Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur Split-Klima - SNT - Diode SR315


von Heinz R. (heijz)


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Ich versuche mich gerade an der Reparatur einer Split-Klimaanalage, 
Hersteller Midea

Fehlerbild: nichts geht, Anlage komplett tot, keine LED an, reagiert 
nicht auf die FB, auch der Nottaster geht nicht

Es ist jetzt nicht ganz so einfach die Klimaanlage auf den Labortisch zu 
bekommen, deshalb erst mal die Platine der Inneneinheit ausgebaut

Hier ein Bild - nicht von mir - es gibt bessere Fotografen als mich:
https://giclima.gr/%CF%80%CE%BB%CE%B1%CE%BA%CE%B5%CF%84%CE%B1-17122000039990-kfr26g-detail.html

Man sieht unten links den Kühlkörper - darauf sitzt ein 7805

5V Ausgangsseitig am 7805 per Labornetzteil angeschlossen, Display geht 
wieder, reagiert auch auf die Fernbedienung

Aber Stromaufnahme ca. 1A
Ich habe dann erst mal den 7805 ausgelötet - aber trotzdem einen 
Kurzschluss am Eingang gemessen, auch bei ausgelötetem 7805


schuld ist letztendlich die Gleichrichterdiode - Typ SR315 - die hat 
einen Schluss

genau die habe ich natürlich nicht im Bastelvorrat - aber es lässt sich 
sicher was finden

So kritisch kann doch der Typ hier nicht sein?

Es ist einfach nur ein kleines SNT mit TNY2760N
Vor dem Spannungsregler werden wohl auch noch 12V für das Relais 
abgezweigt

Wie kritisch seht ihr den Diodentyp bei der Reparatur?

Den Elko DC-seitig sollte ich dann wohl besser auch gleich mit wechseln?

von H. H. (hhinz)


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Heinz R. schrieb:
> SR315

150V Schottkydiode? Was für eine Spannung wird da erzeugt?

von Wolf17 (wolf17)


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Ist das der Einweggleichrichter auf der Sekundärseite vom 
Schaltnetzteil?

Das ist eine schnelle 3A 150V Schottkydiode, Mouser 30ct.
Ein Typ mit 5A oder 200V wird auch gehen.
Ob ein 100V Typ reicht, kann man nur mit dem Oszi messen, wenn es wieder 
läuft.

Elkotausch ist nie verkehrt, wenn schon alles freiliegt.
Ist die Diode hochohmig oder mit Kurzschluss gestorben?

von Heinz R. (heijz)


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H. H. schrieb:
> 150V Schottkydiode? Was für eine Spannung wird da erzeugt?

ja, mich wundert es auch - denke mal 12V - habe es nicht gemessen
Aber der 7805 wird direkt damit versorgt, somit sicher keine 150V?

von Heinz R. (heijz)


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Wolf17 schrieb:
> Ist das der Einweggleichrichter auf der Sekundärseite vom
> Schaltnetzteil?

ja genau

Wolf17 schrieb:
> Das ist eine schnelle 3A 150V Schottkydiode, Mouser 30ct.
> Ein Typ mit 5A oder 200V wird auch gehen.
> Ob ein 100V Typ reicht, kann man nur mit dem Oszi messen, wenn es wieder
> läuft.

der Glättungselko dahinter hat auch nur max 25V - kann es einen Sinn 
haben hier Dioden mit so einer hohen maximalen Spannung einzubauen?

Wolf17 schrieb:
> Elkotausch ist nie verkehrt, wenn schon alles freiliegt.
> Ist die Diode hochohmig oder mit Kurzschluss gestorben?

Die Diode hat einen Schluss - dann war wohl der Elko dauerhaft der 
Wechselspannung ausgesetzt?

von Manfred P. (pruckelfred)


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Heinz R. schrieb:
> genau die habe ich natürlich nicht im Bastelvorrat - aber es lässt sich
> sicher was finden

Was hast Du denn im Vorrat?

> So kritisch kann doch der Typ hier nicht sein?

Eine 1N400x ist zu langsam, es muß schon eine schnellere Diode sein.

Die Hau-Ruck-Lösung wäre, ein externes Netzteil in die Anlage zu 
basteln. Du kannst auch mal schauen, ob Du irgendwelche Schaltnetzteile 
auf dem Kramhaufen hast, die zu schlachten wären.

Wolf17 schrieb:
> Das ist eine schnelle 3A 150V Schottkydiode, Mouser 30ct.

30ct bei Mouser hilft ihm jetzt genau wie? Heinz sucht einen Weg, seine 
Anlage mit lokal verfügbarem Material in Gang zu bringen.

Heinz R. schrieb:
>> 150V Schottkydiode? Was für eine Spannung wird da erzeugt?
>
> ja, mich wundert es auch -

Heinz R. schrieb:
> der Glättungselko dahinter hat auch nur max 25V - kann es einen Sinn
> haben hier Dioden mit so einer hohen maximalen Spannung einzubauen?

Du bist gerade frisch als Anfänger unterwegs? Es ist nicht verboten, 
Bauteile unterhalb ihrer Grenzen einzusetzen.

Die 150V-Version kostet gleich oder sogar weniger als der 40V-Typ, der 
Fertiger hat sie in großer Stückzahl vorrätig ... Ich verbaue auch 
1N4005 (600V) an nur 15 Volt, weil ich sie mal in Menge günstig bekam.

von Heinz R. (heijz)


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Manfred P. schrieb:
> Heinz R. schrieb:
>> genau die habe ich natürlich nicht im Bastelvorrat - aber es lässt sich
>> sicher was finden
>
> Was hast Du denn im Vorrat?

ich werde morgen ml im Elektroschrott in der Firma suchen, vorrangig 
Displays (50" TFT usw, keine Arbeitsplatzmonitore) und PCs (Netzteile) - 
denke da findet sich was?

Manfred P. schrieb:
> Die Hau-Ruck-Lösung wäre, ein externes Netzteil in die Anlage zu
> basteln. Du kannst auch mal schauen, ob Du irgendwelche Schaltnetzteile
> auf dem Kramhaufen hast, die zu schlachten wären.

Daran hatte ich in der Tat auch schon gedacht :-)  Wäre kein Problem was 
passendes zu finden, aber soll ja eine dauerhafte Lösung werden

Manfred P. schrieb:
> Du bist gerade frisch als Anfänger unterwegs? Es ist nicht verboten,
> Bauteile unterhalb ihrer Grenzen einzusetzen.
>
> Die 150V-Version kostet gleich oder sogar weniger als der 40V-Typ, der
> Fertiger hat sie in großer Stückzahl vorrätig ... Ich verbaue auch
> 1N4005 (600V) an nur 15 Volt, weil ich sie mal in Menge günstig bekam.

Ich habe so was zugegeben nie gelernt, mir in 40 Jahren selber 
beigebracht

Aber ich dachte, gerade in der heutigen Zeit wird bei einem 
Massenprodukt auf jeden Cent geachtet
So ein Massenhersteller baut ja nicht mit Bauteilen aus der Schublade

Deshalb auch meine Frage hier - nicht das die eine teurere Diode 
eingebaut haben um durch irgend einen Trick was anderes einzusparen

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Geh mit der Sperrspannung sicherheitshalber nicht nach unten. Das ist 
ein Sperrwandler, heißt der Trafo überträgt seine im Magnetfeld 
gespeicherte Energie in der Sperrphase an die Sekundärseite. Wenn der 
primäre Schalttransistor öffnet, kann sich eine relativ hohe negative 
Spannung an der Sekundärwicklung einstellen und die Diode muss diese 
gegen die Ausgangsspannung sperren können. Bau ruhig eine 5A/400V-Diode 
oder sowas ein wenn die vom Platz her reinpasst. An irgendwas muss die 
3A/150V-Diode ja gestorben sein. Es muss aber wie gesagt eine schnelle 
Diode sein.

von Heinz R. (heijz)


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Ben B. schrieb:
> Bau ruhig eine 5A/400V-Diode
> oder sowas ein wenn die vom Platz her reinpasst. An irgendwas muss die
> 3A/150V-Diode ja gestorben sein.

reinpassen wird sie locker

Ich frage mich auch woran sie gestorben ist - ich habe auch absolut 
nichts im Internet über irgendwelche ähnliche Probleme an diesem Typ 
Klimaanlage gefunden

Ich würde sie zugegeben gerne reparieren, ist halt auch ein Mega-Aufwand 
die Anlage zu tauschen

Da kann man nicht kurz im Mediamarkt eine neue kaufen, Netzstecker rein, 
fertig....

Es ist aber nicht meine Anlage, ich versuche zu helfen, kann da aber 
auch nicht 20 x hinfahren und testen

Ich suche morgen mal eine Diode - nach Euren Anmerkungen hier - bessser 
größer - denke es findet sich was

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Manfred P. schrieb:
> Die 150V-Version kostet gleich oder sogar weniger als der 40V-Typ,

Naja, Schottkydioden >100V sind schon exotisch.

Aber man kann es natürlich auch mit einer richtig schnellen FRED 
versuchen, das NT läuft ja nur mit 130kHz.

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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sorry, was ist eine FRED?  so genau kenne ich mich da nicht aus

Aber das Netzteil macht doch eigentlich auch nichts groß anderes als 
jedes Wald-Wiesen-Steckernetzteil? ca 12V 1-2A - dahinter der 7805 der 
die 5V für den Controller zur Verfügung stellt?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn Du mir den versprochenen Kuchen vorbeibringst, kannst Du eine 
passende Diode von mir haben. Für sowas hebe ich immer einige Platinen 
auf, die sich als Ersatzteilspender lohnen... da ist mit Sicherheit was 
passendes dabei.

Die 12V aus dem Netzteil werden gerne noch für andere Dinge wie Relais 
gebraucht.

: Bearbeitet durch User
von 1N 4. (1n4148)


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Oder einfach ein kleines 12V SNT einbauen und den TNY lahmlegen.

von Heinz R. (heijz)


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je länger ich darüber nachdenke - die 12V machen wohl mehr

Mir ist der obere Teil der Platine noch nicht so ganz klar - hier wird 
wohl auch der Ventilator der Inneneinheit angesteuert

Selbst der 7805 - als ich die Platine direkt vom Labornetzteil versorgt 
habe - bei ausgelötetem 7805 - keine 10mA Strom

Aber es gibt wohl einen Grund für den rel. großen Kühlkörper?

Wobei ich mich dann wiederum frage - die Anlage ist ca. 5 Jahre alt - 
dann noch Linearregler?

von H. H. (hhinz)


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Heinz R. schrieb:
> was ist eine FRED?

Fast-recovery epitaxial diode

t_rr sollte unter 50ns liegen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wobei ich mich dann wiederum frage - die Anlage ist
> ca. 5 Jahre alt - dann noch Linearregler?
Bewährt und billig. Sei froh, dadurch ist es leicht zu reparieren 
solange es nur die Stromversorgung getroffen hat.

> Oder einfach ein kleines 12V SNT einbauen und den TNY lahmlegen.
Solange der Primärteil unbeschädigt erscheint, erstmal neue Diode rein 
und probieren. Wenn das Ding danach wieder geht, ist das Problem gelöst. 
Wenn nicht kann man sich immer noch Gedanken machen wie man die Platine 
auf die eine oder andere Art rettet.

von Heinz R. (heijz)


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Ben B. schrieb:
> erstmal neue Diode rein
> und probieren. Wenn das Ding danach wieder geht,

ich habe jetzt, nachdem ich das 4 SNT aus dem Elektroschrott zerlegt 
habe, tatsächlich eine halbwegs passende Diode gefunden

Es ist eine SB360 - und Hurra, damit funktioniert zumindest mal die 
Platine auf dem Tisch wieder

Was sagen die Experten dazu eine SB360 als Ersatz für die SR315 zu 
verwenden?
Laut Datenblatt müsste es gehen -anbei der Vergleich

Wie wahrscheinlich ist es das durch defekte Komponenten die jetzt auf 
dem Tisch hier nicht angeschlossen sind genau diese Diode zerstört wird?

Der TNY276 hätte es wohl verhindern müssen?  Also vermutlich einfach ein 
Defekt der Diode der nichts mit der restlichen Schaltung zu tun hat?

von H. H. (hhinz)


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Nachdem das NT wieder läuft kannst du ja die Spannung nach der Diode 
messen, und wenn das die geschätzten 12V sind, dann reicht die 60V Diode 
völlig aus. Da hatte der Fertiger der Platine wohl die 150V Dioden von 
einem anderen Auftrag übrig...

von Heinz R. (heijz)


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H. H. schrieb:
> dann reicht die 60V Diode
> völlig aus. Da hatte der Fertiger der Platine wohl die 150V Dioden von
> einem anderen Auftrag übrig...

viel mehr können es ja eigentlich nicht sein, da diese Diode direkt auf 
den 7805 geht?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Puh. Ich würde keine 150V Diode mit einer 60V Diode ersetzen... 
andererseits, die Primärseite des Netzteils hat schon mal einen Defekt 
der Diode überlebt... wenn die wieder versagt, passiert wahrscheinlich 
auch beim zweiten Mal nichts.

Ist über der Diode eigentlich ein kleiner Kondensator oder ein RC-Glied 
verbaut? Wenn ja, überprüfe dieses. Wenn das kaputt ist, könnten evtl. 
Spannungsspitzen entstehen, die die Diode irgendwann "schaffen".

> viel mehr können es ja eigentlich nicht sein,
> da diese Diode direkt auf den 7805 geht?
Soweit ich weiß, hält der 7805 bis zu 35V aus. Aber so funktioniert das 
Netzteil nicht, sondern es erzeugt geregelte 12V, die die Klimaanlage 
bestimmt noch für irgendwas braucht und aus diesen 12V holt man sich 
auch den Strombedarf für die 5V-Komponenten. Spart eine 5V-Wicklung auf 
dem Trafo des Netzteils.

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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Ben B. schrieb:
> Ist über der Diode eigentlich ein kleiner Kondensator oder ein RC-Glied
> verbaut? Wenn ja, überprüfe dieses. Wenn das kaputt ist, könnten evtl.
> Spannungsspitzen entstehen, die die Diode irgendwann "schaffen".

nein, zumindest nicht in der Nähe, aber eh eine etwas verworrene 
Platzierung der Bauteile, keine Ahnung wo da noch eine Leiterbahn 
hinführt


Ben B. schrieb:
> Soweit ich weiß, hält der 7805 bis zu 35V aus. Aber so funktioniert das
> Netzteil nicht, sondern es erzeugt geregelte 12V, die die Klimaanlage
> bestimmt noch für irgendwas braucht und aus diesen 12V holt man sich
> auch den Strombedarf für die 5V-Komponenten.


Anbei das Prinzipschaltbild des TNY276 - die Diode ist markiert
Es ist wie Du sagst, der TNY erzeugt die 12V, der 7805 macht daraus die 
5V

Anbei auch noch mal die Platine mit Beschriftung

A: AC-seitiger Gleichrichter + Elko
B: TNY276
C: 7805
D: DC-seitiger Elko 470uF 25V
E: die defekte Diode

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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>> [RC-Glied über Diode]
> nein, zumindest nicht in der Nähe
Dann gibt es sowas da auch nicht, das gehört in die direkte Nähe zur 
Diode... aber wie liegt denn der nicht bestückte C3 zu dieser Diode? 
Könnte der für so einen Snubber vorgesehen und weggespart worden sein?

Die 12V werden auf jeden Fall noch für die ganzen Relais da drauf 
gebraucht. Es würde mich sehr wundern, wenn die alle mit 5V laufen.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Es gibt noch einen weiteren Schaltregler auf der Platine.

von Heinz R. (heijz)


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Ben B. schrieb:
> aber wie liegt denn der nicht bestückte C3 zu dieser Diode?

so ist es tatsächlich - C3 liegt in Reihe mit  R14/R15 parallel zur 
Diode
R14 / R15 sind parallel

Ich habe noch mal bei Power Integrations im Beispiel-Schaltplan 
geschaut:
Die setzen auch keinen Snubber ein - aber als Diode eine BYV28-200

Die hat eine Sperrspannung von 200V

Ich muss also wohl doch eine andere Diode besorgen...
Habe gerade mal geschaut, nichts bei Amazon und Co das nicht erst 
irgendwann im Juni ankommt

H. H. schrieb:
> Es gibt noch einen weiteren Schaltregler auf der Platine
nein, gibt keinen anderen, die 12V macht ja der TNY...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> so ist es tatsächlich - C3 liegt in Reihe mit
> R14/R15 parallel zur Diode R14 / R15 sind parallel
Yo, so viel dazu... war wohl zu teuer.

Ich würde Dir aber auf jeden Fall zu einer 200V Diode raten, damit das 
zuverlässig wird. HER303 z.B. könnte man nehmen. Oder Du hast ja Platz, 
Du kannst ja praktisch eine beliebige Bauform einlöten. Irgendwas 
schnelles mit mindestens 3A/200V, möglichst geringe Kapazität.

von H. H. (hhinz)


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Heinz R. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Es gibt noch einen weiteren Schaltregler auf der Platine
> nein, gibt keinen anderen, die 12V macht ja der TNY...

Schau halt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Der ist über die Isolations-Barriere drübergelötet, sieht eher aus wie 
ein Halbleiterrelais oder Optokoppler mit hoher Sperrspannung.

von Heinz R. (heijz)


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H. H. schrieb:
> Schau halt.

nein, dann müsste ja auch ein Transformator in der Nähe sein

gerade geschaut - das ist ein AQH3223 (Panasonic SSR)

von H. H. (hhinz)


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Ben B. schrieb:
> Der ist über die Isolations-Barriere drübergelötet, sieht eher aus
> wie
> ein Halbleiterrelais oder Optokoppler mit hoher Sperrspannung.

Simmt, wird ein SSR sein.


Aber selbst ohne Snubber wird eine 60V Diode reichen, das ist in 
Milliarden SNT so kleiner Leistung so gemacht.

von H. H. (hhinz)


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Heinz R. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Schau halt.
>
> nein, dann müsste ja auch ein Transformator in der Nähe sein.

Es gibt auch nichtisolierte Regler, da reicht eine Speicherdrossel.



> gerade geschaut - das ist ein AQH3223 (Panasonic SSR)

Geklärt.

von Heinz R. (heijz)


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Ben B. schrieb:
> HER303 z.B. könnte man nehmen.

Danke, die gibt es tatsächlich bei Amazon im 10er-Pack für 7€ - ist 
morgen da

gleich mal bestellt :-)

Ben B. schrieb:
> Yo, so viel dazu... war wohl zu teuer.

oder sie haben nemerkt das wenn man statt der 60V-Variante die 
150V-Variante nimmt, man sich das sparen kann

Wie man hier sieht dann wohl doch nicht...

von H. H. (hhinz)


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Heinz R. schrieb:
> oder sie haben nemerkt das wenn man statt der 60V-Variante die
> 150V-Variante nimmt, man sich das sparen kann
>
> Wie man hier sieht dann wohl doch nicht...

Naja, Schottkydioden mit mehr als 100V Sperrspannung haben sich in 
Silizium nicht bewährt. Viele Hersteller haben sie deshalb aus dem 
Programm genommen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das Problem ist halt, man weiß nicht weswegen die Diode gestorben ist. 
Die 60V Diode geht nicht sofort kaputt und 'ne 150V Diode hat nicht 
gehalten. Bliebe Überhitzung, aber wenn eine Diode in dieser Anwendung 
an Überhitzung stirbt, dann sieht man das an der Platine. Da ist dann 
nämlich alles dunkel, aber Deine Platine sieht einwandfrei aus.

Edit:
>> [HER303]
> ist morgen da
Löte sie mit 1cm Abstand zur Platine ein wenn der Platz vorhanden ist. 
Dann bekommt sie etwas mehr Kühlung über die Beinchen.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Thermische Überlastung kommt kaum in Frage, der Schaltregler taugt ja 
nur für gut 10W. Bei 12V würde so mancher sparsame Entwickler eine 1A 
Diode als ausreichend ansehen.

von Heinz R. (heijz)


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Ben B. schrieb:
> aber wenn eine Diode in dieser Anwendung
> an Überhitzung stirbt, dann sieht man das an der Platine. Da ist dann
> nämlich alles dunkel, aber Deine Platine sieht einwandfrei aus.

es ist wie gesagt nicht meine Platine, es war ein Foto aus dem Internet, 
aber meine sieht genau so aus, sicher kein thermisches Problem

Ben B. schrieb:
> Das Problem ist halt, man weiß nicht weswegen die Diode gestorben ist.
> Die 60V Diode geht nicht sofort kaputt und 'ne 150V Diode hat nicht
> gehalten.


Ich sehe nach der Diskussion hier und den vielen guten Denkanstössen - 
vielen Dank hierfür, ich repariere nicht jeden Tag Schaltnetzteile - 2 
Möglichkeiten:

- Die Diode hatte einen Fertigungsfehler, deshalb nach 5 Jahren kaputt - 
das glaube ich aber nicht, es hat auch einen Grund das hier eine 
150V-Version eingesetzt haben

- die 150V Sperrspannung waren tatsächlich zu wenig
Ich habe keine Ahnung was mit den 12V alles passiert - es gibt ja 
diverse Motoren für diverse Klappen am Innenteil, laut Servicemanual 
gibt es den Ventilator sowohl in AC- als auch DC-Ausführung, es gibt 
eine optionale Plasmadesinfektion (hat sie wenn ich es recht weiss 
nicht)  - usw
Vielleicht haben die Nutzer sie auch zu oft an der Hauptsicherung aus- / 
eingeschaltet

Aber es hat sicher einen Grund warum auch der Chiphersteller im 
Referenzdesign eine Diode mit 200V Sperrspannung verwendet?

Anbei das Blockschaltbild des Innenteils

Vielleicht habe ich es sogar durch falsches Anschließen selber 
verursacht:
Ich kannte Splitklimaanlagen nur so das die Spannungszuführung am 
Innenteil ist
Bei dieser ist es am Aussenteil - aber beim Hausumbau wurde die 
Zuleitung zum Innengerät verlegt
Es gibt 5 Leitungen / Verbindungen:

L vom Aussengerät zum Innengerät
Lg-  geschaltet zurück zum Aussengerät
S als Signalleitung um das Aussengerät zu steuern
N
PE

Wir haben dann halt die Zuführung innen aufgeklemmt, jetzt fließt ja 
über L ein größerer Strom als vom Entwickler vorgesehen

Keine Anung ob das evtl. was in S induziert und so die Diode getötet 
wird?
Ich halte es für unwahrscheinlich, aber wer weiss...

von H. H. (hhinz)


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Spekuliere nicht. Lass entweder die 60V Diode drin, oder bau eine 
spannungsfestere FRED ein. Empfehlung hast du ja von Ben bekommen.

von Heinz R. (heijz)


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H. H. schrieb:
> Spekuliere nicht. Lass entweder die 60V Diode drin, oder bau eine
> spannungsfestere FRED ein. Empfehlung hast du ja von Ben bekommen.

ist bestellt, siehe oben

von Gerd E. (robberknight)


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Hast Du den Elko auf der 12V-Ebene mal ausgelötet und geprüft?

Wenn der zu hohen ESR hat oder kaum noch Kapazität, dann könnte ich mir 
schon vorstellen dass die Diode wg. Überlastung stirbt. Denn dann hast 
Du viel mehr Ripple. Auch Ausschaltspitzen von den Relais und Motoren 
könnten ungefiltert zu kurzen Spannungsspitzen führen.

von Heinz R. (heijz)


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Gerd E. schrieb:
> Hast Du den Elko auf der 12V-Ebene mal ausgelötet und geprüft?

bislang nicht, aber werde ihn wohl dann auch tauschen
in eingelötetem Zustand, mit LCR-Meter - ca. 650uF - er hat nur 470uF - 
kann Toleranz sein oder weitere Kapazitäten dahinter?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn Du Ersatz da hast, tausch ihn aus. Normalerweise misst man 
eingebaute Elkos größer als sie sind, heißt wenn man ihn ausbaut wird 
der noch schlechter abschneiden.

Wie alt ist die Anlage? Scheint ordentlich Betriebsstunden zu haben...

Edit
Oder meinst Du, Du hast 650µF bei einem eingebauten 470µF Elko gemessen? 
Wenn Du es so herum meinst, diese Messung wäre plausibel, sagt aber 
nichts ob der ESR gut oder schlecht ist.

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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Ben B. schrieb:
> Wie alt ist die Anlage? Scheint ordentlich Betriebsstunden zu haben...

ca. 5 Jahre, in einer vermieteten Wohnung, die war sehr selten an - aber 
dieses Netzteil ist ja immer an wenn in Stand-by-Betrieb

Ben B. schrieb:
> Edit
> Oder meinst Du, Du hast 650µF bei einem eingebauten 470µF Elko gemessen?
> Wenn Du es so herum meinst, diese Messung wäre plausibel, sagt aber
> nichts ob der ESR gut oder schlecht ist.

ja genau

Elkos habe ich da, wohl keine 105° Typen, aber ist der jetzige ja auch 
nicht

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ben B. schrieb:
> Das Problem ist halt, man weiß nicht weswegen die Diode gestorben ist.

H. H. schrieb:
> Thermische Überlastung kommt kaum in Frage, der Schaltregler taugt ja
> nur für gut 10W

Ich habe eine LED-Beleuctung, drei LED-Gruppen mit drei identischen 
Steckernetzteilen plus Betriebsstundenzähler. Im ersten NT ist bei 150h 
der FET gestorben, neues dran. Im zweiten war bei 500h die Schottkydiode 
durch, Ersatz hat das zuerst gestorbene geliefert. Nummer drei hatte 
noch kein Problem, inzwischen 5000 Betriebsstunden.

Daraus nehme ich die Erfahrung, dass Elektronik auch mal ohne 
erkennbaren Grund ausfällt. Vielleicht war auch unsachgemäße Fertigung 
im Spiel, da es Frühausfälle waren.

H. H. schrieb:
> Spekuliere nicht. Lass entweder die 60V Diode drin, oder bau eine
> spannungsfestere FRED ein. Empfehlung hast du ja von Ben bekommen.

Spekulieren tut hier der Ben und sorgt mit seinen klugen Kommentaren für 
Unruhe. Das Ding wird mit der SB360 funktionieren.

Sorgen muß sich Heinz erst machen, wenn die Reparatur nicht lange hält.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tja, so ist das halt wenn man besondere Lust drauf hat, alle paar Tage 
Netzteile aus solchen Geräten auszubauen und diese wieder 
zusammenzuflicken.

Ich bevorzuge es halt, daß - wenn ich sowas schon repariere - daß es 
danach auch definitiv hält. Ich habe noch andere Hobbys im Leben, Du 
nicht.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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>  Da hatte der Fertiger der Platine wohl die 150V Dioden von
>  einem anderen Auftrag übrig...

Ich arbeite selber bei einer grossen Firma, das laeuft so:

Hm..Bauteil XYZ ist schon im System vorhanden und wuerde passen. Ein 
neues Bauteil anlegen dauert 1-2Wochen. Zeit ist Geld. Design in!

Oder es gibt ein anderes Produkt das in Millionen Stueckzahlen laeuft 
und deshalb sind bestimmte Bauteile extrem billig und alle immer auf 
Lager. Also findest du ploetzlich auch bei Geraeten die nur in den 
tausendern gefertigt werden fuer Aussenstehende total teure und 
ueberdimensionierte Bauteile. Die waren einfach billiger.

Vanye

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ben B. schrieb:
> man weiß nicht weswegen die Diode gestorben ist.

Passiert ab und zu. Hatte gerade ein X32 Pult von Behringer auf dem 
Tisch, bei dem die Diode für 5V durchlegiert war. Die Jungs hatten eine 
TO220 Iso Version verbaut, die mögl. etwas warm wurde.
Allerdings: 3/4 Stunde zum Öffnen und Netzteil ausbauen, 20 Min. 
Fehlersuche, und nochmal 30 Min. zum Zusammenbau. Gefühlt etwa 100 
Schrauben...

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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Ich glaube ja eher - nachdem Ben mich drauf gebracht hat:

Ursprünglich war hier eine Diode mit z.B. 60V verbaut - dazu der 
passende Snubber

Irgendwann kam jemand auf die Idee:
Lass uns eine 150V Diode nehmen, da können wir den Kondensator und die 2 
Widerstände weg lassen

Es gibt ja sicher einen Grund warum der Snubber ursprünglich vorgesehen 
war

von H. H. (hhinz)


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Heinz R. schrieb:
> Ich glaube ja eher

In Glaubenssachen bitte den bevorzugten Vertreter einer 
Religionsgemeinschaft fragen.

von Heinz R. (heijz)


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Abschlussbericht:  die Klimaanlage läuft wieder :-)


vielen Dank, vor allem auch an Ben für den Tipp mit der Diode HER303 die 
innerhalb 24 Stunden geliefert wurde

von Manfred P. (pruckelfred)


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Vanye R. schrieb:
>>  Da hatte der Fertiger der Platine wohl die 150V Dioden von
>>  einem anderen Auftrag übrig...
>
> Ich arbeite selber bei einer grossen Firma, das laeuft so:
>
> Hm..Bauteil XYZ ist schon im System vorhanden und wuerde passen. Ein
> neues Bauteil anlegen dauert 1-2Wochen. Zeit ist Geld. Design in!

Liste "Vorzugsbauteile", bekanntes Verfahren.

> Oder es gibt ein anderes Produkt das in Millionen Stueckzahlen laeuft
> und deshalb sind bestimmte Bauteile extrem billig und alle immer auf
> Lager.

Genau das:

Manfred P. schrieb:
> Die 150V-Version kostet gleich oder sogar weniger als der 40V-Typ, der
> Fertiger hat sie in großer Stückzahl vorrätig ...

In einem mir vertrauten Gerät werden sogar SMD-Kondensatoren parallel 
geschaltet. Die sind in Masse vorhanden und, vor allem, in der 
Standardrüstung der Bestückungsmaschine.

Heinz R. schrieb:
> Abschlussbericht:  die Klimaanlage läuft wieder :-)
>
> vielen Dank, vor allem auch an Ben für den Tipp mit der Diode HER303 die
> innerhalb 24 Stunden geliefert wurde

Sie wäre auch mit der SB360 gelaufen und wir werden niemals erfahren, ob 
diese nicht auch genügt hätte.

Egal, Du hast mit geringen Kosten ein teures Gerät wieder zur Funktion 
gebracht, gut gemacht! Dessen Hersteller hätte, wenn überhaupt, für hoch 
dreistellige Euro den Austausch der Steuerelektronik angeboten.

von Heinz R. (heijz)


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Manfred P. schrieb:
> Egal, Du hast mit geringen Kosten ein teures Gerät wieder zur Funktion
> gebracht, gut gemacht! Dessen Hersteller hätte, wenn überhaupt, für hoch
> dreistellige Euro den Austausch der Steuerelektronik angeboten.

die Reparatur hätte sicher über 2000€ gekostet

Ja, die komplette Klimaanlage hat damals nur 500€ gekostet, Kumpel mit 
Kälteschein hat evakuiert und das Ventil aufgedreht  - muss man ja so 
offiziell darstellen

Aber so was durch Dorfhandwerker reparieren zu lassen - unbezahlbar

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Den Ärger über die Klima-Installateure kann ich verstehen, wenn die für 
die Inbetriebnahme selbst installierter Klimaanlagen "keine Zeit" haben 
weil sie nichts an Verkauf und Montage verdient haben.

Aber man muss auch sagen, die Dichtheitsprobe bei so einer Anlage ist 
schon wichtig... es gibt gefühlte Millionen dieser selbst in Betrieb 
genommenen Baumarkt-Klimaanlagen, wo nach drei Wochen das Kältemittel 
raus ist. Unabhängig vom Klima-Gedanken, das wird dann auch für den 
Kunden richtig teuer - denn spätestens dann braucht er einen Fachmann 
und neues Kältemittel. Noch teurer wirds, wenn man die Anlage mit zu 
viel oder zu wenig Kältemittel weiterbetreibt (Verdichterschaden, dann 
kannste neu kaufen). Deswegen ist die Dichtheitsprobe wichtig und wenn 
man dann eine Undichtigkeit feststellt (am besten schon bevor das 
Kältemittel in den Rohren ist), braucht man Fachwissen und 
Gerätschaften, um dieses Problem dann zu reparieren. Bißchen nachziehen 
wird eben nicht immer dicht und viele Laien meinen, das Kältemittel in 
den Leitungen sei sowas wie Kühlwasser und genau so einfach 
nachzufüllen. Nein, ist es nicht...

von Rainer D. (rainer4x4)


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Ben B. schrieb:
> es gibt gefühlte Millionen dieser selbst in Betrieb
> genommenen Baumarkt-Klimaanlagen, wo nach drei Wochen das Kältemittel
> raus ist.

Märchenonkel

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Märchenonkel
Erfahrungswerte.

Aber war schon klar, daß ihr wieder rumkotzt weils euch nicht erlaubt 
ist, mit Kältemittel herumzuplantschen. Das Kältemittel ist eben 
schlauer als ihr und findet das Leck.

von Heinz R. (heijz)


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Kältemittel- schwieriges Thema

Ich wäre bereit den Kälteschein zu machen - darf auch 2000€ kosten, auch 
eine Woche Schulbank, ich bin bereit

Aber nein - es braucht dann noch eine Firma wegen Gefahrgut usw, rein 
der Schein bringt nichts

Meine Anfrage an den elitären Klimaanlagenbauerclub ob denn dann ein 
KFZ-Mechaniker mit Kälteschein am WE nicht die Klimaanlage seines 
eigenen KFZ reparieren darf - Antwort: KFZ-Klimaanlagen sind eine 
Grauzone

Wie lächerlich - in Deutschland haben keine 10% der Häuser eine 
Klimaanlage, aber mittlerweile wohl 95% der KFZ

von Gerald B. (gerald_b)


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Ben B. schrieb:
> Aber man muss auch sagen, die Dichtheitsprobe bei so einer Anlage ist
> schon wichtig...

Zugriff auf einen guten Lecksucher - und auch damit umgehen zu können, 
ist schon fast die halbe Miete.
Im Umfeld der Halbleiterei gibt es Lecksucher auf Helium- und neuere 
Geräte auf Wasserstoffbasis. Letztere verwenden 5% Wasserstoff in 
Stickstoff, zur Lecksuche, weil billiger als He und trotzdem innert und 
unbrennbar.
Mit den Dingern kannst du Leckagen auf 10 hoch -12 detektieren und was 
dicht für Wasserstoff ist, da kommen auch die wesentlich größeren 
Moleküle vom Kältemittel nicht durch.

von Udo S. (urschmitt)


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Heinz R. schrieb:
> Wie lächerlich - in Deutschland haben keine 10% der Häuser eine
> Klimaanlage, aber mittlerweile wohl 95% der KFZ

Und viele der KFZ haben noch üble Kältemittel
Und zumindest die älteren KFZ Klimaanlagen "dürfen" sogar bis zu 10% des 
Kältemittels pro Jahr verlieren und tun das auch.
Schon bei 3 KFZs erlebt.

Bei neuen R290 Wärmepumpen, selbst bei Monoblocks mit gerade mal 
1000-1500g Propan drin gibt es gaga Auflagen wie: Darf nicht unter 
Fenster oder neben einer Tür installiert werden.
Aber 12 kg Propan Flaschen im Womo sind ok, genau wie Baustellenheizer 
mit Propan.

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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Udo S. schrieb:
> Bei neuen R290 Wärmepumpen, selbst bei Monoblocks mit gerade mal
> 1000-1500g Propan drin gibt es gaga Auflagen wie: Darf nicht unter
> Fenster oder neben einer Tür installiert werden.
> Aber 12 kg Propan Flaschen im Womo sind ok, genau wie Baustellenheizer
> mit Propan.

Die Kaminkehrer scharren daher auch schon seit Jahren mit den Hufen und 
treiben Lobbyarbeit damit sie die Dichtigkeit der Anlagen prüfen dürfen 
weil das sooo gefährlich ist.

von Heinz R. (heijz)


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Gerald B. schrieb:
> Zugriff auf einen guten Lecksucher - und auch damit umgehen zu können,
> ist schon fast die halbe Miete.

Lecksucher - ich habe auch mal einen bestellt - aber wirklich begeistert 
bin ich nicht

was machst wenn es undicht ist? einen Pumpdown?

Hier steht eine Stickstoffflasche mit Druckminderer
Aber man kann das durchaus auch einfach mit Pressluft abdrücken
Wichtig ist hierbei sich Zeit zu nehmen, den Druck halt z.B. auch mal 2 
Tage stehen zu lassen, nicht ungeduldig sein

Letztendlich sind es nur 4 Bördelungen / Verschraubungen die evtl. 
undicht sein könnten

von Gerald B. (gerald_b)


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Heinz R. schrieb:
> Letztendlich sind es nur 4 Bördelungen / Verschraubungen die evtl.
> undicht sein könnten

Egal ob es 4 sind, oder eine komplett neue Verrohrung, man braucht nur 
mit relativ geringem Druck abdrücken und dann alle suspekten Stellen mit 
der Sonde "abschnüffeln". Das Leck schlägt sofort durch eine 
Tonänderung, teils über mehrere Oktaven an. Nur wenn das Leck gar zu 
groß ist, oder man mit zuviel Druck fährt, dann muß man erstmal warten, 
bis die Luft wieder sauber ist, denn in der Austrittswolke findet man 
dann kein Leck mehr. Man findet mit etwas Übung auf den cm genau die 
Stelle, wo das Leck ist.

von Heinz R. (heijz)


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aber das funktioniert doch so nicht

wir reden jetzt mal über eine Anlage in Indien, in meinem Ferienhaus, 
hierzulande darf man sowas eh nicht machen

- der Laie kauft eine vorgefüllte Anlage
- er zieht das perfekte Vakuum
- er dreht die Hähne auf
- jetzt kommt dein Schnüffler zum Einsatz - meldet eine undichte Stelle

Und wie geht es dann weiter?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Abschnüffeln taugt auf jeden Fall zur groben Eingrenzung, genauer wirds 
dann mit dem Seifenwasser. Aber wie gesagt, dann braucht man die nötigen 
Gerätschaften, um was gegen das Leck machen zu können wenn einmal 
bißchen nachziehen nicht reicht. Eine hartgelötete Verbindung kann man 
ja nicht einfach mal unter Druck nachlöten (dann fliegt das 
auseinander), sondern dann muss das Kältemittel raus, Löten unter 
Stickstoff-Spülung, damit das Kupfer auf der Innenseite der Rohre nicht 
oxidiert. Dann erneute Dichtheitsprobe, evakuieren, die korrekte Menge 
Kältemittel wieder rein. Dafür braucht man eine ganze Sammlung an recht 
speziellem Werkzeug und die Vakuumpumpe muss richtig gut sein 
(ölgedichtete Drehschieberpumpe).

von Heinz R. (heijz)


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deshalb sage ich ja - mit was anderem als dem teuren Kältemittel in der 
vorgefüllten Ausseneingheit abdrücken, Stickstoff, Pressluft,...

Ja, Hartlöten ist bei R32 vorgeschrieben - merkwürdigerweise kommen auch 
hier die Innengeräte mit Bördelung

Toller Spass in der fertig renovierten Wohnung an der Wand das Hartlöten 
anzufangen

Ich habe viele Anlagen gesehen, aber noch keine bei der am Innenteil 
hartverlötet wurde

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Bitte keine Pressluft bzw. nur wenn diese wirklich trocken ist. Das ist 
manchmal bei Stickstoff schon ein Problem und frisches Kältemittel wird 
gelegentlich auch erst durch den Filtertrockner richtig trocken. 
Feuchtigkeit ist das letzte, was man in der Anlage haben will, die 
verursacht diverse Probleme, vor allem bei Verdichtern mit POE-Öl.

von Heinz R. (heijz)


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ja, das mit der Feuchtigkeit wird immer behauptet

Aber bei so einer neuen, vorgefüllten Anlage, in Indien,  da ist ja 
Kompressor usw erst mal außen vor -  die Hähne zum Aussengerät sind bei 
der Druckprüfung abgesperrt


Man prüft ja nur das Innenteil und die Verrohrung, es geht sicher keine 
Feuchtigkeit ins Kompressoröl

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Insoweit korrekt, aber wenn Du Dir mit ungetrockneter Pressluft so 
richtig viel Feuchtigkeit da reindrückst, kriegt man die hinterher nur 
mit sehr langem Evakuieren wieder raus und hat dann praktisch 100% 
Wasserdampf mit dem Restdruck in der Anlage. Je nach Volumen kann da 
schon recht viel zusammenkommen, um das sich der Filtertrockner dann 
kümmern muss.

POE-Öl hat die unangenehme Eigenschaft, daß es in Verbindung mit 
Feuchtigkeit sauer wird und dann Kupfer aus den Rohren lösen kann. 
Dieses findet sich anschließend in den Lagern und an den Gleitflächen 
des Verdichters wieder (copper plating) und dort kann man es nicht 
wirklich gut gebrauchen.

von Heinz R. (heijz)


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Ben B. schrieb:
> Insoweit korrekt, aber wenn Du Dir mit ungetrockneter Pressluft so
> richtig viel Feuchtigkeit da reindrückst,

es sind 2 x 5m Rohrverbindung AG-IG , dann wegen mir noch mal 3m Rohr im 
Innengerät- so viel feuchtigkeit kann man mit Pressluft wohl kaum rein 
bekommen?

ABer ja, in Indien ist das einfacher - da spült man halt die Rohre kurz 
mit der Zisch-Methode :-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Yo, da können die Inder echt stolz drauf sein. Da scheißt man ja auch in 
vielen anderen Belangen auf alles... aber regt sich auf wenns noch 
wärmer wird oder von ihren Küsten durch Wirbelstürme gelegentlich nur 
Trümmerfelder übrig bleiben.

Kann mir eigentlich egal sein, denn so lange wie ich lebe,
machts der Planet schon noch.

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