Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Transparenz von Material (z.B. Acryl)


von Rahul D. (rahul)


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Moin,

da ich nicht genau weiß, wonach ich suchen soll bzw. meine bisherige 
Suche nicht wirklich zum gewünschten Ergbnis geführt hat, frage ich mal 
hier:

Woher bekomme ich Informationen zur elektromagnetischen Transparenz 
eines Stoffes?
Dabei geht es nicht um das optische (für Menschen sichtbare) 
Frequenzspektrum, sondern um Frequenzen im MHz- oder GHz-Bereich.

Anwendung wäre z.B. ein selbstkonstruiertes Gehäuse in dem sich u.a. ein 
Satellitenmodem befindet.

Viele Grüße
Rahul

von Gunnar F. (gufi36)


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Rahul D. schrieb:
> Woher bekomme ich Informationen zur elektromagnetischen Transparenz
> eines Stoffes?

Sicher ist dir klar, dass es nicht nur ein Material gibt. Also suche dir 
eins was in Frage kommt und frag beim Hersteller Epsilon-r und My-r an.

Rahul D. schrieb:
> Anwendung wäre z.B. ein selbstkonstruiertes Gehäuse in dem sich u.a. ein
> Satellitenmodem befindet.

Die Konjunktive in der Aussage heissen für mich: Probier es aus.

von Rahul D. (rahul)


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Gunnar F. schrieb:
> Die Konjunktive in der Aussage heissen für mich: Probier es aus.

DAnkeschon mal.
Die Frequenz / Wellenlänge ich bekannt. Daher würde ich das Material 
gerne danach aussuchen, und nicht "wild" in der Gegend rumfragen.

Mir geht es um die Angabe in Datenblättern.

von Michael O. (michael_o)


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Wer ausser Dir sollte solche Messungen machen und die Ergebnisse als 
zugesicherte Eigenschaften seines Produktes vermarkten? Wenn ja kostet 
das Material ein vielfaches seines Marktwertes und wird 
Zielgruppenorientiert verkauft.

MfG
Michael

von Georg M. (g_m)


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von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Die Frequenz / Wellenlänge ich bekannt. Daher würde ich das Material
> gerne danach aussuchen, und nicht "wild" in der Gegend rumfragen.

Der einzige der die Frage beantworten kann ist aber nun mal der 
Hersteller. Denn nur er weiss was er alles in seinem Masterbatch 
reingemischt hat. Aber selbst da muesste es ja mal einer Messen und das 
ist aufwendig/teuer.
https://www.youtube.com/watch?v=Zc9AltZTyUc

Bist du ein armer Bastler, vergiss die Idee. Oder arbeite mit 
Standardwerten die du im Internet findest und hoffe das beste.

Bis du eine Firma die grosse Stueckzahlen macht, lass es messen oder 
spezifiziere beim Hersteller.
So ab 80Ghz wird es dann interessant. Da fangen die an alle 
rumzueiern...

Vanye

von Henrik V. (henrik_v)


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Einfacher Test: Probe in das Küchenradar legen, wenn es warm oder mehr 
als warm wird, taugt es nix.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Es kommt auch darauf an, wieviel Feuchtigkeit das Material über die Zeit 
zieht.

von Rahul D. (rahul)


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Mahlzeit,

Vanye R. schrieb:
> Oder arbeite mit Standardwerten die du im Internet findest und hoffe das
> beste.
Und genau die würden mich ja je nach Material interessieren.
Ich finde aber keine.

Ich würde halt gerne ERST ein Material aussuchen und es dann beschaffen 
(egal, ob es für mich oder die Firma ist).

Michael O. schrieb:
> Wer ausser Dir sollte solche Messungen machen und die Ergebnisse
> als
> zugesicherte Eigenschaften seines Produktes vermarkten? Wenn ja kostet
> das Material ein vielfaches seines Marktwertes und wird
> Zielgruppenorientiert verkauft.
Radomhersteller vielleicht?

Ergo: Niemand / kein Wrtkstoffhersteller betreibt diesen Aufwand oder 
veröffentlich die Werte.
Meine Frage ist somit beantwortet.

von Georg M. (g_m)


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Hygroskopisch:
Acryl, PET, Polyurethan, Polycarbonat und Nylon.

Nicht hygroskopisch:
Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol und PVC.

https://carriervibrating.com/de/resources/blog/importance-of-following-plastic-drying-requirements

von Klaus P. (kpi6288)


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Rahul D. schrieb:
> Und genau die würden mich ja je nach Material interessieren.
> Ich finde aber keine.

Grobe Ausgangswerte sind einfach zu finden, dafür gibt es mittlerweile 
KI Suchen. Copilot gibt z.B. bei der Abfrage "zeige relative 
Permittivität (εr) und die relative Permeabilität (μr) für gängige 
Kunststoffe" eine Tabelle aus und weist auch auf Quellen (z.B. 
Wikipedia) hin. Ob diese Werte plausibel sind, musst Du dann aber schon 
selbst überprüfen.

von Georg M. (g_m)


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Polypropylen (PP), der Recyclingcode 05, ist grundsätzlich 
mikrowellengeeignet.

(Google + KI)


Günstige dielektrische Eigenschaften unabhängig von Frequenz, deshalb 
keine HF-Erwärmung möglich.

https://www.fink-plexiglas.de/kunststoffe/pp-polypropylen/

von Helmut -. (dc3yc)


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Als Kunststoffe mit niedrigen Verlusten waren früher Polystyrol 
(Styroflex) oder Teflon (PTFE) bekannt. Auch reines PE fällt darunter. 
Warum weiß man das heute nicht mehr? Seite E2 des guten, alten 
Meinke-Gundlach bietet eine Tabelle mit Verlustfaktoren von 
Kunststoffen.

von Rahul D. (rahul)


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Helmut -. schrieb:
> Als Kunststoffe mit niedrigen Verlusten waren früher Polystyrol
> (Styroflex) oder Teflon (PTFE) bekannt. Auch reines PE fällt darunter.
> Warum weiß man das heute nicht mehr? Seite E2 des guten, alten
> Meinke-Gundlach bietet eine Tabelle mit Verlustfaktoren von
> Kunststoffen.

Danke für den Buch-Hinweis.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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meist muss man das per Experiment bestimmen, denn was der 
Händler/Baumarkt im Angebot hat, ist HF-technisch Glückssache. Ich 
wollte meinen GPS-Empfänger wetterfest machen; in einem alten 
Kleingehäuse wunderbar - bei Nachkauf des gleichen Modells sehr viel 
schlechter und Rückbau-alt wieder bestens. "Vasuch macht halt kluch..."

von Helmut -. (dc3yc)


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Günter R. schrieb:
> in einem alten
> Kleingehäuse wunderbar - bei Nachkauf des gleichen Modells sehr viel
> schlechter und Rückbau-alt wieder bestens.

Ganz klar, früher war Geiz nicht so geil. Da hat man noch reine 
Kunststoffe für Gehäuse verbaut. Heute wird halt irgend ein unbekanntes 
Recyclat genommen, dessen Eigenschaften keiner kennt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Bei Springer kann man zwei Seiten des Kapitels E als PDF herunterladen:
https://page-one.springer.com/pdf/preview/10.1007/978-3-642-58104-5_5
Aber alle Angaben sind nur für 1MHz.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Günter R. schrieb:
> meist muss man das per Experiment bestimmen, denn was der
> Händler/Baumarkt im Angebot hat, ist HF-technisch Glückssache. Ich
> wollte meinen GPS-Empfänger wetterfest machen; in einem alten
> Kleingehäuse wunderbar - bei Nachkauf des gleichen Modells sehr viel
> schlechter und Rückbau-alt wieder bestens. "Vasuch macht halt kluch..."

Selbst wenn was als PE, PP, oder was auch immer angegeben ist, Es gibt 
schier unendlich viele Zuschlagstoffe und Kombinationen solcher.
Oft werden derartige Gemische kundenspezifisch im Auftrag designt. Ich 
habe mal in einer kleinen, netten Bude gearbeitet, wo an biologisch 
abbaubarem Kunstsoff geforscht wurde.
Beispeil: Kunde A will Einkaufsbeutel dauraus machen. Die sollen eine 
bestimmte Mindestreißfestigleit haben und die Dehnung soll auch noch im 
Rahmen halten.
Kunde B will Müllbeutel draus machen, die sollen sich auch bei 
Feuchtigkeit nicht auf auflösen, bzw. instabil (wie eine Papiertüte) 
werden
Kunde C will Teebeutel daraus machen. Das Material muß lebensmittelecht 
sein und geschmacksneutral und idealerweise transparent, bis leicht 
opak.
Jeder der 3 bekam seine eigene Rezeptur.
Kämst du jetzt mit deinem Anliegen, hätten wir mit den Materialproben, 
die gerade so rumfliegen, Labortests gefahren.
Es gibt dann 3 Möglichkeiten:
- das Basismaterial ist generell untauglich
- es ist wumpe, weil es immer passt
- es ist ein gutes Stück materialabhängig - idealerweise erkennt man an 
an getsteten Rezepturen ein Muster, wie man den Materialmix für dich 
optimieren kann.
Du wirst also um eigene Versuche kaum drumrum kommen.
Selbst ein an und für sich reiner Stoff, wie PE kann noch 
"Überraschungen" bereithalten. Je nach Herstellungsverfahren sind 
unterschiedlche Beigemgungen des Katalysators im Material vorhanden. 
Diese bewegen sich zwar im Promillebereich, aber sie sind da. Stichwort 
dafür ist Zieger-Natta Katalysator.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ziegler-Natta-Verfahren

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


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Probe vor das LNB legen und den Pegel ansehen, dan ein paar Tage ins 
Wassr legen und nochmal messen.

von Carypt C. (carypt)


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ich kann zu Radiofrequenzen nix sagen, aber die infrarotabsortion beruht 
auf der Umsetzung in Vibration von Funktionellen Gruppen (also 
Molekül-ärmchen), die ist wegen der Gleichheit der Funktionellen Gruppen 
immer gleich. Nur mal so.

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