Nur Interesse halber, hatte mir den defekten, ca 10 Jahre alten Monitor eines Bekannten angesehen. Erstaunlicher Weise ist die Netzteil-Leiterplatte noch einseitig mit viel THT. Defekt ist das Schaltnetzteil-IC im SO-7 Gehäuse. Steuert den Leistungs-MOSFET mit heftig hohen und verzerrten Gateimpulsen an, was der sicher kaum überlebt hat. Weiß jemand was das für ein IC ist? Beschriftung fehlt, auch unter Lupe mit viel Licht ist nichts erkennbar. Vermutlich aber ein Standard-Baustein, oder? Reparieren werde ich den voraussichtlich nicht, lohnt heute einfach nicht mehr.
NCP1207B Wahrscheinlich ist auf der Primärseite so jeder Halbleiter defekt und der Stromshunt auch. Hm, doch nicht ganz so einfach, sind zwei Spannungen. An AC605 ist nur das für die Hintergrundbeleuchtung, der TL431 (PU601) ist an das angeschlossen, was das Signal-Board braucht, wahrscheinlich 3,3V oder 5V. Muss man schauen, auf was der TL431 eingestellt ist (ab wann die LED des Optokopplers angesteuert wird). Was die Hintergrundbeleuchtung an AC605 braucht, kann man nur raten (oder den Trafo zerlegen wenn man das Netzteil nicht repariert). Was ist denn der LED-Controller PU801 für einer?
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Gegenfragen: - hast Du den MOSFET mal ausgeloetet und getestet? Ist der denn wirklich defekt? Nach meiner Erfahrung legieren MOSFETs eher durch, wenn sie defekt sind. Und dann knallt's und die Sicherung fliegt - was fuer eine Bezeichnung hat der MOSFET? - Welche Spannung genau hast Du auf dem Oszi? Ugs? Oder gegen welches Potezial hast Du das Gate gemessen? - in welcher Frequenz kommen die schmalen Impulse? Koennte dies evtl. ein "Standby-Verhalten" sein? (Hatte ich kuerzlich mit einem TOP221; tatsaechlich war's dann ne defekte Diode auf der Sekundaerseite)
Ist immerhin ein FullHD IPS-Display. Viele mögen IPS-Panels, von Dell ist es bestimmt nicht schlecht.
Nachtrag: wenn ich Dein Foto richtig interpretiere, hast Du Ugd gemessen. Die rote Leitung ist korrekterweise am Gate. Die orangene aber an der Kuehlfahne/-koerper. Und das ist bei fast allen MOSFETs der Drain.
nee, das ist schon primär GND - das ist ein FET mit isoliertem Gehäuse
Vielen Dank für die Infos. Evtl. versuche ich doch noch eine Reparatur, der NCP1207B sollte passen. Der FET ist ein TF7N65. Ist nicht durchlegiert. Reversdiode ist ok. Ausgelötet und getestet habe ich nicht, aber welcher FET übersteht 150V am Gate? Stunt ist ein bedrahteter 0,39 Ohm zwischen GND und Source und der ist ok. Auf der Sekundärseite des Trafos ist nichts messbar. Indirekter Schluss, der FET ist tot. Sicherung und Trafo scheinen auch ok, alle Dioden auch. Sonst ist primärseitig nur noch der Optokoppler drauf, keine weiteren Hableiter. Das Oszi-Bild ist zwischen GND und Gate des FET abgenommen. Wahrscheinlich stand-by-Mode, Tastverhältnis viel größer als 1:10. Sofern eine Aussage bei einem defekten Baustein sinnvoll ist. Bens Ausführungen zur LED-Beleuchtung kann ich nicht ganz folgen, soweit komme ich nicht. Primärseitig dürfte es klemmen.
Der NCP1207B kostet fast nichts, gibt’s aber wohl nur in China. Dann bestelle ich mal 5 Stück und lege den Monitor bis Anfang Mai beiseite.
Wulf D. schrieb: > Ausgelötet und getestet habe ich nicht, aber welcher FET übersteht 150V > am Gate? Dann teste den doch einfach. 12V vom Netzgerät an Drain anlegen. Den Minus dazu an den Minus des Messgerätes. Den Plus vom Messgerät an die Source des FET. Nun zwischen Source und Gate 5 - 10V anlegen und das Messgerät müsste die 12V anzeigen. Dann Gate und Source kurzschließen --> Spannung am Messgerät ist Null.
Wenn Du den IC tauschst, dann tausch den Optokoppler sicherheitshalber mit. Der hängt da direkt dran, wenn der defekt ist, rauscht beim Sperrwandler (der hier verwendeten Bauweise für Spannungswandler) die Spannung durch die Decke und grillt garantiert irgendwas in dem Monitor, was sehr viel schwieriger zu reparieren ist. PT504 sollte man evtl. ebenfalls tauschen. Der puffert die Betriebsspannung des NCP und mag garantiert keine 130V. Wenn der seine Kapazität verloren hat, könnte das auch eine Erklärung für den Defekt sein. Mich wundert der FET. Normalerweise werden aus defekten FETs Drahtbrücken mit drei Anschlüssen. Dann kriegt die Sicherung eine aufs Maul und der Zwischenkreiskondensator tobt sich am Stromshunt aus, meistens werden zusätzlich die Teile der Gate-Ansteuerung und der Treiber (im IC) beschädigt.
ich hab hier ein sehr ähnliches, funktionierendes Netzteil aus einem Dell U2417 mit LCD-Schaden - da ist ein OZ531A(RGIN) als PU501 drin, Fet ist ein SMK0765; p.s. bei Bedarf kannst das NT für 10€ haben als Teilespender oder für Vergleichsmessungen
"Das Oszi-Bild ist zwischen GND und Gate des FET abgenommen. Wahrscheinlich stand-by-Mode, Tastverhältnis viel größer als 1:10. Sofern eine Aussage bei einem defekten Baustein sinnvoll ist." Wenn dem so ist, hast Du keine Aussage ueber Ugs. Schau Dir mal das Datenblatt des NCP1207B und die Anwendungsbeispiele an. Du hast ja ein Oszi und ganz sicher hat das zwei Kanaele. Also einfach mal ne Differenzmessung aus Ug und Us (nich GND!). Das dauert eine Minute und Du hast jede Menge mehr Klarheit, bevor blind Komponenten auf Verdacht getauscht werden. Der Fehler kann durchaus auf der Sekundaerseite liegen (muss natuerlich nicht), wodurch sich auf der Primaerseite merkwuerdige Effekte einstellen. Und wenn Du doch an den Controller willst wuerde ich, anstatt dubioser China-Ware, bei Onsemi nach einem Austauschteil suchen (https://www.onsemi.com/products/power-management/ac-dc-power-conversion/offline-controllers/NCP1207B).
Achtung, Peter meint es könnte auch ein OZ531A sein. Über den findet man im Internet kaum was, die Pinbelegung ist gleich wie beim NCP1207B, allerdings weiß ich nicht, ob bei diesem auch das Beinchen neben dem HV-Eingang weggelassen wurde. Könnte ein Klon des NCP sein. Und egal welche Effekte sich auf der Primärseite durch ein Problem auf der Sekundärseite einstellen könnten - 130Vgs an einem FET sind ganz große Scheiße. :)
Mea culpa, hatte den verwendeten Oszi-Kanal noch auf 1:100 von vergangen Arbeiten mit einem Hochspannungsleitung-Tastkopf stehen. Und nun handliche 1:10 Tastköpfe verwendet. Sind also nur 15V und das ist ok. FET, Optokoppler und 22u-Kondensator vermessen und sind alle ok. Die dicke Schottky-Diode auf der Sekundärseite ist durchlegiert, eine SR320. Hoffentlich hat die nicht andere Bauteile mitgerissen. Teste erstmal die Ladekondensatoren Sekundärseite.
Peter K. schrieb: > Bilder von dem U2417-Netzeil: Danke für dein Angebot. Eine Chance gebe ich meinem Netzteil.
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Der Monitor läuft wieder. Hatte keine 3A/200V Schottky-Diode da. Deshalb aus einem sehr alten, halb ausgeschlachteten PC-Netzteil aus dem 12V-Zweig eine 200V/10A Si-Diode verwendet. Ist für einen 22V-Zweig im Monitor, vermutlich Beleuchtung. Eigentlich ein äußerst robustes Schaltnetzteil-Konzept. Es ging nichts weiter den Bach runter. Fragt man sich nur, warum man bei 200V Sperrspannung noch Schottky nimmt. Und generell haben diese Kisten leider keinen Ausschalter, das Netzteil muss für eine beachtliche Lebensdauer ausgelegt werden. Vielen Dank nochmal für die spontanen Tipps. Bin etwas aus der Übung was die Reparatur von solchem Gerät angeht.
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