Ich weiß, dass das Thema im Netz schon exzessiv diskutiert wurde, ich werde aus den widerprüchlichen Daten dennoch nicht richtig schlau: Was ist der optimale Ladealgorithmus für eine LiFePO4 - Batterie? Zu den Daten: Ich habe eine Felicity-Ess Lux mit 51.2V Nennspannung und 100Ah Kapazität. Die Batterie wird über einen MPPt-Laderegler (Victron SmartMPPT 150/35) aus einer kleinen Solaranlage geladen. Der Hersteller gibt im Benutzerhandbuch als Empfehlung an: 57.6V maximale Ladespannung und 57.6V Erhaltungsladespannung. Insbesondere die Erhaltungsspannung sehe ich als zu hoch an. Da ist die Batterie bis an den Rand gefüllt, was ihr auf Dauer nicht gut tut. Ich brauche nicht das letzte Quäntchen Ladung in die Batterie hineinzupressen, zumal die Ladekurve jenseits von 53V steil ansteigt und die 57.6V dann ganz schnell erreicht werden. Der Laderegler erlaubt es, die Absorptionsspannung, die Dauer der Absorptionsphase und die Float-Spannung getrennt einzustellen. Ich habe mal die Absorptionsspannung auf 57.6V gesetzt, was bei 16 Zellen einer Zellenspannung von 3.6V entspricht. Die Erhaltungsladung habe ich auf 3.4V/Zelle, also 54.4V heruntergesetzt. Wäre es besser hier noch weiter herunterzugehen? Und wie lange muss die Absorptionsphase dauern? Die ist wohl notwendig, um den Balancer zu aktivieren und Ungleichgewichte der Zellenladungen auszugleichen. Im Moment passiert das jeden Morgen nach Sonnenaufgang, wenn die Module anfangen Strom zu liefern. Aber würde es nicht genügen, das Balancing nur 1 mal pro Woche oder noch seltener zu machen?
Geh mal auf die Webseite von Victron. Die haben sehr viel nützliches zu dem Thema dort veröffentlicht.
3,6V im Mittel sind deutlich zu hoch. Das Risiko, dass da trotz Balancer eine Zelle über 3,65V rutscht, ist gross. 3,45V reichen. Absorbtionszeit 1h. Oliver
Oliver S. schrieb: > 3,6V im Mittel sind deutlich zu hoch. Das Risiko, dass da trotz > Balancer > eine Zelle über 3,65V rutscht, ist gross. > > 3,45V reichen. Absorbtionszeit 1h. > > Oliver Vor allem beim 3,6V ist der Akku ja schon fasst bei 100% SOC (95%). Alles über 80% lässt den Akku rapide altern
Jens K. schrieb: > Vor allem beim 3,6V ist der Akku ja schon fasst bei 100% SOC (95%). > Alles über 80% lässt den Akku rapide altern Das ist beides so pauschal unrichtig. Oliver
Fritz G. schrieb: > Was ist der optimale Ladealgorithmus für eine LiFePO4 - Batterie? Oliver S. schrieb: > 3,6V im Mittel sind deutlich zu hoch. Das Risiko, dass da trotz Balancer > eine Zelle über 3,65V rutscht, ist gross. Dummschwatz. LiFePO4 Akkus werden (weil ihre Spannung ca. 3.2V zwischen 20 und 80% liegt, eher Exemplar und temperaturabhängig als ladezustandsabhängig, erst an den Rändern geht die Spannung mit) gebalanct, in dem über (3.5 bis 3.6V) ein Entladestrom eingeschaltet wird um die schon volle Zelle an die noch nicht ganz vollen anzupassen. Bei klügeren Balancern nur wenn das beim Entladen nicht die zuerst leere Zelle war. Das BMS schaltet den Ladevorgang ab wenn EINE (die erste) Zelle 3.65V erreicht (die Summe also durchaus unter n x 3.65V liegt). Da der Ladestrom erheblich grösser ist als der Balancer-Entladestrom passiert das schon bei nicht ausgeglichenen Akkus. Danach sinkt durch den Entladestrom des Balancers die Spannung langsam. Bleibt der Ladevorgang abgeschaltet, wird der Akku nie komplett gebalanct, wird er nie ganz voll. Der Ladestrom muss also wieder beginnen wenn der Akkupack um 0.1V entladen wird. Balancing passiert dann über Wochen, und das ist ok weil auch unbalancing nicht spontan erfolgt sondern z.B. wegen unterschiedlicher Selbstentladungsrate. Die Klemmenspannung des Akkus liegt wegen des Spannungsabfalls an Zuleitung und BMS shunt und BMS MOSFETs immer etwas neben der Zellensummenspannung. Nur der Balancer kann über seine Kelvin-Verbindungen die reale Zellspannung erfahren, nur der Balancer/BMS kann bestimmen wann noch geladen werden muss, nicht das Ladegerät das nur die Akkupackgesamtspannung erfährt. Das muss einfach nur bereit sein zum Laden. Schwierig ist daher eine z.B. nur 80%ige Nutzung des Akkus. Lädt man nicht weit genug auf, werden die Balancer nie aktiv. Letztlich aber egal, dann wird eine Zelle halt von 20-100 und die andere von 0-80% gecykelt.
Michael B. schrieb: > LiFePO4 Akkus werden (weil ihre Spannung ca. 3.2V zwischen 20 und 80% > liegt, eher Exemplar und temperaturabhängig als ladezustandsabhängig, > erst an den Rändern geht die Spannung mit) gebalanct, in dem über (3.5 > bis 3.6V) ein Entladestrom eingeschaltet wird Dummschwatz. Hier geht's nicht um irgendwelche generischen LiFePo-Fantasien, sondern um reale Geräte. Ja, da wird ein Balancer drin sein. Passiv, mit ein paar 100mA. Der fängt beim Laden weglaufen Zellen nicht ein. Insofern darfst du bei deinem PV-Akku an deiner PV-Anlage aber gerne machen, was du willst - wenn du denn sowas hättest. Oliver
Jens K. schrieb: > Oliver S. schrieb: >> 3,6V im Mittel sind deutlich zu hoch. Das Risiko, dass da trotz >> Balancer >> eine Zelle über 3,65V rutscht, ist gross. >> >> 3,45V reichen. Absorbtionszeit 1h. >> >> Oliver > > Vor allem beim 3,6V ist der Akku ja schon fasst bei 100% SOC (95%). > Alles über 80% lässt den Akku rapide altern Ich habe mal die Float-Spannung auf 3.375V heruntergestellt. Dieser Wert wird von Victron für ihre eigenen Batterien empfohlen. Ideal wäre natürlich, die Ladung schon bei 80% SOC zu stoppen und nur gelegentlich einen Zellenausgleich zu fahren. Das Problem ist, dass die Ladekurve bei 80% noch so flach verläuft, dass sich der Ladezustand aus der Spannung allein nicht bestimmen läßt. Da spielen andere Faktoren, wie Temperatur, Vorgeschichte etc. Hinein.
Fritz G. schrieb: > Ideal wäre natürlich, die Ladung schon bei 80% SOC zu stoppen und nur > gelegentlich einen Zellenausgleich zu fahren. Noch idealer wäre es, die Batterie gar nicht zu benutzen. Dann läuft nur noch die kalendarische Alterung. Was dann natürlich zum nächsten Optimierungschritt führt, der "gar keine Batterie" bedeutet. Viel wichtiger als die vollständige Vermeidung von 100% SOC ist m.E. Die Vermeidung hoher Belastungen bei niedrigem SOC. Also lieber bei 20% schon abschalten, und nicht erst bei 10%. Oliver
Ja, vor allem abends/nachts ist das unheimlich praktisch, wenn man den Akku nicht benutzt. Mit einer Kurbel-Lampe oder einer Kerze hat man dann immerhin Licht. Und 'ne nervende Frau weil der Fernseher keine Kurbel hat.
Fritz G. schrieb: > Ideal wäre natürlich, die Ladung schon bei 80% SOC zu stoppen und nur > gelegentlich einen Zellenausgleich zu fahren. schau Dir DBUS-serialbattery an, da kannst das alles einstellen und realisieren
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