Forum: Haus & Smart Home PV Rechner für Bezug und Verbrauch im Jahr


von Martin S. (mmaddin)


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Ich habe 3,6 kW Peak auf dem Dach, 10kWh Akku. Unser 
Haushaltsjahresverbrauch liegt bei 3 bis 3,3MW.

Momentan erzeugt die Anlage bei klarem Himmel und kaum Wolken etwa 20kWh 
am Tag. Etwa Doppelt so viel wie wir brauchen - sind ja auch die 
ertragsreichsten Monate. Laut Durschnittsangaben also etwa 14 kWh an Tag 
im  Mai.

Ca. Ertrag pro Monat am Gesamtertrag:

Jan 2%
Feb 4%
Mrz 10%
Apr 11%
Mai 12%
Jun 13%
Jul 13%
Aug 12%
Sep 10%
Okt 7%
Nov 3%
Dez 2%

Hinzu kommt, in den Wintermonaten liegt der Stromverbauch eher bei 9% 
pro Monat und in den Sommermonaten bei ca. 7% usw...

Kennt jemand einen Rechner, der aufzeigt wieviel Abdeckung des eigenen 
Verbrauches man etwa im Jahr erreicht mit der o.g. Kombi aus Akku und 
Panels.

Danke.

: Bearbeitet durch User
von Hans Markus G. (stromspannung)


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: Bearbeitet durch User
von Martin S. (mmaddin)


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Nein,

laut diesem Rechner:

https://www.solarserver.de/pv-anlage-online-berechnen/

Erzeugt die Anlage etwa 3,8 MWh/Jahr, das ist keine große Kunst.

Rein rechnerisch also mehr als wir verbrauchen, aber der Löwenanteil 
davon ist ja im Sommer und der Verbrauch ist im Winter etwas 
größer...als im Sommer, wie oben bereits genannt.

Ich habe mir eben mal eine Tabelle gebastelt. Ich denke wir müssen grob 
1MW im Jahr dazukaufen, bei unserem Verbrauch, der Akkugröße und der 
Jahresverteilung.
Aber eine Referenz dazu wäre ganz interessant...

Verbrauch etwa 3,3MWh/Jahr
Erzeugung etwa 3,8MWh/Jahr
Akku 10kWh

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Kennt jemand einen Rechner, der aufzeigt wieviel Abdeckung
> des eigenen Verbrauches man etwa im Jahr erreicht mit der
> o.g. Kombi aus Akku und Panels.
Wie soll das verlässlich funktionieren wenn man Dein jeweiliges 
Strombedarfs-Profil über den Tag nicht kennt?

Ich sags mal so: Diesel-PKW, Gasherd/-heizung, LED-Beleuchtung, Laptop 
reicht komplett für Multimedia und Kommunikation - Abdeckung des eigenen 
Bedarfs sehr hoch.

Bitcoin-Miningfarm mit 300kW Strombedarf 24/7 - Abdeckung eher gering.

von Martin S. (mmaddin)


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Standard Haushalt - Durschnittswerte. Keine Nachtschicht. Zwei 
Kühlschränke.

Laptop, Glotze, Toaster - Kochen.

:-)

Kann ja gern in dem Rechner grob wählbar sein...

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Ben B. schrieb:
> Bitcoin-Miningfarm mit 300kW Strombedarf 24/7

kann ausgeschlossen werden:

Martin S. schrieb:
> Verbrauch etwa 3,3MWh/Jahr

Aber dazu müsste man halt sein Hirn benutzen.

von Klaus (feelfree)


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Martin S. schrieb:
> Ca. Ertrag pro Monat am Gesamtertrag:
>
> Jan 2%
> Feb 4%
> Mrz 10%
> Apr 11%
> Mai 12%
> Jun 13%
> Jul 13%
> Aug 12%
> Sep 10%
> Okt 7%
> Nov 3%
> Dez 2%
>
> Hinzu kommt, in den Wintermonaten liegt der Stromverbauch eher bei 9%
> pro Monat und in den Sommermonaten bei ca. 7% usw...

Dann nimm doch mal die 3%/Monat als Durchschnitt für Nov-Feb, bleiben 
also 6% in diesen Monaten für zugekauften Strom. 3330kWh*0,06*4=800kWh.
Plus etwas für die Monate 3 und 10, denn da wird es auch nicht reichen.
Passt also grob mit deinen abgeschätzten 1MWh.

von Martin S. (mmaddin)


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Ja, Rechnen geht bei mir so einigermaßen. Danke für die Bestätigung.

Ich suche eine Referenz, am liebsten als Rechner, wie die anderen 
onlinerechner auch... :-)

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7871383 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nils B. (hbquax)


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Ich verstehe die Frage nicht,  du hast doch deine realen Daten. Wofür 
brauchst du noch einen Rechner?

von Martin S. (sirnails)


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Martin S. schrieb:
> Kennt jemand einen Rechner, der aufzeigt wieviel Abdeckung des eigenen
> Verbrauches man etwa im Jahr erreicht mit der o.g. Kombi aus Akku und
> Panels.

https://akkudoktor.net/pub/pvtool-rechner

Aber der Rechner orientiert sich am Norm-Lastgang eines 
Durchschnittshauses. Das Ergebnis muss nicht Deinem entsprechen, sondern 
nur dem von Max Mustermann.

Bei nur 5 kWp wirst Du im Winter nie viel Ertrag haben. 10 kWp müssten 
es schon sein, um wenigstens die Grundlast halbwegs zu decken, aber das 
erzeugt einen enormen Überschuss ab März/April.

Da Dein Speicher aber mehr Kapazität hat, als Du effektiv verbrauchst, 
wäre es ohnehin sinnvoller, auf einen dynamischen Stromtarif zu 
wechseln, und nachts billig voll zu machen um dann tagsüber zu 
verbrauchen.

von Re D. (re_d272)


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Es gibt den "Solarrechner" der HTW Berlin. Der ist für sowas gemacht.

von Christian B. (luckyfu)


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Prinzipiell sollte das deine Anlage dir liefern können. Meine sagt mir 
z.B. dass ich 2024 genau soviel eingespeist habe, wie ich aus dem Netz 
bezog (1400kWh) somit bin ich auf dem Papier komplett autark gewesen. 
Dieses Jahr wird das aber nichts mehr werden.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Da Dein Speicher aber mehr Kapazität hat, als Du effektiv verbrauchst,
> wäre es ohnehin sinnvoller, auf einen dynamischen Stromtarif
> zu wechseln, und nachts billig voll zu machen um dann tagsüber
> zu verbrauchen.
Wie schön, dass Du keinen dynamischen Stromtarif benutzt, sonst wüsstest 
Du nämlich, daß es den Tagesgang im Strompreis wie vor 30 Jahren nicht 
mehr gibt. Vor allem im Sommer ist der Strompreis an sonnenreichen Tagen 
tagsüber negativ, die frühere Spitzenlast (für Kraftwerke) zur 
Mittagszeit gibt es nicht mehr. Dafür gibt es jetzt zwei Spitzen in den 
Früh- und in den Abendstunden (wo die PV nicht genug leistet, um den 
Bedarf zu decken). Nachts ist der Strom nicht mehr besonders billig 
(außer vielleicht an Tagen mit viel Windstrom-Überschuss), sondern nur 
noch durchschnittlich teuer. Deswegen bekommt man heute auch keine guten 
Tarife für sowas wie Nachtspeicheröfen mehr.

Die meisten Anbieter dynamischer Strompreise verbieten übrigens, daß man 
seine Akkus in Zeiten mit besonders günstigem Strom aus dem Netz 
auflädt, um sich dann in Zeiten mit besonders teurem Strom aus diesen zu 
versorgen. Die Netzdienlichkeit solcher Kunden wäre top, aber die kann 
man nur noch deutlich schwerer mit zeitweise besonders hohen 
Strompreisen abzocken. Wenn das alle machen würden, dann gäbe es diese 
Strompreis-Exkursionen nach oben gar nicht mehr, weil zu diesen Zeiten 
niemand mehr Strom braucht.

> Meine sagt mir z.B. dass ich 2024 genau soviel eingespeist habe,
> wie ich aus dem Netz bezog (1400kWh) somit bin ich auf dem Papier
> komplett autark gewesen.
1400kWh eingespeist -> bei vielleicht 9ct 126 Euro.
1400kWh bezogen -> bei vielleicht 30ct 420 Euro.
-> Autarkie-Kosten 294 Euro... geil, da freuen sich die Stromkonzerne.

> Dieses Jahr wird das aber nichts mehr werden.
Wieso? Wenn ich mir anschaue, was meine sehr ungünstig aufgestellte 
Rumspiel-PV schon erzeugt? Da habe ich inzwischen etwa 8kWh Speicher 
zusammengebaut und das reicht aus, um den Strombedarf mancher Tage zu 
decken. Hausbesitzer mit ihren Dachanlagen werden deutlich besser 
dastehen!

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


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von Rainer W. (rawi)


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Martin S. schrieb:
> Standard Haushalt - Durschnittswerte. Keine Nachtschicht. Zwei
> Kühlschränke.
>
> Laptop, Glotze, Toaster - Kochen.

Kochen mittags oder abend, 5 Gänge Gerichte oder 5 min Mikrowelle, 
Solarausrichtung E/W oder S?

von Klaus (feelfree)


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Rainer W. schrieb:
> Kochen mittags oder abend
> Solarausrichtung E/W oder S?

Spielt beides so gut wie keine Rolle, wenn man eine Batterie hat.

von Christian B. (luckyfu)


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Ben B. schrieb:
> 1400kWh eingespeist -> bei vielleicht 9ct 126 Euro.
> 1400kWh bezogen -> bei vielleicht 30ct 420 Euro.
> -> Autarkie-Kosten 294 Euro... geil, da freuen sich die Stromkonzerne.

Die Rechnung geht aber anders: Verbrauch 2023: 5500kWh. Bezug davon: 
100% (Zum damaligen Preis von 45cent)
Gesamtverbrauch 2024: 6700kWh, Bezug davon: besagte 1400kWh. (zu nun nur 
mehr 32cent)
Der Mehrverbrauch kommt dadurch zustande, dass ich eben, so gut es ging, 
den Strom zum Laden des Fahrzeugs verwendet habe, was ich 2023 praktisch 
gar nicht tat. (Kann man sich vorstellen, bei den Kosten)

Ben B. schrieb:
> Wieso? Wenn ich mir anschaue, was meine sehr ungünstig aufgestellte
> Rumspiel-PV schon erzeugt?

Wieso? Nun, weil meine Gas-Brennwertheizung aus 2010 Anfang März der 
Meinung war, aufgeben zu müssen. Ich hatte dann eine elektrische 
Notheizung, die ca. 50kWh am Tag verbraten hat, in den ersten Tagen zum 
Aufheizen des Hauses sogar um die 70. d.h. ich hab allein im März soviel 
Strom bezogen, wie letztes Jahr im gesamten Jahr und nun werkelt da eine 
Wärmepumpe, die natürlich auch Strom benötigt. Dafür spare ich aber ca. 
1400Euro für meinen Gasbezug (+ Schornsteinfegerkosten...). Ich gehe 
davon aus, dass ich, ab nächstem Jahr, dann etwa 1000 Euro max. für den 
Wärmepumpenbetrieb aufwenden werden muss, tendentiell weniger, wegen der 
PV, die es mir ermöglichen sollte, den Sommer über praktisch komplett 
auf Bezug von Strom verzichten zu können.

von Rainer W. (rawi)


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Klaus schrieb:
> Spielt beides so gut wie keine Rolle, wenn man eine Batterie hat.

... und die Ladezyklenanzahl egal ist.

von Klaus (feelfree)


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Rainer W. schrieb:
> ... und die Ladezyklenanzahl egal ist.

Was sie praktisch immer ist.

Niemand kauft sich eine Batterie, um sie dann nicht zu nutzen.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Rainer W. schrieb:
> ... und die Ladezyklenanzahl egal ist.

ich hab im 1. Jahr 2% Kapazität verloren. Ich gehe davon aus, dass es 
spätestens ab nächstem Jahr wird... Somit sehe ich den 10 Jahren, die 
man so sagt, gelassen entgegen. Ich gehe davon aus, dass es eher mehr 
sein wird.

von Martin S. (sirnails)


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Klaus schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> ... und die Ladezyklenanzahl egal ist.
>
> Was sie praktisch immer ist.
>
> Niemand kauft sich eine Batterie, um sie dann nicht zu nutzen.

Nicht nur das. Sie ist, wenn der Akku innerhalb sinnvoller Bereiche der 
Spezifikation betrieben, sogar weit irrelevanter, als bisher angenommen.

Untersuchungen von inzwischen in die Jahre gekommenen E-Auto-Batterien 
zeigen bereits, dass die degradation deutlich langsamer abläuft, als 
noch vor ein paar Jahren angenommen.

von Lothar J. (black-bird)


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Christian B. schrieb:
> ... somit bin ich auf dem Papier komplett autark gewesen.

Nein, autark ist unabhängig.
Deine Anlage verwendet das Netz als Lanzeitspeicher übers Jahr.
Diese Kosten der "Langzeitspeicherung" hast Du nicht allein in Form von 
höheren Bezugspreisen, die tragen wir alle mit. Ob wir wollen oder 
nicht.

Blackbird

von Jens H. (jensh22)


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Martin S. schrieb:
> Kennt jemand einen Rechner, der aufzeigt wieviel Abdeckung des eigenen
> Verbrauches man etwa im Jahr erreicht mit der o.g. Kombi aus Akku und
> Panels.

Das dürfte mit so einem Rechner kaum mehr als eine grobe Schätzung sein, 
weil das stark vom täglichen Wetterverlauf und Deinem Verbrauchsprofil 
abhängt.

Ich hatte für meine PV-Anlage am Anfang aus den täglichen 
Monitoring-Daten mal eine Speichersimulation in Excel gemacht....und kam 
zu dem Schluß, daß sich das im Leben nicht rechnet. Später habe ich dann 
doch einen DIY-Speicher gebaut, allerdings um daraus bei kurzen 
Stromausfällen das Haus noch einige Stunden  weiter versorgen zu können.

In den 10 Jahren ohne Speicher lag meine "Autarkie" wetterbedingt 
zwischen 36 % - 47 % (Jahresrechnung). Letztes Jahr mit Speicher bei 70 
%. Wie schon oft bemerkt, das Problem sind die Monate Oktober bis März, 
zumindest bei mir.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ich hatte dann eine elektrische Notheizung,
> die ca. 50kWh am Tag verbraten hat
Autsch. Aber das ist ja glücklicherweise kein Regelbetrieb und versaut 
nur die Bilanz eines Jahres.

> Deine Anlage verwendet das Netz als Lanzeitspeicher übers Jahr.
> Diese Kosten der "Langzeitspeicherung" hast Du nicht allein
> in Form von höheren Bezugspreisen, die tragen wir alle mit.
Nö. Das bezahlt er selbst, durch die Differenz zwischen 
Einspeisevergütung (falls man das überhaupt noch so nennen darf) und 
Bezugspreis. Um da auf Null rauszukommen, muss er das drei- bis 
vierfache von dem einspeisen, was er später braucht. Wenn er nicht so 
viel einspeist, zahlt er am Ende drauf, trotz hohem Autarkie-Grad.

von Lothar J. (black-bird)


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Ben B. schrieb:
> trotz hohem Autarkie-Grad.

Da ist gar nichts autark. Dieses Wort ist in diesem Zusammenhang falsch. 
Es vernebelt nur das Denken und suggeriert einen Zustand, der nicht 
vorhanden ist.
"Autarkie-Grad" ist genauso falsch, so wie "nur ein bisschen schwanger, 
aber nicht ganz".
Entweder unabhängig (autark) oder nicht unabhängig, dazwischen gibt es 
keine "Grade".
"nur eine bisschen abhängig" ist eben NICHT unabhängig, damit trifft das 
Wort autark nicht zu.

Mit solchen Wörtern belügen wir uns nur gegenseitig. Und das sind nicht 
die einzigen.

Blackbird

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> "Autarkie-Grad" ist genauso falsch,
> so wie "nur ein bisschen schwanger, aber nicht ganz".
Das wäre jetzt wieder eine Steilvorlage dafür, was dann
am Ende dabei herauskommt... aber lassen wir das
(letzter Versuch und ich wette, einige schaffens nicht).

Du hast natürlich Recht was die wörtliche Bedeutung angeht, aber wie 
soll man solche Dinge dann nennen... Autarkie-Grad hat sich eingebürgert 
weil viele mit einer PV nach Autarkie streben - aber es eben nicht ganz 
schaffen. Man könnte es auch Selbstversorgungs-Grad nennen.

von Martin S. (sirnails)


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Lothar J. schrieb:
> Mit solchen Wörtern belügen wir uns nur gegenseitig. Und das sind nicht
> die einzigen.

Autark kommt vom griechischen αὐτάρκεια (autárkeia) und bedeutet 
selbstgenügsam, über ausreichende Mittel verfügend, unabhängig.

Der Grad der Autarkie beschreibt mathematisch das Maß, zu welchem diese 
Unabhängigkeit erreicht wurde. Mathematisch, nicht semantisch oder 
logisch.

Jemand, der 363 Tage des Jahres seinen Strombedarf decken kann, und 
damit einen Autarkiegrad von 99,5% erreicht, erreicht vollständige 
Unabhänigkeit, indem er an den verbliebenen zwei Tagen den Strom einfach 
ganz abstellt. Damit ist der mathematischen Bedeutung genüge getan.

von Oliver S. (oliverso)


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Martin S. schrieb:
> Jemand, der 363 Tage des Jahres seinen Strombedarf decken kann, und
> damit einen Autarkiegrad von 99,5% erreicht, erreicht vollständige
> Unabhänigkeit, indem er an den verbliebenen zwei Tagen den Strom einfach
> ganz abstellt. Damit ist der mathematischen Bedeutung genüge getan.

Ja  nur gibt's diesen jemand halt nicht.

Beim üblichen "im Prinzip autark" werden halt (leicht überspitzt) in 6 
Monaten 200% des Bedarfs gedeckt, und und in den anderen 6 Monaten gar 
nichts. Frei nach Annalena: Das Netz ist der Speicher.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Damit ist der mathematischen Bedeutung genüge getan.
Wenn in einem Bus 5 Leute sind und 6 Leute steigen aus,
dann muss einer wieder einsteigen, damit niemand mehr drin ist.

von Stephan (stephan_h623)


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Martin S. schrieb:
> Kennt jemand einen Rechner, der aufzeigt wieviel Abdeckung des eigenen
> Verbrauches man etwa im Jahr erreicht mit der o.g. Kombi aus Akku und
> Panels.

Hatte mir das mal in Excel mit den Stundendaten von 
https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/de/ und dem für mich angenommenen 
Verbrauchsmuster (Grundlast + schwankende Verbraucher wie Waschmaschine) 
und bei SO-Ausrichtung zusammengebastelt.

Da kämen bei 3.100 kWh/a Verbrauch, 3,6 kWp und 10kWh Akku grob 1.000 
kWh/a jeweils für Direktverbrauch  Akku  Einspeisung raus.
Bezug grob 1.000 kWh/a.

Da ist die Annahme drin, dass der WR aus Akku und PV max. 3,6kW liefern 
kann und der Akku die komplette Leistung aufnehmen kann. Wenn ein 
AC-gekoppelter Akku nur 1,7kW oder so schafft wäre der Bezug so 10-20% 
höher, je nach Gleichzeitigkeit.

Außerdem laufen bei uns WaMa/Trockner/Spüler auch oft Vormittags/Mittags 
während der direkten Sonnenzeit. Wenn das regelmäßig abends aus dem Akku 
kommt, dann wird der Bezug auch so 10% höher liegen.

Wäsche auf Sonnentage legen bringt ein wenig. Allerdings kann nicht 
jeder 1-2 Wochen warten, bis es wieder sonnig ist.

Wäsche auf die Sonnenzeit legen spart am ehesten Zyklen. Für den Bezug 
änderts kaum was. Zumindest, wenn da nicht regelmäßig Herd, Spüler, WaMa 
und Trockner gleichzeitig laufen.

Im Ergebnis wirst irgendwo zwischen 750 und 1250 kWh Bezug landen.

von Martin S. (sirnails)


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Oliver S. schrieb:
> Beim üblichen "im Prinzip autark" werden halt (leicht überspitzt) in 6
> Monaten 200% des Bedarfs gedeckt, und und in den anderen 6 Monaten gar
> nichts. Frei nach Annalena: Das Netz ist der Speicher.

Ok Du hast den Begriff also tatsächlich überhaupt nicht verstanden.

Das, was Du meinst, ist ein undefinierter Mix aus Autarkie- und 
Eigennutzungsgrad.

von Jens H. (jensh22)


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Stephan schrieb:
> Wäsche auf Sonnentage legen bringt ein wenig. Allerdings kann nicht
> jeder 1-2 Wochen warten, bis es wieder sonnig ist.

Das bringt nach meiner Erfahrung eher nicht viel. Der einzige 
nennenswerte Verbrauch tritt bei diesen Geräten während der 
Aufheizphasen auf und das sind meist nicht mehr als 10..15 Minuten pro 
Heizphase. Wenn man Pech hat, ist da gerade eine Wolke vor der Anlage. 
Eine bessere Auslastung der PV bringen Dauerverbraucher wie ein 
Autoaufladung, eine Poolpumpe, die den ganzen Tag läuft oder eine 
Hanfplantage.
Der Betrieb von Kochplatten am Herd fällt in der Regel in den Abend und 
kann ggf. auch aus der Batterie erfolgen. Nicht vergessen bei der 
Berechnung, die Batterieverluste (AC-Kopplung ca.1/3; DC ca. 1/5..1/6).

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ja gut, nun hat leider nicht jeder mit großer PV auf dem Dach eine 
ebenso große Hanfplantage ...

Mit meiner Spielzeug-PV habe ich bereits einen Wasch- und Trockengang 
abgedeckt - allerdings bekomme ich an einem guten Tag nur etwa eine 
Kilowattstunde aus der PV. Der aktuelle Aufstellort ist mies und der 
verwendete Lader limitiert auf etwa 185W Ladeleistung (bei ca. 500W 
Modulleistung). Ohne Akkus also keine Chance, aber mit 8kWh Akkus geht 
schon was. Finanzieller Nutzen? Gering...

von Lothar J. (black-bird)


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Die Eigennutzung der per PV gewonnenen Energie kann man erhöhen.
Das erfordert Verbraucher, die nur bei viel Sonne und im Sommer benötigt 
werden. Da wären z.B. kleine Klimaanlagen und Brunnenpumpen zur 
Bewässerung, die dafür geeignet wären. Da braucht man noch nicht mal 
einen Akku dafür. Mit Akku wären nur die Betriebszeiten flexibler, aber 
notwendig ist er nicht.
Eine 100%ige Eigennutzung der PV-Energie ist so nicht erreichbar, ob mit 
oder ohne Akku, wozu auch.

Blackbird

von Christian B. (luckyfu)


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Lothar J. schrieb:
> Eine 100%ige Eigennutzung der PV-Energie ist so nicht erreichbar, ob mit
> oder ohne Akku, wozu auch.

genau, es gibt ja weiterhin das Stromnetz.

Oliver S. schrieb:
> Beim üblichen "im Prinzip autark" werden halt (leicht überspitzt) in 6
> Monaten 200% des Bedarfs gedeckt, und und in den anderen 6 Monaten gar
> nichts. Frei nach Annalena: Das Netz ist der Speicher.

Das ist doch Unsinn, solange man keinen Ferraris Zähler hat, der sich 
rückwärts dreht. Tatsächlich ist es so, dass ich in 9/12 Monaten 
tendentiell mehr Strom produziere als ich verbrauche. D.h. meine 
Nachbarn können den Strom dann nutzen. Die restlichen 3 Monate (Nov-Jan) 
brauche ich mehr Strom, als die PV Liefern kann. Aber wo genau ist da 
das Problem? vor 2 Jahren hab ich das ganze Jahr Strom benötigt, jetzt 
brauch ich den nur noch in 3 Monaten. Das spart natürlich 
Kraftwerksleistung ein, übers Jahr gesehen, da ich ja nicht allein bin 
damit. Wenn ich mich nun noch an einer Windkraftanlage beteiligen würde, 
könnte ich die fehlenden 3 Monate vermutlich auf 2 Wochen im Jahr 
zusammenschrumpfen. Allerdings gibt es solche Projekte in meiner 
Umgebung nicht, soweit mir bekannt ist. Und auf dem eigenen Grundstück 
kann man keine sinnvoll nutzbare Anlage installieren, zumindest kann ich 
es nicht, mit meinen 600m².

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Bleibt bei der PV und erweitert die, bzw. wenn man sich eine PV 
anschafft, dann die maximal mögliche Fläche gleich komplett vollbauen. 
Etwas Leistung abregeln, die man nicht braucht, ist besser als keine 
Leistung haben, wenn man sie braucht.

Windkraftanlagen zur halbwegs zuverlässigen Stromerzeugung benötigen 
drei Dinge. Einen brauchbaren Standort, Nabenhöhe und Rotordurchmesser. 
Vor allem die letzteren beiden sollte man nicht unterschätzen, die sind 
der Grund dafür, warum Klein-WKA nur während Starkwind-Ereignissen 
nennenswerte Mengen Strom liefern und sie sind ebenfalls der Hauptgrund 
für mangelhafte Akzeptanz in der Nachbarschaft. Viele Leute finden die 
Dinger nicht besonders hübsch und diese Empfindung steigert sich noch 
wenn sie die Steckdose davon nicht benutzen dürfen (das gibts sogar bei 
Solar-Neidhammeln, die eigentlich alle an die Wand gestellt werden 
müssten), außerdem laufen klein-WKA auch nicht geräuschlos.

von Christian B. (luckyfu)


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Das ist mir alles bekannt. Ich weiß aber von großen WK Anlagen, die mit 
Bürgerbeteiligung gebaut werden. Wenn man plötzlich einen persönlichen 
Vorteil hat, von der Anlage, sind die meist gar nicht mehr so hässlich 
wie sie es sind, wenn sie einem Energieversorger gehören, von dem man 
selbst keinen Strom bezieht. Kleinwindkraft geht vielleicht auf einem 
Boot, aber sonst ist das oft nur Unsinn bzw. Geldverschwendung.
Auf dem Hausdach haben wir schon, was möglich ist. Gut, ich könnte nun 
den Schornstein bis unter das Dach rückbauen, da nicht mehr nötig, und 
noch eine Platte mehr drauf bauen in SO Ausrichtung, aber neee. Was ich 
machen werde ist: Ich werde auf die Garage ebenfalls PV Paneele 
installieren, ebenfalls in SO Ausrichtung aber dann viel flacher da es 
ein Flachdach ist und eine hohe Aufständerung nicht erwünscht ist. 
Vermutlich ist es auch sinnvoll, die Batterie noch um 1 oder 2 Module zu 
erweitern. Aktuell komme ich einen Tag hin, wenn meine Frau den 
Wäschetrockner nicht nutzt, mit 2 Modulen mehr sind locker 2 Tage 
drin... Naja, mal sehen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ist das bereits ein Wärmepumpen-Wäschetrockner?

Garage mit PV belegen finde ich auf jeden Fall sinnvoll.

von Christian B. (luckyfu)


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Nein, ist es nicht. Aber das Biest funktioniert noch. Braucht pro 
Trockengang 4kWh. Ich sehe aber nicht ein, den weg zu werfen, wenn er 
noch tut. Wenn die Sonne scheint, kostet mich das ja kaum was.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja... da hast Du auf jeden Fall für den Winter Einsparpotential wenn 
das Ding bei euch vergleichsweise oft läuft.

von Heinz R. (heijz)


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Ben B. schrieb:
> Die meisten Anbieter dynamischer Strompreise verbieten übrigens, daß man
> seine Akkus in Zeiten mit besonders günstigem Strom aus dem Netz
> auflädt, um sich dann in Zeiten mit besonders teurem Strom aus diesen zu
> versorgen.

wer sagt das, wo?

von Rick (rick)


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Christian B. schrieb:
> Kleinwindkraft geht vielleicht auf einem
> Boot, ...
Ja, geht. Lt. Aussage des Befragten auch recht gut.
Auf dem Wasser weht der Wind i.d.R. auch etwas stärker und häufiger.

Christian B. schrieb:
> Wenn die Sonne scheint, kostet mich das ja kaum was.
Wenn die Sonne scheint, kann die Wäsche auch auf die Leine...

von Heinz R. (heijz)


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Rick schrieb:
> Wenn die Sonne scheint, kann die Wäsche auch auf die Leine...

damit dann die Vögel drauf kac... und man Weichspüler braucht - nein 
danke

von Christian B. (luckyfu)


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Rick schrieb:
> Wenn die Sonne scheint, kann die Wäsche auch auf die Leine...

Damit Wäsche trocknet braucht es wind. Sonne bleicht die nur aus.

von Klaus (feelfree)


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Christian B. schrieb:
> Damit Wäsche trocknet braucht es wind.

Deshalb ist es ja auch völlig unmöglich, dass Wäsche auf einem 
Wäschseständer in einem geschlossenen Raum trocknet.

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