Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Regeltrafo Achsen in Giessharz schmieren?


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von Martin (apfelmousse)



Lesenswert?

Hallo,

ich habe einen 3-Phasen Regeltrafo ergattert, der aber total verklemmt 
war. Habe ihn komplett auseinandergebaut, gereinigt, jetzt geht er 
wieder.

Allerdings finde ich das Drehmoment am Regelknopf etwas hoch und frage 
mich ob man da was schmieren soll oder kann, und wenn ja mit was. Der 
Trafo hat insgesamt 4 Achsen (mutmasslich poliert) die in einem 
kunststoffigen rotbraunen Gehäuse laufen. Giessharz?

Kennt jemand dieses Material, und hat mit Wartung und Pflege damit 
Erfahrung?

Anbei ein paar Bilder. Die 3 Ringkerntrafos werden über die dreieckige 
Metallplatte simultan verdreht. Der Trafo ist bestimmt 30 Jahre alt.

Danke, Gruss
Martin

von Matthias S. (dachs)


Lesenswert?

Wenn ich die Grösse und Anzahl der zu bewegenden mechanischen Teile sehe 
- das kann (und darf wegen des 3x nötigen Kontaktdrucks) nicht leicht 
gehen.

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Wenn ich die Grösse und Anzahl der zu bewegenden mechanischen Teile sehe
> - das kann (und darf wegen des 3x nötigen Kontaktdrucks) nicht leicht
> gehen.

Möglich das das gar nicht geschmiert gehört, aber vielleicht doch bei 
diesem Materialmix. Ich habe die Achsen und Bohrungen komplett 
gesäubert, die sind jetzt fettfrei.

Der Kontaktdruck wird über die Achsen in den Bohrungen an das Gehäuse 
weitergegeben. Und das erzeugt spürbare Reibung der Achsen in den 
Bohrungen. Dazu kommt die Reibung des Kontaktrades im Mitnehmer, aber 
die ist relativ gering...

Gruss
Martin

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Ich würde am ehesten da Silikonfett nehmen.
Das greift Kunststoffe normalerweise nicht an.

von Peter O. (peter_o)


Lesenswert?

Laufen denn alle 3 Achsen gleich schwer? Spürbare Unterschiede würden 
auf ein Problem hindeuten, das damit schon mal ein wenig eingegrenzt 
werden kann. Ich würde die Achsen leicht mit Vaseline schmieren.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Peter O. schrieb:
> Ich würde die Achsen leicht mit Vaseline schmieren

Eher nicht. Vaseline ist ein Mineralölprodukt, ein Gemisch aus vielen 
Kohlenwasserstoffen.
Das greift weit eher Kunststoffe an.

Ist z.B. unverträglich mit EPDM Dichtungen

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Peter O. schrieb:
> Laufen denn alle 3 Achsen gleich schwer?

In etwa, ja. Solange kein Druck auf der Kontaktrolle ist sind die Achsen 
sehr leichtgängig, aber wenn der Druck steigt dann wird die Achse 
spürbar schwergängig(er).

Gruss
Martin

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Ich würde am ehesten da Silikonfett nehmen.
> Das greift Kunststoffe normalerweise nicht an.

Ich habe hier ein Robbe Präzisionsfett No. 5532, von unserer 
Bastlerzentrale. Hat eine gelatineartige Konsistenz und ist weiss. 
Vielleicht ist das ja ganz brauchbar...

Gruss
Martin

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> die in einem kunststoffigen rotbraunen Gehäuse laufen

Also zumindest die mittlere Achse läuft in  einer eingesetzten 
Sintergleitlagerbuchse.

Das würde mich wundern wenn das bei den anderen 3 verdeckten nicht auch 
so ist.

Sintergleitlager sind eigentlich dauergeschmiert, und du wirst sie nicht 
unter Vakuum auskochen wollen.

Aber wenn es eh klemmt, nimm Motoröl.

Merkwürdig kommt mir der Kunststoffknopf in der Mitte des dreieckigen 
Blechs vor. Der reibt doch, es sei denn er verdeckt ein Lager. Da würde 
ich sogar umbauen damit das leichtgängig wird.

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Also zumindest die mittlere Achse läuft in  einer eingesetzten
> Sintergleitlagerbuchse.

Leider definitiv nein! Reines Kunsstoff, oder was das eben für Zeug ist.

Aber Du hast insofern Recht als dieser "Kunststoffknopf" in der Mitte 
nicht gerade optimal ist. Das ist genaugenommen ein Exzenter, der das 
Blech derart bewegt dass die 3 Trafos sich simultan mitdrehen.

Und genau dieser Exzenter sass in dem Blech total fest, hat die ganze 
Mimik damit blockiert. Wie das kommt kann ich mir nicht erklären. 
Vielleicht wegen falscher Schmierung, oder das Ding stand länger im 
feuchten Keller und der Knopf (aus dem gleichen Kunststoff wie das 
Gehäuse) ist gequollen?

Mit etwas Gewalt bekam ich den Exzenter aus dem Blech, musste dann die 
Bohrung im Blech mit Schleifpapier nacharbeiten damit er sich darin 
wieder frei bewegen konnte. Diese Bauform gibts quasi identisch immer 
noch zu kaufen, wenn auch vielleicht mit anderen Lagern.

Gruss
Martin

von Michael B. (laberkopp)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Martin schrieb:
> Leider definitiv nein

Und was soll das dann sein ?

Wie dreht es sich denn, wenn du den Plastikexzenter rausnimmst ? Man 
muss dann wohl das Blechdreieck mit 4 Fingern führen um die Trafowellen 
zu drehen.

von Rainer D. (rainer4x4)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Ich würde am ehesten da Silikonfett nehmen.
Jepp, Silikonfett oder Silikonöl ist in dem Mix wohl das richtige. 
Komplett reinigen, dann ein Sprühstoß Silikonöl rein, ablüften lassen 
und gut ists.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Ein Tropen Nähmaschinenöl hält die nächsten vielen Jahre und verharzt
nicht, greift meines Wissens keinen Kunststoff an...

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Und was soll das dann sein ?

Eine Unterlegscheibe... :-/

Das Blechdreieck wird von den Zapfen der 3 Trafos geführt. Ein 
Baustatiker würde das "einfach statisch bestimmt" nennen, da es bei 
jedem  Drehwinkel nur eine Position gibt die passt.

Mit den Fingern kann man das auch bewegen, mit etwas Mühe. Da sich der 
Exzenter im Loch bewegen muss gibts da zusätzlich Reibung.

Gruss
Martin

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Rainer D. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Ich würde am ehesten da Silikonfett nehmen.
> Jepp, Silikonfett oder Silikonöl ist in dem Mix wohl das richtige.

Dieses Robbe Spezialfett ist laut Hersteller ein "Teflonfett". Wäre das 
auch geeignet?

Gruss
Martin

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Martin schrieb:
>...Diese Bauform gibts quasi identisch immer
> noch zu kaufen...

siehe z.B. hier, Bauform "686":
https://bd-trafo.ch/wp-content/uploads/Bauform-Serie-686-2.png

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Dieses Robbe Spezialfett ist laut Hersteller ein "Teflonfett". Wäre das
> auch geeignet?

Kann dir wohl nur jemand sagen der das Fett kennt. Teflonpartikel werden 
als Gleitmittel genutzt. Auf welcher Basis der Träger -also das Fett- 
ist, weiß nur der Hersteller. Gibt es ein Produktdatenblatt?
Allerdings herrscht im Modellbau auch ein weiter Materialmix, also 
könnte man annehmen, das die Gefahr gering sein sollte, dass dieses Fett 
den Kunststoff angreift.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Eine Unterlegscheibe...

Ok, dann die Empfehlung: auseinanderbauen, die 4 Locher im Bakelit 
zentrisch tief genug aufbohren, und Sintergleitlager einsetzen.

https://www.ebay.de/itm/355206730606

Problem ist halt wie man besser als 1/10mm zentrisch bleibt. 
Handbohrmaschine eher nicht.

von Hans (ths23)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Eher nicht. Vaseline ist ein Mineralölprodukt, ein Gemisch aus vielen
> Kohlenwasserstoffen.
> Das greift weit eher Kunststoffe an.
Nein tut sie nicht. Bei mir ist die Installation noch teilweise Alu und 
da sind Klemmstellen  mit Vaseline eingeschmiert. Beim Einfetten der 
Klemmstellen läßt es sich gar nicht vermeiden, daß Vaseline auch auf die 
Kunststoffisolierung des Kabels bzw. auf Kunststoffteile des 
Installationsmaterials kommt. Mittlerweile ist die Installation über 30 
Jahre alte und von den Kunststoffteilen ist nichts angegriffen.

Vaseline ist mit den meisten Kunststoffen verträglich. Lediglich einige 
(nicht alle) PVC- und Polystyrolverbindungen können bei Schmiermitteln 
auf Mineralölbasis weich werden oder aufquellen. Das trifft aber auf die 
Anwendung des TO nicht zu. Beim TO ist es ausgehärtetes Kunstharz, was 
chemisch sehr stabil ist - Vaseline macht dem Material nichts aus.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Hans schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Eher nicht. Vaseline ist ein Mineralölprodukt, ein Gemisch aus vielen
>> Kohlenwasserstoffen.
>> Das greift weit eher Kunststoffe an.
> Nein tut sie nicht.

Doch tut sie, Zitiere nicht sinnentstellend. Die Aussage war im 
Vergleich zu Silikonfett und dafür stimmt sie.
Deine Installation hat nur einige wenige Kunststoffarten, ist also 
höchstens ein notwendiger Beleg für deine Aussage, kein hinreichender!

Hans schrieb:
> Beim TO ist es ausgehärtetes Kunstharz, was
> chemisch sehr stabil ist - Vaseline macht dem Material nichts aus.

Das kann sein, ich weiß es nicht. Wenn du das sicher weißt, dann ist es 
gut, wenn du es nur vermutest, dann hat der TO ggf. den Schaden, nicht 
du.

von Rainer D. (rainer4x4)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Hans schrieb:
>> Udo S. schrieb:
>>> Eher nicht. Vaseline ist ein Mineralölprodukt, ein Gemisch aus vielen
>>> Kohlenwasserstoffen.
>>> Das greift weit eher Kunststoffe an.
>> Nein tut sie nicht.
>
> Doch tut sie,

Jepp, korrekt!
Ich würde immer Silikon Sprühöl nehmen.

von Thomas B. (thombde)


Lesenswert?

Ich nehme auch gerne Armaturenfett.
Ist jahrelang im Einsatz für Sanitär.
Duschköpfe, Armaturen usw....

https://www.fermit.de/files/fermit/media/pdf/Technische%20Datenblaetter%20DE/01_sanitaer-und-heizungs-technik/TD_15003_GlissaSpezial_Fett_Armaturenfett_DE.pdf

Muss halt jeder selber entscheiden.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Thomas B. schrieb:
> https://www.fermit.de/

Doe packen auch nur jedes Jahr rein, was Chemiekonzerne gerade übrig 
haben, jeder Tubeninhalt sieht anders aus...

Ist aber irgendein Silikonzeugs.

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


Lesenswert?

Thomas B. schrieb:
> Ich nehme auch gerne Armaturenfett. Ist jahrelang im Einsatz für Sanitär.
> 
https://www.fermit.de/files/fermit/media/pdf/Technische%20Datenblaetter%20DE/01_sanitaer-und-heizungs-technik/TD_15003_GlissaSpezial_Fett_Armaturenfett_DE.pdf

Die Beschreibung EP Hochdruckschmierstoff und NLGI-Klasse 2 weist 
üblicherweise auf verseiftes Mineralöl hin!
Hier die modernere Variante auf Silikonölbasis:
https://www.fermit.de/files/fermit/media/pdf/Technische%20Datenblaetter%20DE/01_sanitaer-und-heizungs-technik/TD_15007_15014_15015_15021_GlissaSilikon_DE.pdf

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


Lesenswert?

Wenn der Läufer aus Graphit ist, dann sollte das eigentlich 
selbst-schmierend sein, sonst müsste man den Anker im DC-Motor auch 
schmieren.

von Wollvieh W. (wollvieh)


Lesenswert?

Das Gießharz sieht genauso aus wie Isolatoren für 10kV-Schienen in 
Unterverteilungen, auch aus der Zeit als man noch 380V schrieb. 
Mechanisch also durchaus belastbar.

Das Klemmen dürfte daher kommen, daß dieses Arme-Leute-Planetengetriebe 
nur im idealen Modell genauso funktioniert wie etwas ordentliches, in 
der Realität aber alle möglichen ungewollten Querkräfte mit 
Reibungsverlusten erzeugt.

Die kurzen Hebelärmchen verstärken den ungewollten Anteil. Quasi wie das 
Rauschen, wenn man unbedingt mit einem 1mV-Signal durch eine Fabrikhalle 
durchwill. :)

Eine Haustür bekommt man schließlich auch nicht 1 cm vom Rand an der 
Scharnierseite gegen den Türschließer aufgedrückt, nichtmal mit einem 
Wagenheber. Gut, ich habs noch nicht wirklich probiert, vielleicht macht 
Chuck Norris seine Tür jeden Tag so auf.

Ich glaube ich habe solche Dreiertrafos schon mit Ketten und Zahnrädern 
gesehen. Evtl. ältere Ostblockkonstruktion. Häufiger hat man sie aber 
auf eine Achse gesteckt, das wird trotz dem Platzbedarf in der Tiefe 
seinen Grund haben.

Übrigens sind Spur und Sturz (oder wie auch immer die Achsgeometrie bei 
Trafos heißt;) bei den Rollen unterschiedlich. Man siehts am Tragbild 
der Kohlen auf dem Übersichtsfoto, daß eine Kohle seitlich der Mitte und 
nur ziemlich schmal abgenutzt ist. Da ist bestimmt mal irgendwer an dem 
Arm hängengeblieben, oder man hats schon in der Fabrik nicht so präzise 
ausgerichtet.

: Bearbeitet durch User
von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Wollvieh W. schrieb:
> Übrigens sind Spur und Sturz (oder wie auch immer die Achsgeometrie bei
> Trafos heißt;) bei den Rollen unterschiedlich...

Das ist mir beim auseinander- und wieder zusammenbauen auch aufgefallen. 
Ich habe die Übergangswiderstände nachgemessen, die waren überall in 
etwa gleich, und habs daher so belassen.

Die Kontaktschleifer an den Achsen der Trafos, zentral unter dem 
Metallausleger, sind Federscheiben aus Kupfer. Bei einem  Trafo gibts 
nur eine solche Scheibe, beim anderen 2 und beim letzten 3. Musste so 
bleiben, sonst hat der mit 3 Scheiben keinen Kontakt mehr. Sieht also 
nach Toleranzausgleich aus, da die Achsen auf der anderen Seite mit 
einer Sprengfeder (oder wie das heisst) in Position gehalten werden. 
Also nicht justierbar weil sonst auch die Metallplatte verkanten würde.

Armeleutetechnik war das ja nicht unbedingt. Das Teil stammt aus einem 
Modul des "Hera Laborsystem 2000", bestimmt nicht billig in der 
Anschaffung. Ist wohl die kompakteste Variante eines 3Ph-Regeltrafos was 
die Bautiefe angeht.

Gruss
Martin

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

🍅🍅 🍅. schrieb:
> Wenn der Läufer aus Graphit ist...

Meinst Du die Rolle, die auf den Trafos entlangläuft zur Stromabnahme? 
Oder eine der Achsen? Letztere sind aus Stahl.

Gruss
Martin

von Torsten B. (butterbrotstern)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hersteller ist Walter Preussler Transformatoren GmbH
Leinfelden-Echterdingen  (bis 16.12.2005 in Berlin-Neukölln)
Nr. 7122100/78.5
Zum Hersteller siehe auch 
Beitrag "Re: Trenntrafo - was beachten?"

Ich würde auf Kette, Zahnriemen oder Zahnräder umstellen.

Beim https://bd-trafo.ch/wp-content/uploads/Bauform-Serie-686-2.png
kommt: Stop! This image was hotlinked.  Daher im Anhang.

Apropos kompakt, da fällt mir ein motorbetätigter 3Ph-Stelltrafo mit 
66kVA (0-400V 96A) von Tauscher mit nur 270mm Höhe und 300kg ein, 
bestehend aus 12 Einzeltrafos:
https://www.tauscher-transformatoren.de/html/sonder29.html

: Bearbeitet durch User
von Darius (dariusd)


Lesenswert?

Hallo

Ganz Allgemein:
Was ist für dich ein "etwas hohes" Drehmoment?

Regeltrafos haben nicht nur aus optischen Gründen große Bedienknöpfe und 
dass man trotz der großen Bedienknöpfe immer noch eine ansonsten 
ungewohnt hohe Kraft aufwenden muss, habe ich als normal kennengelernt.

Das ist meiner Meinung (wobei viel Meinung ist da nicht - man sieht es 
einfach) konstruktions- und funktionsbedingt bedingt und wahrscheinlich 
sogar so gewollt - nicht das sich da (gerade bei 3 Phasen wo 
unterschiedliche Phasenspannungen eher selten, und dann nur sehr bewusst 
und gewollt erwünscht sind) von selbst oder zufällig (z.B. mit dem Arm, 
der Kleidung,...) drankommen, was verstellt wird.

Eventuell läufst du einen Fehler hinterher, der gar keiner ist?
Ein Regeltrafo ist nun mal kein Lautstärkepoti und nicht mal ein 
Integralgeber.
Nebenbei, auch wenn es Regeltrafos auch neu und in "modern" gibt:

Das ist reinste Elektromechanik, die es schon (nicht viel anders 
aufgebaut) vor 100 Jahren (wir haben 2025 - also 1925... und nicht 18... 
auch wenn 100 Jahre gefühlsmäßig für manche so klingen mögen...) gab.

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Darius schrieb:
> Was ist für dich ein "etwas hohes" Drehmoment?

Wenn ich beim Versuch das Ding zu drehen mit den Fingern am Knopf 
(Durchmesser 4cm) durchrutsche.

Wobei ich mich frage ob der Knopf der Originalknopf ist. Da gibts 
Exemplare die sehen ganz anders aus.

Gruss
Martin

von Wollvieh W. (wollvieh)


Lesenswert?

Ein loses Eisenstäbchen in einer gelochten Blechplatte, und das noch mal 
drei, ist einfach keine gute Idee, ein Drehmoment reibungsarm zu 
übertragen. Die merkwürdige Lagerung der Blechplatte selbst verstehe ich 
noch nichtmal, dürfte aber auch keine (kraft-) günstige Lösung sein.

Wenn dadurch die nötige Kraft verglichen mit einem Einzeltrafo statt 
verdreifacht z.B vervier- oder -fünffacht wird, fühlt sich das sportlich 
an.

Ein Ingenieur wird das erklären können, warum man Kugellager erfunden 
hat.

Ich habe einen Bosch "One for all"-Akku, der einen roten Knopf zum 
Reindrücken hat. Innen wird dadurch abgewinkelt eine Sperrklinke 
heruntergedrückt. Geht normal mit vielleicht 1kg oder weniger Druck. Bei 
diesem Exemplar mußte ich mit beiden Daumen volle Kraft drücken. Sicher 
jenseits der 10kg. Es war nichts verklemmt oder kaputt, aber eine 
Umlenkung um 90° in ungeschmiertem Kunststoff ist halt Glückssache.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Wollvieh W. schrieb:

> Ein Ingenieur wird das erklären können, warum man Kugellager erfunden
> hat.

Er kann auch erklären, warum manchmal Gleitlager besser sind. :-)

von R. L. (roland123)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Wollvieh W. schrieb:
>
>> Ein Ingenieur wird das erklären können, warum man Kugellager erfunden
>> hat.
>
> Er kann auch erklären, warum manchmal Gleitlager besser sind. :-)

und ein BWLer kann dir erklären, warum man beides nicht braucht.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

R. L. schrieb:

> und ein BWLer kann dir erklären, warum man beides nicht braucht.

Dann nimmt man ein Luftlager, denn Luft kostet ja nix. :-)

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Dann nimmt man ein Luftlager, denn Luft kostet ja nix. :-)

Mit dem richtigen Druck lagert sich Vieles...

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Mani W. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Dann nimmt man ein Luftlager, denn Luft kostet ja nix. :-)
> Mit dem richtigen Druck lagert sich Vieles...

Ich sehe grenzenlose Kreativität am Werkeln...

Habe jetzt alle 3 Trafoachsen eingefettet, das hat die Gesamtreibung 
spürbar, würde sagen um 50%, reduziert.

Nach Einbau der zentralen Achse scheint das ganze aber wieder deutlich 
schwergängiger zu werden. Das bedarf noch Untersuchung.

Aktuelles Problem ist dass die Welle vorne etwas angefressen ist 
(rostig, Duchmesser 5,8 statt 6,0mm). Das war OK solange der 
angefressene Teil rauh war. Ich hatte aber die blöde Idee diese 
Rauhigkeit abzuschmirgeln, jetzt greift die Spannzange des Drehknopfs 
nicht mehr richtig auf der Welle. Also muss eine neue Welle her.

Gruss
Martin

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Manches "Salatöl" oder Fett verharzt auch mit der Zeit. Deswegen kann 
das richtige Öl/Fett am rechten Fleck sparsam angewendet, sehr hilfreich 
sein.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Martin schrieb:

> Ich sehe grenzenlose Kreativität am Werkeln...

Kleine, lustige Abweichungen müssen auch mal sein.

> Habe jetzt alle 3 Trafoachsen eingefettet, das hat die Gesamtreibung
> spürbar, würde sagen um 50%, reduziert.
>
> Nach Einbau der zentralen Achse scheint das ganze aber wieder deutlich
> schwergängiger zu werden. Das bedarf noch Untersuchung.

Grundsätzlich ist Dein "Getriebe" nicht ideal, sollte aber trotzdem 
funktionieren.

> Aktuelles Problem ist dass die Welle vorne etwas angefressen ist
> (rostig, Duchmesser 5,8 statt 6,0mm). Das war OK solange der
> angefressene Teil rauh war. Ich hatte aber die blöde Idee diese
> Rauhigkeit abzuschmirgeln, jetzt greift die Spannzange des Drehknopfs
> nicht mehr richtig auf der Welle. Also muss eine neue Welle her.

Da würde ich irgendwas zwischen Welle und Knopf legen. Z.B. Papier
oder Schleifpapier.

von Martin (apfelmousse)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Da würde ich irgendwas zwischen Welle und Knopf legen. Z.B. Papier oder 
Schleifpapier.

Schleifpapier habe ich ausprobiert, aber dann rutscht der Knopf auf der 
Papierseite...

Ich könnte dieses Loctite verwenden, aber dann kriegt man den Knopf nur 
noch mit dem Schweissbrenner wieder runter (laut Anleitung von Loctite).

Blöd auch dass ich die Achse nicht rausbekomme. Die steckt in einer 
grösseren Achse und wird dort mit einem Federstift gehalten (auf einem 
der Bilder gerade so sichtbar). Den Stift bekam ich problemlos raus, 
aber die Achse steckt trotzdem bombenfest drin. Ballistolzufuhr hat 
bislang nichts gebracht.

Gruss
Martin

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Schraubensicherung aka Loctite gibt es in mindestens drei 
Festigkeitsvarianten, nimm einfach das leichteste (violett)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.