Forum: Platinen Umstieg auf 6 Lagen? Welche Signale wohin?


von Markus L. (mlindb)


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Hallo,

ich habe ein Bild von meinem aktuellen "Problem" angehängt.
Auf der rechten Hälfte im Bild sieht man einen STM32F407 mit externem 
Flash und externem RAM. Das Board ist aktuell 4 lagig.

Das Layout von CPU, Flash und RAM läuft schon in anderen Projekten, und 
hat auch bisher die EMV Prüfungen bestanden. Layer 2 (GND) und Layer3 
(+3V3) sind ausgeblendet.

Was jetzt neu hinzukommt ist ein LAN8742A Ethernet PHY, welcher über 
RMII mit dem STM kommunizieren soll. -> Im Bild der Bereich mit den 
Airwires.

Grundsätzlich bekomme ich die Leitungen vom RMII Interface nicht mehr 
sauber - damit meine ich ohne einige Lagenwechsel und 
Durchkontakierungen - in die 4-Lagige Platine, da der Speicherbus viel 
Platz benötigt.
Ich habe jetzt überlegt, auf ein 6 lagiges Design umzustellen.

Ich bin aber trotzdem unschlüssig, welche Signale ich auf welchen Layer 
legen sollte. Ohne Durchkontaktierungen geht es nur auf TOP. Welche 
Signale sollte man bevorzugen?

Ich wäre über alle Tipps und Inspirationen sehr dankbar!

Viele Grüße,

Max

: Verschoben durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bei 100 Mbit/s muss man sich doch noch nicht so sehr zieren. Die Wege 
sind elektrisch kurz (kleiner Lambda/10), nur dafür würde ich keine zwei 
Lagen mehr spendieren.

Ansonsten klar, Innenlagen brauchen halt Vias, geht nicht anders. Wir 
hatten früher in der Firma mal eine 6-Lagen-Platine, da war die durch 
die Vias beanspruchte Fläche schon ein nennenswerter Anteil, und an 
manchen Stellen wurde es genau deshalb auch eng (blind oder buried Vias 
kosten halt ein ganzes Stück mehr).

von Dirk F. (dirkf)


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Markus L. schrieb:
> STM32F407 mit externem
> Flash und externem RAM

Warum so eine Platzverschwendung für parallele Anbindung von externen 
Speicher?
SPI oder SQI ist doch viel eleganter.

von Roland E. (roland0815)


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Vor allem sehe ich das "Problem" des OP nicht. Er kommt doch ohne 
weitere, und vor allem mit weniger als jetzt im Layout vorhandene 
Durchsteiger als er jetzt hat zu seinem PHY...

von Markus L. (mlindb)


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Danke für Eure Antworten und Tipps!

Ich werde bei 4 Lagen bleiben und versuchen das Ganze so gut es geht zu 
optimieren.

Habe etwas weiter Überlegt, und werde es schaffen, die Ref-CLK, RX[D0:1] 
und CRS ohne Lagenwechsel auf TOP zu routen. Bei TX[0:1] und TX_EN 
müsste ich einmal ein Stück auf Bottom unter dem Speicherbus durch. Habe 
die betreffende Stelle eingezeichnet. Ist von eurem Gefühl her 
hinsichtlich EMV vertretbar, oder könnte es Probleme mit zu hoher 
Abstrahlung geben?

Danke und Viele Grüße,

Markus

von Frank K. (fchk)


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Du könntest auch über beidseitige Bestückung nachdenken und die beiden 
Speicherchips übereinander packen. Für diesen Zweck habe ich auch schon 
auch welche mit gespiegeltem Pinout gesehen. Sind das parallele Flashes 
und SRAM im x16 Format?

Was mir auch auffällt, sind die großen Quarze. Das ist unnötig, es gibt 
kleine Bauformen im 5*3mm Format.

von Markus L. (mlindb)


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Hallo Frank,

Ja genau, es ist ein paralleler NOR-Flash und SRAM. Das Design - ohne 
dem PHY - kommt in einer bestehenden Applikation in größerer Stückzahl 
zum Einsatz, und da es sich bewährt hat, wollte ich an den bestehenden 
Teilen so wenig wie möglich ändern. Zugegebenermaßen schon etwas alte 
Technologie - aber es funktioniert :-)

Das mit den Quarzen ist ein guter Tipp, und das werde ich auf jeden Fall 
anpassen.

Super wäre es, wenn ich den PHY halbwegs sauber ins bestehende 
integrieren könnte.. :-)

Danke und Viele Grüße,

Markus

von Dirk F. (dirkf)


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Markus L. schrieb:
> Bei TX[0:1] und TX_EN
> müsste ich einmal ein Stück auf Bottom unter dem Speicherbus durch. Habe
> die betreffende Stelle eingezeichnet. Ist von eurem Gefühl her
> hinsichtlich EMV vertretbar, oder könnte es Probleme mit zu hoher
> Abstrahlung geben?

Da liegt doch GNG  und VCC plane dazwischen.
Was soll da passieren ?

Als Anlage mein Layout auch mit einem 50MHz PHY im RMII  Modus.
Auf einer Leiterplatte mit 2 Lagen !
Läuft problemlos.

von Holger B. (vilu)


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Moin Max!

Lagenwechsel für die Signale sind gar nicht so schlimm wie man meint, 
was aber immer vergessen wird ist der Rückstrompfad, denn der muss bei 
einem Signalwechsel von TOP auf BOT von Lage 2 (GND) auf Lage 3 (VCC) 
wechseln.

Dafür braucht es Stitching Caps in der Nähe des Vias, sonst spannst du 
eine schöne Stromschleife bis zum zufällig nächstgelegenen Kondensator 
auf, das bringt dir Abstrahlung und SI-Probleme.

Weiterhin musst du drauf achten, dass keine schnellen Signale über einen 
Schlitz in VCC geroutet werden, falls deine Versorgungslage nicht 
durchgängig ist. Wenn sich das nicht vermeiden lässt, ist ebenfalls ein 
Kondensator für den Rückstrom zwischen den beiden Potentialen 
vorzusehen.

Ich denke, du kannst bei 4 Lagen bleiben, auch wenn dieses kurze 
"Abtauchen" auf eine andere Lage, um andere Signale zu kreuzen, unschön 
ist. Das lässt sich durch Vorzugsrichtungen auf den Lagen vermeiden, wie 
das im konkreten Design umzusetzen wäre sieht man aber erst, wenn man 
selbst am Layout sitzt ;).

Viele Grüße,
Holger

von Peter D. (peda)


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Frank K. schrieb:
> Was mir auch auffällt, sind die großen Quarze. Das ist unnötig, es gibt
> kleine Bauformen im 5*3mm Format.

Ich nehme vorzugsweise die in 3,2x2,5.
Und wenn kein Batteriebetrieb vorgesehen ist, die fertigen Oszillatoren 
in 3,2x2,5.
Z.B.:
https://www.digikey.de/de/products/detail/ecs-inc/ECS-3225MV-500-CN-TR/9646083

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