Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Aus Platinen-Layout Schaltplan mit Fritzing erstellen


von Dirk (astroboy)


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Guten Morgen!

Ich habe mich hier angemeldet, weil ich eine kleine Platine 
"re-engineeren" möchte. Sie besteht aus einem 14-poligen IC, ein paar 
Kondensatoren, ein paar Widerstände, ein Transistor und noch etwas 
Hühnerfutter.
Ich möchte gerne den Schaltplan erstellen, aber irgendwie habe ich 
jedesmal nach ein paar Stellen einen "Knoten im Kopf", wenn ich mir die 
Platine anschaue.

Jetzt kann ich ja unter Debian-Linux problemlos Fritzing nutzen, ich 
habe dann stattdessen einen anderen Weg gewählt und das Layout auf ein 
Blatt Papier gezeichnet (ohne verwirrend weiter die Bauteile 
einzuzeichnen) - kann ich dieses gezeichnete Layout irgendwie auch in 
Fritzing erstellen, dann die Bauteile dazwischen "pfriemeln" und 
Fritzing erstellt mir daraus einen Schaltplan?
Ich habe natürlich schon nach entsprechenden Anleitungen gesucht, aber 
alle Anleitungen, die ich gefunden habe, gehen von einem selbst 
bestückten Steckbrett in Fritzing als Ausgangspunkt aus - das habe ich 
aber ja gerade nicht.

Eine denkbare Alternative wäre in meinen Augen, dass ich vom IC 
ausgehend einzelne Bauteile in den Arbeitsbereich ziehe, diese jeweils 
mit den Kontakten verbinde und dann untereinander verbinde, und dann 
layoutet Fritzing mir das nach jedem Arbeitsschritt neu.

Oder hat jemand eine besser geeignete Vorgehensweise?

Kann da jemand mit einem hilfreichen Tipp unterstützen, z.B. kurz 
stichwortartig als step-by-step?! Würde mir sehr weiter helfen!

Erschwernis-Zulage: ich habe Fritzing noch nie vorher angewendet.

LG

Dirk

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk schrieb:
> Oder hat jemand eine besser geeignete Vorgehensweise?
Du selber hast die richtige Alternative genannt:

> den Schaltplan erstellen

Und das macht offenbar Probleme:
> aber irgendwie habe ich jedesmal nach ein paar Stellen einen "Knoten im
> Kopf", wenn ich mir die Platine anschaue.
Dann fang einfach nochmal und ggfs. nochmal an und löse einen Knoten 
nach dem anderen. Das muss nich in einer halben Stunde fertig sein und 
es kann auch gut sein, dass du den Schaltplan noch ein paar mal 
umzeichnen musst...

> Oder hat jemand eine besser geeignete Vorgehensweise?
Zeig doch mal Fotos von der Platine. Bisher wissen wir noch nicht mal, 
ob die ein- oder mehrlagig ist. Einlagige Platinen lassen sich gut mit 
einem Bild von oben und unten und einem Zeichenprogramm nachvollziehen. 
Bei zweilagigen Platinen kann es nötig sein, die Bauteile 
herunterzulöten. Bei Platinen mit merh Langen wirds dann langsam 
spannend.

> weil ich eine kleine Platine "re-engineeren" möchte. Sie besteht aus ...
Die Platine an sich besteht aus Epoxy und Kupfer und Lack.

: Bearbeitet durch Moderator
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Dirk schrieb:

> Ich habe mich hier angemeldet, weil ich eine kleine Platine
> "re-engineeren" möchte. Sie besteht aus einem 14-poligen IC, ein paar
> Kondensatoren, ein paar Widerstände, ein Transistor und noch etwas
> Hühnerfutter.

Gut. Machen!

> Jetzt kann ich ja unter Debian-Linux problemlos Fritzing nutzen

Vergiß Fritzing! Mit Fritzing zeichnet man keine Schaltpläne, sondern 
irgendwelche Hybride aus Schaltplan und Layout.

Bei der Handvoll Bauteile reichen Papier und Bleistift. Und zumindest 
für den Anfang wird auch ein Radiergummi nötig sein.

> hat jemand eine besser geeignete Vorgehensweise?

1. Schaltpläne orientieren sich nicht der physischen Erscheinung des 
Bauteils, sondern an der Funktion. Wenn dein 14-poliges IC eine 
Logikschaltung ist, dann wohl mit 2 oder 4 oder gar 6 gleichartigen 
Elementen. Ein 74LS04 z.B. enthält 6 Inverter. Für den Schaltplan ist 
nur ausschlaggebend, daß ein Inverter z.B. mit seinen Ausgang den 
Transistor antreibt. Welche Pin-Nummern dieser Inverter verwendet ist 
vollkommen egal (für den Schaltplan). Das erste wäre also, den Typ des 
IC zu bestimmen und die entsprechenden internen Komponenten auf das 
Papier zu malen.

2. Versorgungspannungen werden typisch als durchgehende waagerechte 
Linie gezeichnet. Plus ist dabei oben, bei mehreren Spannungen sind 
entsprechend viele Linien mit der höchsten Spannung ganz oben. Für die 
Nullinie (GND) verwendet man auch gern das entsprechende Symbol. Aber 
für den Anfang ist das nicht so wichtig.

3. Ein- und Ausgänge werden üblicherweise links (Eingänge) und rechts 
(Ausgänge) angeordnet. Der Signalfluß ist also im wesentlichen von links 
nach rechts.

4. Und jetzt jedes Bauteil auf der Platine durch das Symbol darstellen 
und die Verbindungen anhand der Leiterbahnen einzeichen. Es ist oft 
hilfreich, bei GND oder einer Versorgungsspannung anzufangen.

Wenn die grundsätzliche Schaltung aufgenommen ist, wird man meist noch 
etwas umgruppieren müssen. Z.B. um der Maxime "Signalfluß von links nach 
rechts" zu genügen.

Erst zum Schluß kann man den Schaltplan in einem Schaltplaneditor 
zeichen. Das kann auch ein beliebiges Vektor-Zeichenprogramm sein. Ich 
verwende unter Linux gern xfig oder xcircuit.

von Dirk (astroboy)


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Mhmm ok. Dann doch manuell.
Es handelt sich um die Minutenzeittakt-Platine einer 
Klappzahlen-Wanduhr. Die Schaltung ist um ein ICM7213IPD herum gebaut 
und hat am 11. Mai einfach aufgehört zu funktionieren.

Uh. Ich bin schon lange in Foren unterwegs, aber sowas habe ich auch 
noch nie gesehen. Jetzt ein Foto versehentlich zweimal veröffentlich, 
finde nichts zum Löschen, tut mir leid.

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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Dann solltest du als erstes mal schauen, ob es das 30 Jahre alte IC noch 
gibt, falls es defekt ist. Sonst nützt dir eine neue Platine gar nichts. 
Ich würde eher auf ein defektes Bauteil tippen. Entweder einer der 
beiden Elkos oder einer der drei grünen Kondis. Hast du ein Multimeter 
oder einen Oszi zumm Messen?

von Christian M. (christian_m280)


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Dirk schrieb:
> peweta_platine-front.jpg

Dirk schrieb:
> und noch etwas Hühnerfutter

Nö.

Gruss Chregu

von Dirk (astroboy)


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Helmut -. schrieb:
> Dann solltest du als erstes mal schauen, ob es das 30 Jahre alte IC noch
> gibt, falls es defekt ist. Sonst nützt dir eine neue Platine gar nichts.
Gibt es wohl als China-Nachbau oder angeblich bei Digikeys für 60€

> Ich würde eher auf ein defektes Bauteil tippen. Entweder einer der
> beiden Elkos oder einer der drei grünen Kondis. Hast du ein Multimeter
> oder einen Oszi zumm Messen?
Multimeter steht sofort zur Verfügung, Oszi bei meinen Eltern.

Ich hoffe, dass weder das IC noch der Transistor defekt sind. Das IC 
dürfte schwierig bis unmöglich zu beschaffen sein, den Transistor B561 
gibt es nicht mehr.
Und ansonsten stimme ich zu, meiner Meinung nach können sonst höchstens 
die Kondensatoren defekt sein, dass einer der Widerstände defekt ist, 
kann ich mir nicht vorstellen.
Die Schaltung lief einfach nicht mehr. Vorher hat die LED ca. 2x/s 
geblinkt und jede Minute wurde der Motor gestartet; jetzt passiert 
überhaupt nichts mehr. Spannungsquelle sind normalerweise zwei 
Monozellen in Reihe, also 3V.
Ich habe mal abgeschrieben, was für Bauteile drauf sind. Selbst wenn ich 
alle, die es gibt (bis auf das IC), kaufen würde, liege ich bei deutlich 
unter 5€.

Vielleicht kann mir ja jemand schreiben, was die unbekannten Bauteile 
sind?

- 1x Timebase-Generator-IC ICM7213 IPD
- 1x Transistor B561 (B 4F 2 steht auch noch drauf)
- 1x Quartz 4,194304
- 3x 2A473K (Grün, Kondensatoren?)
- 2x Elko 100µF, 10V
- 1x 27 (Braun, rund - Kondensator?)
- 1x 10 (Braun, rund - Kondensator?)
- 1x Widerstand Orange - Weiß - Rot - Gold (3,9k 5%)
- 1x Widerstand Braun - Rot - Braun - Gold (120 Ohm 5%)
- 1x Widerstand Orange - Orange - Gelb - Gold (330k 5%)
- 1x Widerstand Braun - Schwarz - Braun - Gold (100 Ohm 5%)
- 1x Diode, unbekannt, vielleicht 1N4148?
- 1x Trimmer, unbekannt
- 1x LED, Rot

Ich hätte die meisten Bauteile auch schon bestellt, aber mir fehlen halt 
die Werte in Gesichert, und ich bin mir unsicher, welche Widerstände 
(Baugröß) und welche Kondensatoren ich dann nehmen kann. Reichelt? Oder 
woanders?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Dirk schrieb:
> - 1x Transistor B561 (B 4F 2 steht auch noch drauf)

2SB561. Kann man auch einen BC327 verwenden.

> - 3x 2A473K (Grün, Kondensatoren?)

47nF Folienkondensatoren.

> - 1x 27 (Braun, rund - Kondensator?)
> - 1x 10 (Braun, rund - Kondensator?)

Keramikkondensatoren, Werte in pF.



Ich würde den ICM7213 durch einen µC ersetzen.

: Bearbeitet durch User
von Dirk (astroboy)


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Danke für die Auskünfte!

Ich werde mich heute Abend mal auf die Suche begeben und bestellen. 
Reichelt oder woanders, was wird empfohlen?

Zur Sache mit dem Mikrocontroller: Ja, wenn man da einen Ersatz bauen 
kann, dann ist das ja super. Ich hätte da am liebsten DCF-Korrektur für 
die Minuten-Impulse, aber keine(!) automatische Einstellung, weil die 
Motoren dabei vermutlich zu sehr belastet würden. Aber das wird wohl ein 
Traum bleiben.
Das übersteigt auch eindeutig meine derzeitigen Fähigkeiten - und meine 
freie Zeit, die ich benötigte, um mich darin einzuarbeiten.

Ich muss immer noch den Schaltplan nachmalen, denn aus dem Getriebe am 
Minuten-Motor kommen noch zwei zusätzliche Litze. Ob das ein 
Schließer/Öffner oder was ganz anderes ist, entzieht sich meiner 
Kenntnis. Ich habe überhaupt keinen Plan, wofür die in der Schaltung 
benötigt werden. Das sind auf dem Foto die zwei grünen Leitungen rechts, 
auf der Lötseite sind es die beiden Lötpunkte rechts außen zwischen C6 
und R3.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Dirk schrieb:
> Zur Sache mit dem Mikrocontroller

Wenn die Uhr ein Schmuckstück ist und man sie unbedingt wieder zum 
laufen bekommen möchte, dann könnte man auch ohne zu Programmieren, den 
1-Minuten-Impulsgenerator aus den CMOS Bausteinen CD4060, CD4020, CD4518 
und CD4584 bzw. CD40106 aufbauen.

Die Bausteine CD4017, CD4071 und CD4081 entfallen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Datenblatt des ICM7213 hast du? Hier werden zwei Ausgänge benutzt. Der 
Minutenausgang (Pin 14) geht auf den 100 Ohm Widerstand und der 
Sekundenausgang (Pin 2) geht über die Drahtbrücke Richtung Elko C2 und 
dann an den LED Anschluss, wenn ich das richtig sehe. Ausserdem ist da 
noch der 3,9k Pullup gegen 3V dran. Der Elko soll wohl fürs Blitzen der 
LED sorgen.

von Jörg R. (solar77)


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Matthias S. schrieb:
> Datenblatt des ICM7213 hast du? Hier werden zwei Ausgänge benutzt.
> Der Minutenausgang (Pin 14) geht auf den 100 Ohm Widerstand und der
> Sekundenausgang (Pin 2) geht über die Drahtbrücke Richtung Elko C2 und
> dann an den LED Anschluss, wenn ich das richtig sehe. Ausserdem ist da
> noch der 3,9k Pullup gegen 3V dran. Der Elko soll wohl fürs Blitzen der
> LED sorgen.

Neben deinen hilfreichen Ausführungen kann der TO auch mal die 
Versorgungsspannung am IC messen, zwischen PIN 4 (-) und PIN 10 (+). 
Dafür reicht das Multimeter.

Ich habe die Leiterbahnseite mal gespiegelt und neben die Bauteileseite 
gelegt. Man schaut so durch die Platine auf die Leiterbahnen. Vielleicht 
ist das hilfreich. Einen Schaltplan zu erstellen ist vermutlich nicht 
erforderlich, dafür sind es zu wenige Bauteile.

Datenblatt vom ICM7213IPD:

https://www.mikrocontroller.net/attachment/669828/ICM7213.pdf


Link zu einem Anbieter:

https://shop.darisusgmbh.de/Aktive-Bauteile/Integrierte-Schaltungen/ICs-alphabetisch/ICM/ICM7213IPD-EINS-SEC-MIN-TIMEBASE-DIP14::25092.html

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Dirk schrieb:
> Ich möchte gerne den Schaltplan erstellen, aber irgendwie habe ich
> jedesmal nach ein paar Stellen einen "Knoten im Kopf", wenn ich mir die
> Platine anschaue.

Fang einfach an.
- Bauteile in den Schaltplan legen,
- Zuordnung anhand der Grundschaltung im Datenblatt vornehmen, soweit 
möglich.
- Bauteile auf dem Platinenlayout plazieren.
- Luftlinien entsprechend der vorliegenden Platine routen
- fehlende Leiterbahnen Bauteilen zuordnen, im Schaltplan einzeichnen 
und Luftlinien wieder routen.

Das machst du so lange, bis dein Layout genauso wie die Platine aussieht 
und dann denkst du noch einmal über den Schaltplan nach und ordnest die 
Bauteile für eine übersichtliche Darstellung.

Jörg R. schrieb:
> Neben deinen hilfreichen Ausführungen kann der TO auch mal die
> Versorgungsspannung am IC messen, zwischen PIN 4 (-) und PIN 10 (+).

Zum "re-engineeren" die Versorgung zu messen, bringt relativ wenig. Ohne 
kann das IC nicht arbeiten.
Mindestens genauso wichtig wie die Versorgungsspannung ist ein 
schwingender Quarz (Pin 5 vom IC).

von Dirk (astroboy)


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Danke für eure hilfreichen Antworten!

Ich weiß zwar nicht, wie Du, Jörg, das IC gefunden hast, aber sei es 
drum - der Anbieter hat sogar den Transistor. Ich habe dort jetzt alles 
in den Warenkorb gelegt, ich hoffe mal, dass die Teileauswahl soweit 
korrekt ist?
Dass die Widerstände im Warenkorb 1% sind, dürfte ja eher besser als 
schlechter sein.

Einzig der Trimmer fehlt mir noch, weil ich nicht weiß, was der für 
einen Wert haben könnte.

Jemand eine Idee, was das sein könnte?!?:
>aus dem Getriebe am Minuten-Motor kommen noch zwei zusätzliche Litze. Ob das ein 
Schließer/Öffner oder was ganz anderes ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich 
habe überhaupt keinen Plan, wofür die in der Schaltung benötigt werden. Das sind 
auf dem Foto die zwei grünen Leitungen rechts, auf der Lötseite sind es die beiden 
Lötpunkte rechts außen zwischen C6 und R3.

https://shop.darisusgmbh.de/Aktive-Bauteile/Integrierte-Schaltungen/ICs-alphabetisch/ICM/ICM7213IPD-EINS-SEC-MIN-TIMEBASE-DIP14::25092.html

https://shop.darisusgmbh.de/Aktive-Bauteile/Diskrete-Halbleiter/Transistoren/Alphabetisch/2SB/2SB561-Transistor-PNP-25V-0-7A-0-5W-TO92::31025.html

https://shop.darisusgmbh.de/Passive-Bauteile/Quarze-u-ae/Quarze/HC-49-U/QM004-194-Quarz-4-194-304Hz-HC-49-U::3655.html

https://shop.darisusgmbh.de/Passive-Bauteile/Kondensatoren/Keramische-Kondensatoren/Vielschicht-Z5U-RM5-08/C315C473M5U5TA-Keramik-Kondensator-MLCC-47nF-63V-Z5U-RM5-08::11196.html

https://shop.darisusgmbh.de/Passive-Bauteile/Kondensatoren/Panasonic/Polymer/OS-CON-Aluminium/SEP/16SEPC100MW-OS-CON-SEPC-Polymer-Kondensator-100uF-16V-6-3x9mm-RM2-5::61884.html

https://shop.darisusgmbh.de/Passive-Bauteile/Kondensatoren/Keramische-Kondensatoren/Scheiben-RM2-54/KEPF027-2-5-Keramischer-Kondensator-27pF-100V-RM2-54-5-NPO::7861.html

https://shop.darisusgmbh.de/Passive-Bauteile/Kondensatoren/Keramische-Kondensatoren/Scheiben-RM2-54/KEPF010-2-5-Keramischer-Kondensator-10pF-100V-RM2-54-5-NPO::11228.html

https://shop.darisusgmbh.de/Aktive-Bauteile/Diskrete-Halbleiter/Dioden/Gleichrichterdioden/Hyper-Fast/1N4150-50V-300mA::73043.html

https://shop.darisusgmbh.de/Passive-Bauteile/Widerstaende/Metallschicht/0207-0-6-Watt-1/100-820-Ohm/SMA207E100-Metallschicht-Widerstand-0207-0-6W-1-100R-Gurt::2557.html

https://shop.darisusgmbh.de/Passive-Bauteile/Widerstaende/Metallschicht/0207-0-6-Watt-1/1K-82-KOhm/SMA207K003-9-Metallschicht-Widerstand-0207-0-6W-1-3-9K-Gurt::2576.html

https://shop.darisusgmbh.de/Passive-Bauteile/Widerstaende/Metallschicht/0207-0-6-Watt-1/100-820-Ohm/SMA207E120-Metallschicht-Widerstand-0207-0-6W-1-120R-Gurt::2558.html

https://shop.darisusgmbh.de/Passive-Bauteile/Widerstaende/Metallschicht/0207-0-6-Watt-1/100K-10MOhm/SMA207K330-Metallschicht-Widerstand-0207-0-6W-1-330K-Gurt::2599.html

von Dirk (astroboy)


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So. Schaltplan hoffentlich richtig erstellt.
Die roten Quadrate sind Anschlussfahnen. Es gibt keine Anschlussfahne 
für Minus in der Zeichnung.
Der fragliche Kontakt (oder was auch immer das ist) geht an die 
Anschlussfahne an C6 (ganz links im Bild) und C1 (oben rechts im Bild). 
Vielleicht kann ja jemand daraus Schlüsse ziehen.

von Jörg R. (solar77)


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Rainer W. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Neben deinen hilfreichen Ausführungen kann der TO auch mal die
>> Versorgungsspannung am IC messen, zwischen PIN 4 (-) und PIN 10 (+).
>
> Zum "re-engineeren" die Versorgung zu messen, bringt relativ wenig.

Die Spannung zwischen Pin 4 und Pin 10 zu messen dient der Fehlersuche, 
das hat nichts mit Reengineering zu tun.

> Ohne kann das IC nicht arbeiten.

Eben. Deshalb soll der TO messen ob überhaupt eine Versorgungsspannung 
vorhanden ist.

von Jörg R. (solar77)


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Dirk schrieb:
> Einzig der Trimmer fehlt mir noch, weil ich nicht weiß, was der für
> einen Wert haben könnte.

Der wird vermutlich im Bereich von ca. 5pf bis 30pf einstellbar sein. 
Damit kannst du die Oszillatorfrequenz etwas ziehen. Um das zu messen 
brauchst du allerdings einen Frequenzzähler, ein Oszi taugt dafür nicht.


> Jemand eine Idee, was das sein könnte?!?:
> aus dem Getriebe am Minuten-Motor kommen noch zwei zusätzliche Litze.
> Ob das ein Schließer/Öffner oder was ganz anderes ist, entzieht sich
> meiner Kenntnis. Ich habe überhaupt keinen Plan, wofür die in der
> Schaltung benötigt werden.

Ein grüner Draht geht an die Versorgungsspannung, also wird die wohl 
geschaltet. Ob der Kontakt (wenn es einer ist) dahinter hängt NO oder NC 
ist lässt sich so nicht erkennen.

Ich würde übrigens nicht einfach blind alles tauschen. Die Widerstände 
werden nicht defekt sein. Transistor und Diode kannst du testen, die 
Kondensatoren eigentlich auch.

Du schreibst ja das du Zugriff auf ein Oszilloskop hast. Dann kannst du 
an dem Chip messen.

von Alexander (alecxs)


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Lothar M. schrieb:
> Einlagige Platinen lassen sich gut mit einem Bild von oben und unten und
> einem Zeichenprogramm nachvollziehen.

In TARGET 3001! kann man die Bilder hinterlegen, Bauteile platzieren und 
die Leiterbahnen abpauschen. Das Programm generiert den Schaltplan.

https://server.ibfriedrich.com/wiki/ibfwikide/index.php/Reverse_Engineering

: Bearbeitet durch User
von Dieter B. (debe)


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Hier ist das Eingeweide des ICM7213 von 1981.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Alexander schrieb:
>
> In TARGET 3001! kann man die Bilder hinterlegen, Bauteile platzieren und
> die Leiterbahnen abpauschen. Das Programm generiert den Schaltplan.

Das kann allenfalls einen Verdrahtungsplan erstellen.

von Rainer W. (rawi)


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Dirk schrieb:
> Einzig der Trimmer fehlt mir noch, weil ich nicht weiß, was der für
> einen Wert haben könnte.

Der ist erstmal egal.

Was ist denn nun das Ziel deiner Aktion?
Funktioniert deine vorhandene Platine nicht und du möchtest sie 
reparieren?
Oder geht es darum, die Schaltung nachzubauen und eine komplette 
Dokumentation dafür zu erstellen?
Oder machst du eine Fingerübung, um Fritzing zu lernen?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Dirk schrieb:
> Es handelt sich um die Minutenzeittakt-Platine einer
> Klappzahlen-Wanduhr. Die Schaltung ist um ein ICM7213IPD herum gebaut
> und hat am 11. Mai einfach aufgehört zu funktionieren.

Dann geht es nicht um das re-engineering, sondern um eine Reparatur.
Wenn es irgend ein Bauteil auf der Platine erwischt hätte, dann könnte 
man es einfach auslöten und ein neues einlöten. Auch wenn man eine neue 
Platine bräuchte, könnte man einfach eine neuzeichnen ohne den 
Stromlaufplan aufzunehmen.

Aber so weit sind wir noch lange nicht. Tips kamen ja schon. Zuerst mal 
gründlich inspizieren. Alle Lötstellen nachlöten. Platine auf Haarrisse 
prüfen. Drähte und eventuelle Taster/Schalter prüfen. In der Uhr 
eingebaut die Betriebsspannung am IC messen. Prüfen ob der Quarz 
schwingt; dazu am besten TEST (Pin 11) auf H legen und an OUT3 (Pin 2) 
die 2kHz prüfen. Details im Datenblatt.

Aber es ist relativ unwahrscheinlich, daß es das IC oder den Transistor 
erwischt hat. Auch nicht den Quarz. Runtergefallen ist die Uhr ja nicht.

von Dirk (astroboy)


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Guten Morgen!

@rawi:
Stimmt, das geht aus meinem Start-Posting überhaupt nicht hervor. Die 
Uhr ist mir sehr wichtig!

Das Ziel meiner Aktion war bzw. ist, dass die Schaltung und damit die 
Uhr wieder funktioniert.
Ich hatte gedacht, dass ich vielleicht mit Hilfe des Schaltplan eher 
verstehe, was diese Schaltung überhaupt macht. Als Kind und Jugendlicher 
habe ich viel mit den Fischer-Technik Elektronikbaukästen gemacht, aber 
das ist offensichtlich zu lange her, ich merke, dass mein Wissen extrem 
eingerostet ist.

Mit anderen Worten: Ich benötige Hilfe, um die Schaltung wieder an's 
Laufen zu bekommen!

Zur Info: Vorhanden ist ein Netzteil, welches 3V liefern kann (um die 
Schaltung zu bestromen), diverse Multimeter, selbstverständlich 
Lötkolben. Frequenzzähler, uraltes Oszi und noch einige andere Meßgeräte 
wären bei meinem Papa verfügbar.

@a-za-z0-9
Stimmt, runtergefallen ist da nichts. Wenn Du schon schreibst, dass es 
unwahrscheinlich ist, dass IC, Quartz oder Transistor defekt sind 
(letzteres glaube ich sowieso nicht, denn so wie ich das verstehe, hat 
der Transistor ja nichts mit der LED zu tun) - was ist denn Deine 
Vermutung?

P.S.: was heißt
>TEST (Pin 11) auf H legen und an OUT3 (Pin 2) die 2kHz prüfen.

Wenn das etwas ausführlicher ginge, würde ich mich freuen! Einige 
Abkürzungen sind mir nicht mehr geläufig, ich bewege mich nicht täglich 
in diesem Umfeld, und ich habe Sorge, dass ich, weil ich etwas falsch 
verstehe, mehr kaputt mache. Ich vermute, ich soll an Pin 11 3V anlegen 
und dann an Pin 2 mit einem Frequenzzähler messen, ob dort 2kHz 
herauskommen?

LG

: Bearbeitet durch User
von Dirk (astroboy)


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Oh, und noch eine wichtige Info als Nachtrag:
Es kann IMHO nur ein Defekt auf der Steuerplatine vorliegen, denn der 
Minutentakt-Motor, der zusammen mit diesem Getriebe-Kontakt und der LED 
als einzig externe Teile an die Platine angeschlossen werden, läuft, 
sobald man ihm 3V gibt.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg R. schrieb:
> Man schaut so durch die Platine auf die Leiterbahnen. Vielleicht ist
> das hilfreich.
Wenn man sich die Mühe macht und schöne rechtwinklige und viereckige 
Fots macht, dann hilft das durchaus, denn dann kann man die Platine 
"durchsichtig" übereinander legen. Das gelingt hier wegen der schrägen 
Fotos nur "so ungefähr".

Alexander schrieb:
> In TARGET 3001! kann man die Bilder hinterlegen
Aber auch dort sollte die Leiterplatte nicht schräg fotografiert sein.

Old P. schrieb:
> Das kann allenfalls einen Verdrahtungsplan erstellen.
Ja, die Bauteile sinnvoll sorteiren muss man dann natürlich trotzdem.

von Dirk (astroboy)



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Ich habe mal zwei aktuelle und hoffentlich besser geeignete Fotos 
beigefügt, welche ich im ausgebauten Zustand gemacht habe. Die anderen 
waren etwas schief, weil die Platine da noch an den Leitungen hing. 
Hilft das, das noch besser zu generieren? Bitte die Fotos mit 
Unterstrich im Namen verwenden, da habe ich die Leiterbahnsicht schon 
gespiegelt und den Haken bei "Bild automatisch verkleinern, falls nötig" 
weggenommen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Dirk schrieb:
> Wenn Du schon schreibst, dass es
> unwahrscheinlich ist, dass IC, Quartz oder Transistor defekt sind
> (letzteres glaube ich sowieso nicht, denn so wie ich das verstehe, hat
> der Transistor ja nichts mit der LED zu tun) - was ist denn Deine
> Vermutung?

Schrieb ich doch:

>> Zuerst mal gründlich inspizieren.
>> Alle Lötstellen nachlöten. Platine auf Haarrisse
>> prüfen. Drähte und eventuelle Taster/Schalter prüfen. In der Uhr
>> eingebaut die Betriebsspannung am IC messen.

Das wahrscheinlichste ist ein Wackler oder eine Unterbrechung. Kontakte 
verschmutzen oder brechen im Alter. Elkos altern zwar, werden hier aber 
nur zur Abblockung der Versorgung verwendet. Kerkos und Trimmer (am 
Quarz) können auch einen Kurzschluß haben. Auslöten und mit 
Widerstandmessung im höchsten Meßbereich prüfen.


> P.S.: was heißt
>>TEST (Pin 11) auf H legen und an OUT3 (Pin 2) die 2kHz prüfen.
>
> Wenn das etwas ausführlicher ginge, würde ich mich freuen! Einige
> Abkürzungen sind mir nicht mehr geläufig, ich bewege mich nicht täglich
> in diesem Umfeld, und ich habe Sorge, dass ich, weil ich etwas falsch
> verstehe, mehr kaputt mache. Ich vermute, ich soll an Pin 11 3V anlegen
> und dann an Pin 2 mit einem Frequenzzähler messen, ob dort 2kHz
> herauskommen?

Genau. An Pin 2 (aka OUT3) kommen im Normalbetrieb kurze (7.8ms) Pulse 
im Sekundentakt raus. Das geht schlecht zu messen. Deshalb hat das IC 
den TEST Anschluß (an Pin 11). Wenn man den mit der Betriebsspannung 
verbindet (H Pegel) dann werden intern ein paar Teilerstufen 
übersprungen und es sollten dann genau 2048Hz an Pin 2 nachweisbar sein. 
Wenn nicht, ist entweder das IC hin oder der Quarz oder einer der 
beteiligten Kondesatoren hat einen  Schluß.

Mit TEST=H kann man die Uhr mit einem Frequenzzähler auch abgleichen 
(wenn man einen neuen Quarz eigebaut hat z.B.). Einfach so lange am 
Trimmer nachstellen, bis man 2048Hz mißt.

von Rainer W. (rawi)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn man sich die Mühe macht und schöne rechtwinklige und viereckige
> Fots macht

Heutzutage verfügt jedes Smartphone über die Möglichkeit, ein Photo auch 
nachträglich noch perspektivisch zu entzerren.

: Bearbeitet durch User
von Dirk (astroboy)


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Ok. Wenn ich Bauteile wie Kondensatoren zur Prüfung sowieso auslöten 
muss, dann kann ich sie auch gleich austauschen. Das ganze Zeug kostet 
ja nicht die Welt, und bei ca. 40 Jahre alten Kondensatoren dürfte das 
nicht die schlechteste Idee sein, zumal es sich hier um eine sehr 
übersichtliche Menge handelt.
Sind die Teile, die ich oben verlinkt habe, für diese Anwendung korrekt?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> Heutzutage verfügt jedes Smartphone über die Möglichkeit, ein Photo auch
> nachträglich noch perspektivisch zu entzerren.
Es "dreht" dann aber nicht noch die schräg fotografierten Bauteile 
senkrecht...

Sag ichs mal so: die Perspektive gleich von vorn herein richtig zu 
wählen macht auch nicht mehr Aufwand.

von Dirk (astroboy)


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Ich war mir nicht bewusst, dass das notwendig ist bzw. das jemand auf 
die Idee kommt, so eine Überlagerung zu erstellen. Deshalb ja jetzt zwei 
neue Fotos, mit Stativ und "richtigem" Licht aufgenommen.

von Rainer W. (rawi)


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Axel S. schrieb:
>>> Alle Lötstellen nachlöten. Platine auf Haarrisse prüfen.

Dirk schrieb:
> Wenn ich Bauteile wie Kondensatoren zur Prüfung sowieso auslöten
> muss, dann kann ich sie auch gleich austauschen.

Was spricht gegen systematische Vorgehensweise, statt wild auf der 
Platine rumzubraten, zumal so eine Pertinaxplatine sowieso nicht die 
unverwüstlichste ist. Sooh schlimm ist es doch nun wirklich nicht, bei 
den paar Bauteilen, den Schaltplan aufzunehmen, die Versorgungsspannung 
(auch) mit dem Oszi anzugucken und sich dann systematisch vom Quarz zum 
Ausgang vorzuarbeiten.

Axel S. schrieb:
> An Pin 2 (aka OUT3) kommen im Normalbetrieb kurze (7.8ms) Pulse
> im Sekundentakt raus.

Um es genau zu sagen, kommen dort gar nicht raus. Der Out3 ist einen 
Open-Drain Ausgang, d.h. um dort irgendeine Spannung messen zu können, 
muss der mit einem Pull-Up beschaltet sein. Ob dort so einer vorhanden 
ist, kann man im Schaltplan nachsehen und die Funktion mit einem 
Multimeter verifizieren. Bevor man am Testpin irgendetwas anlegt (und 
evtl. noch mehr kaputt macht), ist auch hier der Blick in den Schaltplan 
gefragt.

von Hans (ths23)


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Dirk schrieb:
> der Anbieter hat sogar den Transistor. Ich habe dort jetzt alles
> in den Warenkorb gelegt, ich hoffe mal, dass die Teileauswahl soweit
> korrekt ist?
> Dass die Widerstände im Warenkorb 1% sind, dürfte ja eher besser als
> schlechter sein.
>
> Einzig der Trimmer fehlt mir noch, weil ich nicht weiß, was der für
> einen Wert haben könnte.
Mach mal langsam. Du brauchst definitiv nicht alle Bauteile. Der Trimmer 
wird nicht kaputt sein - was soll daran kaputt gehen. Der Trimmer selbst 
hat einige Pikofarad und dient nur zum Ziehen des Quarzoszillators auf 
die exakte Frequenz.

Prüfe mal den Elko C1. Wenn Deine Schaltung stimmt und der Schluß hat 
wird die Betriebsspannung kurz geschlossen und dann funktioniert 
natürlich nichts mehr.
Am Pin Pin 3 des Ic's (Reseteingang) hängt einer der grünen C's. Hier 
mal prüfen ob der richtige Pegel anliegt. Wenn ich das Innenleben des IC 
richtig interpretiere sollte an diesem Pin Low anliegen, intern gibt es 
im IC einen Pulldown und da gehe ich mal davon aus, daß der IC mit 
Highpegel zurück gesetzt wird. Notfalls halt mal den Kondensator 
auslöten, dann ist nur der Pulldown wirksam.
Ansonsten gibt es diverse Pins am IC wo man schauen kann obe Impulse 
kommen.

von Rainer W. (rawi)


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Lothar M. schrieb:
> Es "dreht" dann aber nicht noch die schräg fotografierten Bauteile
> senkrecht...

Für den Schaltplan ist nur relevant, was in der Platinenebene passiert. 
Ob ein Kondensator etwas schräg steht (egal ob wegen schräger Montage 
oder perspektivischer Verzerrung) ist absolut egal.

Was wird hier wegen 15 Bauteilen (16 mit der Drahtbrücke) auf einer 
einseitigen Platine für ein Zauber veranstaltet ...

von Dirk (astroboy)


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Rainer W. schrieb:
> Dirk schrieb:
>> Wenn ich Bauteile wie Kondensatoren zur Prüfung sowieso auslöten
>> muss, dann kann ich sie auch gleich austauschen.

> Was spricht gegen systematische Vorgehensweise, statt wild auf der
> Platine rumzubraten, zumal so eine Pertinaxplatine sowieso nicht die
> unverwüstlichste ist. Sooh schlimm ist es doch nun wirklich nicht, bei
> den paar Bauteilen, den Schaltplan aufzunehmen, die Versorgungsspannung
> (auch) mit dem Oszi anzugucken und sich dann systematisch vom Quarz zum
> Ausgang vorzuarbeiten.

Nichts. Aber mir wurde ja weiter oben geraten, Bauteile auszulöten und 
dann durch Messen zu prüfen. Und wenn ich ein uraltes 10ct-Bauteil 
auslöte, tausche ich es aus.
Ich bin sehr für systematisches Vorgehen, aber dazu brauche ich 
tatsächlich eine mehr oder weniger präzise Anleitung.

von Dirk (astroboy)


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Hans schrieb:
> Prüfe mal den Elko C1. Wenn Deine Schaltung stimmt und der Schluß hat
> wird die Betriebsspannung kurz geschlossen und dann funktioniert
> natürlich nichts mehr.
Wie? Im eingebauten Zustand einfach Widerstandsmessung zwischen den 
Beinchen? Oder auslöten? Dann kommt sowieso ein neuer rein.

> Am Pin Pin 3 des Ic's (Reseteingang) hängt einer der grünen C's. Hier
> mal prüfen ob der richtige Pegel anliegt. Wenn ich das Innenleben des IC
> richtig interpretiere sollte an diesem Pin Low anliegen, intern gibt es
> im IC einen Pulldown und da gehe ich mal davon aus, daß der IC mit
> Highpegel zurück gesetzt wird. Notfalls halt mal den Kondensator
> auslöten, dann ist nur der Pulldown wirksam.
Low heißt, da müssen gegen Masse 0V anliegen?

> Ansonsten gibt es diverse Pins am IC wo man schauen kann obe Impulse
> kommen.

Rainer W. schrieb:
> Was wird hier wegen 15 Bauteilen (16 mit der Drahtbrücke) auf einer
> einseitigen Platine für ein Zauber veranstaltet ...

Das ist zu einem gewissen Teil sicherlich auch meine "Schuld", weil 
meine Ursprungsfrage ja eine andere war. Wenn mir jemand eine 
verständliche Anleitung gibt, wie ich vorgehen soll (das heißt leider 
etwas ausführlicher als Du es vermutlich gewohnt bist), dann bin ich mir 
sicher, dass ich das hinbekomme.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


Angehängte Dateien:

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Dirk schrieb:
> Ich habe mal zwei aktuelle und hoffentlich besser geeignete Fotos
> beigefügt, welche ich im ausgebauten Zustand gemacht habe. Die anderen
> waren etwas schief, weil die Platine da noch an den Leitungen hing.
> Hilft das, das noch besser zu generieren? Bitte die Fotos mit
> Unterstrich im Namen verwenden, da habe ich die Leiterbahnsicht schon
> gespiegelt und den Haken bei "Bild automatisch verkleinern, falls nötig"
> weggenommen.

Also mal ehrlich: In der Zeit, in der Du bei der Handvoll Teile die 
ganzen Fotos bearbeitet und hier mehrfach eingestellt hast, hättest Du 
mit Multimeter, Durchklingeln und Lupe längst die Schaltung fehlerfrei 
abgepinselt.

Was hättest Du bei einem solchen Monster gemacht (Foto) Einige Hundert 
Potis, Schalter und Gedöhns, nur mit Lupe, Multimeter und (zugegeben) 
ein paar ähnlichen Schaltplänen abgezeichnet.

Klatr, das hat gedauert und ja, das habe ich hier schon irgendwo mal 
gezeigt. Nochmal aber niemals! ;-)

(Der eine Schaltplan ist nur ein Beispiel, das waren einige Seiten.)

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Dirk (astroboy)


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Danke für die Blumen. Aber die Fotos sind, bis auf die letzten zwei, 
"aus der Hüfte" und vollkommen unbearbeitet, das ist insgesamt 
vielleicht eine Minute gewesen.
Mit Vorwürfen komme ich übrigens keinen Schritt weiter.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Dirk schrieb:
> Danke für die Blumen. Aber die Fotos sind, bis auf die letzten zwei,
> "aus der Hüfte" und vollkommen unbearbeitet, das ist insgesamt
> vielleicht eine Minute gewesen.
> Mit Vorwürfen komme ich übrigens keinen Schritt weiter.

Das sind keine Vorwürfe, dass sollte zum Überlegen anregen und 
vielleicht auch zeigen "wie groß" Dein Problem ist. ;-)

Mir ist noch immer nicht klar, was da nun nicht geht....
Die Widerstände kannst Du durchmessen (eventuell einseitig ablöten)
Die Elkos notfalls auch. Die (hellbraunen) Keramiks und (grünen) 
Folien-Cs gehen sehr, sehr selten defekt, genauso wie der Quarz. Bleiben 
noch die Diode und der Transistor, das macht auch das Multimeter. Wenn 
also alles den Werten entspricht, ist es das IC und Du bis im Orkus.

Heute würde man mit dem kleinsten µC (z.B. ATTiny 13) und Quarz nebst 
4-5 weiteren Teilen einen Sekundentaktgeber aufbauen, Schaltungen dafür 
findet man zuhauf im Netz.

Wenn es Dir aber auf absolute Originalität ankommt (das könnte ich gut 
verstehen), dann wird die Suche nach dem IC Nerven und/oder Euronen 
kosten.

Old-Papa

von Dirk (astroboy)


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Old P. schrieb:
> Mir ist noch immer nicht klar, was da nun nicht geht....

Na die Uhr steht. Die LED blitzt nicht mehr, der Motor läuft nicht mehr 
jede Minute an.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Dirk schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Mir ist noch immer nicht klar, was da nun nicht geht....
>
> Na die Uhr steht. Die LED blitzt nicht mehr, der Motor läuft nicht mehr
> jede Minute an.

Na das kann doch alles sein, nicht nur diese Schaltung. Strom weg, Motor 
defekt, Kabelbruch und und und.

Du hast doch geschrieben, dass Du Zugriff auf einen Oszi hast, dass wäre 
meine erste Wahl gewesen.

- Liegt Spannung überall an?
- Kommen Minutenimpulse raus? (Oszi)
- Kommen die am Motor/Led an? (Oszi)
- Funktioniert der Quarz) (Oszi)
- Kommen die Impulse aus Pin14 vom IC raus, an der Basis an und am 
Kollektor wieder raus (Deine Skizze) (Oszi)
- .....

Ich gehe davon aus, dass Du halbwegs mit Oszi und Multimeter klarkommst.

Nur eins muss Du machen: Anfangen!
Du kannst natürlich 1zu1 alle Bauteile auf der Platine tauschen, aber 
bitte nur Step by Step, sonst weißt Du nie was wirklich defekt ist.

Old-Papa

von Dirk (astroboy)


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Old P. schrieb:
> Dirk schrieb:
>> Na die Uhr steht. Die LED blitzt nicht mehr, der Motor läuft nicht mehr
>> jede Minute an.
> Na das kann doch alles sein, nicht nur diese Schaltung. Strom weg, Motor
> defekt, Kabelbruch und und und.

Ich möchte jetzt hier wirklich nicht alles wiederholen, was weiter oben 
schon ausgewalzt wurde. Alle Möglichkeiten, die Du genannt hast, stehen 
schon im thread. Strom ging zumindest bis zur Platine, Motor läuft, wenn 
man Spannung anlegt, somit auch keine Kabelbrüche (wo sollen die so 
plötzlich herkommen bei einem Teil, was man nie bewegt!?).

> Du hast doch geschrieben, dass Du Zugriff auf einen Oszi hast, dass wäre
> meine erste Wahl gewesen.

Den muss ich erstmal umständlich holen, der steht nicht um die Ecke.
Ich werde jetzt erstmal die Teile bestellen, 15€ tun mir nicht weh, das 
entspricht fast dem Äquivalent "zweimal Oszi holen".

von Dirk (astroboy)


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Rainer W. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> An Pin 2 (aka OUT3) kommen im Normalbetrieb kurze (7.8ms) Pulse
>> im Sekundentakt raus.
>
> Um es genau zu sagen, kommen dort gar nicht raus. Der Out3 ist einen
> Open-Drain Ausgang, d.h. um dort irgendeine Spannung messen zu können,
> muss der mit einem Pull-Up beschaltet sein. Ob dort so einer vorhanden
> ist, kann man im Schaltplan nachsehen und die Funktion mit einem
> Multimeter verifizieren. Bevor man am Testpin irgendetwas anlegt (und
> evtl. noch mehr kaputt macht), ist auch hier der Blick in den Schaltplan
> gefragt.

Wenn ich nicht einen ganz groben Fehler gemacht habe, liegt doch an Pin2 
(aka OUT3) durch R2 (3,9K) Versorgungsspannung an. Das verwirrt mich 
gerade, da kommen Pulse im Sekundentakt raus?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk schrieb:
> liegt doch an Pin2 (aka OUT3) durch R2 (3,9K) Versorgungsspannung an.
Nennt sich Pullup und ist bei einem OpenDrain-Ausgang nicht unüblich.

> Das verwirrt mich gerade
Du hast den Weg über die danebenliegende Brücke hin zum C2 nicht 
beachtet.

: Bearbeitet durch Moderator
von Hans (ths23)


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Dirk schrieb:
> Und wenn ich ein uraltes 10ct-Bauteil
> auslöte, tausche ich es aus.
Elektronische Bauelemente sind viel zu billig - da wird lieber gleich 
ausgetauscht als geprüft bzw. gemessen.

Dirk schrieb:
> Wie? Im eingebauten Zustand einfach Widerstandsmessung zwischen den
> Beinchen?
oder einfach Versorgungsspannung dierekt am IC messen.

Dirk schrieb:
> Low heißt, da müssen gegen Masse 0V anliegen?
Korrekt, genau <=0,5V.

Dirk schrieb:
> Wenn ich nicht einen ganz groben Fehler gemacht habe, liegt doch an Pin2
> (aka OUT3) durch R2 (3,9K) Versorgungsspannung an.
Wenn Dein Schaltplan korrekt ist, dann wäre der R2 der Pullup für OUT3. 
Damit könnte man direkt an Out3 mit dem Oszi messen. Ohne Oszi einfach 
mal einen beliebigen npn-Transistor über einen Widerstand (ca. 1KOhm) 
ankoppeln. Im Kollektorkreis des Transistors eine LED mit Vorwiderstand. 
Damit sollte man die Impulse sehen können. Mit einem Analogmultimeter 
sollte man die Impulse ebenfalls am "Zappeln" des Zeigers sehen können.

von Rainer W. (rawi)


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Dirk schrieb:
> peweta-schaltplan.jpg

Jetzt kommt der zweite Schritt, aus dem Verdrahtungsplan einen 
Schaltplan zu zeichnen. Damit das irgendwie verständlich wird, müsstest 
du dich als nöchstes etwas mit der Funktion des ICs beschäftigen und die 
Funktionsblöcke aus dem Datenblatt auch im Schaltplan verständlich 
einbauen, statt aussagelos die IC-Pins darzustellen. Der Schaltplan 
sollte die Signalverarbeitung von links nach rechts darstellen, die 
Spannungen von oben nach unten. Aus Gründen der Übersichtlichkeit 
sollten die Anschlüsse möglichst sinnvoll am Rand auftauchen und nicht 
irgendwo in den Plan eingestreut sein.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Rainer W. schrieb:
> Dirk schrieb:
>> peweta-schaltplan.jpg
>
> Jetzt kommt der zweite Schritt, aus dem Verdrahtungsplan einen
> Schaltplan zu zeichnen. Damit das irgendwie verständlich wird, müsstest
> du dich als nöchstes etwas mit der Funktion des ICs beschäftigen und die
> Funktionsblöcke aus dem Datenblatt auch im Schaltplan verständlich
> einbauen, statt aussagelos die IC-Pins darzustellen. Der Schaltplan
> sollte die Signalverarbeitung von links nach rechts darstellen, die
> Spannungen von oben nach unten. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
> sollten die Anschlüsse möglichst sinnvoll am Rand auftauchen und nicht
> irgendwo in den Plan eingestreut sein.

Naja, wir haben alle mal angefangen. ;-)
Die Funktionsblöcke wären schön, doch zunächst würde ein lesbarer Plan 
mit dem IC als Black-Box in der Mitte schon helfen. Dann noch 
Betriebsspannung oben und Masseanschlüsse (vermute Minus) als Symbole 
nach unten.

Old-Papa

von Rainer W. (rawi)


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Axel S. schrieb:
> Vergiß Fritzing! Mit Fritzing zeichnet man keine Schaltpläne, sondern
> irgendwelche Hybride aus Schaltplan und Layout.

Tip: Falls du in Fritzing den Schaltplan sehen möchtest, wechselst du 
einfach über den Tab "Schaltplan" in die Schaltplanansicht.

Old P. schrieb:
> Naja, wir haben alle mal angefangen. ;-)

Deswegen die Hinweise zur Verbesserung ...

> Die Funktionsblöcke wären schön, doch zunächst würde ein lesbarer Plan
> mit dem IC als Black-Box in der Mitte schon helfen.

Das IC als Black-Box hilft wenig, wenn man die Schaltung verstehen will. 
Dafür braucht man die Funktionsblöcke. Wenn die nicht im Plan 
dargestellt sind, muss man zum Lesen immer zwischen Plan und Datenblatt 
hin und her springen und ist mehr mit Springen als mit Verstehen 
beschäftigt. Zusätzlich zur Pinnummer trägt die Pinbezeichnung auch noch 
dazu bei, die Beziehung zur realen Hardware im Schaltplan zu verewigen, 
so wie es bei jedem vernünftig angelegt Symbol in einem eCAD-Programm 
gemacht wird.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7880368 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Rainer W. schrieb:
....
> Das IC als Black-Box hilft wenig, wenn man die Schaltung verstehen will.
> Dafür braucht man die Funktionsblöcke. Wenn die nicht im Plan
> dargestellt sind, muss man zum Lesen immer zwischen Plan und Datenblatt
> hin und her springen und ist mehr mit Springen als mit Verstehen
> beschäftigt.

Bei diesem einfachst-IC mag das noch gehen, aber hast Du z.B. einen µC 
(oder anderen hochintegrierten Baustein) in der Schaltung und willst 
wirklich alle Funktionsblöcke nebst Perepherie aufpinseln, sitzt Du Tage 
alleine am Zeichen der Blöcke und brauchst sehr viel Papier (falls 
ausgedruckt) und übersichtlicher wird das auch nicht.

> Zusätzlich zur Pinnummer trägt die Pinbezeichnung auch noch
> dazu bei, die Beziehung zur realen Hardware im Schaltplan zu verewigen,
> so wie es bei jedem vernünftig angelegt Symbol in einem eCAD-Programm
> gemacht wird.

Da stimme ich zu.

Old-Papa

von Rainer W. (rawi)


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Old P. schrieb:
> Bei diesem einfachst-IC mag das noch gehen, aber hast Du z.B. einen µC
> ... und übersichtlicher wird das auch nicht.

Wegen der Einfachheit dieses ICs hatte ich das vorgeschlagen.

Bei einem µC, dessen Pinbelegung in Bezug auf die Funktion letztendlich 
durch die Initialisierung im Programm festgelegt ist, macht das bei 
modernen Designs in der Tat keinen Sinn - solange die Pin-Funktion aber 
fest verdrahtet ist, durchaus.
Darum geht es hier aber nicht.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7880472 wurde von einem Moderator gelöscht.
von R. L. (roland123)


Angehängte Dateien:

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ich hab mich auch mal an dem Schaltplan versucht.

Dirk schrieb:
> Ich muss immer noch den Schaltplan nachmalen, denn aus dem Getriebe am
> Minuten-Motor kommen noch zwei zusätzliche Litze. Ob das ein
> Schließer/Öffner oder was ganz anderes ist, entzieht sich meiner
> Kenntnis. Ich habe überhaupt keinen Plan, wofür die in der Schaltung
> benötigt werden.

das ist wohl ein Kontakt für die Endstellung des Motors. Pin 1 schaltet 
die Impulslänge zwischen 125ms und 1s um. In der Endstellung ist die 
Impulslänge auf 125ms. Läuft der Motor los, wird die Impulslänge auf 1s 
umgeschaltet. Erreicht der Motor wieder die Endstellung, wird wieder auf 
125ms umgeschaltet. Da der Motor dann schon über 125ms gelaufen ist, 
wird er de facto abgeschaltet.
Für die Fehlersuche würde ich mal an allen IC-Pins die Spannung messen, 
solange du kein Oszi hast. Vielleicht ergeben sich da schon 
Erkenntnisse.

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