Hey zusammen, ich steh gerade förmlich auf dem Kabel: Gibt es Unterschiede in der Strombelastbarkeit von flexiblen Leitungen des gleichen Querschnitts aber unterschiedlicher Ausführen (z.B. H07RN-F und H05RN-F)? Folgende Tabelle (12-1) beschreibt allgemein die Strombelastbarkeit von flexiblen Leitungen. Es gibt in Spalte B und C eine Unterscheidung, ob die Leitung an Haushaltsgeräte angeschlossen ist oder nicht. https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://contentmedia.lappcdn.com/e/lapp/fuk2Jf1cPlV6EesaZZFavA~~&ved=2ahUKEwje4tGj66SNAxV8SvEDHSDqN9AQFnoECGEQAQ&usg=AOvVaw3uHpRXLOu2ss2TuR34-ikQ Diese Tabelle listet hingegen verschiedene Leitungsausführungen auf und es gibt wieder einen Verweis darauf, ob die Leitung an Haushaltsgeräten oder nicht verwendet wird. https://www.linzi.hu/Katalogus/2008-2009/ger/X%20026.pdf Worauf ich hinaus will: Hält jetzt z.B. eine H05RN-F weniger Strom aus als eine H07RN-F? Laut der zweiten Tabelle ja. Die erste Tabelle geht darauf nicht ein. Oder ist das ganze so gemeint, dass z.B. die H05RN-F Leitung eigentlich so viel aushält wie die H07RN-F aber bei Verwendung an Haushaltsgeräten der Strom reduziert sein soll, damit es keine allzugroße Erwärmung im Haus gibt? Beim H07RN-F ist es so, dass es in beiden Spalten auftaucht (Haushaltsgeräte und nicht-Haushaltsgeräte). Zudem gibt es auch keine Unterscheidung bei Einzeladern. Ich hoffe, ihr konntet mir folgen und mir die Frage beantworten. Danke schonmal
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Sorry, der erste Link zur Lapp Tabelle ging erst nicht. Jetzt geht es
Hallo Es gibt halt nicht die aus physikalischen Gründen eindeutige Stromfestigkeit. Im ersten Moment, ohne Beachtung der Tabellen wäre ich davon ausgegangen, dass halt so mancher Hersteller praxisgerecht annimmt: Haushaltsgerät => Kurze Leitung also geringerer Widerstand in Ohm und somit geringere Erwärmung bei einem bestimmten Strom -> Also ist mehr Strom "erlaubt" da ja die Erwärmung als begrenzender Faktor festgelegt ist. Andere Anwendungen: Da kann so eine Leitung auch mal 30m lang sein (Elektrischer Rasenmäher. Baustellen, Spannungsversorgung im Garten usw. => "Hoher" Widerstand möglich => Hohe Verluste und somit Erwärmung. (Aber auch - wenn ausgerollt-... viel Kühlfläche) mhhh... irgendwie somit auch nicht ganz logisch... Aber wenn ich mir die Tabellen anschaue: Es ist umgekehrt - bei den "Haushaltsgeräten" meint zumindest die eine Tabellenersteller, dass bei Haushaltsgeräten die Strombelastbarkeit geringer ist... seltsam. Es ist eindeutig nicht so das die typischerweise erlaubten Temperaturen (im Häuslichen Umfeld, aber auch der Kleinindustrie) so hoch ist das man sich an Leitungen (Kabeln) verbrennen kann - also daran sollt diese für mich nicht logische Stromreduzierung nicht liegen. Was eventuell aus der gelebten (realen) Praxis hineinspielen kann: "Hohe" Übergangswiderstände innerhalb der Geräte, interne "dünne" Verdrahtung, Kostenoptimierung. Um das in der Realität auszugleichen ("Vorschriften" sind eben nur auf dem Papier gedruckt - und zwar nicht nur bei "Made in China" Haushaltsmaschinen) geht der eine Tabellenersteller eben in Richtung sicher (und teuer) - es könnte ja. Und leider (!) ist es ja möglich das so ein Tabellenersteller zu Verantwortung gezogen kann - ob erfolgreich ist die andere Frage - aber Stress hat er (irgendein echter Mensch) dann auf jeden Fall - und sei es "nur" eine schriftliche Stellungnahme.... Was noch sein könnte: Die eine Tabelle ist von ihren Grundlagen uralt und bezieht sich noch auf schlechtere Isolierstoffe (trotz gleicher Bezeichnung). Die schlechteren (billigeren) Isolierstoffe werden und wurden halt dort eingesetzt, wo viel Konkurrenz besteht, die Käufer auf den Cent schauen müssen und eigentlich schon seit Jahrzehnten nichts mehr wirklich Made in West Europe ist.
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Darius schrieb: > Haushaltsgerät => Kurze Leitung also geringerer Widerstand in Ohm und > somit geringere Erwärmung bei einem bestimmten Strom -> Also ist mehr > Strom "erlaubt" da ja die Erwärmung als begrenzender Faktor festgelegt > ist. auch ein 50 cm langes Leitungsstück wird sich ähnlich hoch erwärmen wie ein längeres. Die Wärmeleutung erfolgt ja seitlich nach außen und nicht längs der Leitung (mit z.B. nur 1mm² Querschnitt). eher die Erklärung: Leitung am Haushaltsgerät liegt offen herum zwischen Steckdose und Gerät, also besser gekühlt als eine in der Wand verputzte oder im Rohr eingezogene Leitung. Bei Kabeltrommeln ist manchmal sogar eine extra Thermosicherung eingebaut, die bei der für Steckdosen zugelassenen Belastung schon vorher abschaltet. Oder, als billige Lösung, steht in der Anleitung: Rolle voll abwickeln, da sonst maximale Leistung zur Überhitzung führt
Hallo, H05... und H07... sagen erstmal nur die Bemessungsspannung der Ader, bzw des Kabels aus. H05... ist für 500V H07... ist für 700V - Bemessungsspannung. Hersteller können unterschiedliche Werte haben, je nachdem diese eine Zulassung haben.
Michael schrieb: > Hält jetzt z.B. eine H05RN-F weniger Strom aus als eine H07RN-F? Deine Tabellen sind für sehr unterschiedliche Einsatzzwecke "Zulässige Betriebstemperatur am Leiter 40°C bis 180°C je nach Bauart" Und am Haushaltsgerät darf kein zu umfassendes Teil wärmer als 43 GradC werden, weit unter den 180 für bestimmte wärmefeste Kabel von denen deine Tabellen reden. Die hoch belastbaren Kabel sind immer als wärmefest gekennzeichnet, obwohl manchmal aus PVC. Es gibt aber Mindestquerschnitte für Abschlussleitungen "Nach DIN EN 60335-1 "Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke - Teil 1: Allgemeine Anforderungen" und Produktnorm (Typ C) DIN EN 60335-29 "Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke - Teil 2-9: Besondere Anforderungen für Grillgeräte, Brotröster und ähnliche ortsveränderliche Kochgeräte" gelten für die flexiblen fest mit dem Gerät verbundenen Anschlussleitungen folgende Vorgaben: Bemessungsstrom: maximale Länge Querschnitt bis 0.2A: 2m 0.1mm2 bis 3A: 2m 0.5mm2 bis 6A: 0.75mm2 bis 10A: 1mm2 (bis 2m 0.75mm2) bis 16A: 1.5mm2 (bis 2m 1mm2) bis 25A: 2.5mm2 bis 32A: 4mm2 bis 40A: 6mm2 bis 63A: 10mm2' aus https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm
Michael schrieb: > Gibt es Unterschiede in der Strombelastbarkeit von flexiblen Leitungen > des gleichen Querschnitts aber unterschiedlicher Ausführen Ja. Die Strombelastbarkeit hängt nämlich nicht in erster Linie vom Leiter ab sondern davon wie gut dieser Leiter die zwangsläufig entstehende Wärme an die Umgebung abführen kann. Bei gleichem Querschnitt (gleiche Verlustleistung pro m Leitungslänge) spielt die (elektrische) Isolation genauso eine Rolle, wie die Verlegung des Kabels (auf Putz, unter Putz, im Leerrohr). Auch das Material der Isolation spielt da mit rein, weil es die Obergrenze der Temperatur und damit indirekt die zulässige Verlustleistung begrenzt. Und die Dicke der Isolation natürlich, weil dickeres Material nicht nur elektrisch besser isoliert, sondern auch den Wärmetransport mehr behindert. Und es gibt natürlich auch noch Annahmen über die Umbegungstemperatur. Wenn man eine Leitung am Nordpol betreibt, könnte man im Prinzip mehr Strom über die gleiche Leitung jagen als wenn man sie am Äquator betreibt.
Mir geht es hauptsächlich darum, dass wenn ich noch irgend ein Kabel rumliegen habe, auf dem man nicht mehr die Bezeichnung erkennen kann, ob ich dieses mit dem Strom der nicht-Haushaltsgeräte belasten kann, ohne dass die Bude abfackelt. Gleiches gilt für Einzeladern... Es werden auch oft gar keine Angaben über die Strombelastbarkeit gemacht (siehe auf den Seiten von Conrad, Lapp usw.) Warum gibt es denn überhaupt solche Tabellen wie folgende (übrigens wieder von Helukabel)? Hier wird nicht mal zwischen Leitern für Haushaltsgeräte und nicht-Haushaltsgeräte unterschieden. Unerfahrene oder Experimentierfreudige Tüftler oder Hobbyelektroniker richten sich ja bestimmt auch mal nach so einer Tabelle. https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.linzi.hu/Katalogus/2008-2009/ger/X%2520028%2520%2520Strombelastbarkeit%2520(allgemein).pdf&ved=2ahUKEwjw8crQo6WNAxUtQvEDHdYkDBEQFnoECDAQAQ&usg=AOvVaw3A8uPSH4NFZmiWdb0dVbaK Ich will hier übrigens niemandem etwas beweisen. Ich stelle mir halt nur die Frage "was passiert, wenn ich mal ein nicht eindeutig identifizierbares Kabel verbauen will" VG
Michael schrieb: > Mir geht es hauptsächlich darum, dass wenn ich noch irgend ein Kabel > rumliegen habe, auf dem man nicht mehr die Bezeichnung erkennen kann, ob > ich dieses mit dem Strom der nicht-Haushaltsgeräte belasten kann, ohne > dass die Bude abfackelt. > Gleiches gilt für Einzeladern... Na komm, diese Antwort ist trivial: Kannst du nicht. Dein Risiko und Deine Haftung wenn Dritte geschädigt werden.
Michael schrieb: > Mir geht es hauptsächlich darum, dass wenn ich noch irgend ein Kabel > rumliegen habe, auf dem man nicht mehr die Bezeichnung erkennen kann, ob > ich dieses mit dem Strom der nicht-Haushaltsgeräte belasten kann, ohne > dass die Bude abfackelt. Dunkel der Sinn deiner Worte ist. Der Strom weiß nicht, ob da ein Haushaltsgerät am anderen Ende hängt. Diesbezüglich gibt es keine Unterschiede. Wohl aber bei den erlaubten Temperaturen (hat Michael ja schon gesagt). Wenn das Kabel (als berührbares Teil) eines Haushaltgerätes nicht wärmer als 43°C werden darf, dann ist das eine größere Einschränkung als wenn die Leitung unter Putz liegt und nur die Isolation mit sagen wir mal 100°C eine Temperaturgrenze vorgibt. Aber das ist egal. Wenn du im Zweifelsfall jemanden verklagen können willst, dann laß es einen Elektriker machen. Deshalb EOT. > Warum gibt es denn überhaupt solche Tabellen wie folgende (übrigens > wieder von Helukabel)? Hier wird nicht mal zwischen Leitern für > Haushaltsgeräte und nicht-Haushaltsgeräte unterschieden. Diese Tabellen sind für Fachleute. Also nicht dich.
Michael schrieb: > Mir geht es hauptsächlich darum, dass wenn ich noch irgend ein Kabel > rumliegen habe, auf dem man nicht mehr die Bezeichnung erkennen kann, ob > ich dieses mit dem Strom der nicht-Haushaltsgeräte belasten kann, ohne > dass die Bude abfackelt. > Gleiches gilt für Einzeladern... Wenn Du etwas Ahnung hast, und es erkennen kannst welcher Querschnitt Dir nun vor Augen entegenblitzt, dann könntest Du ja z.B sagen : hier 1,5 mm², das geht bis 16A (alte Elektriker-Saga), besser 10A. da es ca. 2000 eine Richtlinenänderung gab. Und es in der Installation von 16A auf 10 reduziert wurde. Herd wird i.d.R. mit 2,5 mm² mittlerweile gemacht. Außer Pfuscherfirmen. In Neubau, bzw. im Schaltanlagenbau werden natürlich neue Verordnungen implementiert. Geht es darum, dass Du im Keller rollenweise 1,5 mm³ hast, und mal schnell was Eigenes bastelst, dann kräht kein Hahn danach, bis 16 A 1,5 mm² zu nehmen. Kannst Du es Dir aussuchen, dann 1,0 mm² < 10A, 1,5 mm² bis 10, 2,5 mm² bis 20A.
> Sorry, der erste Link zur Lapp Tabelle ging erst nicht. Jetzt geht es Bitte keine Google-Umleitungen posten, sondern den direkten Link: https://contentmedia.lappcdn.com/e/lapp/fuk2Jf1cPlV6EesaZZFavA~~ https://www.linzi.hu/Katalogus/2008-2009/ger/X%20028%20%20Strombelastbarkeit%20(allgemein).pdf hier hast Du es ja richtig gemacht: https://www.linzi.hu/Katalogus/2008-2009/ger/X%20026.pdf Falls bei einem Google-Link ein %25xx vorkommt, ihn durch %xx ersetzen: %2520 --> %20
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