Hi, bin schon länger im Berufsleben (15 J.) und Programmieren gehört zu 50% zu meinen Aufgaben. Nur mache ich alles auf eigener Erfahrung - hatte kein Informatik-Studium. Entsprechende Kenntnisse stehen in meinem Lebanslauf mit meiner eigenen Bewertung ("sehr gut", "gut", usw.). Konkret gehts um Kenntnisse in: Java, C#, C Ist das sinnlos, es ohne Zertifikat anzugeben? Welche Empfehlungen für Zertifizierungen könnt ihr geben? Ich kann mir vorstellen, mal ein paar Stunden/Woche in so einen Kurs mit Abschluss zu investieren, aber nicht zu viele. Solche Zertifikat-Kurse gibts zB bei der Fernuni Hagen (zeitlich machbar), aber auch deutliche teurere bei IHK (für mich auch zu zeitaufwändig). Alles unter der naiven Annahme, dass "Programmierer als Mensch" überhaupt noch gesucht werden ;-)
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Siegfried G. schrieb: > Alles unter der naiven Annahme, dass "Programmierer als Mensch" > überhaupt noch gesucht werden ;-) Codierknechte werden oft in Indien gesucht. Hier eher Menschen mit der Kompetenz, Probleme zu analysieren und zu lösen. Das man dazu mit dem vorhandenen Werkzeug (Programmiersprache) umgehen kann wird vorausgesetzt. Aber das solltest du eigentlich mit 15J Berufserfahrung selbst wissen.
Siegfried G. schrieb: > Programmieren gehört zu 50% zu meinen Aufgaben. 1. Was "programmierst" du? 2. Ist es üblich, für diese Art von "Programmieren" irgendwelche "Zertifikate" vorzuzeigen? > Solche Zertifikat-Kurse Welche? Welche "Halbwertszeit" haben diese Zertifikate? Siegfried G. schrieb: > Ist das sinnlos, es ohne Zertifikat anzugeben? Meinst du im Grunde sowas wie "Ist das sinnlos, es (einen Arbeitgeberwechsel) ohne Zertifikat anzuge-h-en"? Udo S. schrieb: > Aber das solltest du eigentlich mit 15J Berufserfahrung selbst wissen. Würde ich auch erwarten. Ich hatte in der Schublade einige "Zertifikate" von irgendwelchen Seminaren, die ich gemacht habe. Beim letzten Büroumzug sind die ins Altpapier gewandert. Ich habe nicht den Eindruck, dass mir nun in meiner Argumentationskette bei einem AG-Wechsel was fehlen könnte.
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Udo S. schrieb: > Aber das solltest du eigentlich mit 15J Berufserfahrung selbst wissen. Früher™ habe ich auch nicht gewusst, dass viele Leute in vielen Lebensbereichen (nicht nur auf dem Arbeitsmarkt) tatsächlich einfach nicht mitbekommen, was dort bzw. um sie herum geschieht und was "die anderen" über einen denken. Tunnelblick, kognitive Verzerrung.
Siegfried G. schrieb: > Ist das sinnlos, es ohne Zertifikat anzugeben? Du überlegst ernstlich, ob du bei einer Bewerbung etwas, das 50 % deiner derzeitigen Arbeit ausmacht, verschweigen solltest? Uihh ...
Ein Zertifikat sagt nur, dass man an irgendeiner Ausbildung teilgenommen hat. Ist also nicht wirklich sinnvoll. Es mag Firmen geben, die auf sowas schauen, aber dann nicht selten enttäuscht sind/werden.
Siegfried G. schrieb: > Ist das sinnlos, es ohne Zertifikat anzugeben? Java, C# und C sind Programmiersprachen. Universale Werkzeuge wie Hammer, Säge und Raspel. Damit baust Du Möbel, Dachstühle oder Fenster ein. Das interessiert den neuen AG. Bei SW entsprechend z.B. Embedded, Windows-API, Frontends/Backends, Webservices, Spiele, ... . Wenn die Sprache wichtig ist, wird er ein paar klassische Fragen dazu stellen.
Schwierige Sache. Interessant ist, dass du programmierhandwerklich da Zertifizierung suchst, obwohl Du nur 50% als Programmierer arbeitest. Normalerweise wird man nicht durch 'ne Zertifizierung nen guter Programmierer, sondern durch die Praxis, wo auch unschöner, aber noch gut genug funktionierender Code, irgendwie wartbar bleiben muss. Die Sicherheit im Umgang mit dem Code kommt mit der Erfahrung, das ist auch nach der Zertifizierung so. Wenn's dir hilft, warum nicht. Alternativ würde ich zu was in Richtung CleanCode raten. Was du technisch weiterbildest, ist HR vermutlich grundsätzlich egal, solange du es halbwegs verargumentiert bekommst, wofürs gut gewesen sein soll und dass du Weiterbildungen halt immer mal gemacht hast. Aber k.A. musst du wissen. Bei dem Zeug, was ich gemacht hatte, hat's mir geholfen (auch 15 Jahre, aber mit Uni). War aber eher in die andere Richtung, vom Programmier-Spezialisten zu mehr allgemeineren Themen für die Softwarekonstruktion hin, das hatte mal 5 Jahre lang ganz gut was genützt und ist halt die Grundlage. Nur verkehrt ist es oft nicht, was weiterbildungsmäßig zu machen, manchmal nützt einem aber auch die beste Weiterbildung nix, wenn's Projekt groß genug wird. Ist also schwierig was zu sagen dazu.
Siegfried G. schrieb: > Ist das sinnlos, es ohne Zertifikat anzugeben? Deine Fragerei ist schon sinnlos genug, mit angeblich 15 Jahren Erfahrung stellt man nicht solche Fragen.
Siegfried G. schrieb: > Welche Empfehlungen für Zertifizierungen könnt ihr geben? In 15 Jahren solltest du mehr über Java/C#/C gelernt haben, als in einem allgemeinen Kurs zu vermitteln möglich ist. 15 Jahre Berufserfahrung sind sehr viel besser als ein Studium. Aber jemand mit Studium und 15 Jahren Berufserfahrung ist im direkten Vergleich noch besser. Jemand, der parallel zur normalen Arbeit ein Studium durchziehen kann, beweist, dass er leistungsfähig und diszipliniert ist. (Für einen kleinen Zertifikats-Kurs gilt das nicht so sehr.)
Allgemein hat ein Programmierer selten ein Zertifikat. Es gibt viele Quereinsteiger: Ohne Ausbildung, Physiker, Elektrotechniker .... Paar erfolgreich abgeschlossene Projekte im CV zu erwähnen reicht.
Clemens L. schrieb: > emand, der parallel zur normalen Arbeit ein Studium durchziehen kann, > beweist, dass er leistungsfähig und diszipliniert ist. nach meiner Erfahrung eher als Supervisor/Manager denn als Experte. Weil beides (Arbeit und Studium) wegen der begrenzten Zeit oberflächlich/ergebnisorientiert bleibt. Der Hauptindikator bleibt natürlich, ob jemand privates Interesse und Erfahrung hat. Bei Künstlern erwartet man, dass sie vor ihrer Ausbildung Experten sind (Musikerhochschule, Grafik/Design, Sport, ...).
Es gibt 2 Sorten von Programmierern. Die einen können besonders schön programmieren und die Anderen haben Ahnung vom praktischen Problem. Wenn beide Fälle zusammentreffen haben wir einen guten Programmierer. Ob ein Personaler diesen Zusammenhang erkennt, ist eine andere Sache.
Ich habe im Lebenslauf alle Kurse kurz mit Name, Datum, Ort und Lehrer(in) aufgelistet. Nach den Belegen hat mich noch nie jemand gefragt.
> bin schon länger im Berufsleben (15 J.) und Programmieren gehört zu 50% > zu meinen Aufgaben. Nur mache ich alles auf eigener Erfahrung - hatte > kein Informatik-Studium. Im Informatik-Hochschulstudium lehrt man auch nicht profanes Programmieren. Und auch dort lernen viele Studenten nur für die Prüfung und haben dann 3 Tage später vergessen und bringen mit stupiden Programmierfehlern das Internet zum Kollaps: https://www.spiegel.de/netzwelt/web/heartbleed-programmierer-deutscher-schrieb-den-fehlerhaften-code-a-963774.html Wenns um Progtammieren geht, macht man den Fach-Informatiker an der Berufsschule o.ä. . Mit einem "Zertifikat" weisst man auch nicht nach das man (frei) Programmieren kann, sondernlediglich das man die eng gefassten Spezialkenntnisse mal gehört hat. Wobei es wohl auch das ARM-Certificate nicht mehr neu ausgestellt wird: https://en.wikipedia.org/wiki/ARM_Accredited_Engineer IMHO sollte man ein selbstgemachtes Projekt zum Job-Interview mitbringen können,. bspw.: https://www.thirtythreeforty.net/posts/2019/12/my-business-card-runs-linux/
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Siegfried G. schrieb: > Welche Empfehlungen für Zertifizierungen könnt ihr geben? > Ich kann mir vorstellen, mal ein paar Stunden/Woche in so einen Kurs mit > Abschluss zu investieren, aber nicht zu viele. Eine Woche? Das wäre ja vom Umfang her ein Anfängerkurs, bei dem sich der Bewerbungsempfänger fragen würde, wofür Du den nach 15 Jahren im Beruf noch benötigst. Oder es wäre ein sehr spezieller Aufbaukurs, der auch kaum marktwertsteigernd wäre. Bei Software*testern* wird gerne ein ISTQB Zertifikat gesehen, weil man damit manche formale Anforderung erfüllen kann. Wer ein privates, gut gepflegtes GutHub Repository vorweisen kann, hat sicherlich einen Vorteil. Oder wer viele Punkte bei Stack Overflow hat. Aber eigentlich musst Du nur die gängigen Stellenbörsen durchsehen. Dann wirst Du schon sehen, ob und welche Zertifikate gefragt sind.
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Klaus P. schrieb: > Siegfried G. schrieb: >> mal **ein paar Stunden/Woche** in so einen Kurs ... zu investieren > Eine Woche? Ich lese da "Stunden pro Woche", so wie bei "Stück/Jahr" oder "km/h"...
Zertifikate sind nie verkehrt! Wie sehr das ins Gewicht fällt hängt von deinem Gegenüber ab. Es signalisiert aber auf jeden Fall, das Du willig bist und Interesse hast und das du aus eigenem Antrieb und eigener Brieftasche dich fortbildest. Sowas kommt immer gut an, als wenn Du nach 15 Jahren dich kein einziges mal fortgebildet hast. Dann kann man sich ja fragen, ob derjenige überhaupt auf dem aktuellen Stand ist, oder noch auf dem Stand vor 15 Jahren hängengeblieben ist, und ob der überhaupt noch dazulernen kann. Es gibt vierschiedene Kurse wo Du Zertifikate erhalten kannst. Schaue, welches Thema dich interessiert bzw. wo Du deine Zeit sinnvoll investiert siehst, vielleicht auch um deine Kompetenzen in Bereichen zu erweitern wo Du noch keine oder nur wenig Erfahrung hast, oder lasse Dich auf was ganz neues ein. Die Dauer der Kurse fallen sehr unterschiedlich aus. Von wenigen Wochen ("Schnupperkurse") bis mehrere Jahre (teilweise mit tieferen Lehrgangsmaterial) ist alles möglich. Viel Erfolg und alles Gute!
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Und wieder faselt eine KI belanglosen Zeug... Oliver
Lothar M. schrieb: >> Siegfried G. schrieb: >>> mal **ein paar Stunden/Woche** in so einen Kurs ... zu investieren >> Eine Woche? > Ich lese da "Stunden pro Woche", so wie bei "Stück/Jahr" oder "km/h"... Mag sein, ich hatte es eher als "ein paar Stunden oder eine Woche [Vollzeit]" interpretiert.
Es gibt Zertifikate und "Zertifikate". Wenn mir am Ende eines Kurses ein "Zertifikat" ausgestellt wird dann kommt das in die große Ablage. Nach "Zertifikaten" für Basis-Dinge wie Programmieren wurde ich nur von Clowns-Buden gefragt die Kodieraffen suchten die möglichst viele Zeilen/h herunterklopfen können.
Da ein Grossteil der Bewerbungen inzwischen partiell oder komplett per KI gefälscht/untauglich sind, sind Zertifikatsangaben eine Möglichkeit, der Bewerbung einen Anschein von Relevanz zu geben. https://www.heise.de/news/Lebenslauf-mit-KI-Hilfe-Firmen-erhalten-immer-mehr-irrelevante-Bewerbungen-10333796.html Vorsichtige HR-Mitarbeiter werden bei einem "Zuviel" an Zertifikaten leicht nervös: Was will der Kandidat verbergen unter soviel "geduldigem Papier" ?
Klaus P. schrieb: > ich hatte es eher als "ein paar Stunden oder eine Woche [Vollzeit]" > interpretiert. Das übliche Problem, wenn das Lastenheft falsch verstanden wird... Die Auswirkungen wurden schon 1973 festgehalten ;-) - https://i.kym-cdn.com/photos/images/original/000/475/752/25a.jpg
Lothar M. schrieb: > - https://i.kym-cdn.com/photos/images/original/000/475/752/25a.jpg Der gag ist schon 50 Jahre alt? Krass.
Bradward B. schrieb: > IMHO sollte man ein selbstgemachtes Projekt zum Job-Interview mitbringen > können,. bspw.: > https://www.thirtythreeforty.net/posts/2019/12/my-business-card-runs-linux/ Wegen Micropython hätte ich den Bub aber gleich wieder heim geschickt.
> Wegen Micropython hätte ich den Bub aber gleich wieder heim geschickt. Jeder macht halt Fehler. Manche Genies wurden schon abgelehnt, weil dem HR'ler der Krawattenknoten nicht passte. Oder die Krawatte komplett fehlte ... > Der gag ist schon 50 Jahre alt? Krass. Das ist kein "Gag" sondern bittere Wahrheit. Es gibt halt zuwenig "Kommunikationstraining" : https://karriere.de/meine-skills/besser-kommunizieren-warum-wir-im-job-aneinander-vorbeireden/
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> Programmierkenntnisse -> Zertifikate sinnvoll?
Aber klar doch!
Wenn dann noch das Geschlechtschromosom -und der Teint- upgedatet
werden,
steht einer Karriere z.B. in der neuen Regierung -
gar nix mehr im Wege ...
Programmiersprachzertifikate sind eher was für junge Leute, um vielleicht Arbeitgeber zu überzeugen, sie als Azubis zu nehmen. Auf mich hätte das eine seltsame Wirkung, wenn da ein Bewerber käme mit einem Java-Zertifikat von 2025, obwohl 15 Jahre Java-Erfahrung im Lebenslauf steht. Ich musste mal ein Java-Zertifikat machen; das war 2008. Ich war frisch von der Uni und der Arbeitgeber sagte: Das machen wir hier alle, um die Kunden zu überzeugen, dass hier jeder zeritifiziert sei. Tatsächlich konnte ich da sogar noch etwas lernen, auch wenn es mir schwer fiel. Ich war noch nie ein Multiple-Choice-Mensch. Bestanden, das Ergebnis war durchwachsen, aber im Architekturteil der Prüfung war ich sehr gut, was mir dann wichtig war. Unwichtig war mir, irgendwelche Funktionen im JDK zu benennen, die ich davor nie nutzte und danach auch nicht mehr. Aber sowas wurde auch abgefragt. Für das Zertifikat von Sun Microsystems interessierte sich danach aber niemand mehr. Was ich daran gut fand: Es gab ein fettes Buch zum Durcharbeiten und da konnte ich auch noch was lernen. Zum Beispiel die Reihenfolge, in der Instanzvariablen initialisiert werden. Wer in Java irgendwie hineinstolpert, macht sich darüber vielleicht nie Gedanken. Die Vorbereitung auf die Prüfung hat mich damit(und anderen Detailkram) beschäftigen lassen. Es ist in meinem Bewusstsein und hilft mir bis heute, weniger Fehler zu machen. Vielleicht ist es gut, eine bestehende Prüfung als Ansporn zu haben, in einem überschaubaren Zeitraum etwas zuernen, aber die Zertifikate würde ich jetzt nicht in eine Bewerbungsmappe tun. Manchmal kann es auch gut sein, alte Sachen aufzufrischen. Ich hatte im Herbst eine Schulung zum einem Softwarearchitekt. Ich find's ja sowieso komisch, dass ich Kollegen habe, die die unpasendere Ausbildung haben (Eletrotechnik beispielsweise, und damit kein Informatiker), nachweislich auch weniger können als ich, aber als Architekt ausgestuft sind, während ich als Entwickler herumlief, insgeheim aber auch Architekturentscheidungen traf (in meinem Bereich, und das sehr fundiert und erfolgreich), aber es nicht anerkannt war. Also machte ich mal diese Architekturschulung. Das Informatikstudium war schon lange her, einige Thematiken waren Wiederholung für mich, andere hatte ich auch schon im Selbststudium erlernt. Die Prüfung bestand ich dann auch recht gut. Positiv fand ich, dass ich mal vier Tage mich nur um so etwas kümmern konnte und von der eigentlich Arbeit freigestellt war. Nicht gut finde ich nach wie vor, weil ich weiß, was nicht in der Schulung nicht dran kam. So wurden Entwurfsmuster ganz schnell abgehandelt, wobei sie so wichtig sind. Und ich bin mir sicher, dass viele Leute aufgrund ihrer großen Klappe Architekturentscheidungen treffen, wo es aber an Basiswissen dazu fehlt. Dass viel Lug und Trug ist, wurde mir schon im Studium klar, als ein Kommilitone, der das GoF-Buch nicht kannte, mir erklären wollte, was MVC ist. Da gab es noch einen zweiten "Spezialisten"... Die lasen zwei Zeitschriftenartikel übers MVC und meinten, sie wären die Checker. Für die war MVC (Model-View-Controller) ein Architekturmuster für die gesamte Software, obwohl es beim MVC nur um die Darstellung geht, es also nur ein Muster ist, wie man die Darstellungsschicht mit den Daten verknüppert. Man erkennt solche Falschversteher schnell daran, dass sie gie Geschäftslogik dem C zuordnen, nicht dem M. Der Professor war von beiden total begeistert, aber ich fand den auch nicht gut. Er unbewusst bestimmte Leute um sich geschart. Hinsichtlich Menschenkenntnis hat mir das viel gezeigt, dass ich auf Titel, Zertifikate usw. nicht so viel vertrauen kann. Ein Studium beispielsweise ist natürlich auch mit einem Abschluss verbunden, es beweist Grundlagenwissen, aber ein Informatikstudium ist von Universität zu Universität verschieden. Das wichtigste ist die innere Einstellung zu seiner Arbeit. Die war bei mir immer hoch, war aber zeitlebens ein schlechter Verkäufer meiner selbst. Solche Zertifikate können Türöffner sein, keine Frage, ansonsten würde ich empfehlen, aus eigenem Antrieb heraus immer besser zu werden, denn das Gute setzt sich automatisch durch. Wofür es kein Zertifikat gibt, sind beispielsweise meine Fähigkeiten, die Unix-Shell zu bedienen. Die ganzen Tools wie grep, cut, sed, awk usw. sind mir derart in Fleisch und Blut übergegangen, dass es in wenigen Minuten die Arbeit erledigen kann, wofür andere mühsam 'nen halben Tag wieder verbraten. Wird natürlich goutiert von BWL-Entscheider-Typen, weil sie gar nicht wissen, worum es geht und dass es da um bares Geld geht. Der MVC-Typ I hat ein halbes Jahr nach mir begonnen und ein Jahr nach mir abgeschlossen. Das ist ja noch okay. Dann war er 7 Jahre nur wissenschaftlicher Mitarbeiter, um dann eine Doktorarbeit zu beginnen, wofür er sechs Jahre brauchte. Mit Ende 30 hat er die Universität verlassen und ist "Product Owner". Ich würde so einen nicht einstellen wollen.
Finn S. schrieb: > Es signalisiert aber auf jeden Fall, das Du willig bist und Interesse > hast und das du aus eigenem Antrieb und eigener Brieftasche dich > fortbildest. Sowas kommt immer gut an, als wenn Du nach 15 Jahren dich > kein einziges mal fortgebildet hast. Dann kann man sich ja fragen, ob > derjenige überhaupt auf dem aktuellen Stand ist, oder noch auf dem Stand > vor 15 Jahren hängengeblieben ist, und ob der überhaupt noch dazulernen > kann. Wobei man nicht daraus schließen sollte, dass nur weil kein Zeritifikat vorliegt, dass man sich nicht weitergebildet hätte. Ich habe schon imer recht viel neben der Arbeit gemacht, nur der Nachweis wird schwierig. Ich könnte Rechnungen herauskramen, mit Büchern, die ich so kaufte. Kann ich aber nachweisen, dass ich sie durcharbeitete? Wird schwierig.
Rudi R. schrieb: > Wofür es kein Zertifikat gibt, sind beispielsweise meine Fähigkeiten, > die Unix-Shell zu bedienen Gab es mal von Sun. Mein Chef schickte mich zu dem 2-wöchigen Kurs nachdem er bemerkte, wie viele Aufgaben ich schnell mit der Shell erledigte. Bis auf awk habe ich dabei nicht viel neues gelernt, aber es gab zwei Schicke Zertifikate :-)
du solltest einfach vorweisen können was du kannst, Referenzen usw. zeigen, mit einem Zertifikat kann man sich den Hintern abwischen.
> Manchmal kann es auch gut sein, alte Sachen aufzufrischen. Ich hatte im > Herbst eine Schulung zum einem Softwarearchitekt. Ich find's ja sowieso > komisch, dass ich Kollegen habe, die die unpasendere Ausbildung haben > (Eletrotechnik beispielsweise, und damit kein Informatiker), > nachweislich auch weniger können als ich, aber als Architekt ausgestuft > sind, während ich als Entwickler herumlief, insgeheim aber auch > Architekturentscheidungen traf (in meinem Bereich, und das sehr fundiert > und erfolgreich), aber es nicht anerkannt war. Also machte ich mal diese > Architekturschulung. Auffrischung .. das ist auch so ein Honeypot für Scherzkekse. Die gesamte Industrie wird aller 20 Jahre derart umgewälzt, da wird mit Studium-Auffrischung bloss ne alte Semmel aufgebacken und der Kunde verlangt obwohl der Kunde einen entschlackenden Protein-Shake bestellte. Und wer bei nem Informatik-Studium nicht Elektrotechnik als Nebenfach hat oder sich auf "Technische Informatik" fokussierte, taugt im Industriebereich nur als Fortschrittsbremse, Formalienscheisser oder Salesdroid. Ja, es soll ja Architekten geben, die konstruieren kühn-hohe Türme oder modern-schlanke Brücken und wunder sich dann, das es die Wunder-Baumaterialen dafür nocht gibt. ... https://de.wikipedia.org/wiki/Kongresshalle_(Berlin-Tiergarten)#Einsturz_des_Au%C3%9Fendachs SCNR ;-) > Wofür es kein Zertifikat gibt, sind beispielsweise meine Fähigkeiten, > die Unix-Shell zu bedienen. Die ganzen Tools wie grep, cut, sed, awk > usw. sind mir derart in Fleisch und Blut übergegangen, dass es in > wenigen Minuten die Arbeit erledigen kann, wofür andere mühsam 'nen > halben Tag wieder verbraten. Na, das solltest du mal "auffrischen" resp. durch Python-Virtuosität ersetzen. Ach ja, gerade im UNIX Bereich kennen sich viele ET-Ingss aus, weil viel CAE-Software auf "workstation" unter Unix-Derivaten lief (SUN, HP-apollo-station). Und ja, SUN-Server wurde von einem deutschen autoditaktisch veranlagten) ET-Ing entwickelt, der keinen Bock hatte ständig ins Uni-Rechenzentrum zu laufen. https://www.digisaurier.de/computerhelden-25-andreas-von-bechtolsheim-bastler-und-unternehmer/ BTW, es gibt auch UNIX-Zertifikate für deren Erlangung shell script Erfahrung abgeprüft wurde. Hat man an der Uni nebenbei gemacht.
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Bradward B. schrieb: > Manche Genies wurden schon abgelehnt, weil dem HR'ler der > Krawattenknoten nicht passte. Oder die Krawatte komplett fehlte ... > Das ist kein "Gag" sondern bittere Wahrheit. Es gibt halt zuwenig > "Kommunikationstraining" Nun ja, mangelnde Objektivität/Realismus beim Beurteilen von irgendetwas ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Bei Bewerbern sicherlich noch mehr als bei HR'lern. Mancher ist auch nur in seinem Selbstbild ein Genie oder er weiß nicht, dass man meist keine Genies sucht, sondern gute Mitarbeiter.
Bradward B. schrieb: > ersetzen. Ach ja, gerade im UNIX Bereich kennen sich viele ET-Ingss aus, > weil viel CAE-Software auf "workstation" unter Unix-Derivaten lief (SUN, > HP-apollo-station). Apollos? Die Leute die mit so nem alten Scheiss gearbeitet haben sind schon lange tot!
>> Ach ja, gerade im UNIX Bereich kennen sich viele ET-Ingss aus, >> weil viel CAE-Software auf "workstation" unter Unix-Derivaten lief (SUN, >> HP-apollo-station). > Apollos? Die Leute die mit so nem alten Scheiss gearbeitet haben sind > schon lange tot! Nur wenns es besondere Schnellselbstverbrenner waren ... Noch in den frühen Neunzigern wurden Studenten an HP apollo stations ausgebildet und das ist keine 40 Jahre her. https://iser.wisski.data.fau.de/wisski/get?uri=https%3A//iser.wisski.data.fau.de/64c9142904b1a Also sind die "Betroffenen" eher unter 60. Und wie man weiss: https://youtu.be/HEywIpJ57b4?t=52 Unix ist nun ml der Gossvater der Betriebssystem und Linux hat auch schon 33 Jahre auf dem Buckel, Linus Torvalds sieht mit 55 Jahren recht fit aus, fitter als mancher Neu-Coder.
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Bradward B. schrieb: > Noch in den frühen Neunzigern wurden Studenten an HP apollo stations > ausgebildet und das ist keine 40 Jahre her. Ja und ? Das war die Zeit als der Schrott grossflächig rausgeflogen ist. Die waren alle froh dass sie jetzt komplett unter Windows arbeiten konnten, die drei Shellkommandos die sie konnten waren schnell vergessen.
> Die waren alle froh dass sie jetzt komplett unter Windows arbeiten > konnten, die drei Shellkommandos die sie konnten waren schnell > vergessen. Kommt darauf an, Anfang der Neunziger war auch beginn der Linux-Ära, es gab/Gibt eine Alternative zum Komplett auf Windows wechseln. Und heutzutage versteht auch die Power-Shell shell-syntax. Ganz zu schweigen von den von Unix-adaptierten Build/Arbeits-Umgebungen auf windows wie cygwin oder MinGW - wird gerne bei cross-compile projekten wie ARM-Embedded verwendet. https://de.wikipedia.org/wiki/MinGW Ja, man weiß, eigentlich ist es GNU und "Gnu is Not Unix" ;-)
Bradward B. schrieb: > Kommt darauf an, Anfang der Neunziger war auch beginn der Linux-Ära, es > gab/Gibt eine Alternative zum Komplett auf Windows wechseln. Dummschwatz. Die Rede war von CAD-Nutzern, da ist alles weg von den Unixrumpelworkstations hin zu Windows, wieder zurück zu was Unixartigem wollte keiner. Und selbst wenn sie wollten, Hersteller haben sich alle auf Windows eingeschossen, unixversionen wurde alle eingestampft. Schnelle Treiber gab es auch nur immer zuerst für Windows oder gar kein bzw. die freie 0815-Parallelentwicklungen. Das Thema Unixworkstation war ab damals erledigt. Wenn schon SGI nur noch Windowsbasierte Workstations anbot, das sagte doch alles. IBM bot noch länger Powerworkstations an aber die wollte auch keiner mehr als CATIA 5 unter Windows erschien, das war der endgültige Sargnagel.
Bradward B. schrieb: > Auffrischung .. das ist auch so ein Honeypot für Scherzkekse. > Die gesamte Industrie wird aller 20 Jahre derart umgewälzt, da wird mit > Studium-Auffrischung bloss ne alte Semmel aufgebacken und der Kunde > verlangt obwohl der Kunde einen entschlackenden Protein-Shake bestellte. > Und wer bei nem Informatik-Studium nicht Elektrotechnik als Nebenfach > hat oder sich auf "Technische Informatik" fokussierte, taugt im > Industriebereich nur als Fortschrittsbremse, Formalienscheisser oder > Salesdroid. Ja, es soll ja Architekten geben, die konstruieren kühn-hohe > Türme oder modern-schlanke Brücken und wunder sich dann, das es die > Wunder-Baumaterialen dafür nocht gibt. ... > https://de.wikipedia.org/wiki/Kongresshalle_(Berlin-Tiergarten)#Einsturz_des_Au%C3%9Fendachs > > SCNR ;-) Oft gehört, dass sich in der Informatik so viel bewegt und dann ständig die Sachen überholt sind. Allenfalls, wo in Word die Buttons sind. Ich habe mir im Jahr 2002 das GoF-Buch gekauft: "Entwurfsmuster". Ich kann heute noch reinschauen und es ist immer noch aktuell! Ich kann immer noch aus den UNIX-Prinzipien lernen, die mal statutiert wurden. Pipeline-Architekturen sind nicht überholt. Der ganze Bereich der theoretischen Informatik ist auch nicht überholt. Was ein Kruskal vor 50 bis 70 Jahren geschrieben hat, gilt heute immer noch! Nur wer oberflächlich guckt, kommt zu dem Schluss, es würde sich so viel ändern. Ich hatte mal einer Bibliothek angeboten, Informatikbücher zu schenken. Da kam als Antwort, wollen sie nicht, weil die ja so schnell überholt seien. Dürfen höchstens ein halbes Jahr als sein. Die verstanden darunter vielleicht Bücher wie "Word für Dummies", also Softwareanwendungsbücher, aber keine Informatikbücher. Ich musste damals lachen und Ihr Post hat die alte Story aus meinen Gedächtnis wieder hervorgekramt.
Franko S. schrieb: > Bradward B. schrieb: >> Kommt darauf an, Anfang der Neunziger war auch beginn der Linux-Ära, es >> gab/Gibt eine Alternative zum Komplett auf Windows wechseln. > > Dummschwatz. Die Rede war von CAD-Nutzern, da ist alles weg von den > Unixrumpelworkstations hin zu Windows, wieder zurück zu was Unixartigem > wollte keiner. Und selbst wenn sie wollten, Hersteller haben sich alle > auf Windows eingeschossen, unixversionen wurde alle eingestampft. > Schnelle Treiber gab es auch nur immer zuerst für Windows oder gar kein > bzw. die freie 0815-Parallelentwicklungen. Das Thema Unixworkstation war > ab damals erledigt. Wenn schon SGI nur noch Windowsbasierte Workstations > anbot, das sagte doch alles. IBM bot noch länger Powerworkstations an > aber die wollte auch keiner mehr als CATIA 5 unter Windows erschien, das > war der endgültige Sargnagel. Die 90er sind lange vorbei und die Nutzbarkeit für Endanwender ist da schon lange wieder gegeben. Ich bin seit 2002 praktisch nur noch mit Debian Linux unterwegs und ich vermisse nichts. Die Hersteller sollte sich darauf besinnen, plattformunabhängig zu entwickeln. Selbst wenn die Früchte noch nicht sofort abfallen, kommt irgendwann der Punkt. Da es häufig neben der Windows-Version eine Mac-Version gibt, ist davon auszugehen, dass da schon viel Doppelentwicklung vermieden wird. Das ist doch die halbe Miete. Die Endanwender wollen stabile Systeme, die gut ausschauen und nicht langsam sind. Die Administratoren wollen Systeme ohne seltsames Eigenleben. Und die Unternehmensleitung will es günstig. Wenn die erstmal auf den Trichter kommen, wie blöd diese Abhängigkeit von Microsoft ist, dann kann sich da etwas bewegen. Wann immer öffentliche Verwaltungen versuchen, auf Linux umzuschwenken, waren die Microsoft-Lobbyisten nicht weit. Warum wohl? Wovor hatten die Angst? Ich kenne einen ehemaligen Finanzbeamten (ging vor zwei Jahren in Pension), der als Nichttechie(!) herumschimpfte (so vor ca. 5 Jahren), dass die Finanzämter in Niedersachsen von Linux zurück auf Microsoft gehen. Dass ein Nichttechie (!!!, Man muss es betonen!) das vermeintlich so nutzerunfreundliche Linux lobt, weil es so stabil ist, sollte doch zu denken geben. Unsere Politiker sind ja dumm, weshalb Lobbyisten ihnen reinschwatzen, Smartboards wären toll, oder dass jedes Kind 'nen iPad haben müsse oder dass Linux es nicht bringe.
Rudi R. schrieb: > Unsere Politiker sind ja dumm, weshalb Lobbyisten ihnen reinschwatzen, > Smartboards wären toll, oder dass jedes Kind 'nen iPad haben müsse oder > dass Linux es nicht bringe. Gut zusammengefasst. Als dumme Klicki-Bunti-Nutzer wird das nichts mit der Aufholjagd in der IT-Branche.
Rudi R. schrieb: > Wann immer öffentliche > Verwaltungen versuchen, auf Linux umzuschwenken, waren die > Microsoft-Lobbyisten nicht weit. Warum wohl? Wovor hatten die Angst? Vor dem freien Wettbewerb natürlich. Dann müßten sie nämlich beweisen, daß ihre Technik ihr Geld wert, also so viel besser ist daß die Kosten für die Lizenzierung -- und damit meine ich nicht nur die Lizenzen selbst, sondern auch die großen Aufwände, um sich im Lizenzdschungel zurecht zu finden und daraus die günstigste Lösung zu finden -- zumindest amortisiert werden und zudem die kaum wägbaren Risiken der Abhängigkeit überwiegen. Honi soit qui mal y pense. :-)
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