Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufshaftpflicht Freelancer


von A. B. (sfalbuer)


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Ich werde bald für einen Kunden auf Honorarvertrag arbeiten.
Neben Konstruktion in CAD soll ich auch die Teile auf der CNC Fräse beim 
Kunden fräsen. Die Maschine ist teuer und ich möchte im Schadensfall 
nicht Privat haften

Kann jemand eine Berufshaftpflicht für diesen Fall empfehlen?

von Re D. (re_d272)


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Klar, bist ja schließlich im Berufshaftpflicht-Forum.
Du kannst alle Berufshaftpflichtversicherungen abschließen, alle werden 
dein Geld nehmen und nicht zahlen, weil du null Ahnung hast.

von A. B. (sfalbuer)


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Schön dass du über meine Befähigung und formale Qualifikation bescheid 
weißt.

von Re D. (re_d272)


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A. B. schrieb:
> Schön dass du über meine Befähigung und formale Qualifikation bescheid
> weißt.

Wenn du Ahnung hättest, hättest du nach der richtigen Versicherung 
gefragt.

von Hmmm (hmmm)


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A. B. schrieb:
> Kann jemand eine Berufshaftpflicht für diesen Fall empfehlen?

Hiscox wäre ein Anlaufpunkt.

Aber gerade bei einer Berufshaftpflicht solltest Du unbedingt mit einem 
Experten sprechen. Der Lieblingshebel solcher Versicherungen ist 
nämlich, dass genau die Tätigkeit, bei der Du den grossen Schaden 
verursacht hast, nicht von Deinem Vertrag abgedeckt wäre.

von Re D. (re_d272)


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Hier mal die KI:

"Die Berufshaftpflichtversicherung (kurz Berufshaftpflicht) ist eine 
spezielle Form der Haftpflichtversicherung, die Selbstständige, 
Freiberufler und Unternehmen vor finanziellen Schäden schützt, die durch 
berufliche Fehler verursacht werden. Sie deckt Schäden ab, die Dritten 
durch die berufliche Tätigkeit entstehen, wie z.B. Personenschäden, 
Sachschäden oder Vermögensschäden."

Das Zauberwort ist Dritten.

Was du vor hast, ist Scheinselbständigkeit.

von Frank D. (Firma: LAPD) (frank_s634)


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> ich auch die Teile auf der CNC Fräse beim Kunden fräsen.
Ohoh, Scheinselstständigkeit ick hör dir trapsen.

von Cyblord -. (cyblord)


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A. B. schrieb:
> Die Maschine ist teuer und ich möchte im Schadensfall
> nicht Privat haften

Sowas vereinbart man zu aller erst im Vertrag mit dem Kunden. Oft wird 
dort die Haftung limitiert, z.B. auf 100% des Honorars.

ABER:
> soll ich auch die Teile auf der CNC Fräse beim
> Kunden fräsen.

Kein Freelancer arbeitet mit Werkzeug vom Kunden. Sondern mit eigenem 
Werkzeug.

: Bearbeitet durch User
von A. B. (sfalbuer)


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Re D. schrieb:
> Was du vor hast, ist Scheinselbständigkeit.

Ahja,  die deutsche Angst vor der Scheinselbstständigkeit.
Die Infrastruktur des Kunden zu nutzen ist keine Scheinselbständigkeit, 
solange man nicht weisungsgebunden ist, unternehmerisch eigenständig 
ist, keine festen Arbeitszeiten hat und vor allem andere Kunden hat.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Damit läufst Du wahrscheinlich in die Bürokratiefalle zwischen den 
Versicherungen und vielleicht auch noch den Berufsgenossenschaften. Da 
brauchst Du einen Experten. Die Chance, dass hier jemand genau 
identischen Fall hat und alles beantworten kann, ist nicht hoch.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Ich werde bald für einen Kunden auf Honorarvertrag arbeiten.
> Neben Konstruktion in CAD soll ich auch die Teile auf der CNC Fräse beim
> Kunden fräsen.

Wenn man das Ganze als Prototypen-Fertigung oder 
"Maschine-Einrichtung/Rüstung" begrenzt, sollte das mit der 
Freiberuflerei kein Problem sein. Im (Rahmen zum) Honorarvertrag steht 
natürlich, das der Beauftrager für mögliche Bedienfehler und Folgen 
haftet.

So wie bei EMV-Labors, da schliesst man auch nicht eine Extra Haftung 
für die Nutzung der Messmittel ab, wenn man da mal sein Gerät 
durchmisst. Wir sind hier doch nicht auf Ferenginar ;-)

von Pandur S. (jetztnicht)


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Anstelle Dritte bereichern sollte man Haftung ausschliessen. Dann gibt 
man halt das 3D file dem Kunden, und der soll's duch den Simulator 
laufen lassen um zu sehen, ob's sicher ist.

von Rolf (rolf22)


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Bradward B. schrieb:
> Wenn man das Ganze als Prototypen-Fertigung oder
> "Maschine-Einrichtung/Rüstung" begrenzt, sollte das mit der
> Freiberuflerei kein Problem sein.

Eine solche Tätigkeit ist eine selbstständige, aber keine freiberufliche 
Tätigkeit.

Falls die CAD-Tätigkeit freiberuflich ist und die Hauptarbeit darstellt, 
könnte man das Fräsen u. U. als als deren "Anhängsel" gelten lassen. Das 
lässt sich mit den bisherigen Informationen aber nicht beurteilen.

von Rolf (rolf22)


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Pandur S. schrieb:
> Dann gibt man halt das 3D file dem Kunden, und der soll's duch den Simulator
> laufen lassen um zu sehen, ob's sicher ist.

Warum, glaubst du, will der Kunde die Teile vom externen Dienstleister 
fix und fertig serviert bekommen?

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Eine solche Tätigkeit ist eine selbstständige, aber keine freiberufliche
> Tätigkeit.
>
> Falls die CAD-Tätigkeit freiberuflich ist und die Hauptarbeit darstellt,
> könnte man das Fräsen u. U. als als deren "Anhängsel" gelten lassen.

Das "Anhängsel" ist "im Finanzamtsdeutsch" ein Prototyp/Demonstrator.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Wenn ein Kunde eine Maschine hat, sollte er auch etwas darueber wissen. 
Nicht einfach Externe damit wursteln lassen und wenn etwas kaputt geht 
staunen. Allenfalls war einmal ein operateur vorhanden, allenfalls haben 
sie einfach keine Zeit mehr.
Wenn ein Freiberufler mechanische Teile designt,hat er moeglicherweise 
auch ein Simulationsprogramm, um ein Bearbeitungsfile zu testen

Eine Berufsversicherung hilt eher nichts. Denn die Versicherungen sind 
Pfeifen, welche von nichts eine Ahnung haben.

von Oliver S. (oliverso)


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Pandur S. schrieb:
> Eine Berufsversicherung hilt eher nichts. Denn die Versicherungen sind
> Pfeifen, welche von nichts eine Ahnung haben.

Wenns so wäre, wäre es doch prima. Allerdings ist es genau umgekehrt: 
die Versicherungen sind absolute Spezialisten in den Bereichen, auf die 
es für die ankommt.

Und trotzdem kann eine solche Versicherung sinnvoll sein.

Oliver

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