Forum: Offtopic Bauteilebeschaffung zunehmend schwer.


von Herbert Z. (herbertz)


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Hallo zusammen!
Reichelt lässt diesbezüglich stark nach, was man speziell bei THT 
Kondensatoren sehen kann.
Einzig die Distributoren wie Farnell usw. sind noch gut im Sortiment.
Aber wer liefert tatsächlich noch an Endkunden? Es gibt darüber 
widersprüchliche Aussagen. Farnell zb. hat einen "Schalter" mit oder 
ohne Mehrwertsteuer. Was versteckt sich dahinter?
Wer unter den bekannten "Alleshaber" mag Privatkunden?
Danke für die Infos!

von Ralph B. (rberres)


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Herbert Z. schrieb:
> Aber wer liefert tatsächlich noch an Endkunden?

Farnell und RS-Components liefern an private Kunden nur noch, wenn sie 
der Kunde mit Kreditkarte bezahlt. Aber nicht jeder hat eine 
Kreditkarte.

Ralph Berres

von Clara (clara)


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Ich habe gute Erfahrungen mit Mouser gemacht. Großes Sortiment, gute 
Parametersuche und natürlich Lieferung an Privat.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ralph B. schrieb:
> Aber nicht jeder hat eine
> Kreditkarte.

Tja ja. Entscheidungen haben Konsequenzen.

Beispiel:
Keine KK --> Keine Bauteile von Farnell

Erwachsene sollten wissen was Konsequenzen sind.

von Michael B. (laberkopp)


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Herbert Z. schrieb:
> Wer unter den bekannten "Alleshaber" mag Privatkunden

TME, LCSC, Mouser, Digikey.

Aber bedrahtete Kondensatoren werden halt immer weniger produziert

https://www.wima.de/en/product-change-notifications/product-change-notifications-2023/

Und Reichelt, ist doch tot, oder bestellt noch irgendein Ewiggestriger 
dort ?

von Stephan S. (uxdx)


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ich hätte noch Kessler, niedrige Versandkosten
https://www.kessler-electronic.de/

von Cyblord -. (cyblord)


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Michael B. schrieb:
> Und Reichelt, ist doch tot, oder bestellt noch irgendein Ewiggestriger
> dort ?

Reichelt hat durchaus noch seine Berechtigung. Auch weil die einfach 
Dinge ab 1 Stück liefern. Sogar den kleinsten Kondensator.
Dann ist viel Elektromechanik (Stiftleisten, Stecker usw.) deutlich 
billiger als bei großen Distris. Natürlich weil die auch mal China Ware 
rausschicken und die Distris meist nur Marke. Trotzdem nehmen die 
meisten Leute lieber ne Stiftleiste für 0,80 EUR als für 3,99 EUR.

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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bestellt man heute nicht beim Ali?

von Michael B. (laberkopp)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> bestellt man heute nicht beim Ali?

Nicht wenn man Originale, aka ungefälschtes Zeug, bekommen will.

von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Wer unter den bekannten "Alleshaber" mag Privatkunden?

Segor hat keine Probleme mit denen.

Ralph B. schrieb:
> Aber nicht jeder hat eine Kreditkarte.

Ist aber weder teuer noch kompliziert, eine zu bekommen.

Es gibt etliche Anbieter, die effektiv kostenlose Kreditkarten zur 
Verfügung stellen.

Sofern man überhaupt noch geschäftsfähig ist, sollte das kein Problem 
darstellen.

Ich nutze seit einigen Jahren als Zweit-Kreditkarte (neben der, die ich 
von der Bank, bei der ich mein Girokonto habe, zur Verfügung stellt) 
eine "Barclay-Card".
Wenn man diese Karte so konfiguriert, daß die gesamte monatliche 
Abrechnung in einem Rutsch vom Referenzkonto abgebucht wird, fallen 
keine Gebühren an.
Tut man das nicht, hat man einen recht teuren Ratenkredit an der Backe, 
was man natürlich nicht haben will.

Stellt man denen keinen Gehaltsnachweis zur Verfügung, bleibt der 
monatliche Verfügungsrahmen auf 1300 Euro gedeckelt -- mir reicht das, 
die müssen nicht wissen, wieviel Geld ich verdiene.

Was auch praktisch ist, mit dieser Karte kann man auch im Inland an 
jedem beliebigen Geldautomaten Geld abheben, ohne dafür Gebühren zu 
bezahlen; bei Girokarten (früher "EC-Karte" genannt) geht das i.d.R. 
nur, wenn der Automat zur passenden Organisation (Cashgroup, Cashpool 
o.ä.) gehört, sonst halten die da ordentlich die Hand auf.

Da Geldautomaten immer rarer werden, ist das praktisch.

(Ich wohne in der westlichen Berliner Innenstadt, und in meinem Umfeld 
ist der einzige Geldautomat, der zu meiner Girokarte passt, ein 
handbetriebener Automat in einer Tankstelle. Gut, geh' ich halt Geld 
tanken ...)

Es gibt aber auch andere Karten, hier ist ein Vergleich:

https://www.finanztip.de/kreditkarten/kostenlose-kreditkarte/

Die Stiftung Warentest hat auch Kreditkarten verglichen, nur ist das 
alles hinter einer Paywall.

Wer an deren Finanztest-Hefte kommt, sollte sich Ausgabe 5/23 und 3/25 
ansehen.

von Oliver S. (oliverso)


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Ralph B. schrieb:
> Farnell und RS-Components liefern an private Kunden nur noch, wenn sie
> der Kunde mit Kreditkarte bezahlt. Aber nicht jeder hat eine
> Kreditkarte.

Aber eine Debitkarte von Visa oder Mastercard. Die werden doch 
inzwischen doch fast jede Bank an Stelle oder zusätzlich zur Girocard 
kostenlos ausgegeben.

Oliver

von Herbert Z. (herbertz)


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Bei RS habe ich gerade mal geschaut. Die verlangen für eine gute BNC 
Buchse von Telegärtner Version "lang" in Printmontage fast 14 Euro. Ich 
habe ein Angebot von 26,30 € für 5  Stück. Apotheker sind das bei RS.

von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Apotheker sind das bei RS.

Sind halt keine Einzelstückhändler, sondern ein Distributor, der 
Stückzahlen verkauft. Überleg' mal, welchen Aufwand es macht, ein 
Einzelstück rauszukramen (und dafür gegebenenfalls ein Gebinde 
aufzumachen/anzubrechen) ...

Kannst Dir ja mal die Mengenstaffel ansehen.

von Herbert Z. (herbertz)


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Harald K. schrieb:
> Kannst Dir ja mal die Mengenstaffel ansehen.

Hilft einem Bastler wenig der nur geringe Stückzahlen benötigt. Ich bin 
auch bemüht oft auch Dinge auf Vorrat zu kaufen also auch mal zehn BNC 
Buchsen für Printmontage auch um die lästig hohen Paketgebühren zu 
minimieren. Ist auch kaum ein Versender bereit Kleinzeug in ein Kuvert 
zu stecken und günstig zu versenden. Irgendwann höre ich auf zu bauen, 
exakt weil ich das nicht mehr mittragen will. Die Leute leben gut von 
den Bastlern, aber sie tun zu wenig für sie. Gibt eh nicht mehr so viele 
wie früher, die noch privat löten wollen.

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Herbert Z. schrieb:
> Die Leute leben gut von den Bastlern, aber sie tun zu wenig für sie.

Nö, von Bastlern lebt niemand gut, daher haben die Händler alle ihre 
Pforten geschlossen, für immer: Radio-RIM zum Beispiel oder Conrad.

von Jörg R. (solar77)


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Heinrich K. schrieb:
> Herbert Z. schrieb:
>> Die Leute leben gut von den Bastlern, aber sie tun zu wenig für sie.
>
> Nö, von Bastlern lebt niemand gut, daher haben die Händler alle ihre
> Pforten geschlossen, für immer: Radio-RIM zum Beispiel oder Conrad.

Holzinger, Arlt, Nadler..gab es alle mal in Düsseldorf. Arlt und Nadler 
waren allerdings eher Resterampen, für Bastler trotzdem ein kleines 
Paradies.

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Und genau jene, die sich angebotsmässig am "Bastlerbedarf" orientierten, 
sind schon länger weg. Pleite.

von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Ist auch kaum ein Versender bereit Kleinzeug in ein Kuvert
> zu stecken und günstig zu versenden.

Du scheinst keinerlei Vorstellung davon haben, welchen Aufwand das 
macht.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Heinrich K. schrieb:
> Nö, von Bastlern lebt niemand gut, daher haben die Händler alle ihre
> Pforten geschlossen, für immer: Radio-RIM zum Beispiel oder Conrad.

So ist es. Wenn ich noch an die Bauteile-Theke denke, wo manche Kunden 
minutenlang mit dem Bedienungspersonal über einen BC 237 quatschten...

Verstehe auch den Titel "Bauteilebeschaffung zunehmend schwer" nicht. 
Seitdem Bauteile im Internet gesucht und bestellt werden können, ist 
eine phantastische Erleichterung eingetreten. Davor musste ich mit 
zweifelhaftem Erfolg nach Hamburg oder Lübeck reisen. Dann kam immerhin 
Reichelt, damals noch in Wilhelmshaven. Schon das war ein gewaltiger 
Fortschritt. Bestellung per Postkarte, später per Fax, keine Reisen 
mehr, das Paket kam nach ca. zwei Wochen. Über diesen Fortschritt war 
ich irre froh.

von Harald K. (kirnbichler)


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Und heute noch kann man in die Kaiserin-Augusta-Allee gehen und dort zur 
Mittagspause vor verschlossener Tür stehen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Heinrich K. schrieb:
> Und genau jene, die sich angebotsmässig am "Bastlerbedarf" orientierten,
> sind schon länger weg. Pleite.

Analog dazu kann man auch anziehen, dass die Generationen, die Probleme 
mit dem Reifenflicken beim Radl haben, auch insgesamt viel weniger 
Bastlerinnen und Bastler unter sich haben.

Es gibt eigentlich nur noch einen guten Bastlermarkt in der Türkei. Tam 
hat diesen einmal in einem Artikel vorgestellt. Die können daher auch 
viele günstige Drohnen bauen und produzieren daher mehr als hier im 
Lande.

von Ralf X. (ralf0815)


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Dieter D. schrieb:
> Es gibt eigentlich nur noch einen guten Bastlermarkt in der Türkei.

Daher hast Du bestimmt auch Deine Grundiggeräte.😎

Beitrag #7879647 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Harald K. schrieb:
> Herbert Z. schrieb:
>> Ist auch kaum ein Versender bereit Kleinzeug in ein Kuvert
>> zu stecken und günstig zu versenden.
>
> Du scheinst keinerlei Vorstellung davon haben, welchen Aufwand das
> macht.

Herbert hat auch sicherlich noch keine Gefährdungsbeurteilung für einen 
solchen Arbeitsplatz schreiben müssen. Es muss zum Beispiel 
sichergestellt werden, dass bei einem Hustenanfall des Mitarbeites das 
Teil nicht in irgendwelchen Ritzen verschwindet, in die Kleidung rutscht 
oder beim hastigen nach Luft schnappen verschluckt wird.

Beitrag #7879654 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7879655 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael B. (laberkopp)


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Harald K. schrieb:
> Herbert Z. schrieb:
>> Apotheker sind das bei RS.
>
> Sind halt keine Einzelstückhändler, sondern ein Distributor, der
> Stückzahlen verkauft

Sag eher: liefern an Institute und Firmen, wo Besteller sitzen, die 
sagen: ist doch nicht mein Geld, Hauptsache morgen da.

RS und Farnell waren schon immer Apotheken. Sonst hätte es Pollin und 
Reichelt nie gegeben, seit dem  Reichelt aber zum selben wie Distrelec 
gehört möchten die auch lieber teuer sein, und Pollins Max dreht 
dermassen durch, der ist inzwischen teurer als Conrad, verkauft dafür 
aber nur Schrott.

von F. (radarange)


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Herbert Z. schrieb:
> Bei RS habe ich gerade mal geschaut. Die verlangen für eine gute BNC
> Buchse von Telegärtner Version "lang" in Printmontage fast 14 Euro. Ich
> habe ein Angebot von 26,30 € für 5  Stück. Apotheker sind das bei RS.

Herbert Z. schrieb:
> Ich bin
> auch bemüht oft auch Dinge auf Vorrat zu kaufen also auch mal zehn BNC
> Buchsen für Printmontage auch um die lästig hohen Paketgebühren zu
> minimieren. Ist auch kaum ein Versender bereit Kleinzeug in ein Kuvert
> zu stecken und günstig zu versenden. Irgendwann höre ich auf zu bauen,
> exakt weil ich das nicht mehr mittragen will. Die Leute leben gut von
> den Bastlern, aber sie tun zu wenig für sie. Gibt eh nicht mehr so viele
> wie früher, die noch privat löten wollen.

Ich glaube, du solltest dir mal das Angebot bei Aliexpress anschauen. Da 
gibt's BNC-Buchsen für 50 cent oder so und dort ist man sich auch nicht 
zu schade, genau das zu machen, was du forderst: Kleinteile in ein 
Kuvert zu stecken und günstig zu versenden.

Natürlich muss man wissen, was man kauft und was man will, die 
Lieferzeit sind momentan immer so 10-14 Tage, also relativ zügig. 
Qualitativ darf man natürlich keine Wunder erwarten, aber gerade viele 
Standard-Sachen sind durchaus brauchbar und preislich sehr attraktiv.

von Ralf X. (ralf0815)


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Elektronische Bauteile gewerblich an Privat zu verkaufen, war schon 
immer mit Gefahren verbunden.
Mit den neueren Verbraucherschutzgesetzen des aktuellen Jahrhunderts 
noch einiges mehr.
Spinner, die eine Schmelzsicherung reklamieren, weil diese beim 
Einsetzen direkt durchgebrannt ist, gab es schon immer.
Und das betrifft auch bedeutend teuere Elemente.
Früher mal, hat man die zur Not mit einem Tritt aus dem Laden befördert.
Oder Versand per Brief oder Warensendung:
Früher bei angeblichem Nichterhalt: Pech gehabt.
Heute dagegen haftet der gewerbliche VK auf jeden Fall..

von Manfred P. (pruckelfred)


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Dieter D. schrieb im Beitrag #7879647:
> Conrad wollte erst nach der 100J-Feier die Läden reduzieren. So geschah
> das auf die Schnelle vorgezogen.

In meiner Region gab es einen Conrad-Laden. An die 35km entfernt im 
Gewerbegebiet, war der mit dem Auto gut erreichbar und ich war sogar des 
öfteren in einem Betrieb in dessen Nähe.

Auf zwei Etagen verteilt, war der unübersichtlich und zwei 
Spannungsregler hat man dann in der großen Diebstahlsschutzschachtel zur 
Kasse getragen. Reizvoll wäre eine Reste-Kramecke gewesen, gab es nicht. 
Da bin ich über die Jahre vielleicht drei mal gewesen und habe 
bestenfalls 10 €uro Umsatz erzeugt.

> .. wurde von einem Moderator gelöscht .

Welcher von diesen läuft denn da gerade Amok?

Michael B. schrieb:
> Sag eher: liefern an Institute und Firmen, wo Besteller sitzen, die
> sagen: ist doch nicht mein Geld, Hauptsache morgen da.

Genau das, ein Kollege hatte den RS-Katalog auf den Tisch und war zu 
faul, günstigere / bessere Quellen zu suchen. Auf der anderen Seite kann 
man sehen, dass er genug zu tun hatte und für die Materialbeschaffung 
wenig Zeit aufwenden wollte.

> RS und Farnell waren schon immer Apotheken.

In Lieferungen von RS habe ich Material gesehen, was ich zu deren Preis 
nicht hätte akzeptieren wollen, zuviel NoName.

> Sonst hätte es Pollin und Reichelt nie gegeben,

Pollin ist als Resteramscher groß geworden, bevor er ein reguläres 
Sotiment aufgebaut hat. Schade, dass er nicht in meiner Nähe ist, im 
Laden in Pförring hat man immerhin Zugriff auf sein gesamtes Sotiment. 
Soll auch bei R* so sein.

> seitdem  Reichelt aber zum selben wie Distrelec
> gehört möchten die auch lieber teuer sein,

.. Schweizer eben. Die Lieferkette über Distrelec scheint R* nicht zu 
nutzen, ansonsten würde man nicht soviel undefinierte Ware anbieten.

F. schrieb:
> Ich glaube, du solltest dir mal das Angebot bei Aliexpress anschauen. Da
> gibt's BNC-Buchsen für 50 cent oder so und dort ist man sich auch nicht
> zu schade, genau das zu machen, was du forderst: Kleinteile in ein
> Kuvert zu stecken und günstig zu versenden.

Die Ali-Händler tragen das Risiko, dass Ware nicht ankommt oder 
unseriöse Kunden den Zugang bestreiten. Die deutschen Händler trauen 
sich nicht, dieses Risiko einzugehen.

> Natürlich muss man wissen, was man kauft und was man will,

Man weiß leider oftmals nicht, was man kauft, die Beschreibung der 
Produkte ist nur in wenigen Ausnahmefällen präzise genug.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Manfred P. schrieb:
> Da bin ich über die Jahre vielleicht drei mal gewesen und habe
> bestenfalls 10 €uro Umsatz erzeugt.

In München war ich häufiger im Tal und machte häufig Umsatz. Zufällig 
war ich im Laden, als ein Mitarbeiter mit einer Liste in der Hand 
bestimmte Produkte wegräumte und die Welt nicht mehr verstand.

von Peter O. (peter_o)


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Ich werde eigentlich oft bei ebay oder Kleinanzeigen fündig. Da tummeln 
sich zwar auch die Chinesen mit dem Fakezeug aber dazwischen findet man 
auch Brauchbares und auch in Hobbybastlermengen. Kostet evlt dann etwas 
mehr.

von Ralf X. (ralf0815)


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Dieter D. schrieb:
> In München war ich häufiger im Tal und machte häufig Umsatz. Zufällig
> war ich im Laden, als ein Mitarbeiter mit einer Liste in der Hand
> bestimmte Produkte wegräumte und die Welt nicht mehr verstand.

War das, als er Dich gesehen hat?
Ansonsten ist es für Mitarbeiter in einem Laden völlig normal, dass sie 
Produkte ein-, um- oder wegräumen.

von Jörg R. (solar77)


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Manfred P. schrieb:
> Dieter D. schrieb im Beitrag #7879647:
>> Conrad wollte erst nach der 100J-Feier die Läden reduzieren. So geschah
>> das auf die Schnelle vorgezogen.
>
> In meiner Region gab es einen Conrad-Laden. An die 35km entfernt im
> Gewerbegebiet,

Conrad hatte ich seinerzeit 2x in der Nähe..Düsseldorf und Essen. Der in 
Düsseldorf war schon groß und ging über 2,5 Etagen.

> Auf zwei Etagen verteilt, war der unübersichtlich und zwei
> Spannungsregler hat man dann in der großen Diebstahlsschutzschachtel zur
> Kasse getragen.

Die große durchsichtige Kunststoffkassette bekam man auch für nur ein 
Bauteil, egal ob BCxx, eine LED oder einen einzelnen Widerstand. Ich 
möchte nicht wissen wieviel Geld Conrad an dieser Theke teilweise 
draufgezahlt hat. Schade dass es da keinen Kaffee gab, schließlich kam 
man regelmäßig mit Kunden und Verkäufern ins Gespräch. Ich fühlte mich 
hin und wieder allerdings auch so als sei man in einer Behörde. Einige 
Mitarbeiter dort konnten einem dieses Gefühl vermitteln.

Irgendwie vermisse ich die Filialen schon.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> Sag eher: liefern an Institute und Firmen, wo Besteller sitzen, die
> sagen: ist doch nicht mein Geld, Hauptsache morgen da.
>
> RS und Farnell waren schon immer Apotheken. Sonst hätte es Pollin und
> Reichelt nie gegeben,

RS und Farnell liefern genau spezifizierte Ware, Pollin liefert 
Resteramsch (die müssen ein gigantisches Lager haben, in dem teilweise 
immer noch "NOS"-DDR-Ware gebunkert ist) und Reichelt liefert oft 
"Ersatztypen" und räudiges Billigzeug.

RS und Farnell sind für die Produktentwicklung wichtig, Reichelt und 
Pollin sind für Bastelwastels.

Für die Fertigung wird man nur in Ausnahmefällen bei RS und Farnell 
einkaufen, da geht man dann besser zu einem passenderen Distributor. Bei 
dem aber bekommt man die Kleinstengen nicht, die man für die Entwicklung 
braucht (und die man nur mit viel Zeitaufwand und Vertretergenerve als 
"Muster" den anderen Distributoren aus den Rippel leiern kann).

von Peter D. (peda)


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Harald K. schrieb:
> Und heute noch kann man in die Kaiserin-Augusta-Allee gehen und dort zur
> Mittagspause vor verschlossener Tür stehen.

Da habe ich nicht schlecht gestaunt, nach dem Mauerfall. 
Mittagsschließung und teilweise schon 17.00 Uhr Schließung, das waren 
wir Ostberliner nicht gewöhnt. Und Donnerstags waren die Märkte immer 
rammelvoll, wenn auch mal die Werktätigen einkaufen wollten. Punkt 20.30 
Uhr wurden alle mit dem Besen aus den Geschäften getrieben.

von Herbert Z. (herbertz)


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Harald K. schrieb:
> Du scheinst keinerlei Vorstellung davon haben, welchen Aufwand das
> macht.

Macht eigentlich keinen Unterschied ob ich ein Kuvert mit einem 
Kleinteil versandfertig mache oder ein Paket.
Mir hat mal ein Internethändler auf meine Vorwürfe ,man würde sogar 
einen Spielwürfel im Schuhkarton verschicken geantwortet: Mein 
Logistiker schreibt mir im Vertrag explizit vor, dass ich nur im Paket 
versenden darf um eine bestimmte Stückzahl zu erreichen die mit dem 
vereinbarten Preis zusammen passt.
Aber hallo DHL und Konsorten, Knebelverträge also... Mindestpakete 
also...

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7879801 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Herbert Z. (herbertz)


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Ich habe früher bei Bürklin gekauft und nach seinem Umzug auch bei 
Bürklin bestellt. Da könnte ich notfalls auch noch mit dem Rad hinfahren 
(15km einfach)
Bürklin war schon immer exzellent sortiert. Da Dr. Bürklin Funkamateur 
ist hat er auch an Bastler verkauft. Mal schauen ,ich habe schon länger 
nichts mehr bestellt. Heute habe ich VISA -Card zum bezahlen, was es 
einfacher macht.

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> .● Des|ntegrator ●. schrieb:
>> bestellt man heute nicht beim Ali?
>
> Nicht wenn man Originale, aka ungefälschtes Zeug, bekommen will.

Aber dann hat man doch keinen Grund sich im Forum auszuheulen!

von Cyblord -. (cyblord)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> .● Des|ntegrator ●. schrieb:
>>> bestellt man heute nicht beim Ali?
>>
>> Nicht wenn man Originale, aka ungefälschtes Zeug, bekommen will.
>
> Aber dann hat man doch keinen Grund sich im Forum auszuheulen!

Es ist natürlich auch immer beliebt, die eigene Unfähigkeit auf Fake- 
Bauteile zu schieben.
Dann kann man sich wochenlang hier ausheulen und muss nicht wieder mit 
ungenügendem Wissen drei Arduino-Platinchen aneinander stecken und 
zusehen wie es nicht funktioniert. Zum Glück.

Ich habe schon so viele Bauteile über ebay und Ali bestellt und 
verwendet und noch nicht EIN EINZIGES Fake Bauteil erhalten. Zumindest 
nicht in dem Maße dass es nicht funktioniert hätte.

Aber natürlich kann es daran liegen dass die ganzen Arduino-Genies hier 
viel exquisitere Anforderungen an die Bauteile haben und denen auch 
kleinste Spec. Abweichungen sofort auffallen und deren High-End Projekte 
zunichte machen.

In diesen Fällen kann ich nur dazu raten Markenware bei einschlägigen 
Distris zu bestellen. Hier sollten dann auch die Preise keine Rolle 
spielen. Wenn man für die NASA und Co. entwickelt.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7879820 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7879824 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich muss zugeben, ich vermisse Conrad nicht. In deren letzten Jahren war 
es ja schon Tradition, daß sie die in ihrem Katalog gelisteten Bauteile 
an der Theke garantiert nie vorrätig hatten. Nee wirklich, das vermisse 
ich nicht, das hat mich gewissermaßen zum Wechsel ins Online-Geschäft 
gezwungen. Segor gibts in Berlin zwar auch noch, aber das ist ohne Auto 
nur umständlich zu erreichen. E-Scooter gabs damals noch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Darius (dariusd)


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Hallo
Harald K. schrieb:
> RS und Farnell liefern genau spezifizierte Ware, Pollin liefert
> Resteramsch (die müssen ein gigantisches Lager haben, in dem teilweise
> immer noch "NOS"-DDR-Ware gebunkert ist) und Reichelt liefert oft
> "Ersatztypen" und räudiges Billigzeug.
>
> RS und Farnell sind für die Produktentwicklung wichtig, Reichelt und
> Pollin sind für Bastelwastels.
>
> Für die Fertigung wird man...


Alles Richtig, aber was macht nun der vorgeschrittene Bastler der nun 
mal wenige dafür aber gute, ganz bestimmte, eventuell sogar "exotisch" 
(Originale von einem bestimmtem Hersteller  mit umfangreichen und 
zutreffenden Datenblätter) Bauteile benötigt - halt Distributorware 
benötigt, aber keine "Behörden und Firmenzuschläge" bezahlen kann?

Da bleibt dann doch nur Digikey, Mouser (aber Versandkosten, 
Mindestbestellwert und aktuell halt auch noch Trump) und eingeschränkt 
-aber wohl oft die beste Alternative halt TME.
Das dauert aber bei Mouser und Digikey, ist für Kleinmengen (Gesamtwert 
unter 65€ ?)  bei denen teuer und TME hat zwar viel in den 
Onlinekatalogen ,aber real dann doch nicht - dafür aber wenigstens EU 
Europa und recht schnell.

Wer Ahnung hat (Notwendige Qualität für sich festlegen kann, Fakes 
erkennt und einsortieren kann - manchmal sind "fakes" sogar besser als 
die Orginale!)und für den Wartezeiten und Ersatz kein Problem ist, kommt 
allerdings sehr gut mit AliExpress aus.

von Soul E. (soul_eye)


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Herbert Z. schrieb:
> (...) Da Dr. Bürklin Funkamateur
> ist hat er auch an Bastler verkauft.

Das könnte der Herr Bürklin natürlich auch heute noch machen. Allerdings 
müsste er beim Verkauf an Privat 24 Monate Gewährleistung geben. Und 
falls ihm jemand einen kaputten IC zurückbringt, dann müsste er 
beweisen, dass der beim Verkauf noch in Ordnung war oder ihn ersetzen. 
Früher stand da "Halbleiter sind vom Umtausch ausgeschlossen" und 
fertig.

Und falls der Bastler nicht im Laden kauft, sondern bestellt, dann hätte 
er auch noch 14 Tage Rücktrittsrecht. 20 Widerstandswerte bestellen, den 
passenden einbauen und die anderen zurückschicken. Es gibt Leute, die 
kaufen auf diese Weise Schuhe.

Lötzinn und Ätzmittel darf er an Privat nur noch im Laden verkaufen, 
nicht im Versand. Und da muss dann ein Verkäufer mit Chemieschein 
stehen, der den Kunden belehrt, dass Blei und Säure gefährlich sein 
können.

Irgendwie nachvollziehbar, dass der Herr Bürklin einfach nur seine Ruhe 
haben und Geschäfte machen will.

von Herbert Z. (herbertz)


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Harald K. schrieb:
> RS und Farnell liefern genau spezifizierte Ware, Pollin liefert
> Resteramsch (die müssen ein gigantisches Lager haben,

Ich habe bei Pollin einen original Audio OP von TI bekommen. Einen OP 
den mir Reichelt als minderwertige Kopie schon äußerlich auszumachen, 
zugeschickt hat.
Versautes Gehäuse , ultraweiche Beinchen...waren schon bei der 
Anlieferung dermaßen verbogen dass man sie kaum in den Sockel stecken 
konnte, so weich waren die.

von Soul E. (soul_eye)


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Nadler und Pollin sind bzw waren Surplus-Händler. Die haben 
Industrierestposten verkauft. Wenn Grundig, SABA, Telefunken und wie sie 
alle hiessen ihre Produktion umgestellt haben, dann ging das 
überschüssige Material an diese Restpostenhändler. Mit dem Niedergang 
der deutschen Industrie ist denen ein wenig die Geschäftsgrundlage 
weggebrochen.

Beitrag #7879853 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich verstehe das Gejammer in diesem Thread über Bauteilbeschaffung auch 
nicht.

Früher musste ich die Qualität nehmen die der örtliche Händler oder die 
wenigen bekannten Versandapotheken gerade im Sortimentkasten hatten. Wer 
weiß was das war und woher es kam.

Heute kann ich zwischen einer Unzahl seriöser und weniger seriöser 
Online-Quellen wählen und mir die Qualität aussuchen. So bequem und 
vielfältig mit einer großen Auswahl ging das nie zuvor.

Früher war Material teuer, dafür hatte man unendlich Zeit zum Basteln.
Heute habe ich zu wenig Zeit, aber die Materialkosten sind unerheblich.

Früher gab es andere Bauteile. Manche gibt es heute nicht mehr. Ja und? 
Ich bekomme ein Bauteil nicht? DANN NEHME ICH WAS ANDERES ODER MACH WAS 
ANDERES!

Wie kann man vorgeben ein technisch anspruchsvolles und modernes Hobby, 
bei Funkamateurfunkern noch mit viel Wichtigmachen dekoriert, zu 
betreiben und sich dann mental auf dem Stand von 1950 festzufahren?

Nicht vergessen, auch früher bekam man als Hobbyist nicht alle Bauteile. 
Vieles hat nie den Weg in die Hobbyläden gefunden und deutsche 
Distributoren haben einen als Bastler auch früher wie Dreck behandelt. 
Was hat man dann damals gemacht? Richtig, was anderes.

Ist das wirklich so schwer ein bisschen flexibel zu sein? Nichts was ich 
hobbymäßig mache wird irgendwo gebraucht. Also was soll's? Macht man was 
anderes.

Fast nichts was ich hobbymäßig mache braucht Top-Qualität. Durch 
Aliexpress, eBay, Amazon, Temu etc. untergeschobene refurbished[sp?] 
Bauteile oder Nachbauten? Ist mir, wenn ich dort kaufe, ziemlich egal. 
Weiß ich. Komplette nicht funktionierende Fakes gehen zurück. Ist mit 
bisher ein mal bei einem Gerät, aber noch nie bei Bauteilen, passiert. 
Trotzdem besser als von deutschen Distributoren, wie seit Jahrzehnten 
üblich, wie Dreck behandelt zu werden.

Ist es wirklich so schwer sich für das geliebte Hobby mal eine 
Kreditkarte zuzulegen um sich einen größeren Kreis von Online-Quellen zu 
erschließen? Lieber zum x-ten mal jammern? Na dann ist das Hobby doch 
nicht so wichtig wie behauptet.

Einfach mal das Fenster auf Kippe stellen und den 50er-Jahre Muff 
auslüften.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hannes J. schrieb:
> Ich verstehe das Gejammer in diesem Thread über Bauteilbeschaffung auch
> nicht.

Ich auch nicht. Noch nie war die Auswahl so groß wie heute. Sowohl was 
Bauteile als auch Händler betrifft.

von Gerald B. (gerald_b)


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Darius schrieb:
> Da bleibt dann doch nur Digikey, Mouser (aber Versandkosten,
> Mindestbestellwert und aktuell halt auch noch Trump) und eingeschränkt
> -aber wohl oft die beste Alternative halt TME.
> Das dauert aber bei Mouser und Digikey, ist für Kleinmengen (Gesamtwert
> unter 65€ ?)  bei denen teuer und TME hat zwar viel in den
> Onlinekatalogen ,aber real dann doch nicht - dafür aber wenigstens EU
> Europa und recht schnell.
>
> Wer Ahnung hat (Notwendige Qualität für sich festlegen kann, Fakes
> erkennt und einsortieren kann - manchmal sind "fakes" sogar besser als
> die Orginale!)und für den Wartezeiten und Ersatz kein Problem ist, kommt
> allerdings sehr gut mit AliExpress aus.

So wenig hat TME nun auch nicht.
LCSC ist ebenfalls eine interessante Alternative. Rund 7€ Versand sind 
auch nicht anders, als wenn ich in Deutschland wo bestelle. Und rund 
10-14 Tage Lieferzeit, je nachdem, wie der Zoll so drauf ist, sind auch 
noch tolerierbar. Hat früher beim blauen Claus ähnlich lange gedauert.
Ab 15€ keine Bearbeitungspauschale und obszön billige Bauteile. Ich habe 
es selbst in der Hand, ob ich bereit bin, für das Original von TI zu 
bezahlen, Mit Diodes einen renomierten Asiaten nehme, oder einen 
Chinanachbau, von dem man noch nie was gehört hat.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Gerald B. schrieb:
> Rund 7€ Versand sind
> auch nicht anders, als wenn ich in Deutschland wo bestelle.

Wenn ich das Bauteil nur dort bekomme, nehme ich das in Kauf. Ehrlich: 
Mit dem PKW kostet mich schon die Fahrt in die nächste Kleinstadt (ca. 
10 km Entfernung) mehr. Wer nur die Benzinkosten rechnet, lügt sich in 
die eigene Tasche, dazu Parkgebühren, die Zeit...

Betr. Thema: Bauteilebeschaffung war nie so einfach wie heute dank 
Internet-Suche, Online-Bestellung und kurzer Versandzeit selbst aus 
China.

Kreditkarte? Habe in wenigen Fällen erlebt, dass der Verkäufer auf 
Zahlung per Kreditkarte bestand. Für mein Konto habe ich "nur" eine 
Debit-Karte. In den wenigen Fällen, in denen ich sie also statt der 
geforderten Kreditkarte probiert habe, funktionierte es genauso. Und die 
Debit-Karte stellt meine Bank kostenlos zur Verfügung.

Meist geht's ohnehin per PayPal. Darauf bestehe ich nicht, trotz 
Käuferschutz und so. Sondern weil's bequemer ist, als alle Daten 
einschließlich meiner Anschrift einzuhacken. Dies macht PayPal 
automatisch. Sehr praktisch.

Ehrlich gesagt, so hätte ich mir Bauteilebeschaffung vor 20 Jahren 
gewünscht!

von Herbert Z. (herbertz)


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Rainer Z. schrieb:
> Ehrlich gesagt, so hätte ich mir Bauteilebeschaffung vor 20 Jahren
> gewünscht!

Vor zwanzig Jahren gab es bei Reichelt auch noch ein ordentliches 
Sortiment in guter Qualität. Das ist heute nicht mehr der Fall.
Wenn ich nicht alles bei einem Händler bekomme, bedeutet das für mich 
,dass ich etliche Pakete zu bezahlen habe. Ein letzter Händler wollte 
von mir über 10 € Versandgebühren. Da steig ich dann aus und dem habe 
ich das auch gesagt.
Ich hätte zwar die Kohle, aber ich fühle mich abgezockt, missbraucht.
Die wenigsten hier haben Geld, kann man ja sehen was so und wo gekauft 
wird.

von Hmmm (hmmm)


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Herbert Z. schrieb:
> Vor zwanzig Jahren gab es bei Reichelt auch noch ein ordentliches
> Sortiment in guter Qualität. Das ist heute nicht mehr der Fall.

Solange man auf die Herstellerangabe achtet (Stichwort "FREI"), auch 
heute noch. Aber das THT-Zeug, das Du vermisst, ist halt heute noch 
weniger gefragt als vor 20 Jahren.

von Heinrich K. (minrich)


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Herbert Z. schrieb:
> Die wenigsten hier haben Geld

Nö, Du versuchst nur, DEINE Situation als allgemeingültig darzustellen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Herbert Z. schrieb:
> Vor zwanzig Jahren gab es bei Reichelt auch noch ein ordentliches
> Sortiment in guter Qualität. Das ist heute nicht mehr der Fall.

Vor 20 Jahren - oder vergleichen wir gerne mit vor 30 Jahren - gab es 
noch nicht die Vielfalt der Bauteile wie heute. Das ist in meinen 
Augen das Problem der Lieferanten, sie können schlicht nicht alles 
bevorraten.

Bei exotischen/selten gebrauchten Bauteilen ist naturgemäß die 
Ersatzteilbeschaffung schwieriger. Das war vor 30 Jahren - dazu ohne 
Quellen im Internet - auch bereits schwierig. Und die Hersteller selber 
verkauften (und verkaufen auch heute) selten an Verbraucher.

Herbert Z. schrieb:
> Ein letzter Händler wollte
> von mir über 10 € Versandgebühren. Da steig ich dann aus und dem habe
> ich das auch gesagt.

Ich verstehe Dich. Kommt bei mir auf das Kosten/Nutzungsverhältnis an. 
Teure Ersatzteilbeschaffung für ein abgenutztes Gerät, welches ich 
einigermaßen erschwinglich neu beschaffen kann, lohnt ggfls. nicht, wäre 
vielleicht unvernünftig.

Anderenfalls nehme ich Versandkosten in dieser Höhe in Kauf, wenn ich 
mit dem benötigten Ersatzteil ein Gerät mit perspektivisch ausreichender 
Lebenserwartung weiterbetreiben kann.

von Jens G. (jensig)


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Herbert Z. schrieb:
> Die wenigsten hier haben Geld, kann man ja sehen was so und wo gekauft
> wird.

Glaub' ich nicht. Das wird nach all dem, was man hier immer so liest, 
wohl eher der Geiz sein ...

Beitrag #7880019 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Herbert Z. (herbertz)


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Rainer Z. schrieb:
> Anderenfalls nehme ich Versandkosten in dieser Höhe in Kauf, wenn ich
> mit dem benötigten Ersatzteil ein Gerät mit perspektivisch ausreichender
> Lebenserwartung weiterbetreiben kann.

Ja, verstehe ich, wenn sich das effektiv rentieren tut.
Aber meine Spaß-Projekte werden über unnötig viele Lieferer 
unverhältnismäßig teuer. Ideal ist es halt wenn einer alles hat was man 
braucht, das ist einmal Paketgebühren. Ist aber zunehmend schwierig.

Beitrag #7880027 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7880030 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7880033 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael L. (nanu)


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Herbert Z. schrieb:
> Vor zwanzig Jahren gab es bei Reichelt auch noch ein ordentliches
> Sortiment in guter Qualität. Das ist heute nicht mehr der Fall.

Nö, damals war die Qualität auch nicht besser oder schlechter als heute. 
Ich hab schon vor über 20 Jahren kaum mehr was da gekauft, weil die 
Qualität nicht gepaßt hat.

> Wenn ich nicht alles bei einem Händler bekomme, bedeutet das für mich
> ,dass ich etliche Pakete zu bezahlen habe.

Das Sortiment von Reichelt ist heute deutlich umfangreicher als vor 20 
Jahren.

> Ich hätte zwar die Kohle, aber ich fühle mich abgezockt, missbraucht.

Früher, in der Zeit bevor es Onlinehandel gab, da habe ich mir 
allerdings die Teile für ein Projekt bei mehreren Händlern 
zusammensuchen müssen. Und manche Teile gab's gar nicht mal so einfach 
zu kaufen. Da war das Projekt dann eben gestorben.

> Die wenigsten hier haben Geld, kann man ja sehen was so und wo gekauft
> wird.

Es macht eher den Eindruck, als wenn nach dem Motto "Geiz ist geil" 
gekauft wird, sogar am anderen Ende der Welt, selbst wenn hier im Forum 
10x drauf hingewiesen wird, das man sich Probleme einfangen kann.


Bei Dir (und anderen) hat man das Gefühl, daß da die "guten alten 
Zeiten" glorifiziert werden, die es nie so gegeben hat.

von Johannes F. (jofe)


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F. schrieb:
> Herbert Z. schrieb:
>> BNC Buchsen
> Ich glaube, du solltest dir mal das Angebot bei Aliexpress anschauen. Da
> gibt's BNC-Buchsen für 50 cent oder so und dort ist man sich auch nicht
> zu schade, genau das zu machen, was du forderst: Kleinteile in ein
> Kuvert zu stecken und günstig zu versenden.

Für sowas wie BNC-Buchsen und andere Steckverbinder würde ich LCSC oder 
TME empfehlen. Die haben auch günstigere Fabrikate, und bei mechanischem 
Zeugs habe ich auch kein Problem damit, von einem chinesischen 
Hersteller zu kaufen.

Leider ist allerdings der Versand bei beiden recht teuer; TME ca. 8 Euro 
und LCSC um die 13 Euro, wenn ich mich recht erinnere. Man muss eben 
einiges auf Vorrat bestellen, damit es sich lohnt (bei LCSC aber auch 
nicht zu viel, damit es noch als International Registered Mail 
durchgeht, sonst wird's noch teurer).

von Herbert Z. (herbertz)


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Michael L. schrieb:
> Bei Dir (und anderen) hat man das Gefühl, daß da die "guten alten
> Zeiten" glorifiziert werden, die es nie so gegeben hat.

Meine Erinnerung über die guten Zeiten heißt bei mir Schillerstrasse.
Da gab es: Holzinger, Hartnagel zudem wir immer Sargnagel gesagt haben 
weil der die Reste von maroden Firmen aufgekauft hat, noch so einer 
dessen Namen ich nicht mehr weiß, Conrad, und viel früher Radio Riem und 
natürlich das Ladengeschäft von Bürklin. Holzinger ist jetzt S+H 
Halbleiter ohne Ladengeschäft. Hartnagel ist wegen Wasserschäden 
umgezogen, gibt es aber jetzt auch nicht mehr. Zu wenig Bastler halt.

von Herbert Z. (herbertz)


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Heinrich K. schrieb:
> Nö, Du versuchst nur, DEINE Situation als allgemeingültig darzustellen.

Deine Glaskugel geht nicht .Weiß der Geier warum der Moderator meine 
Antwort auf deine unseriöse Spekulation gelöscht hat.

von Heinrich K. (minrich)


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Was für ne Glaskugel?

von Heinrich K. (minrich)


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Herbert Z. schrieb:
> . Ein letzter Händler wollte von mir über 10 € Versandgebühren. Da steig
> ich dann aus und dem habe ich das auch gesagt.
> Ich hätte zwar die Kohle, aber ich fühle mich abgezockt, missbraucht.
> Die wenigsten hier haben Geld, kann man ja sehen was so und wo gekauft
> wird.

Sprich bitte nur für Dich.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael L. schrieb:
> Bei Dir (und anderen) hat man das Gefühl, daß da die "guten alten
> Zeiten" glorifiziert werden, die es nie so gegeben hat.

Früher konnte man noch zu einer Werkstatt gehen und ein paar 
Transistoren, Dioden, usw. für erste einfache Bastelleien vor Ort 
kaufen. Die Eltern konnte dorthin gehen um zum Geburtstag ein paar 
Wünsche zu erfüllen.

Was darüber hinausging, war früher schwerer zu beschaffen.

Heute geht es nur noch über Bestellungen. Es wird dabei auch vollends 
vergessen, dass der jung anfangende Bastler, jung heißt noch die Schule 
gehend, oftmals nicht viel Geld zur Verfügung hat. Eine Kreditkarte oder 
Konto zum dortigen Bestellen hat man in dem Alter auch nicht. Wenn in 
diesem Alter keine Verwandten eingreifen und fördern, ist der Einstieg 
für die meisten gelaufen.

Michael L. schrieb:
> Es macht eher den Eindruck, als wenn nach dem Motto "Geiz ist geil"
> gekauft wird, sogar am anderen Ende der Welt,

Das war auch eines der Hauptprobleme für die meisten Bastlerläden, dass 
die Kundschaft sich so verhält.

von Jörg R. (solar77)


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Herbert Z. schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Bei Dir (und anderen) hat man das Gefühl, daß da die "guten alten
>> Zeiten" glorifiziert werden, die es nie so gegeben hat.
>
> Meine Erinnerung über die guten Zeiten heißt bei mir Schillerstrasse.
> Da gab es: Holzinger,

Holzinger gab es in Düsseldorf auf der Kölnerstraße. 200 Meter war 
Bürklin. Die sind 2 mal innerhalb Düsseldorfs umgezogen..bis sie dann 
ganz verschwunden waren. Die Verkäufer trugen weiße Arztkittel 
(vermutlich ESD gerecht) und waren z.T. so arrogant wie ich es sonst 
nirgendwo erlebt habe. Ich mochte auch den Katalog von denen nicht.

Holzinger war damals mein Lieblingsladen. Nadler war ein Abenteuerland. 
Wenn man nichts brauchte ging man dorthin und wurde trotzdem fündig.

Heute kaufe ich fast nur noch bei Mouser. Reichelt verliert für mich 
immer mehr an Bedeutung.

von Johannes F. (jofe)


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Dieter D. schrieb:
> Es wird dabei auch vollends
> vergessen, dass der jung anfangende Bastler, jung heißt noch die Schule
> gehend, oftmals nicht viel Geld zur Verfügung hat. Eine Kreditkarte oder
> Konto zum dortigen Bestellen hat man in dem Alter auch nicht.

Naja, es gibt kostenlose Jugendgirokonten bei der Sparkasse, worauf die 
Eltern das Taschengeld überweisen könnten. Das wäre also nicht das 
Problem.

Ich finde, Elektronikbasteln ist heutzutage so einfach und günstig wie 
noch nie zuvor. Einfache, grundlegende Bauteile sind extrem billig. 
Früher war das anders. Da kosteten einfache Transistoren und LEDs z.B. 
noch richtig Geld. Insofern finde ich dieses Gejammere unangebracht, es 
ist eher typische Verklärung nach dem Motto „Früher war alles besser …“ 
– auch die Zukunft …

von Heinrich K. (minrich)


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ebay wurde noch nicht erwähnt...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Johannes F. schrieb:
> Jugendgirokonten

Auf Rechnung machen die Firmen nicht. Kreditkarte unter 18 hat man 
nicht. Bankeinzug wird gewählt, aber da fliegt man wegen des Eintrages 
einer Beschränkung raus.

von Johannes F. (jofe)


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Dieter D. schrieb:
> Auf Rechnung machen die Firmen nicht.

Aber PayPal, und dieses kannst du haben, wenn du ein Jugendgirokonto 
hast. Also kein Problem.

Und auch Vorauszahlung per Überweisung wird IIRC von Mouser angeboten.

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (nanu)


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Dieter D. schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Bei Dir (und anderen) hat man das Gefühl, daß da die "guten alten
>> Zeiten" glorifiziert werden, die es nie so gegeben hat.
>
> Früher konnte man noch zu einer Werkstatt gehen und ein paar
> Transistoren, Dioden, usw. für erste einfache Bastelleien vor Ort
> kaufen.

Oh ja, hab ich damals so gemacht. Mein erster selbstgekaufter Transistor 
als Ersatz für einen defekten hat 9,50 DM gekostet. Da hätte man damals 
auch für Essen gehen können, inkl. Getränk. Danach hab ich mich vom 
Elektronikbasteln direkt wieder für ein paar Jahre verabschiedet.

von Jörg R. (solar77)


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Dieter D. schrieb:
> Es wird dabei auch vollends vergessen, dass der jung anfangende Bastler,
> jung heißt noch die Schule gehend, oftmals nicht viel Geld zur Verfügung
> hat.

In welcher Welt lebst Du? Die jungen Leute fliegen heutzutage alleine um 
den Globus. Die schaffen es bestimmt auch Bauteile zu bestellen.

von Heinrich K. (minrich)


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Michael L. schrieb:
> Mein erster selbstgekaufter Transistor als Ersatz für einen defekten hat
> 9,50 DM gekostet. Da hätte man damals auch für Essen gehen können, inkl.
> Getränk. Danach hab ich mich vom Elektronikbasteln direkt wieder für ein
> paar Jahre verabschiedet.

Die Mädchen haben das vorher erkannt und sind stattdessen gleich in die 
Eisdiele gegangen. Oder in die Disco.

von Jörg R. (solar77)


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Michael L. schrieb:
> (..)
> Mein erster selbstgekaufter Transistor
> als Ersatz für einen defekten hat 9,50 DM gekostet. Da hätte man damals
> auch für Essen gehen können, inkl. Getränk. Danach hab ich mich vom
> Elektronikbasteln direkt wieder für ein paar Jahre verabschiedet.

Für meine erste LED, rot 5mm, habe ich 1,- DM bezahlt. Zuhause ohne 
Vorwiderstand an 2 Batterien angeschlossen..kaputt. Zum Glück habe ich 
direkt 2 gekauft. Internet um mich schlau zu machen gab es noch nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kauf dir doch einfach so ein Sortiment:
https://www.amazon.de/AUKENIEN-Kondensator-Kondensatoren-Keramikkondensator-Kit/dp/B09NLZBC7R/

Und dann noch einen Schlag Abblockkondensatoren, wenn du mal wieder bei 
Pollin bestellst.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Heinrich K. schrieb:
> ebay wurde noch nicht erwähnt...

Doch:
Peter O. schrieb:
> Ich werde eigentlich oft bei ebay oder Kleinanzeigen fündig.

Johannes F. schrieb:
> Ich finde, Elektronikbasteln ist heutzutage so einfach und günstig wie
> noch nie zuvor. Einfache, grundlegende Bauteile sind extrem billig.
> Früher war das anders. Da kosteten einfache Transistoren und LEDs z.B.
> noch richtig Geld.

So erinnere ich mich auch.

> Dieter D. schrieb:
>> Früher konnte man noch zu einer Werkstatt gehen und ein paar
>> Transistoren, Dioden, usw. für erste einfache Bastelleien vor Ort
>> kaufen.

> Oh ja, hab ich damals so gemacht. Mein erster selbstgekaufter Transistor
> als Ersatz für einen defekten hat 9,50 DM gekostet. Da hätte man damals
> auch für Essen gehen können, inkl. Getränk. Danach hab ich mich vom
> Elektronikbasteln direkt wieder für ein paar Jahre verabschiedet.

Michael L. schrieb im Beitrag (als Antwort auf Dieter, dass man früher 
noch zu einer Werkstatt gehen und ein paar Transistoren, Dioden, usw. 
für erste einfache Bastelleien vor Ort kaufen konte):
> Oh ja, hab ich damals so gemacht. Mein erster selbstgekaufter Transistor
> als Ersatz für einen defekten hat 9,50 DM gekostet.

Ist mir auch passiert. Sofort habe ich Alternativen gesucht. Sie gab es 
aber nur in Lübeck oder Hamburg, jeweils rund 50 km entfernt. Dann bin 
ich (ich weiß nicht mehr wie) auf Reichelt gestoßen. Das war damals ein 
Segen für mich trotz umständlicher Bestellung (Postkarte) und 
zeitraubenden Versand (ca. 2 Wochen). Immerhin war Zahlung auf Rechnung 
üblich(!)

Ich bleibe dabei: Für mich war Bauteilebeschaffung früher deutlich 
schwieriger.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rainer Z. schrieb:
> Ist mir auch passiert.

Bei mir war das nicht so schlimm teurer.

> Sofort habe ich Alternativen gesucht. Sie gab es
> aber nur in Lübeck oder Hamburg, jeweils rund 50 km entfernt.

Das war erst mal der Radio-Rim und Conrad, aber dann schloss dieser. 
Später fand ich noch einen Freund in der Schule und wir machten 
Sammelbestellungen. Conrad, Reichelt, Völkner, ...

Es gab auch noch den Sperrmüll als Bauteilquelle.

> Ich bleibe dabei: Für mich war Bauteilebeschaffung früher deutlich
> schwieriger.

Jain.
a) Weil einzelne Tup/Tun-Bauteile waren leichter zu bekommen.
b) Wenn es darüber hinaus ging, dann war das früher schwieriger zu 
bekommen.

von Rudi K. (ykabel)


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Herbert Z. schrieb:
> Radio Riem

der Händler hiess RIM = Radio In München.
Der jährlich erschienene umfangreiche Katalog wurde RIM Bastelbuch 
genannt und war für uns junge Bastler die Bibel. Da waren ausser den 
tausenden Artikeln auch Schaltpläne und Erklärungen abgedruckt. Ich 
weiss nicht mehr, wieviele Bausätze (noch mit Röhren) ich von RIM gebaut 
habe. Das Geld dafür habe ich mir als Schüler durch Zeitungsaustragen, 
Tennisbälle aufsammeln, Kegel aufstellen, bei Veranstaltungen Zigaretten 
und Süssigkeiten im Bauchladen verkaufen, Briefe stempeln bei der Post, 
und viele andere Tätigkeiten verdient. Bei underem örtlichen 
Radiohändler habe ich in den Schulferien Autoradios eingebaut. Becker 
Mexico mit Zerhacker. Wäre heute wahrscheinlich alles als Kinderarbeit 
verboten.

Ich habe immer alle bei RIM bestellten Artikel innerhalb von ein paar 
Tagen geliefert bekommen, seien es einzelne Bauelemente oder komplette 
Bausätze gewesen. Ein Widerstand kostete zwar einige Pfennige, war aber 
einzeln zu bekommen. Wer kennt heute noch Alu-Chassis und 
Selen-Säulengleichrichter ?
Meine Lochstanzen für die Röhrensockel habe ich heute noch.

Und bevor mich hier einige als verträumten Nostalgiker bezeichen, mit 83 
Jahren bastle ich unnützes Zeug mit Arduino, einfach weil es Spass macht 
und meine grauen Zellen bleiben auf Draht. An die Möglichkeiten die sich 
da eröffnen, dazu zu diesen Preisen hätte ich nie gedacht. Auch mit der 
Chinaware hatte ich bei meinen Basteleien noch nie Probleme.
Rudi

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Dieter D. schrieb:
> Kreditkarte unter 18 hat man nicht. Bankeinzug wird gewählt, aber da
> fliegt man wegen des Eintrages einer Beschränkung raus.

Du verkaufst schon wieder Deine wirren Gedanken als Tatsachen.

Das Jugendkonto der Stadtsparkasse München erlaubt z.B. Lastschriften 
(Warum auch nicht?), für 36 EUR/Jahr gibt es sogar eine Debit-Mastercard 
dazu.

Von Vorkasse-Zahlung könntest Du auch schonmal gehört haben.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Bei Ebay hätte ich heute bei hochwertigen Bauteilen zu viel Schiss, daß 
mir dort jemand gefälschte Ware anbietet. Deswegen ist Ebay für Bauteile 
total unattraktiv. Dann lieber Amazon, ich glaube da geben sich die 
Händler mehr Mühe damit sie nicht gekickt werden - wofür sich bei Ebay 
niemand interessiert.

von Jörg R. (solar77)


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Ben B. schrieb:
> Bei Ebay hätte ich heute bei hochwertigen Bauteilen zu viel
> Schiss, daß mir dort jemand gefälschte Ware anbietet.

Vor einiger Zeit habe ich einen eBayer (Händler, gewerblich) wegen eines 
Bauteils angeschrieben und 2 oder 3 Fragen gestellt. Daraufhin hat mich 
der Händler blockiert. Noch Fragen..Kienzle?

eBay ist für mich auch keine Quelle für Bauteile, nicht nur wegen meiner 
Erfahrung wie oben beschrieben.

von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg R. schrieb:
> Vor einiger Zeit habe ich einen eBayer (Händler, gewerblich) wegen eines
> Bauteils angeschrieben und 2 oder 3 Fragen gestellt. Daraufhin hat mich
> der Händler blockiert.

Ach du warst das der im Conrad an der Bauteiltheke 30 min. über nen 
Transistor diskutiert hat.
Und jetzt wolltest du die Nummer bei eBay abziehen? Hätte ich dort auch 
sofort blockiert.

Ganz im Ernst, kein eBay Verkäufer kann über jeden Pups Artikel mit 
potentiellen Kunden diskutieren. Sorry da wird man nie mehr fertig. So 
viel Zeit hat niemand.
Und dazu kommt: Wer vorher diskutiert, hat auch nach dem Kauf viel zu 
meckern. Solche Kunden MUSS man aussortieren bevor sie was kaufen. Am 
Ende hat man ewigen Ärger wegen nem 5 EUR Bauteil.

von Johannes F. (jofe)


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Jörg R. schrieb:
> eBay ist für mich auch keine Quelle für Bauteile, nicht nur wegen meiner
> Erfahrung wie oben beschrieben.

+1, genauso wenig wie Amazon.

Wenn es schnell gehen soll, dann ist Mouser auch für mich inzwischen 
erste Wahl, und zudem noch versandkostenfrei – irgendwas findet sich 
immer, um auf 50 EUR netto zu kommen, notfalls halt ein paar MCUs auf 
Lager legen. Wenn es etwas mehr Zeit hat, dann evtl. LCSC. Und wenn 
ziemlich viel zusammenkommt, sodass sich die 8 EUR Versandkosten lohnen, 
dann zuweilen auch TME. Manchmal, aber eher selten tätige ich auch noch 
Bestellungen bei Reichelt, wenn sich's anbietet, z.B. für Stiftleisten 
und Mechanikteile.

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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Cyblord -. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
> Ganz im Ernst, kein eBay Verkäufer kann über jeden Pups Artikel mit
> potentiellen Kunden diskutieren. Sorry da wird man nie mehr fertig. So
> viel Zeit hat niemand.

Der wollte einfach keine Auskunft geben weil er vermutlich wusste das er 
Fakebauteile verkauft.

> Und dazu kommt: Wer vorher diskutiert, hat auch nach dem Kauf viel zu
> meckern. Solche Kunden MUSS man aussortieren bevor sie was kaufen. Am
> Ende hat man ewigen Ärger wegen nem 5 EUR Bauteil.

Ich wollte nicht diskutieren, ich habe nur ganz klare Fragen gestellt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg R. schrieb:
> Der wollte einfach keine Auskunft geben weil er vermutlich wusste das er
> Fakebauteile verkauft.

Dieser Händler hatte wahrscheinlich tausende Artikel gelistet. Als ob 
der von irgendwelchen Bauteilen weiß ob die Fake sind oder nicht.
Und er kann auch zu einzelnen Artikel schlicht keine Auskunft geben. 
Weil er nichts darüber weiß.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Johannes F. schrieb:
> wenn du ein Jugendgirokonto hast. Also kein Problem.

Möglicherweise und das kommt auf die Bank an, ob mit der Karte Geld 
abheben und im Laden bezahlen, ein Einkaufen Online geht oder PayPal 
oder Kreditkarte, d.h. es gibt individuelle Ausgestaltungen bei den 
Banken.

In München gibt es im U-Bahnbereich zum Beispiel Toilettenanlagen, die 
gehen nur mit Karte. Die waren schon einige Zeit installiert, aber nicht 
in Betrieb, weil die Minderjährigen keine Karte hatten. Wer keine hatte 
musste betteln oder für die besondere Geruchsnote in der Nähe des 
Eingangsbereich sorgen.

von Johannes F. (jofe)


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Dieter D. schrieb:
> Möglicherweise und das kommt auf die Bank an, ob mit der Karte Geld
> abheben und im Laden bezahlen, ein Einkaufen Online geht oder PayPal
> oder Kreditkarte, d.h. es gibt individuelle Ausgestaltungen bei den
> Banken.

Ich hatte ja geschrieben "Sparkasse". Kann mir nicht vorstellen, dass 
das bei irgendeiner Sparkasse nicht gehen sollte. Heute ist es doch das 
normalste der Welt, online einzukaufen. Warum sollte irgendeine 
Sparkasse das verbieten. Da würde denen jeder den Vogel zeigen. Und ob 
du PayPal benutzt oder nicht, darüber hat die Bank sowieso keine 
Kontrolle. PP ist einfach ein Zahlungsdienstleister, der per Lastschrift 
vom Konto einzieht. Warum sollte das aus irgendeinem Grund nicht 
funktionieren?

von Michael L. (nanu)


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Ben B. schrieb:
> Bei Ebay hätte ich heute bei hochwertigen Bauteilen zu viel Schiss, daß
> mir dort jemand gefälschte Ware anbietet.

Na, dann laß es halt,..

> Deswegen ist Ebay für Bauteile total unattraktiv.

..ich kaufe bei den selben Händlern via Ebay ein, mit denen ich schon 
vor 30 Jahren beim Kauf aus deren Katalog gute Erfahrungen gemacht habe. 
Per Ebay sind, warum auch immer, die Versandkosten günstiger. Da könnte 
man, wenn es denn unbedingt sein muß, auch mal einen Transistor per 
Brief bekommen.

> Dann lieber Amazon, ich glaube da geben sich die
> Händler mehr Mühe damit sie nicht gekickt werden - wofür sich bei Ebay
> niemand interessiert.

Was man bei Amazon ja z.B. an den Massen von "Original"-Akkus oder 
Möchtegern-SSDs sieht, die da im Angebot sind.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> auch mal einen Transistor per Brief bekommen.
Wenn Du das hier bei uns in der Gegend machst, bekommst Du drei bis zur 
Unkenntlichkeit zerquetschte Bauteil-Beinchen und ein wenig schwarzes 
Pulver.

Sicherlich kommt die Qualität, die man letztlich erhält, auf den Händler 
an. Das ist ja das Problem, das weiß man vorher nie. Oder magst Du 
verraten, bei welchen Händlern Du auf Ebay einkaufst und die dort eine 
brauchbar große Produktpalette anbieten?

Ansonsten bleibt nur die konsequente Anwendung von 
Käuferschutz-Maßnahmen und dem Fernabsatzgesetz.

von Marci W. (marci_w)


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Dieter D. schrieb:
> Das war auch eines der Hauptprobleme für die meisten Bastlerläden, dass
> die Kundschaft sich so verhält.

Ich vermute eher, das Problem der Bastlerläden war der "Bastlerwinter". 
Nach dem Boom des Elektronikasteln Ende der 70er und in den 80ern wurde 
es dann in den 90ern sehr ruhig. Erst mit dem Aufkommen der Makerszene 
sprießten dann auch wieder die Online-Bastelhändler. Und da die Preise 
für Bauteile heute auch von "teuren" Versendern sehr günstig sind, 
lohnen sich örtliche Läden trotzdem nicht. Von den Ansprüchen an die 
Auswahl heutzutage ganz zu schweigen! Die frühen Elektronikläden, hier 
in meiner Heimatstadt Göppingen z.B. die Mükra (existiert auch heute 
noch, wie eh und je mit Einzelverkauf von Bauteilen aus Maganzinregalen, 
zumindest, als ich das letzte Mal dort war, richtig nostalgisch!). Und 
dann gab es noch einen zweiten Laden, ich glaube der hieß Köhler oder 
so. Wenn der mehr als 2000 verschiedene Bauelemente hatte, dann war es 
schon viel. War nicht größer als ein Wohnzimmer! Das würde heute einfach 
nicht mehr reichen!

Da kommt mir gerade eine Idee: Man könnte Bastelgemeinschaften bilden. 
Evtl. hat ja mein Nachbar gerade die Bauteile, die ich dringend 
benötige!? Wäre evtl. gar keine schlechte Idee. Oder wenigstens eine 
Liste, in der sich die Bastler eintragen lassen können. Oder wüsstet 
Ihr, wer in eurer Nachbarschaft entwickelt oder bastelt? Sorry, gin mir 
grad nur so durch den Kopf...

ciao

Marci

von Thomas S. (thommi)


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Mükra habe ich kürzlich auch in Ulm gesehen, hatte leider nur keine 
Zeit, da mal reinzuschauen.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Jörg R. schrieb:
> Holzinger gab es in Düsseldorf auf der Kölnerstraße. 200 Meter war
> Bürklin. Die sind 2 mal innerhalb Düsseldorfs umgezogen..bis sie dann
> ganz verschwunden waren. Die Verkäufer trugen weiße Arztkittel
> (vermutlich ESD gerecht) und waren z.T. so arrogant wie ich es sonst
> nirgendwo erlebt habe. Ich mochte auch den Katalog von denen nicht.
>
> Holzinger war damals mein Lieblingsladen. Nadler war ein Abenteuerland.
> Wenn man nichts brauchte ging man dorthin und wurde trotzdem fündig.

Einen solchen Beitrag zu genau diesem Tenor und 'Tatort' habe ich 
vermisst.
Ich habe genau die gleichen Erfahrungen gemacht. Bei Holzinger und 
Nadler war das so; du hast Arlt um die Ecke auf dem 'Am Wehrhahn' 
vergessen, das war ähnlich wie bei Nadler. Man fand immer etwas. (*)
Ja, die Experten von Bürklin. Du hast bei den weissen Kitteln dieses 
'Fachpersonals' noch das Adjektiv 'schmuddelig' vergessen. Die 
Nasenspitze erreichte Höhen, dass man sich wundern musste, dass sie 
nicht knickte. :-)

Alles 50 Jahre und mehr her.
(*) Wenn ich in meine Schatullen schaue, fallen mir immer wieder noch 
Teile in die Finger, die aus diesen Zeiten stammen.
In meinem Bücherregal habe ich sogar noch einen Bürklin Katalog von 1998 
gefunden..., der wird jetzt aber entsorgt.

73
Wilhelm

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wilhelm S. schrieb:
> Katalog von 1998

Seltenheitswert. Antiquität. Im Winter 2027/28, wenn der große Einfall 
startet, wärest Du froh, Du könntest damit noch ein Feuerchen machen um 
an was Warmes zu kommen.  ;)

Die Forscher hatten sich vertan. Sie meinten das Ergebnis 28 wäre 
Hexadezimal gewesen und machten deziaml 40 daraus. Die Apokalypse 
beginnt schon 2028!
https://www.kreiszeitung.de/stories/forscher-berechnen-datum-fuer-weltuntergang-apokalypse-beginnt-2040-91624308.html
(PS: Solchen tiefsinnigen Aufklärungen gibt es nur Freitags in Postings)

von M.A. S. (mse2)


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Harald K. schrieb:
> Und heute noch kann man in die Kaiserin-Augusta-Allee gehen und dort zur
> Mittagspause vor verschlossener Tür stehen.
1. weiß man das aber und 2. kann man dort auch bestellen.
Zu 1.: Du schreibst 'heute', war das dort jemals anders?

PS: Für die Nichtberliner: wir reden von Segor.

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