Forum: PC Hard- und Software Linux(Mint): Suche einfaches BackUp-Programm


von Roland F. (rhf)


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Hallo,
mein Umstieg auf von Windows auf Linux nähert sich jetzt langsam der 
finalen Phase. Zur Zeit suche ich nach einem einfachen BackUp-Programm 
unter Linux. Es sollte zuverlässig sein, über eine grafische 
Bedienoberfläche verfügen,  eine Zeitplanung für die BackUp-Erstellung 
enthalten und in der Lage sein die Einstellungen für verschiedene 
BackUp-Jobs zu speichern.
Was gibt es da, was ist empfehlenswert und vor allem was verwendet ihr?

rhf

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Ich bin mit "Back In Time" zufrieden.

Mir gefällt dabei besonders, dass man die Backups ohne spezielle 
Software lesen kann.

Wenn du einen Timer verwendest, muss das Backup Medium zu dem Zeitpunkt 
gemounted sein. Automatischen Mounten bzw. permanente Verfügbarkeit ist 
aber wiederum ein Risiko für den Datenschutz.

Ich benutze zwei USB Laufwerke im Wechsel, die ich nur dann anstecke, 
wenn ich das Backup manuell starte. Eins davon liegt zu Hause in einem 
feuerfesten Safe, das andere lagere ich auf der Arbeit im Tresor vom 
Chef.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Geht es dir um die Sicherung eigenen Inhalte, oder um das System 
insgesamt, um exakte Wiederherstellung bei Defekt? Diese Unterscheidung 
kann wichtig sein. Verschiedene Lösungen decken diese Ziele 
unterschiedlich ab, auch hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Wie meinst Du das mit der Zeitplanung genau?

Soll das Backup auf einem Desktop/Laptop etc. laufen und da soll ein 
Popup kommen und Dich ans Backup erinnern?

Oder soll das Backup auf einem Server laufen der 24/7 an ist und das 
Backup dann vollautomatisch starten?

: Bearbeitet durch User
von J. H. (neanderthaler)


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Ich nehm ganz gerne Freefilesync um die Daten vom NAS zu sichern.
Um das (ganze) System zu sichern, gibt's meist schon mitgelieferte 
Werkzeuge, bei Mint heißt das "Datensicherungswerkzeug".

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
zunächst mal Danke für an alle, die geantwortet haben.

(prx) A. K. schrieb:
> Geht es dir um die Sicherung eigenen Inhalte, oder um das System
> insgesamt

Die Priorität liegt ganz klar auf den Sichern der Daten. Meine 
Installationen sind jetzt nicht so speziell, das ein defektes System 
einen Riesenproblem wäre. Verlorene Daten dagegen sind unwiederbringlich 
weg.

Gerd E. schrieb:
> Wie meinst Du das mit der Zeitplanung genau?

Am liebsten hätte ich es wenn das Programm automatisch zu vorher 
festgelegten Zeitpunkten eine Sicherung fährt. Wenn der Rechner zu 
diesem ausgeschaltet ist, sollte die Software die Sicherung nachholen 
sobald er wieder eingeschaltet wird.
Ich habe aber gerade noch mal darüber nachgedacht, eigentlich ist das 
'Feature' Zeitplanung gar nicht so wichtig.

J. H. schrieb:
> Ich nehm ganz gerne Freefilesync

Danke für den Hinweis, das schaue ich mir mal an.

rhf

von Reinhard S. (rezz)


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Roland F. schrieb:
> Die Priorität liegt ganz klar auf den Sichern der Daten. Meine
> Installationen sind jetzt nicht so speziell, das ein defektes System
> einen Riesenproblem wäre.

Andererseits könnte eine Komplett-Sicherung/1:1-Kopie die Sache dann 
trotzdem vereinfachen & beschleunigen.

Ich nehm dafür Clonezilla, das startet man via USB-Stick. Ich kopier 
dann meine Platte entweder auf Wechselplatte 1:1 oder auf externe Platte 
als Image.

von Ein T. (ein_typ)


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Roland F. schrieb:
> Die Priorität liegt ganz klar auf den Sichern der Daten. Meine
> Installationen sind jetzt nicht so speziell, das ein defektes System
> einen Riesenproblem wäre. Verlorene Daten dagegen sind unwiederbringlich
> weg.

Meine Empfehlung wäre das gute alte rsnapshot, auch wenn es weder es 
selbst, noch die Zeitsteuerung über cron(8) ein GUI hat. Die Software 
nutzt rsync(8) und legt dabei für unveränderte Dateien nur Hardlinks an, 
so daß das Backup einerseits mit jedem handelsüblichen Dateimanager 
verwendet werden kann und andererseits trotzdem nicht allzu groß wird -- 
auf meinen Maschinen sind die Backups etwa drei Mal so groß wie die 
Originaldaten, aber das hängt natürlich davon ab, in welchen Abständen 
wieviele Backups gemacht, wie lange sie danach aufbewahrt werden, und 
wie oft die Dateien verändert werden. rsnapshot kann zudem vor dem 
Backup ein Skript ausführen, etwa um DB-Dumps zu erzeugen.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Falls du dich noch nicht ganz von Windows lösen willst, möchtest du 
deine Dateien vielleicht auf ein Medium sichern, das sowohl zu Linux als 
auch zu Windows kompatibel ist. Das Programm "Back In Time" kann als 
Ziel ein Verzeichnis auf einer NTFS Partition nutzen.

Es gibt dabei nur eine winzige Einschränkung: Linux erlaubt ein paar 
Sonderzeichen in Dateinamen, die NTFS nicht zulässt. Bei mir betrifft 
das immer eine einstellige Anzahl temporärer Dateien vom 
Flachbettscanner und von Java.

von (prx) A. K. (prx)


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Roland F. schrieb:
> Die Priorität liegt ganz klar auf den Sichern der Daten. Meine
> Installationen sind jetzt nicht so speziell, das ein defektes System
> einen Riesenproblem wäre. Verlorene Daten dagegen sind unwiederbringlich
> weg.

Back In Time wurde bereits genannt, und eignet sich für direkt 
adressierbare Backup-Medien, wie USB oder per NFS. GUI, simpel, 
automatisierbar. Klarer Vorteil ist das ohne proprietären Schnickschnack 
auskommende Datenformat in Form direkt nutzbarer Dirs/Files. Wie auch 
andere auf dem rsync Verfahren arbeitende Programme.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Roland F. schrieb:
> Ich habe aber gerade noch mal darüber nachgedacht, eigentlich ist das
> 'Feature' Zeitplanung gar nicht so wichtig.

Dann verzichte darauf und sorge dafür, dass die umschichtig genutzten 
Backup-Medien nur beim Backup in PC und Stromversorgung eingesteckt 
sind. Das ist zwar nicht völlig wasserdicht, reduziert jedoch das Risiko 
von Verlust gegenüber permanent erreichbaren Medien erheblich.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Duplicati
restic mit backrest

Oliver

von Jack V. (jackv)


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Borg (https://www.borgbackup.org/) ist auch recht geschickt. Was 
Zeitsteuerung und so angeht, würde man das idealerweise auch nicht von 
der Backuplösung steuern lassen, sondern via Cron, bzw. systemd-Timer 
lösen. Die Daemons laufen schließlich sowieso.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Reinhard S. schrieb:
> Andererseits könnte eine Komplett-Sicherung/1:1-Kopie die Sache dann
> trotzdem vereinfachen & beschleunigen.

Ja, kann man machen, aber so wie ich es verstehe habe ich dann jedes mal 
eine ellenlange Komplettsicherung vor mir, auch wenn ich nur mal eben 
ein paar Arbeitsdateien sichern will.

Ein T. schrieb:
> ...auch wenn es weder es selbst, noch die Zeitsteuerung über
> cron(8) ein GUI hat.

Eine GUI ist mir eindeutig lieber. Ich habe mir mal unter Windows für 
die Sicherung meiner Bilddateien ein paar Scripte für robocopy 
"gebastelt". Das hat zwar ganz gut funktioniert, aber wenn ich dann nach 
längerer Zeit was ändern wollte musste ich mich immer wieder robocopy 
einlesen. Und da hat man schnell mal einen wichtigen Aufrufparameter 
vergessen oder benutze den falschen.

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Es gibt dabei nur eine winzige Einschränkung:

Und genau diese Einschränkungen ziehen mich magisch an. Mit 
100-prozentiger Sicherheit wird eine solche Einschränkung bei mir 
auftreten und zu Datenverlust führen.

(prx) A. K. schrieb:
> Dann verzichte darauf und sorge dafür, dass die umschichtig genutzten
> Backup-Medien nur beim Backup eingesteckt und eingeschaltet sind. Das
> ist zwar nicht völlig wasserdicht, reduziert jedoch die Chancen von
> Verlust erheblich.

Du hast recht, genau so werde ich das machen.

rhf

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Oliver S. schrieb:
> Duplicati

Benutze ich seit längerer Zeit, allerdings konnte ich irgend wann nach 
einem Update die Sicherung nicht mehr zurück lesen. Ich habe dann alles 
neu installiert und es lief wieder. Jetzt ist es mir zweimal passiert 
das die Bedienoberfläche nach einem Passwort verlangt, das ich nicht 
gesetzt habe und es ist mir nicht gelungen wieder an meine 
Sicherungsdateien zu gelangen.
Offensichtlich habe nicht nur ich das Problem, auch Andere sind davon 
betroffen. Es gibt zwar Anleitungen wie man die Bedienoberfläche wieder 
'entsperrt', aber ich habe es mit keiner Anleitung geschafft. Sicherlich 
liegt der Fehler bei mir, aber meiner Meinung nach sollte ein 
BackUp-Programm auf solche Überraschungen verzichten.

Deshalb ist Duplicati definitiv raus.


rhf

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Roland F. schrieb:
> Mit 100-prozentiger Sicherheit wird eine solche Einschränkung bei mir
> auftreten und zu Datenverlust führen.

dann nimm halt eine Linux Partition (z.B ext4) als Ziel.

von Reinhard S. (rezz)


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Roland F. schrieb:
> Hallo,
> Reinhard S. schrieb:
>> Andererseits könnte eine Komplett-Sicherung/1:1-Kopie die Sache dann
>> trotzdem vereinfachen & beschleunigen.
>
> Ja, kann man machen, aber so wie ich es verstehe habe ich dann jedes mal
> eine ellenlange Komplettsicherung vor mir, auch wenn ich nur mal eben
> ein paar Arbeitsdateien sichern will.

Ja, richtig. Aber die kann man ja am Abend starten und frühs ist die 
fertig.

Für den täglichen Bedarf könnte es aber in der Tat nicht die optimale 
Lösung sein.

von Gerhard Z. (germel)


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Hier noch ein vielleicht für dich interessanter Thread zu Duplicati,
restic mit Kopia und / oder Backrest als grafische Oberfläche für 
restic.
https://www.reddit.com/r/selfhosted/comments/1c0pj9r/shoutout_for_restic_and_kopia_as_backup_solutions/?tl=de

: Bearbeitet durch User
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