Es handelt sich um ein Linear geregeltes Netzteil mit dem LowDrop-Regler LT1085. Der Ausgang ist belastbar mit 12V / 1 A (nicht 1,25 A, siehe unten) Bestelltext: bei AliExpress: A15W HIFI LT1085 LPS 15VA Lineares Netzteil DC 5V/6V/9V/12V/15V/18V/24V Dieses Gerät wird als HighEnd-Netzteil mit störungsfreier Ausgangsspannung beworben und kostet ca. 32 €. Die bestellbaren Spannungswerte liegen zwischen 5V und 24V. Das Gerät kommt in einem soliden Alu-Gehäuse mit einer 5 mm dicken Alu-Frontplatte (letzteres ist überflüssiges HighEnd-Design, aber zu diesem Preis ...) Die Schaltung habe ich (ohne Anspruch auf Richtigkeit) aufgenommen (Anlage) und es handelt sich um ein ganz normales lineares Netzteil mit entstörten Gleichrichter-Dioden. Bei einer 12V-Ausführung wurde ein Einstellpoti mit 10 K eingesetzt, was viel zu hoch ist, denn 1 K reicht für 12V völlig aus. Das funktioniert zwar auch mit 10K, aber die Einstellgenauigkeit wird unnötigerweise reduziert. Das Gerät kommt mit einer Anleitung in deutscher und englischer Sprache. Wie so oft bei automatisch übersetzten Texten, ist die Anleitung zum Teil unverständlich und auch völlig falsch. Es wird ein Dauerstrom von 4 A angegeben, was bei einem 15W -Netzteil mit 12V natürlich völlig unmöglich ist. Im Gerät ist unverständlicherweise eine 1,5A-Sicherung eingesetzt worden, wodurch der Betrieb unsicher wird. Ein Versuch bei 1,25 A Nennstrom (15W / 12V = 1,25A) führte zur Zerstörung der Primärwicklung des Trafos. Dass die 1,5A-Sicherung nicht vorher anspricht ist kein Wunder, denn richtig wäre eine träge Sicherung von ca. 100 mA. Ansonsten sieht die Platine und das Layout ordentlich aus, auch wenn es infolge der Lackierung der Leiterplatte nicht möglich ist, die Abstände zwischen Hoch- und Niederspannung nachzuprüfen. Macht man den Hersteller auf die Fehler in der Bedienungsanleitung und Sicherung aufmerksam, erfolgt leider keinerlei Reaktion. Scheinbar ein Einzelfall: Ein Gerät, welches ich bestellt habe, hatte den Fehler, dass der LT1085 zwar mit einer Isolationsschicht auf dem Gehäuse montiert war, aber man hatte vergessen, die Kunststoff-Isolierung bei der Schraubenbefestigung des Reglers zu montieren. Somit war die Kühlfahne des Reglers nicht gegenüber dem Gehäuse isoliert. Auch dieser Hinweis an den Hersteller blieb völlig unkommentiert. Die verschiedenen Spannungen, die man bestellen kann, werden durch die entsprechende Bestückung mit einem geeigneten Trafo realisiert. Das 12V-Netzteil wird z.B. mit einem Trafo 2 x 15V, die parallel geschaltet sind, geliefert. Empfehlung: 1. Wer ein solches Gerät kauft, sollte die Bedienungsanleitung sofort entsorgen. 2. Die Sicherung muss auf jeden Fall auf ihren Wert überprüft werden und sie muss ggf. gegen eine ca. 100mA-Sicherung T ausgetauscht werden. 3. Es muss geprüft werden, ob die Kühlfahne des Reglers wirklich gegenüber dem Gehäuse isoliert ist. Ansonsten hat man mit dem Gerät nach der Revision ein gutes und auch preiswertes Linear-Netzteil. Das Gerät ist jedenfalls wesentlich günstiger, als die abenteuerlich teuren "HighEnd"-Netzteile aus der HiFi-Szene...
Michael B. schrieb: > Ein Versuch bei 1,25 A > Nennstrom (15W / 12V = 1,25A) führte zur Zerstörung der Primärwicklung > des Trafos. Der Trafo ist nur für 220V~ ausgelegt, sowas würde ich nicht kaufen, da hier die Spannung immer deutlich über 230V~ liegt. Damit steigt der Magnetisierstrom stark an und die Primärwicklung wird überlastet. Es ist wohl die Thermosicherung (130°) gekommen.
Michael B. schrieb: > Es handelt sich um ein Linear geregeltes Netzteil mit dem LowDrop-Regler > LT1085. Low Dropout. Allerdings ist das bei der Beschaltung nicht relevant. Du hast 21V am Eingang gemessen bei 12V Ausgang. Das ist weit von der 1V Dropout-Differenzspannung entfernt. Die Schaltung könnte man auch mit einem LM317 bauen. Im Prinzip ist es die Schaltung aus dem Datenblatt. > Bestelltext: bei AliExpress: > A15W HIFI LT1085 LPS 15VA Lineares Netzteil DC 5V/6V/9V/12V/15V/18V/24V Du kannst hier ruhig einen Link rein stellen. Zum Beispiel https://de.aliexpress.com/item/1005006666853966.html https://de.aliexpress.com/item/1005006778559485.html Nach den Bildern zu urteilen würde ich dem Netzschalter nicht ohne weiteres trauen. > Dieses Gerät wird als HighEnd-Netzteil mit störungsfreier > Ausgangsspannung beworben und kostet ca. 32 €. Na ja. "HiFi" und so ... Die Zielgruppe dürfte nach Aussehen kaufen und den Innereien des Netzgerätes magische Kräfte zuschreiben, steht ja HiFI drauf. > Macht man den Hersteller auf die Fehler in der Bedienungsanleitung und > Sicherung aufmerksam, erfolgt leider keinerlei Reaktion. > Auch dieser Hinweis an den Hersteller blieb völlig > unkommentiert. Im Englischen würde man milde lächelnd und "Oh you sweet summer child" sagen. > 1. Wer ein solches Gerät kauft, sollte die Bedienungsanleitung sofort > entsorgen. Sofort? Was passiert wenn nicht?
Arno R. schrieb: > Der Trafo ist nur für 220V~ ausgelegt, sowas würde ich nicht kaufen, da > hier die Spannung immer deutlich über 230V~ liegt. Damit steigt der > Magnetisierstrom stark an und die Primärwicklung wird überlastet. Das ist wohl auch den Chinesen schon aufgefallen, denn es gibt solche Kisten wahlweise für 220V~ oder 230V~: https://de.aliexpress.com/item/32632029226.html?
Hallo Hannes J., die Spannung von 21V ergibt sich bei unbelasteten Ausgang! Sie senkt sich deutlich in Abhängigkeit von der Last. "Sofort" entsorgen meint hier: Bloß nicht lesen! Der Netzschalter sollte in der Tat einmal näher untersucht werden....
Hallo Arno R., in der Tat! Das ist mir noch nicht aufgefallen! Hier werden wohl die alten 220V-Trafos verscherbelt. Da wäre ja mal interessant, nachzumessen, welche Verlustleistung das Gerät im Leerlauf bei 230 V hat...
Lassen sich die folgenden Punkte aus der Beschreibung von https://de.aliexpress.com/item/32632029226.html eigentlich am realen Gerät nachvollziehen?
1 | Detaillierte Steuerung:Integrierte Digital-Spannungsschaltung für präzise Spannungsanpassungen. |
2 | |
3 | Flexible Ausgangsspannungen:Auswahl zwischen 5V bis 24V für versatile Anwendungen in der Home-Audio. |
Kann da tatsächlich die Ausgangsspannung ohne Wechseln von Widerständen geändert werden? Eigentlich müsste dafür auch der Trafo wegen der dann nicht passenden Eingangsspannung gewechselt werden oder man muss mit einer u.U. wesentlich geringeren zulässigen Ausgangsleistung leben.
Hallo Thomas F., von einer digitalen Einstellung kann natürlich überhaupt keine Rede sein. Die Aussage "Flexible Ausgangsspannungen: Auswahl zwischen 5V bis 24V für versatile Anwendungen in der Home-Audio" ist nicht ganz falsch, denn man kann aus diesen unterschiedlichen Spannungswerten "auswählen". Selbstverständlich werden bei gleicher Schaltung für die verschiedenen Spannungen verschiedene Trafos bestückt.
Michael B. schrieb: > Hier werden wohl die alten 220V-Trafos verscherbelt. Nö. Die Netzspannung in China ist 220 V.
Der arme LDO... ich kann auf den Bildern keine relevant große Heatsink sehen. Das sind rund 9V bei 1A was der wegdrücken muss...
Hallo Markus, doch, das gesamte Alu-Gehäuse ist der Kühlkörper. Der LT1085 ist auf dem Gehäuse montiert... Die Kühlung ist m.E. OK!
Hallo Johannes, das war mir bislang unbekannt und erklärt einiges....
Michael B. schrieb: > Hallo Johannes, > > das war mir bislang unbekannt und erklärt einiges.... Einfach mal hier schauen, was alles auf der Weltkarte hellblau eingefärbt ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Netzspannung#/media/Datei:World_Map_of_Mains_Voltages_and_Frequencies,_Detailed.svg
Michael B. schrieb: > Ansonsten hat man mit dem Gerät nach der Revision ein gutes und auch > preiswertes Linear-Netzteil Nur halt seit 2020 nicht EU konform. Lassen wir ChatGPT kurz aus der Richtlinie zitieren: Die EU-Vorschriften für Steckernetzteile (externes Netzteil, auch "External Power Supplies" – EPS genannt) bezüglich Leerlaufstromaufnahme und Wirkungsgrad unter Nennlast sind in der Verordnung (EU) 2019/1782 geregelt. Diese trat am 1. April 2020 in Kraft und ersetzt die frühere Verordnung (EG) Nr. 278/2009. Wichtige Anforderungen laut Verordnung (EU) 2019/1782: 1. Leerlaufstromaufnahme (No-load Power Consumption): Für Leistung ≤ 49 W: < 0,10 Watt Für Leistung > 49 W: < 0,21 Watt 2. Mindestwirkungsgrad unter Nennlast (Average Active Efficiency): Die Mindestwirkungsgrade variieren je nach Nennausgangsleistung. Die Formel zur Berechnung des Mindestwirkungsgrads lautet: > Mindestwirkungsgrad = 0,071 × ln(P) + 0,67, wobei P die Nennausgangsleistung in Watt ist und ln der natürliche Logarithmus. Beispiel für 10-Watt-Netzteil: 0,071 × ln(10) + 0,67 ≈ 0,071 × 2,3026 + 0,67 ≈ 0,83 bzw. 83 % Zusätzliche Anforderungen: Gilt für alle externen Netzteile, die in der EU verkauft oder in Verkehr gebracht werden. CE-Kennzeichnung muss vorliegen (Erfüllung der Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG). Daher gibt es keine linear geregelten Netzteile mehr, zumindest keine legalen.
Michael B. schrieb: > Im Gerät ist unverständlicherweise eine 1,5A-Sicherung eingesetzt > worden, wodurch der Betrieb unsicher wird. Ein Versuch bei 1,25 A > Nennstrom (15W / 12V = 1,25A) führte zur Zerstörung der Primärwicklung > des Trafos. Dass die 1,5A-Sicherung nicht vorher anspricht ist kein > Wunder, denn richtig wäre eine träge Sicherung von ca. 100 mA. So eine primärseitige Sicherung schützt NIEMALS das angeschlossene Gerät bzw den im Gerät verbauten Trafo(gegen Überlastung). Die schützt lediglich davor, dass so ein spektakulär hochgeht.
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Bearbeitet durch User
Johannes F. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Hier werden wohl die alten 220V-Trafos verscherbelt. > > Nö. Die Netzspannung in China ist 220 V. Wobei das nur der Nennwert ist, die Grenzen sind asymetrisch nach oben verschoben, mit unseren 230V kompatibel.
Ein C13 Gerätesteckverbinder. Wo ist da PE angeschlossen? PE-Verbindung zum Metallgehäuse fehlt. https://de.aliexpress.com/item/32632029226.html Es wird SK I vorgespiegelt. Es müsste dann zumindest eine Steckverbindung C17 sein und dann SK II. Armin X. schrieb: > So eine primärseitige Sicherung schützt NIEMALS das angeschlossene Gerät > bzw den im Gerät verbauten Trafo(gegen Überlastung). Da ich gerade Trafo wickle: Leerlauf 32 mA Vollast 80 mA primär. Dann Kurzschluss sekundär bei 2,5 V 5A Und auf der Wicklung mit 0,05 CuL für 24V mithin noch 400 mA im Kurzschlussfalle. Letztere Wicklung kurzgeschlossen löste mir eine Primärsicherung von 0,063 A T nicht aus. Es dauert etwa 20 Minuten, bis "magic smoke" kommt. Fazit: Auch Sekundärwicklungen sollten jede für sich passend abgesichert werden. ciao gustav
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Bearbeitet durch User
Karl B. schrieb: > Fazit: > Auch Sekundärwicklungen sollten jede für sich passend abgesichert > werden. Ja, wenn der Trafo mehrere hat, die einzel nicht zum Auslösen ser Primärsicherung reichen. So die deutsche Lehrmeinung, aus dem deutschen Reich. ABER: Ein Trafo stirbt nicht an Überstrom, sondern thermischer Überlastung. Daher sind Sicherungen fehl am Platz, man sollte eine Temperatursicherung einweben. Das wissen Japaner. Wenn deren Temperatur oberhalb der verträglichen Trafoinnentemperatur liegt als Sicherung, wenn man Überlastfestigkeit wie in Spielzeugtrafos will deutlich geringerer Temperatur selbstrückstellend, daher der Trafo auch deutlich dicker ausgelegt.
Michael B. schrieb: > Daher sind Sicherungen fehl am Platz, man sollte eine > Temperatursicherung einweben. Bis die angesprochen hat, ist die oben genannte Wicklung mit 250 Windungen 0,05 CuL schon abgeraucht. Natürlich kommt noch so eine 115°C Thermosicherung extra für Trafos mit rein. Das dürfte doch klar sein. Der Kern wird bei meinem Bastelobjekt so etwa 45 °C warm. Eine Thermosicherung auf den Kern zu kleben ist also witzlos. Die gehört in die Wickelkammer rein. ciao gustav
Karl B. schrieb: > Bis die angesprochen hat, ist die oben genannte Wicklung mit 250 > Windungen 0,05 CuL schon abgeraucht Entscheidend ist, DASS sie anspricht bevor das Haus abraucht in dem das Gerät steht, und das tut sie. Sie ist ja auch eine Sicherung, nach Ansprechen defekt, der Trafo wird ausgetauscht, weil der auch defekt ist. Anders wenn es eine rückstellende Sicherung aka Thermostat ist, die muss so rechtzeitig ansprechen dass der Trafo nicht kaputt geht.
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