Hallo zusammen, in unserem Wohnwagen ist eine Dometic B1900S Klimaanlage verbaut. Uns ist die Lüfterdrehzahl sowohl in Stufe 1 und 2 jeweils zu hoch. Ich frage mich, ob jemand anhand des angehängten Schaltplans sagen kann, ob man zum Beispiel durch ein anderes Verhältnis der Kondensatoren (Nr. 5 und 6?) vor den Lüftern die Drehzahl reduzieren könnte? Ideal wäre die Halbierung der Drehzahl jeweils in Stufe 1 und 2. Ich freue mich auf das Feedback der Experten aus diesem Forum. VG Christian
Sonst muss man sich den Kopf verdrehen. Außerdem sollte man nie den Haken beim Bild automatisch verkleinern entfernen.
Durch die Kondensatoren kann man die Drehzahl nicht verändern. Ich glaube auch nicht, daß das sinnvoll ist, die Lüfterdrehzahl zu verändern. Das kann dann recht schnell Probleme mit Vereisung geben.
Den 7µF durch neuen 4µF und den 12µF durch den 7µF ersetzen und probieren, ob es langsamer läuft wie gewünscht.
Jo, oder ob man nach ein paar Minuten Betrieb 'ne Nebelmaschine und passenden Ersatz für die Lüftermotoren hat. Nicht jede ChatGPT-Idee ist eine gute Idee. Wenn man die Drehzahl solcher Motoren wirklich ändern möchte, dann mit Stufentransformator die Betriebsspannung absenken (falls die Motoren darauf ausgelegt sind, mit hohem Schlupf zu laufen - wenn nicht werden sie heiß) oder was deutlich besser wäre und garantiert funktioniert, mit einem kleinen Frequenzumrichter. Aber ich sage es nochmal, die Luft-Wärmetauscher des Kältekreislaufs sind auf einen bestimmten Luftdurchsatz ausgelegt. Wenn man diesen stark verringert, gefriert die Luftfeuchtigkeit an der kalten Seite und setzt das Ding zu oder die heiße Seite überhitzt. Die Drehzahl des nicht dafür gebauten Kältemittelverdichters darf man wenn überhaupt nur in sehr geringem Maße reduzieren, sonst gefährdet man die Schmierung und den Öltransport durch den Kältemittelkreislauf. Ein defekter Verdichter ist bei solchen Anlagen ein wirtschaftlicher Totalschaden, das wird dann 'ne größere Reparatur.
Ok, Danke für die schnellen Antworten. Ich verwerfe dann lieber die Idee zugunsten eines funktionierenden und abgestimmten Gesamtsystems.
Wenn Du es Dir leisten kannst, nimm eines mit Invertertechnik. Die ist leider nicht so robust (ich empfehle sowas deswegen ungerne) wie ohne Inverter, aber wenn Dir Komfort dermaßen wichtig ist, daß Dich zu laute Klima-Lüfter schon nerven, könnte das für Dich ein Gewinn sein. Diese Anlagen können ihre Leistung an den Bedarf anpassen, dadurch werden sie leise wenn wenig Leistung gefragt ist. Nimm eine, wo Du "ab Werk" regelbare Lüfter hast oder wo sicher ist, daß die Lüfterdrehzahl der Leistung nachgeführt wird, bestenfalls lass Dir sowas im Handel vorführen.
Wolf hat doch völlig Recht? Nur die Kondensatoren für die beiden Lüfter ändern ist für den Kompressor mit seinem eigenen (!!) Betriebskondensator doch völlig unerheblich. Offensichtlich werden die beiden Kondensatoren 5 und 6 als Blindwiderstände eingesetzt um die erste Stufe der Lüfter in der Drehzahl zu reduzieren. In der zweiten Stufe werden diese Kondensatoren gebrückt. Die beiden Betriebskondensatoren 7 und 8 der Lüfter werden ja nicht geändert. Natürlich kann die Änderung zu einem schnelleren Vereisen und ähnlichem führen aber niemals den Kompressor gefährden. Mit Inverter hat das nun gar nichts zu tun, das wäre eine Drehzahlregelung des KOMPRESSORS.
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Die Inverteranlagenidee zielt auf eine Verringerung der Kälteleistung ab. So habe ich das verstanden. Wie aber schon gesagt, sind die Komponenten der Klimaanlage alle auf einander mehr oder weniger abgestimmt. Eine Verbesserung wird schnell zur Verschlimmbesserung.
Silvio K. schrieb: > Die Inverteranlagenidee zielt auf eine Verringerung der Kälteleistung > ab. So habe ich das verstanden. Wie aber schon gesagt, sind die > Komponenten der Klimaanlage alle auf einander mehr oder weniger > abgestimmt. Eine Verbesserung wird schnell zur Verschlimmbesserung. Wie glaubst du sind die Drehzahlen der Lüfter gewählt worden? Wie soll der Entwickler die Temperaturen am Einsatzort kennen? Das sind alles nur Annahmen die in 90% der Fälle einigermaßen funktionieren werden. Aber niemals richtig gut. Dafür wäre eine Drehzahlregelung in Abhängigkeit vom Verdichtungsdruck bzw. Verdampferunterkühlung erforderlich. Das wird bei so simplen Consumeranlagen aus Kostengründen nicht gemacht. Selbst die meisten (günstigen) Inverteranlagen regeln nur die Kompressordrehzahl....
> Natürlich kann die Änderung zu einem schnelleren Vereisen > und ähnlichem führen aber niemals den Kompressor gefährden. Das ist so leider nicht richtig. Erstens sind diese Verdichter sauggasgekühlt, das bedeutet, sie brauchen einen ausreichenden Volumenstrom an gasförmigem Kältemittel, damit ihre Kühlung ausreichend leistungsfähig ist. Wenn der Volumenstrom sinkt, sinkt diese Kühlleistung und der Verdichter erwärmt sich stärker als er soll. Das führt zu einem zweiten Problem, einer sehr hohen Verdichtungsendtemperatur und das ist schlecht fürs Öl, genau so wie wenn der Antriebsmotor überhitzt. Zweitens kann es bei vereistem Verdampfer passieren, daß das eingespritzte Kältemittel nicht vollständig verdampft und ein Teil den Verdichter flüssig erreicht. Das führt bestensfalls "nur" zu einer Verdünnung des Öls und setzt dessen Schmierfähigkeit herab. Schlimmstenfalls sammelt es sich im Öl und wird von diesem gelöst, dann schäumt es beim nächsten Anlauf des Verdichters so richtig schön auf und kann wenn man richtig Pech hat, einen Flüssigkeitsschlag verursachen wenn dieser Schaum angesaugt wird. Es gibt auch Verdichter-Bauarten (z.B. der bei Klimaanlagen sehr gerne eingesetzte Rollkolbenverdichter), da führt der Ansaugstutzen direkt in die Verdichterkammer, und da darf niemals flüssiges Kältemittel hinein. Diese haben oft einen saugseitigen Kältemittelsammler als last line of defense, aber da soll sich im Normalbetrieb natürlich kein Kältemittel sammeln und das Problem mit dem Volumenstrom beim sauggasgekühlten Verdichter bleibt natürlich unabhängig davon.
Ben, der TO hat nach einer Drehzahlreduzierung der Lüfter gefragt. DAS wird nicht ausreichen um die von dir beschriebenen Effekte herbei zu führen. Bitte jetzt keine Diskussion um OIC und ähnliches sonst hole ich das log p-h raus ;-) Ich habe schon R12 Anlagen (mit)entwickelt und war dann für MILLIONEN Anlagen mit R134a verantwortlich.....
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Es gibt genuegend Threads in Camperforen mit Vereisungsproblemen von nichtmanipulierten Anlagen.
Ben B. schrieb: > Es gibt auch Verdichter-Bauarten (z.B. der bei Klimaanlagen sehr gerne > eingesetzte Rollkolbenverdichter), da führt der Ansaugstutzen direkt in > die Verdichterkammer, und da darf niemals flüssiges Kältemittel hinein. Und genau so einer ist in Anlage des TE verbaut. https://sites.create-cdn.net/siteimages/34/1/6/341604/20/7/9/20798188/800x800.jpeg
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H. H. schrieb: > Ben B. schrieb: >> Es gibt auch Verdichter-Bauarten (z.B. der bei Klimaanlagen sehr gerne >> eingesetzte Rollkolbenverdichter), da führt der Ansaugstutzen direkt in >> die Verdichterkammer, und da darf niemals flüssiges Kältemittel hinein. > > Und genau so einer ist in Anlage des TE verbaut. > > https://sites.create-cdn.net/siteimages/34/1/6/341604/20/7/9/20798188/800x800.jpeg Ja und? Wenn der Kondensatorlüfter also ausfällt oder der Luftstrom durch irgendwas behindert wird stirbt sofort der Kompressor? Das Gegenteil ist doch der Fall: wird nicht genügend gekühlt wird ganz sicher nur Gas angesaugt. Und JA: natürlich kann der Verdampfer bei zu wenig Luftdurchsatz vereisen. Genau das passiert wegen der "universellen" Lüfterdrehzahl die eben NICHT alle Einsatzbedingungen abdeckt schon im "normalen" Einsatz. Das wird der TO dann schon merken. Und JA, dafür gibt es den Sammler als last Line of Defense, so what? Bei Orifice Systemen mit geflutetem Verdampfer völlig üblich und eine normale Betriebsart.
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Na gut ... ... dann macht halt was ihr wollt. Ist ja nicht meine Anlage.
Ben B. schrieb: > Na gut ... ... dann macht halt was ihr wollt. > Ist ja nicht meine Anlage. Ben, bitte nicht beleidigt sein aber das sind keine hochentwickelten Anlagen mit genauer Abstimmung. Unsere OEM Autoklimaanlagen (also die millionenfach verbauten Originalsysteme) waren in den 90ern alles Orifice Systeme mit gefluteten Verdampfern und Akkumulator. Die hatten in der billigsten Version lediglich einen Niederdruckschalter um bei leerem System den Kompressor zu schützen. Selbst den Hochdruckschalter hatte man durch eine Berstscheibe ersetzt. Bei diesen Anlagen gab es genau einen "sweet spot" an dem alles richtig lief. Jede Änderung an Motordrehzahl, Wind, Temperatur oder Luftdurchsatz brachte das System in einen ungünstigeren Betriebszustand, aber niemals defekt. Da gab es ganz andere Probleme wie Ölverlagerung bei bestimmten Temperaturverhältnissen etc. Eine Fahrzeugserie brachte wegen Ölmigration den Kompressor zum Fressen womit manchmal die Riemenscheibe abriß und über die Autobahn flog, gar nicht lustig. Die Anlage des TO fällt in diese Kategorie, einfach und billig.
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Ich bin nicht beleidigt oder so. Ich habe auf die Gefahren hingewiesen, wenn man administrativ in solche Anlagen eingreift. Das ist das Gleiche wie wenn einem z.B. der Lüfter des PC-Netzteils zu laut ist und man diesen kurzerhand abklemmt. Mich ärgerts dann nur, wenn sich anschließend drüber aufgeregt wird, daß das "scheiß Netzteil" hochgegangen ist.
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