Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ableitstromprüfgerät Bedienung


von Finn S. (paracelsius)


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Hallo zusammen,

ich habe mir ein gebrauchtes Ableitstromprüfgerät zugelegt (siehe 
Anhang).
Leider habe ich keine Bedienungsanleitung. Eine Modellbezeichnung ist 
auch nicht zu finden, aber sieht nicht nach Eigenbau aus.

Kann mir jemand erklären, wie man das Gerät benutzt? Es dient zur 
Messung von Ableitströmen und Erdableitströmen. Allerdings bin ich 
unsicher, wie die Bedienung genau funktioniert, da es sich etwas von 
neueren digitalen Modellen unterscheidet.

Außerdem würde mich interessieren, was die Symbole „X“, „=“, „N“ mit 
Strich darüber auf dem Wahlschalter „Prüfschalter“ bedeuten.

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen kann. Vielen Dank im 
Voraus!

von Joachim B. (jar)


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Finn S. schrieb:
> ich habe mir ein gebrauchtes Ableitstromprüfgerät zugelegt (siehe
> Anhang).

sieht aus wie selbstgebaut, gab es kein Typenschild oder Firmenhinweis?

von H. H. (hhinz)


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Joachim B. schrieb:
> sieht aus wie selbstgebaut

ACK.

von Finn S. (paracelsius)


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Joachim B. schrieb:
> Finn S. schrieb:
>> ich habe mir ein gebrauchtes Ableitstromprüfgerät zugelegt (siehe
>> Anhang).
>
> sieht aus wie selbstgebaut, gab es kein Typenschild oder Firmenhinweis?

Leider nicht, rein gar nichts. Das einzige was zu finden ist, ist ein 
Prüf-Etikett (Gerätetest oder so ähnlich) ende der 80er Jahre, der aber 
keine weiteren Infos beinhaltet.

H. H. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> sieht aus wie selbstgebaut
>
> ACK.

Was bedeutet ACK?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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von Thomas R. (thomasr)


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Bestimmt ein Eigenbau zur/als Meisterprüfung.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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png 5,3 MB

von Route_66 H. (route_66)


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Andreas M. schrieb:
> png 5,3 MB

An den TO: bitte keine Änderungen an Deinem Bild vornehmen!
Die Forensoftware macht eventuell Müll daraus.

von Finn S. (paracelsius)


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Route_66 H. schrieb:
> Andreas M. schrieb:
>> png 5,3 MB
>
> An den TO: bitte keine Änderungen an Deinem Bild vornehmen!
> Die Forensoftware macht eventuell Müll daraus.


Wie meinst Du das? Was stimmt nicht? Ich sehe das Problem nicht. Habe 
ich was übersehen?

von Route_66 H. (route_66)


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Finn S. schrieb:
> Habe
> ich was übersehen?

Ja, Dein Bild hat, gemessen an dem Informationsgehalt, einfach zu viele 
Megabytes. Siehe Bildformate.

A B E R:
Eine Umwandlung Deines PNG-Formates könnte die Forensoftware vor 
unlösbare Probleme stellen!

von Mawi (Gast)


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90kB

von Andrew T. (marsufant)


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Finn S. schrieb:
> Eine Modellbezeichnung ist
> auch nicht zu finden, aber sieht nicht nach Eigenbau aus.

Ist eine Kleinserie,  somit wirst Du innen mal schauen müssen ob Du eine 
Hinweis auf den Elektrobetrieb findne kannst der es gebaut hat. 
Allerdings wenig Hoffnung, das der noch existiert.

>
> Kann mir jemand erklären, wie man das Gerät benutzt? Es dient zur
> Messung von Ableitströmen und Erdableitströmen. Allerdings bin ich
> unsicher, wie die Bedienung genau funktioniert, da es sich etwas von
> neueren digitalen Modellen unterscheidet.

Du als Bernutzer musst msnusll die Prüfbedingugne durhcschalten.
Also das von Hand , was Deine "neuerne" automatisiert durch uP Steuerung 
machen.

>
> Außerdem würde mich interessieren, was die Symbole „X“, „=“, „N“ mit
> Strich darüber auf dem Wahlschalter „Prüfschalter“ bedeuten.

N- Leiter einmal wegschalten, normale Phasenlagen und bei "X" L und N 
vertaushct an dne PRüfling.
ISt halt die "klassische" Prüfung ähnlich der VSG (versorgungskreis) 
nach IEC60601 macht.

von Andrew T. (marsufant)


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Und "IEC Glied" ist auch dort beschrieben, heisst in der Norm MD
1k  shunt mit nachgeschaltetem 10k/15nF Tiefpassfilter.
Darüber erfolgt die Ableitstrommessung in Deinem Gerät

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Selbstgebaut glaube ich nicht. Da müsste sich jemand aber so richtig 
Mühe gegeben haben, die Frontplatte sieht nicht nach Eigenbau aus. Es 
wäre aber möglich, daß das eine Kleinserie ist, die Dinger werden ja 
nicht in großen Stückzahlen gebraucht.

von Finn S. (paracelsius)


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Danke euch, da sind wir ja ein Stück weitergekommen.
Wie würde man konkret eine Gehäuseableitstrommessung bzw. eine 
Erdableitstrommessung mit dem Gerät durchführen?

Beispiel Gehäuseableitstrommessung:
1. Netzstecker des Prüflings in die Schutzkontaktsteckdose einstecken
2. Prüfschalter auf "=" stellen
...

Beispiel Erdableitstrommessung:
1. Netzstecker des Prüflings in die Schutzkontaktsteckdose einstecken
2. Prüfschalter auf "=" stellen
...

Wie geht es weiter?
Würde das Gerät für meine privaten Zwecke in Betrieb nehmen. Ich finde 
das eigentlich gar nicht so verkehrt die Prüfungen einzeln 
durchzuführen, anstatt alles automatisiert geschehen zu lassen. Dann 
kann ich noch was lernen :)

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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Man könnte das Gerät aufschrauben und einen Schaltplan davon erstellen, 
das würde helfen.

von Christian E. (cerker)


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Was ich probieren würde (ist erstmal aus Intuition, keinerlei Gewähr):

Netzstecker des Geräts so drehen, das oben Polung "richtig" leuchtet. 
Das werden einfach Glimmlampen von den 2 Netzpolen zu PE sein. Das dient 
dazu das N definiert ist (für den Stelltrafo, dass es immer einen 
'kalten' Pol gibt und für die Prüfschalter der N unterbricht).

Der große Knopf in der Mitte dürfte ein Stelltrafo sein um die 
Netzspannung auf Sollwert zu korrigieren (bei 220V hat es den roten 
Strich, also ist es von vor 1986).

Der Schalter "Gehäuseableitstrom" und "Erdableitstrom" ist um 
auszuwählen ob man den Strom über PE oder über die an 
"Gehäuseableitstrom" anzuschließende Prüfsonde misst.

Der dicker rote Knopf mit dem überstrichenen PE (also !PE) ist um im 
Falle der Gehäusemessung bei Geräten mit PE-Anschluss diesen kurzfristig 
zu unterbrechen.

Der Prüfschalter wie schon erwählt vertauschte Pole ohne N, vertauschte 
Pole mit N, AUS, 1:1 Pole mit N, 1:1 Pole ohne N.

Die Frontplatte kann durchaus Handarbeit sein, das ist dann eben 
Sorgfalt und Letraset.

von Andrew T. (marsufant)


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Finn S. schrieb:
> Danke euch, da sind wir ja ein Stück weitergekommen.
> Wie würde man konkret eine Gehäuseableitstrommessung bzw. eine
> Erdableitstrommessung mit dem Gerät durchführen?
> ...
>
> Wie geht es weiter?
> Würde das Gerät für meine privaten Zwecke in Betrieb nehmen.

Die bessere Frage:
Warum kauft man sich etwas so Hübsches, wenn man so wenig Kenntnisse von 
Geräteprüfung hat?
Weil günstig in ebay?
Weil es glänzt?

> Die Frontplatte kann durchaus Handarbeit sein, das ist dann eben
> Sorgfalt und Letraset.

Hier: Photoetch und z.B. Ziegler Gehäusetechnik .-)

von Route_66 H. (route_66)


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Andrew T. schrieb:
> Warum kauft man sich etwas so Hübsches, wenn man so wenig Kenntnisse von
> Geräteprüfung hat?

Er will halt in RBF gut dastehen!

von Finn S. (paracelsius)


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Ich bin verschiedene Möglichkeiten durchgegangen, und habe notiert was 
dabei passiert.

Erstmal habe ich folgende Tests gemacht, erstmal OHNE DAS 
PRÜFLING-METALLGEHÄUSE mit Gehäuseableitstrom-Buchse zu verbinden:
1. Prüfling eingesteckt und Schalter auf ERDABLEITSTROM gestellt
Bis jetzt passiert nichts. Alle anzeigen auf 0, Signalleuchten aus.

2. Taster „Reset“ drücken.
Transformator „summt“, rote Leuchte „falsch“ geht an.
Drücke ich den Test-Schalter, passiert nichts.

3. Prüfschalter auf „=“ oder „X“
Voltmeter zeigt Spannung an, die sich mit dem Poti regeln lässt. Ich 
stelle die Spannung auf 230V.

4. „Test-Taster gedrückt halten.
Amperemeter zeigt 0,15mA an.
Lasse ich den Taster wieder los, geht das Amperemeter auf 0.
Die rote Leuchte „falsch“ leuchtet immer noch.

Wenn ich nun wieder den Test-Taster betätige macht er den 4. Schritt 
nochmal, oder aber der Prüfling verliert die Spannung und die das 
Voltmeter geht auf 0 und die rote Leuchte „falsch“ erlischt. Das ist 
mehr oder weniger „Glück“, ob der Prüfling die Spannung verliert, oder 
nicht. Manchmal funktioniert der Test-Taster auch mehrmals 
hintereinander problemlos. Warum das so ist (defekt?) weiß ich nicht.

Um den Prüfling wieder einschalten zu können nachdem die Spannung 
verschwunden ist muss man wieder den „Reset“-Taster betätigen. Voltmeter 
zeigt dann wieder 230V an.


5. Prüfschalter von „=“ auf „X“ stellen
Nun wiederhole ich die o.g. Schritte in der Prüfschalterstellug „X“.
Das Verhalten ist identisch, jedoch wird mir ein anderer Ampere-Wert 
angezeigt 1mA.
Auch hier leuchtet die rote „falsch“-Leuchte durchgehend.


6. Wechselschalter von „Erdableitstrom“ auf „Gehäuseableitstrom“ stellen
Nun wiederhole ich die o.g. Schritte, diesmal in Schaltstellung 
„Gehäuseableitstrom“. Gleiches Verhalten wie o.g.



7. Test mit eingeschaltetem Toaster in Schaltstellung 
„Gehäuseableistrom“. Ergebnis: Gleiches Verhalten wie oben. (Hinweis: 
Gehäuse ist noch immer nicht mit Gehäuseableitstrom-Buchse verbunden!)


8. Nun ein Test mit Verbindung von PRÜFLING-METALLGEHÄUSE und 
GEHÄUSE-ABLEITSTROM-BUCHSE des Messgeräts. In Prüfschalter-Stellung „=“ 
und „X“  und Schaltstellung „Gehäuseableitstrom“.
Amperemeter bleibt bei „0“.
Rote Leuchte leuchtet immer noch.
Halte ich aber den roten PE-Taster gedrückt, wird mir ein Wert von 
0,15mA angezeigt (egal ob Toaster oder ein oder aus).

Und wenn die Gehäuseableitstrombuchse nicht mit dem Toastergehäuse 
verbunden ist, dann wird bei gedrücktem „Test“-Taster 0,15mA angezeigt 
(auch wenn ich gleichzeitig den PE-Taster gedrückt halte).

Bei Umstellung des Prüfschalter auf „X“ zeigt sich gleiches Verhalten. 
Aber der Strom ist größer: 1mA.

Bei all den Tests blieb jedoch das DIGITALE Amperemeter unverändert bei 
„1.“ Stehen.
Und es leuchtet nur die rote „falsch“ leuchte, nie die grüne 
„richtig“-Leuchte. Egal ob ich den Stecker umdrehe oder den Prüfschalter 
auf „X“ stelle.

Weiß jemand weiter?
Merci <3

von Finn S. (paracelsius)


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Ich habe mal das Prüfgerät (nicht den Prüfling) andersherum in die 
Steckdose gesteckt, und siehe da, die grüne Leuchte "richtig" leuchtet 
nun, statt der roten.

Jetzt nachdem das Prüfgerät richtig gepolt ist, habe ich einige Tests 
wiederholt.
Dabei habe ich u.a. festgestellt dass es bei dem Prüfschalter zwischen 
dem „N“ mit Strich oben LINKS und dem „N“ mit Strich oben RECHTSe 
Unterschiede in der Messung gibt.

1. Funktion „Erdableitstrom“
PRÜFSCHALTER UMSTELLEN AUF „=“
Test-Taster gedrückt: 0,95mA
Test-Taster + PE-Taster gedrückt: 0,95mA

PRÜFSCHALTER UMSTELLEN AUF „X“
Test-Taster gedrückt: 0,1mA
Test-Taster + PE-Taster gedrückt: 0,1mA

2. Funktion „Gehäuseableitstrom“ OHNE Verbindung zu 
Gehäuseableitstrom-Buchse

Prüfschalter in Stellung „=“
Test-Taster drücken: 0,95mA wird angezeigt.
Test-Taster + PE-Taster: 0,95mA wird angezeigt.

PRÜFSCHALTER UMSTELLEN AUF „X“
Test-Taster gedrückt: 0,1mA wird angezeigt.
Test-Taster + PE-Taster gedrückt: 0,1mA wird angezeigt.

3. GEHÄUSE DES PRÜFLINGS MIT BUCHSE „GEHÄUSEALEITSTROM“ VERBINDEN
PRÜFSCHALTER UMSTELLEN AUF „X“
Test-Taster gedrückt: 0 mA
Test-Taster + PE-Taster gedrückt: 0,1mA

PRÜFSCHALTER UMSTELLEN AUF „=“
Test-Taster gedrückt: 0mA
Test-Taster + PE-Taster gedrückt: 9,5mA

PRÜFSCHALTER UMSTELLEN AUF „N“ (RECHTS)
Test-Taster gedrückt: 0mA
Test-Taster + PE-Taster gedrückt: 1mA

PRÜFSCHALTER UMSTELLEN AUF „N“ (LINKS)
Test-Taster gedrückt: ca. 26V (statt 230V) und 0mA
Test-Taster + PE-Taster gedrückt: 26V (statt 230V) und 0,8mA

4. Funktion „Erdableitstrom“
PRÜFSCHALTER UMSTELLEN AUF „N“ (RECHTS): 0V (statt 230V)
Test-Taster gedrückt: 1mA
Test-Taster + PE-Taster: 1mA

PRÜFSCHALTER UMSTELLEN AUF „N“ (LINKS): 0V (statt 230V)
Test-Taster gedrückt: ca. 26V (Statt 230V) und 0,8mA
Test-Taster + PE-Taster gedrückt: 26V, 0,8mA

Wer wird daraus schlau?

von Alex (alex_k2)


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Finn S. schrieb:
> Was bedeutet ACK?

Wieder Internetanalphabeten hier.

von Karl B. (gustav)


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Alex schrieb:
> Wieder Internetanalphabeten hier.

kommt von "Bestätigung".
Erst Ack, dann busy usw.

ciao
gustav

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