Heizungskeller meiner Mutter, Verrohrung ist >50 Jahre alt; die Ventile sitzen alle fest. Die sind alle verlötet, ein Austausch also nicht so einfach drin. Ein Problem ist auch: bei einigen weiß ich nicht, ob sie aktuell auf oder zu sind. Was wäre ein möglichst schneller und kostengünstiger Weg sie nun erstmal wieder einigermaßen gängig zu machen? Rohe Gewalt? Schlagschrauber? Hitze/Kältespray? Ich habe damit keine Erfahrung und würde mich über einen Tipp freuen.
Vorsichtig warm machen. Wenn das nichts bringt, bleibt nur der Austausch. Evtl. rohe Gewalt, aber nur wenn man das neue Ventil und Werkzeug für den Austausch bereits zu liegen hat.
Erst mal alle Schäfte an der Fuge täglich mit Kriechöl einsprühen. Bei 50 Jahren Alter besteht Hoffnung, dass es einstellbare Stopfbuchsendichtungen sind. Dann nach einer Ölwoche die Stopfbuchsenmutter leicht lösen und schauen, ob sich jetzt was drehen lässt. (nach fest kommt ab) Wenn ja, Ventil ganz öffnen und den Schaft mit Stahlwolle oder 280er Sandpapier vom Ablagerungen glatt reinigen. Einfetten und mehrmals zu und aufdrehen. Stopfbuchse wieder anziehen, bis es nicht mehr leckt. Bei den Schrägsitzventilen kann man das Oberteil wechseln.
Ventil 1 und 2 sind verschraubt, nix verlötet. Gleich neue rein, wenn möglich Kugelhähne. Ggf Klempner machen lassen, bevor du den Keller zum Schwimmbad machst. Neue Ventile dann 1x im Monat öffnen + schließen. VG
Bei einstellbaren Stopfbuchsen drückt eine Überwurfmutter die Dichtpackung zusammen, damit sie dicht am Schaft anliegt. So ist das aufgebaut: https://bollin.de/index.php/de/produkte/absperrventile/koerpernummer-15.html
W.P. K. schrieb: > Was wäre ein möglichst schneller und kostengünstiger Weg sie nun erstmal > wieder einigermaßen gängig zu machen? Das sind noch Ventile guter Qualität, die haben alle ein abnehmbares(abschraub) Oberteil, und nicht genau zu erkennen aber vermutlich, eine justierbare Stopfbuchse. Leider werden die Schäfte mit der Stopfbuchse zusammenkorrodiert sein. Du kannst also bei jedem Ventil das Oberteil abschrauben, mit einem passenden ordentlichem Maulschlüssel und zum Gegenhalten NUR am Unterteil abstützen, mit einer Rohrzange, einem weiteren geschickt gehaltenen Maulschlüssel, einer verklemmten Holzlatte,,was du da hast. Nicht die ganze Kraft auf die Verrohrung bringen. In einem seriösen Klemptnershop kannst du neue Oberteile kaufen, die aber meist von schlechterer Qualität sind als damals, z.B. Plastikgriffe, daher bietet sich auch an die Stopfbuchse zu erneuern: die Mutter die oben an der Achse zum Griff sitzt rausschrauben, den Dichtungsteller unten am herausgenommenen Ventil entfernen (meist eine Mutter), die Achse aus der Stopfbuchse schlagen, alles sauber machen (korrodierte Achse z.B. auf der Drehbank abdrehen und danach mit Baumeollscheibe und Poliermittel polieren) und mit neuer Stopfbuchse geschmiert mit Fett alles wieder zusammenschrauben. Beim reinschrauben des Oberteils neuen O-Ring oder früher Fiberunterlegscheibe auf geputzten Dichtflächen mit ganz wenig Fett verwenden.
Dankeschön! Da habe ich jetzt mal einen Ansatz ... und vermutlich ein gutes Stück Arbeit vor mir.
Dichtungen erneuern nicht vergessen, die werden wahrscheinlich steinhart sein. Arno
Ventiloberteil abschrauben und ersetzen, z.B. wie dieses: https://www.ebay.de/itm/362165017670?var=631375577277
Schorsch M. schrieb: > Ventiloberteil abschrauben und ersetzen, z.B. wie dieses: > https://www.ebay.de/itm/362165017670?var=631375577277 Das ist eine Version für Geradsitzventile. Der TO braucht für seine Schrägsitzunterteile die längere Version.
Wolf17 schrieb: > Das ist eine Version für Geradsitzventile. > Der TO braucht für seine Schrägsitzunterteile die längere Version. Das war nur ein Beispiel, die gibt es genauso auch für Schrägsitzventile. Wenn du nur einen weiteren Klick riskiert hättest, wärest du beim gleichen Anbieter darauf gestoßen: https://www.ebay.de/str/ewhaustechnikgmbh?_trksid=p4429486.m3561.l170197 Aber das scheint dich überfordert zu haben.
Wolf17 schrieb: > Das ist eine Version für Geradsitzventile. > Der TO braucht für seine Schrägsitzunterteile die längere Version Nein, die passt auch bei Schrägsitzventilen. Der Unterschied zur längeren Version ist: bei der kurzen dreht sich der das Bedienrad mit raus, je nach Montageort also nach oben, wenn man aufdreht. Bei der langen bleibt das Bedienrad in derselben Höhe wenn man aufdreht.
W.P. K. schrieb: > Da habe ich jetzt mal einen Ansatz ... und vermutlich ein > gutes Stück Arbeit vor mir. Nein, das ist nicht viel Arbeit. Ich habe das gerade hinter mir. Habe alle Ventiloberteile meiner Hausinstallation ersetzt. Man muss nur wissen wie es geht, dann ist es kinderleicht. Wichtig, wie Laberkopp schon schreibt: Michael B. schrieb: > mit einem > passenden ordentlichem Maulschlüssel und zum Gegenhalten NUR am > Unterteil abstützen, mit einer Rohrzange, einem weiteren geschickt > gehaltenen Maulschlüssel, einer verklemmten Holzlatte,,was du da hast. Bei mir ging das leider nicht bei allen, bin nicht überall mit diesen Werkzeugen hin gelangt. Da die Ventile offen standen und nichtmehr zu bewegen waren, habe ich kurzerhand das Kupferrohr an einer zugänglichen Stelle durchgeschnitten und mit einem neuen Hahn mit Klemmverschraubung versehen. So darf das alte Ventil vorsich hin gammeln, bis die Erben übernehmen.
Schorsch M. schrieb: > Das war nur ein Beispiel, die gibt es genauso auch für > Schrägsitzventile. > > Wenn du nur einen weiteren Klick riskiert hättest, wärest du beim > gleichen Anbieter darauf gestoßen: > https://www.ebay.de/str/ewhaustechnikgmbh?_trksid=p4429486.m3561.l170197 > > Aber das scheint dich überfordert zu haben. Der Hinweis galt dem TO, damit er nicht die falsche Version bestellt. Deshalb wäre es besser gewesen nichts unpassendes zu verlinken.
Michael B. schrieb: > Nein, die passt auch bei Schrägsitzventilen. Klar passen die auch auf Schrägsitzunterteile, nur langt der Spindelhub nicht bis zum Ventilsitz um absperren zu können. > Der Unterschied zur > längeren Version ist: bei der kurzen dreht sich der das Bedienrad mit > raus, je nach Montageort also nach oben, wenn man aufdreht. > Bei der langen bleibt das Bedienrad in derselben Höhe wenn man aufdreht. Das ist steigende und nichtsteigende Spindel.
Wolf17 schrieb: > Klar passen die auch auf Schrägsitzunterteile, nur langt der Spindelhub > nicht bis zum Ventilsitz um absperren zu können. Ich dachte du meinst mit lang bzw. kurz den Hals, also Wolf17 schrieb: > Das ist steigende und nichtsteigende Spindel.
Und ihr meint wirklich, man bekommt die Oberteile noch so einfach raus und der Ventilsitz ist doch in Ordnung, auch nicht mit irgendwelcher Scheiße überdeckt, die sich im Laufe der Jahre dort abgesetzt hat?
Ben B. schrieb: > Und ihr meint wirklich, man bekommt die Oberteile noch so einfach raus > und der Ventilsitz ist doch in Ordnung, auch nicht mit irgendwelcher > Scheiße überdeckt Ja, been there - done that. Und wie soll da Sche*** reingekommen sein? Das Ventil wird doch im Betrieb durchspült. Da sind vielleicht ein paar Rostbrösel drin, aber die holt man natürlich vor dem Zusammenbau raus.
Es gibt auch so Gerätschaften, mit denen man an den Ventilen "herumrattern" kann. Damit kann sich festgesetztes auch lösen. Hier zeigt sich ganz gut, dass man Ventile, Absperrschieber etc immer mal bewegen sollte. Und in Position "offen" nie am Endanschlag lassen, sondern so 5 Umdrehungen wieder Richtung "dicht" drehen. Also immer nur so ca 90% geöffnet lassen. So kann ein Ventilteller nicht am oberen Anschlag festkleben.
.● Des|ntegrator ●. schrieb: > So kann ein Ventilteller nicht am oberen Anschlag festkleben. Der häufigste Fehler ist, dass die Dichtung am Hals der Spindel leckt. Das kann man eine Weile stoppen, indem man die Schraube des Kragens etwas anzieht. Wenn aber die ganze Spindel fest steckt, liegt das nicht am festbacken des Tellers, sondern die Achse ist festgebacken und nichtmehr zu bewegen. So habe ich bei Anwendung roher Gewalt (Torque) das Handraht von der Achse gedreht. Bei heutigen Ventiloberteilen läuft die Achse deshalb in einer Fettkammer.
Ben B. schrieb: > Und ihr meint wirklich, man bekommt die Oberteile noch so einfach raus > und der Ventilsitz ist doch in Ordnung, auch nicht mit irgendwelcher > Scheiße überdeckt, die sich im Laufe der Jahre dort abgesetzt hat? Es gibt für einige Euro Ventilsitz Handfräsen. Die Schraubt man auf das Unterteil und kann den Ventilsitz nachfräsen. Ansonsten so verfahren wie Michael das beschrieben hat. Ich würde neue Oberteile und Dichtungen wenn möglich dort kaufen, wo auch die lokalen Installateure einkaufen, und nicht bei Amazon, ebay oder Baumarkt. Auch wenn es ein paar Euro mehr kostet (falls überhaupt), die Qualität ist meist besser. Und als Fett für Trinkwasser zugelassenes Fett benutzen.
Ben B. schrieb: > und der Ventilsitz ist doch in Ordnung, Meistens ja, es gibt aber sogenannte Ventilsitzfräser wenn man dort Kalk hat. Schorsch M. schrieb: > Der häufigste Fehler ist, dass die Dichtung am Hals der Spindel leckt. > Das kann man eine Weile stoppen, indem man die Schraube des Kragens > etwas anzieht Wenn es denn so eine Schraube noch gibt. Moderne Oberteile sind 'wartungsfrei', aka kann man wegschmeissen wenns leckt.
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Michael B. schrieb: > Wenn es denn so eine Schraube noch gibt. Moderne Oberteile sind > 'wartungsfrei', aka kann man wegschmeissen wenns leckt. Das ist richtig, aber es geht hier ja um alte Ventile die ersetzt werden müssen.
Schorsch M. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Wenn es denn so eine Schraube noch gibt. Moderne Oberteile sind >> 'wartungsfrei', aka kann man wegschmeissen wenns leckt. > > Das ist richtig, aber es geht hier ja um alte Ventile die ersetzt > werden müssen. Nein, geht es nicht. Der OP will (auch) Lösungen, wie er die alten Ventile wieder gangbar machen kann. Dass er erwähnte die Ventile tauschen zu müssen, liegt einfach daran, dass er nicht weiß, dass diese Bauform reperabel ist, indem man die Dichtungen ersetzt, ggf die Spindel erneuert und den Sitz reinigt/entkalkt und glättet. Wurde ja weiter oben schon erwähnt. Die Werkzeuge und Ersatzteile sind sowohl im örtlichen Baumarkt, als auch Profihandel üblich. Und kosten nicht mal viel.
Roland E. schrieb: > wie er die alten > Ventile wieder gangbar machen kann. garnicht! Das wäre eine Pita! Roland E. schrieb: > dass diese > Bauform reperabel ist, indem man die Dichtungen ersetzt, ggf die Spindel > erneuert und den Sitz reinigt/entkalkt und glättet. Du amüsierst mich, das würde ich gerne mal sehen. Man bekommt das komplette Oberteil für kleines Geld und dazu noch um Welten besser, als die alten Dinger. Zeig mal eine Quelle, wo du die nötigen Ersatzteile bestellen würdest.
Schorsch M. schrieb: > Roland E. schrieb: >> wie er die alten >> Ventile wieder gangbar machen kann. > > garnicht! > > Das wäre eine Pita! > > Roland E. schrieb: >> dass diese >> Bauform reperabel ist, indem man die Dichtungen ersetzt, ggf die Spindel >> erneuert und den Sitz reinigt/entkalkt und glättet. > > Du amüsierst mich, das würde ich gerne mal sehen. > > Man bekommt das komplette Oberteil für kleines Geld und dazu noch um > Welten besser, als die alten Dinger. > > Zeig mal eine Quelle, wo du die nötigen Ersatzteile bestellen würdest. https://www.globus-baumarkt.de/p/cornat-ventilsitzfraeser-3-8-0782145943/ Die Dichtungen hängen in jedem Baumarkt. Ist ein O-Ring und eine Gummischeibe mit Loch. Je nach Durchmesser des Ventils. Die Spindel ist das "Oberteil". Hängt einen Meter daneben. https://www.globus-baumarkt.de/p/cornat-oberteil-fuer-schraegsitzventil-25-4-mm-1-0782144034/ Same her, done that. Ist jetzt 8 Jahre her. Wenn die Spindeln tatsächlich noch mit Stopfbuchsen sind, kann man sie zerlegen, reinigen und wieder gangbar machen. Über Nacht in Zitronensäure legen wirkt Wunder und greift den Rotguss nicht an. Die Dichtungen dazu hängen auch im Regal, bzw kann man die aus Hanf selber drehen. Habe ich aber nicht gemacht, bei 6.- für eine komplette Spindel. Die Sitze, Maße und Gewinde der (Schrägsitz)Ventile und Absperrschieber haben sich die letzten 100Jahre nicht verändert. Ja, die neuen sind erheblich "windiger" als die Alten. Werden wohl keine 100 Jahre halten. Die ganze Aktion selber hat keine 5 Minuten pro Ventil gedauert. Da war es schwieriger, den Hausabsperrhahn zu zu bekommen, nachdem der wohl auch >10 Jahre nicht bewegt wurde.
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Roland E. schrieb: > Die Spindel ist das "Oberteil". Hängt einen Meter daneben. Quatsch, das ist eben das komplette Oberteil und nichtnur eine Spindel als Ersatzteil! Roland E. schrieb: > Wenn die Spindeln tatsächlich noch mit Stopfbuchsen sind, kann man sie > zerlegen, reinigen und wieder gangbar machen. Über Nacht in > Zitronensäure legen wirkt Wunder und greift den Rotguss nicht an. Mann, du hast die Zeit verschlafen. Du bekommst das komplette Oberteil, welches du sowieso rausschrauben musst, ob du es zerlegst, oder nicht, für kleines Geld. Altes raus, Neues rein, fertich. Man(n) kann sich das Leben auch schwer machen.
Schorsch M. schrieb: > Roland E. schrieb: >> Die Spindel ist das "Oberteil". Hängt einen Meter daneben. > Quatsch, das ist eben das komplette Oberteil und nichtnur eine Spindel > als Ersatzteil! Eine solche Differenzierung darf man von unserem roland0815 nicht erwarten. Schorsch M. schrieb: > Du bekommst das komplette Oberteil, welches du sowieso rausschrauben > musst, ob du es zerlegst, oder nicht, für kleines Geld. > > Altes raus, Neues rein, fertich. Der größte Ärger bei der Aktion ist, das Ventil (besser Absperrschieber) wasser- und drucklos zu bekommen. Je nach Lage im System darfst Du im dümmsten Fall das komplette Wasser der Anlage ablassen.
Man sollt auch die Absperrventile in der Wohnung 2x im Jahr schließen und wieder öffnen. Das verhindert ein Festfressen lt. Klempner. Bei den großen im Keller wäre das auch notwendig. In der Wohnung hat man meistens zwei. Einer für das Hauptwassser ,einer auch für den Zulauf der Toilettenspülung.
Herbert Z. schrieb: > Man sollt auch die Absperrventile in der Wohnung 2x im Jahr schließen > und wieder öffnen. Das verhindert ein Festfressen lt. Klempner. ... Ist richtig. Ist halt blöd, wenn der Vorbesitzer das eben zwanzig Jahre nicht gemacht hat. Warum auch immer.
Man sollte das auch mit den Eckventilen für Wasserhähne und Spülkasten machen. Meins ließ sich nach 25 Jahren auch nicht mehr schließen, weil sich ein halber Millimeter Kalk abgelagert hatte. War aber eine ungewöhnliche Konstruktion der 70er, aus dem Vollen gedreht, die man komplett zerlegen und entkalken konnte, mit voller Blickkontrolle. Ach ja, dann muß man noch regelmäßig alle Laptops, Foto- und Videokameras laden (wenn die Hauptakkus leer sind, wird die Bios/Pufferbatterie entladen), SSDs muß man alle 1-3 Jahre einschalten, der Notvorrat an Reis und Hülsenfrüchten will auf Schädlingsbefall untersucht sein und bei Notstromgenerator und Kettensäge verharzt der Vergaser. Vor lauter betüddeln der Technik kommt man irgendwann zu gar nichts mehr.
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Wollvieh W. schrieb: > Vor lauter betüddeln der Technik kommt man irgendwann zu gar nichts > mehr. Genau. Und vor allem die Rentner haben eh keine Zeit für nichts ;)
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