Forum: Haus & Smart Home Haus Stecker verpassen


von Martin S. (mmaddin)


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Guten Abend zusammen,

wenn ich meinem ganzen Haus einen Stecker verpasse - was gäbe es dabei 
technisches zu beachten?

Schrank klassisch (Zwei Felder). Rechts SLS/Zählerfeld/Übergabeklemmen, 
Links FILS/FI mit LS.

Plan:
Direkt nach dem Zähler rechte Seite weiter mit:
3-Fach C32A LS
Ran an eine CEE 32A Kupplung mit H07RN 6mm² (ohne es zu befestigen, 
einfach oben aus dem Verteiler raus hängen lassen. FI nötig? Wäre dann 
eine Reihenschaltung aus FIs (Selektivität...)

Unten linke Seite mit Stecker CEE 32A wieder rein in die Verteilung mit 
H07RN 6mm² zu den Sicherungen  FI  FILS (Alles im Bereich 10 bis 16A) 
für das Haus.

Eine Abnahme dieser "Einrichtung" durch einen Elektriker wäre 
anschließend ja eben machbar.

Gruß
M

von Harald K. (kirnbichler)


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Martin S. schrieb:
> wenn ich meinem ganzen Haus einen Stecker verpasse

Warum sollte man das wollen?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Für Notstromversorgungen gibt es deutlich sinnvollere Lösungen...

von Udo S. (urschmitt)


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Martin S. schrieb:
> Eine Abnahme dieser "Einrichtung" durch einen Elektriker wäre
> anschließend ja eben machbar.

Da wäre ich gerne als Mäuschen dabei

von Björn W. (bwieck)


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Klingt nach "Ich will Autark sein wenn es mir beliebt"
Rechtlich muss dazu dann das Haus komplett vom Netzstrom getrennt sein.
Würde wohl insgesamt gehen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Was passiert eigentlich, wenn nach 12  Uhr der Strompreis negativ wird 
und all die Einspeiser sich vom Netz nehmen um die stromfressende 
Klimaanlage aus dem Inselbetrieb zu speisen oder aus dem negativen 
Strompreis aus dem Netz, weil das noch guenstiger als der 
Akkuverschleiss waere?

von Martin S. (mmaddin)


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Wählen zwischen Inselbetrieb oder Versorger...

von Hardy F. (hflor)


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Martin S. schrieb:
>
> 3-Fach C32A LS
> Ran an eine CEE 32A Kupplung mit H07RN 6mm² (ohne es zu befestigen,
> einfach oben aus dem Verteiler raus hängen lassen. FI nötig?

Wenn Du diese Frage nicht beantworten kannst, so las es gleich sein. 
Ansonsten gibt es eine VDE-Schrift, die Du kennen solltest, wenn Du es 
darfst.

Hardy

von Michael B. (laberkopp)


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Martin S. schrieb:
> Eine Abnahme dieser "Einrichtung" durch einen Elektriker wäre
> anschließend ja eben machbar.

Das bezweifle ich.

Lose rumhängende Kabel in einer ElektroINSTALLATION wird der nicht 
durchgehen lassen.

Du könntest versuchen, dauerhaft 'Baustrom' zu beziehen, aber Achtung, 
der kostet deutlich mehr.

Es ist echt skurril, auf welchen Stuss die Leute kommen, nur um 
gesetzlichen Regelungen auszuweichen, kosre es was es wolle.

von Hardy F. (hflor)


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Michael B. schrieb:

> Du könntest versuchen, dauerhaft 'Baustrom' zu beziehen, aber Achtung,
> der kostet deutlich mehr.

Warum? Ich hatte 12 Jahre Baustrom, nach ca. 6 Jahren wurde mir der HAK 
im Haus gesetzt und draußen war dann weiter der Baustromzähler. Ich 
konnte für diesen Zähler sogar einen anderen Anbieter auswählen, wie 
beim normalen Haushaltsstrom.

von Hans (ths23)


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Martin S. schrieb:
> Wählen zwischen Inselbetrieb oder Versorger...
Das macht man heutzutage anders. Die passenden Schalteinrichtungen 
wurden bereits erfunden und werden sogar schon produziert.

von Udo S. (urschmitt)


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Martin S. schrieb:
> Ran an eine CEE 32A Kupplung mit H07RN 6mm² (ohne es zu befestigen,
> einfach oben aus dem Verteiler raus hängen lassen.

Martin S. schrieb:
> Wählen zwischen Inselbetrieb oder Versorger...

Das kommt bestimmt geil, wenn der Wechselrichter dann auf Inselbetrieb 
arbeitet und auf den frei liegenden Kontakten des abgesteckten CEE 
Steckers dann 400V Drehstrom anliegen.

<Sarkasmus> Scheint ein sehr durchdachtes Konzept zu sein </Sarkasmus>

: Bearbeitet durch User
von Thomas F. (igel)


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Martin S. schrieb:
> Wählen zwischen Inselbetrieb oder Versorger...

Wurde hier schon mehrmals diskutiert, einfach die Suche benutzen.

Und dann nimmt man so was:
https://hager.com/de/katalog/produkt/him406-lastumschalter-3p-n-63a

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Thomas F. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Wählen zwischen Inselbetrieb oder Versorger...
>
> Und dann nimmt man so was:
> https://hager.com/de/katalog/produkt/him406-lastumschalter-3p-n-63a
Das ist aber ein Lastumschalter, kein Versorgerumschalter! 😎

von Martin S. (mmaddin)


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Michael B. schrieb:
> dauerhaft 'Baustrom' zu beziehen
> auf welchen Stuss die Leute kommen

Das finde ich auch .. das ist wirklich ein Stussiger Vorschlag.

Michael B. schrieb:
> Lose rumhängende Kabel

Ja gut, ich könnte ja eine CEE 32A Wanddose mit entsprechendem Kabel 
fest an der Wand installieren...
H07RN ist ja aber eben genau nicht für feste Verlegung gedacht...

Sebastian R. schrieb:
> Für Notstromversorgungen gibt es deutlich sinnvollere Lösungen...

Wie sehen die aus? Mir gehts darum dass Inselanlagen nicht 
meldepflichtig sind und wenn es eine Möglichkeit gibt das so zu machen, 
wäre ich interessiert - um dann abzuwägen ob man den Weg geht, oder es 
einfacher ist sich die Anlage abnehmen zu lassen und gut...

Udo S. schrieb:
> frei liegenden Kontakten des abgesteckten CEE
> Steckers dann 400V Drehstrom anliegen.

Die Einspeisung ins Netz erfolgt nur wenn dort auch Netz ist. Im 
Inselbetrieb speist der Wechselrichter in die Last ein und koppelt das 
Netz ab, dafür ist er ja da...

Thomas F. schrieb:
> Und dann nimmt man so was:

Der ist mir bekannt, ich hätte gedacht dass ein Umschalter nicht 
ausreicht um es als Inselanlage durchgehen zu lassen, aber wenn das 
geht, dann würde ich das natürlich sofort lieber so machen...

Kay-Uwe R. schrieb:
> Das ist aber ein Lastumschalter, kein Versorgerumschalter! 😎

Wenn man "Versorgerumschalter" googelt kommt u.a. der vorgeschlagene von 
Hager...

oder so etwas:

https://www.ebay.de/itm/153882270392

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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Mach das geplante außenliegende flexible Kabel vorübergehend fest in den 
Kasten, abnehmen und dann deinen Plan mit Stecker und Kupplung umsetzen. 
Aber ehrlich gesagt, Autarkie ist bei einem ganzen Haus schwer. Kommt 
Mutti und kocht ne Suppe + Schweinebraten in der Röhre, kochen bei dir 
die Akkus im Keller.... das Problem ist, jeder macht einfach so weiter 
wie bisher und schindet dir dein teures Material kaputt. Geld sparst du 
gar nicht, ein kW abspeichern kostet auch was! Mein WR hat einen 
Notstromausgang (Schuko), da kommt maximal die Tiefkühltruhe und ne 
Stehlampe mit Kabelverlängerung dran. Bücher kann man offline lesen ;-)

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Inselanlagen haben zwei sinnvolle Anwendungsgebiete.
-Gartenlaube im abgelegenen Schrebergarten
- Relaisstationen im australischen Outback

Beides liegt hier nicht vor. => Insel nicht sinnvoll.

PS: Und überhaupt, was sagt denn deine Frau dazu wenn du dauernd in den 
Keller läufst und das Haus umsteckst?

PPS: ob ein Stecker schon reicht um als Insel zu gelten sagt dir dein 
VNB. Die haben teils unterschiedliche Ansichten wann eine Insel gegeben 
ist.

von Achim H. (pluto25)


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Ein einfacher Umschalter reicht auch nicht. Die vierpoligen mit einer 
rastenden 0 Stellung jedoch schon. Sie sind allerdings deutlich teurer 
als die CEE Lösung. Es muß auch kein H07RN sein, da reicht eine einfache 
Flexible Leitung ab 4qmm.
Der abnehmende Elektriker kann entscheiden ob der erste Fi wirklich 
nötig ist.
Anstelle der beweglichen Kupplung würde ich eine Einbaukupplung gleich 
in den Schrank schrauben.

von Hardy F. (hflor)


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Achim H. schrieb:

> Der abnehmende Elektriker kann entscheiden ob der erste Fi wirklich
> nötig ist.

Nein, kann er nicht! Was wird hier nur ein Unfug erzählt?
In der aktuellem DIN VDE 0100-410 steht, dass auf einen 
FI-Schutzschalter verzichtet werden kann, sofern über eine 
Gefährdungsbeurteilung Maßnahmen festgelegt wurden, die eine Verwendung 
der Steckdose durch den elektrotechnischen Laien ausschließen.
Und für die meisten Steckdosen dürfte das nicht der fall sein.

von Oliver S. (oliverso)


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Martin S. schrieb:
> Mir gehts darum dass Inselanlagen nicht meldepflichtig sind und wenn es
> eine Möglichkeit gibt das so zu machen, wäre ich interessiert

Du kannst davon ausgehen, dass das natürlich keine legale Möglichkeit 
ist.
In allen einschlägigen Foren kommen immer wieder solche Vorschläge zu 
Halb-/Viertel-/Achtel-/Sommer-/sonstwie-"PV-Inseln".

Eine Insel ist eine Insel ist eine Insel. Sonst nichts.

Und die Netzbetreiber, auch die, die nicht auf der BNA-Definition einer 
Insel beharren, vertreten bei allem mit Schalter oder Steckverbindung 
diese Meinung.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (mmaddin)


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Wenn sich "Insel" wirklich, der Definition nach, durch Orte OHNE 
Netzanschluss definiert, hat sich das eh erledigt.

Natürlich habe ich das ganze etwas überspitzt dargestellt mit dem 
rumbaumelnden Stecker und es wäre sicher nicht das ganze Haus, sondern 
bestimmte Teile, aber da gehts schon los - das ist in den Übergangzeiten 
wieder schwierig, im Sommer zu viel Strom, im Winter eher zu wenig.

Da ist es dann doch am effektivsten die Anlage ordentlich abnehmen zu 
lassen und direkt mit in die Kette einzubinden. Auf die Weise kann man 
IMMER alles verbrauchen was erzeugt wird und hat IMMER sicher Strom im 
Haus.

Ich habe hier einen WR der auch ohne Netzsync an seinem "Lastausgang" 
vorübergehend ein ganzes Haus versorgen kann. Spielerei die dann immer 
noch im Fall der Fälle greifen kann...

Dann schaue ich mal nach einem Elektriker... :-)

Danke.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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von Peter R. (peter_r689)


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Es gibt eindeutige Vorschriften, wie eine Notstromversorgung in 
Verbindung mit einem Netzanschluss aufzubauen ist. Zu finden in den TABs 
und vor allem in der VDE-AR-N 4100

Hier ein paar Eckpunkte:
- Zwingend Umschalter mit Null-Stellung vorgeschrieben.
- Synchronisation max. 100 ms (Parallebetrieb)
- wird das Aggregat mit Stecker angeschlossen, darf das Aggregat nur 
eine Elektrofachkraft (Elektriker) anschließen. Also fällt hier die 
Steckerlösung aus.
- Einbau Betriebsstundenzähler
- und weiteres

Peter

von Hans Markus G. (stromspannung)


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