Forum: Offtopic Pattex Power Knete entfernen?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Es geht um "Pattex Alleskleber Power Knete Repair Express", eine 
2-Komponenten-Knete, die wir verwendet haben, um ein Kabel in einer Fuge 
(ca. 5x5mm) in einer Welle zu fixieren. Das Zeug ist dafür wunderbar, 
lässt sich gut verarbeiten, schleifen wenn es fest ist und wird echt 
steinhart.

Nun das Problem: Das Kabel mus getauscht werden. Rein mechanisch ist das 
ein Höllenritt: Meissel, Hammer, Mini-Flex ... laut, dreckig und sehr 
mühsam.

Kennt sich jemand mit der Chemie aus, die da Verwendung findet? Gibt es 
ein Lösungsmittel? Feuer wäre in Grenzen auch möglich, z.B. aus einem 
kleinen Gasbrenner ...

Bin für jeden Tip dankbar.

von Michael L. (nanu)


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Frank E. schrieb:
> Nun das Problem: Das Kabel mus getauscht werden. Rein mechanisch ist das
> ein Höllenritt:

Im Datenblatt steht: Temperaturbeständig bis 120°C. Also würde ich es 
mit Wärme versuchen.

von Lu (oszi45)


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Evtl. mit Fein Multimaster herausoperieren? (Geht bei Fliesenfugen gut)

: Bearbeitet durch User
von Stefan (stev)


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Frank E. schrieb:
> Kabel in einer Fuge
> (ca. 5x5mm) in einer Welle zu fixieren.

Falsches Foto und viel zuwenig Infos fürs komplexe Problem.

Wie spröde ist denn die Leitung, Gummi oder PVC, wieviel Adern sind im 
Mantel, welcher Aderquerschnitt, welche Fugenlänge, ists nur einzeln 
gepunktet oder auf voller Länge vergossen?

Manchmal ists möglich, die Adern aus dem PVC Mantel zu "ziehen" sofern 
das Ende verzwirbelbar und gut mit einer Spitzzange fassbar. Bei starren 
ungebogen verlegten Adern gibts auch weitere Möglichkeiten, z.B. Strom 
durchjagen, um sie vor dem "ziehen" durch Hitze geschmeidig zu machen.

Hatte schon einige auf den ersten Blick unlösbare Probleme ... Der 
Teufel ist ein Eichhörnchen und sitzt in den Details.

: Bearbeitet durch User
von Mario M. (thelonging)


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Frank E. schrieb:
> Gibt es ein Lösungsmittel?

Nein, das ist Epoxid. Lösen der Verbindung nur durch Cracken, also 
Hitze. Und das stinkt bestialisch.

von Stefan (stev)


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Mario M. schrieb:
> Und das stinkt bestialisch.

Dunkel in Richtung verschmorter Elektronik oder hell stechend?

von Mario M. (thelonging)


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Schon mal 'ne FR3-Platine zu lange mit der Heißluftpistole bearbeitet?

von Stefan (stev)


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Mario M. schrieb:
> Schon mal 'ne FR3-Platine zu lange mit der Heißluftpistole bearbeitet?

Nöpp, aber zur Massenentlötung auf die Herddplatte gelegt, alles klar!

von Lu (oszi45)



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z.B. so?

von Gerald B. (gerald_b)


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Wenn das Kabel sowieso getauscht werden soll, dann versuche es doch mit 
schräg nach oben ziehen. Notfalls vorspannen und dabei erwärmen und wenn 
der Kleber weich wird, dann ziehen.

von Troll A. (trollator)


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Gerald B. schrieb:
> Wenn das Kabel sowieso getauscht werden soll, dann versuche es doch mit
> schräg nach oben ziehen.

Dabei besteht halt die Gefahr das mehr als nur das Kabel und der Kleber 
entfernt wird...

von Gerald B. (gerald_b)


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Ansonsten ne Handkreissäge als Fräse missbrauchen. So hab ich mal in den 
Fußboden in die OSB Platte ne Nut gefräst, bevor ich den den Boden 
gefliest und in der Nut ein NYM Kabel verlegt habe.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich hatte auch über das Service-Formular der Webseite an den Hersteller 
(Henkel) geschrieben und die haben mich doch tatsächlich zurückgerufen. 
Allerdings auch von Hemkel die gleichen Infos wie hier im Thread: 
Lösungsmittel kaum vorhanden, nur Hitze oder mechanisch.

Ich habe das Problem inzwischen kombiniert gelöst: Die lange "offene" 
Strecke der Fuge mit einer Akku-Miniflex, das ging erstaunlich gut. Die 
Enden in Kombination mit Heissluftpistole und Stecheisen bzw. einem 
passend geschliffenen Schraubendreher herausgepickt ...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Lu schrieb:
> z.B. so?

Es ist eine schmale Rille, ca. 5x5mm. Ich kann auf dem Bild nicht genau 
erkennen, ob die Scheifkörperchen auch an den Seitenkanten sitzen. 
(Mini-) Flex (Scheibe ca. 6cm Durchmesser und  2mm dick) ist wohl 
besser.

von Lu (oszi45)


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Frank E. schrieb:
> ob die Scheifkörperchen auch an den Seitenkanten sitzen

Ich merke, dass Du noch nie ein Fein-Tool benutzt hast. Es gibt 
zahlreiche verschiedene Einsätze für alle Lebenslagen. Erfunden wurde 
dieses oszillierende Tool, um bei Operationen Knochen zu zersägen. Jetzt 
findest Du verschiedene Abkömmlinge davon im Baumarkt als teures 
Fein-Tool im orangen Koffer od. bei Lidl/Aldi gelegentlich als 
Multifunktionswerkzeug ab ca. 30€. Sehr praktisch! Man sollte die 
Ersatz-Tools natürlich zum passenden Gerät kaufen.

von F. (radarange)


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Lu schrieb:
> Ich merke, dass Du noch nie ein Fein-Tool benutzt hast. Es gibt
> zahlreiche verschiedene Einsätze für alle Lebenslagen. Erfunden wurde
> dieses oszillierende Tool, um bei Operationen Knochen zu zersägen.

Nein. Erfunden wurde es, um Gipsverbände zu zersägen, ohne die 
darunterliegende Haut allzu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen.

> Jetzt
> findest Du verschiedene Abkömmlinge davon im Baumarkt als teures
> Fein-Tool im orangen Koffer od. bei Lidl/Aldi gelegentlich als
> Multifunktionswerkzeug ab ca. 30€. Sehr praktisch! Man sollte die
> Ersatz-Tools natürlich zum passenden Gerät kaufen.

Die billigen Oszillationswerkzeuge taugen nichts, auch die 
Werkzeugaufsätze sind nicht besonders gut. Starlock funktioniert mit 
allen vernünftigen Oszillationswerkzeugen.
Für die Anwendung hier würde ich übrigens keinen groben Schleiffinger 
empfehlen, der ruiniert nur die Nut. Das Epoxidharz wird unter 
Wärmeeinwirkung recht spröde, da kann man dann wahrscheinlich mit einem 
Spachtelwerkzeug, das zunächst angeschliffen wird, direkt in die Nut 
reinfahren und die spröde Epoxy-Knete rausschneiden. Mit dem 
Korund-Schleiffinger läuft man Gefahr, die Nut in der Metallwelle zu 
beschädigen, da dieser auch gerne das Metall der Welle abträgt.

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