Ich messe an einer R-C Strecke am Kondensator mit dem HM-204 Oszilloskop. Durch Drücken des SINGLE-Mode Knopfes verschwindet der Zeilenstrahl. Nach Drücken des RESET Knopfes unterhalb des SINGLE Knopfes leuchtet die RESET-LED. Sobald ich Spannung anlege, sehe ich kursfristig die gewünschte Ladekurve, die dann auch sofort wieder verschwindet. Gleichzeitig schaltet sich die RESET LED aus und die darunter liegende Trigger LED geht an. Kein Zeilenstrahl zu sehen. Meine Frage: Obwohl das Signal eindeutig erkannt wird, wird es nicht dauerhaft angezeigt, sondern sofort wieder gelöscht. Was könnte die Ursache hierfür sein? Bitte fachkundigen Rat. Ist das Gerät defekt? Danke.
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Tobias schrieb: > Was könnte die Ursache hierfür sein? ...eventuell die Tatsache, dass es sich beim HM 204 nicht um ein Speicheroszilloskop handelt? 🤔
Tobias schrieb: > Durch Drücken des SINGLE-Mode Knopfes verschwindet der Zeilenstrahl. > Nach Drücken des RESET Knopfes unterhalb des SINGLE Knopfes leuchtet die > RESET-LED. Sobald ich Spannung anlege, sehe ich kursfristig die > gewünschte Ladekurve, die dann auch sofort wieder verschwindet. > Gleichzeitig schaltet sich die RESET LED aus und die darunter liegende > Trigger LED geht an. Kein Zeilenstrahl zu sehen. Es passiert also genau das, was in der Anleitung beschrieben und vom Hersteller vorgesehen ist. Auch interessant: "Visuell können bei einmaliger Darstellung nur relativ langsame Vorgänge beobachtet werden. In den meisten Fällen empfiehlt sich eine fotografische Registrierung.
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> beobachtet werden. In den meisten Fällen empfiehlt sich eine > fotografische Registrierung. Tek hatte dafuer eine vorschnallbare Polaroidkamera. Hatte Hameg sowas auch? Vanye
Vanye R. schrieb: > Tek hatte dafuer eine vorschnallbare Polaroidkamera. Hatte Hameg sowas > auch? Ja.
Danke für die schnellen Antworten. Im Manual wird folgendes beschrieben: "Einzelablenkung Einmalige Vorgänge, z.B. einen Ein-oder Ausschaltvorgang oder das Bild der abklingenden Schwingung eines Reso- nanzkreises nach Stoßerregung, lassen sich mit einmaliger Zeitablenkung darstellen. Hierfür ist die Taste SINGLE ein- zudrücken. Die oberhalb der RESET-Taste befindliche Leuchtdiode zeigt die Startbereitschaft der Zeitablenkung an. leuchtet sie nicht, muß die RESET-Taste ebenfalls gedrückt werden. In manchen Fällen kann zwar bei der Auf- zeichnung von Einzelbildern mit automatischer Spitzen- wert-Triggerung gearbeitet werden. Der Strahlhinlauf beginnt dabei etwa in Höhe der Zeitlinie. Die Triggerung ist dann sehr empfindlich. aber schon sehr kleine. zufällig auf- tretende Störimpulse können die Ablenkung vorzeitig aus- lösen. Für die getriggerte Auslösung bei höheren oder tiefe- ren Pegelwerten oder bei sehr tiefen Frequenzen ist Nor· maltriggerung und die manuelle Bedienung des LEVEL- Reglers viel vorteilhafter. Eventuell ist die entsprechende Einstellung vorher bei normaler Zeitablenkung mit einer ähnlichen Signalspannung zu ermitteln. Richtig eingestellt. löst dann der nächstfolgende Triggerimpuls die Zeitablen- kung einmalig aus. Nach deren Ablauf erlischt die Leucht- diode. Für eine Wiederholung des Vorgangs ist die RESET- Taste erneut zu drücken. Visuell können bei einmaliger Dar- stellung nur relativ langsame Vorgänge beobachtet wer- den. In den meisten Fällen empfiehlt sich eine fotografische Registrierung." Aus meiner Sicht klingt dies wie eine Speicherfunktion. Oder liege ich hier falsch? Ansonsten wäre der SINGLE Knopf m.E. eine "Schau-mal-da-war-was-Funktion". MfG
Tobias schrieb: > Aus meiner Sicht klingt dies wie eine Speicherfunktion. Oder liege ich > hier falsch? Ja, da liegst du falsch. Tobias schrieb: > Ansonsten wäre der SINGLE Knopf m.E. eine > "Schau-mal-da-war-was-Funktion". Wie in der Anleitung beschrieben: Für schnelle(re) Signale wird ein externer Speicher (Oszilloskopkamera) benötigt, um diese Funktion sinnvoll nutzen zu können. Beispiel: https://www.historische-messtechnik.de/aktive-messgeraete/oszilloskope/tektronix-serie-500---plugin/00605.php
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Tobias schrieb: > Ich messe an einer R-C Strecke am Kondensator mit dem HM-204 > Oszilloskop. Wenn man statt eines einmaligen Ein oder Ausschaltens ein entsprechend langsamen Rechteck zur Ansteuerung nimmt und die Triggerung sinnvoll wählt, dann kann man sehr viele Vorgänge auch zyklisch als stehendes Bild (evt. flackernd) abbilden.
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Tobias schrieb: > Einmalige Vorgänge, z.B. einen Ein-oder Ausschaltvorgang > oder das Bild der abklingenden Schwingung eines Reso- > nanzkreises nach Stoßerregung, lassen sich mit einmaliger > Zeitablenkung darstellen. Hierfür ist die Taste SINGLE ein- > zudrücken. Darf man fragen, bei welcher Einstellung am "Time/Div"-Knopf Du das machst? Bei kurzen Zeiten (= schneller Abtastzeit) ist bei Single logischerweise schlecht was zu erkennen. Hameg 205-3 oder 408 und einige andere speichern einen Single-Durchlauf, den kannst Du dann entspannt betrachten. Bei periodisch wiederkehrenden Signalen ist die Betriebsart Single in der Regel fehl am Platze.
Das R-C Glied hatte ich nur zu Testzwecken aufgebaut, um ein sauberes Signal zu erhalten. Die Intention der SINGLE-Messung war das Scopen von Ultraschall-Signalen, die unregelmäßig gesendet werden. Mittels eines Ultraschall-Empfängers wollte ich deren Signalform auf dem Oszilloskop analysieren. Das HM204 hatte erhebliche Probleme bei der Darstellung der Signale, da diese in unregelmäigen Abständen / Amplituden und abklingend auftreffen. Sämtliche Modi und automatische / manuelle Triggereinstellung ergaben kein sauberes Bild. Aber - wie schon beschrieben - benötige ich hierfür eine Speicherfunktion (die das HM204 offensichtlich nicht anbietet). Trotzdem danke für die Hinweise.
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Sebastian R. schrieb: > Wie in der Anleitung beschrieben: Für schnelle(re) Signale wird ein > externer Speicher (Oszilloskopkamera) benötigt, um diese Funktion > sinnvoll nutzen zu können. Wir haben dafür mit einer Digitalkamera/Handy eine Langzeitaufnahme bei geringer Blendeneinstellung gemacht.
Entweder genau im richtigen Moment abfotografieren. Also den Kameraauslöser an den Triggerimpuls koppeln. Oder abfilmen und danach aus dem Filmmaterial manuell das gewünschte Einzelbild herausholen. Gibt zB dazu von kostenlos bis teuer Software, die eigentlich dazu gedacht ist, zum aus Sat-PVR-Aufnahmen einzelbildgenau die Werbung rausschneiden zu können. Ich nehme mal an, daß du die im Oszi eingebaute Verzögerungsleitung und die 10x-Dehnung in X-Richtung gefunden hast. Also mehr eine Art "Lupe" als eine "Speicherfunktion" kreiert hast.
Der Hameg 204 hat als Mono-Gerät keine Verzögerungsleitung.
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Tobias schrieb: > Sämtliche Modi und automatische / manuelle Triggereinstellung ergaben > kein sauberes Bild. Oft liegt das Problem dann beim Bediener. Blind alles durchzuprobieren und zu hoffen, dass bei irgendeiner Methode ein sauberes Bild entsteht, ist die falsche Vorgehensweise. Das Einfachste wird es sein, das Oszi extern mit dem US-Triggersignal zu triggern. Auto-Trigger ist bei seltenen Einzelereignissen völlig fehl am Platz. Falls du auf das Signal selbst triggern möchtest, brauchst du eine gute Flanke im Signal, zu der dann auch die Triggerschwelle passend eingestellt sein muss.
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Jochen F. schrieb: > Der Hameg 204 hat als Mono-Gerät keine Verzögerungsleitung.ü Eine Verzögerungsleitung ist für die Darstellung einer Flanke auch bei einem Einkanaloszilloskop sinnvoll und hat mit der Anzahl darstellbarer Signale nichts zu tun. Für einen Singleshotmode sollte der TO die Osziröhre gegen ein Exemplar mit einem lang nachleuchtendem Phosphor tauschen.
Mono-Gerät heißt: Bildröhre ohne Nachbeschleunigungsspannung, lediglich die -2 KV am Sockel. Bei Geräten dieser Klasse hat Hameg keine VZ-Leitung eingebaut.
@Jochen Ist das HM204-2 auch ein Mono-Gerät? Dieses hat ja eine VZ-Leitung eingebaut.
Ja, der 204-2 ist auch nur mit 2 KV beschleunigt - der "Kumpel" mit Nachbeschleunigung war das HM 605. My bad - der 204-2 hat eine Verz.-Leitung von ca. 90 nsec drin, wiweder was gelernt.
Jochen F. schrieb: > Mono-Gerät heißt: Bildröhre ohne Nachbeschleunigungsspannung, lediglich > die -2 KV am Sockel. Bei Geräten dieser Klasse hat Hameg keine > VZ-Leitung eingebaut. Wo ist denn diese lustige Definition her? Aus einem HiFi-Magazin?
Hameg ist mir immer mit schlechten Trigger-Eigenschaften in Erinnerung. Kein Vergleich zu Tek und Co. Der Hintergrund, warum man Single einsetzt: Bei Auto kann es sein, dass der Strahl gerade "unterwegs" ist, wenn das Triggerereignis kommt. Da kann er schlecht von vorne anfangen. Eine weitere Anwendung ist das Suchen von seltenen Signalen. Wenn Reset nicht mehr leuchtet, hatte der Trigger ausgelöst. Auto bedeutet, dass der Strahl starten, auch wenn nach einer (z.B. bei manchen Tek einstellbaren) Wartezeit (Trigger Holdoff) kein Trigger auftritt.
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Cartman E. schrieb: > Jochen F. schrieb: >> Mono-Gerät heißt: Bildröhre ohne Nachbeschleunigungsspannung, lediglich >> die -2 KV am Sockel. Bei Geräten dieser Klasse hat Hameg keine >> VZ-Leitung eingebaut. > > Wo ist denn diese lustige Definition her? > Aus einem HiFi-Magazin? Monoakzelerator (mono accelerator) ist ein Bildröhrentyp mit nur einer Beschleunigungsspannung. Duoakzeleratoren haben eine Nachbeschleunigung, die erkennt man an diesem Hochspannungskabel mit "Saugnapf" am Kolben. Es ist naheliegend, dass die Geräteentwickler diese Namen übernommen haben.
Tobias schrieb: > Das HM204 hatte erhebliche Probleme bei der Darstellung der Signale, da > diese in unregelmäigen Abständen / Amplituden und abklingend auftreffen. > Sämtliche Modi und automatische / manuelle Triggereinstellung ergaben > kein sauberes Bild. Einzelne Spikes und kurze Signale sieht man ganz gut, wenn man die Zeitablenkung so einstellt, daß ohne Signal ein Punkt auf der Nulllinie wandert - so langsam wie möglich. Zudem benutzt man hier noch die ungetriggerte Betriebsart, der Strahl wandert dann kontinouierlich über den Bildschirm. Die Helligkeit auch möglichst hoch einstellen. Damit kann man auch kurze und sporadische Impulse auch ohne Speicheroszi recht gut erkennen. Genaue Aussagen zur Impulsform sind so meist nicht möglich, weil die Ablenkzeit zu hoch und die Impulslänge zu kurz sind.
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Soul E. schrieb: > Monoakzelerator (mono accelerator) ist ein Bildröhrentyp mit nur einer > Beschleunigungsspannung. Duoakzeleratoren haben eine Nachbeschleunigung, > die erkennt man an diesem Hochspannungskabel mit "Saugnapf" am Kolben. Hier sind die Grundlagen erklärt: https://w140.com/tekwiki/images/6/62/062-0852-01.pdf
Soul E. schrieb: > Hier sind die Grundlagen erklärt: > https://w140.com/tekwiki/images/6/62/062-0852-01.pdf Meine Grundlagen habe ich aus: "Czech - Oszillografenmesstechnik". Er scheint also wohl eher transatlantischen Ursprungs zu sein. Meine Oszis waren übrigens alle nachbeschleunigt. Hans schrieb: > Einzelne Spikes und kurze Signale sieht man ganz gut, wenn man die > Zeitablenkung so einstellt, daß ohne Signal ein Punkt auf der Nulllinie > wandert - so langsam wie möglich. Zudem benutzt man hier noch die > ungetriggerte Betriebsart, der Strahl wandert dann kontinouierlich über > den Bildschirm. Damit wird man kaum einen Spike von wenigen zehn Nanosekunden zu sehen bekommen. Natürlich muss man den Oszi triggern. Zur Not stellt man den Triggerpegel mit einem Signalgenerator mit einem kleinen Pegel ein, und benutzt zur Triggerung die AC-Kopplung. Und man sollte dafür auch das Arbeitszummer abdunkeln können. Muss man glücklicherweise heute alles nicht mehr.
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