Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil von Aktivbox defekt - Ratschläge gesucht


von Ge (calisurfer31)



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Hallo,

ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Das Netzteil meines aktiven 
Lautsprechers ist defekt. Die Sicherung war durchgebrannt. Der 
Hersteller was so nett, mir den Schaltplan zuzusenden. Ursprünglich 
dachte ich, der Kondensator C36 sei defekt. Diesen habe ich getauscht. 
Dabei habe ich bemerkt, dass die Leiterbahn zum Pluspol komplett 
abgekokelt war. Nach der Reparatur hat es dann die beiden Widerstände 
R104 und R89 zerlegt (inkl. Sicherung). Ich tippe jetzt auf U8 als 
Auslöser hierfür.

Hat jemand einen Tipp, welches Bauteil defekt sein könnte?
Um welchen Chip könnte es sich bei U8 handeln? Der Boxen-Hersteller hat 
keine Info hierzu und der Aufdruck ist leider nicht mehr lesbar. 
Eingraviert ist noch H118(14) 082269(CB) zu erkennen. Hiermit konnte ich 
mit den gängigen Suchmaschinen nichts finden.

Danke für Eure Unterstützung!

Viele Grüße
Gerald

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tja... einmal komplette Primärseite neu.

Das ist 'ne größere Reparatur wenn die Strom-Shunts so aussehen.

von H. H. (hhinz)


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Ge schrieb:
> 082269(CB)

OB2269CP

Und der Schalttransistor ist auch kaputt, evtl auch der 
Netzgleichrichter.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Und prüf die sekundärseitigen Dioden am Trafo,
die sind gerne der Auslöser für so einen Knall.

von Ge (calisurfer31)


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H. H. schrieb:
> Ge schrieb:
>> 082269(CB)
>
> OB2269CP
>
> Und der Schalttransistor ist auch kaputt, evtl auch der
> Netzgleichrichter.

Du meinst Q7? Den hatte ich bereits ausgetauscht. Auch den 
Gleichrichter. Im direkten Vergleich habe ich mit meinem 
Einfach-Multimeter keinen relevanten Unterschied gemessen.

Werde mir mal die Dioden sekundärseitig anschauen.

von Ge (calisurfer31)


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@hhinz Danke! Ist bestellt!

von Christoph Z. (rayelec)


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So ein Netzteil darf man erst wieder ans Netz schalten, wenn man sich 
sehr, sehr sicher ich, dass man alle Fehler in der (Primär)Stufe 
gefunden hat! Andernfalls knallt es einfach erneut und man kann wieder 
neu beginnen.
Eine 100W Glühlampe in Serie kann das Schlimmste verhindern. Leuchtet 
sie nach dem Einschalten dauerhaft, sofort wieder abstellen! (Einmaliges 
Aufblitzen ist hingegen normal)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Glühlampe hilft bei Schaltnetzteilen nur sehr begrenzt. Meistens 
reicht die im Zwischenkreiskondensator gespeicherte Energie aus, um beim 
(fehlerhaften) Start des Wandlers wieder alles in die Luft zu sprengen 
was im Strompfad liegt.

von Stefan (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Die Glühlampe hilft bei Schaltnetzteilen nur sehr begrenzt.

internationaler Standard bei der Fehlersuche in TV-SNT.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Christoph Z. schrieb:
> Eine 100W Glühlampe in Serie kann das Schlimmste verhindern.

Vorher wird mit einer 9V-Blockbatterie (oder zwei zusammengesteckt) 
getestet am Netzeingang. Es wird der Strom gemessen und in der Schaltung 
an einigen Punkten die Spannung.

von Ge (calisurfer31)


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Dieter D. schrieb:
> Christoph Z. schrieb:
>> Eine 100W Glühlampe in Serie kann das Schlimmste verhindern.
>
> Vorher wird mit einer 9V-Blockbatterie (oder zwei zusammengesteckt)
> getestet am Netzeingang. Es wird der Strom gemessen und in der Schaltung
> an einigen Punkten die Spannung.

Und was für Werte wären da im grünen Bereich?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ge schrieb:
> Und was für Werte wären da im grünen Bereich?

Durchlegierte Dioden im Gleichrichter sollten zum Beispiel dabei 
auffallen.

Einfach machen, bis zum Leistungstransistor messen und die Werte posten.
Es wird hier keine alle Fälle posten, weil das zu viel wird.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Durchlegierte Dioden im Gleichrichter
> sollten zum Beispiel dabei auffallen.
Eben nicht, wenn man eine Gleichspannung am Eingang einspeist und nur 
eine Diode hin ist, hast Du eine 50/50 Chance, daß das dabei auffällt.

Aber wenn man mit dem Multimeter nicht mal 'ne defekte Diode in einem 
Netz-Brückengleichrichter findet, dann sollte man vielleicht besser 
irgendwas anderes machen als Schaltnetzteile reparieren...

von H. H. (hhinz)


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Bemerkenswert an dem NT ist das Fehlen jeglicher 
Einschaltstrombegrenzung.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ben B. schrieb:
> Eben nicht, wenn man eine Gleichspannung am Eingang einspeist ...

Wenn derjenige nicht auf die Idee kommt, die Batterie auch mal 
umzudrehen auf der Netzanschlussseite, treffen Deine Befürchtungen 
natürlich zu und wir wären wieder bei Deinem letzten Satz.

Ben B. schrieb:
> dann sollte man vielleicht besser
> irgendwas anderes machen als Schaltnetzteile reparieren...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das Fehlen jeglicher Einschaltstrombegrenzung hatte ich auch schon 
einmal. Da sollte das die Induktivität am Eingang, beim TO L3, leisten, 
die einige Ohm aufwies. Nur hatte diese nach einiger Zeit 
Windungsschlüsse bekommen und dann war nichts mehr mit Begrenzung. Beim 
Einstecken des Steckernetzteil hatte es daher jedesmal "gefunkt" durch 
den hohen Ladestrom des Elkos und beim ICE ging dann fast jedesmal die 
Steckdose auf der Seite nicht mehr.

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