Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche Infos zu altem ELWE z80 Trainer


von Jim (hesdeadjim)


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Hallo,
meine Retro-Sammelwut wird langsam pathologisch ...
Bei dem z80 Trainer konnte ich nicht widerstehen. Leider finde ich mit 
Google keine Infos zu dem Teil.
Es wäre doch schön wenn jemand noch bissel Doku dazu ausgraben würde :)

Danke schonmal!

von Reiner O. (elux)


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Elwe ist seit ca.20 Jahren pleite (bzw. "...verkauft nichts mehr...") 
und ich schätze da hast Du ganz schlechte Karten.
Ich habe auch einen Haufen Elwe Geräte und keinerlei Dokumentation 
dazu...

Gruß
Elux

von Peter D. (peda)


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Was willst Du denn damit machen?
Sieht alles nach Z80 Standardbeschaltung aus.
Das LCD ist IO oder memory mapped ohne Rücklesen. Der 139 macht die 
Adreßaufteilung.
Stecke den EPROM in einen Prommer und jage das Hex durch einen 
Disassembler.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter D. schrieb:
> Was willst Du denn damit machen?

Na was wohl? Er wird ihn in Betrieb nehmen wollen. Besonders interessant 
dürfte dafür wohl die Belegung des Anschlußports sein, der mit "CONSOLE" 
beschriftet ist. Da eine SIO an Bord ist, würde ich als erstes mal 
schauen, ob es da ein TxD/RxD Paar gibt und das an den PC anknüppern.

> Sieht alles nach Z80 Standardbeschaltung aus.

Klar, was RAM/ROM, SIO, PIO und CTC betrifft. Aber es gibt ja auch einen 
4Ch ADC und zwei DAC mit recht umfangreicher Außenbeschaltung. Und 
diverse Taster/Schalter und LED deren Zweck sich nicht unmittelbar 
erschließt.

> Stecke den EPROM in einen Prommer und jage das Hex durch einen
> Disassembler.

Da drin wird er weder den Stromlaufplan noch die Portbelegung finden. Da 
wird ein mehr oder weniger komplexer Maschinensprachmonitor oder gar 
eine Art OS drin stecken. In 32K (wenn ich richtig sehe ist es ein 
27256) kriegt man eine Menge unter.

von Peter D. (peda)


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Axel S. schrieb:
> Da drin wird er weder den Stromlaufplan noch die Portbelegung finden.

Die Platine sieht ja recht übersichtlich aus. Ausgehend vom 139 kann man 
die Adreßleitungen für die IOs durchklingeln. Oder im Disassembler 
schauen, welche Adressen angesprochen werden.
Memory dürfte sein:
EPROM: 0x000 - 0x7FFF
RAM: 0x8000 - 0xAFFF
EEPROM: 0xC000 - 0xDFFF

von Dieter S. (ds1)


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Am besten EPROM auslesen und den Dump hier hochladen, dann kann man 
schauen wie komplex die Firmware ist.

von Sascha W. (sascha-w)


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Frag doch mal den Wolfgang - auch so ein Retrosammler.

https://www.wolfgangrobel.de/

Sascha

von Jim (hesdeadjim)


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Danke für die vielen Tipps. Als erstes muss ich mal das Netzteil 
reparieren, denn das gibt nur fiepende Geräusche von sich.
Dann habe ich mal die Firma Leybold kontaktiert, da ELWE dort irgendwie 
weiterexistiert habe ich die Hoffnung, dass die noch Doku haben und 
willens sind sie rauszurücken :)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich habe bei sowas immer erstmal mein altes Z80 Monitor EPROM 
reingesteckt und vorher geguckt, ob die SIO auch dem Standard nach 
eingebunden ist. Dann schön über die serielle mit dem Rechner das Board 
durchgeklingelt. So habe ich damals auch den alten Mupid entschlüsselt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Matthias S. schrieb:
> Ich habe bei sowas immer erstmal mein altes Z80 Monitor EPROM
> reingesteckt und vorher geguckt, ob die SIO auch dem Standard nach
> eingebunden ist.

Was für ein Standard soll das sein?

Abgesehen hat er das doch alles schon. Wenn das Ding eine Buchse hat, an 
der "Console" dran steht und die sich auch noch in räumlicher Nähe der 
SIO befindet, dann würde ich davon ausgehen, daß das Teil mit 
irgendeiner Art Terminal sprechen kann. Also mit 8N1 und einer passenden 
(vermutlich eher niedrigen) Baudrate wird sich das im EPROM vorhandene 
Programm schon melden.

Sofern nicht (noch) mehr kaputt ist als das Netzteil. Allerdings kann 
ein kaputtes Netzteil leicht das ganze Board mit in den Tod reißen. 
Dann würde ich das Ding wohl auch in die Tonne geben. Obwohl es auf 
den ersten Blick sehr sexy wirkt und ich es auch aus dem Müll(?) 
gerettet hätte.

> Dann schön über die serielle mit dem Rechner das Board
> durchgeklingelt. So habe ich damals auch den alten Mupid entschlüsselt.

Ja, klar kann man den Schaltplan und die Buchsenbelegung vom Board 
abzeichnen. Muß man das noch extra erwähnen? Aber bevor man sich diese 
Arbeit macht, kann es ja nicht schaden zu fragen, ob irgend jemand noch 
Dokumentation zu dem Gerät hat.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Sascha W. schrieb:
> Frag doch mal den Wolfgang - auch so ein Retrosammler.
>
> https://www.wolfgangrobel.de/
>
> Sascha

Ich hab das Teil noch nie gesehen - hätte mich aber auch sakrisch 
interessiert. Da keine Tastatur dabei ist, denke ich, es wird über ein 
serielles Terminal bedient.

Solltest du das Ding jemals satt haben - ich hätte Interesse! ;-)

von Jim (hesdeadjim)


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Firma Leybold hat geantwortet. Leider keine gute Antwort: die haben da 
nichts mehr dazu.
Das Netzteil hingegen funktioniert plötzlich wieder (Selbstheilung?).
Ich werde mal versuchen über den seriellen Port anzuklopfen. Evtl. ist 
ja jemand zu Hause.

von Jim (hesdeadjim)


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> Solltest du das Ding jemals satt haben - ich hätte Interesse! ;-)

Der Verkäufer bei Kleinanzeigen hatte 9 Stück davon. Vermutlich wird der 
ein oder andere nochmal wo auftauchen :)

von Dieter S. (ds1)


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Und nochmal: EPROM auslesen und hier hochladen, dann kann man sehen was 
die Firmware macht.

Ist es wirklich so schwer einen gesockelten EPROM auszulesen?

von Jim (hesdeadjim)


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..vermutlich nicht, wenn man die Tools dafür hat und weiß wie es geht ;)

von S. G. (sf126d)


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Irgendwie kam er mir bekannt vor und gleich mal im Keller nachgesehen.
Gerät vorhanden aber leider ohne Anleitung.

von Jim (hesdeadjim)


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S. G. schrieb:
> Irgendwie kam er mir bekannt vor und gleich mal im Keller nachgesehen.
> Gerät vorhanden aber leider ohne Anleitung.
Trotzdem Danke fürs Nachschauen ^^

von Thomas W. (datenreisender)


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Jim schrieb:
> ..vermutlich nicht, wenn man die Tools dafür hat und weiß wie es geht ;)

Zum Auslesen eines 5V-EPROM nehme ich immer einen Arduino MEGA (nicht 
die schnellste Methode, aber bei 0.5 EPROM pro Jahr akzeptabel)

Der Rest ist Fleiss: Gucke auf das Board und suche einen Adressdekoder. 
Z.B. 74LS139 oder LS145. Dann mit einem Durchgangspruefer gucken, wo die 
Select-Anschluesse sind (bei den Memory wird das trivial sein [bei 
0x0000 muss ROM sein, spaeter RAM]), I/O genauso. Suche einen Quarz 
(oder ob mehr als einen gibt), dann kannst Du die Taktfrequenz und 
eventuell die Baudrate bestimmen.

Und dann aufmalen (vergiss den Computer in der Sache, Papier, Bleistift 
und Radiergummi reichen). Wenn Du fragen willst: Scannen oder Photo mit 
Mobiltelefon.

Was Du natuerlich gar nicht heraus bekommst, was das Monitor-Programm 
kann/tut. Damals (TM) waren 300Baud - 9600Baud ueblich. Miss die 
Ausgangsspannung beim seriellen Port, damals waren -12V bis +12V 
ueblich. Eventuell wurde RUBOUT oder DEL fuer die Bestimmung der 
Baudrate benutzt.

Werkzeuge: Profis haben Eprom-Leser (ich nicht, benutze halt einen 
Arduino), ein Osziloskop (20Mhz Roehre fuer 200DEM vor vielen Jahren). 
Multimeter brauchst Du auch (auch da wieder el Cheapo 
z.B.https://www.segor.de/#Q=MS8233B, ob Du 5V oder 4.8V misst ist egal, 
meistens ist 5V oder 0V die Frage). Angeschafft habe ich einen 
10EUR-Logicanalysator (z.b. https://www.ebay.de/itm/255283244102) fuer 
12EUR. Bei dem langsamen Geraet ist das mehr als ausreichend.

P.S.: Vielleicht koenntest Du sagen in welcher Region Du bist. Diese 
Computer-Archaeologen sind zwar ein komisches Volk, aber manchmal 
hilfsbereit.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Bedenkt man, daß diese Geräte für Berufsschulen und ähnliches 
konstruiert wurden ("Elwe" war ein Lehrmittelhersteller, wie Phywe oder 
Leybold), ist es erstaunlich, wie irrwitzig wenig darüber bekannt ist.

Damit müssten doch hunderte oder tausende Auszubildende im Rahmen ihrer 
Ausbildung konfrontiert worden sein, und keiner von denen ist hier im 
Forum aktiv und kann sich an irgendwas erinnern?

Gut, das sind jetzt alles alte Säcke (wie ich auch), gefühlt dürfte das 
Ding zwischen den 80ern und frühen 90ern eingesetzt worden sein.

Aber so senil ist man mit knapp 60 noch nicht, daß man das alles 
vergessen hat; wir haben hier 80jährige, die versuchen, sich 
6502-Maschinencode beizubringen (auch wenn sich das im Einzelfall 
äußerst mühsam für alle Beteiligten darstellt).

von S. G. (sf126d)


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Ich kann das Eprom heute Abend mal auslesen

von Thomas Z. (usbman)


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Harald K. schrieb:
> Damit müssten doch hunderte oder tausende Auszubildende im Rahmen ihrer
> Ausbildung konfrontiert worden sein, und keiner von denen ist hier im
> Forum aktiv und kann sich an irgendwas erinnern?

zumindest hier in BW und BY würde Ende der 80er das MFA System in der 
Ausbildung und in den Prüfungen verwendet um Micro Computer Grundlagen 
zu vermitteln.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrocomputer_f%C3%BCr_Ausbildung

wenn ich mich richtig erinnere wurde das erstmals 1988 in den 
Abschlussprüfungen eingesetzt.

von S. G. (sf126d)


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Wow...interessanter als ich dachte, da scheint ein Basicinterpreter mit 
drin zu sein.
Jetzt muß ich doch glatt mal sehen wo ich eine serielle Schnittstelle 
herbekomme.

von Jim (hesdeadjim)


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Also bei meinem scheint doch einiges im Argen zu sein. Das Netzteil 
macht seltsame Geräusche wenn ich ihm mit dem Multimeter zu nahe trete. 
Allein durch die Nähe meiner Finger zu manchen Bauteilen kann ich LEDs 
zum Leuchten bringen.
Habe trotzdem mal bissel mim Oszi (+Trenntrafo) dran rumgespielt. Also 
es schon Leben drin zu sein. Ich sehe die 4Mhz an einigen der ICs und 
muntere Rechtecksignale ...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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S. G. schrieb:
> da scheint ein Basicinterpreter mit
> drin zu sein.

'MSR Basic' - da weiss das Internet nix drüber. Und der SYStem MONitor 
von Herrn Körber scheint auch nicht berühmt geworden zu sein. Aber 
immerhin: mit der richtigen seriellen sollte da was rauszuquetschen 
sein.

von Erni (pudding)


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von Erni (pudding)


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Im BIN-File findet man "ELZET80".
Im ELZET 80 Katalog '85 Seite 273 das angebotene MSR-BASIC.
in der Preisliste: MSR-BASIC BASIC-Interpreter im EPROM, wahlweise für 
CPU85SC und CPU/S, 1368,00DM inkl. MwSt.
Beschreibung CPU/S auf Seite 50, Z80 CPU, 4 od. 6 MHz, Z8530 SCC...

von Hans (ths23)


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@TO
Geh mal auf diese Seite 
https://sites.schaltungen.at/elektronik/unterricht/lehrmittel.html, da 
gibt es diverse Links mit ELWE Bezug. Die Seite ist recht alt und ob die 
noch funktionieren habe ich nicht überprüft - vermutlich sind die 
meisten Links tot, aber wenn man sucht wie Du ist es durchaus einen 
Versuch wert. Vielleicht existiert ja noch der eine oder andere dort 
verlinkte Händler und kann evtl. weiter helfen.

Vor Leybold gehörte ELWE zu 3bscientific (s.h. 
https://www.uranmaschine.de/70020.Lehrmittelfirmen/) Die gibt es noch 
und vielleicht haben die noch etwas und können witer helfen - fragen 
kostet ja nichts.

Dann schau mal hier 
https://www.yumpu.com/de/document/view/3686668/katalog-mit-ausgesuchten-themen-elwe-technik-gmbh#google_vignette. 
Die haben verschiedene Magazine von ELWE, vielleicht gibt es da auch 
noch ältere Sachen, wenn man da mal anfragt.

Ansonsten mal die (Online-) Antiquariate und Archive durchforsten.
Bei web.archive.org bin ich bezüglich elwe.com fündig geworden. Die 
Älteste dort gespeicherte Webseite ist von 2000. Evtl findet man dort 
noch etwas.
Dann gab's früher mal ne Zeitschrift namens Byte. Hier 
https://archive.org/details/BYTE-MAGAZINE-COMPLETE/197509_Byte_Magazine_Vol_00-01_The_Worlds_Greatest_Toy/page/34/mode/2up 
ist ab 1975 archiviert. Vielleicht wird man da in einer Ausgabe fündig.

Edit: Gerade gesehen, andere haben schneller recherchiert als ich.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Hans schrieb:
> Dann gab's früher mal ne Zeitschrift namens Byte.

Warum sollte in einer US-amerikanischen Computerzeitschrift irgendwas 
über ein nur für den deutschen Ausbildungsmarkt produziertes Lehrsystem 
zu finden sein?

Wenn so etwas überhaupt in einer Zeitschrift erwähnt wird, dann in einer 
für den deutschsprachigen Raum herausgegebenen - neben den 
Industrie-Fachzeitschriften à la Markt&Technik könnten das noch Elrad, 
Elo, mc, Populäre Elektronik und vielleicht noch die Funkschau gewesen 
sein.

Das aber ist wegen des Ausbildungsbezuges nicht sehr wahrscheinlich; die 
im Lehrbetrieb verwendeten Geräte finden nur selten Wiederhall in 
Hobbyprojekten, weil sie dem geneigten Auszubildenden auf jeden Fall 
bereits zum Zeitpunkt des Erstkontakts völlig veraltet vorkommen.

Vielleicht gibt bzw. gab es ja auch Fachzeitschriften für 
Berufsschullehrer und andere Ausbilder.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ist das dieselbe Lehrmittelfirma?

https://anrichter.tripod.com/frieda/ueber.html
"Die ELWE Lehrgerätebau Klingenthal GmbH ist aus der erfolgreichen 
Reprivatisierung der Simeto Klingenthal GmbH hervorgegangen und wurde ab 
1992 zunächst als Zweigniederlassung der ELWE Lehrsysteme GmbH 
Cremlingen geführt."

https://www.uranmaschine.de/70020.Lehrmittelfirmen/#LM_Elwe
das ging ja hin und her mit den Firmennamen, auch bei Leybold.

von Dieter S. (ds1)


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Es ist doch jetzt nicht so schwierig um anhand des EPROM Dump auch ohne 
Disassemblieren die grundlegendend Kommandos herauszufinden um zumindest 
mal anfangen zu können etwas mit dem System zu machen.

Es gibt einen Monitor, Kommandos stehen im EPROM Dump:
1
********************************
2
* SYstem MONitor Version 1.1   *
3
* (C) ELWE by Raoul O. Koerber *
4
*   Hilfsmenue mit Taste "Y"   *
5
********************************
6
  aaaa Anfangsadresse  eeee Endadresse  dddd Zieladresse bb Byte nn Wert
7
A dddd   Assemblieren ab Adresse dddd  C dddd   Programmaufruf auf dddd
8
D ((aaaa) eeee) Speicherdump           F aaaa eeee bb Speicher fuellen mit bb
9
G dddd Sprung nach Adresse dddd        H aaaa eeee Hexmathematik aaaa +/- eeee
10
I aa     Einlesen Inhalt von Port aa   L aaaa   Disassemblieren ab aaaa
11
M aaaa eeee dddd Speicherverschiebung  O aa nn Ausgabe nn auf Port aa
12
P xx Punch-Device initialisieren       R (aaaa) lese INTEL-HEX von Punch
13
S aaaa Speicherstelle setzen           T {nn} tracen ab Adresse in PC
14
U wie T aber ohne CALL-Verfolgung      V aaaa eeee dddd Speicher vergleichen
15
W aaaa eeeee INTEL HEX nach PUNCH      X {reg,val} Register ausdrucken/setzen
16
Y   Ausdruck dieser HELP-Daten         Z bb ... Werte bb im Speicher suchen

Es gibt das MSRBASIC vom 30.06.1988 (von ELZET), die Befehle dazu 
sollten halbwegs zu dem weiter oben verlinkten Handbuch passen.

Das Ganze wird sehr wahrscheinlich über die RS-232 laufen, die nötigen 
Parameter (z.B. Baudrate) kann man ausprobieren.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Dieser Raoul O. Koerber (aus Detmold?) hat auch ein zweibändiges Buch zu 
CP/M veröffentlicht:

https://archive.org/details/cpm3_arbeitsbuch_band1
https://archive.org/details/cpm3_arbeitsbuch_band2
oder auch hier:
https://www.ndr-nkc.de/compo/doku/books.htm

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Harald K. schrieb:
> Warum sollte in einer US-amerikanischen Computerzeitschrift irgendwas
> über ein nur für den deutschen Ausbildungsmarkt produziertes Lehrsystem
> zu finden sein?

Die haben nicht nur für den deutschen Markt produziert. Die waren zum 
Beispiel stark auf dem arabischen Markt vertreten.

Laut
https://regionalheute.de/wolfenbuettel/cdu-frank-oesterhelweg-besucht-elwe-technik-gmbh/
gab es 2004 schon mal eine Insolvenz.

Im gleichen Artikel findet man
>> Im arabischen Raum, in Südamerika, in Ostafrika aber auch in Burkina
>> Faso wurden inzwischen 150 Ausbildungszentren mit ELWE-Technik
>> ausgestattet.

Leider sind die Artikel der Braunschweiger Zeitung zu den Insolvenzen 
hinter einer Paywall

2004:
https://www.braunschweiger-zeitung.de/wolfenbuettel/article150431066/Elwe-Mitarbeiter-erhielten-Kuendigungen.html

2012:
https://www.braunschweiger-zeitung.de/wirtschaft/article150819161/Elwe-aus-Schandelah-ist-insolvent.html
https://www.braunschweiger-zeitung.de/wolfenbuettel/cremlingen-sickte/article150994920/Firma-Elwe-hat-ihre-Tore-geschlossen.html

Aber im Prinzip ist es auch egal wie und wie oft die Insolvent gegangen 
sind. Die wichtigste Dokumentation gibt es auch so :-)

https://archive.org/details/Programming_The_Z80_Third_Edition_Rodnay_Zaks

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.ndr-nkc.de/download/mc/1986-09-mc-CPM3.pdf
vom gleichen Autor in mc 9/1986
Die Suche nach "Raoul O. Koerber" findet aber vor allem "erotische 
Geschichten" eines 2014 verstorbenen Autors, das könnte natürlich 
derselbe gewesen sein, der Name klingt nicht sehr häufig.

von Harald K. (kirnbichler)


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Hannes J. schrieb:
> Die haben nicht nur für den deutschen Markt produziert. Die waren zum
> Beispiel stark auf dem arabischen Markt vertreten.

Das erklärt dann das hier:

https://jcoeduw.uobaghdad.edu.iq/index.php/journal/article/view/1100/1022

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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da heisst er "ELWE MPF-1"
und im Literaturverzeichnis am Ende wird der hier genannt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Micro-Professor_MPF-I
gleicher Name, aber unterschiedliches Aussehen?

von Harald K. (kirnbichler)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> da heisst er "ELWE MPF-1"

Das kann auch ein komplett anderes Gerät sein.

Auf der Platine des Geräts, um das es hier geht, steht "ELWE MPL-Z80", 
aber natürlich (wie sollte es auch anders sein) findet keine der Such- 
und Fluchmaschinen damit auch nur irgendwas.

Die Drecks-"KI", die mittlerweile überall zur Maximierung der Verblödung 
eingesetzt wird, sorgt durch aggressives Falschverstehen von 
Suchbegriffen  für immer unpassendere, ungenauere und sinnlosee 
"Suchergebnisse".

Früher: "Finde, was Du suchst"
Heute: "Finde, was wir für besser halten"

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Aber schön zu lesen, dass in Bagdad (noch im Jahr 2013) 
Programmiererinnen am guten alten Z80 ausgebildet wurden.
"Computer Science-College of Education for Women Baghdad University"

Mit translate.google.com lässt sich auch der persische Text ins deutsche 
übersetzen:

D. Afaf Badi al-Qado
Universität Bagdad/Fakultät für Baupädagogik/Abteilung für Mathematik
Zusammenfassung
Die Basis des ELWE MPF-1 Mikrocomputers ist der Z80-Prozessor. Das 
Z80-Programm ist in Assemblersprache geschrieben.
Der Hauptvorteil der Assemblersprache liegt in der Geschwindigkeit, mit 
der der Code geschrieben werden kann, und in den Abkürzungen, die es dem 
Benutzer erleichtern, sich die Ausdrücke zu merken.
Mein Ziel dieser Diskussion ist es, den ELWE-Mikrocomputer-Controller zu 
verbessern und hinzuzufügen
Neue Kräfte (VERSCHIEBEN, FÜLLEN, SUCHEN, VERGLEICHEN)
Leistungsstärker und flexibler. Verwenden Sie zur Implementierung dieses 
Programms die Assemblersprache 8085. Die verwendeten Buchstaben sind: M
MOVE und der Buchstabe F für FILL und der Buchstabe S für SEARCH und der 
Buchstabe C für COMPARE

von Harald K. (kirnbichler)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Mit translate.google.com lässt sich auch der persische Text ins deutsche
> übersetzen:

Und warum liest Du nicht einfach den englischen Text?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Weil ich kein Persisch verstehe und wissen wollte, ob da dasselbe steht.

Mich wundert etwas der "8085", ist der kompatibel zu Z80?
Ich habe irgendwo noch einen Olivetti M10 mit 80C85-Prozessor
https://www.ctrlalt.museum/archivio/olivetti-m10
https://electrickery.nl/comp/m10/
Aber ich wüsste nicht, dass der Z80-code versteht. Gut Z80 war irgendwie 
aufwärtskompatibel zur 8080-Familie.
Die neueren "Microprofessor" waren mit 6502 AppleII-kompatibel, da 
konnte man noch eine Z80-Karte einstecken für Andersgläubige. So einen 
kompatiblen hab ich auch noch im Keller, CP/M lief auch drauf. Damit 
lief sogar das "Adventure"-Spiel
https://de.wikipedia.org/wiki/Adventure_(Computerspiel,_1976)
"Eat snake" "I think I just lost my appetite"

von Heinrich K. (minrich)


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Die Hexcodes der Maschinenbefehle von 8080/8085 und Z80 sind identisch, 
die mnemonics lauten nur anders.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> aufwärtskompatibel
der Z80 hatte z.B. zusätzlich die 16bit-Register IX und IY, und einen 
"doppelten Registersatz"

https://de.wikipedia.org/wiki/Intel_8080
https://de.wikipedia.org/wiki/Intel_8085
https://de.wikipedia.org/wiki/Zilog_Z80

Ich habe nur einmal ein (Assembler-)Programm auf dem TRS-80 (Z80) 
geschrieben, den hatten wir in der Uni. Indexregister kannte ich vom 
6502, deshalb habe ich IX oder IY benutzt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Heinrich K. schrieb:
> Die Hexcodes der Maschinenbefehle von 8080/8085 und Z80 sind
> identisch

Nein.

Der 8085 Befehlssatz ist eine Teilmenge des Z80 Befehlssatzes. Oder 
anders gesprochen: der Z80 hat neue Opcodes, die der 8085 nicht kennt. 
Darum laufen Programme, die für den 8085 gebaut wurden auch auf dem Z80, 
aber idR. nicht anders herum.

von Thomas W. (datenreisender)


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Und zusaetzlich waren sehr viele OP-Codes, die bei der 8080/8085 nicht 
definiert waren, erweitert: ED (z.B. sehr viele indirekte I/O [d.h. OUT 
(C), B {ED 41}]), CB (Bit-Manipulation), DD/FD (IX/IY Adressierung) und 
DD CB (Bit-Manipulation via IX [rlc (ix + d), Rotate left with Carry 
indirect IX + Displacement]).

Ob das gross benutzt wurde (IX, IY vielleicht fuer compilierte Sprachen, 
wo ein Index + Offset immer hilft), weiss ich nicht.

Kleines Anekdoetchen: Solche ISA (Instruction Set Architecure) wurden 
gern erweitert (z.B. bei der 8080 -> Z80 oder Z80 -> Z180). Es wurde 
eigentlich nie geguckt ob der Flaechenverbrauch/Transistorverbrauch "es 
wert war". Extrem war das bei der VAX, wo der ISA so komplex geworden 
war, dass selbst die Evalationsprogramme nicht mehr richtig 
funktionierten.

Es gab auch Profiler die analysiert haben, wie haeufig bestimmte 
OP-Codes waehrend eines "Arbeitstages" benutzt wurden. Und dann die 
Entscheidung: Silizium oder Emulation.

Eine der vielen Gruende, warum die VAX-Architektur jetzt Geschichte ist.

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Axel S. schrieb:
> Der 8085 Befehlssatz ist eine Teilmenge des Z80 Befehlssatzes.

Mit 2 Ausnahmen: 20h RIM und 30h SIM gibt es nur beim 8085. Beim Z80 
sind das relative jump Befehle.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Thomas W. schrieb:
> Kleines Anekdoetchen: Solche ISA (Instruction Set Architecure) wurden
> gern erweitert (z.B. bei der 8080 -> Z80 oder Z80 -> Z180). Es wurde
> eigentlich nie geguckt ob der Flaechenverbrauch/Transistorverbrauch "es
> wert war".

Die Gegenströmung war das RISC-Konzept (IBM?) mit den ersten 
kommerziellen CPUs wie MIPS und Sun SPARC. Es gab also schon Leute die 
das interessierte und die praktische Performance dieser CPUs gab ihnen 
damals recht.

Nicht zu vergessen ARM. Damals stand das noch für die Acorn RISC 
Machine.

: Bearbeitet durch User
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