Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik HAMEG HM204, SINGLE-Mode


von Tobias (tseeliger)


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Ich messe an einer R-C Strecke am Kondensator mit dem HM-204 
Oszilloskop.

Durch Drücken des SINGLE-Mode Knopfes verschwindet der Zeilenstrahl. 
Nach Drücken des RESET Knopfes unterhalb des SINGLE Knopfes leuchtet die 
RESET-LED. Sobald ich Spannung anlege, sehe ich kursfristig die 
gewünschte Ladekurve, die dann auch sofort wieder verschwindet. 
Gleichzeitig schaltet sich die RESET LED aus und die darunter liegende 
Trigger LED geht an. Kein Zeilenstrahl zu sehen.

Meine Frage: Obwohl das Signal eindeutig erkannt wird, wird es nicht 
dauerhaft angezeigt, sondern sofort wieder gelöscht. Was könnte die 
Ursache hierfür sein?

Bitte fachkundigen Rat. Ist das Gerät defekt?
Danke.

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (elektronenbremser)


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Nein! Was verstehst du unter Single-Mode?

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Tobias schrieb:
> Was könnte die Ursache hierfür sein?

...eventuell die Tatsache, dass es sich beim HM 204 nicht um ein 
Speicheroszilloskop handelt? 🤔

von Michael G. (mjgraf)


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204, 205, kann man schon mal verwechseln ;-)

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Tobias schrieb:
> Durch Drücken des SINGLE-Mode Knopfes verschwindet der Zeilenstrahl.
> Nach Drücken des RESET Knopfes unterhalb des SINGLE Knopfes leuchtet die
> RESET-LED. Sobald ich Spannung anlege, sehe ich kursfristig die
> gewünschte Ladekurve, die dann auch sofort wieder verschwindet.
> Gleichzeitig schaltet sich die RESET LED aus und die darunter liegende
> Trigger LED geht an. Kein Zeilenstrahl zu sehen.

Es passiert also genau das, was in der Anleitung beschrieben und vom 
Hersteller vorgesehen ist.

Auch interessant:
"Visuell können bei einmaliger Darstellung nur relativ langsame Vorgänge 
beobachtet werden. In den meisten Fällen empfiehlt sich eine 
fotografische Registrierung.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> beobachtet werden. In den meisten Fällen empfiehlt sich eine
> fotografische Registrierung.

Tek hatte dafuer eine vorschnallbare Polaroidkamera. Hatte Hameg sowas 
auch?

Vanye

von H. H. (hhinz)


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Vanye R. schrieb:
> Tek hatte dafuer eine vorschnallbare Polaroidkamera. Hatte Hameg sowas
> auch?

Ja.

von Tobias (tseeliger)


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Danke für die schnellen Antworten.
Im Manual wird folgendes beschrieben:

"Einzelablenkung
Einmalige Vorgänge, z.B. einen Ein-oder Ausschaltvorgang
oder das Bild der abklingenden Schwingung eines Reso-
nanzkreises nach Stoßerregung, lassen sich mit einmaliger
Zeitablenkung darstellen. Hierfür ist die Taste SINGLE ein-
zudrücken. Die oberhalb der RESET-Taste befindliche
Leuchtdiode zeigt die Startbereitschaft der Zeitablenkung
an. leuchtet sie nicht, muß die RESET-Taste ebenfalls
gedrückt werden. In manchen Fällen kann zwar bei der Auf-
zeichnung von Einzelbildern mit automatischer Spitzen-
wert-Triggerung gearbeitet werden. Der Strahlhinlauf
beginnt dabei etwa in Höhe der Zeitlinie. Die Triggerung ist
dann sehr empfindlich. aber schon sehr kleine. zufällig auf-
tretende Störimpulse können die Ablenkung vorzeitig aus-
lösen. Für die getriggerte Auslösung bei höheren oder tiefe-
ren Pegelwerten oder bei sehr tiefen Frequenzen ist Nor·
maltriggerung und die manuelle Bedienung des LEVEL-
Reglers viel vorteilhafter. Eventuell ist die entsprechende
Einstellung vorher bei normaler Zeitablenkung mit einer
ähnlichen Signalspannung zu ermitteln. Richtig eingestellt.
löst dann der nächstfolgende Triggerimpuls die Zeitablen-
kung einmalig aus. Nach deren Ablauf erlischt die Leucht-
diode. Für eine Wiederholung des Vorgangs ist die RESET-
Taste erneut zu drücken. Visuell können bei einmaliger Dar-
stellung nur relativ langsame Vorgänge beobachtet wer-
den. In den meisten Fällen empfiehlt sich eine fotografische
Registrierung."

Aus meiner Sicht klingt dies wie eine Speicherfunktion. Oder liege ich 
hier falsch? Ansonsten wäre der SINGLE Knopf m.E. eine 
"Schau-mal-da-war-was-Funktion".

MfG

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Tobias schrieb:
> Aus meiner Sicht klingt dies wie eine Speicherfunktion. Oder liege ich
> hier falsch?

Ja, da liegst du falsch.

Tobias schrieb:
> Ansonsten wäre der SINGLE Knopf m.E. eine
> "Schau-mal-da-war-was-Funktion".

Wie in der Anleitung beschrieben: Für schnelle(re) Signale wird ein 
externer Speicher (Oszilloskopkamera) benötigt, um diese Funktion 
sinnvoll nutzen zu können.

Beispiel:
https://www.historische-messtechnik.de/aktive-messgeraete/oszilloskope/tektronix-serie-500---plugin/00605.php

: Bearbeitet durch User
von Tobias (tseeliger)


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Ok. Danke.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Tobias schrieb:
> Ich messe an einer R-C Strecke am Kondensator mit dem HM-204
> Oszilloskop.

Wenn man statt eines einmaligen Ein oder Ausschaltens ein entsprechend 
langsamen Rechteck zur Ansteuerung nimmt und die Triggerung sinnvoll 
wählt, dann kann man sehr viele Vorgänge auch zyklisch als stehendes 
Bild (evt. flackernd) abbilden.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Tobias schrieb:
> Einmalige Vorgänge, z.B. einen Ein-oder Ausschaltvorgang
> oder das Bild der abklingenden Schwingung eines Reso-
> nanzkreises nach Stoßerregung, lassen sich mit einmaliger
> Zeitablenkung darstellen. Hierfür ist die Taste SINGLE ein-
> zudrücken.

Darf man fragen, bei welcher Einstellung am "Time/Div"-Knopf Du das 
machst?

Bei kurzen Zeiten (= schneller Abtastzeit) ist bei Single logischerweise 
schlecht was zu erkennen. Hameg 205-3 oder 408 und einige andere 
speichern einen Single-Durchlauf, den kannst Du dann entspannt 
betrachten. Bei periodisch wiederkehrenden Signalen ist die Betriebsart 
Single in der Regel fehl am Platze.

von Tobias (tseeliger)


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Das R-C Glied hatte ich nur zu Testzwecken aufgebaut, um ein sauberes 
Signal zu erhalten.

Die Intention der SINGLE-Messung war das Scopen von 
Ultraschall-Signalen, die unregelmäßig gesendet werden. Mittels eines 
Ultraschall-Empfängers wollte ich deren Signalform auf dem Oszilloskop 
analysieren.

Das HM204 hatte erhebliche Probleme bei der Darstellung der Signale, da 
diese in unregelmäigen Abständen / Amplituden und abklingend auftreffen. 
Sämtliche Modi und automatische / manuelle Triggereinstellung ergaben 
kein sauberes Bild.

Aber - wie schon beschrieben - benötige ich hierfür eine 
Speicherfunktion (die das HM204 offensichtlich nicht anbietet).

Trotzdem danke für die Hinweise.

: Bearbeitet durch User
von Peter H. (rattenfaenger)


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Sebastian R. schrieb:
> Wie in der Anleitung beschrieben: Für schnelle(re) Signale wird ein
> externer Speicher (Oszilloskopkamera) benötigt, um diese Funktion
> sinnvoll nutzen zu können.

Wir haben dafür mit einer Digitalkamera/Handy eine Langzeitaufnahme bei 
geringer Blendeneinstellung gemacht.

von Marcus Ludwig F. (mlf_by)


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Entweder genau im richtigen Moment abfotografieren. Also den 
Kameraauslöser an den Triggerimpuls koppeln.
Oder abfilmen und danach aus dem Filmmaterial manuell das gewünschte 
Einzelbild herausholen. Gibt zB dazu von kostenlos bis teuer Software, 
die eigentlich dazu gedacht ist, zum aus Sat-PVR-Aufnahmen 
einzelbildgenau die Werbung rausschneiden zu können.

Ich nehme mal an, daß du die im Oszi eingebaute Verzögerungsleitung und 
die 10x-Dehnung in X-Richtung gefunden hast. Also mehr eine Art "Lupe" 
als eine "Speicherfunktion" kreiert hast.

von Jochen F. (jamesy)


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Der Hameg 204 hat als Mono-Gerät keine Verzögerungsleitung.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Tobias schrieb:
> Sämtliche Modi und automatische / manuelle Triggereinstellung ergaben
> kein sauberes Bild.

Oft liegt das Problem dann beim Bediener. Blind alles durchzuprobieren 
und zu hoffen, dass bei irgendeiner Methode ein sauberes Bild entsteht, 
ist die falsche Vorgehensweise.
Das Einfachste wird es sein, das Oszi extern mit dem US-Triggersignal zu 
triggern. Auto-Trigger ist bei seltenen Einzelereignissen völlig fehl am 
Platz.
Falls du auf das Signal selbst triggern möchtest, brauchst du eine gute 
Flanke im Signal, zu der dann auch die Triggerschwelle passend 
eingestellt sein muss.

: Bearbeitet durch User
von Cartman E. (cartmaneric)


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Jochen F. schrieb:
> Der Hameg 204 hat als Mono-Gerät keine Verzögerungsleitung.ü

Eine Verzögerungsleitung ist für die Darstellung einer Flanke
auch bei einem Einkanaloszilloskop sinnvoll und hat mit der
Anzahl darstellbarer Signale nichts zu tun.

Für einen Singleshotmode sollte der TO die Osziröhre gegen ein
Exemplar mit einem lang nachleuchtendem Phosphor tauschen.

von Jochen F. (jamesy)


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Mono-Gerät heißt: Bildröhre ohne Nachbeschleunigungsspannung, lediglich 
die -2 KV am Sockel. Bei Geräten dieser Klasse hat Hameg keine 
VZ-Leitung eingebaut.

von A.P. W. (apw)


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@Jochen
Ist das HM204-2 auch ein Mono-Gerät?
Dieses hat ja eine VZ-Leitung eingebaut.

von Jochen F. (jamesy)


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Ja, der 204-2 ist auch nur mit 2 KV beschleunigt - der "Kumpel" mit 
Nachbeschleunigung war das HM 605.
My bad - der 204-2 hat eine Verz.-Leitung von ca. 90 nsec drin, wiweder 
was gelernt.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Jochen F. schrieb:
> Mono-Gerät heißt: Bildröhre ohne Nachbeschleunigungsspannung, lediglich
> die -2 KV am Sockel. Bei Geräten dieser Klasse hat Hameg keine
> VZ-Leitung eingebaut.

Wo ist denn diese lustige Definition her?
Aus einem HiFi-Magazin?

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Hameg ist mir immer mit schlechten Trigger-Eigenschaften in Erinnerung.
Kein Vergleich zu Tek und Co.
Der Hintergrund, warum man Single einsetzt: Bei Auto kann es sein, dass 
der Strahl gerade "unterwegs" ist, wenn das Triggerereignis kommt. Da 
kann er schlecht von vorne anfangen.
Eine weitere Anwendung ist das Suchen von seltenen Signalen. Wenn Reset 
nicht mehr leuchtet, hatte der Trigger ausgelöst.
Auto bedeutet, dass der Strahl starten, auch wenn nach einer (z.B. bei 
manchen Tek einstellbaren) Wartezeit (Trigger Holdoff) kein Trigger 
auftritt.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Cartman E. schrieb:
> Jochen F. schrieb:
>> Mono-Gerät heißt: Bildröhre ohne Nachbeschleunigungsspannung, lediglich
>> die -2 KV am Sockel. Bei Geräten dieser Klasse hat Hameg keine
>> VZ-Leitung eingebaut.
>
> Wo ist denn diese lustige Definition her?
> Aus einem HiFi-Magazin?

Monoakzelerator (mono accelerator) ist ein Bildröhrentyp mit nur einer 
Beschleunigungsspannung. Duoakzeleratoren haben eine Nachbeschleunigung, 
die erkennt man an diesem Hochspannungskabel mit "Saugnapf" am Kolben.

Es ist naheliegend, dass die Geräteentwickler diese Namen übernommen 
haben.

von Hans (ths23)


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Tobias schrieb:
> Das HM204 hatte erhebliche Probleme bei der Darstellung der Signale, da
> diese in unregelmäigen Abständen / Amplituden und abklingend auftreffen.
> Sämtliche Modi und automatische / manuelle Triggereinstellung ergaben
> kein sauberes Bild.
Einzelne Spikes und kurze Signale sieht man ganz gut, wenn man die 
Zeitablenkung so einstellt, daß ohne Signal ein Punkt auf der Nulllinie 
wandert - so langsam wie möglich. Zudem benutzt man hier noch die 
ungetriggerte Betriebsart, der Strahl wandert dann kontinouierlich über 
den Bildschirm.
Die Helligkeit auch möglichst hoch einstellen.
Damit kann man auch kurze und sporadische Impulse auch ohne Speicheroszi 
recht gut erkennen. Genaue Aussagen zur Impulsform sind so meist nicht 
möglich, weil die Ablenkzeit zu hoch und die Impulslänge zu kurz sind.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Soul E. schrieb:
> Monoakzelerator (mono accelerator) ist ein Bildröhrentyp mit nur einer
> Beschleunigungsspannung. Duoakzeleratoren haben eine Nachbeschleunigung,
> die erkennt man an diesem Hochspannungskabel mit "Saugnapf" am Kolben.

Hier sind die Grundlagen erklärt: 
https://w140.com/tekwiki/images/6/62/062-0852-01.pdf

von Cartman E. (cartmaneric)


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Soul E. schrieb:
> Hier sind die Grundlagen erklärt:
> https://w140.com/tekwiki/images/6/62/062-0852-01.pdf

Meine Grundlagen habe ich aus: "Czech - Oszillografenmesstechnik".
Er scheint also wohl eher transatlantischen Ursprungs zu sein.

Meine Oszis waren übrigens alle nachbeschleunigt.

Hans schrieb:
> Einzelne Spikes und kurze Signale sieht man ganz gut, wenn man die
> Zeitablenkung so einstellt, daß ohne Signal ein Punkt auf der Nulllinie
> wandert - so langsam wie möglich. Zudem benutzt man hier noch die
> ungetriggerte Betriebsart, der Strahl wandert dann kontinouierlich über
> den Bildschirm.

Damit wird man kaum einen Spike von wenigen zehn Nanosekunden
zu sehen bekommen. Natürlich muss man den Oszi triggern.
Zur Not stellt man den Triggerpegel mit einem Signalgenerator
mit einem kleinen Pegel ein, und benutzt zur Triggerung die
AC-Kopplung. Und man sollte dafür auch das Arbeitszummer
abdunkeln können. Muss man glücklicherweise heute alles nicht mehr.

von Hans (ths23)


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Cartman E. schrieb:
> Damit wird man kaum einen Spike von wenigen zehn Nanosekunden
> zu sehen bekommen.
Das sagt der Cartman die Praxis sagt was anderes. Den Impuls sieht man, 
man kann allerdings keine Angaben zur Qualität machen, d.h. man sieht 
nicht die Flanken, Impulsform etc.. Man sieht nur das da ein Impuls war. 
Um herauszufinden ob es da Störimpulse gibt, reicht das. Wenn man mehr 
sehen will braucht man einen Speicheroszillografen, den der TO ganz 
offensichtlich nicht hat.

Cartman E. schrieb:
> Natürlich muss man den Oszi triggern.
> Zur Not stellt man den Triggerpegel mit einem Signalgenerator
> mit einem kleinen Pegel ein, und benutzt zur Triggerung die
> AC-Kopplung. Und man sollte dafür auch das Arbeitszummer
> abdunkeln können.
So sieht man auch nur das da ein Impuls war mehr nicht. Ersten muß man 
den Impuls kennen, damit man die Zeitablenkung auf einen sinnvollen Wert 
einstellen kann und zweitens läuft das Ganze so schnell ab, daß man am 
Ende nichts sieht. Erschwert wird das noch dadurch, das der genaue 
Impulszeitpunkt nicht vorhersehbar ist, wenn man Störimpulse sucht.

: Bearbeitet durch User
von Torsten B. (butterbrotstern)


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> Erschwert wird das noch dadurch, das der genaue Impuls-
> zeitpunkt nicht vorhersehbar ist, wenn man Störimpulse sucht.
In diesem Fall sind die fortgeschrittenen Triggermodi hilfreich:
bei den guten alten Oszis z.B. "B triggerable after delay time"
bei den neuen gibt es unzählige verknüpfbare Triggerbedingungen.
Da muss man sich schon gut auskennen und Handbücher lesen, um zu wissen 
und zu verstehen, was es alles gibt.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Hans schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> Damit wird man kaum einen Spike von wenigen zehn Nanosekunden
>> zu sehen bekommen.
> Das sagt der Cartman die Praxis sagt was anderes. Den Impuls sieht man,
> man kann allerdings keine Angaben zur Qualität machen, d.h. man sieht
> nicht die Flanken, Impulsform etc.. Man sieht nur das da ein Impuls war.
> Um herauszufinden ob es da Störimpulse gibt, reicht das. Wenn man mehr
> sehen will braucht man einen Speicheroszillografen, den der TO ganz
> offensichtlich nicht hat.

Ob ein Puls eingetroffen ist, zeigt schon die Anzeige des
Triggerzustands an. Ist der im Singleshotmode noch "armed"
war da noch nichts. Mit deiner Methode sieht man eher gar nichts.
Ein z.B. 50 ns Puls, bei einer Zeitbasis von 200 ms/div erzeugt
noch nicht mal einen sichtbaren Punkt weil die Nullinie den
überstrahlt.
Aber es ja dein Problem damit zurechtzukommen.

> Cartman E. schrieb:
>> Natürlich muss man den Oszi triggern.
>> Zur Not stellt man den Triggerpegel mit einem Signalgenerator
>> mit einem kleinen Pegel ein, und benutzt zur Triggerung die
>> AC-Kopplung. Und man sollte dafür auch das Arbeitszummer
>> abdunkeln können.
> So sieht man auch nur das da ein Impuls war mehr nicht. Ersten muß man
> den Impuls kennen, damit man die Zeitablenkung auf einen sinnvollen Wert
> einstellen kann und zweitens läuft das Ganze so schnell ab, daß man am
> Ende nichts sieht. Erschwert wird das noch dadurch, das der genaue
> Impulszeitpunkt nicht vorhersehbar ist, wenn man Störimpulse sucht.

Bezüglich der Zeitablenkung kann man oft zutreffende Vermutungen
anstellen und entsprechend berücksichtigen.
Das Ziel der Messung ist ja gerade den Puls darzustellen.
Wenn dich oszillografieren überfordert, dass du einen schnellen Sweep
nicht erkennst, ist das auch eher dein persönliches Problem.


Torsten B. schrieb:

> bei den neuen gibt es unzählige verknüpfbare Triggerbedingungen.
> Da muss man sich schon gut auskennen und Handbücher lesen, um zu wissen
> und zu verstehen, was es alles gibt.

Wenn man weiss, worauf man triggern muss, hat man das Problem ja
quasi schon gelöst. Im Umkehrschluss sind komplexe Triggermechanismen
deutlich weniger hilfreich als man denkt.

von Hans (ths23)


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Cartman E. schrieb:
> Ob ein Puls eingetroffen ist, zeigt schon die Anzeige des
> Triggerzustands an.
Ja sieht man, aber da sieht man eben nur das der Impuls da war. Keine 
Aussage über die Polarität und die Größe. Diese 2 Parameter bekommt man 
mit der Punktmethode heraus. Ich habe das seinerzeit oft gemacht um die 
Fehlfunktion in einer 24Bit TTL-Volladdiererkette heraus zu bekommen. Da 
gab es Addiererbausteine aus dem gelobten Land die nicht immer sauber 
gearbeitet haben (da kam der Überlaufimpuls vor dem eigentlichen 
Ergebnis). Die Folge war, wenn so eine Fehlfunktion auftrat, das der mit 
dem Addiererergebnis gesteuerte Positionsregelkreis nicht vernünftig 
geregelt hat.

Cartman E. schrieb:
> Ein z.B. 50 ns Puls, bei einer Zeitbasis von 200 ms/div erzeugt
> noch nicht mal einen sichtbaren Punkt weil die Nullinie den
> überstrahlt.
Was verstehst Du an
Hans schrieb:
> daß ohne Signal ein Punkt auf der Nulllinie
> wandert - so langsam wie möglich.
nicht? Man sieht keine Nullinie, man sieht nur einen Punkt.

Cartman E. schrieb:
> Aber es ja dein Problem damit zurechtzukommen.
Wohl eher Deines, ich komme damit prima zu recht.

Cartman E. schrieb:
> Das Ziel der Messung ist ja gerade den Puls darzustellen.
Eben nicht immer. Es gibt Aufgaben wo es völlig ausreichend ist zu sehen 
ob ein Impuls da ist und ob selbiger positiv oder negativ ist.
Du lebst in Deine Komfortzone mit Speicheroszi, da ist das alles kein 
Problem. Wenn man so etwas nicht zur Verfügung hat muß man sich halt 
überlegen wie man so etwas sichtbar machen kann und mein Vorschlag ist 
genau eine Möglichkeit wie es machbar ist.

Cartman E. schrieb:
> Wenn man weiss, ...
Ja wenn man das weis. Wenn ich einen unbekannten Störimpuls suche weis 
ich eben das genau nicht.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Hans schrieb:
> Du lebst in Deine Komfortzone mit Speicheroszi, da ist das alles kein
> Problem. Wenn man so etwas nicht zur Verfügung hat muß man sich halt
> überlegen wie man so etwas sichtbar machen kann und mein Vorschlag ist
> genau eine Möglichkeit wie es machbar ist.

Ein Combiscope habe ich schon sehr lange.
Aber es gab auch sehr viele Jahre davor.
Und die Aussage: "Da muss wohl ein Puls gewesen. Aber keine Ahnung
wie der nun aussieht." hätte mir nicht gereicht.
Das konnte ja schon mein Eigenbaulogikprüfstift.

> Cartman E. schrieb:
>> Wenn man weiss, ...
> Ja wenn man das weis. Wenn ich einen unbekannten Störimpuls suche weis
> ich eben das genau nicht.

Du hast den Umkehrschluss nicht gelesen.

von Jochen F. (jamesy)


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Um einen wirklich kurzen Puls (~50nsec) im Singlemode mit einem analogen 
Oszilloskop zu sehen, gibt es im Grunde nur zwei Modelle. Tektronix 7104 
und 2467(B), die haben eine Mikrokanalplatte in der Bildröhre sitzen - 
so eine Art Restlichtverstärker.

von Hp M. (nachtmix)


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Soul E. schrieb:
> Monoakzelerator (mono accelerator) ist ein Bildröhrentyp mit nur einer
> Beschleunigungsspannung. Duoakzeleratoren haben eine Nachbeschleunigung,
> die erkennt man an diesem Hochspannungskabel mit "Saugnapf" am Kolben.

Auf Siemensianisch vielleicht.
Der Rest der Welt nannte diese Elektrode PDA ("post deflection anode" 
oder "post deflection acceleration".

von Hp M. (nachtmix)


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Tobias schrieb:
> Die Intention der SINGLE-Messung war das Scopen von
> Ultraschall-Signalen, die unregelmäßig gesendet werden.

Wenn die Signale häufig genug kommen, kannst du sie auch ohne 
Speicherfunktion anschauen, indem du den Trigger Pegel passend 
einstellst. (Nicht den Single Shot Modus benutzen)
Wenn dein Scope keine Verzögerungsleitung hat, um die Vorgeschichte des 
Impulses darzustellen, kannst du bei deinem Aufbau einfach die Laufzeit 
des Schalls in der Luft benutzen.
Entweder zapfst du für das Triggersignal einfach den Sender an, oder 
benutzt ein zweites Mikrofon, das näher am Sender ist.
1cm in gewöhnlicher Luft entspricht ca. 30µs. Das ist weit mehr als mit 
den gewöhnlich eingebauten elektrischen Verzögerungsleitungen möglich 
ist.

: Bearbeitet durch User
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