Hallo, mein alter Sony Trinitron Röhrenfernseher hat leider plötzlich Rücklauflinien entwickelt, beim Öffnen habe ich eine defekte Lötstelle auf der kleinen Platine an der Bildröhre entdeckt. Da ich das erste Mal an einem Röhrenfernseher arbeite, hätte ich ein paar Fragen zur Sicherheit. Ich hab den TV jetzt seit 3 Tagen vom Netz getrennt. Bevor ich irgendwas anfasse, würde ich die Röhre mehrmals entladen mit einem Schraubenzieher, der mit einem Kabel am Masseband verbunden ist. Daher wären meine Fragen: 1.) Ist es notwendig die Anode danach komplett zu lösen, um an der Platine zu arbeiten oder ist das nur notwendig, wenn man die Bildröhre wechselt? Bei Videos über die Sicherheit wird diese immer komplett entfernt, mir ist aber nicht klar, ob das bei jeder Arbeit an dem Gerät notwendig ist. 2.) Es handelt sich im Prinzip nur um 2 Lötstellen, kann ich direkt auf der Platine nachlöten oder muss ich die Platine erst komplett ausbauen. Kann da irgendwas beschädigt werden, wenn die Platine noch an der Bildröhre steckt? 3.) Außerdem auf der kleinen Platine sind keine größeren Kondensatoren, muss ich nach 3 Tagen ohne Netz immernoch die Kondensatoren vom ganzen Gerät bzw. vom Netzteil entladen, um sicher auf der Platine löten zu können? Kann man da beschädigungsfrei mit dem Schraubenzieher einmal drübergehen um die Kondensatoren zu entladen? Hab leider nicht so viel Erfahrung und hoffe, dass ihr mir da einige Tipps geben könnt.
Quak, Stecker rausziehen, Platine abziehe und löten oder im eingebauten zustand löten, wie du am besten rann kommst nur das Teil, was aussieht wie ein Saugnapf, da die Finger von lassen
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Max schrieb: > 1.) Ist es notwendig die Anode danach komplett zu lösen, um an der > Platine zu arbeiten oder ist das nur notwendig, wenn man die Bildröhre > wechselt? Max, ich bastelte an den Röhren-TV, bevor es Farb-TV gab. Solange Du nicht die Bildröhre, Kaskade, etc. wechseln oder wirklich die Hochspannung messen möchstes, brauchst Du Dir darüber keinerlei Gedanken machen. Irgendwelche 'Lötstellen' o.ä. auf der Bildrohrplatine brennen nicht grundlos durch. Die Ursache ist zu ergründen. Also erstmal die Platine abziehen und insgesamt in Augenschein nehmen.
Ralf X. schrieb: > Irgendwelche 'Lötstellen' o.ä. auf der Bildrohrplatine brennen nicht > grundlos durch. Da wird ein Arbeitswiderstand einer Farbendstufe heiss geworden sein. Nach so vielen Jahren kann das auch mal einfach so passieren. Wenns nach dem Zulöten wieder brutzelt, muss man wohl oder übel mal die Endstufe messen. Mach mal bessere Fotos (nah und scharf) von der Bildrohrplatine.
Ralf X. schrieb: > Irgendwelche 'Lötstellen' o.ä. auf der Bildrohrplatine brennen nicht > grundlos durch. Da steht nix von durchbrennen. Es kann sich ja auch um eine kalte Lötstelle handeln.
Max schrieb: > Ist es notwendig die Anode danach komplett zu lösen, um an der Platine > zu arbeiten oder ist das nur notwendig, wenn man die Bildröhre wechselt? Zur Zeit der Hochspannungs-Röhren-Dioden hielt sich die Ladung der Bildröhre tatsächlich sehr lange: Dielektrikum des Kondensators ist Glas, und die Röhrendiode aus Glas isolierte auch extrem gut. Da war selbst nach einer Woche noch heftig „Saft drauf“. Seit die Hochspannung durch Halbleitergleichrichter gemacht wird, ist da schon nach vergleichsweise kurzer Zeit alles entladen. > Kann man da beschädigungsfrei mit dem Schraubenzieher einmal drübergehen > um die Kondensatoren zu entladen? Muss ja nicht gerade der Luxusschraubendreher für 30 Euro sein :-), aber nach 3 Tagen ist da eh Ruhe im Karton. Sowas ist eher eine Betrachtung wert, wenn man kurz nach dem Ausschalten gern die Cs entladen möchte.
Matthias S. schrieb: > Ralf X. schrieb: > Mach mal bessere Fotos (nah und scharf) von der Bildrohrplatine. Danke schonmal für die Rückmeldungen. Also muss ich mir auch um die Kondensatoren keine Sorgen machen, wenn ich das im angestecken Zustand nachlöte? Habe mal zwei Bilder angefügt, auf dem ersten sieht man die Rücklauflinien. Habe gelesen das passiert wenn die G2 Spannung zu hoch ist, also könnte man den Screen Poti niedriger stellen oder eventuell könnten noch Kondensatoren, die mit dieser G2 Spannung zusammenhängen fehlerhaft sein. Beim Blick auf die Platine auf Bild 2 habe ich gesehen, dass die G2 Lötstelle durch ist, daher wollte ich das als erstes beheben. Es handelt sich dabei um den Sony KV-M1400D, weiss jemand welche Kondensatoren für die G2 Spannung relevant sind?
Matthias S. schrieb: > Ralf X. schrieb: >> Irgendwelche 'Lötstellen' o.ä. auf der Bildrohrplatine brennen nicht >> grundlos durch. > > Da wird ein Arbeitswiderstand einer Farbendstufe heiss geworden sein. > Nach so vielen Jahren kann das auch mal einfach so passieren. Wenns nach > dem Zulöten wieder brutzelt, muss man wohl oder übel mal die Endstufe > messen. > Mach mal bessere Fotos (nah und scharf) von der Bildrohrplatine. Nicht nur gute Bilder der Bildrohrplatte und speziell der scheinbaren Schadensursache wären gut, sondern auch nennung des genauen Modells des TV von Sony. Einige Foristen sind Spezialisten in dieser Richtung. Ich halte Spekulationen über eine Ursache hier für verfrüht. Gerade die schweren Röhren-TV leiden selten unter Vibrationen und Stössen. Natürlich kann es wirklich mal passieren, dass nach >20 Jahren Betrieb lediglich eine Lötstelle versagt, aber wahrscheinlich ist das nicht.
Max schrieb: > Habe mal zwei Bilder angefügt, auf dem ersten sieht man die > Rücklauflinien. Auf dem G2 ist schon nach sehr kurzer Zeit keine Spannung mehr, weil die über das Screen Poti schnell entladen wird. Einfach alle Bildrohr Kontakte nachlöten, nachdem der TV eine Stunde ohne Strom gestanden hat. An den Saugnapf musst du gar nicht ran.
Hatte ich mal an einem PC-Monitor, da war's ein Problem mit einer Art Blanking-Stufe auf der Hauptplatine und nicht hinten an der Röhre.
Matthias S. schrieb: > Max schrieb: >> Habe mal zwei Bilder angefügt, auf dem ersten sieht man die >> Rücklauflinien. > > Auf dem G2 ist schon nach sehr kurzer Zeit keine Spannung mehr, weil die > über das Screen Poti schnell entladen wird. Einfach alle Bildrohr > Kontakte nachlöten, nachdem der TV eine Stunde ohne Strom gestanden hat. > An den Saugnapf musst du gar nicht ran. Genau dieses besagte Screen Poti ist vermutlich die Ursache. Damit wird die G2 Spannung eingestellt, ist diese zu hoch sieht man Rücklaufstreifen. Die Lötstellen sehen für mich wenig verdächtig aus. Dreh mal vorichtig an dem Screen Regler und schau ob die Rücklaufstreifen (wenn es welche sind) verschwinden. Foto vom Fehler wäre noch gut zu haben.
Jörg W. schrieb: > hielt sich die Ladung der > Bildröhre tatsächlich sehr lange: Dielektrikum des Kondensators ist > Glas, und die Röhrendiode aus Glas isolierte auch extrem gut. Da war > selbst nach einer Woche noch heftig „Saft drauf“. Darum sollte man die Bildröhre (Kondensator) entladen, bevor man eine ordentliche sich einfängt...
Bernd N. schrieb: > Genau dieses besagte Screen Poti ist vermutlich die Ursache. Damit wird > die G2 Spannung eingestellt, ist diese zu hoch sieht man > Rücklaufstreifen. Die Lötstellen sehen für mich wenig verdächtig aus. > Dreh mal vorichtig an dem Screen Regler und schau ob die > Rücklaufstreifen (wenn es welche sind) verschwinden. Foto vom Fehler > wäre noch gut zu haben. Hab oben zwei Bilder angefügt, kann gerne noch mehr machen. Der Screen Poti verstellt sich nicht von alleine oder? Hatte gelesen, man sollte am Poti nur regeln, wenn man zB den Zeilentrafo tauscht. Das Problem müsste dann ja eine andere Ursache haben. Man könnte zwar einfach durch den G2 Regler die Spannung reduzieren, aber das Bild wird dadurch ja auch dunkler. Wie finde ich heraus welche Kondensatoren für dieses Problem relevant sind?
Max schrieb: > hat leider plötzlich Rücklauflinien entwickelt, beim Öffnen habe ich > eine defekte Lötstelle auf der kleinen Platine an der Bildröhre entdeckt Die Lötstelle ist nicht fas Problem, dein FST Diodensplitzeilentrafo ist defekt. Die Gitterspannungen stimmen nicht mehr, wovon du dich durch nachmessen im Betrieb überzeugen kannst. Da du wohl kaum noch Ersatz bekommst geht er ab in die Tonne und es kommt ein ordentlicher Fernseher her. Man muss sich nicht mehr mot LCD die Augen oder mot Plasma den Geldbeutel ruinieren seit dem es OLED gibt.
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Michael B. schrieb: > Man muss sich nicht mehr mot LCD > die Augen oder mot Plasma den Geldbeutel ruinieren seit dem es OLED > gibt. Spinner!
Bernd N. schrieb: > Die Lötstellen sehen für mich wenig verdächtig aus. für mich aber viele sehr verdächtig und alle schon mal mies nachgelötet, sieht am vielen Flußmittel und trotzdem immer noch schlecht mit wenig echten Kontakt aber vielen Kragen um die Pins.
Joachim B. schrieb: > für mich aber viele sehr verdächtig und alle schon mal mies nachgelötet Habe eine gesehen, die einen Ausfall produzieren kann, aber es gibt einige Verdächtige... CNC71 zum Beispiel...
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Mir ist so eine alte Röhre lieber als ein OLED-Display, bei dem man nie weiß, wann eingebrannte Muster störend werden. Da habe ich schon Sachen gesehen... keine Ahnung wie lange man die Glotze dafür brennen lassen muss, aber z.B. rot in der Bildmitte so gut wie nicht mehr vorhanden ist wirklich mies. Nee, diese Technik ist entweder noch nicht ausgereift oder aus meiner Sicht unbrauchbar. Stromsparend ist OLED übrigens auch nicht gerade, im Winter kann man das Ding prima als Wandheizung verwenden, und im Sommer als Grundlast für die Klimaanlage.
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Mani W. schrieb: > Joachim B. schrieb: >> für mich aber viele sehr verdächtig und alle schon mal mies nachgelötet > > Habe eine gesehen, die einen Ausfall produzieren kann, aber es gibt > einige Verdächtige... > > CNC71 zum Beispiel... Hab nochmal detaillierte Fotos angehängt, welche Lötstellen sollte ich alle nachlöten eurer Meinung nach? Ich habe die Röhre erst vor kurzem geschenkt bekommen und nutze sie für eine Retro Konsole. Das ist auch eine gute Gelegenheit um mehr über CRTs und Reparatur zu lernen. Ich hoffe ich kann die doch noch retten, sonst muss ich mich wieder auf die Suche nach einer neuen Röhre begeben :/
Ben B. schrieb: > Mir ist so eine alte Röhre lieber als ein OLED-Display, bei dem man nie > weiß, wann eingebrannte Muster störend werden. Da habe ich schon Sachen > gesehen... keine Ahnung wie lange man die Glotze dafür brennen lassen > muss, aber z.B. rot in der Bildmitte so gut wie nicht mehr vorhanden ist > wirklich mies. Nee, diese Technik ist entweder noch nicht ausgereift > oder aus meiner Sicht unbrauchbar. Stromsparend ist OLED übrigens auch > nicht gerade, im Winter kann man das Ding prima als Wandheizung > verwenden, und im Sommer als Grundlast für die Klimaanlage. Ich traue dem OLED auch noch nicht. Das O im OLED neigt immernoch zum vergammeln, egal, wie dicht die Displays versiegelt sind. Smartfones mit klappbarem OLED traue ich schon gar nicht. Die Idee ist gut, aber die Haltbarkeit hält sich noch in Grenzen. Meine vermutete Prognose ist, dass OLED mittelfristig durch eine ganz neue Displaytechnologie ersatzlos ersetzt werden wird. Welche Technologie das sein wird, vermag ich nicht zu wissen, aber so schnell, wie sich die Technik heutzutage entwickelt...
H1 Max schrieb: > Hab nochmal detaillierte Fotos angehängt, welche Lötstellen sollte ich > alle nachlöten eurer Meinung nach? Wenn Du weist, wie eine ordentliche Lötstelle aussehen soll dann nimm eine Lupe und sieh selbst... Es ist nur mit Fotos aus einem bestimmten Winkel nicht alles gut zu sehen...
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