Forum: Haus & Smart Home 1600W Paneele an 800W Wechselrichter anschließen


von Phillip H. (philharmony)


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Hallo
Ich möchte mein Balkonkraftwerk erweitern, um übers Jahr mehr Ausbeute 
zu haben und den Überschuss in einem Speicher zu Puffern.
Aktuell habe ich einen Ecoflow Powerstream 1960 Mikrowechselrichter und 
zwei Solarpanels GCL-M10/84H410 in Betrieb. Der Wechselrichter hat zwei 
Eingangsstränge, je ein Modul. Die Module hängen senkrecht am 
Balkongeländer ziemlich genau nach Süden, Standort ist in 
Süddeutschland.
Ich würde jetzt gerne zwei weitere identische Module anhängen.
Allerdings habe ich folgende Daten, was mich unsicher macht ob und wie 
das am besten funktioniert:
Wechselrichter Max 55V u 13A je Strang.
Die Module haben VpMax zw 30 und 31V, IpMax 12,7 - 12,9 A.
Über die letzten Sonnigen Tagen wurden in der App des Wechselrichters 
immer so 29-30V und max ca 8A pro Modul angezeigt.
Soweit ich gelesen habe, darf die Spannung auf keinen Fall über den 55V 
liegen.
Was den Strom angeht, so habe ich sowohl gelesen, dass der "egal" ist, 
weil der Wechselrichter nur so viel zieht wie er verarbeiten möchte, als 
auch dass man hier ebenfalls auf keinen Fall über Spec gehen sollte.
Was davon ist jetzt richtig?
Je nach Schaltung (je 2 Module Parallel oder in Reihe) komme ich ja 
mittels einem Parameter "ein bißchen" über Spec, mit dem jeweils anderen 
bin ich weit weg vom Limit. Gibt es da etablierte Lösungen, um zb den 
Strom oder die Spannung zwischen Modul und Wechselrichter zu begrenzen 
oder runterzuregeln?
Bin ganz neu im Thema und leider finde ich im Netz zu fast jeder Frage 
zwei gegensätzliche Aussagen.

von Michael B. (laberkopp)


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Phillip H. schrieb:
> Soweit ich gelesen habe, darf die Spannung auf keinen Fall über den 55V
> liegen.

Ja.

> Was den Strom angeht, so habe ich sowohl gelesen, dass der "egal" ist,
> weil der Wechselrichter nur so viel zieht wie er verarbeiten möchte, als
> auch dass man hier ebenfalls auf keinen Fall über Spec gehen sollte.
> Was davon ist jetzt richtig?

Hängt vom WR ab

Deiner verträgt das offenbar nicht

"Kann der Wechselrichter an Solarmodule anderer Hersteller angeschlossen 
werden?
Ja. Es können Solarpanels mit einer Ausgangsspannung und einem 
Ausgangsstrom, die den Eingangsspannungs- und Eingangsstrombereich des 
Wechselrichters nicht überschreiten, angeschlossen werden"

https://ch.ecoflow.com/pages/faq-powerstream

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gleiches Szenario haben wir hier auch: 420W-Modul an unserem HM-600. Der 
Umrichter regelt zuverlässig (bspw. gerade jetzt) bei 320W ab. Steht 
allerdings auch im Handbuch ;-)

Also im Zweifel einfach mal das Handbuch bemühen.

Solarzellen erreichen sehr schnell ihre Maximalspannung. Bei Belastung 
fällt diese dann entsprechend ab, ebenso bei Erwärmung. Bei Deinen 
Modulen sehe ich kein Problem. Im Zweifel einfach mal die 
Leerlaufspannung bei abgestecktem Modul messen. Sollte kaum über 40V 
liegen, also noch weit weg von den 55V.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Chris D. schrieb:
> Gleiches Szenario haben wir hier auch: 420W-Modul an unserem HM-600. Der
> Umrichter regelt zuverlässig (bspw. gerade jetzt) bei 320W ab.
Was macht ein Umrichter an der Stelle? Kommt da kein Gleichstrom rein?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ecoflow Powerstream
Das solltest Du vielleicht nochmal überdenken. Im Internet finden sich 
jede Menge Berichte darüber, daß die Dinger nach kurzer Zeit den Arsch 
hochreißen und es dann teilweise Probleme mit dem Ersatz gibt, bzw. der 
auch nicht länger funktioniert.

Edit: Das Problem mit der zu hohen Leerlaufspannung ergibt sich meistens 
im Winter, wenn aus irgend einem Grund mal keine Leistung von den 
Modulen genommen wird und die Dinger eiskalt sind. Dann ist deren 
Leerlaufspannung nochmal deutlich höher als bei den 20°C wo die sonst 
gemessen wird und der Wechselrichter bzw. dessen MPPT-Stufe muss das 
abkönnen.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Gleiches Szenario haben wir hier auch: 420W-Modul an unserem HM-600. Der
>> Umrichter regelt zuverlässig (bspw. gerade jetzt) bei 320W ab.
> Was macht ein Umrichter an der Stelle? Kommt da kein Gleichstrom rein?

Er wird die Leistungsabgabe so regeln, dass immer nur der erlaubte 
Maximalstrom am Eingang fliesst.

von Michael H. (mha1)


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Die meisten Wechselrichter haben einen maximalen Kurzschlusstrom pro 
Eingang angegeben. Mehr sollten die Module unter keinen Umständen 
produzieren können. Insbesondere bei bifazialen Panels muss man 
aufpassen, da die Angaben im Datenblatt für die Bestrahlung von nur 
einer Seite gelten. Meine bifazialen 435W Panels liefern aktuell bei 
eher schlechter Ausrichtung auch gerne mal fast 500W. Bei optimaler 
Ausrichtung und Reflektion könnten es auch 600+W sein.

Deine Panels sind mit nur 30V und 13A schwierig mit einem 
Mikrowechselrichter zu betreiben. In Reihe geschaltet ist die Spannung 
zu hoch und parallel geschaltet ist für die meisten Mikrowechselrichter 
der (Kurzschluß)-Strom zu hoch.

Bei einem aktuellen Hoymiles HMS-800-2T beträgt der maximale 
Eingangsstrom 13A pro Eingang und der maximale Kurzschlußstrom 25A pro 
Eingang. Bei 13A regelt der Wechselrichter ab. Aber mehr als 25A dürfen 
es nicht sein, sonst kann der Wechselrichter kaputt gehen. Selbst hier 
wird es mit 2 parallelen 30V/13A Panels grenzwertig. Bei senkrechter 
Ausrichtung könnte es gerade eben noch passen.

Beim Ecoflow Powerstream 1960 beträgt der Kurschlußstrom maximal 14A 
(Max. PV short circuit current (Isc PV)). Das erreichst Du mit einem 
Panel bereits fast. Mit zwei parallelen Panels dürfte es der 
Wechselrichter nicht lange überleben.

von Phillip H. (philharmony)


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Vielen Dank für die Antworten. Ich verstehe von technischer. Seite zu 
wenig, wie der Wechselrichter funktioniert. Warum darf der Strom aus den 
Panelen nicht zu hoch sein? In der Analogie z.B.einer Batterie-Lampen 
Kombi holt sich ja die Lampe bei anliegende Spannung so viel Strom wie 
sie eben durch ihren Widerstand kann, egal wie viel mehr die Batterie 
eigentlich noch liefern könnte. Warum ist es also beim Wechselrichter 
ein Problem?
Nun nehme ich den Fakt einfach hin, habe das Gerät nunmal da und möchte 
damit arbeiten. Kann ich z. B. zwei Module in Reihe schalten, und die 
Spannung von den ~62V irgendwie auf 55 begrenzen, oder sogar "umrichten" 
(ich weiß, Gleichstrom), dass ich anstatt 62V bei 8-9A vielleicht 45V 
bei 12A einspeise?
Alternativ wäre, die Leistung in einem Widerstand zu verbraten, aber die 
sind in der Größenordnung (~1kW) auch ganz schön teuer oder?
Oder die Module Parallel schalten, und 30V haben, dafür aber den Strom 
auf 13A Deckeln. Die theoretischen 400W pro Modul werde ich ja eh nie 
erreichen, da die Module nie senkrecht Sonne abbekommen werden.

von Michael B. (laberkopp)


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Phillip H. schrieb:
> Warum darf der Strom aus den Panelen nicht zu hoch sein?

Weil er sonst kaputt geht.

> In der Analogie
> z.B.einer Batterie-Lampen Kombi holt sich ja die Lampe bei anliegende
> Spannung so viel Strom wie sie eben durch ihren

Eine Batterie ist eine Spannungsquelle, ein Solarmodul eine Stromquelle.

Phillip H. schrieb:
> Alternativ wäre, die Leistung in einem Widerstand zu verbraten,

Mein Gott, kauf dir endlich einen tauglichen Wechselrichter (oder 
besser: lass es so, wie es derzeit funktioniert, geht früh genug, vor 
der Amortisationszeit, kaputt).

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Es gibt zwei Möglichkeiten, warum der Wechselrichter nur einen 
bestimmten Maximalstrom angeboten bekommen darf. Entweder haben sie es 
vom Design nicht besser hinbekommen (heißt, der Wechselrichter nimmt 
Schaden) oder er würde bei einer plötzlichen starken Erhöhung des 
Stromes "rechtliche" Limits überschreiten, wie bspw. für ein paar 
Sekunden mehr als 800W einspeisen/verarbeiten bis das System neu 
eingeregelt ist.

Die Spannung begrenzen könnte man vergleichsweise einfach machen, aber 
das ist angesichts der hohen Leistung auch nicht unbedingt trivial. 
Praktisch braucht man dazu einen Parallelregler, der das, was zuviel 
ist, einfach linear (d.h. nicht gepulst) verheizt. Und da ist das 
Problem, man braucht eine ganze Batterie an dicken Transistoren, um 
schlimmstenfalls die komplette PV-Leistung wegheizen zu können falls 
diese mal nicht durch den Wechselrichter abgenommen wird. Das wird groß 
und nicht besonders preiswert. Der Aufwand entspricht ungefähr einem 
zwischen 3..60V/10A einstellbaren Linearnetzteil, vor allem dessen 
Anspruch an die Kühlung.

Wenn Du in den letzten Tagen 8A pro Modul gesehen hast, würde sich daran 
bei einer Reihenschaltung nichts ändern, heißt schlimmstenfalls fallen 
55V (begrenzte Spannung) bei 8A an, sind reale 440W. Sollte man lieber 
mit ein wenig Reserve auslegen, sagen wir +50%, sind 12A und 660W. Die 
muss das Ding wegschaffen können, um die nötige Zuverlässigkeit zu 
erreichen. Das braucht einen großen Kühlkörper und einen Lüfter.

Den Strom "umrichten", also ihn auf weniger Spannung und dafür höheren 
Strom zu bringen ist der gleiche Aufwand wie einen eigenen MPP-Tracker 
zu bauen, der dann auch noch mit dem zweiten dahintergeschalteten 
MPP-Tracker und dessen Regelverhalten klarkommen muss. Viel Spaß damit!

Vielleicht solltest Du einfach nochmal die Module wechseln, die 
erscheinen mir für den schwachbrüstigen Wechselrichter sehr ungeeignet.

von Matthias B. (turboholics)


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Bei meiner 08/15 Netto online - ebay - China Anlage ist in der Anleitung 
extra beschrieben, das man mit 4 Panels den nächstgrößeren WR mit 4 
Eingängen bekommt und keinesfalls 4 Panels an den kleinen WR klemmen 
darf, was Steckertechnisch auch garnicht machbar ist.

VG

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Dafür kann es aber mehrere plausible Gründe geben.

- der Wechselrichter raucht mit 4 Modulen ab
- der Hersteller will gerne seinen "größeren" Wechselrichter verkaufen
- zulassungsrechtliche Fragen
- der DAU soll gar nicht erst an den evtl. auf Netzspannungspotential
  liegenden Kabeln herumfummeln

von Sascha W. (sascha-w)


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Phillip H. schrieb:
> Vielen Dank für die Antworten. Ich verstehe von technischer. Seite zu
> wenig, wie der Wechselrichter funktioniert. Warum darf der Strom aus den
> Panelen nicht zu hoch sein?
Einfach ausgedrückt hast du im WR einen Transistor der die 
Eingangsspannung an einen Trafo schaltet. Mit der verwendetet PWM kann 
man den Durchschnittsstrom zwar nahezu beliebig regeln, trotzdem 
schaltet der Transistor im leitenden Zustand voll durch und dann darf 
der Strom halt nicht zu hoch werden.

Sascha

von Heinz R. (heijz)


Angehängte Dateien:

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Michael H. schrieb:
> Die meisten Wechselrichter haben einen maximalen Kurzschlusstrom pro
> Eingang angegeben. Mehr sollten die Module unter keinen Umständen
> produzieren können.

Als ich meine ersten Hoymiles-WR  - HMS2000, vor 4 Jahren - gekauft habe 
gab es gar keine Angabe zum Kurzschlussstrom

Ich hatte Mailkontakt mit einem Hoymiles-Engineer - gar kein Problem, 
schließ an soviele Du willst, der WR regelt ab

Aber irgendwann hat Hoymiles wohl eingesehen das sie sich dadurch selber 
das Geschäft versauen

Mein chinesischer Ansprechpartner wurde plötzlich sehr komisch

Was soll passieren wenn der maximale Kurzschlussstrom überschritten 
wird?
Das kann nur passieren wenn der WR kaputt ist

Die PV-Zellen an sich sind erst mal sicher, die halten das aus

Der WR ist dann eh schon kaputt - er ist vergossen, da will auch keiner 
mehr dran rum löten

Anbei ein Bild wie er sauber abregelt - jeder 500W-Eingang mit 2 Zellen 
parallel belegt

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Ich kann der ganzen Sache irgendwie nicht folgen, Spannung / Strom.

Er hat einen Wechselrichter mit zwei Eingängen und je einem Solarpanel 
dran. Nun will er verdoppeln, auf vier.

Bei einer Reihenschaltung könnte die zulässige Spannung überschritten 
werden.

Also je zwei Parallel, die sich dann gegenseitig umbringen, oder darf 
man das ungestraft?

von Michael B. (laberkopp)


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Heinz R. schrieb:
> Was soll passieren wenn der maximale Kurzschlussstrom überschritten wird

DAS HÄNGT VOM WECHSELRICHTERMODELL AB.

Issesdennsoschwer.

von Heinz R. (heijz)


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Michael B. schrieb:
> DAS HÄNGT VOM WECHSELRICHTERMODELL AB.
>
> Issesdennsoschwer.

ja, es scheint schwer zu sein, sieht man schon an Deiner Reaktion

Angenommen das PV-Panel hat einen maximalen Kurzschlussstrom von 20A - 
der WR aber nur 10A

Was passiert jetzt?

es liegt jetzt an Dir die Geschichte fortzusetzen

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Michael B. schrieb:
> Issesdennsoschwer.

Ja genau, manchmal versteht man eben selbst die einfachen Sachen 
nicht...
Ich betreibe genau diesen EcoFlow-WR am fetten 48V-Akku, dieser liefert 
zur Not 300A. Was passiert? Gar nichts, der WR nimmt sich das gebraucht 
wird. Pro Eingang max. 500W.
Man kann auch beide Eingänge parallel schalten, dann gibts in der Summe 
max. 800W.

von Michael B. (laberkopp)


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H.Joachim S. schrieb:
> Ich betreibe genau diesen EcoFlow-WR am fetten 48V-Akku, dieser liefert
> zur Not 300A. Was passiert? Gar nichts

Das ist gut, da du DENSELBEN WR hast, hilft das dem TO.

Heinz R. schrieb:
> Angenommen das PV-Panel hat einen maximalen Kurzschlussstrom von 20A -
> der WR aber nur 10A
> Was passiert jetzt?

ER GEHT VIELLEICHT KAPUTT, issesdennsoschwer.

Der mit 10A maximal angegebene WR könnte z.B. eine 10A Duode am Eingang 
haben. Bei 600W WR Limit zieht er bei 60V PV Modul Spannung auch nur 
10A, egal ob da PV Module mit 20A dran hängen.

Kommen aber nur 30V aus dem Solarpanel, braucht er bis zu seinem 600W 
Limit 20A aus dem Eingang, zieht die auch weil er keine weitete 
Strombegrenzung hat und die Diode geht kaputt.

Man weiss halt nicht, wie er aufgebaut ist. Kann so sein, oder auch 
anders  und eventuell von Revision zu Revision trotz desselben Namen 
anders.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Anbei ein Bild wie er sauber abregelt - jeder 500W-Eingang
> mit 2 Zellen parallel belegt
Das ist aber mehr als ein 800W Balkonkraftwerk und nur weil Dein 
Wechselrichter das Begrenzen sauber schafft, heißt das nicht, daß jeder 
Wechselrichter das schafft.

> Ich betreibe genau diesen EcoFlow-WR am fetten 48V-Akku, dieser
> liefert zur Not 300A. Was passiert? Gar nichts, der WR nimmt
> sich das gebraucht wird.
Und wenn ein anderer Wechselrichter damit nicht klarkommt,
gehen 300 Ampere zur Party. Wie es nach der Party im Ballsaal
aussieht und was der Hersteller davon hält, kannst Du Dir denken.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Chris D. schrieb:
> Kay-Uwe R. schrieb:
>> Chris D. schrieb:
>>> Der Umrichter regelt zuverlässig (bspw. gerade jetzt) bei 320W ab.
>> Was macht ein Umrichter an der Stelle? Kommt da kein Gleichstrom rein?
> Er wird die Leistungsabgabe so regeln, dass immer nur der erlaubte
> Maximalstrom am Eingang fliesst.
Du bekommst Umrichter (AC/AC) und Wechselrichter (DC/AC) nicht sortiert.

von Phillip H. (philharmony)


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H.Joachim S. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Issesdennsoschwer.
>
> Ja genau, manchmal versteht man eben selbst die einfachen Sachen
> nicht...
> Ich betreibe genau diesen EcoFlow-WR am fetten 48V-Akku, dieser liefert
> zur Not 300A. Was passiert? Gar nichts, der WR nimmt sich das gebraucht
> wird. Pro Eingang max. 500W.
> Man kann auch beide Eingänge parallel schalten, dann gibts in der Summe
> max. 800W.

Hi, das klingt interessant, eben vor allem weil du den selben WR hast.
Wie genau hast du alles verbunden? Lädt der WR den Akku oder direkt die 
Panele?
Auch vielen Dank für die anderen Antworten, bitte seht es mir doch nach 
dass ich Nachfrage. Eine Recherche liefert eben immer genau die selben 
unterschiedlichen Antworten wie in diesen thread, drum wollte ich was zu 
den Hintergründen erfahren. Es ist nunmal nicht jeder vom Fach :)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Kay-Uwe R. schrieb:
>>> Chris D. schrieb:
>>>> Der Umrichter regelt zuverlässig (bspw. gerade jetzt) bei 320W ab.
>>> Was macht ein Umrichter an der Stelle? Kommt da kein Gleichstrom rein?
>> Er wird die Leistungsabgabe so regeln, dass immer nur der erlaubte
>> Maximalstrom am Eingang fliesst.
> Du bekommst Umrichter (AC/AC) und Wechselrichter (DC/AC) nicht sortiert.

Jepp - sorry, falschen Begriff verwendet :-)

von H.Joachim S. (crazyhorse)



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Vorab: ich hatte den übrig, deshalb habe ich es überhaupt probiert, 
gekauft hätte ich dafur nichts. Die Powerstation ist im Montage-Sprinter 
und tut dort gute Dienste.
Das Haus läuft normalerweise als Insel an einem 6kW-Wechselrichter. Bei 
anhaltend schlechtem Solarwetter hat mich der miese Wirkungsgrad des 
Hauptwechselrichters bei sehr kleinen Lasten nachts gestört (30W 
Verbrauch, 60W Verlust). Im Moment bei den Tageslängen ist das überhaupt 
kein Problem, spielt keine Rolle, im Winter sieht es anders aus.
Umschaltmöglichkeit auf Netzbetrieb war eh vorhanden, den EF-WR kann man 
in der Einspeiseleistung einstellen, und das funktioniert ziemlich 
exakt. Ich habe aber keine Regelung auf Nulleinspeisung verbaut. D.h. 
ich kann nachts mit dem kleinen WR den Ruhebedarf mit gutem Wirkungsgrad 
erledigen.
Angeschlossen ist der direkt am Akku (ja, mit Sicherung), beide Eingänge 
können sogar parallel geschaltet werden, eigentlich reicht mir natürlich 
einer.
Mehr Spielerei als Nutzen, geht um ne halbe kWh pro Nacht. Aber 
funktioniert.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das Problem habe ich bei meiner Spiel-PV im Moment auch. Der 5kW 
Wechselrichter genehmigt sich im Leerlauf 22W. Wenn man damit 'ne 
Waschmaschine oder den Trockner betreiben möchte, fällt es für 3..4 
Stunden kaum auf - aber auf einen Tag gerechnet ist das 'ne halbe 
Kilowattstunde.

Deswegen bin ich noch auf der Suche nach einem zweiten Wechselrichter im 
Bereich um 1kW, der dann hoffentlich weniger Leerlaufverluste hat und 
die Alltags-Verbraucher übernehmen kann. Evtl. würden 500W auch reichen, 
aber wenn man zu klein nimmt, gibt's evtl. Probleme mit den 
Anlaufströmen eines Kühlschranks oder so.

von Heinz R. (heijz)


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Wieso läuft das Haus als Insel?

Das macht doch mehr Probleme als das es Vorteile bietet?

Hier läuft ein Victron MP" 3000 Netzparallel

Der ist auch nicht optimal was den Eigenverbrauch angeht
Ich habe einen billigen Hoymiles HM-300 angeschlossen, der läuft sobald 
die PV-Zellen nichts mehr liefern einfach parallel mit - 300W brauchen 
wir eh immer

geschaltet wird er nur AC-seitig, DC-seitig ist er immer mit den AKkus 
verbunden

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Heinz R. schrieb:
> Das macht doch mehr Probleme als das es Vorteile bietet?

Welche denn? Ich merke keine. Das "Problemkind" Kochfeld habe ich nicht, 
läuft mit Gas. Wäschetrockner existiert nicht mehr, Waschmaschine 
bekommt warmes Wasser aus der BW-Wärmepumpe (250W). Und schon beschränkt 
sich das Scheinproblem Gleichzeitigkeit der dicken Dinger auf die Küche: 
Spülmaschine, Backofen und Wasserkocher. Kriegt man hin, 2 aus 3 sind 
kein Problem.
Im Gegenzug: auch eine Nulleinspeiseanlage ist rechtlich eine 
Einspeiseanlage, mit allem was dran hängt. In meinem Fall hätte das 
erhebliche Kosten verursacht (Zuleitung HAK->Zählerschrank auf 5x16, 
SLS, APZ und der ganze Kram, praktisch neuer Zählerschrank). Und das 
alles für 8Ct Einspeisevergütung. Das Geld habe ich lieber in Akkus 
investiert (15kWh). Die Einspeiserei macht inzwischen ja eh nur 
Probleme, liegt natürlich auch daran dass es für netzdienliches 
Verhalten (noch) keinen Anreiz gibt. Ist ja wirklich immer häufiger 
absurd: Einerseits wird für die Erzeugung von überflüssigem Strom 
gezahlt, und dann muss der Müll auch noch kostenpflichtig entsorgt 
werden. Und die Verursacher (=Mittagsmaximaleinspeiser, weil der eigene 
Speicher voll ist) stellen sich noch hin als Klimaschützer.
Ich werfe meinen überflüssigen Strom direkt weg. So muss ich das nicht 
vorfinanzieren und dann auf Kosten der Allgemeinheit zurückholen.

von Heinz R. (heijz)


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Ich gebe Dir Recht, sie Umrüstung des Zählerschranks ist oft ein Problem

Aber wenn Du eine Inselanlage betreibst - das ist dann wohl eine rel, 
große PV-Anlage?

Bei mir kommen da übers Jahr trotz E-Auto, Wärmepumpe und Akku trotzdem 
ca. 600€ im Jahr heraus - alleine dadurch ist die PV in 15 Jahren 
bezahlt

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Bei mir macht Einspeisung auch keinen Sinn. Mietbude, ich darf zwar das 
Dach mit Solarmodulen vollpacken, aber die bestehende Installation ist 
nur halbwegs modern. Ich hätte zwar noch drei LSS in der Verteilung 
frei, aber "meine" Verteilung ist vom Zählerschrank abgesetzt 
(Nebengebäude), ich kriege also schon mal kein LAN zum Zähler. Und was 
sie mir dann noch alles aufbrummen würden, was an der Installation 
geändert werden müsste, obwohl sie einen 21kW Durchlauferhitzer 
versorgt, will ich gar nicht erst wissen. Selbst wenn die Hausverwaltung 
die Umbauten genehmigen würde wenn ich sie bezahle ... nee, ich will die 
nicht bezahlen, um hinterher paar Cent für 'ne eingespeiste kWh zu 
bekommen. Da hat die Umwelt halt Pech und mein "zuviel" an grünem Strom 
wird gar nicht erst erzeugt.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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E-Auto scheiterte an der Stadt, wir haben keine direkte Zufahrt. Zur 
Garage waren 1,50m öffentlicher Fussweg zu queren. Diese 150cm würden 
8000€ kosten, darf man auch nicht selber machen, abgehakt und erledigt.
Wärmepumpe nur für Warmwasser, Heizung gemischt Gas und Holz. Es bleiben 
rund 400kWh im Jahr, fast alles im Dezember und Januar.
Solaranlage ist rel. klein, 4kWp. Allerdings volle Südlage und 
unverschattet.

von Phillip H. (philharmony)


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Nochmal kurz zurück zu "was mache ich mit den zwei zusätzlichen 
Solarmodulen." Ich überlege eh, noch einen Speicher zu besorgen, sonst 
macht das ganze wohl eh wenig Sinn. Verstehe ich es richtig, dass zb die 
EcoFlow DELTA 3 Plus gleichzeitig am Wechselrichter hängen und dessen 
Überschuss wegpuffern, als auch über beide PV Ports geladen können? Das 
wäre ja eigentlich dann die einfachste Lösung oder? Zwei Module an den 
Wechselrichter, zwei an den Speicher und beide verbinden. Verstehe ich 
das System so richtig?

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Da bin ich raus, keine Ahnung.
Du kannst definitiv beliebig viel PV (Spannung beachten) an den externen 
netzgeführten WR legen. Wie das alles im Zusammenhang mit der 
Powerstation und evtl. noch einem zus. Akku funktioniert - das könnte 
wirklich spannend (oder brandheiss) werden. Also nein wenn man nicht 
versteht wie das alles funktioniert.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Du kannst definitiv beliebig viel PV (Spannung beachten)
> an den externen netzgeführten WR legen.
Nicht ganz. Bei Balkon-PV sind maximal 2000Wp Modulleistung erlaubt.

von Heinz R. (heijz)


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Ben B. schrieb:
> Nicht ganz. Bei Balkon-PV sind maximal 2000Wp Modulleistung erlaubt.

und deshalb fangen jetzt viele mit Insellösungen an - ein gar nicht so 
dummer Weg den die Regierung nicht bedacht hat

Die Wechselrichter hierfür sind mittlerweile halbwegs erschwinglich, man 
erspart sich das Generve mit dem Netzbetreiber wegen irgendwelcher 
Zählerkastenumrüstungen

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Politik glaube ich noch nicht mal, die hat nichts von den 
Insel-Anlagen.

Mir fällt auch niemand ein, der von einer zunehmenden Anzahl 
Inselanlagen etwas hat. Mit Ausnahme der Hersteller entsprechender 
Technik und den Betreibern. Ansonsten schaden die primär den EVUs und 
Kraftwerksbetreibern - denn jede kWh, die sie erzeugen, muss nicht bei 
denen bezahlt werden. Jede selbst erzeugte und selbst genutzte kWh wird 
praktisch mit dem vollen Strompreis vergütet. Besonders ärgerlich ist, 
daß das zu einer starken saisonalen Schwankung zwischen Sommer und 
Winter führt. Da freuen sich die Kraftwerksbetreiber, die im Sommer den 
Stillstandsbetrieb bezahlen dürfen, damit sie im Winter die fehlende 
PV-Leistung ausgleichen können. Die Politik hat denen keinen Gefallen 
getan, denn bei Dach-Neubauten muss ja die Hälfte der Fläche mit PV 
ausgestattet werden - und jeder Häuslebauer wäre dumm, wenn er bei der 
Gelegenheit nicht gleich das ganze Dach voll macht.

Was ich bei den EVUs nicht verstehe, daß die den Überschuss-Strom nicht 
haben wollen. Klar, sie können ihn aktuell nicht speichern - können es 
sich aber leisten, Pumpspeicherkraftwerke stillzulegen. Folglich kriegen 
sie den Strom woanders immer noch deutlich billiger her und die 
Endverbraucher-Abzocke über ihre Netzentgelte scheint ihnen genug zu 
sein.

Der Politik müsste eher was daran liegen, möglichst viel regenerativen 
Strom zu erzeugen und dafür müsste sie die EVUs noch viel stärker an die 
Kette legen. Beispielsweise, daß man an eine bestehende Installation, 
die einen 21kW Durchlauferhitzer tragen kann, ohne große Umrüstung (der 
ja fast immer einem Neubau gleich kommt) auch einen 21k starken 
Einspeiser anschließen dürfte. Die Messung passiert sowieso über den 
Zähler, egal in welche Richtung, aber das muss doch nicht unbedingt ein 
smartes Scheißteil sein. Ja und dann müsste man Speicher bauen. Entweder 
regional oder genug wirklich große Pumpspeicherkraftwerke, bzw. wenn die 
Nutzung nicht anders möglich ist, dann Wasserstoff-Erzeugung oder andere 
starke Verbraucher, die die Energie sinnvoll nutzen.

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