Forum: Haus & Smart Home Rätselhafte Daten einer Akkuleuchte


von Fritz G. (fritz65)


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Im Supermarkt gibt es gerade eine akkubetriebene LED-Lampe mit 
Spritzwasserschutz IP44. Eigentlich ganz nützlich, aber die technischen 
Daten sind schon sehr merkwürdig:

Akku 3.7V 800mAh
Leistung 3W, 160lm
Leuchtdauer 3-3.5 Stunden.

Das Perpetuum-Mobile haben die sicher nicht erfunden und es heißt 
explizit nicht bis 3.5h. Wo ist da der Haken?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Fritz G. schrieb:
> Wo ist da der Haken?

Der verhakte Haken kann in einer verschwiegenen Dimmfunktion liegen, die 
weniger Strom verbraucht als diese 3 WAtt, so daß bei 1 Watt Verbrauch 
dann 3 Stunden Leuchtdauer heraus kommen. Arg hell ist es mit 1 Watt 
aber nicht.

mfg

von Wolf17 (wolf17)


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Fritz G. schrieb:
> Leistung 3W, 160lm
Gilt nur bei vollem Akku. Selbst mit step down statt Vorwiderstand wird 
das zum Ende weniger. Die Zeit gilt bis zur Unterspannungsabschaltung 
bei neuem Akku.

Auch alte LEDs hatten schon >80lm/W.
Es gab Taschenlampen, die mit 3W CREE beworben wurden. Die war auch 
verbaut, wurde aber nur mit <2W betrieben...

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Die Zahlen zieht sich die Praktikantin in der Marketingabteilung aus dem 
A..., ohne jeden Bezug zur Wirklichkeit. Nach demselben System, bloß 
nicht ganz so kraß, wie bei Ali.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Im Supermarkt

Tippfehler und das Prüflabor hat man sich gespart sonst läge der 
Endverbraucherpreis über dem, was die "Super"-Markt-Clientel zu zahlen 
bereit ist.

Noch gibt es Fachmärkte für Lampen auf die man sich verlassen muß:
https://www.globetrotter.de/magazin/stirnlampen-kaufberatung/

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wahrscheinlich auch wieder mit so einer dusseligen Blinkfunktion,
weshalb man zum Ausschalten 4 oder gar noch öfter
am Schalter gnickern muss, bis das Scheiss Ding endlich aus ist.

In diesem Blinkmodus schafft es dann die angegebene Zeit.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Der Haken ist, das der Kunde nicht verstanden hat das diese Werte für 
sich schon, aber eben nicht alle gleichzeitig erreicht werden.
Wird nicht versprochen, wird also auch nicht gebrochen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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>> Leistung 3W, 160lm
> Gilt nur bei vollem Akku. Selbst mit step down statt
> Vorwiderstand wird das zum Ende weniger. Die Zeit gilt
> bis zur Unterspannungsabschaltung bei neuem Akku.
Genau so ist das. Es kommt einfach drauf an, wie man "leuchten" 
definiert. Wenn die Lampe in der stockdunklen Nacht gerade so mit einem 
Glühwürmchen mithalten kann, dann gilt das wahrscheinlich immer noch als 
"leuchten".

Oder es ist einfach nur die Zeit, bis die Lampe defekt ist und nie 
wieder leuchtet, keine Ahnung.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Fritz G. schrieb:
> Im Supermarkt gibt es gerade eine akkubetriebene LED-Lampe mit
> Spritzwasserschutz IP44. Eigentlich ganz nützlich, aber die technischen
> Daten sind schon sehr merkwürdig

Lass die Supermarktleuchte liegen. Den Quatsch bin ich durch. Wenn Du 
was Brauchbares haben willst, es gibt durchaus kleine und feine 
chinesische Werkstätten, die ordentliche Lampen verkaufen. Zum Beispiel

- Emisar (der Inhaber "Hank" ist wohl recht pfiffig, man kann die Lampen 
in weiten Bereichen wunschgemäß konfiguriert bestellen, gute Qualität),

- Sofirn/Wurkkos (die verkaufen über Amazon, Ali und auch direkt über 
eigenem Internet-Account, sehr brauchbare Lampen, ordentliche Qualität).

Dort sind Qualitäts-LED-Emitter von CREE u.a. verbaut. Da hast Du helles 
Licht, auf Wunsch auch mit CRI > 90.

Die Chinesen übertreiben es mit den Lumen-Werten zwar auch, aber 
gegenüber Aldi-Lampen bekommst Du echte Leuchten.

Ich habe:
https://wurkkos.com/products/powerful-flashlight-ts22-4500lm?VariantsId=11119

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich finde bei sowas immer wieder krass, wie schnell diese Dinger zu 
Plastikmüll zerbröseln. Spätestens im Herbst sind dank der Erwärmung in 
der prallen Sonne und dauernder Tiefentladung die Akkus platt, wenn 
nicht dann nach dem Winter weil man sie draußen vergessen hat. Bis dahin 
hat sich die Sonne auch schon um das Epoxy über der Solarzelle 
gekümmert, was daraufhin gelb-milchig, rissig und undicht wird. Falls 
die Solarzelle zu diesem Zeitpunkt noch Strom produziert, stirbt der 
Rest der Innereien an elektrochemischer Korrosion. Wenn nicht, dann 
verrostet das etwas langsamer, aber nach maximal einem Jahr sind die 
Dinger meistens hin.

: Bearbeitet durch User
von Fritz G. (fritz65)


Angehängte Dateien:

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Ich habe mir die Lampe im Laden mal angeschaut. Die Funzel bringt nie 
und nimmer 160lm. Ausserdem ist sie so leicht, dass sie beim ersten 
Windstoß umfällt. Sie ist auch bei den einschlägigen Elektronikhändlern 
erhältlich (nach Müller Licht Loki suchen), wenn auch zum doppelten 
Preis.
Ich hatte im Datenblatt das Kleingedruckte übersehen. Die 3W sind 
offenbar die maximal zulässige Leistung der LEDs, nur da bringen sie den 
angegebenen Lichtstrom. In der Lampe werden sie mit einer viel 
niedrigeren Leistung betrieben.

Das ist ungefähr so, wie "Sportwagen, Höchstgeschwindigkeit 240 km/h", 
im Kleingedruckten dann "Die Daten beziehen sich auf die montierten 
Reifen".

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Fritz G. schrieb:
> Müller Licht Loki

Es wird wohl diejenige sein, die im pdf beschrieben ist:

https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/L700/MLI_27700215_DB-DE.pdf

Zitat:

"Spannung/Stromart: 3,7 V AC"


Somit wird die Lampe mit AC betrieben, also mit Wechslstrom zu Deutsch.

Da die Lampe als mobile Beleuchtungslösung gedacht ist, kann man sie 
leicht in der entferntesten Ecke seines Villengrundstückes im Pavillion 
hinter dem Wäldchen benutzen und sieht dabei immer noch, mit wem man es 
dort in lauschigen dreieinhalb Stunden zu tun hat.


mfg

von Rainer W. (rawi)


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Christian S. schrieb:
> Arg hell ist es mit 1 Watt aber nicht.

Wie hell es mit 1 Watt ist, hängt immer noch von dem Reflektionsvermögen 
der Wände, der Größe des Raumes und der Form des Lichtkegels ab.
Die Unsicherheit bei der Leuchtdauer mag sich dann aus der Streuung in 
der Kapazität der verwendeten Akkus und aus der Genauigkeit des 
Coulombzählers ergeben, über den die Dimmfunktion zur Verlängerung der 
Leuchtdauer gesteuert wird.
Es ist z.B. bei einer Notbeleuchtung allemal besser, wenn die Helligkeit 
mit zunehmender Leuchtdauer abnimmt, als wenn man plötzlich im Dunkeln 
tappt.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Rainer W. schrieb:

> Es ist z.B. bei einer Notbeleuchtung allemal besser, wenn die Helligkeit
> mit zunehmender Leuchtdauer abnimmt, als wenn man plötzlich im Dunkeln
> tappt.

Ich habe eine kleine Fahrradfrontleuchte, die ich nur als Taschenlampe 
verwende. Zum Ausschalten muß man mehrere Sekunden den Knopf drücken, 
dann dimmt sie mehrere Sekunden lang laaaaaangsam ab, bis sie ausgeht. 
Aus Sicherheitsgründen.

Wenn der Akku leer ist, schaltet sie dagegen ohne jede Vorwarnung in 
einer Millisekunde komplett ab. War bestimmt super auf dem Fahrrad 
nachts bergab im Wald (ich vermute, so ist der Vorbesitzer von uns 
gegangen, und seine Erben haben das Teufelsteil entsorgt.)

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