Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik kleiner Wechselrichter für 230V-LED-Leuchte?


von Tom H. (toemchen)


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Hallo zusammen,

nach jahrelangem Herumbummeln und Horten von Einzelteilen nimmt mein 
Fahrraddach aus alten PV-Modulen samt Bleiakku-Speicher als Insellösung 
im Hinterhof Gestalt an. Es ist jetzt tatsächlich Energie "im Überfluss" 
vorhanden, die Größenordnung sollte eigentlich auch zum Laden von ebikes 
reichen.

Erste Aufgabe des gespeichterten Stroms soll aber Beleuchtung sein. Dazu 
habe ich billige kleine LED-Fluter mit 10 Watt besorgt und hoffte, diese 
öffnen und irgendwie auf den Betrieb mit 12V, notfalls mit einem StepUp, 
umrüsten zu können. Sind aber so doll verklebt, das läuft nicht.

Nächster Gedanke: Verteilung der Energie und Bewegungsmelder noch auf 
12V, aber es wird ein kleiner Wechselrichter geschaltet.

Nun die Fragen:

Die allerbilligsten Teile ca. 20€ für den Zigarettenanzünder ("modified 
Sinus" sprich Rechteck) und die Netzteile, welche die LEDs in solchen 
10W-Flutern treiben, verträgt sich das?

Oder selbst was stricken, z.B. aus einem Arduino, einem 
VNH2SP30-Motortreibermodul und einem alten Halogen-Trafo mit 11,2V 
Sekundärspannung? Selbst mit meinen Programmierkenntnissen und der 
490Hz-PWM des "analogWrite()" müßte sich da doch was sinus-ähnlicheres 
zaubern lassen?

Fluter:
https://www.pollin.de/p/daylite-led-fluter-lf10ww-eek-f-10-w-1000-lm-3000-k-warmweiss-539677

Über Mitdenken und Tipps freut sich -
der Tom.

von Tom H. (toemchen)


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Ähm, ein erstes Nachdenken über das Thema Effektivwert und Spitzenwert 
bringt mich in Richtung 9V-Netztrafo.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Du musst nachschauen was da für LEDs drin sind, welche Flussspannung die 
Dinger bei der gewünschten Leistung haben. Wenn das weniger sind als 
12V, kannst Du anstatt des 230V-Netzteils eine LED-Konstantstromquelle 
aus China einbauen, 700 oder 1100mA, was die LED gerne haben möchte.

von Tom H. (toemchen)


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Ben B. schrieb:
> Du musst nachschauen was da für LEDs drin sind, welche Flussspannung die
> Dinger bei der gewünschten Leistung haben. Wenn das weniger sind als
> 12V, kannst Du anstatt des 230V-Netzteils eine LED-Konstantstromquelle
> aus China einbauen, 700 oder 1100mA, was die LED gerne haben möchte.

Nein, ich kann nicht nachschauen was da drin ist. Die Frontscheibe ist 
großflächig mit dem Alu-Gusskörper verklebt. Aufmachen bedeutet völlige 
Zerstörung.
Außerdem sind 12 Einzel-LEDs sichtbar, höchstwahrscheinlich seriell 
geschaltet mit ca. 40V Gesamt-Vorwärtsspannung.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Yep, das ist in der Tat wahrscheinlich. Dann müsste man einen 
StepUp-Wandler bauen, der diese 40V (strombegrenzt auf den Nennstrom 
EINER LED) aus den 12V erzeugt. Evtl. bekommt man sowas auch günstig aus 
China zu kaufen.

Edit:
Ich würds trotzdem nachmessen. Also Kabel an die LED-Platine und 
Labornetzteil dran, 50mA, Spannung langsam hoch. Bei solchen Leuchten 
sind manchmal auch 2x 5 LEDs drin, auch wenn die Reihenschaltung aller 
LEDs besser ist.

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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Tom H. schrieb:
> (..)
> Fluter:
> 
https://www.pollin.de/p/daylite-led-fluter-lf10ww-eek-f-10-w-1000-lm-3000-k-warmweiss-539677
>
> Über Mitdenken und Tipps freut sich -

Vorher denken wäre sinnvoller gewesen. Weshalb legst Du die 
LED-Beleuchtung nicht gleich auf 12V aus?

von Tom H. (toemchen)


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Nochmal:
Öffnen des Strahlers oder "an die Platine kommen" gleicht einer 
Zerstörung des Strahlers, macht keinen Sinn.
Ich muß an die 230V-Strippen was sinnvolles anlegen, alles andere geht 
nicht.
Oder halt gleich einen anderen Strahler kaufen/bauen.

von Jörg R. (solar77)


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Tom H. schrieb:
>(..)
> Oder halt gleich einen anderen Strahler kaufen/bauen.

Eben.

12V LED-Band, in IP65 Ausführung.

von Gunnar F. (gufi36)


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Tom H. schrieb:
> die Netzteile, welche die LEDs in solchen 10W-Flutern treiben

Welche sind denn das genau? Merkst du was? Es gibt nicht nur einen 
LED-Strahler.

von Tom H. (toemchen)


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Jörg R. schrieb:
> Vorher denken wäre sinnvoller gewesen. Weshalb legst Du die
> LED-Beleuchtung nicht gleich auf 12V aus?

Jaahaa...
Hab halt zuerst beim nächstliegenden Lieferanten Pollin geschaut, und da 
gabs keine vernünftige warmweiße 12V-Alternative.

Klar, bissle weiter schauen, dann findet man auf ebay was für ca. 8€ pro 
Stück... ist natürlich einfacher. Aber nicht ganz so kompakt wie die 
verlinkten Dinger.

Aber hast schon recht, ist wohl zielführender.

von Jörg R. (solar77)


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Gunnar F. schrieb:
> Tom H. schrieb:
>> die Netzteile, welche die LEDs in solchen 10W-Flutern treiben
>
> Welche sind denn das genau? Merkst du was? Es gibt nicht nur einen
> LED-Strahler.

Tom H. schrieb:
> Fluter:
> 
https://www.pollin.de/p/daylite-led-fluter-lf10ww-eek-f-10-w-1000-lm-3000-k-warmweiss-539677

von Jörg R. (solar77)


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Tom H. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Vorher denken wäre sinnvoller gewesen. Weshalb legst Du die
>> LED-Beleuchtung nicht gleich auf 12V aus?
>
> Jaahaa...
> Hab halt zuerst beim nächstliegenden Lieferanten Pollin geschaut, und da
> gabs keine vernünftige warmweiße 12V-Alternative.
>
> Klar, bissle weiter schauen, dann findet man auf ebay was für ca. 8€ pro
> Stück... ist natürlich einfacher. Aber nicht ganz so kompakt wie die
> verlinkten Dinger.
>
> Aber hast schon recht, ist wohl zielführender.

12V LED-Band mit 4000k in IP65, MR16 LED-Strahler in 4000k usw. usw.

von Tom H. (toemchen)


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Hab gerade 2 Stück 12V-Fluter 10W warmweiß in etwa demselben kompakten 
Maß bestellt.
7,29€/Stück.
Ende vom Lied.
Tut mir leid, Euch mit so etwas belästigt zu haben.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Eigentlich müssten diese Fluter alles fressen. Einfachster
230V "modifizierter Sinus"-Wechselrichter sollte dafür reichen.

von Tom H. (toemchen)


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Gunnar F. schrieb:
> Es gibt nicht nur einen LED-Strahler.

Manchmal habe ich das Gefühl, das ist hier wie ein Kartenspiel. Man hat 
den "Es gibt nicht nur einen..."-Trumpf in der Hand und wartet begierig, 
ihn auf den Kartenstapel werfen zu können.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ben B. schrieb:
> Einfachster
> 230V "modifizierter Sinus"-Wechselrichter sollte dafür reichen.

Wenn das ein Kondensatornetzteil als Hauptbestandteil hat, gibt das 
Ärger. Komponententester am Netzanschluss sollte das aber klären können.

: Bearbeitet durch User
von Gunnar F. (gufi36)


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Tom H. schrieb:
> Manchmal habe ich das Gefühl, das ist hier wie ein Kartenspiel. Man hat
> den "Es gibt nicht nur einen..."-Trumpf in der Hand und wartet begierig,
> ihn auf den Kartenstapel werfen zu können.

Nein, ich schreibe das aus Erfahrung. Die Kompatibilität eines Netzteils 
mit was anderem als saubere Netzspannung garantiert dir KEIN Hersteller. 
Warum sollte er auch? Der einzige Weg, das zu beurteilen ist Kenntnis 
der internen Topologie. Selbst dann bleibt die Betriebssicherheit bei 
Über-/Unterspannung, abweichende Kurvenform oder -Frequenz eine 
ziemliche Bauchentscheidung des Gutachters.

von Michael B. (laberkopp)


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Tom H. schrieb:
> Oder halt gleich einen anderen Strahler kaufen/bauen.

Klingt wie eine sinnvolle Option.

Vielleicht zurückgeben.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wenn das ein Kondensatornetzteil [..]
Na wenn das SO billig aufgebaut ist... das wäre ja echt schlampig. 
Aber könnte man sehen wenn man die Dinger in eine normale Steckdose 
steckt und dann mit den Augen schnell von einer Seite auf die andere 
dran vorbei blickt. Wenn dabei ein 100Hz Flackern erkennbar ist, dann 
ist das mies.

Andererseits, wenn die Dinger kaputtgehen hat er wenigstens einen guten 
Grund, sich was passendes für 12V zu kaufen und den Umweg über die 230V 
zu vergessen.

von Tom H. (toemchen)


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Also wie gesagt, passende Strahler für 12V sind bereits bestellt und 
unterwegs. 7,29€ das Stück, Versand kostenlos.
Thema könnte geschlossen werden.

Danke für die Hinweise mit dem Kondensatornetzteil, das war ja diese 
gewisse Ahnung, die mich fragen ließ. Auch wenn wir alle nicht wissen, 
was in dem speziellen Strahler drinsteckt (ich mach jetzt auch keinen 
kaputt dafür), ich fühle mich schon bestätigt, daß ich die richtige 
Ahnung zu möglichen Problemen hatte.

Die Pollin-Strahler für 230V kosteten 3,99€, da hampel ich mir jetzt 
auch keinen ab mit zurückschicken. Einen habe ich gerade an Stelle einer 
kaputten Kellerleuchte montiert. Nicht schön, aber funktioniert 
(zunächst).

Das ist nämlich so eine besondere Baustelle: In einem Kellerraum habe 
ich bei Grundrenovierung des Hauses mit komplettem Neuaufbau aller 
Elektrik im Jahr 2009 zwei Kellerleuchten montiert. Sie werden gemeinsam 
geschaltet.

Die erste Bestückung mit damals noch etwas in den Kinderschuhen 
steckenden LED-"Birnen" hielt relativ lange (das waren noch so 
maiskolbenförmig bestückte), aber war nicht besonders hell. Dann fiel 
eine aus, und ich fing mit den Filament-Birnen an. Das ging nicht lange 
gut. Ok, die sind schon oft lange an, das ist mein Bastel- und Büroraum.

Dann schwenkte ich auf einen kompletten Ersatz der Leuchten um: Haben 
entfernte Ähnlichkeit mit Kellerleuchten, sind aber flacher und mit 
nicht wechselbaren LEDs, halt so ne flache Platine drin.
Zack, wieder bald kaputt.
Ersatz besorgt, bald wieder hin.

Und jetzt kommt das Mysterium: Es geht immer genau eine der beiden 
kaputt, immer am selben Platz. Manchmal habe ich der Vollständigkeit 
halber beide Leuchtmittel oder Leuchten getauscht, es starteten also 
beide gleich im Lebensdauer-Rennen und kamen aus der gleichen Charge. 
Aber immer die eine gibt zuerst auf.

Jetzt sitzt an dem besonderen Platz mal einer von den Pollin-Strahlern. 
Schaun mer mal...
Vielleicht montiere ich am andern Platz auch gleich noch so einen, so 
daß das Rennen um die Lebensdauer wieder neutral startet.

von Thomas R. (thomasr)


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Wenn die Montagestelle einen Unterschied macht ist es praktisch immer 
das Ergebnis mangelnder Kühlung der LEDs. Da machen schon wenige °C 
einen gewaltigen Unterschied.

Extrem gut gekühlte LEDs haben bei mir schon 12 Jahre Dauereinsatz 
gehalten (Hausnummernbeleuchtung 24/7), schlecht gekühlte nur wenige 
Stunden.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Einen habe ich gerade an Stelle einer kaputten Kellerleuchte
> montiert. Nicht schön, aber funktioniert (zunächst).
Nichts hält so lange wie ein Provisorium.

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