Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator mit vier Polen an Elektromotor


von Matthias (matthiasohneplan)


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Ich habe einen Garagentoroeffner, der immer wieder gestockt hat aber 
jetzt bewegt er sich gar nicht mehr. Wenn man den Motor etwas von Hand 
dreht und anschließend den Schalter drueckt, dann ruckt der Motor kurz 
und brummt nur. Die Elektronik schaltet nach kurzer Zeit ab.
Einmal ist der Motor nach dem händischen Drehen nochmal gelaufen.

Könnte es der Kondensator sein? Es ist ein vierpoliger Kondensator 
verbaut.

Kann mir jemand kurz erklären (oder einen Link schicken), wie ein 
Elektromotor mit vierpoligem Kondensator funktioniert?

Vielen Dank.

: Verschoben durch Moderator
von Rolf (rolf22)


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Matthias schrieb:
> Könnte es der Kondensator sein? Es ist ein vierpoliger Kondensator
> verbaut.

Könnte, ja. Der ist aber nicht vierpolig. Was du hast, sind zwei 
Kondensatoren in einem gemeinsamen Gehäuse.

Bring ein Foto, auf dem man auch die Beschriftung sehen kann.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Matthias schrieb:
> Es ist ein vierpoliger Kondensator
> verbaut.

Kondensatoren haben nur zwei Pole.

Matthias schrieb:
> Kann mir jemand kurz erklären (oder einen Link schicken), wie ein
> Elektromotor mit vierpoligem Kondensator funktioniert?

Nur, wenn du uns ein Foto von diesem vierpoligen Kondensator schickst.

Oder handelt es sich um einen Entstörfilter wie auf dem Bild? Dann kommt 
auf eine Seite das Netz, auf die andere der Motor.

von Stefan (Gast)


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Matthias schrieb:
> Könnte es der Kondensator sein? Es ist ein vierpoliger Kondensator

Hat der Kondensator Lesefäule oder ist die Kapazität blind?

von Matthias (matthiasohneplan)


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Wow, geht das hier schnell :-)
Hier ein Bild von dem "Kondensator".

von Matthias (matthiasohneplan)


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Stefan schrieb:
> Hat der Kondensator Lesefäule oder ist die Kapazität blind?

Es war nur eine Vermutung, dass es der Kondensator ist. Äußerlich konnte 
ich nichts erkennen.

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Matthias schrieb:
> Wow, geht das hier schnell :-)
> Hier ein Bild von dem "Kondensator".

Standard!
Gibts in jedem Landhandel, bei jedem Elektriker und bei Ebay.
Von einem Dutzend Herstellern.

: Bearbeitet durch User
von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Matthias schrieb:
> Kann mir jemand kurz erklären (oder einen Link schicken), wie ein
> Elektromotor mit vierpoligem Kondensator funktioniert?
https://de.wikipedia.org/wiki/Steinmetzschaltung

von Matthias (matthiasohneplan)


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Danke für die Information.

Woher weiss ich, dass es eine Steinmetzschaltung und kein 
Kondensatormotor ist?

Sind da jetzt zwei Kondensatoren in einem Gehäuse? Oder warum sind vier 
Anschlüsse dran?
Und falls ja: ist der zweite Kondensator dann für den Anlauf?

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)



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Matthias schrieb:
> Es war nur eine Vermutung, dass es der Kondensator ist. Äußerlich konnte
> ich nichts erkennen.

Dann sieht es schlecht aus, dessen Funktionsfähigkeit zu prüfen.
Denn ja, es ist eindeutig ein Kondensator! Die Werte sind allesamt 
aufgedruckt - als Ersatz ein beliebiger Motokondensator mit 12,5µF.

Sebastian R. schrieb:
> Kondensatoren haben nur zwei Pole.

Das wissen viele Hersteller von Motorkondensatoren wohl nicht und machen 
tatsächlich vier Steckschuhe dran! Elektrisch sind es nur zwei Pole, die 
Steckschuhesind  paarweise verbunden, um besser verdrahten zu können.
(Bild von Pollin kopiert, die haben eine gzte Auswahl zu moderstem 
Preis)

Matthias schrieb:
> Und falls ja: ist der zweite Kondensator dann für den Anlauf?

Es ist ein Kondensator, wobei dessen Defekt Dein Fehlerbild erzeugen 
kann.

von Matthias (matthiasohneplan)


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Vielen Dank nochmal für die Bestätigung.

Ich konnte extrem schlecht reinsehen. Für mich sah es tatsächlich so 
aus, als ob es vier Anschlüsse wären und nicht zwei mit je zwei Schuhen. 
Deshalb habe ich hier gefragt.

Woher weiss ich, dass es eine Steinmetzschaltung und kein 
Kondensatormotor ist?

von H. H. (hhinz)


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Matthias schrieb:
> Woher weiss ich, dass es eine Steinmetzschaltung und kein
> Kondensatormotor ist?

Einfach die Widerstände zwischen drei Anschlüssen des Motors messen. 
Wenn alle drei Messungen gleichen Widerstand ergeben, dann hat du einen 
Drehstrommotor in Steinmetzschaltung.

von Matthias (matthiasohneplan)


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Super.

Vielen Dank für die Hilfe!

von Michael B. (laberkopp)


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Matthias schrieb:
> Woher weiss ich, dass es eine Steinmetzschaltung und kein
> Kondensatormotor ist?

Der Motor läuft wohl vorwärts und rückwärts. Es ist ein Kondensatormotor 
mit Drehrichtungsumkehr, also 2 identischen Wicklungen, wie ein 
Rollladenmotor.

Kauf einen neuen Kondensator und mach die Kabel wieder so dran wie sie 
waren.

https://www.ebay.de/itm/292011490548

Gibts bestimmt auch billiger wenn man länger sucht.

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Matthias schrieb:
> Woher weiss ich, dass es eine Steinmetzschaltung und kein
> Kondensatormotor ist?

1. Das ist für dein Problem erstmal egal!
2. Aufsägen und Wicklungen zählen

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian R. schrieb:

> Kondensatoren haben nur zwei Pole.

Nun, es gab mal (Elektrolyt-)Kondensatoren mit Vierpol-Anschluss.
Hier geht es aber um "Zweipol"-Kondensatoren mit je zwei Anschlüssen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Matthias schrieb:

> Woher weiss ich, dass es eine Steinmetzschaltung und kein
> Kondensatormotor ist?

Das ist für Dich völlig unwichtig. Wichtig ist nur die Kapazität und
die aufgedruckte Spannungsangabe, wenn Du einen neuen kaufen willst.

von Mario M. (thelonging)


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Matthias schrieb:
> Kondensator mit vier Polen

Ich hab mal die KI gefragt. 😝

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Michael B. schrieb:
> Matthias schrieb:
>> Woher weiss ich, dass es eine Steinmetzschaltung und kein
>> Kondensatormotor ist?
>
> Es ist ein Kondensatormotor

Kann man so absolut nicht sagen!

Ein Blick aus Typenschild würde da schon eher Klarheit schaffen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die Steinmetzschaltung ist und war immer nur ein Behelf, um echte 
3-Phasen Motoren mehr oder weniger gut am Wechselstromnetz zu betreiben. 
Da wird im Allgemeinen ein Kondensator von etwa 70 µF pro kW 
Motorleistung empfohlen.

Aber kein Hersteller wird freiwillig einen teuren 3-Phasenmotor verbauen 
und ihn dann mit einer Behelfsschaltung antreiben, wenns ein billiger 
Kondensatormotor auch tut. Der braucht nicht nur eine Wicklung weniger, 
sondern kommt auch noch mit einem kleineren Kondensator aus.
Ein 12,5µF wäre in der Steinmetzschaltung also in etwa richtig für einen 
180W Motor.
Einen Hinweis geben auch die Bezeichnungen der Wicklungen. Wenn es U1, 
U2, Z1 und Z2 gibt, ist es sicher ein Kondensatormotor. Gibt es U, V und 
W Anschlüsse, ist es ein Drehstrommotor.

: Bearbeitet durch User
von Matthias (matthiasohneplan)


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Danke für die Erklärung.

von Jens M. (jens_m287)


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Kondensator mit vier Polen an Elektromotor klingt ehr nach Kabeldieben 
aus Osteuropa

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Du meinst, weil das Kupfer des Motors und der Kabel im Westen verdunstet 
und im östlichen Polen wieder kondensiert?

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