. Trotzdem ging das, weil er nämlich
> mit der Feile umgehen kann. Leider vorbei, Kollege rausgeworfen und
> Mechanik outgesourct.

ja, fräsen ist eine Option, aber eben erheblich teuerer.

Ein guter Freund, leider mittlerweile verstorben, hatte einen Plotter 
gebaut, womit er ganz filigrane Objekte erzeugt hat.

Ein Beispiel im Bild.

Er konnte so dünne Fräser einspannen, dass auch Ecken relativ scharf 
erschienen, jedenfalls scharf genug für meine Ansprüche.

Mit seiner selbstgebauten Abkantbank hat er mir unzählige Gehäuse 
konstruiert und mit dem Plotter die entsprechenden Frontplatten.

Er war ein Genie, ist leider an einem seiner Hobbies verstorben, dem Bau 
von Tiffany-Lampen.
Er hatte soviele Lötdämpfe eingeatmet, dass er eine Lungenfibrose bekam 
und elendlich an Sauerstoffmangel verstarb.

Auch das Programm für den Plotter hatte er selbst geschrieben, lief noch 
unter MS-DOS, aber was er damit zaubern konnte, war einfach 
phantastisch.

Na gut, ist für Otto-Normalverbraucher aber keine Alternative zu einer 
Dekupiersäge.

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Manfred P. schrieb:
> Egal wie, größere / gröbere Ausschnitte habe ich auch schon per
> Sticksäge gemacht, die ich kopfüber in den Schraubstock gespannt hatte.

Stichsäge kopfüber ist gar nicht mal so selten. Profis (unironisch 
gemeint, deswegen ohne Anführungszeichen) scheinen so z.B. die 
Ausschnitte Küchenarbeitsplatten auszuschneiden: Die Stichsäge wird von 
unten blind geführt. So hat man von oben genau den Blick auf den Schnitt 
und die Platte zerfasert an der Oberseite nicht.

Früher™ gab es auch Stichsägetische.

: Bearbeitet durch User
von Marcel V. (mavin)


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Walter T. schrieb:
> Für mich gehört bei einer Laubsäge und auch bei einer Dekupiersäge dazu,
> dass das Blatt auf Zug eingespannt ist.

Auf dem Foto ist zumindest bei der Puksäge das Sägeblatt richtig rum 
eingespannt, also so dass es auf Zug belastet wird und sich somit beim 
Sägen nicht selbst ausklinkt!

von Ralf S. (cmyk61)


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Für Alufrontplatten oder Plastikgehäuse verwende ich auch schon mal 
einen Handknabberer. Es gibt verschiedene Ausführungen...
Erst hinreichend großes Loch (6-10mm?) bohren dann knabbern.

Gibts auch für Druckluft oder elektrisch.

Und dann verwende ich auch gelegentlich eine Stichsäge - montiert auf 
einen Sägetisch von unten.

Alu säge ich ich auch gerne mit der normalen Laubsäge. Das 
Laubsägetischchen sollte schon stabil und breit genug sein. Dann 
wackelts nicht.

Zudem habe ich festgestellt, dass das richtige Schmiermittel sehr zur 
Standzeit des Sägeblatts beiträgt.
Ich verwende bei der spanenden Verarbeitung von Alu am liebsten 
Spiritus. Gibt ein klasse Schnitt.

Gruß
Ralf

: Bearbeitet durch User
von Marcel V. (mavin)


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Ralf S. schrieb:
> Handknabberer.

Den kannte ich noch nicht. Das scheint aber ein Werkzeug zu sein, 
ähnlich wie eine Nibbelschere.

von Michael B. (alter_mann)


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Knabber und Nibbler wird synonym verwendet.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Et voila! Ein Handknabberer. Sollte in keiner gut bestückten 
Werkzeugkiste fehlen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Marcel V. schrieb:
> Das scheint aber ein Werkzeug zu sein,
> ähnlich wie eine Nibbelschere.

Den "Handknabberer" nennt man auch Knabberzange:

https://www.wimo.com/de/pp-knaz

Die erzeugt kleine rechteckige Abschnitte, ohne das geschnittene 
Material allzustark zu verformen (wie es z.B. eine Blechschere täte).

Damit kann man, wenn man ein ausreichend großes Loch als Ansatz hat, 
durchaus rechteckige Ausbrüche erzeugen, allerdings sind die 
Schnittkanten nicht ohne einiges an Nachbarbeitung als Sichtkanten 
nutzbar. Sonst siehts halt ... meh aus.

von Herbert Z. (herbertz)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Et voila! Ein Handknabberer. Sollte in keiner gut bestückten
> Werkzeugkiste fehlen.

Ohne nachfeilen schaut das Rohergebnis auch nicht so toll aus, außerdem 
können sich damit Bleche verformen. Dann ist richten oder planieren 
angesagt.

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