Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Suche Ersatz für HM203 Oszi ?


von Stefan S. (ssw)


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Hallo Zusammen,

ich möchte gern mein HM203 durch was moderneres - weniger sperriges 
ersetzen - ich hab das Teil früher zum debuggen von Mikrocontroller 
Schaltungen und Software benutzt - ich hab jetzt Jahre nichts gemacht, 
würde es verwenden um mir aber mal irgendwo Impulse / toggelnde I/O's 
anschauen wollen - also Atmel / ESP Umfeld, vielleicht mal auf nen I2C 
draufschauen ..

Also wäre schon schön, wenn es I2C  oder Seriell "lesen" könnte aber 
sonst muss es nicht schnell sein.

Was nimmt man denn da ohne den letzten Schund einzukaufen.
Angeschaut habe ich mir u.a. das DHO914 - das erscheint mir aber fast 
als totaler Overshoot - nur gibt es überhaupt "weniger" das was "taugt" 
im Bezug auf Speichertiefe und eingebaute Intelligenz"

Ich suche ein Neugerät.

Ideen ?

Viele Grüße,
Stefan

: Bearbeitet durch User
von Cartman E. (cartmaneric)


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Erspar dir die Ausgabe und schaff dir einen Billig-LA an.
Der schafft I2C allemal.

von Stefan S. (ssw)


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Hej,

nee - nen LA alleine reicht mir nicht - soll schon ein Oszi sein. Was 
aber schon sein könnte, dass ein günstiges Oszi ohne vie Intelligenz + 
LA eine Alternative ist.

Grüße,
Stefan

von Andreas B. (bitverdreher)


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von Harald K. (kirnbichler)


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Stefan S. schrieb:
> Angeschaut habe ich mir u.a. das DHO914 - das erscheint mir aber fast
> als totaler Overshoot - nur gibt es überhaupt "weniger" das was "taugt"
> im Bezug auf Speichertiefe und eingebaute Intelligenz"

Es gibt auch die DHO800er-Serie, die kostet etwas weniger, nutzt aber 
das gleiche Konzept (d.h. kompaktes Gerät, USB-C-Stromversorgung).

Das lässt sich nicht mit einem Logikanalysator erweitern, aber für sehr 
vieles ist ein 10-Euro-Saleae-Klon völlig ausreichend, und die 
Bedienbarkeit der Software ist deutlich besser als das, was Oszilloskope 
üblicherweise abliefern.

Du kannst Dir natürlich auch ein gebrauchtes DS1054Z anschaffen, aber 
das hat eine geringere Bildschirmauflösung (480 statt 600 Pixelzeilen) 
und ist schon ziemlich angejahrt. Dafür sollte man das Ding für unter 
200 Euro bekommen können. Bandbreite, Samplepuffer und Softwaredecoder 
lassen sich leicht mit einer simplen Software freischalten ...

von Stefan S. (ssw)


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Vielen Dank für den Vorschlag mit dem Picoscope, das passt leider auch 
nicht, ohne eigenes Display ist das jetzt auch nicht das Optimale.

von Frank K. (fchk)


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Stefan S. schrieb:

> Was nimmt man denn da ohne den letzten Schund einzukaufen.
> Angeschaut habe ich mir u.a. das DHO914 - das erscheint mir aber fast
> als totaler Overshoot - nur gibt es überhaupt "weniger" das was "taugt"
> im Bezug auf Speichertiefe und eingebaute Intelligenz"

Du könntest das DHO804 in Erwägung ziehen. Die 4 Kanäle reichen z.B. für 
SPI völlig aus, dafür brauchst Du nicht das Logicanalyzer-Addon. Und bei 
dem Gerät reichen 70 MHz eigentlich auch aus. Wenn Du eine Wellenform 
beurteilen willst, möchtest Du gerne als Faustregel 10 Punkte pro 
Periode haben, d.h. die Samplerate sollte Faktor 10 größer als die 
Analogbandbreite sein. Die DHO8xx/9xx haben die 1.25MS aber nur bei 
einem aktiven Kanal, bei zweien ists nur die Hälte und bei dreien und 
vieren nur ein Viertel. Da wäre die 70 MHz-Version auch vertretbar. 
Schön ist, dass das Teil per USB mit Strom versorgt wird - das macht 
dann auch den Betrieb an einer Powerbank möglich.

fchk

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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von Andreas B. (bitverdreher)


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Stefan S. schrieb:
> ohne eigenes Display ist das jetzt auch nicht das Optimale.

Fuer den Schreibtisch schon. Die Moeglichkeiten dieser SW hast Du bei 
einem Oszi sonst nicht (von der Bildschirmaufloesung mal ganz 
abgesehen).

von Harald K. (kirnbichler)


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Das verlinkte Picoscope allerdings hat praktisch überhaupt keinen 
Speicher (nur 8 kSamples), nur zwei Kanäle und ist mit 10 MHz Bandbreite 
nur in ausgesuchten Anwendungsfällen verwendbar.

Das günstgste Vierkanalmodell hat dann zwar etwas mehr Speicher (25 
kSamples( und eine Bandbreite, die etwas über dem des im Threadtitel 
erwähnten Hameggerätes liegt, kostet dann aber auch mehr als ein DHO004.

https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DHO804.html
und nochmal zum Vergleich
https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/PicoScope-2405A.html

Oh, und das DHO800 ist ein 12-Bit-Gerät; das Picoscope macht 12 Bit nur 
mit "resolution enhncement"
1
Resolution enhancement is a technique for increasing the
2
effective vertical resolution of the scope /at the expense/ 
3
/of high-frequency detail/.  It is useful for resolving small
4
signal details and for reducing unwanted noise. Unlike 
5
waveform averaging it can be used on single-shot signals.

Den Vorteil des größeren Bildschirs kann man übrigens bei DHO800/DHO900 
auch mitnehmen, die haben einen HDMI-Ausgang ...

Wenn der Monitor ein Touchdisplay ist, kann man sogar das verwenden 
(wenn man es via USB anschließt)

https://www.youtube.com/watch?v=r_BYYgCqScE

: Bearbeitet durch User
von Cartman E. (cartmaneric)


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Du wirst die Ruhe die die lüfterlosen Analoggeräte bieten,
sehr schnell vermissen.

Und Rigol betreibt bis auf Bugfixes keinerlei Produktpflege.
Von Kunden geäusserte Wünsche werden schlicht ignoriert.
Seien sie noch so sinnvoll und wünschenswert.

Vermutlich folgt die Bedienlogik auch eher chinesischen
Vorstellung wie ein User Interface zu gestalten ist.

Ein Beispiel aus dem Weisswarenbereich: Die Fernbedienung eines
TV hat für den Videotext separate Bedienelemente für Videotext
aus einem FBAS/Composite-Signal und dem DVB-S/T Videotext.
Beide sind nicht gleichzeitig benutzbar.
Oder die Bedienung ist inkonsistent. Einmal reicht es, eine
ausgewählte Funktion mit einer zweiten Betätigung wieder zu
schliessen. Andere wiederum benötigen ein explizites Exit.

Und ehrlich gesagt, ich möchte so etwas nicht als Oszi haben.

von Stefan S. (ssw)


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Nun, Bugfixes sind ja schon Mal was.

Deine Kritik kann ich auch nachvollziehen. Wobei der Funktionsumfang 
meines HM203 auch irgendwie gleich geblieben ist.

Hast Du denn einen Alternativen Vorschlag ... der Bezahlbar ist?

von Cartman E. (cartmaneric)


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Stefan S. schrieb:
> Nun, Bugfixes sind ja schon Mal was.
>
> Deine Kritik kann ich auch nachvollziehen. Wobei der Funktionsumfang
> meines HM203 auch irgendwie gleich geblieben ist.

Es gab immer mehrere Revisionen, die im Lauf der Zeit entwickelt wurden.

> Hast Du denn einen Alternativen Vorschlag ... der Bezahlbar ist?

Leider nein. Für mich sind auch noch andere Produktmerkmale, wie
ein geringes abgestrahltes Störspektrum wichtig. Das findet man
bei günstigen Geräten eher nicht. Ein geringer Platzbedarf ist
mir z.B. auch eher unwichtig.

von Harald K. (kirnbichler)


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Cartman E. schrieb:
> in Beispiel aus dem Weisswarenbereich:

Ist für ein Oszilloskop vollkommen irrelevant. Die Software mag an 
manchen Stellen ihre Merkwürdigkeiten haben, aber man kann damit 
arbeiten.

Das bekommen die Kollegen von "Fnirsi" (wie soll man das eigentlich 
aussprechen, haben die Schnupfen?) schon viel besser hin. Deren Zeug ist 
teilweise richtig bizarr.

Cartman E. schrieb:
> Von Kunden geäusserte Wünsche werden schlicht ignoriert.
> Seien sie noch so sinnvoll und wünschenswert.

Welcher Hersteller von Messgeräten verhält sich anders? Kennst Du auch 
nur einen einzigen?

Man kann mit den DHO800/900 arbeiten. Ziemlich gut sogar. Sie sind halt 
nicht bis ins letzte Detail perfekt -- aber dafür sind sie effektiv 
gesehen auch spottbillig.

Was hat das HM203 gekostet, als es neu war, und wieviel ist das, wenn 
man das inflationsbereinig in Euro von heute umrechnet?

von Cartman E. (cartmaneric)


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Harald K. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> in Beispiel aus dem Weisswarenbereich:
>
> Ist für ein Oszilloskop vollkommen irrelevant.

Das gewählte Beispiel zeigt an einem Beispiel Fallstricke eines
verkorksten Userinterface. Um so mehr gilt dies für ein Oszi mit
deutlich komplexeren Funktionen.
Es ist also sehr wohl relevant.

> ... Die Software mag an
> manchen Stellen ihre Merkwürdigkeiten haben, aber man kann damit
> arbeiten.

Wenn du die durchzählst, weisst du wie viele Entwickler daran
gearbeitet haben. Eine Firma die nicht in der Lage ist, dabei für
ein durchgängiges Konzept zu sorgen, kann eben nur mit spottbillig
ihre Kunden finden. Wobei ich spottbillig immer noch ziemlich
teuer finde. Zu viel für das Gebotene.

> Das bekommen die Kollegen von "Fnirsi" (wie soll man das eigentlich
> aussprechen, haben die Schnupfen?) schon viel besser hin. Deren Zeug ist
> teilweise richtig bizarr.

Noch eine Schippe Niveau wegzunehmen geht immer. Die Fnirsis
schaffen es nicht mal, eine maximale Abtastrate für manche? ihrer
Oszis anzugeben. Und ein Fachblatt wie Elektor, ist in einer
Reszension nicht in der Lage, diese Information nachzureichen.
Man kann aber leicht beides aus seinem geistigen Horizont aussortieren.

> Cartman E. schrieb:
>> Von Kunden geäusserte Wünsche werden schlicht ignoriert.
>> Seien sie noch so sinnvoll und wünschenswert.
>
> Welcher Hersteller von Messgeräten verhält sich anders? Kennst Du auch
> nur einen einzigen?

Hantek hat immerhin mal auf Kundenwünsche gehört. Oder Fluke und HP
vor einigen Jahrzehnten.

> Man kann mit den DHO800/900 arbeiten. Ziemlich gut sogar. Sie sind halt
> nicht bis ins letzte Detail perfekt -- aber dafür sind sie effektiv
> gesehen auch spottbillig.

Ja, siehe oben. Ich muss es glücklicherweise ja nicht benutzen.

> Was hat das HM203 gekostet, als es neu war, und wieviel ist das, wenn
> man das inflationsbereinig in Euro von heute umrechnet?

Für den inflationsbereinigten Preis, würde man auch heute ein
gutes Oszi kaufen können.

von Rainer W. (rawi)


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Stefan S. schrieb:
> nee - nen LA alleine reicht mir nicht - soll schon ein Oszi sein.

Die Aufgaben, die du nennt, sind alle digital und prädestiniert für 
einen LA.

Wenn es trotzdem ein Oszi sein soll: Wieviele Kanäle, welche Bandbreite, 
welche Abtastrate, welche Speichertiefe, ...

Stefan S. schrieb:
> würde es verwenden um mir aber mal irgendwo Impulse / toggelnde I/O's
> anschauen wollen - also Atmel / ESP Umfeld, vielleicht mal auf nen I2C
> draufschauen ..

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Harald K. schrieb:
> Du kannst Dir natürlich auch ein gebrauchtes DS1054Z

Harald K. schrieb:
> Dafür sollte man das Ding für unter
> 200 Euro bekommen können.

Dann hätte mein vor Jahren angeschafftes Exemplar schon mindestens 180 € 
Wertverlust erlitten, für oft monatelangen Nichtgebrauch. Gut, daß ich 
nichts teuereres gekauft habe.

Die Bedienbarkeit hakt oftmals, weil die Prozessorleistung nur gering 
ist, aber Funktionen sind mehr als genug dran und für Digitalschaltungen 
ist eben ein DSO sehr nützlich. Für den engagierten Hobbyisten immer 
empfehlenswert, außer man will richtig Geld ausgeben.

mfg

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