Hallo zusammen, Ich erstelle dieses Thema, da ich bei meiner beruflichen Planung etwas festgefahren bin und denke, dass externe Meinungen meine Einschätzung der Lage verbessern können. Kurz zu mir: - Promotion mit summa cum laude - 1+ Jahr Industrieerfahrung vor der Promotion Zur Lage: - Ich mag wirklich die Freiheit an der Uni, wo man sich intensiv mit technischen Sachen beschäftigen kann - Meine Arbeit in der Industrie (Konzern als Absolvent & Mittelstand als Student) empfand ich immer relativ flach und mir fehlte of die technische Tiefe - Gleichzeitig fand ich die Organisation und Strukturen im Konzern um einiges besser als das (kreative) Chaos an der Uni - Karriere an der Uni bzw. an einem Forschungsinstitut (DLR, Leibniz, MPG, FhG, ..) ist jedoch kaum planbar - Entfristete Stellen neben dem Prof sind rar - An Forschungsinstituten hat man idR mehrere Befristungen (<6J) bevor die Entfristung kommt Am DLR bzw. in der Helmholtz Gemeinschaft gibt es ein Gruppenleiterprogramm, das als Sprungbrett zur Forscherkarriere bzw. zur Uni-Professur dienen sollen. Ein ähnliches Programm an der Uni wäre das Emmy-Noether Programm. Beides steht bei mir auf der Liste ganz oben und ginge, ohne dass ich umziehen müsste. Nun zum Knackpunkt: - Die Annahmequote liegt nur bei 15-30% - Der Vertrag ist für die Laufzeit von ~5 Jahren befristet - Eine Uni-Professur bekommt man nicht geschenkt. Man hat sich lediglich die formalen Kriterien für eine Berufbarkeit mit einer solchen Gruppenleitung erarbeitet - Auf eine Uni-Professur bewerben sich immer >10 Bewerber. Zwar hat man als ehemaliger Gruppenleiter in der Forschung gute Karten, aber bei weitem keine Garantie - Ein Umzug innerhalb von Deutschland für eine Professur ist meistens die Regel. Das ist aber mit meiner Familie nur schwer/gar nicht realisierbar - Im akademischen Bereich verdient man deutlich weniger, außer man ist W2/W3 Prof - Die Arbeit an der Uni ist meistens nur als Paper sichtbar. Einen Nutzen für die Gesellschaft gibt es nur selten, wenn zB ein passender Industriepartner das Wissen in Produkten einsetzt. Dass viel nach Projektende links liegen bleibt, finde ich immer sehr schade Was mich optimistisch macht: - Hier in der Nähe werden paar passende Professuren frei, wenn das Gruppenleiterprogramm enden würde War jemand von euch mal in einer ähnlichen Lage? Mit Ende 30 oder noch schlimmer mit Anfang 40 will ich nicht als (gescheiterter und fehl-/überqualifizierter) Akademiker auf Jobsuche gehen. Die ganzen "Wenn" und "Aber" bei einer akademischen Karriere nehme ich schon war (u.a. Mobilität, begrenzte Annahmequoten, Befristungen). Aber irgendwie spiele ich die unterbewusst runter. Macht es ggf. mehr Sinn, einen passenden Industriejob zu suchen und mich mit ~40 Jahren auf mögliche Professuren zu bewerben? Das wäre dann aus einer unbefristeten Anstellung heraus, was deutlich mehr finanzielle Sicherheit bietet. Ich bin für jeden Tipp und Erfahrungsbericht dankbar. Roland
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Nutze die Zeit und schreibe nicht in einem solchen Forum, wo eh nur gequirlte Faeces bei solchen Themen herauskommen!
Udo S. schrieb: > Roland schrieb: >> - Promotion mit summa cum laude > > Titel der Doktorarbeit: "Trollen für Anfänger" Die höchste Auszeichnung für einen Geologen ist übrigens "Magma cum laude".
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Roland schrieb: > Kurz zu mir: > Promotion mit summa cum laude Als was auch immer... > Meine Arbeit in der Industrie empfand ich immer relativ flach und mir > fehlte of die technische Tiefe Das wird so bleiben, denn als Dr. wirst "in der Industrie" mit hoher Wahrscheinlichkeit in leitenden Ebenen eingesetzt und übernimmst vorrangig Präsentations- und Managementaufgaben. > 1+ Jahr Industrieerfahrung vor der Promotion Das wäre ein idealer Zeitpunkt gewesen, um zu schauen, was die anderen Doktoren in diesem Betrieb so machen und ggfs. Kontakte dorthin zu knüpfen. > Macht es ggf. mehr Sinn, einen passenden Industriejob zu suchen Wenn es ein Job abseits vom Management in der Entwicklung/Forschung sein soll: die sind "in der Industrie" noch wesentlich rarer gesät als an der Uni oder uninahen Instituten.
Lothar M. schrieb: > Als was auch immer... Ich hab einen Dr.-Ing. in E-Technik auch wenn mein BSc noch Richtung angewandte Informatik war. Den Master habe ich in E-Technik gemacht. Lothar M. schrieb: > Das wird so bleiben, denn als Dr. wirst "in der Industrie" mit hoher > Wahrscheinlichkeit in leitenden Ebenen eingesetzt und übernimmst > vorrangig Präsentations- und Managementaufgaben. >> 1+ Jahr Industrieerfahrung vor der Promotion > > Das wäre ein idealer Zeitpunkt gewesen, um zu schauen, was die anderen > Doktoren in diesem Betrieb so machen und ggfs. Kontakte dorthin zu > knüpfen. Zu einigen hab ich noch Kontakt. Die sind im Grunde alle in einer Management-Position. Lothar M. schrieb: > Wenn es ein Job abseits vom Management in der Entwicklung/Forschung sein > soll: die sind "in der Industrie" noch wesentlich rarer gesät als an der > Uni oder uninahen Instituten. Guter Punkt und total einleuchtend. Habe das bis jetzt nie bewusst wahrgenommen. Danke für den Hinweis! Helmut -. schrieb: > Nutze die Zeit und schreibe nicht in einem solchen Forum, wo eh nur > gequirlte Faeces bei solchen Themen herauskommen! Ich bin da optimistischer bzgl. uC.net :)
Roland schrieb: > Zu einigen hab ich noch Kontakt. Die sind im Grunde alle in einer > Management-Position. Ja und? Was spricht dagegen. Schau dass du so einen Job bekommst. Genau dort rollt der Rubel. Willst du bis 67 Elektronik frickeln oder Codezeilen kloppen? Und dabei gegen Inder antreten? Wer am reichsten ist wenn er tot ist hat gewonnen. Also tu was.
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Roland schrieb: > Ich bin da optimistischer bzgl. uC.net :) Und deshalb legst du wegen der Frage einen neuen Account an?
Vielleicht wird das doch wieder nur eine Materialsammlung für eine Doktorarbeit von Geisteswissenschaftelnden (gegendert) über das Forum. Bei deren Qualität reichen bereits wenige Posts aus. Den Rest entwirft dann die KI. ;) Roland schrieb: > Ein Umzug innerhalb von Deutschland ... D.h. ein industrieller Problemfall. Probiere es mal als Dozent an einer FH in Deiner Nähe oder als Quereinsteiger im Schuldienst für MINT-Fächer.
Nun ja. Wenn du Professor für irgend eine praxisfremde Fakultät werden möchtest, geh in die akademische Laufbahn. Professor für Elektrotechnik oder irgend eine andere Imgenieurwissenschaft wird man üblicherweise nicht ohne Netzwerk in die Industrie, was wiederum eine Tätigkeit dort voraussetzt. Irgendwie musst du ja Industrieforschungsgelder heranschaffen. Wenn du das nicht möchtest, bist du schon gescheitert. Eine nicht diskutierbare Ortsgebundenheit, aus was für Gründen auch immer, ist für jede irgendwie angedachte „Karriere“ allerdings mehr als hinderlich. Oliver
Cyblord -. schrieb: > Willst du bis 67 Elektronik frickeln oder Codezeilen kloppen? Und dabei > gegen Inder antreten? > Wer am reichsten ist wenn er tot ist hat gewonnen. Also tu was. Keine Sorge, das Frickeln bis 67 ist nicht mein Ziel. Egal wo es hingeht, eine leitende Position ist stets mein Anspruch. Dabei soll aber die technische F&E Tiefe da sein (Contra Industrie?), als auch die finanzielle Sicherheit (Contra Uni?). Das ist auch der Zwiespalt zwischen dem ich stehe. Ein Gehalt als CTO, VP o.ä. strebe ich gar nicht an. Jedoch ist mir beim Schreiben gerade aufgefallen, wie viel nicht-technische Verwaltung man zB als Prof. oder Institutsleiter zu machen hat. Dieter D. schrieb: > Roland schrieb: >> Ein Umzug innerhalb von Deutschland ... > > D.h. ein industrieller Problemfall. > Probiere es mal als Dozent an einer FH in Deiner Nähe oder als > Quereinsteiger im Schuldienst für MINT-Fächer. Bei einer Uni-Professur reizt mich eher die Forschungsfreiheit. Die Lehre find zwar ganz nett, ist aber nicht mein primärer Ansporn. Ansonsten würde ich eine FH-Professur anstreben.
Roland schrieb: > Was mich optimistisch macht: > - Hier in der Nähe werden paar passende Professuren frei, wenn das > Gruppenleiterprogramm enden würde Abgesehen davon, dass Du Dir eine Ortsgebundenheit nicht leisten kannst, wenn Du wirklich eine Professur haben willst: Ist wenigstens der Master von einer anderen Uni als die Promotion? Alles an einer Uni wird nicht gern gesehen bzw. könnte sogar offiziell ein Hindernis sein. Es gibt Fächer, in denen hat man ohne Auslandserfahrung (speziell USA) so gut wie keine Chance. Ob E-Technik dazu gehört, weiß ich nicht.
Master Und Promotion sind zum Glück von unterschiedlichen Unis. Ein Auslandsstipendium für wenige Monate ist beantragt. Unter NaWis ist sowas mWn Pflicht. Bei Ings eher nice to have. Die paar Monate sind mit meiner Familie machbar und die kommt mit. Mit der Ortgebundenheit meine ich eher, dass Modelle wie "2J PostDoc hier, 1J Ausland und 3J dort" nicht gehen. Für das Gruppenleiterprogramm am DLR müsste ich zum Glück nicht umziehen. Oliver S. schrieb: > Professor für Elektrotechnik oder irgend eine andere > Imgenieurwissenschaft wird man üblicherweise nicht ohne Netzwerk in die > Industrie, was wiederum eine Tätigkeit dort voraussetzt. Irgendwie musst > du ja Industrieforschungsgelder heranschaffen Kontakte und Erfahrung helfen natürlich immer. Das Geld für Forschungsprojekte an der Uni kommt jedoch meistens vom Land, Bund, EU oder der DFG. Je nach Projekttyp, braucht man jedoch Industriepartner und somit ein Netzwerk. In meinem Umfeld waren direkte Aufträge eher die Ausnahme.
Der gesuchte Begriff heisst Postdoc, darunter finden sich Infos zu Hauf in den jeweiligen Doktorenden-Foren, bei Gesprächen in der Mensa, beim Kommers, bei der passenden Beratungsstelle an der Hochschule, beim Gespräch mit dem Doktorvater, ... . Und natürlich gibt es unterschiedliche Regularien bei der Besetzung der ca. 50k Professuren in .de. Nicht nur bei den Naturwissenschaften verläuft der über Stufen wie Habilitation, Juniorprof, Lehrstuhl-assistenz und Publikationen in relevanten Medien wie Fachmagazinen, Leuchtturm-Konferenzen. Bei den Ingenieurswissenschaften sollte man Industriekontakte und Drittmittelprojekte mitbringen, auf jeden Fall Auslandserfahrung in einer (technischen/disziplinarischen) Führungsposition. Dabei kann man auch den Spiess umdrehen und sich mit seiner .de-Erfahrung der Professur-Besetzung im Ausland stellen. Ein gängiger Weg von der Industrie auf eine Professur ist der über die Errichtung eines "Stiftungslehrstuhles". Das war in den Neunzigern nicht unüblich als man die Ost-Uni's ins Westsystem brachte. Heute eher illusiorisch. https://www.fau.de/outreach/stiften-und-foerdern/stiftungslehrstuehle-und-professuren/ Und nicht nur bei Fachhochschulen sollte man mal auf die gehaltliche Einstufung der Professorenstelle schauen, die kann schon mal geringer als das was ein Senior-Ingenieur bekommt sein. Was auch verständlich ist, in der Industrie werden reale Werte wie bspw. Infrastruktur geschaffen, wärend ein Professor ein staatlich bezahlter Bürokrat ist. Mancher Prof. verdient über das Ingenieurbüro das unter seinem Namen (nebenher) läuft, mehr als der Lohn als Hochschullehrer. > überqualifizierter) Akademiker Sowas wie "Überqualifikation" gibt es nicht real, das ist lediglich eine Höflichkeitsfloskel für "unqualifiziert und überteuert oft in Kombination mit Anspruchsdenken und Beratungsresistenz". https://psylex.de/psychologie-lexikon/persoenlichkeit/anspruchsdenken/
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Hallo, für eine Laufbahn an der Uni brauchst Du auch ein Netzwerk innerhalb der Uni. Einen Professor als Fürsprecher und andere für Kooperationen. Wie bist Du da aufgestellt?
Alexander S. schrieb: > Einen Professor als Fürsprecher Viel wichtiger waere es die Gleichstellungsbeauftragte darunter zu haben. Wenn die Dich nicht leiden kann, keine Chance auch wenn sich sonst nur Mist beworben haben sollte.
Roland schrieb: > Die Lehre find zwar ganz nett, ist aber nicht mein primärer Ansporn. Stell dir doch erst mal die Frage: Hast du überhaupt die Persönlichkeit dich jeden Tag vor eine Horde von 200 Studenten hinzustellen und dich dort zu behaupten damit die dich auch ernst nehmen? Oder willst du im Hörsaal nur deinen Text runterleiern und dann wieder im Büro abtauchen? In der Industrie muss man in leitender Position auch selbstsicher auftreten und sich ständig gegen andere durchsetzen. Oder ein normaler F&E-Mitarbeiter bleiben und auf die Karriere verzichten. Wenn man in einem Forum solche Karrierefragen stellt so fehlt es meist an der nötigen Persönlichkeit für den steilen Aufstieg von dem so mancher träumt.
> Wenn man in einem Forum solche Karrierefragen stellt so fehlt es meist > an der nötigen Persönlichkeit Genau, insbesonders an der tatkräftigen Selbstständigkeit sowie ein Anteil von Risikofreude und Eigeninitiative. Zur Eigeninitiative zählt, das man sich nicht alles von anderen organisieren lässt wie, Zitat: "Ein Auslandsstipendium für wenige Monate ist beantragt." Nicht "Antrag stellen", sondern EC/Bezahl-Karte einstecken und "Pack ma `s!". Auf meinen Rucksacktouren in Mittelasien, bin ich mal auf einen Physik-absolventen gestossen, der einfach sein Diplomzeugnis einpackte und damit hoffte in HongKong vor Ort einen Karriere-Einstieg zu finden - das sind "Helden". Da wäre noch eineer aus deutschen Landen: * https://www.digisaurier.de/wp-content/uploads/2024/04/Bechtolsheim_Fabrikhalle_1985.jpg * https://www.digisaurier.de/computerhelden-25-andreas-von-bechtolsheim-bastler-und-unternehmer/
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Mein Senf: 1. Schau dir die Statistik an Wieviel % der Profs demnächst in Rente gehen 2. Es gibt keine Standard Regel. Im Technik Bereich melden viele Forscher(Egal Industrie oder Uni) auch Patente an und verdienen an Top an den Patenten. 3. So ein Prof. oder Wissenschaftlicher Mitarbeiter (DLR,MP, ..) hat auch schon gerne mal ein Berater Vertrag, oder macht Ausgründungen.
Mat. K. schrieb: > Im Technik Bereich melden viele > Forscher(Egal Industrie oder Uni) auch Patente an und verdienen an Top > an den Patenten. Ja. Eigentlich braucht es nur Fleiß, um überall forschen zu können. Ein "Verwaltungsjob", also wo man Abteilungen oder Kunden verwaltet (Meetings, Dienstreisen, Entscheidungen ohne Verantwortung), ist halt bequem, wie das berieseln lassen von Fernseher oder Tiktok. Und gut bezahlt. Forschen bedeutet, neben diesen Tätigkeiten persönliche Freiräume zu investieren. Egal ob nach Feierabend in neue Dinge einarbeiten, den Verwaltungsjob in der halben Zeit erledigen oder ein großes Maß an Expertise mitzubringen (weit über das Studium hinaus). 9to5 Forscher ohne Bürokratie oder Expertise sind eher "Zuarbeiter".
Bradward B. schrieb: > das ist lediglich eine > Höflichkeitsfloskel für "unqualifiziert und überteuert "unqualifiziert" eher nicht, eher "zu teuer für eine Tätigkeit die auch jemand mit niedriger Qualifikation (und damit Billiger) auch machen kann:-)
Roland schrieb: > Bei einer Uni-Professur reizt mich eher die Forschungsfreiheit. Die > Lehre find zwar ganz nett, ist aber nicht mein primärer Ansporn. Dann lass das mit der Professur. Nett ist die kleine Schwester von Scheiße. Deutsche Unis sind leider voll von Professoren die nicht lehren wollen und es nicht können. Die braucht niemand. Lass es im Interesse der Studenten. Geh in die Industrie. Mach Karriere im Management oder der Beratung. Manager und Berater die die eingesetzte Technik verstehen, in Systemen denken und in die richtige Richtung steuern können sind 1000x mehr Wert als verkommene BWLer. Kannst du das? Management und Beratung in der Industrie schließen sich nicht gegenseitig aus. Es geht auch beides. Ich habe kürzlich einen Dr.-Ing kennen gelernt der gerade dabei war schrittweise aus dem Arbeitsleben auszusteigen. Er hatte sich als Leiter einer Niederlassung mit 1200 Mitarbeitern verabschiedet, ist dort in Teilzeit gegangen und Nebenberuflich in die Beratung. Mit dem Ziel demnächst ganz in die Beratung zu gehen. Sein Lebenslauf über die letzten Jahrzehnte war voll von Sätzen wie Für <Firma mit einem Ruf wie Donnerhall> in <fernen Landen> <komplizierte Sache> geplant und erfolgreich realisiert. Leitung von <was Wichtigem> für <Firma mit einem Ruf wie Donnerhall>. Standardwerk über Einsatz von <komplizierter Technik> im industriellen Umfeld geschrieben. usw. Jeder dieser Sätze kam mehrfach vor. Dazu ein Haufen weiterer Veröffentlichungen und Patente, Mitgliedschaften in Standardisierungs- und anderen Gremien. Ach ja und Zertifizierungen für Gott weiß was. Der hat sich keine Sekunde in seinem Berufsleben gelangweilt, sich über Studenten und Lehrdeputate ärgern müssen und hatte immer noch Spaß an Technik. Warum erzähle ich das? Der war sein ganzes Berufsleben bereit sich der Realität zu stellen und sich am Erfolg messen zu lasen. Bei deutschen Akademikern habe ich da häufig meine Zweifel. Da wird ein beschütztes akademisches Umfeld angestrebt, in denen man nicht zeigen muss ob etwas in der Praxis auch wirklich funktioniert - was ich gerade für einen Dr.-*Ing*. sehr peinlich finde. Zusammenstöße mit der Realität, wie dem Ausbilden von Studenten, wird gehasst. Also, hast du Angst vor der Realität in der Industrie und willst deshalb lieber im Wissenschafts-Zirkus als Clown auftreten? Hast du kein Interesse an der Lehre weil das ein Störfaktor in der Scheinwelt des Wissenschafts-Zirkus ist?
>> das ist lediglich eine >> Höflichkeitsfloskel für "unqualifiziert und überteuert > > "unqualifiziert" eher nicht, eher "zu teuer für eine Tätigkeit die auch > jemand mit niedriger Qualifikation (und damit Billiger) auch machen > kann:-) Naja, nach meiner Erfahrung funktioniert das mit den "Qualifikationen" nicht immer analog einer Pyramide, bei der die Spitze auf einer breiten Basis ruht. Wer eine hohe Qualifikation hat, muss nicht unbedingt die dazugehörige niedrige Qualifikation haben. Beispielsweise kannte ich da mal einen Dr. rer. nat. der sich prima in der Berechnung von elektromagnetischen Feldern nach diversen mathematisch fundierten Verfahren promoviert hatte. Der bewarb sich auch im Bereich EMV-Prüfung - mit mäßigen Erfolg. Häufigste Begründung: "überqualifiziert" und "kann dem Kunden bei der Instrumentierung und Entstörung mangels Praxis nicht zur Hand gehen". Auch bei den Dr. sc. techn. ist nicht zwingend vom Vorhandensein grundlegender Handwerkskenntnissen auszugehen, sondern die "Fachkrafttauglichkeit" sollte unbedingt vorher abgeprüft werden. Peter-Prinzip rulez, und wer hat seine Branche noch "von der Pike auf kennengelernt" ;-) * https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip So ist es leider nicht unüblich mit den Akademikern; ca. 20 Jahre Schulbank gedrückt aber keine Erfahrung einen Nagel grad in die Wand zu kloppen - zwecks Anschaulichkeit überspitzt formuliert. > Der war sein ganzes Berufsleben bereit sich der > Realität zu stellen und sich am Erfolg messen zu lasen. Jup, sich am "Erfolg/Misserfolg" messen lassen und nicht an einer Titel-Anhäufung. Steht schon so, nur poetischer ausgedrückt, auch in der Bibel unter Matthäus 7,20 - "So werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen."
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Bradward B. schrieb: > Jup, sich am "Erfolg/Misserfolg" messen lassen und nicht an einer > Titel-Anhäufung. Steht schon so, nur poetischer ausgedrückt, auch in der > Bibel unter Matthäus 7,20 - "So werdet ihr sie an ihren Früchten > erkennen." Ja naja aber da steht auch: "Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert!" -Psalm 137,9 Also ich würde da jetzt nicht gar so viel drauf geben was da drin steht.
Irgend W. schrieb: >> das ist lediglich eine >> Höflichkeitsfloskel für "unqualifiziert und überteuert > "unqualifiziert" eher nicht, eher "zu teuer für eine Tätigkeit die auch > jemand mit niedriger Qualifikation (und damit Billiger) auch machen > kann:-) Oder doch. Bradward B. schrieb: > Wer eine hohe Qualifikation hat, muss nicht unbedingt die dazugehörige > niedrige Qualifikation haben. Ich habe in der Industrie mehrere Leiter mit Doktortitel erlebt. Nur wenige waren in der Lage, die tatsächlichen Bedürfnisse der Basis zu begreifen. Anders gesagt, würde ich Dr.-irgendwas bestenfalls in der Grundlagenentwicklung haben wollen, aber keinesfalls in den wertschöpfenden Bereichen.
> Also ich würde da jetzt nicht gar so viel drauf geben was da drin steht. Ja, "Das Leben des Brian" ist da kompatibler zur Realität: https://youtu.be/XA3Czn4pT_c?t=21 In diesem Sinne, "Folget der Flasche" ;-)
Hannes J. schrieb: > Roland schrieb: >> Bei einer Uni-Professur reizt mich eher die Forschungsfreiheit. Die >> Lehre find zwar ganz nett, ist aber nicht mein primärer Ansporn. > Deutsche Unis sind leider voll von Professoren die nicht lehren > wollen und es nicht können. Die braucht niemand. Lass es im Interesse > der Studenten. > Geh in die Industrie. Mach Karriere im Management oder der Beratung. Der TO möchte wohl in Ruhe forschen ohne viel zu Lehren (vor Publikum). Du plädierst für eine Stelle im Management in der Industrie? Den TO in ein Wolfsrudel stecken in dem jeder Wolf darum kämpft der nächste Leitwolf zu werden? Ich bezweifle dass er damit glücklich wird.
Beitrag #7874441 wurde von einem Moderator gelöscht.
> Ein <zensiert> der unbedingt auf einen Schnarchposten an der Uni will > und auch hier noch fragen muss, wird garantiert nicht in der Industrie > so abgehen wie das Bsp oben, der fliegt eher schnell raus oder wird aufs > Abstellgleis geparkt. Hehe, damals© gabs den Slogan: "Ausschuss ..." (im Sinne von minderwertige Ware) " ... geht ans Werk zurück". Dieser Spruch wurde auch geklopft, wenn ein Absolvent nach ein/zwei Jahren wieder an der Hochschule als Assistent o.ä. aufkreuzte. IMHO garnicht gut, wenn gescheiterte Karrieristen den Ausbilder für den Nachwuchs geben.
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Viele öffentliche Forschungseinrichtungen sind einfach Verwahranstalten gescheiterter Existenzen. Oft ist der Knick deutlich sichtbar. Da sind die Ergebnisse der alten Generation, also unbefristet angestellte Wissenschaftler mit hoher Qualifikation, Spezialisierung, genügend Zeit und Ressourcen, mit Motivation und externer Unterstützung, sich tief einzuarbeiten, wo auch Laboranten, Sekretariat etc. gut ausgestattet waren. Diese Ergebnisse haben einen Qualitätsanspruch. Dann gibt es die "Ergebnisse" der neue Generation. Alles ist Drittmittel-finanziert. Der Kram ist oberflächlich zusammengeschustert, die Papers mit ChatGPT geschrieben. Es ist auf Marketing ausgerichtet. Überall wird der Industrie in den Arsch gekrochen, weil die Hoffnung besteht, ein paar trockene Brotkrumen abzubekommen. Die meiste "Forschung" hat heute keine Relevanz mehr. Vieles ist nicht wirklich aktuell und einige Publikationen weisen grobe Mängel auf. Qualität hat keine Priorität mehr. Bei Großkonzernen ist es sicher nicht anders. Da ist der Knick nur etwas später gekommen. Man denke nur an den Dieselskandal, abfallende Flugzeugtüren, verschlafene Elektromobilität, verpasste Forschung zu Autopiloten, Mautdesaster, ...
Stefan H. schrieb: > Dann gibt es die "Ergebnisse" der neue Generation. Das war vor über 25 Jahren auch schon nicht anders, eher schlimmer.
Auch ein Professor ist in einer leitenden Position, er führt in erster Linie die WiMis in seinem Institut, für das er die ganze Administration machen muss und fleißig Drittmittel aus der Industrie sowie öffentliche Forschungsgelder einwerben muss, sonst ist nämlich nix los ohne Moos. Und die meisten Hochschulen erwarten in der Größenordnung 5 Jahre einschlägige Berufserfahrung, die zumindest teilweise auch außerhalb der Hochschule sein soll. Also geh in die Industrie und pflege weiter deine Uni-Kontakte. Mir ist auch nicht ganz klar was an deiner Lage festgefahren ist, du hast im Gegenteil jede Menge Möglichkeiten.
Stefan H. schrieb: > Da sind die Ergebnisse der alten Generation, ... > Dann gibt es die "Ergebnisse" der neue Generation. Dann gibt es die "Ergebnisse" der letzten Generation. Eine Generation ist immer die letzte Generation. Nur die erste Generation, die ändert sich nicht.
Nils B. schrieb: > Mir ist auch nicht ganz klar was an deiner Lage festgefahren ist, du > hast im Gegenteil jede Menge Möglichkeiten. Basisliteratur dazu: Bayern 2 Nah dran 02.05.2025: 10.10 Was Jungs heute für eine gleichberechtigte Zukunft von uns brauchen; Gespräch mit Anne Dittmann, Autorin
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Frank D. schrieb: > Das war vor über 25 Jahren auch schon nicht anders Wir konnten allerdings noch die Rentner und Veteranen um Rat bitten. Unsere Kinder können und wollen das nicht.
>> Das war vor über 25 Jahren auch schon nicht anders > > Wir konnten allerdings noch die Rentner und Veteranen um Rat bitten. > Unsere Kinder können und wollen das nicht. Och auch für modernen Spiritismus wird die KI vermarktet: * https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/kuenstliche-intelligenz-digitaler-nachlass-trauer-tod-100.html * https://www.tagesschau.de/wissen/technologie/ki-trauer-100.html SCNR
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