Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Schraubendreherköpfe nachhärten - Idee?


von Tim (Gast)


Lesenswert?

Es geht um Verbesserungen kleiner Werkzeuge für Schrauben.

Frage an die erfahrenen Forenmetallurgen von einem Neugierigen:

Wäre eine passende Glut mit "Hausmittel" aka kleiner Gasflamme möglich?

Hätte da einen Gasbrenner für Cu-Rohr Fittings, mit dem mir sporadisch 
auch Hartlötungen bei Messing gelangen - oder eignete sich dazu etwa so 
ein China-Induktionsheater auf IGBT-Basis?

Schutzbrille und Lederklamotten sind da. Auch zwei Wochen 
Schutzgaserfahrung (eigenes Fahrzeug bekam danach den TÜV-Aufkleber).

Klingenschmiede in einer TV-Serie nutzten Motorenöl - worauf achten?
Versuch macht kluch ist klar, aber Abkürzungen wären mir willkommen.

Also jede Idee, auch noch so absurd - wenns funktioniert, her damit!

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

Tim schrieb:
> Hätte da einen Gasbrenner für Cu-Rohr Fittings, mit dem mir sporadisch
> auch Hartlötungen bei Messing gelangen, oder?

Damit kommst Du noch nicht mal annähernd in die Temperaturzone die Du 
fürs Härten benötigst. Deine Beobachtung mit dem Hartlöten, wo Du nur ca 
600C° im Material benötigst bestätigt dir deine Bedenken. ich hab das 
Thema Hartlöten, selbst mit Silberlot, daher für mich abgehakt.

Zudem denke ich, dass Schraubendreher die ab Werk nicht korrekt gehärtet 
sind aus minderwertigem Material bestehen welches nach einem 
"erfolreichen" Härten dann zwischen Glashart und zu weich kaum Spielraum 
lassen. Auch nach anlassen nicht.

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


Lesenswert?

Tim schrieb:
> Schraubendreherköpfe nachhärten - Idee?

Neu kaufen und auf super Qualität achten.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


Lesenswert?

Tim schrieb:

> Also jede Idee, auch noch so absurd - wenns funktioniert,
> her damit!

Einsatzhärten geht im Prinzip werkstattmäßig mit Propan-
brenner; war selbst (als Zuschauer) dabei.

Setzt aber geeignetes Pulver zum Aufkohlen, geeigneten
Stahl und genügend Erfahrung für das abschließende
Anlassen voraus.

Unterlässt man letzteres -- wie mein schlampiger Kollege --,
macht es nächsten Morgen "KRAX!", wenn der Monteur den
Schraubenzieher etwas robuster verwendet...

Mit irgend welchem gekauften Werkzeug sehe ich die Chancen
eher beschränkt; wer weiss, was der für Werkstoff ist...

von Tim (Gast)


Lesenswert?

@ alle
Danke & ein schönes Wochenende :)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Das ist halt immer die Frage, welchen Stahl man da wirklich benutzt hat 
und wie gut der sich härten lässt.

Mit dem (gebrauchten) Motoröl versuchen manche, etwas Kohlenstoff in den 
glühenden Stahl zu bringen, damit sich wenigstens eine etwas härtere 
Randschicht ausbildet. Das Öl kühlt den Stahl auch nicht ganz so schnell 
ab wie Wasser.

Anlassen muss man das hinterher definitiv, aber da muß man auch die 
richtige Temperatur für wissen, daß der Stahl hinterher eine brauchbare 
Härte hat.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Nitrierhärten a la Mittelalter - rotglühend in Urin abschrecken ;-)
Wegschmeißen kann man die Dinger im Zweifelsfall danach immer noch.

Beitrag #7867499 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Tim (Gast)


Lesenswert?

@ alle
nochmals danke f. die Ermunterungen, Hinweise und Warnungen.

Neu kaufen ist auch eine Option.

Lernen durch Machen und Scheitern ist für Idioten wie mich besser.

(es ist um fünf Uhr herum, die Amsel pfeifft das Lied "früher Vogel 
fängt den Wurm" und ich lerne heute autodidaktisch Fachbegriffe der 
Metallurgie)

Habe frei nach Sträter einen kleinen Recherchen aka Lexikon gefunden und 
liste weitere Fundstücke für andere Interessierte auf:

http://www.hertsch.ch/_pdf/Hertsch_%20Stahl-Glossar_17.pdf

https://www.lehrerfreund.de/technik/1s/waermebehandlung-von-stahl-gluehen-haerten-vergueten/3684

https://aba-fachverband.info/wp-content/uploads/schmieden.pdf

https://www.invertech.at/produkte/lote_flussmittel/zusatzwerkstoffe/aufstreuhaertepulver_fuer_stahl__durol___500g-6086



...
Nachtrag aus #2

"Ein Bohrer etwa muss durchgehärtet sein, damit er beim Nachschleifen 
nicht weich wird. Ein Zahnrad dagegen darf bei hoher Beanspruchung nicht 
zerspringen: Seine Zähne müssen im Innern zäh bleiben, damit sie auch 
bei stoßweiser Beanspruchung oder bei plötzlichen Drehmomentsteigerungen 
elastisch nachgeben können. Trotzdem darf ihre Oberfläche nicht 
vorschnell verschleißen: sie sollte also hart sein."

ich denke, darum gehts. Mir sind Spitzen hochwertigster Hersteller 
gesprungen.

Nicht wegwerfen.

Der Vorteil einer hochwertigen Halbklinge ist, der verbliebene Dorn 
kratzt und markiert z.B. Stahl bestens, bohrt gut und öffnet "magisch" 
Kreuzschlitze aller Art.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Tim schrieb:
> "Ein Bohrer etwa muss durchgehärtet sein, damit er beim Nachschleifen
> nicht weich wird.

Auch beim Härten gibt es unterschiedliche Härtegrade, die man durch 
Anlassen erreichen kann, indem man von "Glashart" dosiert wieder etwas 
zurücknimmt.
Die Arbeit macht sich aber kaum noch ein Hersteller.
Das was es im "Bastlerbedarf" und als Baumarktware so gibt, schaut zwar 
durch Titannitridoberfläche wertig aus, ist aber oft Murks.
Die Dinger sind fast so spröde, wie Vollhartmetall und brechen bei 
kleinstem Verkanten. Das lässt sich aber oft nicht vermeiden. Wenn man 
bspw. KK bohrt und trifft auf der Rückseite halb die Rippe, ist meist 
der Bohrer futsch. Oder man bohrt durch ein Sandwich aus 
unterschiedlichen Materielien.
Diese inneren Werte sieht man einem Bohrer leider nicht an. Also kauft 
man im Zweifelsfall das 10erPack bei Pollin und kalkuliert die Schwund 
mit ein.

von Tim (Gast)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Das was es im "Bastlerbedarf" und als Baumarktware so gibt, schaut zwar
> durch Titannitridoberfläche wertig aus, ist aber oft Murks.
> Die Dinger sind fast so spröde, wie Vollhartmetall und brechen bei
> kleinstem Verkanten.

Wenn die brechen, dann endgültig Schrott - oder vlt. moderat Anlassen 
bevor die zersplittern?

Gut vorher zu wissen wg. Kosten, Zeit und Teufel in Not besser nicht.

Ich schleife HSS-Bohrer nach, notfalls auch mit eingespannter Flex...

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Butterstahl bleibt Butterstahl.

Gerne in Form hochgradig minderwertiger "Uhrmascherschraubendreher" im 
Set verkauft - silberne Metallgriffe, schwarze Butterstahlklinge.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Gerne in Form hochgradig minderwertiger "Uhrmascherschraubendreher" im
> Set verkauft - silberne Metallgriffe, schwarze Butterstahlklinge.

Kenne ich, kriegt man dauernd geschenkt und ist seit 50 Jahren immer der 
gleiche Müll. Die Dinger taugen oft nicht mal dazu, die Bügel der Brille 
fest zu schrauben, weil sie dafür zu dick sind. Allerdings man sie 
leicht passend zurecht feilen.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


Lesenswert?

Schraubenzieher (-dreher) sind nicht gehärtet, die Klingen würden zu 
schnell ab- oder ausbrechen. Sie sind (sollten zumindest) nicht aus 
"China-Weichblei" sein, sondern ordentlicher "Werkzeugstahl"

Old-Papa

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> Schraubenzieher (-dreher) sind ... aus ordentlichem "Werkzeugstahl"

Dann diskutieren wir eben gerade über Schraub-Werkzeuge.

von Rudi K. (ykabel)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Butterstahl bleibt Butterstahl.
>
> Gerne in Form hochgradig minderwertiger "Uhrmascherschraubendreher" im
> Set verkauft - silberne Metallgriffe, schwarze Butterstahlklinge.

Hochwertig werden diese Sets dann durch einen Markennamen gepusht
Im Drogeriemarkt (!!!) z.B. 25,99 €
https://www.mueller.de/p/maerklin-70900-werkzeugset-167952/?_pmclid=b_21407444_wp_4754915_k_6951541&gad_source=5&gclid=EAIaIQobChMIw-H825D2jAMVOJ2DBx1lqA3VEAQYBCABEgIgB_D_BwE

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> Butterstahlklinge
In etwa so wie ein Kuchenblech-Safe?

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> In etwa so wie ein Kuchenblech-Safe?

Könntest Du versuchen, richtig zu zitieren? Einfach mal so? Probier's 
mal, es tut nicht weh.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> In etwa so wie ein Kuchenblech-Safe?
>
> Könntest Du versuchen, richtig zu zitieren? Einfach mal so? Probier's
> mal, es tut nicht weh.

Er meint wahrscheinlich das legendäre "Kuchenblech-Mafia" Video.
Hier zum Ablachen... Ist uralt aber noch immer legendär.

https://youtu.be/PVhYhLQ4Y64?si=jbu4nDMs5gubPEGN

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Der "Kuchenblech-Tresor" beiYT hat die Flex leider überfordert, da es 
ein ordentlicher Tresor war. Bei Schraubendrehern gibt es auch einige 
von Wiha, die ganz gut sind. Wenn man gleich einen Satz kauft, wird es 
billiger.
Butterstahl, wird durch meisterhaftes Härten auch nicht viel besser, wie 
man oben schon lesen konnte. Es kommt auf die Zusammensetzung an. 
Anteile von Cr und Ni sind meist nützlich.

von Markus L. (rollerblade)


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> Schraubenzieher (-dreher) sind nicht gehärtet, die Klingen würden zu
> schnell ab- oder ausbrechen.
Es gibt sehr wohl gehärtete Schraubendreher. Google mal nach 
"schraubendreher vergütet".

> Sie sind (sollten zumindest) nicht aus
> "China-Weichblei" sein, sondern ordentlicher "Werkzeugstahl"
Werkzeugstahl wird je nach Anwendung vergütet.

von Markus L. (rollerblade)


Lesenswert?

Armin X. schrieb:
> Damit kommst Du noch nicht mal annähernd in die Temperaturzone die Du
> fürs Härten benötigst.
Von wegen. Solche Gasbrenner erreichen bis zu 1300°C. Das reicht zum 
Härten von Stahl locker. Je nach Stahlsorte braucht es hierzu 
800-1200°C.

von Thomas W. (goaty)


Lesenswert?


von Markus L. (rollerblade)


Lesenswert?

Tim schrieb:
> Klingenschmiede in einer TV-Serie nutzten Motorenöl - worauf achten?
Den einen Stahl schreckt man in Wasser ab, den anderen in heißem Öl, 
wieder andere in Eiswasser.
Der eine Stahl muß auf 820°C erhitzt werden, der andere auf 1200°C, 
manche benötigen eine Temperaturkurve, mal länger die Temperatur halten, 
mal kürzer etc. Dann gibt's noch Stähle, die werden nach der 
Wärmebehandlung tiefgekühlt.
Kennst Du die Stahlsorte nicht, wird das nichts.

Recht einfach - für Zuhause - lassen sich z.B. die Stähle C60 und C75 
vergüten. Auf Kirschröte erhitzen, in Wasser (C60) oder Öl (C75) 
abschrecken, im Backofen bei 200°C 2x1h lang anlassen, wird dabei 
strohgelb.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


Lesenswert?

Markus L. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Schraubenzieher (-dreher) sind nicht gehärtet, die Klingen würden zu
>> schnell ab- oder ausbrechen.
> Es gibt sehr wohl gehärtete Schraubendreher. Google mal nach
> "schraubendreher vergütet".
>
>> Sie sind (sollten zumindest) nicht aus
>> "China-Weichblei" sein, sondern ordentlicher "Werkzeugstahl"
> Werkzeugstahl wird je nach Anwendung vergütet.

Vergütet ist nicht blos gehärtet.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?


von Uwe E. (uexude)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Anteile von Cr und Ni sind meist nützlich

und vor allem C.

Uwe

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> Schraubenzieher (-dreher) sind nicht gehärtet

Natürlich sind Schraubenzieher/dreher Klingen und Schäfte gehärtet, bzw 
vergütet also gehärtet und nachfolgend angelassen.
Unvergütet wäre das beste Werkzeugstahl viel zu weich.
Das Gleiche gilt auch für Messer, Stechbeitel und viele andere Produkte.

Selbst Spax sind vergütet.
Genau wie Schrauben und Muttern ab der Festigkeitsklasse 8.8
Siehe dazu https://www.schrauben-lexikon.de/td3-werkstoffe-stahl.asp

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Vergütet ist nicht blos gehärtet.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Verg%C3%BCten_(Metallbearbeitung)

Sach ich doch.... Härten, anlassen, nochmal anlassen und so weiter....
Geht auch nicht mit jedem Stahl. Mit dem "Eisen-Kohlenstoff-Diagramm" 
hat man uns in der Lehre gequält (Ferrit, Austenit, Perlit....).
Und dennoch: Ein guter Schraubenzieher ist aus gutem Stahl und wird eben 
selten vergütet.

Old-Papa

von Markus L. (rollerblade)


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> Vergütet ist nicht blos gehärtet.
Das ist dumme Haarspalterei. Trotzdem sind vergütete Schraubendreher 
gehärtet.

von Markus L. (rollerblade)


Lesenswert?


von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Was bitte soll "S2" Stahl sein? Wir leben im Land der längsten 
Entwicklungstradition für Stahl jeder Art und haben dafür eigene 
Fachbegriffe und Normen entwickelt. Wann immer jemand meint andere 
Begriffe verwenden zu müssen gehen bei mir alle Alarmglocken an. Das 
kann nur Mist sein sonst würde man es RICHTIG benennen.

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Was bitte soll "S2" Stahl sein?

Die Suchmaschine meinte: es ist Werkzeugstahl.
https://steelprogroup.com/de/tool-steel/grades/s2/
Allerdings werden in Krupps Stahlküche sicher noch bessere Materialien 
zu finden sein. So erinnere ich mich an einen Panzer-Kettenbolzen, der 
kaum zu schleifen ging.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


Lesenswert?

Markus L. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Mit dem "Eisen-Kohlenstoff-Diagramm"
>> hat man uns in der Lehre gequält (Ferrit, Austenit, Perlit....).
> Aha, also nichts davon mitgenommen, aber hier die große Klappe.

Na Du musst es ja wissen....
Und ja, habe fast alles davon mitbekommen, auch vor gut 55 Jahren war 
dieses Diagramm schon gültig.

>> Und dennoch: Ein guter Schraubenzieher ist aus gutem Stahl und wird eben
>> selten vergütet.
> Ach ja, wach mal auf:
.....
> Sind alle durchgehend gehärtet.
Schreibt der Hersteller, muss er ja auch, weil die Leute "gehärteten 
Stahl" wollen.

> Fortum verwendet für Schraubendreher und Bit nur noch gehärteten
> S2-Stahl:
> https://www.fortum-werkzeuge.de/kategorien/schraubendreher-und-bits

Bei Bits ist das was Anderes!

> Jetzt zeig doch mal einen Schraubendreher mit ungehärteter Spitze.
> Solche gibt's auf der Kirmes an der Schießbude. Aber die meine ich
> nicht.
Nö, ich habe bis zu 50 Jahre alte Schmalcalda (ex DDR), die sind noch 
immer brauchbar und nicht gehärtet. Einzig die Hefte (irgendein PVC?) 
lösen sich langsam auf.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Was bitte soll "S2" Stahl sein? Wir leben im Land der längsten
> Entwicklungstradition für Stahl jeder Art und haben dafür eigene
> Fachbegriffe und Normen entwickelt. Wann immer jemand meint andere
> Begriffe verwenden zu müssen gehen bei mir alle Alarmglocken an. Das
> kann nur Mist sein sonst würde man es RICHTIG benennen.

Ich habe da auch so meine Zweifel, aber:

Lu schrieb:
> Die Suchmaschine meinte: es ist Werkzeugstahl.
> https://steelprogroup.com/de/tool-steel/grades/s2/

Meine Suche ist auch bei steelgroup gelandet, offenbar in China 
ansässig. Da wird die S-Reihe als "stoßfeste Stahlsorte" benannt, mit 
hoher Zähigkeit:

https://steelprogroup.com/de/tool-steel/types/shock-resisting/

Und 
https://de.lfmetalproduct.com/mould-steel/mould-steel-bar/aisi-s7-din-en-50crmov13-15-1-2355-tool-steel.html 
behauptet, dass diese in der US-Norm vorhanden sind:

"schlagfeste Werkzeugstähle werden nach dem AISI-Klassifikationssystem 
als Gruppe-S-Stähle bezeichnet.
S1, S2, S5, S6 und S7 sind die Arten von stoßfesten Werkzeugen ..."

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Was bitte soll "S2" Stahl sein? Wir leben im Land der längsten
>> Entwicklungstradition für Stahl jeder Art und haben dafür eigene
>> Fachbegriffe und Normen entwickelt. Wann immer jemand meint andere
>> Begriffe verwenden zu müssen gehen bei mir alle Alarmglocken an. Das
>> kann nur Mist sein sonst würde man es RICHTIG benennen.
>
> Ich habe da auch so meine Zweifel, aber:
>
> Lu schrieb:
>> Die Suchmaschine meinte: es ist Werkzeugstahl.
>> https://steelprogroup.com/de/tool-steel/grades/s2/
>
> Meine Suche ist auch bei steelgroup gelandet, offenbar in China
> ansässig. Da wird die S-Reihe als "stoßfeste Stahlsorte" benannt, mit
> hoher Zähigkeit:
>
> https://steelprogroup.com/de/tool-steel/types/shock-resisting/
>
> Und
> 
https://de.lfmetalproduct.com/mould-steel/mould-steel-bar/aisi-s7-din-en-50crmov13-15-1-2355-tool-steel.html
> behauptet, dass diese in der US-Norm vorhanden sind:
>
> "schlagfeste Werkzeugstähle werden nach dem AISI-Klassifikationssystem
> als Gruppe-S-Stähle bezeichnet.
> S1, S2, S5, S6 und S7 sind die Arten von stoßfesten Werkzeugen ..."

Und warum müssen wir dann diese Bezeichnungen verwenden wenn wir doch 
auch eigene haben? Ganz toll sind die AISI Bezeichnungen für die 
verschiedenen Arten von rostbeständigen Stählen:

1.4401 – X5CrNiMo17-12-2 (AISI 316)
1.4404 – X2CrNiMo17-12-2 (AISI 316L
1.4435 – X2CrNiMo18-14-3 (AISI 316L)

Wie man deutlich sieht haben wir eine detailliertere Bezeichnung für die 
möglichen Varianten, die Amis müssen sich schon mit Nachsetzbuchstaben 
behelfen. Wir müssen nicht jeden US Mist nachmachen!

Ich vertraue nur Anbietern die aussagekräftige und nachvollziehbare 
Angaben machen, keine "Scheinnormen" oder Phantasiekürzel (TGL lasse ich 
aber gern gelten ;-)

von Herbert Z. (herbertz)


Lesenswert?

Wenn man sich gleich gescheites Werkzeug kauft, dann hält selbiges 
ziemlich lange. Gelumpe nachhärten wollen, dessen Material man nicht 
kennt... ist "Freitag Abend". Billiges Werkzeug ist meist nur für 
gelegentliche Einsätze zu gebrauchen. Wer laufend am Auto schraubt, sich 
auch die Werkstattkosten spart hat das mit dem guten Werkzeug schon 
lange kapiert.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Herbert Z. schrieb:
> Wenn man sich gleich gescheites Werkzeug kauft, dann hält selbiges
> ziemlich lange. ...

Wobei man heute nicht mehr zwangsläufig am Preis sieht, was gescheit ist 
und was nicht.

Es hat sich bisher bewährt, die "Startpackung" des jeweiligen Werkzeuges 
(Maul/Ringschlüssel, Ratschensatz etc) beim örtlichen Diskounter zu 
holen. So schlecht ist die Qualität von Aldi und Co nicht.

Und für das eine Werkzeug aus der Kiste, das wirklich mal kaputt geht 
kann man dann immer noch Stahlwille, Gedore, Wera, Wiha und Co beim 
örtlichen Werkzeughandel (inzwischen meist Autotteilehandel) nachkaufen.

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Zum Farbe umrühren geht jeder Schraubendreher. Die Stunde der Wahrheit 
kommt bei Problemfällen. Man sollte jedoch auch den "Werkzeugschwund" 
mit berechnen. Deshalb mein Motto:"Für jeden Fall das richtige Werkzeug"

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Ich finde das Vorhaben nicht sinnvoll!

Ordentliche Schraubenzieher (Dreher) kaufen, dann ist für
Jahrzehnte ausgesorgt...

Ich habe genug von diesen Werkzeugen mit denen ich auch 6mm Löcher
in die Wand getrieben habe für Dübel, und keine Spur von Abnutzung,
das ganze mehrmals im Jahr...

Die habe ich immer noch!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Bei mir verschwinden Schraubendreher nach einer Weile spurlos.
Egal ob gehärtet oder nicht, der Verschleiß ist selten das Problem.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Bei mir verschwinden Schraubendreher nach einer Weile spurlos.

Bei mir auch, öfter aber Meter (Gliedermaßstab für Erbsenzähler) und 
Maurerbleis, bzw. Eddingstifte.

Aber alles taucht nach einer Weile wieder auf. :-)
Nur nicht in dem Moment wo du es dringend brauchst.

von Thomas S. (thommi)


Lesenswert?

Bei mir sind es die Inbusschlüssel.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.